Paddeln in der Ostschären - wo rein und raus???

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    • 17.09.2006
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    • Meine Reisen

    #21
    OT:
    ja, tollense zwischen altentreptow und klempenow ist ein 15 km filetstück und geht auch im hochsommer, wenn die mecklenburger seenplatte völlig überlaufen ist. einmal im jahr muss tollense sein. mal so als OT-tip.


    mit einem optisegel sollten die druckverhältnisse auf den mast überschaubar sein. so hart werdet ihr nicht fahren, dass da mastbrüche zu befürchten sind. und da ihr mit kind(ern) unterwegs seid, werdet ihr bei zuviel wind auch nicht alles riskeren.

    berichte mal von den test. bilderhungrig sind wir. :wink:
    "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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    • michael.kramer
      Dauerbesucher
      • 31.01.2007
      • 506

      • Meine Reisen

      #22
      3,5m² Segelfläche sind durchaus nicht zu verachten. Es gibt mehrere Gründe, warum eine Wante dran sollte. Erstens fixiert man den Mast in der Halterung. Zweitens erhöht sich die Stabilität des Mastes. Drittens klappert der Mast nicht die ganze Zeit herum.

      Die Fixierung ist der Hauptgrund für Wanten z.B. bei Klepper-Faltbooten. Der Mast kann bei Seegang aus der Bodenhalterung rutschen und dadurch umkippen. Dabei wird sicher etwas zerstört, beim Klepper leider die recht wichtige Süllrand-Spitze.

      Die Stabilität des Mastes ist unter Normal-Bedingungen sicher ausreichend. Aber ein Optimist kentert, wenn der Druck zu groß wird. Mit einem Ausleger kann ein viel größerer Druck ins Segel kommen. Auch nicht zu verachten ist der Kenterfall, wenn das Boot auf die Seite ohne Ausleger kippt. Hierbei wirken dank Segel unter Umständen Kräfte, die weit über dem Winddruck liegen.

      Das Klappern des Mastes ist äusserst nervig. Mich regen schon die Leinen auf, die gegen den Mast schlagen. Ist ehrlich mit dem Tropfen eines Wasserhahnes zu vergleichen. Der Genuss ist dann dahin.

      So, dann noch etwas zur Testfahrt auf dem Tollense-See: Die Wellen bei Süd-West auf dem See in allen Ehren (selbst erlebt, hätte fast die Spritzdecke zugemacht). Aber es ist kein Vergleich zu dem, was Dich auf den Schären erwartet. Das sieht vom Ufer recht beschaulich aus, aber auf dem Wasser geht das ganz anders zu. Pack' das Boot lieber auf's Auto und fahr nach Rügen/Usedom. Hier kannst Du dann bei leichtem Wind wirklich testen. Z.B. mal von Usedom nach Ückermünde über das Oderhaff. Oder von Lassan über's Achterwasser. Das trifft die Schärenbedingungen ziemlich gut.

      Ausserdem solltest Du Dir bewusst sein, dass Bilderbuchwetter bei der Abfahrt keine Garantie ist, dass das Wetter so bleibt. Daher sei gerüstet für eine Kenterung. Der Ausleger ist keine Garantie. Die Südsee-Outrigger sind auch unsinkbar gebaut :wink:
      Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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      • Gast-Avatar

        #23
        Aber es ist kein Vergleich zu dem, was Dich auf den Schären erwartet. Das sieht vom Ufer recht beschaulich aus, aber auf dem Wasser geht das ganz anders zu.
        Jain.
        Wenn man in den inneren Schären bleibt (Ostküste!) ist das nicht riskanter als auf der MC Pommschen Seenplatte.
        Aussenschären würde ich im Canadier generell nie machen.
        Da gibts Dünung von der Seite und Wind von vorne oder umgekehrt- das kann im Kajak (ich paddel dort Faltboot- Feathercraft K1, K2 oder Khatsalano) schon heftig werden.
        Aber z.B. Misterhult- Schären oder St Anna- Schären im inneren Bereich kann man auch im Canadier wagen. Die werden dort sogar verliehen.
        Ich würde es nicht machen- wenn das Wetter ungünstig ist bedeutet das dass man schon mal 2 Tage auf einer Insel festsitzt.

        Daher sei gerüstet für eine Kenterung.
        Das ist eine nicht sehr professionelle Empfehlung.
        Ich würde sagen- wenn das Wetter richtig scheusslich ist gar nicht erst lospaddeln. Vor allem wenn Kinder dabei sind. Denn im Fall einer Kenterung hat man mit sich selbst genug zu tun, sich dann noch um andere kümmern ist utopisch.

        M.

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        • michael.kramer
          Dauerbesucher
          • 31.01.2007
          • 506

          • Meine Reisen

          #24
          Zitat von Mundil
          Ich würde sagen- wenn das Wetter richtig scheusslich ist gar nicht erst lospaddeln.
          Ich schrieb vom Wetterumschwung. Da ist man leider schon unterwegs.
          Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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          • Markus.G
            Erfahren
            • 30.01.2007
            • 147

            • Meine Reisen

            #25
            OT:
            Zitat von michael.kramer
            OT: Markus.G hat folgendes geschrieben:
            Ich bin mit meinem (selbstgebauten) 16' Prospector in der Ostsee schon Brandungswellen abgesurft! und die Barentsee durfte das Boot auch schon bei ordentlich Seegang erleben.

            Hast Du Bilder? Von Prospektor mit Spritzdecke und Ostsee-Surfen?

            Vom Surfen gibt es leider keine Bilder, ebenso finde ich auf die Schnelle keine Fotos vom Spritzdeck. Falls Du Interesse hast: Ich müsste unter den Norwegen-Fotos noch welche haben, wo auch das Spritzdeck zu sehen ist.

            Ansonsten: das und das.
            Die Spritzdecke besteht aus Cordura und wird über die kompletten Seiten per klettverschluss an den Außenwegern befestigt.



            Viele Grüße

            Markus
            Learning by loosing

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            • Gast-Avatar

              #26
              Ich schrieb vom Wetterumschwung. Da ist man leider schon unterwegs.
              Der ist dort meist gut vorhersehbar. Und wenn Du die Gegend kennst - so weit sind die Inseln nicht auseinander. Da muss man wirklich nicht kentern
              Das einzige was im Sommer dort gefährlich werden kann sind Gewitter, und die erkennt man in der Regel früh genug um anzulanden. (und das Wasser hatte letzten Sommer über 20 Grad- bin dann freiwillig gekentert zur Abkühlung)
              Es gibt von Oskarshamn bis Stockholm etwa 6 Stellen wo man eine etwas weitere Strecke über offenes Meer paddeln muss. Die sollte man im Canadier nur bei sehr gutem ruhigem Wetter machen.
              Ein anderes Problem dort sind die Algen. Ende Juni bis Mitte August kann es ganz scheussliche Algenblüte geben- das zeug ist giftig und da machts wenig Spass dort zu paddeln....
              Nachsehen unter www.smhi.se
              Frühjahr und Herbst/ Winter ist in den Schären dann eine andere Sache.

              M.

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              • hikingharry
                Dauerbesucher
                • 23.05.2004
                • 788
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                • Meine Reisen

                #27
                Also als Paddler kenne ich ja nur die Strecke von Haparanda (schwed.-finn. Grenze) bis etwas weiter als Gävle runter.

                Also kein Fachmann für die südschwedischen Schären. Aber ich denke doch, das michael.kramer und die andern mit ihren Bemerkungen recht haben. Beim Paddeln auf dem Meer gehört es dazu, zu wissen, was im Kenterfalle zu tun ist. Das halte ich für professionell.

                Nicht nur durch vom Wind erzeugte Wellen ist eine Kenterung möglich. Da gibt es noch steile, kurze Wellen von Fährschiffen, die mensch dann vielleicht gerade von der verkehrten Seite bekommt. Wellen von Sport/Schnellbooten, wenn diese zum Spaß oder auch Unachtsamkeit mal nahe an einem mit voller Geschwindigkeit vorbeifahren, oder auch das plötzliche Auffahren auf eine Untiefe, weil mensch gerade etwas trinkt und die lichtdurchflutete Landshaft genießt.

                Laut dem Küstenhandbuch Ostsee beträgt die mittlere Durchschnittsgeschwindigkeit für Wind in der Gegend von Oskarshamn im August ca. 10kn (um die 18,5km/h). Bei böigen Winden kann das schon etwas mehr sein. Heftiger Wind hatte sich bei mir manchmal innerhalb von 30 Minuten aufgebaut. Im Luleå skärgård hatten wir dann einmal so hohe Wellen, das ich in Wellentälern meine Partnerin in ihrem Kajak nicht mehr sah, bei vielleicht 20-30m Entfernung. Die Wellen können schon mal alle 2 Sekunden herkommen, bei 1m Höhe oder so.

                Damit möchte ich jetzt nicht von einer Tour dort abraten, nur darstellen, das es immens wichtig ist, vorbereitet zu sein. Eben auch auf eine Kenterung.

                Gruß hikingharry

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                • Gast-Avatar

                  #28
                  Beim Paddeln auf dem Meer gehört es dazu, zu wissen, was im Kenterfalle zu tun ist.
                  Das ist Grundvoraussetzung wenn man auf dem Meer paddelt.
                  Da sollte es überhaupt keine Diskussion darüber geben.
                  Hab aber auch schon deutsche Paddler ohne Schwimmweste getroffen- das kann in Schweden auch unangenehm werden da verboten.
                  Aber das gehört imho zu den "Grundregeln".

                  M.

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                  • mopimops
                    Gerne im Forum
                    • 09.01.2006
                    • 56

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Probefahrt

                    Jo, wir kommen gerade von der Probefahrt, na ja....
                    Das schöne ist, dass man noch einiges verbessern kann.
                    Zuerst tut es mir leid, ich habe in der Aufregung leider vergessen, das ganze aufgetakelte Boot zu fotografieren....
                    Aber wir sind gesegelt! Im Wetterbericht steht Windstärke 4, ich fand es teilweise sehr windig auf dem See, wir hatten beim Zurückpaddeln gegen den Wind ziemlich große Mühe, das Boot vorwärts zu bringen. Sogar mit dem Kreuzen hat es einigermaßen hingehauen, aber es hat wohl einen Sinn, dass es Kurse gibt zum Segelnlernen...
                    Das was als erstes ausfiel war die Ruderanlage. Die war leider so nahe hinter mir konstruiert, dass ich einen sehr schlechten Winkel hatte, um das Paddel zu halten, musste also ziemlich viel Kraft invetsieren. Dafür hatte ich die Halterung aus sehr schönem Leder gebaut, das leider den Druck nicht standgehalten hat. (Inzwischen habe ich den schönen Lederriemen durch einen nicht so schönen Zurrgurt erstezt, der wohl besser halten wird.)
                    Irgendwann hatte sich dann auch vom Ausleger die hintere Halterung gelöst. Die unteren Klemmhölzer haben sich weggedreht (das habe ich inzwischen auch durch eine zweite Schraube unmöglich gemacht, es müsste nun halten).
                    Wir sind also an Land gepaddeld und haben das Segel und die Takelage eingepackt und sind dann zurückgepaddelt. Das allerdings war ein großer Erfolg. Das Boot liegt wahnsinnig stabil auf dem Wasser, auch große Wellen machen nichts. So könnte ich mich auch paddelnd in den Schären fortbewegen falls ich meine Segelkünste bis dahin nicht noch verbessere.

                    http://img455.imageshack.us/my.php?i...4150752jt6.jpg

                    http://img455.imageshack.us/my.php?i...4150703nh2.jpg

                    http://img455.imageshack.us/my.php?i...4161116ts6.jpg

                    Es gilt also weitere Erfahrngen zu sammeln und fürs erste soll es reichen

                    Gruß Ralf
                    [/img]

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                    • michael.kramer
                      Dauerbesucher
                      • 31.01.2007
                      • 506

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Re: Probefahrt

                      Zitat von mopimops
                      Aber wir sind gesegelt! Im Wetterbericht steht Windstärke 4, ich fand es teilweise sehr windig auf dem See,
                      In Böen bis 8 Bft hier an der Küste. Das wird bei Euch dann schon auch noch 6 Bft.-Böen gehabt haben.

                      Das was als erstes ausfiel war die Ruderanlage. Die war leider so nahe hinter mir konstruiert, dass ich einen sehr schlechten Winkel hatte, um das Paddel zu halten, musste also ziemlich viel Kraft invetsieren. Dafür hatte ich die Halterung aus sehr schönem Leder gebaut, das leider den Druck nicht standgehalten hat. (Inzwischen habe ich den schönen Lederriemen durch einen nicht so schönen Zurrgurt erstezt, der wohl besser halten wird.)
                      Wenn der Druck im Ruder zu groß ist, ist das Segel nicht gut ausbalanciert. Da Du kein Vorsegel hast, kannst Du mit der Mastposition trimmen. Kannst Du den noch weiter nach vorn stellen?
                      Beruflich und privat immer unterwegs (klick). Bei allen Fragen zum Thema Reisen mit Booten helfe ich gern weiter.

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                      • zahl
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        mit dem ausleger dürfte auch bei großen wellen die stabilität kein problem sein. die outtrigger fahren ja auch auf dem meer rum. wenn du dir jetzt noch eine spritzdecke bastelst, die so angebracht wird, dass die wellen sie nicht abreissen, kannst du auch in den ostschären als paddler in einem kanadier spass haben. sowas mit lukendeckeln/spritzdecken über den mannlöchern.

                        beim segeln hätte ich bedenken, dass ich volle kanne auf einen stein unter der wasseroberfläche krache. passiert beim paddeln dort oben zwar auch hin und wieder, aber mit einem segel hast du weiger chancen darauf zu reagieren.

                        ansonsten ein toller canadier. schöne form und viel holz innen ....
                        "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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