Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

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  • DeLiebe

    Erfahren
    • 26.03.2007
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    Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

    Die UNESCO hat entschieden, bestimmte deutsche Waldgebiete zum Weltnaturerbe zu erklären.
    http://www.unesco.de
    und hier ein
    Artikel im Spiegel.

    Verpflichtung, Chance, positive/negative Auswirkungen, wie seht ihr das?
    Stop destroying our planet -
    It's where I keep all my stuff!

  • GandalftheGrey
    Dauerbesucher
    • 19.05.2011
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    #2
    AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

    Nachdem sämtliche Gebiete, die von der UNESCO ausgewählt wurden, ohnehin schon mehrfachen Schutzstatus genießen (NP/BSR+FFH) ist das wohl eher ein Publicity-Gag.

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    • Wsjr
      Gesperrt
      Erfahren
      • 23.05.2011
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      #3
      AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

      Das Erscheinungsbild Europas ist von Natur aus durch seine Buchenwälder geprägt
      Diesen Satz halte ich für Problematisch. Er impliziert dass es keine Waldentwicklung gegeben hat und auch weiterhin keine stattfindet. Die weitaus längste Zeit nach der letzten Eiszeit war die Eiche der vorherrschende Baum.
      Die Ausbreitung der Buche könnte sogar durch Rodungstätigkeiten der Menschen begünstigt worden sein.

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      • krupp
        Fuchs
        • 11.05.2010
        • 1466
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        #4
        AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

        das man erstmal irgendwas zum kulturerbe erklären muss um es zu schützen
        dann noch etwas alltägliches. haben wir inzwischen so wenig natur?
        spätestens hier sollte otto wachwerden.

        aber ich will ja keine grundsatzdiskussion anfangen mit leuten die vermutlich eh meiner meinung sind.

        ich finde das gut, besser als nix.

        freilich besser wäre es in den köpfen ein bewusstsein zu fördern als durch
        gesetze zu erzwingen.... wobei die zeit wird knapp.

        edit... also zu DDR zeiten gabs "staatsbürgerkunde"
        (ohne scheiss das hiess wirklich so... da wurde einem beigebracht wie ein ordentlicher
        sozialistischer bürger zu funktionieren hat)
        nach der wende wurde es durch "sozialkunde" (ähnlicher ansatz, aufs neue system gemünzt)
        und "religionskunde" ersetzt...

        es müsste ein richtiges "natur" fach geben... wie das aussehen könnte wäe ein ganz
        neues thema....
        aber selbst wenn wir heute anfangen würden unseren kindern ganz viel umweltbewusstsein
        vermitteln würden... es würde noch mind 1 generation dauern bis es früchte zeigt.
        ich male schwarz,ich weiss, aber ich sehe das eben ganz düster.


        wie auch immer, ich glaube so einzelne schutzgebiete bewirken garnix.
        es schafft weder umdenken noch bewusstsein für die problematik.
        es ist besser als nix, das auf jedenfall, aber ob es wirklich was bringt zweifle ich an.

        weils otto nicht versteht.
        Zuletzt geändert von krupp; 25.06.2011, 20:07.
        Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave.

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        • LihofDirk
          Freak

          Liebt das Forum
          • 15.02.2011
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          #5
          AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

          Zitat von krupp Beitrag anzeigen
          es müsste ein richtiges "natur" fach geben... wie das aussehen könnte wäe ein ganz
          neues thema....
          OT: Ansatz in Norwegen sind Fjellschulen (so ähnlich Schullandheim) und Tage die im Freien verbracht werden (die dazugehörigen Hütten sind gute Übernachtungsmöglichkeiten im Osloer Umland ).
          Für Leute die die Natur nicht so schätzen (und damit schützen) wie wir ist das UNESCO Siegel sicher ein Anreiz, etwas zu besichtigen und Steuergelder für den Erhalt aufzuwenden. Insofern sehe ich es positiv. Vor allem, da andere UNESCO Welterbe Stätten nicht zu Disney-Ablegern verkommen sind.

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          • kolla
            Anfänger im Forum
            • 19.06.2011
            • 38
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            #6
            AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

            Zitat von Wsjr Beitrag anzeigen
            ....
            Die Ausbreitung der Buche könnte sogar durch Rodungstätigkeiten der Menschen begünstigt worden sein.

            mag schon sein ... aber:

            "Fossil sind Buchen seit dem Tertiär nachgewiesen. Vor 10 Mio. Jahren kennzeichnet ihr vermehrtes Aufkommen, etwa in Sedimenten der Niederrheinischen Bucht, eine langsame Abkühlung in Gebieten mit bis dahin subtropischem Klima." (Wiki)

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            • GandalftheGrey
              Dauerbesucher
              • 19.05.2011
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              #7
              AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

              Wo es der Buche nicht zu feucht, zu trocken oder zu kalt ist und wo Bodenbewegungen ihr nicht das Leben schwer machen, dominiert sie von Natur aus durch ihr breites Standortspektrum. Menschliche Rodungstätigkeiten haben mit ihrer Verbreitung allerdings schon zu tun: Der Mensch hat die Buche ganz schön dezimiert und den Weg für andere Waldformen und -gesellschaften freigemacht, die sonst weitaus weniger häufig wären.

              Und Buchenwald heißt nur, dass Buche die dominierende Hauptbaumart in der vorhandenen Gesellschaft ist.

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              • bjoernsson
                Fuchs
                • 06.06.2011
                • 1863
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                #8
                AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

                Zitat von Wsjr Beitrag anzeigen
                Diesen Satz halte ich für Problematisch. Er impliziert dass es keine Waldentwicklung gegeben hat und auch weiterhin keine stattfindet. Die weitaus längste Zeit nach der letzten Eiszeit war die Eiche der vorherrschende Baum.
                Die Ausbreitung der Buche könnte sogar durch Rodungstätigkeiten der Menschen begünstigt worden sein.
                Hier muss ich dir widersprechen. Die Eiche ist der Rotbuche an Extremstandorten (zu trocken, zu feucht, zu kalt, zu heiß) überlegen. Wenn du aber einen Wald auf einem "normalen" Standort hast, wird sich immer die Rotbuche durchsetzen, die im Vergleich zu den in Deutschland heimischen Eichenarten einfach "wettbewerbsfähiger" ist.

                Allerdings ist es schon ein wenig zweifelhaft, ob Rotbuchenwälder wirklich die Klimaxgesellschaft in Deutschland darstellen (auch wenn z.B. Pollenfunde in Seesedimenten darauf hindeuten). In Südschweden gibt es aber beispielsweise den kleinen Nationalpark Dalby Söderskog, der sich seit seit über 90 Jahren frei entwickeln darf. Die klimatischen Bedingungen entsprech in etwa denen des Norddeutschen Tieflandes. Hier hat sich vor allem die Ulme durchgesetzt...

                Aber zurück zur eigentlichen Frage!

                Ich halte die Auszeichnung der UNESCO für ein wichtiges Signal an die deutsche Politik. Deutschland sollte sich jetzt nicht auf dieser Auszeichnung ausruhen. Vielmehr hat die UNESCO die deutsche Verantwortung für den Schutz dieses Lebensraums herausgestellt. Diese sollte auch abseits einer Weltnaturerbestätte umgesetzt werden.

                Natürlich ist eine solche Auszeichnung auch immer ein Marketinginstrument. Aber Naturschutz muss sich - leider - auch finanzieren. Und Touristen sind nun mal eine der stärksten Finanzierungsquellen. Somit wird die Akzeptanz bei der heimischen Bevölkerung gestärkt. Und ich glaube, dass es auch Stolz macht, in einem Weltnaturerbe zu leben, dass damit - zumindest theoretisch - auf eine Ebene mit dem Great Barrier Reef, dem Grand Canyon oder den Galapagosinseln gehoben wurde. Dies wiederum sorgt dafür, dass sich auch die Einstellung der heimischen Bevölkerung zu einem Naturschutzgebiet signifikant ändern kann.

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                • Wsjr
                  Gesperrt
                  Erfahren
                  • 23.05.2011
                  • 106
                  • Privat

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                  #9
                  AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

                  Zitat von bjoernsson Beitrag anzeigen
                  Hier muss ich dir widersprechen. Die Eiche ist der Rotbuche an Extremstandorten (zu trocken, zu feucht, zu kalt, zu heiß) überlegen. Wenn du aber einen Wald auf einem "normalen" Standort hast, wird sich immer die Rotbuche durchsetzen, die im Vergleich zu den in Deutschland heimischen Eichenarten einfach "wettbewerbsfähiger" ist.
                  Das mag wohl sein. Das gilt aber nur für heute. Wenn man sich ein beliebiges Mitteleuropäisches Pollendiagramm anschaut gehts mit der Buchenzeit erst wirklich so ab der Urnenfelderzeit los. Davor waren seit dem Mesolithikum eher Eichen und Hasel präsent. Von Standort zu Standort natürlich mit Abweichungen.
                  Ich denke nicht dass die Sukzession des Waldes mit der heutigen Zeit ein jähes Ende findet und wir eine Dauerklimax bis zum jüngsten Gericht erhalten.
                  Und dann war ja noch die Megaherbivorentheorie, die den Landschaften des Flachlandes ein gänzlich anderes Aussehen konstatiert.
                  Freilich alles keine fest bewiesenen Fakten.
                  Ich setze mich ja auch für den Schutz solcher selten gewordenen Waldgebiete ein, aber wie wird wohl die Reaktion sein wenn irgendwann mal andere Baumarten vorrücken sollten? Was macht man wenn dort wo Buchenwald draufsteht, plötzlich kein Buchenwald mehr ist?
                  Wird man daran herumdoktorn bis es wieder so ist wie man es gerne haben möchte und lässt der Natur damit keinen Entwicklungsspielraum?

                  Die Frage ist ja auch, ist man bereit geliebtes und gewohntes zurückzulassen oder will man sich stets archivarisch konservierend mit von Natur aus nicht mehr Lebensfähigen Ökosystemen umgeben, bloß weil sie so schön sind?
                  Ich behaupte nicht das es soweit kommt. Vielleicht ist die Buche und die alten Kathedralenwälder die auch mein Herz mit soviel Freude erfüllten wirklich Zukunftsträchtig. Ich hoffe es. Aber man sollte auch Flexibilität im Geiste bewahren.

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                  • bjoernsson
                    Fuchs
                    • 06.06.2011
                    • 1863
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                    #10
                    AW: Deutscher Buchenwald zu UNESCO Weltnaturerbe erklärt

                    Zitat von Wsjr Beitrag anzeigen
                    Ich setze mich ja auch für den Schutz solcher selten gewordenen Waldgebiete ein, aber wie wird wohl die Reaktion sein wenn irgendwann mal andere Baumarten vorrücken sollten? Was macht man wenn dort wo Buchenwald draufsteht, plötzlich kein Buchenwald mehr ist?
                    Wird man daran herumdoktorn bis es wieder so ist wie man es gerne haben möchte und lässt der Natur damit keinen Entwicklungsspielraum?

                    Die Frage ist ja auch, ist man bereit geliebtes und gewohntes zurückzulassen oder will man sich stets archivarisch konservierend mit von Natur aus nicht mehr Lebensfähigen Ökosystemen umgeben, bloß weil sie so schön sind?
                    Diese Fragen beschäftigen mich auch. Und ich bin gespannt, was passiert, sollte es so kommen. Der von mir benannte Nationalpark in Südschweden sollte unter anderem weil er sich anders entwickelt hat als "geplant" in ein "einfaches" Naturschutzgebiet umgewandelt werden (wobei die Größe das wesentlichere "Problem" darstellte). Von diesem Gedanken scheint man sich mit dem neuen Nationalparksplan von 2009 verabschiedet zu haben.

                    Ach ja, weil du die Hasel erwähnt hast: In der Buschschicht im Dalby Söderskog Nationalpark überwiegt genau dieser Baum (das hatte ich beim letzten Posting vergessen).

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