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Wenn man Fotografieren als künstlerische Tätigkeit begreift und darunter einsortiert, was zB in Galerien etc hängt oder in Zeitungen veröffentlicht ist, sollte man aber auch bedenken, dass dies u.a. auch eine Frage des Zeitgeschmacks ist. Manches was zB von anderen hoch gelobt wird, gefällt mir nicht. Und ja, manches was ein " nur geknipstes" Foto ist, gefällt mir persönlich besser.
Also eindeutig ist es für mich wenig. Ich zB mag Verfremdungen eher nicht, das geschieht hier bei Tourfotos durchaus öfters. Ist natürlich ok und andere finden gerade das eben besonders ansprechend.
Aber letztlich geht es bei diesem Thema darum, warum manche lieber die Kamera daheim lassen und das dies für andere wieder ein echter Verlust wäre.
Wer an sich und seine Fotografie spezielle Anforderungen stellt, nun, dies bleibt ja jedem unbenommen.
Künstlerische Wertungen möchte ich da nicht vornehmen. Ich muss aber gestehen, dass mich ganz ordinäre Knipsereien, die Menschen auf Touren machen durchaus sehr interessieren, aber da ist halt jeder anders.
Two roads diverged in a wood, and I—
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference (Robert Frost)
Mein Beitrag war auf die Behauptung bezogen, dass man die Natur nicht genießen oder wahrnehmen kann wenn man eine Kamera dabei hat. Und dem muss ich als Naturfotograf widersprechen. Nicht mehr und nicht weniger ;)
Dann habe ich das vielleicht missverstanden, als du geschrieben hast, dass du für Urlaubsschnappschüsse deine Kamera nicht heraus holst ;) - wobei letztlich zu klären wäre, WAS Urlaubsschnappschüsse deiner Definition nach denn wären.
Aber letztlich nur ein Nebenthema.
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Ich vermute auch, ein Teil der Lösung kann darin liegen, seine Kamera so gut zu kennen, dass man sich über deren Bedienung überhaupt keine Gedanken mehr machen muss und im Übrigen nicht zu perfektionistisch ans Fotografieren heranzugehen. Zu Analogzeiten galten übrigens 2 bis 3 gute Bilder pro Film schon als ziemlich gute Ausbeute – solch ein Ansatz macht locker
Sehr treffend!
Dann lenkt die Fotografie auch nicht oder kaum vom bewußten Erleben ab.
Ich habe bisher auch die Kamera gemieden, aber jetzt auf einer Spitzbergen-Segelschfffahrt mit dem iPhone fotografiert und bin doch recht froh, diese Fotos zu haben, da sie tatsächlich die Erinnerung unterstützen.
Ja, ich überlege nun, demnächst mit besserer Kamera losziehen, denn bei einigen schönen Motiven war das iPhone überfordert, die Qualität der gelungenen würde ich mir jetzt auch besser wünschen - zu Hause blieb die Sigma DP2 Merrill, für ihre überragende Bildqualität berüchtigt und auch klein und leicht…
Andererseits wären manche Motive mit einer schwereren bzw. komplizierteren Kamera vielleicht nicht einzufangen gewesen und das Fotografieren hätte mich auch zu sehr abgelenkt. Das iPhone ist immer schnell startklar und leicht zu handhaben, aber auf Dauer von der Qualität her halt doch nicht befriedigend.
Seine Kamera blind bedienen zu können, das sollte einen möglichen Aufmerksamkeitskonflikt vermeiden helfen.
Wer explizit als Natur- und / oder Vogelfotograf loszieht, der wird für diese Diskussion natürlich kein Verständnis habe: die Fotografie ist schließlich seine Leidenschaft, in die er viel Geld und Muskelkraft investiert.
There is no exquisite beauty without some strangeness in the proportion.
Das setzte ich jetzt einfach mal voraus: Wer mit einer schweren, voluminösen Fotoausrüstung auf Tour geht, sollte die natürlich auch bedienen können. Es sei denn, er macht gerade einen Fotokurs.
Die Kamerabedienung kann ich zu Hause im Umfeld üben.
Bei meiner Kamera weiß ich im Schlaf, wo welche Knöpfe und Einstellungen sind. Zumindest die, die ich üblicherweise nutze.
Nee, klar, manche Art der Fotografie und Tour schließt sich quasi aus. Oder passt zumindest nur suboptimal zusammen.
Vogelfotografie, oder heimisches Wildlife an sich, ist beim Wandern deutlich schwieriger einzufangen als wenn man sich ein paar Stunden in einen Unterstand setzt, ein Hide irgendwo anmietet (sind angefütterte Tiere noch wildlife?), oder aus dem Auto heraus fotografiert.
Oft muss ich mir überlegen, ob ich hauptsächlich wandern oder fotografieren will.
Trotzdem denke ich nicht, dass jemand, der gezielt mit seiner Kamera eine Landschaftsaufnahme macht, unbedingt ein besseres Bild mitbringt, als jemand, der auf einer Tour auf so ein Motiv trifft. Viele der "gezielten" Aufnahmen finde ich mittlerweile echt langweilig. Weil sehr oft immer dasselbe Motiv aus demselben Standort zur selben Tageszeit aufgenommen wird. Zum Sonnenaufgang stehen 100te Fotografen nebeneinander am Mesa Arch, um einen bestimmten Moment abzulichten. Schön, ja, aber nicht mehr so besonders spannend ...
Aber doch sicher Erinnerungen im Kopf - und diese sind die wichtigsten.
Fotos können da unterstützend wirken - aber doch nicht wirklich Erinnerungen darstellen.
Selbstverständlich hast du recht. Sie unterstützen. Und mich bei meiner Vergesslichkeit sowieso!
Selbstverständlich hast du recht. Sie unterstützen. Und mich bei meiner Vergesslichkeit sowieso!
Für mich sind die Bilder von Touren (sei es jetzt Trekking- oder Sightseeing) der Schlüssel, um mich auch Jahre später wieder gedanklich hinzubeamen. Ohne die Bilder würden viele Details schnell in Vergessenheit geraten, ich merk das selbst jetzt, wir schreiben grad den Blog zum heurigen Island-Urlaub, das waren nur 10 Trekkingtage und schon jetzt rufen einige Bilder Erinnerungen wach, die mir so nicht mehr präsent waren....
Aufregend ist wohl für Trekkingtouren eher der falsche Begriff, außer man trifft eine Bärenmutter mit Jungen oder überlebt nur knapp einen Vulkanausbruch
Ernsthaft: ich meinte oben eigentlich, dass man gerade auf Touren durch besonders abwechslungsreiche Landschaften innerhalb weniger Tage mit sehr vielen Eindrücken regelrecht überflutet wird – geht zumindest mir so...
Wenn ich mir Bilder später noch mal anschaue sind es i.d.R. Personenbilder. Kinder, Familie, Patenkinder.
Da finde ich das mittlerweile steht's anwesende Handy als Bereicherung und es wird auch ständig benutzt.
Meine Eltern hatten letztens so eine nostalgische Anwandlung und haben einen Dia Abend mit Bildern aus Urlauben in den 60ern angeschaut, reduziert auf Personenbilder.
Aber Landschaftsbilder aus dem Urlaub, schaut man sich nur noch die vom letzten Urlaub noch mal an, das wars doch meist.
Bei uns nicht
Die Bilder sind in der Cloud und werden häufig über den Fernseher abgerufen. Besser als das übliche Programm allemal ...
Und besonders schön ist die Funktion "heute vor xx Jahren" das weckt dann immer Erinnerungen.
Dem kann ich nur beipflichten! Ich mag die Funktion auch sehr
Seit dem ich das (offsichtlich gleiche) Prinzip verfolge, schaue ich mir alte Bilder auch viel öfter an und schwelge dementsprechend öfter in schönen Erinnerungen!
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