Insekten werden immer weniger

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  • Abt
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    • 26.04.2010
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    AW: Insekten werden immer weniger

    Ich habe weiter oben mal auf die schonende Abmähmethode und das stehenlassen von Randstreifen hingewiesen, was natürlich den Landwirten und Besitzern des jeweiligen Terrains vorbehalten bleibt. Nur mit dem Konsens kann man in D einen wirksamen Erhalt von Artenvielfalt erreichen. Soweit hab ich das lernen müssen.

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    • Lobo

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      • 27.08.2008
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      AW: Insekten werden immer weniger

      Ich gebe dir recht wenn es um das mulchen von Wiesen geht welche nicht abgegrast sind. Diese werden dann durch den liegen bleibenden Schnitt langfristig überdüngt. Flächen welche vorher abgegrast sind sollten IMHO noch gemäht/gemulcht werden, damit die "Unkräuter" (Sorry mir fällt im Moment kein besserer Begriff ein) welche vom Vieh nicht angenommen wird keine Standortvorteile haben.

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      • Spartaner
        Alter Hase
        • 24.01.2011
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        AW: Insekten werden immer weniger

        Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
        Flächen welche vorher abgegrast sind sollten IMHO noch gemäht/gemulcht werden, damit die "Unkräuter" (Sorry mir fällt im Moment kein besserer Begriff ein) welche vom Vieh nicht angenommen wird keine Standortvorteile haben.
        Ich glaube das war auch seit Jahrhunderten Sitte, dass der Schäfer oder Kuhhirt beim Gang über seine Weiden jede Distel, derer er ansichtig wurde, herausgezogen oder umgenietet hat.

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        • Abt
          Lebt im Forum
          • 26.04.2010
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          AW: Insekten werden immer weniger

          Klar, auf den Wiesen ist eh alles zu spät und außerdem sind sie das Arbeitsgebiet des Landwirts.
          Wichtig ist der Erhalt von geeigneten Biotopen ohne intensive Landwirtschaft- da kommen dann auch ansonsten seltene Arten mal häufiger vor.

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          • Lobo

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            • 27.08.2008
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            AW: Insekten werden immer weniger

            Ich rede nicht von intensiv genutzen Flächen, oder wir heben unterschiedliche Ansichten was "intensiv genutzt" heißt.

            Ich rede von Wiesen, nicht von Grünflächen zur Futtermittelgewinnung.

            Grüße
            Thomas

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            • Abt
              Lebt im Forum
              • 26.04.2010
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              AW: Insekten werden immer weniger

              Das erste Bild zeigt keine normale Wiese.sondern ein Habitat.Sicher wird da später auch gemäht
              Bild zwei ist entomologisch ohne Wert und Intresse.

              Du könntest beim mulchen z.B. einen Randstreifen stehen lassen. Früher waren das Feldraine, -im Erzgebirge Steinrücken genannt. Die Bauer haben die größeren Steine von ihren Felder und Wiesen abgelesen und an den Rand geschüttet was einen gewissen Schutz für ellmöglichen Tiere und Pflanzen bot.
              Mehrjährige Blütenpflanzen,-also Skabiosenbestände, Rainfarn, Baldrian, Ginsterarten, Hauheschel, Brennesseln, Fingerhut, Beifuß,-Na ja Glockenblumen und Wolfsmilch... bestandene Flächen sind für jeden Entomologen interessant.

              Das mit den distelstechenden Hirten ist mir auch so überliefert. Ich hab hier immer zwei Exemplare stehen gelassen. Habe dafür Familie Distelfink im Herbst zu Gast.

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              • Lobo

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                • 27.08.2008
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                AW: Insekten werden immer weniger

                Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                Das erste Bild zeigt keine normale Wiese.sondern ein Habitat..
                Ja, das Habitat meiner Pferde.

                Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                Du könntest beim mulchen z.B. einen Randstreifen stehen lassen. Früher waren das Feldraine, -im Erzgebirge Steinrücken genannt. Die Bauer haben die größeren Steine von ihren Felder und Wiesen abgelesen und an den Rand geschüttet was einen gewissen Schutz für ellmöglichen Tiere und Pflanzen bot.
                Mehrjährige Blütenpflanzen,-also Skabiosenbestände, Rainfarn, Baldrian, Ginsterarten, Hauheschel, Brennesseln, Fingerhut, Beifuß,-Na ja Glockenblumen und Wolfsmilch... bestandene Flächen sind für jeden Entomologen interessant.
                Genauso wird es bei uns gemacht. (seit Hunderten von Jahren) Jetzt verstehe ich auch warum immer alle denken wir wären rückständig.

                Frauen und Kinder laufen die Weide ab und sammeln Steine, bevor Papa mit dem Bulldog kommt.

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                • nunatak

                  Alter Hase
                  • 09.07.2014
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                  AW: Insekten werden immer weniger

                  Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
                  Ich gebe dir recht wenn es um das mulchen von Wiesen geht welche nicht abgegrast sind. Diese werden dann durch den liegen bleibenden Schnitt langfristig überdüngt. Flächen welche vorher abgegrast sind sollten IMHO noch gemäht/gemulcht werden, damit die "Unkräuter" (Sorry mir fällt im Moment kein besserer Begriff ein) welche vom Vieh nicht angenommen wird keine Standortvorteile haben.
                  Der Düngeeffekt durch Mulchen ist gering, weil ja keine neuen Nährstoffe zugefügt werden. Allerdings führt Mulchen zu einer Verfilzung des Untergrunds, d.h. lückige Stellen werden seltener. Entscheidend ist der Zeitpunkt des Mulchens. Liegt er vor August, wird das Mulchgut vollständig abgebaut, wird später gemulcht, verrottet das Material nur zum Teil und überdauert bis ins nächste Jahr.

                  Es gibt einige bitter schmeckende Arten, die auf Weiden nicht vom Vieh gefressen werden, und eben dadurch einen Standortvorteil haben, z.B. Enziane wie der Fransenenzian oder Deutscher Enzian. Sie werden vom Schäfer nicht herausgerissen. Bei Disteln kommt es auf die Art an. Herausgerissen werden nur solche auf gestörten Stellen, wenn sie zu dicht wachsen und wirklich Weidefläche wegnehmen. Für die Tiere giftige Pflanzen, die zum Teil unbemerkt von den Tieren gefressen werden, wie Herbstzeitlose und Jakoks-Kreuzkraut wird er dagegen herausreißen, wenn er es vom Umfang bewältigen kann.

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                  • Lobo

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                    • 27.08.2008
                    • 6497
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                    • Meine Reisen

                    AW: Insekten werden immer weniger

                    Auf unseren Wiesen sind es hauptsächlich Farne & Brombeeren an den Rändern. Die werden nur so weit entfernt dass noch ein guter Streifen übrig bleibt. Sie sollen sich nur nicht auf der Weide ausbreiten.

                    Auf der Fläche sind es dann Kletten, Disteln (welche genau weiß ich nicht) und verschiedene Gräser welche von den Pferden nicht angenommen werden.

                    Ich kann natürlich nicht sagen dass durch die Pferdehaltung keinerlei Nachteile für den entsprechenden Lebensraum entstehen, aber ich denke vor allem Insekten profitieren von der Art und Weise unserer Haltung. Auch im Winter werden die Pferde im Offenstall gehalten und daneben gibt es einen großen Misthaufen. Zwischen Heulager und Misthaufen ist im Winter immer viel Leben.

                    Grüße
                    Thomas

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                    • Abt
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                      AW: Insekten werden immer weniger

                      Hat Lobo da unter anderem Wiesenknopf auf der Pferdeweide stehen?

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                      • Lobo

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                        • 27.08.2008
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                        AW: Insekten werden immer weniger

                        Das verlinkte Bild ist nicht von unserer Weide, nur zur Klarstellung.

                        Aber so sehen unsere Weiden vor der Mahd aus.

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                        • Abt
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                          • 26.04.2010
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                          AW: Insekten werden immer weniger

                          Schade, denn die Wiese sieht klasse aus.
                          Denke du wolltest mich veräppeln.
                          Aber eine ganz spezielle Art, oder besser es sind wohl zwei Arten des Ameisenbläulings leben in den ersten Wochen an/in den Stengeln des Wiesenknopfes, danach räuberisch in Ameisenbauten in der Erde. Daher soll die Pflanze erst verblühen.

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                          • nunatak

                            Alter Hase
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                            AW: Insekten werden immer weniger

                            Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                            Hat Lobo da unter anderem Wiesenknopf auf der Pferdeweide stehen?
                            Der Große Wiesenknopf, den man auf dem einen Bild sieht, kommt nur auf feuchten Wiesen vor und hat sicherlich eher einen Schwerpunkt auf gemähten Wiesen als auf Weiden. Auf einer trockenen Wiese oder Weide kommt er nicht vor.

                            Insgesamt ist jede Beweidung natürlich immer besser als die Fläche zuwachsen zu lassen. Der Artenreichtum an Insekten steigt mit der Anzahl der Blütenpflanzen und Kleinstrukturen an. Beides hängt damit zusammen, wie lange schon (Jahre/Jahrzehnte) eine Weide genutzt wird, wie groß sie ist und v.a. wie extensiv sie beweidet wird. Grob gesagt: Je weniger Tiere auf der Fläche weiden, desto strukturreicher und artenreicher ist sie. Man spricht da von Großvieheinheiten (GV). Beim Pferd sind es 1 bis 2 GV/ha und Jahr. 1-2 Pferde, die das ganze Jahr eine Fläche von einem Hektar beweiden, halten diese Fläche also offen und artenreich. Das ist dann eine extensive Weide. Je mehr Pferde auf Dauer darauf stehen, desto mehr zertreten sie, es gibt so weniger Strukturen, mehr Nährstoffeintrag und letzlich weniger Arten.

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                            • Lobo

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                              AW: Insekten werden immer weniger

                              Nein veräppeln wollte ich niemanden, es diente nur ls Beispielbild.
                              Wenn es wieder so weit ist kann ich gerne ein Bild von unseren Weide posten.
                              Sofern ich es nicht vergesse

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                              • Waldhexe
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                                • 16.11.2009
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                                AW: Insekten werden immer weniger

                                Übrigens, was wohl vielen nicht klar ist, man nimmt an, dass der Artenreichtum bei uns vor der Besiedelung durch den Menschen geringer war als danach. Die Abholzung eines Teils der Wälder und Nutzung durch verschiedene landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Methoden hat die Strukturvielfalt und dadurch das Artenreichtum stark befördert. Ein großer Teil der bei uns mittlerweile heimischen Gräser zum Beispiel stammt aus Steppen und natürlich baumlosen Gebieten und konnte sich erst durch Wiesennutzung bei uns etablieren - mit samt der davon abhängigen Tierarten.

                                Meiner persönlichen Vermutung nach war der Höhepunkt des Artenreichtums im 18. Jahrhundert, nach Einführung der nachhaltigen Forstwirtschaft, als auch der Waldanteil wieder zunahm, noch vor dem "Zuschlagen" der Industrialisierung und der intensiven, modernen Landwirtschaft und auf jeden Fall vor Beginn der Welle der Flurbereinigungen und Flussbegradigungen.

                                Gruß,

                                Claudia

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                                • AlfBerlin
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                                  • 16.09.2013
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                                  AW: Insekten werden immer weniger

                                  Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
                                  In der Rhön liegen die meisten Weiden irgendwo zwischen Deinen Wiesen und Grünflächen.

                                  Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
                                  Übrigens, was wohl vielen nicht klar ist, man nimmt an, dass der Artenreichtum bei uns vor der Besiedelung durch den Menschen geringer war als danach. ... Meiner persönlichen Vermutung nach war der Höhepunkt des Artenreichtums im 18. Jahrhundert ... noch vor dem "Zuschlagen" der Industrialisierung und der intensiven, modernen Landwirtschaft und auf jeden Fall vor Beginn der Welle der Flurbereinigungen und Flussbegradigungen.
                                  Da hast Du wohl Recht. Momentan nimmt der Artenreichtum auf dem Land wohl ab, vor allem wenn man Häufigkeiten mit betrachtet, auch wenn einige Arten wie der Schwarzstorch oder Wolf zurück kommen und einige wie der Waschbär und der Asiatische Marienkäfer neu hinzu. In Städten sieht es lustigerweise etwas besser aus: Die Natur wird weniger intensiv bewirtschaftet und es gibt noch mehr Neozoen und ein milderes Klima.

                                  Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                  Alf, zum Glück hast du noch nicht alle seltenen Arten dort entdeckt.
                                  Gelöscht im Sinne der Erhaltung der Art
                                  Da muss ich ja mal genauer hinschauen. Was essbares? Eigentlich will ich mich gar nicht beklagen: Löwenzahn und Brennesseln (lecker lecker) gibt es mehr denn je.
                                  Zuletzt geändert von AlfBerlin; 10.01.2018, 18:40.

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                                  • Abt
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                                    • 26.04.2010
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                                    AW: Insekten werden immer weniger

                                    Alf suche nach Lerchensporn. Ob der für dich essbar ist?
                                    Ja, zumindest einmal

                                    Kommentar


                                    • nunatak

                                      Alter Hase
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                                      • 3463
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                                      AW: Insekten werden immer weniger

                                      Zitat Zitat von Lobo: Ich rede von Wiesen, nicht von Grünflächen zur Futtermittelgewinnung.

                                      Alle Wiesen dienen ursprünglich zur Futtermittelgewinnung. Die blütenreichen, extensiv genutzten Wiesen (Glatthaferwiesen genannt) mit Margeriten, Hahnenfuß etc. wurden und werden auch heute noch zur Heugewinnung 1-2 mal im Jahr gemäht und nur wenig gedüngt. Nur wo kein Vieh mehr in der Nähe gehalten wird, wird das Schnittgut artenreicher Wiesen heute aus Naturschutzgründen nicht zur Verfütterung verwendet, sondern thermisch verwendet oder einfach am Wiesenrand aufgeschichtet, um dort zu verrotten. Auch die von dir als Gegensatz gesehenen "Grünflächen zur Futtermittelgewinnung" sind Wiesen. Sie werden aber 4-6mal pro Jahr gemäht, stark gedüngt (daher als Fettwiese oder Intensivwiese bezeichnet) und haben außer Löwenzahn kaum noch Blütenpflanzen, weil sie immer abgemäht werden, bevor welche blühen und aussamen können. Anstatt dessen bestehen sie fast nur aus Grasarten.
                                      Zuletzt geändert von nunatak; 10.01.2018, 22:26.

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                                        AW: Insekten werden immer weniger

                                        Danke für deine aufschlussreichen Erläuterungen.

                                        Wir mähen nur einmal im Jahr. Der Zeitpunkt schwankt etwas, je nach Wetterlage. Juli oder August normalerweise.
                                        Was im Frühjahr im Heulager zusammengekehrt wird kommt wieder raus auf die Weide, ob das was hilft weiß ich nicht.

                                        Für unsere 4 Pferde bewirtschaften wir 8,5ha. Sollte nach deiner Rechnung ganz okay sein.

                                        Grüße
                                        Thomas

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                                          Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                                          Alle Wiesen dienen ursprünglich zur Futtermittelgewinnung.
                                          Das ist mir schon klar, ich wollte mit den zwei Begriffen und den verlinkten Bildern nur die Qualität der Wiesen verdeutlichen. Wir machen auch keine Silage.

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