Insekten werden immer weniger

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  • nunatak

    Alter Hase
    • 09.07.2014
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    AW: Insekten werden immer weniger

    Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
    Das Projekt bei uns (nicht meins) "Blühstreifen" in den Kommunen nimmt Fahrt auf. Offenbar haben auch die Beschwerden nachgelassen!:
    Artikel "Blühender Naturpark"

    Gruß,

    Claudia
    Ich bin ein bisschen skeptisch, ob Blühstreifen alleine so viel bringen. Klar, sind da ein paar mehr Insekten unterwegs und Vögel haben was zu naschen. Aber seltenen, spezialisierten Arten, die auf nährstoffarme Verhältnisse, bestimmte Pflanzen zur Raupennahrung, über Jahrzehnte gewachsene Strukturen und großflächige, vernetzte extensive Kulturlandschaften angewiesen sind, wird das kaum helfen. Oft werden in Blühstreifen einfach Samenmischungen reingeworfen. Das gibt wie Sommerflieder im Garten ein bisschen Pollen, Nektar und Strukturen für eine überschaubare Zahl vorwiegend anspruchsloser Insektenarten. Den anderen bringt das als Lebensraum nichts, maximal als kleines Trittsteinbiotop zur Vernetzung, auf Wanderung etc.

    Wenn man bei nach Blühstreifen googelt, findet man auf der Seite des LBZ (Landesbund für Vögel Bayern) eine Seite über die Arten, die in Blühstreifen leben.
    http://praxistipps.lbv.de/praxistipp...hstreifen.html
    Da wird pauschal gesagt, dass Heuschrecken gern im Blühstreifen leben. Das Bild zeigt aber einen Warzenbeißer, diese gefährdete Art lebt nur in Magerrasen, ganz bestimmt aber nicht in einem Blühstreifen. Der nicht sehr seltene Kleine Perlmutterfalter, der als Beispiel für die "vielen Schmetterlinge" abgebildet wird, könnte dagegen in Blühstreifen vorkommen, weil er an Veilchen lebt, die gern mit eingesät werden und er am Ackerrand vorkommt, der einem Blühstreifen von der Strußtur recht ähnlich ist.

    Wirklich was bringen würden eine Umstellung der Landwirtschaft und eine stärkere Förderung extensiver Grünlandflächen. Wer als Landwirt Förderung haben möchte, müsste zudem verpflichtet werden, Gebüsche, Grünlandstrukturen entlang von jedem Acker zu entwickeln.

    In den Städten würden dauerhaft extensiv genutzte Wiesen im Stadtbereich und deren Umgebung auf größerer Fläche etwas bewirken, z.B. wenn Gemeinden darauf verzichten würden, manche Grünflächen alle paar Wochen zu mähen, sondern nur 2-max. dreimal im Jahr. Auch Straßenränder und Wegeböschungen bieten aus meiner Sicht viel Potenzial, gerade auch zur Vernetzung. Dort wird meist seit langem nicht gedüngt, es sind keine Pestizide drin etc.. Im Moment wird dort oft noch viel zu häufig gemulcht, so dass es kaum Blütenpflanzen und entsprechend Insekten etc. gibt, mit einer Extensivierung könnte man dort großflächig viel bewegen.
    Zuletzt geändert von nunatak; 31.03.2018, 21:00.

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    • Waldhexe
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      AW: Insekten werden immer weniger

      Hallo Nunatak,

      Danke für Deinen berechtigten Einwand, dass solche Maßnahmen allein das Problem nicht lösen. Aber ansonsten liest Du vielleicht doch noch den Artikel?

      Gruß,

      Claudia

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      • nunatak

        Alter Hase
        • 09.07.2014
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        AW: Insekten werden immer weniger

        Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
        Hallo Nunatak,

        Danke für Deinen berechtigten Einwand, dass solche Maßnahmen allein das Problem nicht lösen. Aber ansonsten liest Du vielleicht doch noch den Artikel?

        Gruß,

        Claudia
        mach ich auf jeden Fall noch, danke fürs Einstellen und den berechtigten kritischen Hinweis! Beim ersten Überfliegen scheint das ein sinnvolles Projekt zu sein, v.a. wenn es langfristig angelegt ist.

        Eigentlich war mein Einwand nicht auf dein Post bezogen und hätte nicht als Zitat reingehört, weil ich ja auch weiß, dass du dich gut auskennst, sondern auf die manchmal hier zu lesenden romantisierenden Ansichten, dass ein bisschen mehr Efeu, kleine Blühstreifen und ein paar Änderungen in den Gärten für Insekten insgesamt, also auch die seltenen Arten, viel bewirken.
        Zuletzt geändert von nunatak; 28.03.2018, 13:52.

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        • Ditschi
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          AW: Insekten werden immer weniger

          Zitat Nunatak:
          ....sondern auf die manchmal hier zu lesenden romantisierenden Ansichten, dass ein bisschen mehr Efeu, kleine Blühstreifen und ein paar Änderungen in den Gärten für Insekten insgesamt, also auch die seltenen Arten, viel bewirken
          Ich habe in diesem thread noch einmal nachgelesen und nicht gefunden, daß jemand geschrieben hätte, daß ein paar Änderungen in den Gärten für allen Insekten insgesamt, also auch für die seltenen Arten, viel bewirken. Die Rede war konkret vom gesteigerten Nahrungsangebot an Pollen und Nektar für Honigbienen, Wildbienen inc. Hummeln. Also Arten, die schon fleißig im Garten summsen.
          Sicher ist richtig, daß erst strukturelle Maßnahmen im großem Stil für eine eine wirklich nachhaltige Wirkung für alle Insektenarten, also auch die selten Arten und die Nahrungsspezialisten, zu sorgen vermögen. Dennoch liest sich der Einwand abgehoben und ist damit geeignet, mutlos zu machen.
          Also, was mache ich ? Gebe ich die grade gekauften Bienentrachtpflanzen zurück, statt sie einzupflanzen, und verfüge stattdessen morgen früh die Extensivierung der Landwirtschaft? Würde ich glatt machen, wenn ich es könnte. Leider wird das wohl nichts. Ich habe nicht einmal Verfügungsgewalt über fremde Grundstücke in meiner Umgebung und über die Gedankenwelt meiner Mitmenschen.
          Alles, was ich tun kann -- und das sofort--, ist, dort anzufangen, wo ich die Macht und Möglichkeit habe. Auf meinem Grundstück. In meinen Pflanzschalen. Pflanzsteinen und Blumenkästen.
          Jeder Änderung des Denkens wohnt ein Anfang inne. Und wenn Bürger und auch Kommunen klein anfagen und überhaupt etwas tun, ist das vom Denken und Handeln her schon viel mehr, als wenn niemand etwas tut. Man sollte ihnen nicht den Mut nahmen und das Bemühen als " romatisierend" abwerten. Ich bin da gerne Optimist und folge lieber z.B. dem zitierten Autor Bruno .B. Kremer ( der ja auch vom Fach ist und auf diesem Gebiet forscht und lehrt) , der darlegt und sogar berechnet, daß auch aus sehr viel Wenig ein Viel werden kann.
          Ditschi

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          • Waldhexe
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            AW: Insekten werden immer weniger

            Außer im eigenen Garten kann man sofort auch beim Konsumverhalten anfangen. Wer extensive Landwirtschaft fordert, muss auch deren Produkte kaufen und bereit sein, mehr dafür zu bezahlen:

            - Weide- oder Bergbauernmilchprodukte und -fleisch
            - Wolle und Fleisch heimischer Schaf- und Ziegenbetriebe, die zur Landschaftspflege eingesetzt werden
            - heimischer (Bio)Honig
            - Bioprodukte
            - heimische Flachs- bzw. Leinenprodukte
            - Streuobstprodukte
            - etc.

            @Nunatak
            Ich denke wie Ditschi, jedes kleine Stück zählt und mit Deiner Argumentation könnte jeder sagen, ist ja eh egal, mäh ich eben Rasen und asphaltiere die Einfahrt.
            Ein wenig kenne ich mich aus... bin Dipl.Ing. Landespflege.

            Vergesst neben vielen standortgerechten Blühpflanzen und Wiesenflächen bitte die Struckturvielfalt im Garten nicht! Ich hatte schon mal drauf hingewiesen:
            - heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher pflanzen
            - Streifen mit Mahd nur alle zwei Jahre
            - unbehandelte Holzflächen
            - etwas Totholz
            - Steinhaufen oder Trockenmauern
            - Sandflächen oder offener Boden
            - Stauden und verblühte Blütenstände erst im Frühjahr zurückschneiden
            - Laub liegen lassen
            - kleiner Teich oder bepflanzter Bottich oder wenigstens ständig gefüllte Wasserschalen

            Gruß,

            Claudia

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            • nunatak

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              AW: Insekten werden immer weniger

              Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
              Außer im eigenen Garten kann man sofort auch beim Konsumverhalten anfangen. Wer extensive Landwirtschaft fordert, muss auch deren Produkte kaufen und bereit sein, mehr dafür zu bezahlen:

              - Weide- oder Bergbauernmilchprodukte und -fleisch
              - Wolle und Fleisch heimischer Schaf- und Ziegenbetriebe, die zur Landschaftspflege eingesetzt werden
              - heimischer (Bio)Honig
              - Bioprodukte
              - heimische Flachs- bzw. Leinenprodukte
              - Streuobstprodukte
              - etc.

              @Nunatak
              Ich denke wie Ditschi, jedes kleine Stück zählt und mit Deiner Argumentation könnte jeder sagen, ist ja eh egal, mäh ich eben Rasen und asphaltiere die Einfahrt.
              Ein wenig kenne ich mich aus... bin Dipl.Ing. Landespflege.

              Vergesst neben vielen standortgerechten Blühpflanzen und Wiesenflächen bitte die Struckturvielfalt im Garten nicht! Ich hatte schon mal drauf hingewiesen:
              - heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher pflanzen
              - Streifen mit Mahd nur alle zwei Jahre
              - unbehandelte Holzflächen
              - etwas Totholz
              - Steinhaufen oder Trockenmauern
              - Sandflächen oder offener Boden
              - Stauden und verblühte Blütenstände erst im Frühjahr zurückschneiden
              - Laub liegen lassen
              - kleiner Teich oder bepflanzter Bottich oder wenigstens ständig gefüllte Wasserschalen

              Gruß,

              Claudia
              Ich wollte niemand desillusionieren und niemand davon abhalten, etwas für Insekten in seinem Gärtchen zu tun. Auf lokaler Ebene kann man immer etwas tun. Das ist auf jeden Fall wichtig und richtig, auch wenn es sich meist nur in eingeschränktem Maß auf seltene Arten auswirkt oder das Insektensterben insgesamt aufhält.

              Wirklich bewirken kann man auf jeden Fall was mit seinem eigenen Konsumverhalten, da stimme ich Waldhexe voll zu. Produkte aus extensiver Landwirtschaft wie Wolle, Schaf- und Ziegenfleisch aus heimischer Landwirtschaft, Weidemilch etc. bewirken dort Gutes, wo die seltenen Arten vorkommen. Sinnvoll finde ich bspw. auch, bei Naturschutzvereinen mitzuarbeiten und dort Wiesen zu pflegen etc.

              Die Lage ist insgesamt aber nun einfach mal aktuell wirklich übel. Im Moment sind aus meiner Sicht Veränderungen notwendig, die von der Politik kommen, große Flächenrelevanz haben müssen und große Teile der landwirtschaftlichen Flächen, inkl. Äcker, Wiesen und Weiden betreffen und so die Kulturlandschaft als Lebensraum insgesamt aufwerten müssen. Dazu müssten Insektizide wie Neonicotinoide verboten werden und die vorhandenen Mittel überprüft werden, wie schädlich sie sind. Es muss mehr geeignete und strukturell besser ausgebildete Flächen geben, die untereinander erreichbar sind durch Biotopvernetzung etc.. Schutzgebiete müssten wo immer möglich und sinnvoll vergrößert werden, da sie meist die Hotspots der Artenvielfalt sind.

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              • Ditschi
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                AW: Insekten werden immer weniger

                Zitat nunatak:
                Ich wollte niemand desillusionieren und niemand davon abhalten, etwas für Insekten in seinem Gärtchen zu tun. Auf lokaler Ebene kann man immer etwas tun. Das ist auf jeden Fall wichtig und richtig, auch wenn es sich meist nur in eingeschränktem Maß auf seltene Arten auswirkt oder das Insektensterben insgesamt aufhält.
                Danke für die Klarstellung.

                Ditschi

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                  AW: Insekten werden immer weniger

                  Ich bring das Foto noch einmal an dieser Stelle, weil es hier besser hinpaßt. Gefunden bei uns im Wald:



                  Ditschi

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                    AW: Insekten werden immer weniger

                    Es wurde hier im thread ja einmal gefragt, welche einheimischen Pflanzen als Insektentrachtpflanzen besonders geeignet sind.
                    In meinem Buch über die 200 besten Bienenpflanzen stechen nur wenige Pflanzen heraus, die heimisch und anspruchslos sind und sowohl im Nektar- wie im Pollenwert ein " sehr hoch" bekommen.
                    Eine davon ist die Saat -Esparsette, auch Futter -Esparsette genannt.
                    https://de.wikipedia.org/wiki/Saat-Esparsette
                    https://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_76.html
                    Vom Autor als empfehlenswerte Bereicherung für den Wildblumengarten benannt. Da die Pflanze auch in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer und zur Gründüngung eingesetzt wird, gibt es die Saat preiswert in größeren Gebinden, und nicht nur mit 5 Körnern in sauteuren kleinen Tüten.
                    Nach Phacelia, Buchweizen, Boretsch, Ysop, Jakobsleiter, div. Allium, u.a., gleich bestellt.
                    Ditschi
                    Zuletzt geändert von Ditschi; 03.04.2018, 11:31. Grund: Ergänzung link

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                    • Ditschi
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                      AW: Insekten werden immer weniger

                      Es regt sich etwas in der Politik.

                      https://www.schleswig-holstein.de/DE...lueht_auf.html

                      Heute morgen stand in unserer Regionalzeitung, daß sich der Kreis Dithmarschen aktiv an der Aktion des Landes beteiligen wird und eigene Flächen in Blühflächen verwandeln will.
                      Allerdingst ist sich der Kreistag laut Pressetext im Klaren, daß sich damit die Sünden der industriellen Landwirtschaft nicht beseitigen lassen. Aber das Problem ist erkannt und ein Anfang gemacht.
                      Ich bin gespannt, ob Landwirte mitmachen, Flächen mit kostenlosem Saatgut in extensive Blühflächen zu verwandeln?
                      Ditschi

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                      • nunatak

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                        AW: Insekten werden immer weniger

                        Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                        Es wurde hier im thread ja einmal gefragt, welche einheimischen Pflanzen als Insektentrachtpflanzen besonders geeignet sind.
                        In meinem Buch über die 200 besten Bienenpflanzen stechen nur wenige Pflanzen heraus, die heimisch und anspruchslos sind und sowohl im Nektar- wie im Pollenwert ein " sehr hoch" bekommen.
                        Eine davon ist die Saat -Esparsette, auch Futter -Esparsette genannt.
                        https://de.wikipedia.org/wiki/Saat-Esparsette
                        https://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_76.html
                        Vom Autor als empfehlenswerte Bereicherung für den Wildblumengarten benannt. Da die Pflanze auch in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer und zur Gründüngung eingesetzt wird, gibt es die Saat preiswert in größeren Gebinden, und nicht nur mit 5 Körnern in sauteuren kleinen Tüten.
                        Nach Phacelia, Buchweizen, Boretsch, Ysop, Jakobsleiter, div. Allium, u.a., gleich bestellt.
                        Ditschi
                        Die Esparsette hat gegenüber den meisten der genannten Pflanzen den Vorteil, dass sie nicht nur Nektar und Pollen liefert, sondern sich auch die Raupen einiger Schmetterlingsarten daran entwickeln. Von daher kann ich die nur empfehlen für entsprechende Pflanzungen und am besten eine weitere extensive Nutzung mit 1-3-schüriger Mahd ohne Düngung etc., damit die auf die Art auch ohne Nachpflanzung dort vorkommen kann.

                        Manche Arten tragen die Pflanze sogar im Namen, z.B. das Esparsetten-Widderchen und der Kleine Esparsetten-Bläuling. Die Esparsette ist nicht heimisch, wurde aber schon vor langer Zeit eingeführt und hat sich seitdem in Magerrasen und an trockenen, nährstoffarmen Stellen eingenischt. Natürlich muss alles passen, dass die darauf angewiesenen Schmetterlinge Arten an Stellen mit Esparsette tatsächlich leben können. Es muss also warm sein, lückig, nährstoffarm und im Fall des Esparsetten-Bläulings müssen auch die passenden Ameisen im Boden leben.

                        Hier eine Zusammenstellung aller Schmetterlingsarten, die die Esparsette (Onobrychis viciifolia) z.T. oder ausschließlich nutzen, ziemlich beeindruckend, finde ich:

                        http://www.euroleps.ch/seiten/b_art....fab_onobrychis

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                        • Ditschi
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                          AW: Insekten werden immer weniger

                          @ nunatak, danke für die fachkundige Bestätigung und die Erweiterung meines Wissens. Mit einem relativ kleinen Grundstück ist es natürlich schwierig, jeweils die Standortbedingungen einer Pflanze zu erfüllen. Zumal, wenn man eine Pfanzengemeinschaft wünscht und die einzelnen Pflanzen unterschiedliche Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit stellen. Jedenfalls weiß ich, daß die Esparsette kalk- und wärmeliebend liebend ist, so daß ich sie nicht ins Moorbeet stelle und auch nicht in den Schatten.
                          Ansonsten muß man sehen, wie sie im Garten zurecht kommt. Gilt für alle anderen Pflanzen auch. Am besten gedeihen Wildpflanzen im Garten, die sich von selbst angesiedelt haben und damit zeigen. daß ihnen der Standort zusagt.
                          In einem weiten Teil meines Gartens hat sich von selbst Scharbockskraut verbreitet und entfaltet jedes Jahr einen frühen gelben Blütenteppich. Nektar- und Pollenwert sind nur mittelmäßig, aber so früh blüht sonst wenig, so daß die Pflanze gut Nahrung liefert. Und da Scharbockskraut sich bis Mitte Mai vollständig zurückzieht und eine schöne Gründüngung hinterläßt, bin ich damit ganz glücklich.
                          Ditschi

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                          • nunatak

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                            AW: Insekten werden immer weniger

                            Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                            @ nunatak, danke für die fachkundige Bestätigung und die Erweiterung meines Wissens. Mit einem relativ kleinen Grundstück ist es natürlich schwierig, jeweils die Standortbedingungen einer Pflanze zu erfüllen. Zumal, wenn man eine Pfanzengemeinschaft wünscht und die einzelnen Pflanzen unterschiedliche Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit stellen. Jedenfalls weiß ich, daß die Esparsette kalk- und wärmeliebend liebend ist, so daß ich sie nicht ins Moorbeet stelle und auch nicht in den Schatten.
                            Ansonsten muß man sehen, wie sie im Garten zurecht kommt. Gilt für alle anderen Pflanzen auch. Am besten gedeihen Wildpflanzen im Garten, die sich von selbst angesiedelt haben und damit zeigen. daß ihnen der Standort zusagt.
                            In einem weiten Teil meines Gartens hat sich von selbst Scharbockskraut verbreitet und entfaltet jedes Jahr einen frühen gelben Blütenteppich. Nektar- und Pollenwert sind nur mittelmäßig, aber so früh blüht sonst wenig, so daß die Pflanze gut Nahrung liefert. Und da Scharbockskraut sich bis Mitte Mai vollständig zurückzieht und eine schöne Gründüngung hinterläßt, bin ich damit ganz glücklich.
                            Ditschi
                            Danke für die Ergänzung, hatte ich vergessen zu erwähnen, dass die Esparsette nur auf kalkhaltigen Böden vorkommt. Was in der Konsequenz auch bedeutet, dass die wirklich auf Esparsette angewiesenen Schmetterlinge nur in kalkhaltigen Naturräumen vorkommen. Manchmal liegen kalkhaltige und neutrale bis saure Böden aber auch nicht weit voneinander entfernt.

                            Eine gepflanzte Esparsette braucht in sauren Böden auf jeden Fall Kalk als Beigabe. Auch wenn die Esparsetten-Spezialisten dort eher selten auftauchen werden, nutzt sie zumindest den Arten, die sie als ergänzende Nahrungspflanze nehmen.

                            Scharbockskraut ist auch heute zum Glück noch meist häufig und vom Wald bis hin zu Wiesen verbreitet. Im Frühjahr wichtig, wenn wenig andere Blüten zu finden sind. Ansonsten werden auch z.B. wilde Veilchenarten, Hornklee und diverse Kleearten gern genutzt, die kommen in Wiesen irgendwann von alleine auf Böden aller Art, solange sie nicht gedüngt werden, ein bisschen wachsen dürfen und nicht alle 2 Wochen abgemäht werden.

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                            • Inarijoen Peter
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                              • 22.07.2008
                              • 764
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                              AW: Insekten werden immer weniger

                              Das las ich gestern in der Zeitung.

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                              • atlinblau
                                Alter Hase
                                • 10.06.2007
                                • 4126
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                                AW: Insekten werden immer weniger

                                Das Fehlen von Vögeln und Insekten beunruhigt mich zutiefst.
                                Ich kann die genannten Ursachen in einem Umfeld nicht so ganz nachvollziehen.
                                Die sozialistische Landwirtschaft hat auch nicht mit Dünger und Pestiziden
                                gegeizt, hat massiv bei der Zwangskollektivierung vorhandene Feldraine eliminiert
                                und massiv Flächen meloriert.
                                Über mehrere Jahre wurden nach 1989 Flächen stillgelegt und/oder Naturschutzgebiete ausgewiesen.
                                Riesige ehemalige Truppenübungsplätze wurden zur Heidelandschaft.
                                Auch dort ist der Artenschwund dokumentiert.

                                Was tun?


                                Ich spekuliere mit dem Gedanken, 1,5 ha (15.000 m²) landwirtschaftliche Fläche aus der Verpachtung
                                zu nehmen und würde dort so etwas wie eine "Insektenschutzfläche" umzusetzen.
                                Derzeit befindet sich dort auf 0,5 ha eine Pferdekoppel, der Rest wird von der
                                Agrargenossenschaft genutzt.
                                Mein Problem...sobald ich mehr als 2.500 m² bewirtschaftete Grundstücksfläche habe
                                zählt dies als einkommensteuerrechtlicher land- und forstwirtschaftlicher Betrieb.
                                Ich muss dann (jedes Jahr ?) nachweisen und begründen, dass ich aus der
                                Bewirtschaftung der Fläche kein Einkommen erziele bzw. die Feststellung der Betriebsvermögenseigenschaft mit Erfolg anfechten.
                                Wenn nicht, kommen automatische Beiträge an die
                                Landwirtschaftskammer und die Mitgliedschaft in der landwirtschaftlichen
                                Berufsgenossenschaft/Unfallversicherung dazu.
                                Ob ich mir diesen Stress antue, kann ich im Moment nicht sagen.

                                Thomas

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                                • Lobo

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                                  • 27.08.2008
                                  • 6497
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                                  AW: Insekten werden immer weniger

                                  Hä?

                                  Wenn du die Flächen "renaturierst", dann werden diese doch eben nicht mehr bewirtschaftet.

                                  Was steht denn bei diesen Flächen im Flächennutzungsplan? Ich habe auf einer meiner Flächen "Brachland" eintragen lassen.

                                  Auf der anderen (größeren) kann ich das leider nicht, weil dort Obstbäume gepflanzt sind, und ich mein Brennholz aufbereite und lagere, damit ist eine Eintragung als Branchland nicht mehr möglich.

                                  Ist nicht schlimm, dann kann ich auch die Pferde drauf stellen, mähen und ab diesem Jahr ziehen dort vermutlich noch Bienen ein.

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                                  • atlinblau
                                    Alter Hase
                                    • 10.06.2007
                                    • 4126
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                                    AW: Insekten werden immer weniger

                                    Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
                                    Hä?

                                    Wenn du die Flächen "renaturierst", dann werden diese doch eben nicht mehr bewirtschaftet.
                                    Was steht denn bei diesen Flächen im Flächennutzungsplan? Ich habe auf einer meiner Flächen "Brachland" eintragen lassen.
                                    Es handelt sich um landwirtschaftliche Nutzfläche im Außenbereich.
                                    Da an dieser Fläche vor über 20 Jahren ein Storch Nistbemühungen zeigte, wurde diese Fläche
                                    über Jahre nicht verpachtet.
                                    In dieser Zeit musste ich beim FA jährlich erklären, dass wir aus dieser Fläche keine Erträge haben
                                    obwohl sie eine Betriebsvermögenseigenschaft hatte.
                                    Die Steuererklärung umfasste automatisch die Erklärung eines landwirtschaftlichen Betriebes.

                                    Thomas

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                                    • Lobo

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                                      AW: Insekten werden immer weniger

                                      Dann überlege mal ob es möglich ist die Nutzung umschrieben zu lassen. War bei mir ganz einfach.

                                      Ich habe bei einem Grundstück GR (Grünland) als Nutzung drin, beim anderen LWBR (Brachland).

                                      Wenn du allerdings im späten Sommer oder im Herbst mal mähen möchtest, könnte das dem "Brachland" entgegenstehen.

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                                        AW: Insekten werden immer weniger

                                        Zitat von Lobo Beitrag anzeigen

                                        Wenn du allerdings im späten Sommer oder im Herbst mal mähen möchtest, könnte das dem "Brachland" entgegenstehen.
                                        Wie ist das bei dir? Lässt Du dein Brachland verbuschen (darauf läuft es ja hinaus, wenn nicht regelmäßig gemäht wird)?

                                        Ich habe von dergleichen Unbill, wie Atlinblau es beschreibt, schon des öfteren gehört und bin bin echt froh, dass unser Grundstück (vermutlich klassifiziert als Grünland, habe das noch nie überprüft) knapp unter 2500 qm liegt.
                                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                        (@neural_meduza)

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                                          AW: Insekten werden immer weniger

                                          War da nicht was, dass Verbuschung nicht wieder entfernt werden darf? Schutz von Hecken oder so? Könnte vom Bundesland abhängen.

                                          Für eine so große Fläche würde ich mir eine Universität oder einen Naturschutzverband suchen und das Land "für wissenschaftliche Zwecke" kostenlos zur Verfügung stellen oder für einen symbolischen Euro verpachten. Dann sollte man ggf. eine "Offenhaltung" der Fläche mit vereinbaren.

                                          Oder eben alternativ nur 2499 qm für den edlen Zweck nutzen, schon das kann der Natur etwas bringen und Ärgernisse vermeiden.

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