Präambel:
Ich bin keine Trageberaterin, und habe keine Erfahrung mit MeiTais – das Folgende sind ganz einfach meine subjektiven Empfindungen. Zum Teil kritisiere ich auf hohem Niveau; das heißt nicht, dass die Tragehilfe schlecht ist, sondern dass Details eventuell noch besser gelöst werden könnten.
Hintergrund des Tests:
Die ersten Monate habe ich unser Kind nur im Tuch getragen – mit deutlich über 8 kg wird er mir dafür aber langsam zu schwer, und ich habe mich auf die Suche nach Alternativen begeben.
Die Manduca-Trage passt mir einfach nicht, da ich klein bin und sehr schmale Schultern habe. Der ErgoBabyCarrier passt mir ganz gut, aber die Haltung des Kindes finde ich darin alles andere als optimal. Daraufhin habe ich mir bei www.mein-tragling.de ein Testpaket mit 4 Tragen bestellt, die alle auf dem MeiTai-Konzept basieren, einer im asiatischen Raum weit verbreiteten Tragehilfe. Vielen Dank nocheinmal an Becky von Mein Tragling, für den netten Kontakt, und die Möglichkeit, Tragehilfen zum Testen auszuleihen.
Die 4 Kandidaten:
- Storchenwiege BabyCarrier
- Didymos DidyTai
- Hoppediz Hop-Tye
- Girasol mySol
Bewertungskriterien:
- Austattung und Lieferumfang der Tragehilfe
- Qualität der Anleitung
- Handling und Verstellbarkeit/Anpassbarkeit der Tragehilfe
- Komfort für den Träger
- Haltung des Kindes
Besonders wichtig ist mir die korrekte Haltung des Kindes – eine Tragehilfe, in der M. schlecht sitzt, habe ich bereits
Kleiner Exkurs zur Anatomie eines Kindes:
Babys kommen mit einem runden Rücken zur Welt, der sogenannten Totalkyphose. Die für uns Erwachsene typische S-förmige Krümmung der Wirbelsäule ist noch nicht vorhanden.
Die Aufrichtung der Wirbelsäule erfolgts schrittweise während der Entwicklung des Kindes und ist erst abgeschlossen, wenn das Kind Laufen kann.
Desweiteren ist die Hüfte eines Babys 'unreif', d.h. die Pfanne, in denen die Oberschenkelknochen sitzen, sind noch nicht vollkommen ausgeformt und ausgehärtet. Die Reifung der Hüfte wird durch die sogenannte AnhockSpreizHaltung unterstützt, eine Haltung, die Neugeborene automatisch einnehmen, sobald man sie hochnimmt. Die Beine werden dabei in der Hüfte angehockt und jedes Bein im Winkel von ca. 45° abgespreizt.
Sich daraus ergebende Anforderungen an Tragehilfen:
Die Tragehilfe muß das Kind ausreichend von allen Seiten stützen und gleichzeitig das Rundwerden des kindlichen Rückens erlauben.
Die Beine sollten sich in der AnhockSpreizHaltung (Po mindestens auf gleicher Höhe wie Knie, besser tiefer; Beine 90° gespreizt) befinden und von Kniekehle zu Kniekehle gestützt werden.
Eine Kopftützung ist für kleine Babys zwingend notwendig, für Größere zumindest im Schlaf noch notwendig. Sie kann aber bei größeren Babys durch einen schmalen Schal o.Ä. ersetzt werden.
Die Testpersonen:
Rana, 31 Jahre alt, knapp über 1,60 groß, ungefähr 50 kg schwer. Schmal und zierlich gebaut, wenig Muskeln
M., 8 Monate alt, keine 70 cm lang, irgendwas über 8 kg schwer. Ein kompakter und eher stabil gebauter Brocken :-)
Trageerfahrung: Jeder von uns hat rund 8 Monate Trageerfahrung
Lange reine Tuchträger, seit Kurzem auch ErgoBabyCarrier
Noch ein Hinweis:
M. kann frei sitzen, krabbeln und stehen – für Kinder, die all das noch nicht können, ist ein korrekt gebundenes Tragetuch die 1. Wahl!
Storchenwiege BabyCarrier
Hersteller: Storchenwiege
Homepage des Herstellers: www.storchenwiege.de
Farbe: graphit (ebenfalls erhältlich: green, violet, choco)
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von Geburt (ca. 3 kg) bis 3 Jahre (max. 15 kg)
Trageweisen: Vor dem Bauch und auf dem Rücken
UVP: 89 €
Material: Tragetuchstoff aus 100 % Baumwolle. Die Gurtbänder sind aus Kunstfaser, außerdem Kordel, Schnallen und Tankas aus Plastik sowie Metallösen und ein Reißverschluss der Marke EP, Poslterung und etwas Reflektorband.
Storchenwiege produziert in Deutschland. Ob sie alle Stoffe selber spinnen, färben und weben, weiß ich nicht.
Lieferumfang:
Der Carrier wird in einer stabilen Pappschachtel geliefert. Zum recht umfangreichen Lieferumfang gehören der Carrier selbst, eine Bindeanleitung, ein Aufbewahrungsbeutel, der sich dank angenähter Träger auch als Behelfsrucksack benutzen lässt, sowie ein Waschnetz.
Bindeanleitung:
Die Anleitung ist durchgängig 4-sprachig verfasst (Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch), wobei die verschiedenen Sprachen optisch gut voneinander getrennt sind. Sie ist reichlich bebildert und verständlich geschrieben.
Schritt für Schritt werden eine Bauch- und eine Rückentrageweise gezeigt.
Fehlen tut mir ein Hinweis, dass der Carrier wirklich eng gebunden werden muss, damit das Kind gut gestützt ist – meiner Erfahrung nach binden die meisten Eltern zu locker.
Die angeblich mögliche Anpassung des Rückenteils an die Größe des Babys durch eine Kordel empfinde ich allerdings als Augenwischerei, da sich die Länge des Rückenteils so nicht beeinflussen läßt, sondern lediglich das ANliegen der Seiten.
Es gibt die komplette Anleitung auch online unter: http://www.storchenwiege.de/download..._anleitung.pdf
Erster Eindruck:
Der Carrier riecht auffällig chemisch, so wie neue Anziehsachen auch oft riechen – am Liebsten würde ich ihn vor Gebrauch waschen, da es aber nur ein Testmodell ist, geht das leider nicht. Auf jeden Fall möchte ich nicht, dass mein Kind daran lutscht.
Er wirkt solide und sauber verarbeitet.
Der Hüftgurt ist nur an den 'Flossen' gepolstert, in der Mitte besteht er aus Stoff mit Gurtband darin, an die Flossen schließt sich dann wieder Gurtband an.
Die 'Hüftgurtflossen' sind gepolstert, die Träger ebenfalls. Das Polstermaterial ist weich, so dass der Carrier nicht steif wirkt.
Der Hüftgurt wir mit einer Sicherheitschließe geschlossen, die Verstellung der Stegbreite funktioniert über zwei Standard-Leiterschnallen
Die Kapuze befindet sich in eingerolltem Zustand hinter dem Reißverschluss, wo sie als Nackenstütze dient. Auf den ersten Blick erscheint etwas unspraktisch, dass sie nicht benutzbar ist, wenn das Kind noch so klein ist, dass der Reißverschluss geschlossen sein muss.
Einstellung:
Die Verkleinerung der Stegbreite geht unkompliziert, die Schnallen laufen leicht. Da der Gurt in der Mitte fixiert ist, sollte man darauf achten, beide Seiten gleichmäßig zu verstellen.
Anprobe:
Zum Testen nehme ich M. vor den Bauch.
Beim 'Reinschuckeln' des Kindes lockert sich der straff angelegte Hüftgurt ganz beträchtlich, so dass ich nachziehen muß. M. ist noch zu klein, um die Rückenpanel-Verlängerung auszufahren, der Reißverschluss bleibt zu und die Kapuze ist nicht benutzbar. Leider drückt sie M. im verstauten Zustand etwas auf den Schultergürtel.
Aufgrund des sich lockerneden Hüftgurtes mache ich keine Photos, sondern nehme M. raus, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Die Lösung ist schnell gefunden: Der Hüftgurt war korrekt geschlossen und straffgezogen. Das Gurtband ist allerdings sehr glatt, die Schnallen eher groß dimensionert, so dass es unter Zug einfach durchrutscht - ich konnte es mehrfach reproduzieren.
Spaziergang:
Ein Spaziergang oder auch nur ein längeres Tragen in der Wohnung entfällt aufgrund des fiesen Geruchs sowie des durchrutschenden Hüftgurtes.
Ich vermute, dass beide Probleme sich durch Waschen des Carriers lösen ließen (zumindest der Geruch ginge wohl weg, und der Gurt würde wahrscheinlich etwas weniger flutschig), aber da ich die Tragehilfen nur zum Ausprobieren habe, ist Waschen nicht erlaubt.
Fazit:
Ich konnte/wollte den Carrier nicht richtig testen. Negativ aufgefallen sind auf jeden Fall der Geruch sowie das zu glatte/flutschige Gurtband.
Unglücklich finde ich auch die Kapuzenlösung: Nur benutzbar bei ausgeklappter Rückenteilverlängerung, bei nicht ausgeklappter Verlängerung liegt die zusammengerollte Kapuze im besten Fall im Nacken (als Nackenstütze), oder sie drückt – wie bei uns - gegen die Schultern.
Bei Tragetüchern ist Storchenwiege für gute Qualität bekannt – beim MeiTai scheinen sie noch zu üben...

Das ist alles dabei

Der Carrier selbst – im Blitz leuchtend das Reflektorband auf der Stegverstellung. Welchen Zweck es da erfüllen soll, ist mir schleierhaft; dort hängen doch in der Regel die Beine des Kindes, die Arme des Tragenden und evtl. auch noch eine Jacke darüber. Ob man Reflektoren an Tragehilfen überhaupt braucht, finde ich eh fraglich. Naja.

Die Sicherheitschließe am Hüftgurt

Die Stegverstellung

Die Kapuze – so wie sie jetzt da liegt, liegt sie bei verkürztem Rückenteil hinter den Reißverschlüßen
Maße:
Stegbreite maximal: 41 cm
Stegbreite minmal: 20 cm
Länge gepolsterter Hüftgürt: je 17 cm re und li des Rückenpanels
Breite gepolsterter Hüftgurt: 8 cm
Gurtband: je 45 cm anschließend an den gepolsterten Hüftgurt
Panelbreite: 44 cm inclusive der aussenliegenden Kordeltunnel
Panellänge: 42 cm mit geschlossenem Reißverschluss, 56 cm mit geöffnetem
Trägerlänge gepolstert: 63 cm
Trägerlänge ungepolstert: 122 cm
Trägerbreite: 9 cm
Girasol MySol
Hersteller: Girasol
Homepage des Herstellers: www.girasol.de
Farbe: Colorado = rot und beige (ebenfalls erhältlich: Veracruz = lila und grün)
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von Geburt (Konfektionsgröße 50 und 3 kg) bis Kleinkindalter (Konfektionsgröße 92 und 15 kg)
Trageweisen: Vor dem Bauch und auf dem Rücken
UVP: 98 €
Material: Tragetuchstoff aus reiner Baumwolle, Klettband, Polsterung
Der MySol wird in Guatemala gewebt und genäht und ist laut Homepage Fair Gehandelt. Ob er ein Fair-Trade-Siegel hat, ist mir nicht bekannt
Lieferumfang:
Der MySol wird in einem Baumwollbeutel geliefert. Zum sehr umfangreichen Lieferumfang gehören neben MySol und Bindeanleitung ein optional zu benutzender Brustgurt sowie eine kleine Tasche, die man am Hüftgurt befestigen kann. Der Beutel kann dank der beiden Zugschnüre auch auf dem Rücken getragen werden, dafür wäre es aber bequemer, wenn die beiden Kordeln auf je einer Seite angenäht wären, statt beide auf der selben Seite.
Bindeanleitung:
Die Bindeanleitung ist übersichtlich und verständlich geschrieben sowie durchgehend bebildert. Sie enthält je eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Bauch- und für die Rückentrage sowie ein paar allgemeine Tipps und Hinweise zum Tragen von Kindern und dem Umgang mit dem MySol.
Erster Eindruck:
Der MySol ist sauber und ordentlich verarbeitet.
Das Design ist schlicht: kein Schnickschnack, keine Ziernähte, kein Klimbim.
Das Rückenteil besteht aus zwei Lagen Tragetuchstoff.
Die Hüftgurtpolsterung ist steif und etwas 'sperrig', die Träger sind mit einem weicheren Material gepolstert. Die Schlaufen zur Befestigung der Kapuze wirken irgendwie etwas überdimensioniert, besonders da sie so abstehen.
Schön ist, daß der MySol wendbar ist, und somit sowohl mit der beigen Seite als auch mit der roten Seite außen getragen werden kann. Etwas schade finde ich, dass der Hüftgurt nur beige ist und keine rote Seite hat – so kann man zwar Träger und Hüftgurt auch in gebundenem Zustand leicht unterscheiden, aber den MySol eben nicht komplett rot tragen.
Die Kapuze ist so angenäht, dass sie unbenutzt die jeweils andere Farbe zeigt, wenn man sie hochklappt, ist die Seite zu sehen, die auch der Rest des MySols außen hat.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den MySol mit Hilfe einer Kordel und eines Tankas im Nacken des Kindes enger zu stellen.
Die Stegbreite ist anpassbar, außerdem gibt es zwei Tunnel für den Hüftgurt, je nach Größe des Kindes benutzt man den Oberen oder den Unteren.
Einstellung:
Die Einstellung der Stegbreite funktioniert über eine Kordel. Zusätzlich muß der Hüftgurt entsprechend eingeklettet werden.
Mir war nicht ganz klar, wie die Kordel nun fixiert wird – ich habe sie einfach auf Anschlag durchgezogen und in's andere Ende eine Schlaufe gebunden. Den Klett zu lösen und passend wieder einzukletten ist etwas friemelig, aber das macht man ja im Betrieb auch nicht so oft.
Den Hüftgurt habe ich in den oberen Tunnel eingezogen, was für M. gut passt.
Anprobe:
Ich habe die Träger unter den Beinen durchgeführt, damit man die Anhockung besser beurteilen kann. Laut Anleitung soll man bei größeren Babys besser über den Beinen binden. Ob M. schon als 'größeres Baby' gilt, weiß ich nicht.
Der Knoten des Hüftgurtes sitzt bei mir ganz genau da, wo die Polsterung aufhört. Wer noch schmaler ist, muss im gepolsterten Teil binden, was ich mir schwerig vorstelle.
Beim Festziehen der Träger fällt auf, dass das Stoff etwas 'bremst', er gleitet nicht besonders gut übereinander. Wenn man sich darauf einstellt, ist es aber kein Problem, den MySol ordentlich fest zu bekommen.
M. sitzt im MySol leicht überspreizt (er überspreizt aber sowieso eigentlich immer) mit akzeptabler aber nicht perfekter Anhockung. Der Stoff beutelt, allerdings nicht sehr ausgeprägt. Zu den Seiten hin stützt der MySol M. eher wenig.
Spaziergang:
Ich habe M. sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken getragen. Unangenehm aufgefallen ist mir dabei, dass der Hüftgurt dazu neigt, beim Tragen im Tunnel zu verknautschen, und außerdem die Oberkante des Gurtes vom Gewicht des beutelnden Popos nach unten vorn bzw. unten hinten (je nach Trageweise), also vom Tragenden weg gezogen wird. Evtl. hatte sich das durch ein noch enger Binden des Hüftgurtes abstellen oder zumindest mildern lassen, aber da war leider (s.o.) die Polsterung im Weg.
Auf dem Rücken hat mich das weniger gestört als vor dem Bauch, hat sich aber trotzdem unangenehm bemerkbar gemacht.
Bequem fand ich den MySol nicht – ich hatte immer das Gefühl, die Träger lägen irgendwie falsch, und ich habe relativ schnell Schulter- und Nackenverspannungen bekommen beziehungsweise bin in eine Ausweichhaltung gefallen. Beim auf dem Rücken Tragen habe ich mit dem mitgelieferten Brustgurt herumprobiert, bin aber auch damit zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen.
Ich denke, ich bin einfach zu schmal. Beim Tragen auf dem Rücken hatte ich das Gefühl, die Träger kommen nicht von hinten auf meine Schultern, sondern von außen.
Thema Brustgurt: Ich habe z.T. nur noch wirklich wenig Klett übereinander legen können, gehalten hat es trotzdem. Ein bißchen blöd fand ich, dass der Klett nur auf der einen Seite des Stoffes angenäht ist, die Naht also nicht durch beide Lagen durchgeht. Das führte dazu, dass sich die obere Stofflage 'abhob' und komisch abstand. Nicht schlimm, aber es wäre so einfach zu beheben.
Die Kapuzenbefestigung finde ich nicht ganz gelungen: Die 'Ösen' stehen stark ab, und die Kordel muß man Knoten – hier fände ich zwei weitere Tankas praktisch.
Von den getesten MeiTais ist der MySol derjenige, der den schlafenden M. am wenigsten gut stützte, insbesondere zu den Seiten hin. Irgendnwie schien er mehr zur Seite wegzukippen und dann zusammenzusacken anstatt einfach nur rund zu werden. Eventuell hätte ich noch fester binden müßen, obwohl ich zumindest so fest gebunden habe, dass M. auch beim Vornüberbeugen noch fest an meinem Körper anlag.
Ob die Seitenstützung bei Neugeborenen/kleinen Babys besser ist, kann ich mangels Neugeborenem leider nicht beurteilen.
Fazit:
Obwohl ich vorher dachte, dass mir der MySol mit seinen nicht aufgefächerten Trägern und dem gut gepolsterten Hüftgurt am Meisten zusagt, war es die Trage, die uns am wenigsten gut passte.
Der MySol ist ein schlichter, sauber verarbeiteter MeiTai, der mit reichlich Zubehör geliefert wird. Einige kleine Details erschenen mir noch überarbeitungswürdig, es handelt sich dabei aber eher um 'kosmetische' Kleinigkeiten.
Für sehr schmale Trageeltern ist er meiner Meinung nach leider nicht empfehlenswert.

Der Lieferumfang – leider hab ich vergessen, die Anleitung mit zu fotografieren

Die rote Seite

Vor dem Bauch – Gut zu erkennen ist der nicht genutzte untere Hüftgurttunnel.

Vor dem Bauch – Hier kann man sehen, dass M. gut aber nicht perfekt angehockt sitzt. Mit der Kordel könnte man den MySol im Nacken enger stellen, so dass er besser anliegt. Außerdem sieht man sehr deutlich die riesigen, abstehenden 'Ösen'.

Die Kapuze in Aktion – Sie kann durch die seitlichen Bänder gerafft werden. Mit den Selben Bändern wird die auch an den Trägern angeknotet. Hier fände ich einen Tanka oder etwas Ähnliches komfortabler.

Auf dem Rücken – M. hampelt leider gerade mit dem rechten Bein herum, darum sieht es arg schief aus. Zu sehen ist, wie sich der ungenutzte untere Tunnel hochgeknautscht hat. Zum Teil passiert das dadurch, dass der Hüftgurt oben vom Körper wegkppt und dann Stoff nachgezogen wird, z.T. habe ich ihn auch einfach beim Kreuzen der Träger erwischt und mit eingebunden.

Auf dem Rücken
Maße:
untere Kante bis Ansatz Kapuze: 55 cm
Breite unterer Hüftgurteinschub: 46 cm
Breite oberer Hüftgurteinschub: 40 cm
Stegbreite maximal: 38 cm
Stegbreite mnmal: 11 cm
Länge Träger gepolstert: 54 cm
Länge Träger ungepolstert: 126 cm
Breite Träger: 7 cm
Kapuze: 23 x 23 cm
Hüftgurt gepolster: 79 cm
Hüftgurt ungepolstert: auf beiden Seiten je 65 cm
Breite Hüftgurt: 6 cm
Didymos DidyTai
Hersteller: Didymos
Homepage des Herstellers: www.didymos.de
Farbe: Tulipan (ebebfalls erhältlich: viele andere Farben)
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von Geburt bis Konfektionsgröße 98
Trageweisen: Vor dem Bauch, auf dem Rücken und auf der Hüfte
UVP: 108 bis 128 €, je nach Modell
Material: Tragetuchstoff aus reiner Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (je nach Modell unterschiedliche Webart), Kordeln, Kordelstopper aus Plastik
Die von Didymos verwendeten Garne werden zum Großteil von Dydimos selbst in Deutschland und Österreich gewebt und gefärbt. Der DidyTai wird in Deutschland genäht.
Lieferumfang:
Der DidyTai wird inclusive Bindeanleitung in einem stabilen Pappkarton geliefert. Beigelegt ist ein Ersatzkordelstopper.
Bindeanleitung:
Die Bindeanleitung ist zweisprachig Deutsch und Englisch. Da die beiden Sprachen in unterschiedlichen Farben gedruckt sind und sich oberhalb bzw. unterhalb der Biler befinden, bleibt die Anleitung trotzdem übersichtlich.
Abgebildet sind jeweils eine Trageweise vor dem Bauch, auf dem Rücken und auf der Hüfte, sowie ein paar allgemeine Tips und zwei Varianten, die Schulterträger bei der Trageweise auf dem Rücken vor der Brust zu kreuzen.
Insgesamt sind die Anleitungen gut verständlich, verwirrt hat mich lediglich die Angabe, der DidyTai werde wie eine Schürze umgebunden, da die Bezeichnungen 'apron-style' und 'non-Apron-style' in der englischsprachigen Tragewelt verbreitet sind, Didymos aber mit "wie eine Schürze" das meint, was im englischsprachigen 'non-apron-style' heißt. Beim MySol tritt der selbe Fall auch auf. Leute, die diese Bezeichnungen nicht kennen, werden wahrscheinlich sofort verstehen, was Didymos bzw. Girasol meinen, da es eigentlich ganz logisch ist.
Online ist eine andere als die mitgelieferte Bindeanleitung verfügbar: http://www.didymos.de/html/bindeanleitungen/Didytai.pdf
Erster Eindruck:
Der DidyTai ist komplett aus Tragetuchstoff gefertigt. Das Rückneteil un die Kapuze bestehen aus zwei Lagen, die Träger aus einer Lage Stoff. Hüftgurt und Träger sind ungeposltert. Die Träger sind gerafft an das Rückenteil angenäht und können komplett aufgefächert getragen werden. Der DidyTai ist beidseitig verwendbar, so dass man sich entscheiden kann, welche Seite man außen haben möchte. Besonders bei Doubleface-Tüchern wie dem Tulipan ist das sehr schön, da man zwei deutlich unterschiedliche Farben zur Verfügung hat. Er ist sauber und schlicht verarbeitet. Etwas schade finde ich, dass auch auf der gelben Seite ein bräunlicher Faden verwendet wird. Ebenfall sind die Ösen zur Befestigung des Kapuze auf beiden Seiten aus braun-rötlichem Stoff. Der Hüftgurt ist komplett braun-rötlich, was es zwar einerseits leichter macht, auch im gebundenen Zustand die Träger vom Hüftgurt zu unterscheiden, andererseits aber dazu führt, dass man ihn nicht komplett gelb tragen kann.
Einstellung:
Die Einstellung der Stegbreite funktioniert über eine Kordel, die einfach geknotet wird. Etwas nervig st, dass das Loch, aus dem sie rauskommt, so groß ist, dass der Knoten beim Tragen immer reinrutscht. Wenn man dann erneut verstellen möchte, muß man die Schnur erstmal hervorpulen. Abhilfe würde hier die Verwendung des beigelegten Kordelstoppers schaffen.
Anprobe:
Entgegen der Anleitung habe ich die Träger für die Photos unter M.s Beinen durchgeführt, so dass die Anhockung besser beurteilt werden kann.
M. sitzt leicht überspreizt (aber er überspreizt ja leider eh immer etwas) und sehr gut angehockt – fast frage ich mich, ob es mit der Anhockung nicht auch zuviel des Guten sein kann. Die Kanten liegen in den Kniekehlen sehr eng an, schneiden M. aber nicht ein.
Durch die nicht vorhandene Polsterung kann ich auch als schmale Person genau da Knoten, wo ich will.
Aufgrund M.s Größe trage ich den Hüftgurt momentan noch auf Taillenhöhe – zum Ausprobieren habe ich ihn auch einmal auf die Hüfte gebunden. Der Stoff schmiegt sich sehr angenehm um die Hüftknochen, die Nähte sind allerdings logischerweise nicht so elastisch und schneiden bei mir ordentlich ein. Ich könnte mir vorstellen, dass das im Sommer, wenn man nur ein dünnes T-Shirt darunter hat, unbequem wird.
Spaziergang:
Durch die breiten Träger vertelt sich das Gewicht gut auf die Schultern – wenn man denn korrekt gebunden hat. Schlampiges Binden oder ungleichmäßiges strähnchenweises Nachziehen rächen sich beim DidyTai mit Schulterschmerzen. Er ist keine 'schnell-schnell-Tragehilfe'.
Wenn er aber ordentlich gebunden ist, finde ich ihn ziemlich bequem. Vom Modell Tulipan bin ich allerdings nicht so angetan: Das Tragetuch ist sehr weich und recht dünn. Es schmiegt sch zwar wirklich schön an, gibt aber bei M.s Gewicht für meinen Geschmack zu viel nach. Konkret: Der festgebundene DidyTai leiert in den ersten 10-15 MInuten des Tragens so viel aus, dass ich es deutlich und störend bemerke. Ich denke, dass sähe bei einem Modell aus einem etwas festerem Tragetuch anders aus.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn man den DidyTai entgegen der Anleitung unter den Beinchen bindet, zieht sich im Laufe des Spaziergangs der Teil der Träger, der um den Bauch liegt, immer enger zusammen (ich konnte kaum noch atmen), während der Teil, der um's Kind liegt, in gleichem Maße länger wird. Beheben kann man das, indem man unter dem Po nicht nur kreuzt, sondern auch knotet, oder indem man sich an die Anleitung hält und wie vorgesehen über den Beinen bindet.
Eine schöne Lösung wurde für die Kapuze gefunden: Mit einer Schnur wird sie gerafft, mit der Anderen hochgezogen. Durch Fixieren der gerafften Kapuze bekommt man eine gut funktionierende Nackenstütze.
Fazit:
Der DidyTai ist eine Tragehilfe für Eltern, die bereit sind, sich die Zeit zu nehmen, ordentlich zu binden. Die Anhockung ist von den drei gestesten Tragen mit Abstand die ausgeprägteste, und trotzdem schneidet nichts an den Beinen ein. Wer vorhat, auch schwerere Kinder zu tragen, sollte eventuell ein Modell aus etwas festerem Tragetuch nehmen. M.s Haltung gefällt mir im DidyTai sehr gut, und ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass er auch für Neugeborene geeignet ist, da die Stützung zu allen Seiten gut ist.

Der DidyTai

Vor dem Bauch – von der Seite
hier sieht man an den Trägern gut, dass ich mir nicht die Zeit genommen habe, ordentlich zu binden. Mein Photograph mußte weg, daher war ich etwas in Eile.

Vor dem Bauch – von Vorn
Gut zu sehen ist die gute Anhockung

Auf dem Rücken – seitlich

Auf dem Rücken – von Hinten
Die Falten am Po kommen daher, dass sich die Stegverstellkordel mal wieder rein gezogen hat, und die äußere Lage Stoff daher nicht mehr zusammengezogen wird.

Auf dem Rücken – seitlich
Hier einmal so gebunden, wie man laut Anleitung soll: Über den Beinen

Auf dem Rücken – von Hinten
Ebenfalls über den Beinen gebunden
hier fehlt noch ein Photo
Der braune Faden auf der gelben Seite
hier fehlt noch ein Photo
Detail Kapuze – mit der Kordel, die seitlich rauskommt, wird die Kapuze gerafft, mit der oben angenähten Kordel wird die Kapuze am Träger befestigt
Maße
Stegbreite minimal: 18 cm
Stegbreite maximal: 43 cm
Länge Hüftgurt: re und li des Panels je 80 cm
Hüftgurtbreite: am Panelansatz 11 cm, am anderen Ende 8 cm
Panelunterkante bis Ansatz Kapuze: 65 cm
Knoten des Stegbreitenverstellbändels bis Kapuzenansatz: 36 cm
Kapuze: 28 cm breit, 17 cm hoch
Trägerlänge: 195 cm
Trägerbreite: 34 cm
Hoppediz Hop-Tye
Hersteller: Hoppediz
Homepage des Herstellers: www.hoppediz.de
Farbe: Chicago (ebenfalls erhältlich: wechselnde limitierte Modelle )
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von 0 bis 2,5 Jahre
Trageweisen: Vor dem Bauch und auf dem Rücken
UVP: 74 €
Material: Tragetuchstoff und Dekostoff aus reiner Baumwolle, Kordelstopper aus Plastik, Polstermaterial, Gummizug
Hoppediz läßt in Indien Weben, Färben und Nähen.
Lieferumfang:
Der Hop-Tye wird in einer stabilen Pappbox geliefert. Zum Lieferumfang gehören neben dem Hop-Tye selbst die Bindeanleitung sowie ein Aufbewahrungsbeutel, der auch als Behelfsrucksack genutz werden kann.
Bindeanleitung:
Die Bindeanleitung umfasst 31 DinA4 Seiten und ist –freundlich ausgedrückt – extrem unübersichtlich. Man könnte auch sagen: Katastrophal.
Sie ist komplett dreisprachig (deutsch, englisch, französisch), wobei die drei Sprachen farblich nicht voneinander abgesetzt sind, sondern sich lediglich im vorderen allgemeinen Info-Teil in drei Spalten nebeneinander befinden, in den tatsächlichen Bindeanleitungen stehen die drei Sprachen einfach untereinander unter den Bildern.
Der Hintergrund ist nicht weiß, sondern blass gemustert, was das Ganze noch unübersichtlicher erscheinen läßt.
Die ersten 11 Seiten enthalten Vorwort, Warnhinweise, Inhaltsverzeichnis, Tipps zum Hop-Tye, eine FAQ und technische Daten.
Ab Seite 12 geht es dann mit den Bindeanleitungen los:
- Vor dem Bauch mit 'Hose'
- Vor dem Bauch unter den Beinchen
- Vor dem Bauch über den Beinchen
- Auf dem Rücken
- Auf dem Rücken gekordelt
- Auf dem Rücken vorne geknotet
- Auf dem Rücken vorne gekreuzt
Sowie einer Anleitung zum Hochziehen der Kapuze bei der Rückentrage und einer Anleitung, wie man das Kind vom Rücken wieder herunter bekommt.
Nervig ist, dass bei einigen Bindeanleitungen auf die vorhergehende Anleitung verwiesen wird ("bis zu diesem Punkt binden Sie bitte die Bauchtrage mit "Hose", Seite 14, Bild 4"). die Bilder aber nicht durchnummeriert sind. Natürlich kann ich selber bis 4 zählen, aber doof ist es trotzdem.
Unnötig auch, dass sowohl bei der ersten Bauchtrageanleitung als auch bei der ersten Rückentrageanleitung in mehreren Bildern das Einstellen der Stegbreite gezeigt wird. Das hätte man einmal im allgemeinen Teil machen können.
Auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten wird (mit Ausnahme der Variante mit Hose) nicht eingegangen.
Positiv anzumerken ist, dass Hoppediz als Einziger ganz deutlich und ohne die Möglichkeit für Mißverständnisse erklärt, ob nun 'apron-style' oder 'non-apron-style' gebunden werden soll.
Ansonsten leidet die Bindeanleitung an Redundanz, Unübersichtlichkeit, ärgerlichen kleinen Details (fehlende Bildnummerierung), nicht optisch voneinander getrennten Sprachen, zu vielen Varianten, und ist z.T. derartig ausführlich, dass es schon fast witzig ist. (Das Binden eines Doppelknotens wird z.B. in zwei Bildern plus dazugehörigem dreisprachigem Text anschaulich dargestellt. Mehrmals.)
Erster Eindruck:
Der Hop-Tye ist aus einer Lage Tragetuch gefertigt, das Rückenpanel besteht zusätzlich noch aus einer Lage Dekostoff. Zwischen den beiden Lagen ist am unteren Rand und am oberen Rand Polstermaterial eingenäht – zu welchem Zweck ist mir nicht ersichtlich. Am oberen Rand ist zusätzlich eine Kordel eingenäht, mit der der Hop-Tye im Nacken enger gestellt werden kann.
Rechts und links ist ein Gummiband eingenäht, so dass der Hop-Tye an den Seiten etwas gerafft ist.
Die Träger sind gefaltet eingenäht und ungepolstert, der Hüftgurt ist teilweise gepolstert.
Als einziger Hersteller befestigt Hoppediz die Bänder zur Fixierung der Kapuze nicht an der Kapuze selbst, sondern an den Trägern.
Einstellung:
Die Stegbreite wird über eine Kordel eingestellt: An der Kordel ziehen, Kordelstopper nachschieben, Knoten machen. Fertig.
Anprobe:
Die Polsterung des Hüftgurtes ist solang, dass ich komplett in der Polsterung knoten muß – da sie aber recht weich ist, geht das mit ein bißchen Kraftaufwand recht gut.
Die Träger sind lang. Seeehr lang. Wenn ich der Anleitung gemäß binde, bleibt nachher noch soviel Stoff übrig, dass er auf dem Boden schleift. Ich muß die Träger nach dem Knoten noch weitere zweimal zusätzlich um mich herumwickeln, habe also insgesamt 4 mal Stoff um die Hüfte. Ein strähnchenweises Nachziehen der Träger ist laut Anleitung nicht notwendig. Die gefaltet angenähten Träger legen sich auch tatsächlich durch einfaches Nachziehen gut um die Schultern.
Eien Klienigkeit, die stört, sind die Bänder zum Hochziehen der Kapuze: Da sie auf dem Träger angenäht sind, neigen sie dazu, beim Binden unter den Träger zu geraten, und dann drückt der Kordelstopper bzw. der Knebelknopf unangenehm.
M. sitzt im Hop-Tye akzeptabel: Die Spreizung ist wie immer etwas zu stark (das liegt an ihm und mir, nicht an der Tragehilfe), die Anhockung ist be unter den Beinchen gebundenen Trägern mäßig gut, der Rücken kann rund werden.
Spaziergang:
Ich finde den Hop-Tye bequem. Die gefalteten Träger verteilen das gewicht angenehm auf die Schultern, der Hüftgurt leitet einen Teil des Gewichts auf die Taille ab. Einmal fest gebunden, lockert sich nichts, und der Stoff leiert auch nicht nennenswert aus. Stören tuen mich lediglich die ellenlangen Träger, das ist unendlich viel unnötiger Stoff, den ich mir noch zusätzlich um die Hüfte binden muß.
Die Engstellung im Nacken funktioniert einfach und gut, etwas friemelig ist die Kapuzenlösung mit den großen Knebelknöpfen.
Beim Tragen auf dem Rücken muß man die am Träger angenähten Bänder vor dem Anlegen des Hop-Tyes mit der Kapuze verbinden und diese im Nacken raffen. Vergisst man dies, kann man die Kapuze nicht ohne fremde Hilfe hochziehen. Das ist definitiv ein Nachteil. Ob es einen Vorteil dabei gibt, die Bänder nicht an der Kapuze sondern an den Trägern zu befestigen, weiß ich nicht. Mir ist keiner eingefallen.
Fazit:
Für mich trägt sich der Hop-Tye am bequemsten von den getesteten Tragen. Er ist auch bei etwas geschludertem Binden noch bequem, und leiert während des Tragens nicht nenneswert aus.
Es gibt zwei Sachen, bei denen ich den Sinn nicht verstehe: Warum sind die Kapuzenkordeln an den Trägern angenäht? Wofür ist das Polstermaterial am Po und im Nacken des Kindes?
Fragwürdig finde ich die Verwendung von Dekostoff als zweite Panellage. Ob eine Lage Tragetuchstoff für die Stützung wirklich ausreicht, kann ich nicht beurteilen – auffällig st aber schon, dass alle anderen Hersteller zwei Lagen Tragetuchstoff verwenden.
Die Gummibänder in den Seiten lassen die Trage zwar optisch enger anliegen, können aber aufgrund ihrer Nachgiebigkeit weder die Stützung zur Seite noch die Anhockung verbessern – auch hier ist der Nutzen also fragwürdig. Die Seitenstützung ist aber zumindest bei M. absolut ausreichend, auch im Schlaf.
Negativ fällt definitiv die Bindeanleitung auf.
M.s Haltung finde ich akzeptabel, aber nicht wirklich gut – die Anhockung könnte deutlich besser sein. Sie läßt sich durch das Binden über den Beinen deutlich verbessern, ist aber auch dann nicht optimal.

Der Hop-Tye – gut zu sehen die Kordeln auf den Trägern, der Tunnelzug im Nacken sowie die Gummizüge an den Seiten

Der Träger von links – man sieht die Faltung

Vor dem Bauch von vorn – M. hampelt mal wieder mit den Beinen

Vor dem Bauch von der Seite – man sieht die nicht optimale Anhockung

Auf dem Rücken von hinten

Auf dem Rücken von der Seite – M. streckt sich gerade komplett durch, so dass die Haltung garnicht zu beurteilen ist. Leider hab ich kein besseres Photo. Man sieht aber schön den leeren 'Beutel'.

Über den Beinen gebunden - Die Anhockung ist besser
Maße:
Rückenpanel: 42 cm hoch (wenn man das Gummiband streckt), 38 cm breit
Stegbreite: maximal 38 cm, minimal 16 cm
Polsterung im Rückenpanel: oben 11 cm über die gesamte Breite, unten 12 cm
Hüftgurtlänge: je 92 cm re und li des Panels, davon jeweils 29 cm gepolstert,
Hüftgurtbreite: 8 cm
Kapuze: 24 cm hoch, 25-34 cm breit (nach oben hin breiter werdend)
Trägerlänge: 227 cm, Enden nur ganz leicht angeschrägt
Trägerbreite: 25 cm, am Panelansatz auf 11 cm gefaltet und angenäht
Inzwischen nenne ich einen Hop-Tye Kapstadt mein eigen, so dass ich weitere Photos und Erfahrungen nachliefern werde.
Auffällige Unterschiede zum gestesteten Modell: Die Träger sind deutlich kürzer, und das Rückenpanel ist aus zwei Lagen Tragetuchstoff gefertigt.
Ich bin keine Trageberaterin, und habe keine Erfahrung mit MeiTais – das Folgende sind ganz einfach meine subjektiven Empfindungen. Zum Teil kritisiere ich auf hohem Niveau; das heißt nicht, dass die Tragehilfe schlecht ist, sondern dass Details eventuell noch besser gelöst werden könnten.
Hintergrund des Tests:
Die ersten Monate habe ich unser Kind nur im Tuch getragen – mit deutlich über 8 kg wird er mir dafür aber langsam zu schwer, und ich habe mich auf die Suche nach Alternativen begeben.
Die Manduca-Trage passt mir einfach nicht, da ich klein bin und sehr schmale Schultern habe. Der ErgoBabyCarrier passt mir ganz gut, aber die Haltung des Kindes finde ich darin alles andere als optimal. Daraufhin habe ich mir bei www.mein-tragling.de ein Testpaket mit 4 Tragen bestellt, die alle auf dem MeiTai-Konzept basieren, einer im asiatischen Raum weit verbreiteten Tragehilfe. Vielen Dank nocheinmal an Becky von Mein Tragling, für den netten Kontakt, und die Möglichkeit, Tragehilfen zum Testen auszuleihen.
Die 4 Kandidaten:
- Storchenwiege BabyCarrier
- Didymos DidyTai
- Hoppediz Hop-Tye
- Girasol mySol
Bewertungskriterien:
- Austattung und Lieferumfang der Tragehilfe
- Qualität der Anleitung
- Handling und Verstellbarkeit/Anpassbarkeit der Tragehilfe
- Komfort für den Träger
- Haltung des Kindes
Besonders wichtig ist mir die korrekte Haltung des Kindes – eine Tragehilfe, in der M. schlecht sitzt, habe ich bereits

Kleiner Exkurs zur Anatomie eines Kindes:
Babys kommen mit einem runden Rücken zur Welt, der sogenannten Totalkyphose. Die für uns Erwachsene typische S-förmige Krümmung der Wirbelsäule ist noch nicht vorhanden.
Die Aufrichtung der Wirbelsäule erfolgts schrittweise während der Entwicklung des Kindes und ist erst abgeschlossen, wenn das Kind Laufen kann.
Desweiteren ist die Hüfte eines Babys 'unreif', d.h. die Pfanne, in denen die Oberschenkelknochen sitzen, sind noch nicht vollkommen ausgeformt und ausgehärtet. Die Reifung der Hüfte wird durch die sogenannte AnhockSpreizHaltung unterstützt, eine Haltung, die Neugeborene automatisch einnehmen, sobald man sie hochnimmt. Die Beine werden dabei in der Hüfte angehockt und jedes Bein im Winkel von ca. 45° abgespreizt.
Sich daraus ergebende Anforderungen an Tragehilfen:
Die Tragehilfe muß das Kind ausreichend von allen Seiten stützen und gleichzeitig das Rundwerden des kindlichen Rückens erlauben.
Die Beine sollten sich in der AnhockSpreizHaltung (Po mindestens auf gleicher Höhe wie Knie, besser tiefer; Beine 90° gespreizt) befinden und von Kniekehle zu Kniekehle gestützt werden.
Eine Kopftützung ist für kleine Babys zwingend notwendig, für Größere zumindest im Schlaf noch notwendig. Sie kann aber bei größeren Babys durch einen schmalen Schal o.Ä. ersetzt werden.
Die Testpersonen:
Rana, 31 Jahre alt, knapp über 1,60 groß, ungefähr 50 kg schwer. Schmal und zierlich gebaut, wenig Muskeln
M., 8 Monate alt, keine 70 cm lang, irgendwas über 8 kg schwer. Ein kompakter und eher stabil gebauter Brocken :-)
Trageerfahrung: Jeder von uns hat rund 8 Monate Trageerfahrung

Lange reine Tuchträger, seit Kurzem auch ErgoBabyCarrier
Noch ein Hinweis:
M. kann frei sitzen, krabbeln und stehen – für Kinder, die all das noch nicht können, ist ein korrekt gebundenes Tragetuch die 1. Wahl!
Storchenwiege BabyCarrier
Hersteller: Storchenwiege
Homepage des Herstellers: www.storchenwiege.de
Farbe: graphit (ebenfalls erhältlich: green, violet, choco)
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von Geburt (ca. 3 kg) bis 3 Jahre (max. 15 kg)
Trageweisen: Vor dem Bauch und auf dem Rücken
UVP: 89 €
Material: Tragetuchstoff aus 100 % Baumwolle. Die Gurtbänder sind aus Kunstfaser, außerdem Kordel, Schnallen und Tankas aus Plastik sowie Metallösen und ein Reißverschluss der Marke EP, Poslterung und etwas Reflektorband.
Storchenwiege produziert in Deutschland. Ob sie alle Stoffe selber spinnen, färben und weben, weiß ich nicht.
Lieferumfang:
Der Carrier wird in einer stabilen Pappschachtel geliefert. Zum recht umfangreichen Lieferumfang gehören der Carrier selbst, eine Bindeanleitung, ein Aufbewahrungsbeutel, der sich dank angenähter Träger auch als Behelfsrucksack benutzen lässt, sowie ein Waschnetz.
Bindeanleitung:
Die Anleitung ist durchgängig 4-sprachig verfasst (Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch), wobei die verschiedenen Sprachen optisch gut voneinander getrennt sind. Sie ist reichlich bebildert und verständlich geschrieben.
Schritt für Schritt werden eine Bauch- und eine Rückentrageweise gezeigt.
Fehlen tut mir ein Hinweis, dass der Carrier wirklich eng gebunden werden muss, damit das Kind gut gestützt ist – meiner Erfahrung nach binden die meisten Eltern zu locker.
Die angeblich mögliche Anpassung des Rückenteils an die Größe des Babys durch eine Kordel empfinde ich allerdings als Augenwischerei, da sich die Länge des Rückenteils so nicht beeinflussen läßt, sondern lediglich das ANliegen der Seiten.
Es gibt die komplette Anleitung auch online unter: http://www.storchenwiege.de/download..._anleitung.pdf
Erster Eindruck:
Der Carrier riecht auffällig chemisch, so wie neue Anziehsachen auch oft riechen – am Liebsten würde ich ihn vor Gebrauch waschen, da es aber nur ein Testmodell ist, geht das leider nicht. Auf jeden Fall möchte ich nicht, dass mein Kind daran lutscht.
Er wirkt solide und sauber verarbeitet.
Der Hüftgurt ist nur an den 'Flossen' gepolstert, in der Mitte besteht er aus Stoff mit Gurtband darin, an die Flossen schließt sich dann wieder Gurtband an.
Die 'Hüftgurtflossen' sind gepolstert, die Träger ebenfalls. Das Polstermaterial ist weich, so dass der Carrier nicht steif wirkt.
Der Hüftgurt wir mit einer Sicherheitschließe geschlossen, die Verstellung der Stegbreite funktioniert über zwei Standard-Leiterschnallen
Die Kapuze befindet sich in eingerolltem Zustand hinter dem Reißverschluss, wo sie als Nackenstütze dient. Auf den ersten Blick erscheint etwas unspraktisch, dass sie nicht benutzbar ist, wenn das Kind noch so klein ist, dass der Reißverschluss geschlossen sein muss.
Einstellung:
Die Verkleinerung der Stegbreite geht unkompliziert, die Schnallen laufen leicht. Da der Gurt in der Mitte fixiert ist, sollte man darauf achten, beide Seiten gleichmäßig zu verstellen.
Anprobe:
Zum Testen nehme ich M. vor den Bauch.
Beim 'Reinschuckeln' des Kindes lockert sich der straff angelegte Hüftgurt ganz beträchtlich, so dass ich nachziehen muß. M. ist noch zu klein, um die Rückenpanel-Verlängerung auszufahren, der Reißverschluss bleibt zu und die Kapuze ist nicht benutzbar. Leider drückt sie M. im verstauten Zustand etwas auf den Schultergürtel.
Aufgrund des sich lockerneden Hüftgurtes mache ich keine Photos, sondern nehme M. raus, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Die Lösung ist schnell gefunden: Der Hüftgurt war korrekt geschlossen und straffgezogen. Das Gurtband ist allerdings sehr glatt, die Schnallen eher groß dimensionert, so dass es unter Zug einfach durchrutscht - ich konnte es mehrfach reproduzieren.
Spaziergang:
Ein Spaziergang oder auch nur ein längeres Tragen in der Wohnung entfällt aufgrund des fiesen Geruchs sowie des durchrutschenden Hüftgurtes.
Ich vermute, dass beide Probleme sich durch Waschen des Carriers lösen ließen (zumindest der Geruch ginge wohl weg, und der Gurt würde wahrscheinlich etwas weniger flutschig), aber da ich die Tragehilfen nur zum Ausprobieren habe, ist Waschen nicht erlaubt.
Fazit:
Ich konnte/wollte den Carrier nicht richtig testen. Negativ aufgefallen sind auf jeden Fall der Geruch sowie das zu glatte/flutschige Gurtband.
Unglücklich finde ich auch die Kapuzenlösung: Nur benutzbar bei ausgeklappter Rückenteilverlängerung, bei nicht ausgeklappter Verlängerung liegt die zusammengerollte Kapuze im besten Fall im Nacken (als Nackenstütze), oder sie drückt – wie bei uns - gegen die Schultern.
Bei Tragetüchern ist Storchenwiege für gute Qualität bekannt – beim MeiTai scheinen sie noch zu üben...

Das ist alles dabei

Der Carrier selbst – im Blitz leuchtend das Reflektorband auf der Stegverstellung. Welchen Zweck es da erfüllen soll, ist mir schleierhaft; dort hängen doch in der Regel die Beine des Kindes, die Arme des Tragenden und evtl. auch noch eine Jacke darüber. Ob man Reflektoren an Tragehilfen überhaupt braucht, finde ich eh fraglich. Naja.

Die Sicherheitschließe am Hüftgurt

Die Stegverstellung

Die Kapuze – so wie sie jetzt da liegt, liegt sie bei verkürztem Rückenteil hinter den Reißverschlüßen
Maße:
Stegbreite maximal: 41 cm
Stegbreite minmal: 20 cm
Länge gepolsterter Hüftgürt: je 17 cm re und li des Rückenpanels
Breite gepolsterter Hüftgurt: 8 cm
Gurtband: je 45 cm anschließend an den gepolsterten Hüftgurt
Panelbreite: 44 cm inclusive der aussenliegenden Kordeltunnel
Panellänge: 42 cm mit geschlossenem Reißverschluss, 56 cm mit geöffnetem
Trägerlänge gepolstert: 63 cm
Trägerlänge ungepolstert: 122 cm
Trägerbreite: 9 cm
Girasol MySol
Hersteller: Girasol
Homepage des Herstellers: www.girasol.de
Farbe: Colorado = rot und beige (ebenfalls erhältlich: Veracruz = lila und grün)
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von Geburt (Konfektionsgröße 50 und 3 kg) bis Kleinkindalter (Konfektionsgröße 92 und 15 kg)
Trageweisen: Vor dem Bauch und auf dem Rücken
UVP: 98 €
Material: Tragetuchstoff aus reiner Baumwolle, Klettband, Polsterung
Der MySol wird in Guatemala gewebt und genäht und ist laut Homepage Fair Gehandelt. Ob er ein Fair-Trade-Siegel hat, ist mir nicht bekannt
Lieferumfang:
Der MySol wird in einem Baumwollbeutel geliefert. Zum sehr umfangreichen Lieferumfang gehören neben MySol und Bindeanleitung ein optional zu benutzender Brustgurt sowie eine kleine Tasche, die man am Hüftgurt befestigen kann. Der Beutel kann dank der beiden Zugschnüre auch auf dem Rücken getragen werden, dafür wäre es aber bequemer, wenn die beiden Kordeln auf je einer Seite angenäht wären, statt beide auf der selben Seite.
Bindeanleitung:
Die Bindeanleitung ist übersichtlich und verständlich geschrieben sowie durchgehend bebildert. Sie enthält je eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Bauch- und für die Rückentrage sowie ein paar allgemeine Tipps und Hinweise zum Tragen von Kindern und dem Umgang mit dem MySol.
Erster Eindruck:
Der MySol ist sauber und ordentlich verarbeitet.
Das Design ist schlicht: kein Schnickschnack, keine Ziernähte, kein Klimbim.
Das Rückenteil besteht aus zwei Lagen Tragetuchstoff.
Die Hüftgurtpolsterung ist steif und etwas 'sperrig', die Träger sind mit einem weicheren Material gepolstert. Die Schlaufen zur Befestigung der Kapuze wirken irgendwie etwas überdimensioniert, besonders da sie so abstehen.
Schön ist, daß der MySol wendbar ist, und somit sowohl mit der beigen Seite als auch mit der roten Seite außen getragen werden kann. Etwas schade finde ich, dass der Hüftgurt nur beige ist und keine rote Seite hat – so kann man zwar Träger und Hüftgurt auch in gebundenem Zustand leicht unterscheiden, aber den MySol eben nicht komplett rot tragen.
Die Kapuze ist so angenäht, dass sie unbenutzt die jeweils andere Farbe zeigt, wenn man sie hochklappt, ist die Seite zu sehen, die auch der Rest des MySols außen hat.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den MySol mit Hilfe einer Kordel und eines Tankas im Nacken des Kindes enger zu stellen.
Die Stegbreite ist anpassbar, außerdem gibt es zwei Tunnel für den Hüftgurt, je nach Größe des Kindes benutzt man den Oberen oder den Unteren.
Einstellung:
Die Einstellung der Stegbreite funktioniert über eine Kordel. Zusätzlich muß der Hüftgurt entsprechend eingeklettet werden.
Mir war nicht ganz klar, wie die Kordel nun fixiert wird – ich habe sie einfach auf Anschlag durchgezogen und in's andere Ende eine Schlaufe gebunden. Den Klett zu lösen und passend wieder einzukletten ist etwas friemelig, aber das macht man ja im Betrieb auch nicht so oft.
Den Hüftgurt habe ich in den oberen Tunnel eingezogen, was für M. gut passt.
Anprobe:
Ich habe die Träger unter den Beinen durchgeführt, damit man die Anhockung besser beurteilen kann. Laut Anleitung soll man bei größeren Babys besser über den Beinen binden. Ob M. schon als 'größeres Baby' gilt, weiß ich nicht.
Der Knoten des Hüftgurtes sitzt bei mir ganz genau da, wo die Polsterung aufhört. Wer noch schmaler ist, muss im gepolsterten Teil binden, was ich mir schwerig vorstelle.
Beim Festziehen der Träger fällt auf, dass das Stoff etwas 'bremst', er gleitet nicht besonders gut übereinander. Wenn man sich darauf einstellt, ist es aber kein Problem, den MySol ordentlich fest zu bekommen.
M. sitzt im MySol leicht überspreizt (er überspreizt aber sowieso eigentlich immer) mit akzeptabler aber nicht perfekter Anhockung. Der Stoff beutelt, allerdings nicht sehr ausgeprägt. Zu den Seiten hin stützt der MySol M. eher wenig.
Spaziergang:
Ich habe M. sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken getragen. Unangenehm aufgefallen ist mir dabei, dass der Hüftgurt dazu neigt, beim Tragen im Tunnel zu verknautschen, und außerdem die Oberkante des Gurtes vom Gewicht des beutelnden Popos nach unten vorn bzw. unten hinten (je nach Trageweise), also vom Tragenden weg gezogen wird. Evtl. hatte sich das durch ein noch enger Binden des Hüftgurtes abstellen oder zumindest mildern lassen, aber da war leider (s.o.) die Polsterung im Weg.
Auf dem Rücken hat mich das weniger gestört als vor dem Bauch, hat sich aber trotzdem unangenehm bemerkbar gemacht.
Bequem fand ich den MySol nicht – ich hatte immer das Gefühl, die Träger lägen irgendwie falsch, und ich habe relativ schnell Schulter- und Nackenverspannungen bekommen beziehungsweise bin in eine Ausweichhaltung gefallen. Beim auf dem Rücken Tragen habe ich mit dem mitgelieferten Brustgurt herumprobiert, bin aber auch damit zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen.
Ich denke, ich bin einfach zu schmal. Beim Tragen auf dem Rücken hatte ich das Gefühl, die Träger kommen nicht von hinten auf meine Schultern, sondern von außen.
Thema Brustgurt: Ich habe z.T. nur noch wirklich wenig Klett übereinander legen können, gehalten hat es trotzdem. Ein bißchen blöd fand ich, dass der Klett nur auf der einen Seite des Stoffes angenäht ist, die Naht also nicht durch beide Lagen durchgeht. Das führte dazu, dass sich die obere Stofflage 'abhob' und komisch abstand. Nicht schlimm, aber es wäre so einfach zu beheben.
Die Kapuzenbefestigung finde ich nicht ganz gelungen: Die 'Ösen' stehen stark ab, und die Kordel muß man Knoten – hier fände ich zwei weitere Tankas praktisch.
Von den getesten MeiTais ist der MySol derjenige, der den schlafenden M. am wenigsten gut stützte, insbesondere zu den Seiten hin. Irgendnwie schien er mehr zur Seite wegzukippen und dann zusammenzusacken anstatt einfach nur rund zu werden. Eventuell hätte ich noch fester binden müßen, obwohl ich zumindest so fest gebunden habe, dass M. auch beim Vornüberbeugen noch fest an meinem Körper anlag.
Ob die Seitenstützung bei Neugeborenen/kleinen Babys besser ist, kann ich mangels Neugeborenem leider nicht beurteilen.
Fazit:
Obwohl ich vorher dachte, dass mir der MySol mit seinen nicht aufgefächerten Trägern und dem gut gepolsterten Hüftgurt am Meisten zusagt, war es die Trage, die uns am wenigsten gut passte.
Der MySol ist ein schlichter, sauber verarbeiteter MeiTai, der mit reichlich Zubehör geliefert wird. Einige kleine Details erschenen mir noch überarbeitungswürdig, es handelt sich dabei aber eher um 'kosmetische' Kleinigkeiten.
Für sehr schmale Trageeltern ist er meiner Meinung nach leider nicht empfehlenswert.

Der Lieferumfang – leider hab ich vergessen, die Anleitung mit zu fotografieren

Die rote Seite

Vor dem Bauch – Gut zu erkennen ist der nicht genutzte untere Hüftgurttunnel.

Vor dem Bauch – Hier kann man sehen, dass M. gut aber nicht perfekt angehockt sitzt. Mit der Kordel könnte man den MySol im Nacken enger stellen, so dass er besser anliegt. Außerdem sieht man sehr deutlich die riesigen, abstehenden 'Ösen'.

Die Kapuze in Aktion – Sie kann durch die seitlichen Bänder gerafft werden. Mit den Selben Bändern wird die auch an den Trägern angeknotet. Hier fände ich einen Tanka oder etwas Ähnliches komfortabler.

Auf dem Rücken – M. hampelt leider gerade mit dem rechten Bein herum, darum sieht es arg schief aus. Zu sehen ist, wie sich der ungenutzte untere Tunnel hochgeknautscht hat. Zum Teil passiert das dadurch, dass der Hüftgurt oben vom Körper wegkppt und dann Stoff nachgezogen wird, z.T. habe ich ihn auch einfach beim Kreuzen der Träger erwischt und mit eingebunden.

Auf dem Rücken
Maße:
untere Kante bis Ansatz Kapuze: 55 cm
Breite unterer Hüftgurteinschub: 46 cm
Breite oberer Hüftgurteinschub: 40 cm
Stegbreite maximal: 38 cm
Stegbreite mnmal: 11 cm
Länge Träger gepolstert: 54 cm
Länge Träger ungepolstert: 126 cm
Breite Träger: 7 cm
Kapuze: 23 x 23 cm
Hüftgurt gepolster: 79 cm
Hüftgurt ungepolstert: auf beiden Seiten je 65 cm
Breite Hüftgurt: 6 cm
Didymos DidyTai
Hersteller: Didymos
Homepage des Herstellers: www.didymos.de
Farbe: Tulipan (ebebfalls erhältlich: viele andere Farben)
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von Geburt bis Konfektionsgröße 98
Trageweisen: Vor dem Bauch, auf dem Rücken und auf der Hüfte
UVP: 108 bis 128 €, je nach Modell
Material: Tragetuchstoff aus reiner Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (je nach Modell unterschiedliche Webart), Kordeln, Kordelstopper aus Plastik
Die von Didymos verwendeten Garne werden zum Großteil von Dydimos selbst in Deutschland und Österreich gewebt und gefärbt. Der DidyTai wird in Deutschland genäht.
Lieferumfang:
Der DidyTai wird inclusive Bindeanleitung in einem stabilen Pappkarton geliefert. Beigelegt ist ein Ersatzkordelstopper.
Bindeanleitung:
Die Bindeanleitung ist zweisprachig Deutsch und Englisch. Da die beiden Sprachen in unterschiedlichen Farben gedruckt sind und sich oberhalb bzw. unterhalb der Biler befinden, bleibt die Anleitung trotzdem übersichtlich.
Abgebildet sind jeweils eine Trageweise vor dem Bauch, auf dem Rücken und auf der Hüfte, sowie ein paar allgemeine Tips und zwei Varianten, die Schulterträger bei der Trageweise auf dem Rücken vor der Brust zu kreuzen.
Insgesamt sind die Anleitungen gut verständlich, verwirrt hat mich lediglich die Angabe, der DidyTai werde wie eine Schürze umgebunden, da die Bezeichnungen 'apron-style' und 'non-Apron-style' in der englischsprachigen Tragewelt verbreitet sind, Didymos aber mit "wie eine Schürze" das meint, was im englischsprachigen 'non-apron-style' heißt. Beim MySol tritt der selbe Fall auch auf. Leute, die diese Bezeichnungen nicht kennen, werden wahrscheinlich sofort verstehen, was Didymos bzw. Girasol meinen, da es eigentlich ganz logisch ist.
Online ist eine andere als die mitgelieferte Bindeanleitung verfügbar: http://www.didymos.de/html/bindeanleitungen/Didytai.pdf
Erster Eindruck:
Der DidyTai ist komplett aus Tragetuchstoff gefertigt. Das Rückneteil un die Kapuze bestehen aus zwei Lagen, die Träger aus einer Lage Stoff. Hüftgurt und Träger sind ungeposltert. Die Träger sind gerafft an das Rückenteil angenäht und können komplett aufgefächert getragen werden. Der DidyTai ist beidseitig verwendbar, so dass man sich entscheiden kann, welche Seite man außen haben möchte. Besonders bei Doubleface-Tüchern wie dem Tulipan ist das sehr schön, da man zwei deutlich unterschiedliche Farben zur Verfügung hat. Er ist sauber und schlicht verarbeitet. Etwas schade finde ich, dass auch auf der gelben Seite ein bräunlicher Faden verwendet wird. Ebenfall sind die Ösen zur Befestigung des Kapuze auf beiden Seiten aus braun-rötlichem Stoff. Der Hüftgurt ist komplett braun-rötlich, was es zwar einerseits leichter macht, auch im gebundenen Zustand die Träger vom Hüftgurt zu unterscheiden, andererseits aber dazu führt, dass man ihn nicht komplett gelb tragen kann.
Einstellung:
Die Einstellung der Stegbreite funktioniert über eine Kordel, die einfach geknotet wird. Etwas nervig st, dass das Loch, aus dem sie rauskommt, so groß ist, dass der Knoten beim Tragen immer reinrutscht. Wenn man dann erneut verstellen möchte, muß man die Schnur erstmal hervorpulen. Abhilfe würde hier die Verwendung des beigelegten Kordelstoppers schaffen.
Anprobe:
Entgegen der Anleitung habe ich die Träger für die Photos unter M.s Beinen durchgeführt, so dass die Anhockung besser beurteilt werden kann.
M. sitzt leicht überspreizt (aber er überspreizt ja leider eh immer etwas) und sehr gut angehockt – fast frage ich mich, ob es mit der Anhockung nicht auch zuviel des Guten sein kann. Die Kanten liegen in den Kniekehlen sehr eng an, schneiden M. aber nicht ein.
Durch die nicht vorhandene Polsterung kann ich auch als schmale Person genau da Knoten, wo ich will.
Aufgrund M.s Größe trage ich den Hüftgurt momentan noch auf Taillenhöhe – zum Ausprobieren habe ich ihn auch einmal auf die Hüfte gebunden. Der Stoff schmiegt sich sehr angenehm um die Hüftknochen, die Nähte sind allerdings logischerweise nicht so elastisch und schneiden bei mir ordentlich ein. Ich könnte mir vorstellen, dass das im Sommer, wenn man nur ein dünnes T-Shirt darunter hat, unbequem wird.
Spaziergang:
Durch die breiten Träger vertelt sich das Gewicht gut auf die Schultern – wenn man denn korrekt gebunden hat. Schlampiges Binden oder ungleichmäßiges strähnchenweises Nachziehen rächen sich beim DidyTai mit Schulterschmerzen. Er ist keine 'schnell-schnell-Tragehilfe'.
Wenn er aber ordentlich gebunden ist, finde ich ihn ziemlich bequem. Vom Modell Tulipan bin ich allerdings nicht so angetan: Das Tragetuch ist sehr weich und recht dünn. Es schmiegt sch zwar wirklich schön an, gibt aber bei M.s Gewicht für meinen Geschmack zu viel nach. Konkret: Der festgebundene DidyTai leiert in den ersten 10-15 MInuten des Tragens so viel aus, dass ich es deutlich und störend bemerke. Ich denke, dass sähe bei einem Modell aus einem etwas festerem Tragetuch anders aus.
Kleiner Tipp am Rande: Wenn man den DidyTai entgegen der Anleitung unter den Beinchen bindet, zieht sich im Laufe des Spaziergangs der Teil der Träger, der um den Bauch liegt, immer enger zusammen (ich konnte kaum noch atmen), während der Teil, der um's Kind liegt, in gleichem Maße länger wird. Beheben kann man das, indem man unter dem Po nicht nur kreuzt, sondern auch knotet, oder indem man sich an die Anleitung hält und wie vorgesehen über den Beinen bindet.

Eine schöne Lösung wurde für die Kapuze gefunden: Mit einer Schnur wird sie gerafft, mit der Anderen hochgezogen. Durch Fixieren der gerafften Kapuze bekommt man eine gut funktionierende Nackenstütze.
Fazit:
Der DidyTai ist eine Tragehilfe für Eltern, die bereit sind, sich die Zeit zu nehmen, ordentlich zu binden. Die Anhockung ist von den drei gestesten Tragen mit Abstand die ausgeprägteste, und trotzdem schneidet nichts an den Beinen ein. Wer vorhat, auch schwerere Kinder zu tragen, sollte eventuell ein Modell aus etwas festerem Tragetuch nehmen. M.s Haltung gefällt mir im DidyTai sehr gut, und ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass er auch für Neugeborene geeignet ist, da die Stützung zu allen Seiten gut ist.

Der DidyTai

Vor dem Bauch – von der Seite
hier sieht man an den Trägern gut, dass ich mir nicht die Zeit genommen habe, ordentlich zu binden. Mein Photograph mußte weg, daher war ich etwas in Eile.

Vor dem Bauch – von Vorn
Gut zu sehen ist die gute Anhockung

Auf dem Rücken – seitlich

Auf dem Rücken – von Hinten
Die Falten am Po kommen daher, dass sich die Stegverstellkordel mal wieder rein gezogen hat, und die äußere Lage Stoff daher nicht mehr zusammengezogen wird.

Auf dem Rücken – seitlich
Hier einmal so gebunden, wie man laut Anleitung soll: Über den Beinen

Auf dem Rücken – von Hinten
Ebenfalls über den Beinen gebunden
hier fehlt noch ein Photo
Der braune Faden auf der gelben Seite
hier fehlt noch ein Photo
Detail Kapuze – mit der Kordel, die seitlich rauskommt, wird die Kapuze gerafft, mit der oben angenähten Kordel wird die Kapuze am Träger befestigt
Maße
Stegbreite minimal: 18 cm
Stegbreite maximal: 43 cm
Länge Hüftgurt: re und li des Panels je 80 cm
Hüftgurtbreite: am Panelansatz 11 cm, am anderen Ende 8 cm
Panelunterkante bis Ansatz Kapuze: 65 cm
Knoten des Stegbreitenverstellbändels bis Kapuzenansatz: 36 cm
Kapuze: 28 cm breit, 17 cm hoch
Trägerlänge: 195 cm
Trägerbreite: 34 cm
Hoppediz Hop-Tye
Hersteller: Hoppediz
Homepage des Herstellers: www.hoppediz.de
Farbe: Chicago (ebenfalls erhältlich: wechselnde limitierte Modelle )
Größe: unisize
Empfohlenes Tragealter: Von 0 bis 2,5 Jahre
Trageweisen: Vor dem Bauch und auf dem Rücken
UVP: 74 €
Material: Tragetuchstoff und Dekostoff aus reiner Baumwolle, Kordelstopper aus Plastik, Polstermaterial, Gummizug
Hoppediz läßt in Indien Weben, Färben und Nähen.
Lieferumfang:
Der Hop-Tye wird in einer stabilen Pappbox geliefert. Zum Lieferumfang gehören neben dem Hop-Tye selbst die Bindeanleitung sowie ein Aufbewahrungsbeutel, der auch als Behelfsrucksack genutz werden kann.
Bindeanleitung:
Die Bindeanleitung umfasst 31 DinA4 Seiten und ist –freundlich ausgedrückt – extrem unübersichtlich. Man könnte auch sagen: Katastrophal.
Sie ist komplett dreisprachig (deutsch, englisch, französisch), wobei die drei Sprachen farblich nicht voneinander abgesetzt sind, sondern sich lediglich im vorderen allgemeinen Info-Teil in drei Spalten nebeneinander befinden, in den tatsächlichen Bindeanleitungen stehen die drei Sprachen einfach untereinander unter den Bildern.
Der Hintergrund ist nicht weiß, sondern blass gemustert, was das Ganze noch unübersichtlicher erscheinen läßt.
Die ersten 11 Seiten enthalten Vorwort, Warnhinweise, Inhaltsverzeichnis, Tipps zum Hop-Tye, eine FAQ und technische Daten.
Ab Seite 12 geht es dann mit den Bindeanleitungen los:
- Vor dem Bauch mit 'Hose'
- Vor dem Bauch unter den Beinchen
- Vor dem Bauch über den Beinchen
- Auf dem Rücken
- Auf dem Rücken gekordelt
- Auf dem Rücken vorne geknotet
- Auf dem Rücken vorne gekreuzt
Sowie einer Anleitung zum Hochziehen der Kapuze bei der Rückentrage und einer Anleitung, wie man das Kind vom Rücken wieder herunter bekommt.
Nervig ist, dass bei einigen Bindeanleitungen auf die vorhergehende Anleitung verwiesen wird ("bis zu diesem Punkt binden Sie bitte die Bauchtrage mit "Hose", Seite 14, Bild 4"). die Bilder aber nicht durchnummeriert sind. Natürlich kann ich selber bis 4 zählen, aber doof ist es trotzdem.
Unnötig auch, dass sowohl bei der ersten Bauchtrageanleitung als auch bei der ersten Rückentrageanleitung in mehreren Bildern das Einstellen der Stegbreite gezeigt wird. Das hätte man einmal im allgemeinen Teil machen können.
Auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten wird (mit Ausnahme der Variante mit Hose) nicht eingegangen.
Positiv anzumerken ist, dass Hoppediz als Einziger ganz deutlich und ohne die Möglichkeit für Mißverständnisse erklärt, ob nun 'apron-style' oder 'non-apron-style' gebunden werden soll.
Ansonsten leidet die Bindeanleitung an Redundanz, Unübersichtlichkeit, ärgerlichen kleinen Details (fehlende Bildnummerierung), nicht optisch voneinander getrennten Sprachen, zu vielen Varianten, und ist z.T. derartig ausführlich, dass es schon fast witzig ist. (Das Binden eines Doppelknotens wird z.B. in zwei Bildern plus dazugehörigem dreisprachigem Text anschaulich dargestellt. Mehrmals.)
Erster Eindruck:
Der Hop-Tye ist aus einer Lage Tragetuch gefertigt, das Rückenpanel besteht zusätzlich noch aus einer Lage Dekostoff. Zwischen den beiden Lagen ist am unteren Rand und am oberen Rand Polstermaterial eingenäht – zu welchem Zweck ist mir nicht ersichtlich. Am oberen Rand ist zusätzlich eine Kordel eingenäht, mit der der Hop-Tye im Nacken enger gestellt werden kann.
Rechts und links ist ein Gummiband eingenäht, so dass der Hop-Tye an den Seiten etwas gerafft ist.
Die Träger sind gefaltet eingenäht und ungepolstert, der Hüftgurt ist teilweise gepolstert.
Als einziger Hersteller befestigt Hoppediz die Bänder zur Fixierung der Kapuze nicht an der Kapuze selbst, sondern an den Trägern.
Einstellung:
Die Stegbreite wird über eine Kordel eingestellt: An der Kordel ziehen, Kordelstopper nachschieben, Knoten machen. Fertig.
Anprobe:
Die Polsterung des Hüftgurtes ist solang, dass ich komplett in der Polsterung knoten muß – da sie aber recht weich ist, geht das mit ein bißchen Kraftaufwand recht gut.
Die Träger sind lang. Seeehr lang. Wenn ich der Anleitung gemäß binde, bleibt nachher noch soviel Stoff übrig, dass er auf dem Boden schleift. Ich muß die Träger nach dem Knoten noch weitere zweimal zusätzlich um mich herumwickeln, habe also insgesamt 4 mal Stoff um die Hüfte. Ein strähnchenweises Nachziehen der Träger ist laut Anleitung nicht notwendig. Die gefaltet angenähten Träger legen sich auch tatsächlich durch einfaches Nachziehen gut um die Schultern.
Eien Klienigkeit, die stört, sind die Bänder zum Hochziehen der Kapuze: Da sie auf dem Träger angenäht sind, neigen sie dazu, beim Binden unter den Träger zu geraten, und dann drückt der Kordelstopper bzw. der Knebelknopf unangenehm.
M. sitzt im Hop-Tye akzeptabel: Die Spreizung ist wie immer etwas zu stark (das liegt an ihm und mir, nicht an der Tragehilfe), die Anhockung ist be unter den Beinchen gebundenen Trägern mäßig gut, der Rücken kann rund werden.
Spaziergang:
Ich finde den Hop-Tye bequem. Die gefalteten Träger verteilen das gewicht angenehm auf die Schultern, der Hüftgurt leitet einen Teil des Gewichts auf die Taille ab. Einmal fest gebunden, lockert sich nichts, und der Stoff leiert auch nicht nennenswert aus. Stören tuen mich lediglich die ellenlangen Träger, das ist unendlich viel unnötiger Stoff, den ich mir noch zusätzlich um die Hüfte binden muß.
Die Engstellung im Nacken funktioniert einfach und gut, etwas friemelig ist die Kapuzenlösung mit den großen Knebelknöpfen.
Beim Tragen auf dem Rücken muß man die am Träger angenähten Bänder vor dem Anlegen des Hop-Tyes mit der Kapuze verbinden und diese im Nacken raffen. Vergisst man dies, kann man die Kapuze nicht ohne fremde Hilfe hochziehen. Das ist definitiv ein Nachteil. Ob es einen Vorteil dabei gibt, die Bänder nicht an der Kapuze sondern an den Trägern zu befestigen, weiß ich nicht. Mir ist keiner eingefallen.
Fazit:
Für mich trägt sich der Hop-Tye am bequemsten von den getesteten Tragen. Er ist auch bei etwas geschludertem Binden noch bequem, und leiert während des Tragens nicht nenneswert aus.
Es gibt zwei Sachen, bei denen ich den Sinn nicht verstehe: Warum sind die Kapuzenkordeln an den Trägern angenäht? Wofür ist das Polstermaterial am Po und im Nacken des Kindes?
Fragwürdig finde ich die Verwendung von Dekostoff als zweite Panellage. Ob eine Lage Tragetuchstoff für die Stützung wirklich ausreicht, kann ich nicht beurteilen – auffällig st aber schon, dass alle anderen Hersteller zwei Lagen Tragetuchstoff verwenden.
Die Gummibänder in den Seiten lassen die Trage zwar optisch enger anliegen, können aber aufgrund ihrer Nachgiebigkeit weder die Stützung zur Seite noch die Anhockung verbessern – auch hier ist der Nutzen also fragwürdig. Die Seitenstützung ist aber zumindest bei M. absolut ausreichend, auch im Schlaf.
Negativ fällt definitiv die Bindeanleitung auf.
M.s Haltung finde ich akzeptabel, aber nicht wirklich gut – die Anhockung könnte deutlich besser sein. Sie läßt sich durch das Binden über den Beinen deutlich verbessern, ist aber auch dann nicht optimal.

Der Hop-Tye – gut zu sehen die Kordeln auf den Trägern, der Tunnelzug im Nacken sowie die Gummizüge an den Seiten

Der Träger von links – man sieht die Faltung

Vor dem Bauch von vorn – M. hampelt mal wieder mit den Beinen

Vor dem Bauch von der Seite – man sieht die nicht optimale Anhockung

Auf dem Rücken von hinten

Auf dem Rücken von der Seite – M. streckt sich gerade komplett durch, so dass die Haltung garnicht zu beurteilen ist. Leider hab ich kein besseres Photo. Man sieht aber schön den leeren 'Beutel'.

Über den Beinen gebunden - Die Anhockung ist besser
Maße:
Rückenpanel: 42 cm hoch (wenn man das Gummiband streckt), 38 cm breit
Stegbreite: maximal 38 cm, minimal 16 cm
Polsterung im Rückenpanel: oben 11 cm über die gesamte Breite, unten 12 cm
Hüftgurtlänge: je 92 cm re und li des Panels, davon jeweils 29 cm gepolstert,
Hüftgurtbreite: 8 cm
Kapuze: 24 cm hoch, 25-34 cm breit (nach oben hin breiter werdend)
Trägerlänge: 227 cm, Enden nur ganz leicht angeschrägt
Trägerbreite: 25 cm, am Panelansatz auf 11 cm gefaltet und angenäht
Inzwischen nenne ich einen Hop-Tye Kapstadt mein eigen, so dass ich weitere Photos und Erfahrungen nachliefern werde.
Auffällige Unterschiede zum gestesteten Modell: Die Träger sind deutlich kürzer, und das Rückenpanel ist aus zwei Lagen Tragetuchstoff gefertigt.
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