Kanu-Reparatur und Pflege

[Nobbi53]

Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und bin nicht ganz sicher, ob mein Thema in diesem Forum richtig aufgehoben ist.
Ich habe mir vor einigen Wochen ein älteres 3-er Kanu gekauft, mit dem wir zu zweit mit unserem Hund paddeln gehen. Ich glaube, es ist ein GFK-Boot, welches allerdings ein Kunsstoff-Oberteil (blauer Teil) hat. Von innen ist es allerdings bis an den oberen Rand eine durchgehende Schale. Jetzt wurde mir gesagt, dass die äußere Naht zwischen den beiden Schalen recht empfindlich sei und es sei empfehlenswert die Naht von außen anzukleben. Die Naht sieht tatsächlich nicht überall schön aus, aber ich habe das nicht als Problem gesehen. Die Frage, die sich mir stellt, ist die Frage nach dem „wie“. Hat einer von euch eine Idee oder einen Vorschlag?
Vielen lieben Dank schon einmal im Voraus für alle ernstgemeinten Vorschläge.

[markrü]

Das sind in der Tat 2 Schalen, die miteinander verklebt werden. Normalerweise nimmt man Schalen aus identischem Material. Möglicherweise wurde der Übergang innen etwas 'verschönt'. Der Hersteller wird (hoffentlich) den am besten geeigneten Kleber verwenden.

Gibt es denn Anzeichen für für Verschleiß der Naht?
Hast Du mal mit Drücken rundherum gegen die Naht ein Problem festgestellt?

Jetzt wurde mir gesagt, dass die äußere Naht zwischen den beiden Schalen recht empfindlich sei und
es sei empfehlenswert die Naht von außen anzukleben.

Empfindlich: Wegen geringen Klebefläche: Grundsätzlich Ja
'von außen anzukleben': Du kannst ja bei einer Stoßklebung nur z.B. 2-5cm Glasfaser überlaminieren oder Klebeband drüber oder etwas in der Art. Besser wäre dann aber, die Naht komplett zu lösen und neu zu machen...

Es handelt sich auf den ersten Blick um ein Boot der unteren oder untersten Preisklasse.
So lange kein Schaden vorliegt, würde ich da nix machen.
Es wurden auch lange Zeit Kajaks in dieser 2-Schalen-Bauform gebaut. Vielleicht gibt es aus dieser Richtung noch Input...

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[DerNeueHeiko]

Wenn du es richtig machen willst: Den Lack rund um die Naht bis aufs GFK abschleifen (mindestens 5cm je Seite), ein-zwei Lagen Glasfasergewebe auflaminieren. Ich würde sowas kaufen: https://r-g.de/art/200145 - direkt auf die Naht 10cm, darauf mittig 8cm, darauf 6cm, jede Lage trocken auflegen und mit https://r-g.de/art/109285-AP tränken (Malerrolle, Belüftung, vor allem Handschuhe! [1]). Für beste Qualität - aber das ist bei so einem für das Material wenig anspruchsvollen Boot nicht unbedingt nötig - legst du noch eine Lage Abreißgewebe und Saugvlies drüber und ziehst Vakuum während der Aushärtung, das drückt das überschüssige Harz raus.

Anschließend willst du vermutlich spachteln und schleifen, damit die Oberfläche wieder schön wird (mit sowas: https://r-g.de/art/160160) und anschließend lackieren. Eventuell musst du vor dem Laminieren schon die Naht spachteln, falls der Untergrund zu uneben ist.

Aber wie mein Vorredner markrü schon schrieb: Solange das so aussieht wie auf deinem Bild und nicht vollkommen undicht ist, spar dir die Arbeit.

MfG, Heiko

[1] Alles außer Epoxy würde ich heute nicht mehr anfassen. Epoxy Ist zwar auch kein Trinkwasser, aber doch ein-zwei Stufen weniger gefährlich als Polyester oder Vinylester (Sicherheitsdatenblätter lesen!). Und neben den eigentlichen Materialien: Handschuhe, kleine Malerrolle, ein paar kleine Plastikeimer zum Mischen, Rührstab, Isopropylalkohol zur Reinigung, Staubsauger, Exzenterschleifer mit Absaugung, eine gute Schere... das ganze produziert viel Müll.

[markrü]

Noch ein Aspekt: Das Boot ist danach wahrscheinlich um mehrere kg schwerer, was die Freude auch trüben kann.
Das Reparaturmaterial könnte u.U. teurer sein als das Boot... (nicht böse gemeint!)

[Karlsson]

Solche Boote werden oft mit einem dicken schwarzen Klebeband über der Naht ausgeliefert. Als Gedankenanstoß

[Nobbi53]

Hallo Zusammen,
vielen Dank für die Antworten.
es ist schon richtig, dass das Boot ein Schnäppchen war und in der untersten Preisklasse einzuordnen ist. Aber letztendlich wollen wir nur mal am Wochenende ein paar Stunden Spaß haben und diesen Zweck erfüllt es.
Eine professionelle Reparatur wie oben beschrieben, hatte ich wegen des Aufwands und der Tatsache, dass keine Undichtigkeiten vorliegt, erst einmal nicht in Erwägung gezogen. Die Klebeband-Lösung zum Schutz der Naht ist erst einmal ohne weitere Beschädigungen das Mittel meiner Wahl.
Weiß einer von euch was für ein Klebeband in Frage kommt?

Ich freue mich übrigens sehr über das nette Feedback hier im Forum. Das hilft mir sehr weiter.