Dachsjagd? (Gefahren in deutschen Wäldern?)

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  • jackknife
    Alter Hase
    • 12.08.2002
    • 2590

    • Meine Reisen

    #41
    Na ja, um ehrlich zu sein, ging es mir noch um das Herrschaftsdenken des Menschen als Jäger - aber da hab ich einige besonders treffende Aussagen bekommen.
    Genau, da habe ich Dich genau mit dem angefüttert, was Du hören wolltest, was schon vorher Deine vorgefasste Meinung war.

    Luki, noch was zu den Rehen. Ich sprach vom Harz und der Situation mit dem Luchs dort. Mir ist schon klar, dass es allgemein genug Rehwild gibt. Ein Freund von mir hat dort eine Jagd mit einem Muffelwildbestand, bzw. Zucht. Seit der Luchs dort anwesend ist, haben die ein ernstes Problem. Ein Luchs reißt pro Jahr 50 -70 Stück Rehwild.

    Jagen ist eben auch ernten und nicht nur hegen. Wenn Du freiwillig eine Jagdpacht von 10 - 20 tausend hinblätterst, dann möchtest Du sicher auch einen kleinen Nutzen daraus ziehen. Denn es ist eben in erster Linie ein Hobby!
    Zuletzt geändert von jackknife; 14.12.2007, 15:29.

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    • Andreas L
      Alter Hase
      • 14.07.2006
      • 4351

      • Meine Reisen

      #42
      Au - verdammt, jetzt bin ich Dir aber in die Falle gegangen!!!!!!!
      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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      • Luki
        Erfahren
        • 18.02.2005
        • 105
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        Moin
        Luki, noch was zu den Rehen. Ich sprach vom Harz und der Situation mit dem Luchs dort.
        Das Zitat der Landesjägerschaft Niedersachsen war über die Situation im Harz mit Luchsen. Die behaupten eben das Gegenteil deiner Meinung, und ich glaube die würden als erstes Schreien wenn sie keine Rehe mehr treffen.
        Ein Freund von mir hat dort eine Jagd mit einem Muffelwildbestand, bzw. Zucht. Seit der Luchs dort anwesend ist, haben die ein ernstes Problem.
        Okay, wenns um die wirtschaftliche Nutzung oder das Verlangen sie abzuschießen gilt kann man das als Problem sehen, und muss eine Lösung finden, mir ist schließlich auch klar das Wald bei uns keine "unberührte Natur" sondern mehr oder weniger ein Wirtschaftbetrieb ist.
        Was mich gestört hat, war deine Argumentation mit dem Artenschutz des "Muffelwildbestandes".

        Das ist es, was mich oft an Jägern nervt, die Argumentation mit Naturschutz wenn ganz klar persönliche Interessen dahinterstecken.
        Luki

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        • Henningo
          Anfänger im Forum
          • 27.10.2006
          • 31

          • Meine Reisen

          #44
          OT: @hotdog und fernwanderer: so, der mensch hat also instinkte? welche denn? mutterinstinkt? sexualinstinkt? jagdinstinkt? mit ein bißchen überlegen werdet ihr schnell herausfinden, dass der mensch keine der o.g. besitzt, und auch keine anderen.
          Signatur:
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          • sjusovaren
            Lebt im Forum
            • 06.07.2006
            • 6161

            • Meine Reisen

            #45
            Zitat von Henningo Beitrag anzeigen
            so, der mensch hat also instinkte? welche denn? mutterinstinkt? sexualinstinkt? jagdinstinkt? mit ein bißchen überlegen werdet ihr schnell herausfinden, dass der mensch keine der o.g. besitzt, und auch keine anderen.
            Die von dir angeführten Beispiele sind eher "Triebe". Insofern hast du recht.
            Trotzdem halte ich deine Aussage für falsch, der Mensch hätte keine Instinkte. Wobei die eigentliche Frage ist, was man unter "Instinkt" versteht.
            Ich zitier mal aus Knußmann "Vergleichende Biologie des Menschen - Lehrbuch der Anthropologie und Humangenetik"
            Der Begriff Instinkt wird in der Literatur nicht einheitlich definiert, vor allem nicht bezüglich seiner Abgrenzung vom Reflex. Nach vermittelnder Aussage stellt eine Instinkthandlung nicht nur eine komplizierte Reflexkette dar, sondern zur reinen Reiz-Reaktions-Beziehung des Reflexes tritt eine Abhängigkeit von der Handlungsbereitschaft...
            Diese speziellen Handlungsbereitschaften werden als Triebe bezeichnet...
            Und weiter...
            Auch der Mensch besitzt Triebe und Instinkte, doch setzt sich der in der Primatenreihe begonnene Trend zur Instinktlockerung bei ihm fort, so daß ein großer Spielraum für die Neubildung von Verhaltenskombinationen (Verhaltensplastizität) und damit für die Nutzung von Erfahrung (Lernen) bleibt.
            Beispiele für noch recht starre Instinkthandlungen finden sich z.B. in der Mimik (Lächeln, Lachen, u.s.w.).
            Zuletzt geändert von sjusovaren; 15.12.2007, 15:27.
            Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
            frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


            Christian Morgenstern

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            • Henningo
              Anfänger im Forum
              • 27.10.2006
              • 31

              • Meine Reisen

              #46
              Eine Definition von Instinkt, wie sie in der Soziologie verwendet wird, hatte ich ja schon im ersten Posting geliefert: Ein Instinkt ist ein arttypischer Verhaltensablauf, der nicht geändert werden kann.


              Zitat
              Auch der Mensch besitzt Triebe und Instinkte, doch setzt sich der in der Primatenreihe begonnene Trend zur Instinktlockerung bei ihm fort, so daß ein großer Spielraum für die Neubildung von Verhaltenskombinationen (Verhaltensplastizität) und damit für die Nutzung von Erfahrung (Lernen) bleibt.

              Zitat Ende

              Der soziologischen Definition von Instinkt folgend (und das musst Du, denn ich habe sie im ersten Posting ja gegeben und setze sie so voraus - schließlich wollen wir doch über ein und dasselbe reden, oder nicht? Wenn Du den Instinkt anders definierst, gibt es natürlich keine gemeinsame Basis mehr), widerspricht sich der Biologie-Text selbst.
              Ich denke, wir sind uns einig, daß Lächeln und Lachen in den verschiedenen Kulturkreisen ganz andere Auslöser haben und somit eben keinen arttypischen Verhaltensablauf darstellen. Das Lachen ist eher ein Reflex, oder eben ein Trieb (obwohl ich den Begriff nicht so recht zu füllen vermag).

              Wenn sich zwei Hunde begegnen, gehen die immer gleich vor, egal ob der eine Hund deutsch ist und der andere chinesisch. Ihr Instinkt schreibt ihnen das Verhalten vor und das kann durch nichts geändert werden.
              Wenn sich zwei Menschen begegnen, naja, dass muss ich ja wohl nicht erklären.


              @Fernwanderer: Es gibt kein Verhalten, das dem Menschen angeboren ist. Ein menschliches Neugeborenes ist nicht einmal im Stande, von allein die Mutterbrust zu finden, es würde ohne die Hilfe der Mutter einfach versterben. Es muss selbst die Liebe zu seiner Mutter erlernen - wenn es denn eine Gesellschaft ist, in der die Mutter ihr Kind großzieht und nicht eine Amme (wie im Mittelalter) oder der Vater oder die Tante oder wasweißich wer.

              Christliche Fakultät? :-) Landeskirche. Aber ich frage mich, wie Du darauf kommst, ich würde da nicht meine eigene Meinung sagen? Ich meine, ich kenne keine Tier-Rasse, die jemals mutwillig eine andere ausgerottet hat oder sich Sklaven hält oder (wie wir) Giftgas oder Seitenbacher-Müsli-Werbung produziert und exportiert (das Gas in den Irak, das Müsli - keine Ahnung)...
              Signatur:
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              • sjusovaren
                Lebt im Forum
                • 06.07.2006
                • 6161

                • Meine Reisen

                #47
                Zitat von Henningo Beitrag anzeigen
                Eine Definition von Instinkt, wie sie in der Soziologie verwendet wird, hatte ich ja schon im ersten Posting geliefert: Ein Instinkt ist ein arttypischer Verhaltensablauf, der nicht geändert werden kann.
                Der soziologischen Definition von Instinkt folgend (und das musst Du, denn ich habe sie im ersten Posting ja gegeben und setze sie so voraus - schließlich wollen wir doch über ein und dasselbe reden, oder nicht? Wenn Du den Instinkt anders definierst, gibt es natürlich keine gemeinsame Basis mehr), widerspricht sich der Biologie-Text selbst.
                Aha.
                Das läuft hier also wieder auf den alten Streit "Geisteswissenschaft gegen Naturwissenschaft" raus, oder wie?
                "Ich" habe übrigens gar nichts definiert. Ich habe aus einem biologischen Fachbuch zitiert. Instinkte fallen natürlich nicht ins Gebiet der Biologie, wie komm ich bloß auf sowas.....


                Zitat von Henningo
                Ich denke, wir sind uns einig, daß Lächeln und Lachen in den verschiedenen Kulturkreisen ganz andere Auslöser haben und somit eben keinen arttypischen Verhaltensablauf darstellen. Das Lachen ist eher ein Reflex, oder eben ein Trieb (obwohl ich den Begriff nicht so recht zu füllen vermag).
                Zu letzter Aussage: den Eindruck hab ich auch
                Zum Lächeln: Nein, wir sind uns nicht einig. Der Auslöser ist überhaupt nicht verschieden, sondern bei allen Menschen gleich, nämlich ihre Stimmungslage. Und in die spielen die, uns alle "treibenden", menschlichen Triebe rein.
                Und das Ergebnis (Verhalten) ist sogar sehr konstant und einheitlich. ALLE Menschen weltweit lächeln und lachen nämlich, und im Prinzip auch "gleichartig". Denn dieses Signal sendet und versteht jeder Mensch "instinktiv", egal welche Sprache er spricht.
                Das ist sogar ein ausgesprochen arttypisches Verhalten!!
                Und da auch schon Kleinstkinder lächeln, sogar blindgeborene, ist es offensichtlich ein angeborenen Verhaltensprogramm, das nicht erlernt bzw. abgeguckt werden muß. Mit anderen Worten, es ist eine Instinkthandlung.
                Und nicht nur ein "Reflex", denn dafür ist der Ablauf selbst und die zugrundeliegenen, auslösenden Faktoren viel zu komplex. Wenn der Arzt mit dem Hämmerchen auf deine Patellasehne haut, dann kommt ein Reflex. Oder wenn du dir den Finger in den Rachen schiebst.
                Mag aber sein, daß die Soziologie auch den Reflex anders definiert


                Zitat von Henningo
                Es gibt kein Verhalten, das dem Menschen angeboren ist.
                Der Mensch wird als "unbeschriebenes Blatt" geboren?
                Das ist ja eine Position aus der Urzeiten des Nature-Nurture Streites.


                Zitat von Henningo
                Es muss selbst die Liebe zu seiner Mutter erlernen -
                Du meinst, Emotionen hätte keine angeborene Basis? Eine Mutter muß also umgekehrt auch erst die Liebe zu ihrem Kind "lernen"? Dem Neugeborenen steht sie also noch völlig neutral gegenüber?


                Zitat von Henningo
                Ich meine, ich kenne keine Tier-Rasse, die jemals mutwillig eine andere ausgerottet hat ..
                Tierarten rotten sich sogar ständig gegenseitig aus, haben sie immer, tun sie, und werden sie immer.
                Sowohl durch Konkurrenz um die gleiche ökologische Nische, als auch in Räuber-Beute-Beziehungen. Frag mal die Australier nach ihren Erfahrungen mit Ratten, Katzen u.s.w.


                Zitat von Henningo
                oder sich Sklaven hält
                z.B. Amazonenameisen, klick


                Sorry, aber die "tierische" Biologie des menschlichen Verhaltens derart zu leugnen, wie du das tust, ist weder korrekt noch sinnvoll.
                Das ist eine Extrempositionen. Selbst in der Psychologie/Soziologie.

                IMHO
                Zuletzt geändert von sjusovaren; 16.12.2007, 10:02.
                Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                Christian Morgenstern

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                • EDI
                  Dauerbesucher
                  • 18.05.2006
                  • 524

                  • Meine Reisen

                  #48
                  Zur Räuber-Beute-Beziehung des Luchs wird im NP Bayrischer Wald viel geforscht. ==>klick
                  Wenn ihr im Harz soviel Luchse habt, könnt ihr ja einpaar zu uns schicken
                  Bei uns sind die letzten gerade am aussterben
                  - No Footsteps!

                  You know you’re a trad climber when...
                  ...there is scar tissue on the back of your hands

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                  • Waldhoschi
                    Lebt im Forum
                    • 10.12.2003
                    • 5533
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Um das OT kurz zu beenden:
                    Wenn der Mensch keine angeborenen Reiz-Reaktion-Antworten hat, frage ich mich, woher eine unkontrollierbare und durhaus spontane "Schwellung im Leistenbereich" bei Ansicht freizügiger Bildchen und Filmchen kommt?

                    Und das passiert bei Akademikern, Aposteln, Philologen, Biologen, und dem Klerus, obwohl er DIESE Reaktion ja wohl mit aller Macht bekämpfen möcht ;)

                    Und ich glaube nicht, dass sowas erlernt werdenkann


                    Post als Moderator
                    Jetzt aber zurück zu "Waidhege, Nachhaltigkeit, Naturschutz und Jagd"

                    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                    Zuletzt geändert von Waldhoschi; 15.12.2007, 22:25.

                    Kommentar


                    • derMac
                      Freak
                      Liebt das Forum
                      • 08.12.2004
                      • 11888
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Zitat von Vivalranger Beitrag anzeigen

                      Post als Moderator
                      Jetzt aber zurück zu "Waidhege, Nachhaltigkeit, Naturschutz und Jagd"

                      Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                      OT: Immer wenns spannend wird.

                      Mac

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                      • Jaybird
                        Erfahren
                        • 07.12.2005
                        • 205

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Jagen als Kick, weil man KANN, weil man STÄRKER ist?

                        Der tierische Instinkt wäre, aus Hunger zu jagen. Wer also Rehe fürs Kaminzimmer und Dachse für die Fensterbank schießt, weil´s kickt, handelt komplett widernatürlich.

                        Jagd als solches empfinde ich durchaus als sehr bodenständige Fähigkeit und könnte mir das auch für mich selbst vorstellen. Auch inklusive angemessener Regulierung des Raubtierbestandes. Aber nicht für Kicks, die man sich zurechtredet indem man eine ganz schlimme Konkurrenzsituation zu heimatlichen Lebewesen erdichtet.

                        Es ehrt ja, wenn Leute wenigstens ehrlich zugeben daß sie es geil finden, überlegen zu sein, aber es ist ein Trugschluß, daß diese Ehrlichkeit auch sowas wie Recht beinhaltet.

                        (Übrigens finde ich es bemerkenswert, was für Signaturen hier geduldet werden.)

                        Kommentar


                        • Gast-Avatar

                          #52
                          Für den Jäger ist es im Allgemeinen sehr wichtig, daß er das erlegte Wild auch verwerten kann, sprich in Geld umwandeln kann.

                          Da ich Naßrasierer bin, habe ich einen Dachshaarpinsel. Aber wenn ich mitbekomme, wie ein toter Dachs oder Fuchs einfach so liegen gelassen wird, schäme ich mich so etwas zu besitzen.

                          Durch meine Arbeit bin ich schon öfters mit Jägern zusammengerasselt. Jedesmal, wenn ein verletztes Tier durch einen Unfall erlöst und anschließend entfernt werden soll, laß ich durch die Leitstelle den zuständigen Jagdpächter informieren.

                          Beim Reh kommt man, weil es Geld bringt. Beim Fuchs kommt keiner, die raunzen dich sogar noch an. Für sowas muß dann die Polizei oder Straßenreinigung herhalten.

                          Eine Gefahr in deutschen Wäldern besteht nicht durch die Waldbewohner, sprich Dachs, Fuchs, Reh, Hirsch, Fasan, Luchs, Wolf usw. sondern es besteht Gefahr in deutschen Wäldern für diese.

                          Der Mensch drängt immer mehr in die Natur und verdrängt die Waldbewohner dadurch.

                          Die Jäger beschweren sich über zu hohe Abschußauflagen von den Ämtern. Anfang Dezember laß ich in einer deutschen "Zeitung", daß die Wildunfälle im Bundesgebiet zugenommen haben. Am meisten passiert bei uns in Bayern.

                          Und wer ist Schuld laut der Jägerschaft?
                          Die Hunde, die frei herumlaufen und die Tiere vor die Autos hetzen.

                          Heute sind die Hunde Schuld, morgen der Luchs, der Wolf und der Bär.

                          Kommentar


                          • Jaybird
                            Erfahren
                            • 07.12.2005
                            • 205

                            • Meine Reisen

                            #53
                            Genau das meine ich, es gibt da oftmals eine gewisse Selbstgerechtigkeit, die man auch um Gottes Willen nicht benennen darf, sonst ist man ein Öko, verweichlicht, Sozialist oder was weiß ich. (Eventuell ja auch ne Schwuchtel? )

                            In meiner Familie sind diverse Jäger der "alten Schule" vertreten, die zwar gerne auf das Waidmannshandwerk anstoßen, aber einfach ein Kolonialherrenempfinden gegenüber Tieren haben. Jagdhunde die 150+ Tage im Jahr im Zwinger verbringen, angeschossenes Rotwild was man schon mal ne Viertelstunde im Dickicht beläßt weil da ja noch ein größerer Bock gesichtet wurde, bis hin zu Großwildjagd in Übersee, wo es nun wirklich NUR um Trophäen geht.

                            Solche und ähnliche Verhaltensweisen gibt´s leider viel zu oft, auch die weniger augenfälligen Fälle handeln nicht selten in diesem Geiste. Und ich weiß auch, wie Arbeitsgruppen zur nachhaltigeren Jagd belächelt werden, das ist ungefähr so wie die Subventionsmillionäre und Großbauern die ersten Biohöfe verspottet haben.

                            Wer es in den 20 Stunden am Tag, wo man nicht irgendwem oder -was überlegen ist, nicht auch mal als der eine kleine Mensch, der er ist, sich friedlich über die Schöpfung freuen kann, als Teil von ihr, der sollte sich auch nicht zum Herrentier aufschwingen und ohne jede Demut Lebewesen töten. Dann nämlich weiß er im Grunde nicht was er da eigentlich macht, sondern versteckt sich hinter einer (möglichst einbetonierten, hinterfragungsresistenten) Definition von Jägerhandwerk.

                            Kommentar


                            • Waldhoschi
                              Lebt im Forum
                              • 10.12.2003
                              • 5533
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54

                              Post als Moderator
                              Hallo Leute, ich lasse die Diskussion hier bewusst laufen. Ich finde beide Seiten sehr interessant und dürfen hier gerne diskutiert werden.
                              Bitte stoßt euch nicht an Argent provocateur aka JackKnife. Lest seine Sig einfach als "ich trage rosa Plüschunterwäsche und traue mich nicht es zuzugeben" dann geht euch nmlich am A* vorbei, was er sagt, und ihr könnt entspannt weiterdiskutieren.
                              Ich kenne viele Jäger und ich weiß zu berichten, dass unser Jack kein besonders tolles Bild darüber abgibt.
                              Aber nicht jeder Jäger strotzt von solch einer ignoranten Meinung.
                              Was ich sagen will: Bleibt friedlich und tut euch einen gefallen und lasst aussagen und signaturen von JackKnife außen vor.
                              @JackKnife: Ich schließe dich Kraft meines Moderatoramtes hiermit von dieser Diskussion in diesem Thread aus. Du versuchst hier nur zu provozieren und das will ich keinem User in den von mir moderierten Foren antun.

                              Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                              Zuletzt geändert von Waldhoschi; 04.01.2008, 10:16.

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                              • Waldhoschi
                                Lebt im Forum
                                • 10.12.2003
                                • 5533
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                                #55
                                Etwas zum Thema:
                                Ich wollte anregen, dass auch betrachtet wird, dass die Wildtiersituation nicht zwangsweise durch Jäger gefärdet wird, sondern auch dadurch, dass der Mensch im allgemeinen immer weiter die Rückzugsorte sprich wälder abbautt um Straßen, Agrarflächen und Siedlungsgebiete zu schaffen.
                                Besteht im Grunde nicht eine Kollektivschuld am Wildsterben durch alle Menschen, die Auto fahren, in einem Haus wohnen und auf Straßen fahren?
                                Ist es Jagdpächtern und ausübenden Jägern gegenüber gerecht, dass hier die Gesamtschuld an Abschüssen erklärt wird, obwohl die gesamte Lebensweise der Menschen alles andere als Nachhaltig., Umweltfreundlich oder "Bio" ist.
                                Vielmehr verschwendet jeder Mensch mit jedem Kilometer Autofahren, mit jeder Klospülung und mit jeder Tasse Kaffee wertvolle Ressourcen.
                                Nur als Gedankenanstoß, um von der "guter Jäger/böser Jäger"--Diskussionwegzukommen.

                                Liebe Grüße Joe

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                                • Fernwanderer
                                  Alter Hase
                                  • 11.12.2003
                                  • 3885
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                                  #56
                                  Zitat von Vivalranger Beitrag anzeigen
                                  [modpost]Hallo Leute, ich lasse die Diskussion hier bewusst laufen. Ich finde beide Seiten sehr interessant und dürfen hier gerne diskutiert werden.
                                  Heißt das, das der Instinkt/Vernunftfaden doch weiter diskutiert werden darf? Denn das
                                  Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                                  Aber es ging mir ... um viel weniger:
                                  Um das Töten von Tieren ohne vernünftigen Grund - oder mit vorgeschobenen Gründen.

                                  Das Tierschutzgesetz verbietet das Töten von Tieren ohne einen vernünftigen Grund. Jetzt wird natürlich jeder, der egal welche Interessen verfolgt, behaupten, dass er einen vernünftigen Grund habe - und wenns nur der allseits beliebte "Kick" ist.
                                  Nach dieser Betrachtung stimme ich denen zu, die sagen, der Mensch sei KEIN vernunftbegabtes Wesen ...
                                  war doch wohl Andreas L ursprüngliche Intention.

                                  @Henningo: Du machst es Dir ein bischen einfach wenn Du einzig und allein von der von Dir geposteten Instinktdefinition ausgehst, auch in der Soziologie wird es mehrere Definitionen geben und der gemeinsame Nenner wird letztlich das "angeborene Verhalten" sein.
                                  Im Übrigen führen auch Säuglinge direkt nach der Geburt Suchbewegungen nach der Brust aus, und auch das Laufenlernen muß den Kindern nicht beigebracht werden.
                                  Gehlens "Instinktlockerung" ist darüberhinaus auch nicht mehr Stand der Wissenschaft.

                                  Grüße
                                  Fernwanderer
                                  In der Ruhe liegt die Kraft

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                                    #57
                                    Servus zusammen!

                                    Ich bin auch dafür hier keine Diskussion "Guter Jäger/Böser Jäger" anzufangen.

                                    Allgemein Schade finde ich nur, daß man Projekte von Seiten der Jägerschaft kritisiert wie z. B. das Wolfsprojekt in der Bad Muskauer Heide. Dort klärt der ansässige Jäger gerne vor Kameras auf, wie gefährlich Wölfe sind und was für eine Gefahr für die Bevölkerung entsteht.

                                    In der heutigen kommerziell geprägten Zeit wird aus jedem gerissenen Schaf sofort eine Schlagzeile gemacht. Eigentlich sollte man erwarten, daß die sogenannte und selbsternantne 4. Macht im Staat, die Presse/Medien, neutral berichten und informieren.

                                    Schämen muß ich mich grad als Bayer, da man hier damit prahlt als erstes Bundesland den Naturschutz in die Verfassung mit aufgenommen zu haben, auf der anderen Seite gegen einen freilaufenden Bären hetzt, jagt und dann unter ungewöhnlichen Umständen erlegt.

                                    Unsere Nachbarländer stellen sich auf Bär, Wolf und Luchs ein, schaffen dafür Ämter und Projekte, klären auf und helfen vor Ort mit Rat, Tat und Fachwissen. Hier in Deutschland werden unnötige Diskussionen vom Zaun gerissen, statt Projekte ins Leben gerufen werden Projektile aus dem Lauf gefördert.

                                    Ich habe bei einem Spaziergang mit meinen beiden Jungs (www.dokhyi-tibet-hunde.de) zwei Fuchswelpen mehrmals beim Spielen beobachten können. Die Welpen wurden beaufsichtigt von zwei erwachsenen Füchsen. Es war ein schönes, ruhiges und harmonisches Bild.

                                    Tja, leider mußte ich erfahren, daß der Jäger dieses Jahr die Füchse bejagen will. Warum? Sie stören, war die Auskunft.

                                    Was soll man dazu noch sagen?

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                                    • Fernwanderer
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                                      • 11.12.2003
                                      • 3885
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      Zitat von Schattenwolf Beitrag anzeigen
                                      Ich bin auch dafür hier keine Diskussion "Guter Jäger/Böser Jäger" anzufangen.(
                                      Doch darum geht es doch: Kleinhirn- versus Hirnrindenjäger. Wenn sich wie in Deinen Beispiel ein Jäger zu Wölfen äußert wie wir das aus Rotkäppchen kennen spiegelt er nicht unbedingt den Kenntnisstand und das Wissen der Jägerschaft wieder.

                                      Wobei der waidmännische Ritus und Kult (da steckt nicht umsonst der Wortstamm von Kultur drin) nicht das ist, was man forstwirtschaftlich für optimal und artgerecht hält. Zumindest hat mir bisher noch jeder Förster die Pressjagd als beste und artgerechteste Form der Schalenwildjagd beschrieben. Die aber wäre in unser aller zivilisationsverwöhnten Augen ein barbarisches Gemetzel.

                                      Grüße
                                      Fernwanderer
                                      In der Ruhe liegt die Kraft

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                                      • Gast-Avatar

                                        #59
                                        Ich habe vor zwanzig Jahren den Jagdschein gemacht.
                                        Warum? Wenn ich nachdenke, weiß ich es nicht so richtig.

                                        In Deutschland war ich nie Jagen, nur in Skandinavien oder in USA auf Einladung mit Kollegen.

                                        Die einzigen Langwaffen sind unsere Bögen im Haus. Aber sie sind nicht zum Jagen da. Wenn ich auf den 3-D-Bogenparcour gehe, dann bewege ich mich wie ein Jäger. Warum? Ich passe mich instinktiv der Umwelt an. Klingt komisch, ist aber so.

                                        Jagen würde ich nur für den Erhalt meiner Familie und meines Rudels. Mehr nicht. Ein Tier nur zu töten, weil es stört oder aus Hobby ist nicht mein Ding. Töten, sprich ein Leben beenden ist nicht schön.

                                        Unter den Jägern gibt es solche und solche. Beispiel: Kollege A ist Jäger und jagt, aber man kann sich mit ihm normal unterhalten. Kollege B ist Jäger und "jagt", man kann sich nicht normal mit ihm unterhalten.

                                        B ist ein typischer Tunnelblick-Jäger. Es gibt nur schwarz oder weiß. Der knallt auch Katzen ab, sobald diese aus dem 200-Meter-Radius heraus sind.
                                        A hat die gleiche Einstellung wie ich zur Natur und zum Leben. Für ihn gilt hegen und pflegen.

                                        Wir haben zu Hause drei Hunde. Ich bin schon paar Mal Jägern begegnet. Einige waren nett und höflich. Andere wieder unfreundlich und bedrohlich.

                                        "Ich knall Deine Hunde ab, wenn ich sie ohne Leine sehe!". Darf er das? Jein.
                                        Er kann Hunde abschießen, wenn sie eine Gefahr für das Wild darstellen. Nur einen Hund oder eine Katze zu erlegen, weil sie ohne Leine oder herrenlos durch die Gegend laufen ist nicht drin.

                                        Leider passiert dies oft und da die Masse das Jagdrecht nicht kennt, gibt dem Jäger noch Recht. Dadurch fühlt sich der Jäger bestärkt und macht weiter.

                                        Zum Thema Jagdrecht habe ich auf unserer Homepage mal was zusammengefaßt unter der Rubrik Hunde - Wissen - Rechtliches. Ich verweise auf www.dokhyi-tibet-hunde.de

                                        In diesem Zusammenhang habe ich schon mit vielen Hundehaltern in anderen Foren diskutiert.

                                        Warum aber gibt es Jäger?
                                        Angeblich soll es in den Niederlanden die Jagd verboten sein.

                                        Brauchen wir Jäger?

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                                          Zitat von Schattenwolf Beitrag anzeigen
                                          Unter den Jägern gibt es solche und solche. Beispiel: Kollege A ist Jäger und jagt, aber man kann sich mit ihm normal unterhalten. Kollege B ist Jäger und "jagt", man kann sich nicht normal mit ihm unterhalten.

                                          B ist ein typischer Tunnelblick-Jäger. Es gibt nur schwarz oder weiß. Der knallt auch Katzen ab, sobald diese aus dem 200-Meter-Radius heraus sind.
                                          A hat die gleiche Einstellung wie ich zur Natur und zum Leben. Für ihn gilt hegen und pflegen.
                                          Was will er uns damit sagen?

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