Ich habe bei der neuen Firma Calvendo einen Kalender veröffentlicht und möchte kurz meine Erfahrungen dazu zusammenfassen, weil hier womöglich auch einige mit dem Gedanken spielen, dies mit ihren Naturfotos zu tun.
Das Geschäftsmodell: Die Kalender werden auf Bestellung einzeln gedruckt, die Fotografen sind selbst fürs Layout und Text zuständig. Pro verkauftem Exemplar gibt es Honorar, die Höhe hängt vom Verkaufspreis ab.
Mein Kalender mit allen Fotos:
http://www.roland-schmellenkamp.de/bucher/kalender-salzburger-almenweg/
Mein Arbeitsaufwand war rund sechs Stunden für Layout und Texte. Hat länger gedauert, als ich dachte. Fotos aussuchen/bearbeiten nicht eingerechnet.
Einreichen: Zuerst muss man alles fertigmachen, das geht online und ist rechteinfach. Dann entscheidet die Jury, ob der Kalender mit ISBN veröffentlicht wird. Falls ja und die Bildqualität stimmt, ist er in den Größen A4, A3 und A2 erhältlich. Wird er abgelehnt, ist nachbessern möglich. Man kann sich auch einen Probeabzug bestellen (kostet...) und eventuell Blder noch nacharbeiten und neu einladen.
Zur Info: Mit ISBN-Nummer sind die Produkte von jeder Buchhandlung bestellbar und u.a. bei Amazon mit Bildern aufgeführt.
Verkaufserfolg innerhalb der ersten zwei Wochen: Null (in absehbarer Zeit werde ich das hier aktualisieren, siehe unten), obwohl ich über diverse Mailverteiler geworben hatte. Die Leute werden heutzutage mit Mails überschwemmt, es gab kaum Besucher auf meiner Seite. Andererseits wird zum Jahreswechsel das Kalendarium aktualisiert auf 2014 vielleicht kommt noch ein wenig rein. Aber: Andere Calvendo-Kalender sind bei Amazon im Verkaufsranking ziemlich weit hinten, da dürften auch nur wenige verkauft werden.
Der Verkaufserlös pro Kalender liegt im Bereich der Buchautorenhonorare und ist über den Kalenderpreis steuerbar: Je höher, desto höhere Honorare - die steigen prozentual an. Andererseits: Wer kauft einen Kalender in A4-Größe für 30 Euro? Mit dem Preis hoch zu gehen, dürfte nix bringen.
Druckqualität: Besser als gedacht. So grob: Im unteren Drittel der im Handel erhältlichen "normal" gedruckten Kalender. Wenn die Bildqualität stimmt, wird der Kalender gleichzeitig in A4, A3 und A2 angeboten.
Papier: Stabil. Gefällt mir gut.
Kosten: Aktuell für Fotografen gratis. Es werden vermutlich über kurz oder lang wie bei Epubli und Books on demand von den Fotografen "Gebühren" für die ISBN-Nummern etc verlagt werden.
Fotoauswahl: Ich habe "klassische" und ungewöhnliche Motive gemischt. Ob eher originell oder eher gewohnte Motive sinnig für einen Verkaufserfolg sind, weiß ich nicht. Bei der Bildauswahl sollte man bedenken, dass wegen des Kalendariums entweder seitlich oder unten das Bild abgeschnitten wird. Oben nimmt die Ringbindung etwas Platz weg, die Bindung geht sozusagen einen halben Zentimeter durchs Bild. Dadurch haben meine Fotos teilweise etwas gelitten.
Für den Eigenbedarf bestellen: Da gibt es leider nur Kalender zum Basispreis, d.h. dem geringstmöglichen Verkaufspreis. Bei A4 sind es 19,90 Euro. Allerdings erhält man auch für selbst gekaufte Honorar, das ist sozusagen der "Rabatt". Lieferung dauert eine Woche.
Zum Vergleich: Als Buchautor gibt es von Verlagen höheren Rabatt, man kann üblicherweise die eigenen Werke für die Hälfte des Ladenpreises erhalten.
Konkurrenz: Innerhalb der ersten fünf Wochen hat Calvendo 1000 Kalender veröffentlicht. Wenn das zwei Jahre so weitergeht, sind wir bei rund 25000. Damit dürften viele reguläre Kalenderverlage untergehen, aber gleichzeitig werden die meisten Calvendo-Kalender nur in ganz geringen Stückzahlen verkauft werden.
FAZIT:
Wer Kalender für den Eigenbedarf z.B. als Weihnachtsgeschenk oder Direktverkauf braucht, sollte eher über einen anderen Dienstleister welche bestellen, A4 gibt es schon für um die 12 Euro (cewe, vistaprint, fotoparadies etc, da kenne ich aber die Druckqualität nicht). Das kommt billiger bzw. der Gewinn ist höher: Sagen wir bei einen VK-Preis von 20 Euro in diesem Beispiel 8 Euro, bei Calvendo 1,18 Euro.
Wer auf nationale oder internationale Vermarktung setzt, kann es mal mit Calvendo probieren - ich würde da aber nicht viel Honorar erwarten...
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NACHTRAG:
Seit 3. November 2012 ist mein Kalender in den Größen A4, A3 und A2 erhältlich.
Stand 1. Januar 2013 verkauft: 1 Exemplare A4 und 1 A2
Allerdings habe ich einen für PR-Zwecke verschickt, was 20 Euro Kosten verursacht hat...
Auf den Kalender wrd mittlerweile auf der offiziellen Seite "Salzburger Almenweg" hingewiesen.
Das Geschäftsmodell: Die Kalender werden auf Bestellung einzeln gedruckt, die Fotografen sind selbst fürs Layout und Text zuständig. Pro verkauftem Exemplar gibt es Honorar, die Höhe hängt vom Verkaufspreis ab.
Mein Kalender mit allen Fotos:
http://www.roland-schmellenkamp.de/bucher/kalender-salzburger-almenweg/
Mein Arbeitsaufwand war rund sechs Stunden für Layout und Texte. Hat länger gedauert, als ich dachte. Fotos aussuchen/bearbeiten nicht eingerechnet.
Einreichen: Zuerst muss man alles fertigmachen, das geht online und ist rechteinfach. Dann entscheidet die Jury, ob der Kalender mit ISBN veröffentlicht wird. Falls ja und die Bildqualität stimmt, ist er in den Größen A4, A3 und A2 erhältlich. Wird er abgelehnt, ist nachbessern möglich. Man kann sich auch einen Probeabzug bestellen (kostet...) und eventuell Blder noch nacharbeiten und neu einladen.
Zur Info: Mit ISBN-Nummer sind die Produkte von jeder Buchhandlung bestellbar und u.a. bei Amazon mit Bildern aufgeführt.
Verkaufserfolg innerhalb der ersten zwei Wochen: Null (in absehbarer Zeit werde ich das hier aktualisieren, siehe unten), obwohl ich über diverse Mailverteiler geworben hatte. Die Leute werden heutzutage mit Mails überschwemmt, es gab kaum Besucher auf meiner Seite. Andererseits wird zum Jahreswechsel das Kalendarium aktualisiert auf 2014 vielleicht kommt noch ein wenig rein. Aber: Andere Calvendo-Kalender sind bei Amazon im Verkaufsranking ziemlich weit hinten, da dürften auch nur wenige verkauft werden.
Der Verkaufserlös pro Kalender liegt im Bereich der Buchautorenhonorare und ist über den Kalenderpreis steuerbar: Je höher, desto höhere Honorare - die steigen prozentual an. Andererseits: Wer kauft einen Kalender in A4-Größe für 30 Euro? Mit dem Preis hoch zu gehen, dürfte nix bringen.
Druckqualität: Besser als gedacht. So grob: Im unteren Drittel der im Handel erhältlichen "normal" gedruckten Kalender. Wenn die Bildqualität stimmt, wird der Kalender gleichzeitig in A4, A3 und A2 angeboten.
Papier: Stabil. Gefällt mir gut.
Kosten: Aktuell für Fotografen gratis. Es werden vermutlich über kurz oder lang wie bei Epubli und Books on demand von den Fotografen "Gebühren" für die ISBN-Nummern etc verlagt werden.
Fotoauswahl: Ich habe "klassische" und ungewöhnliche Motive gemischt. Ob eher originell oder eher gewohnte Motive sinnig für einen Verkaufserfolg sind, weiß ich nicht. Bei der Bildauswahl sollte man bedenken, dass wegen des Kalendariums entweder seitlich oder unten das Bild abgeschnitten wird. Oben nimmt die Ringbindung etwas Platz weg, die Bindung geht sozusagen einen halben Zentimeter durchs Bild. Dadurch haben meine Fotos teilweise etwas gelitten.
Für den Eigenbedarf bestellen: Da gibt es leider nur Kalender zum Basispreis, d.h. dem geringstmöglichen Verkaufspreis. Bei A4 sind es 19,90 Euro. Allerdings erhält man auch für selbst gekaufte Honorar, das ist sozusagen der "Rabatt". Lieferung dauert eine Woche.
Zum Vergleich: Als Buchautor gibt es von Verlagen höheren Rabatt, man kann üblicherweise die eigenen Werke für die Hälfte des Ladenpreises erhalten.
Konkurrenz: Innerhalb der ersten fünf Wochen hat Calvendo 1000 Kalender veröffentlicht. Wenn das zwei Jahre so weitergeht, sind wir bei rund 25000. Damit dürften viele reguläre Kalenderverlage untergehen, aber gleichzeitig werden die meisten Calvendo-Kalender nur in ganz geringen Stückzahlen verkauft werden.
FAZIT:
Wer Kalender für den Eigenbedarf z.B. als Weihnachtsgeschenk oder Direktverkauf braucht, sollte eher über einen anderen Dienstleister welche bestellen, A4 gibt es schon für um die 12 Euro (cewe, vistaprint, fotoparadies etc, da kenne ich aber die Druckqualität nicht). Das kommt billiger bzw. der Gewinn ist höher: Sagen wir bei einen VK-Preis von 20 Euro in diesem Beispiel 8 Euro, bei Calvendo 1,18 Euro.
Wer auf nationale oder internationale Vermarktung setzt, kann es mal mit Calvendo probieren - ich würde da aber nicht viel Honorar erwarten...
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NACHTRAG:
Seit 3. November 2012 ist mein Kalender in den Größen A4, A3 und A2 erhältlich.
Stand 1. Januar 2013 verkauft: 1 Exemplare A4 und 1 A2
Allerdings habe ich einen für PR-Zwecke verschickt, was 20 Euro Kosten verursacht hat...
Auf den Kalender wrd mittlerweile auf der offiziellen Seite "Salzburger Almenweg" hingewiesen.
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