Umstieg auf D-SLR - Anfängerfragen

[Henning]

Aus gegebenen Anlass werde ich mir wohl eine neue Kamera zulegen müssen. Ich hatte bisher immer Kompaktkameras und war gerade mit der S70 recht zufrieden. Wenn ich mir allerdings manche Bilder z.B. hier beim Fotowettbewerb oder auf Summitpost angucke, denke ich, dass mit einer D-SLR doch noch deutlich mehr rauszuholen wäre. Vorneweg, ich bin in Sachen Fotografie absoluter Laie, aber mein Interesse wächst, ich bin lernwillig und erwarte nicht, dass die Bilder mit einer D-SLR von Anfang an besser werden als mit der Kompakten. Das Mehrgewicht von 500-600g ist für mich (als Bergsteiger und Kletterer) zwar bitter, würde ich aber in Kauf nehmen. Schwerpunkt wäre hauptsächlich Landschaftsfotografie und Kletterbilder. Nach dem Lesen diverser Test- und Erfahrungsberichte interessiere ich mich für die Canon EOS 350D. Sie sieht zwar nicht besonders wertig verarbeitet aus, scheint aber von der Fotoqualität und den Features als Einsteigermodell sehr gut zu sein. Sie ist außerdem relativ leicht und für mich finanziell noch tragbar. Oder würdet ihr eine Alternative zur Canon in dieser Preisklasse empfehlen? Wenn ja, warum?
Während ich bei der Auswahl des Bodys recht sicher bin, ist die Frage nach dem richtigen Objektiv für mich viel undurchsichtiger. Klar ist: Ich kann und will mir zunächst nur ein Einsteiger Modell leisten. Die 350D wird hier beim lokalen Händler als Kit mit 3 unterschiedlichen Objektiven angeboten.
Da wären
a) Der Standardkit mit dem EF-S 3.5-5.6 18-55mm
b) Das gleiche Objektiv mit schnellerem USM-Motor (+40 Euro)
c) Sigma 18-125mm 3.5-5.6 DC ( +100 Euro)

Welches der 3 würdet ihr nehmen? Was wären noch Alternativen in diesem Preisbereich? Auf einen Weitwinkel möchte ich nicht verzichten. Ich werde wohl keine 2 Objektive auf Touren mitnehmen.
Hat jemand Erfahrung was die Robustheit und Kälteresistenz der Kamera angeht? Ich bin viel bei kalten Temperaturen unterwegs, mir ist u.a. eine Powershot S40 durch große Kälte kaput gegangen. Über eine geeignete Befestigung und Tasche müßte ich mir noch Gedanken machen, vielleicht hat jemand einen Tipp.

TIA,
Henning

[Ranger]

Ich glaube nicht das du damit viel falsch machen kannst, wenn du lernwillig bist wirst du bald sehr gute Fotos damit machen können!

Oder würdet ihr eine Alternative zur Canon in dieser Preisklasse empfehlen?

Schau dir die Nikon D50 auch an.

Wenn ja, warum?

Nimm beide einmal in die Hand. Hab ich auch gemacht und mir war klar, das es keine Canon wird.

Die beiden Kameras sind beide sehr gut und haben halt jeweils ihre (kleineren) Vor- und Nachteile, die für dich am Anfang nicht wirklich relevant sind. Wirst mit beiden tolle Fotos machen!

Zu den Objektiven kann ich nix sagen, kenne ich nicht! Beim 18-55 er würd ich die 40 € mehr für einen schnelleren Autofokus aber gern in Kauf nehmen.

Mfg Robert

[Flachlandtiroler]

Re: Umstieg auf D-SLR - Anfängerfragen

Hat jemand Erfahrung was die Robustheit und Kälteresistenz der Kamera angeht? Ich bin viel bei kalten Temperaturen unterwegs, mir ist u.a. eine Powershot S40 durch große Kälte kaput gegangen. Über eine geeignete Befestigung und Tasche müßte ich mir noch Gedanken machen, vielleicht hat jemand einen Tipp.

Der Tip wäre eigentlich, bei einer kompakten Sucherkamera zu bleiben -- auch was die Kälte angeht (-> Jackentasche)

Die S70 hatte ich mir übrigens seinerzeit auch favorisiert; preislich war dann die Ricoh günstiger, wenn auch sicher nicht besser. In den Bergen bin ich aber bislang immernoch analog unterwegs.

Gruß, Martin

[trekkingjoe]

Hi,

du sagst du bist zwar noch Laie aber wissbegierig was das photographieren angeht. Dann würde ich die vorschglagen gleich "richtig" zu kaufen - gilt ja überall, wer billig kauft und Anforderungen stellt kauft doppelt und dreifach.

Deine Entscheidung zur DSLR kann ich nachvollziehen; ich trage auch gerne 2kg und mehr für die Fotoausrüstung.

Klar ist: Nicht die Kamera macht die Bilder, sondern das Objektiv (und natürlich der Photograph). Daher lieber mehr Geld in Objektive stecken. Muss ja nicht gleich ne Profioptik sein, aber ein Kit oder auch Suppenzoom von Sigma da lohnt sich imho das Mehrgewicht zur Kompakten nicht immer!

Ich stand auch vor dem Wechsel von SLR auf DSLR und war Canon 50e-User und wollte zur 20D wechseln. Da ich aber bei Wind und Wetter draußen bin (als Kletterer nicht unbedingt denke ich (?)) fiel die Wahl auch dank der sehr guten Oly-Objektive auf die Oly E1 mit 14-54mm/f 2.8-3.5 Absolutes Spitzenobjektiv, Kamera und Objektiv sind spritzwassergeschützt, somit Regen oder mal ausversehen ne Dusche verpassen absolut kein Problem. Beide Teile sehr wertig, aus Metall und dank des in die Jahre gekommenen Bodys recht erwchwinglich (~1000€).
Es ist auf jeden Fall ne Überlegung Wert wenn du Outdoor auf Robustheit und Wetterfestigkeit setzt.

Ansonsten ist Photographie auch viel Philosophie. So wird die hier jeder von seinem Schätzchen schwärmen... Also nimm die Dinger in die Hand, schau dir an was du brauchst (als Hobby-Naturphotograph imho keine 8fps und auch keine 16MP), mach deine Prioritäten fest (robust/wetterfest vs. leicht/Plastik/anfängerfreundlicher) und schau vor allem nach guten Objektiven.

[Christian J.]

Ganz allgemein ist der Tipp von Martin, bei guten Kompakten zu bleiben, auf jeden Fall zu überdenken.

Wenn du eine SLR willst, dann 2 allgemeine Tipps:
1. Nimm Nikon und Canon in die Hand. Ich persönlich mag Canons irgendwie nix. Hat nicht unbedingt rationale Gründe aber irgendwie passen die Gehäuse nicht in meine Hand. Bei Konica-Minolta wäre mir persönlich zu unsicher, wie es mit der Marke weiter geht. Davon halte ich lieber Abstand.

2. Guck mal nach den SLRs der "letzten Generation" (Nikon D70, Canon EOS 300D)...die dürftest du inzwischen gebraucht für Spottpreise bekommen.

Christian

[Henning]

Schau dir die Nikon D50 auch an

Habe ich schon. Die Nikon macht den deutlich wertigeren Eindruck und liegt besser in der Hand. Der Vergleich der Bilder hier und das geringere Gewicht sprechen IMHO für die Canon.

Deine Entscheidung zur DSLR kann ich nachvollziehen; ich trage auch gerne 2kg und mehr für die Fotoausrüstung

Das kommt bei mir nicht in Frage, 1kg ist die absolute Schmerzgrenze. Das Gewicht ist mir also schon wichtig.

Kit oder auch Suppenzoom von Sigma

Wirklich so übel? Irgendwie hört man hierzu recht unterschiedliche Meinungen. Der Preisunterschied zwischen Body und Kit ist so minimal, das man später ohne große Verluste beim Objektiv aufrüsten kann.

Also vielleicht doch bei den Kompakten (S80) bleiben, so wie Martin und Christian vorschlagen?

Ziemlich unschlüssig,
Henning

[Flachlandtiroler]

Also vielleicht doch bei den Kompakten (S80) bleiben, so wie Martin und Christian vorschlagen?

Ja, v.a. wg. Kälte. Wenn das Ding in die Jacken(innen)tasche paßt bist Du klar im Vorteil.
Aber auch vom Zugriff her: Wenn Du angeseilt kletterst kann ich mir nicht vorstellen, wie Du eine DSLR außerhalb des Rucksacks und leicht zugänglich unterbringen willst. Da bei Dir ja wohl überwiegend solche Touren anfallen...

Außer der S80 gibt's da noch (mit 28mm) folgende (von Digitalkamera.de)...^berücksichtigt man die Bildqualität bleiben da IMHO nur Nikon Coolpix 8400 und Panasonic Lumix DMC-FX01.

Gruß, Martin

[Friedjoff]

Hallo,

was versteht ihr unter "Kälte", bzw. wo seht ihr das Problem? Akku, Mechanik, Elektronik? Wenn man ganz sicher gehen will, muss man wohl eine mechanische, analoge Kamera mitnehmen.

Mit meiner SLR Nikon F75 hatte ich bei Kälte bisher mehr Probleme als mit meiner neuen DSLR Olympus E-500. Während unserer Skitour im Jotunheimen hatte ich mit einem weitern Akku auch bei -28°C keine Schwierigkeiten.

Klar ist: Nicht die Kamera macht die Bilder, sondern das Objektiv

Bei DSLRs spielt der Bildsensor wohl auch eine wichtige Rolle bei der Bildqualität. Ich bin aber auch noch auf der Suche nach der idealen Objektiv-Lösung...

Gruß Friedjoff

[Cardhu]

Hallo Henning,

wenn es Dir Ernst ist mit der Fotografie, kann ich Dir nur zu einer SLR Kamera raten.

Mit einer wie auch immer gearteten "Kompakten", hätte ich das Hobby Fotografie nie für mich entdeckt.

Ein Motiv durch einen optischen Sucher zu beurteilen und vor allem zu GENIESSEN ist genau so zum scheitern verurteilt wie auf einem noch so guten Display einer digitalen Kompakten.

Die Komposition eines Bildes macht wirklich nur mit einem guten Spiegelreflexsucher Spaß.

Zum Thema Kamera:

Ich gebe zu, dass ich noch nie, auch nicht zu analog Zeiten ein Freund der Fa. Canon war.
Auch ich würde Dir eher zu einer Nikon raten. Aber auch eine Olympus E 500 oder E 330 ist nicht zu verachten. Letztere bietet bisher als einzige (stimmt nicht ganz, Panasonic kann das auch) ein Lifebild auf dem Display vor der Aufnahme. Obwohl ich das nicht so stark gewichten würde (s.o.).

Ich würde mir einfach noch die Zeit nehmen bis nach der Photokina. Dann liegen alle Karten auf dem Tisch.

Ich denke nämlich, dass die Sony Alpha 100 eine hochinteressante Kamera sein könnte. Sie ist wohl als Nachfolger für die Minolta D5D zu betrachten. Bietet wie diese einen Bildstabilisator im Gehäuse, also mit allen !! Objektiven. Hat den 10 MP Bildsensor der Nikon D200 !!. Und einen Staubschutz für den Bildsensor a la Olympus.

Dazu kommen, wenn man will, noch die hervorragenden Zeiss Objektive, oder alle Objektive mit Minolta - A - Bajonett.

Noch ein Satz zu den Bildbeispielen zur D50 und EOS 350D. Erstens kann man davon ausgehen, dass die 1,4er Optik von Canon bessere Schärfe bringt als das recht preiswerte 1,8er von Nikon. Dann ist die Nikon Philosophie eine andere als die von Canon. Die D50 schärft intern nicht so stark nach, wie die EOS, die ganz kar den Knippser anspricht, der seine Bilder ohne Nachbearbeitung direkt ausbelichten will.

Also wäre ich immer sehr vorsichtig mit solchen Vergleichen.


Gruß

Roman

[-wf-]

Die EOS 350 D hatte ich diese Woche erstmals in der Hand, da meine Eltern sie gekauft haben. Sie ist leicht, aber das ist meiner Meinung nach ihr einziger großer Vorteil, und alle EX Blitze passen, also auch die analogen, die ca. in den letzten zehn Jahren gebaut wurden. Ansonsten spricht die Kamera ganz klar den Anfänger an. Im Menü muß man einiges ändern, sonst schärft die Kamera zu sehr nach und die Farben sind für mich auch zu knallig. Sie ist eher zum Direktdruck auf Printern in Drogeriemärkten optimiert als für umfangreiche Nachbearbeitung. Aber mit RAW Format dürfte auch das gehen.

Ich persönlich halte mehr von Nikon. Das Bedienkonzept mit den zwei Drehrädern in Auslösernähe spricht mich mehr an. Die Menüs finde ich besser sortiert und es gibt weniger winzige Tasten als bei den Canons. Allerdings ist es Geschmackssache, genau wie beim Handy, wo die verschachtelten Siemens Menüs jeden Nokia-Nutzer nerven.

Da es deine erste SLR ist, kannst du dich noch frei für ein System entscheiden. Ich würde mir Nikon ansehen, besonders die D100 oder auch die D70, wobei die D100 hochwertiger in ihrer Verarbeitung ist und noch die älteren D-TTL Blitzgeräte akzeptiert. Das spielt für dich weniger die Rolle, da du noch keinen externen Blitz haben wirst.

[Wulf]

Ich würde auch die Nikon nehmen. Ist aber wie so oft erwähnt einfach eine Geschmacksfrage...

Wenn Du Dich für die anfangs erwähnten Lösungen entscheidest würde ich zum Sigma Objektiv greifen. Das besagte kenne ich nicht aber im analogen Bereich habe ich sehr gute Erfahrungen mit Sigma gemacht. Benutze zwar auch lieber Nikon Objektive aber besonders im Zoom Bereich kann man beruhigt zu Sigma greifen. Und das weist bei den von Dir vorgeschlagenen Objektiven den weitesten Zoombereich auf. Die 125mm werden Dir besonders beim Klettern schon Spaß machen.

Eine Kompakte ist zwar auch immer eine Alternative aber bei mir war es auch so, dass die Freude an der Fotografie erst so richtig mit der SLR und den daraus resultierenden Möglichkeiten gekommen ist.