Pemmikan Fragen (Rindertalg)

[LihofDirk]

AW: Pemmikan Fragen (Rindertalg)

Auf Wintertour schmeiße ich gerne noch 500 g Butter pro Woche pro Person in die Pulka (am besten in kleinen Portionen aus dem Gastrobedarf). Je nach Temperatur und Schwierigkeit der Tagesetappe gibt's dann zusätzlich 20-60 g Butter ins Porridge und/oder Abendessen

Bei uns genauso. Im Sommer wird dann das Essen mit einem guten Schuss Olivenoel nachgewuerzt und aufgewertet.

[Bulli53]

AW: Pemmikan Fragen (Rindertalg)

Die Indianer Z. B. haben Talg verwendet weil er vorhanden war. Für Wintertouren wärest doch möglich Butterfett, z. B. Butaris oder Ghee mit Fleisch und Beeren zu mixen. Ich seh das als winterliche Bastelübung für einen Verwender 😇.
Aus „Gourmettechnischengründen“ würde ich eine Nordhessische oder Eichsfelder Stracke, alternativ Herz- oder Picksalami einem Rindertalgmix unbedingt vorziehen. Wenn es unbedingt Kein Schwein sein soll dann gibt es sicher ähnliche Würste aus Rind-, Wild- oder Lamm. Europa hat eine lange Tradition mit der schmackhaften Konservierung von Fleisch.
By the way Falukorv (iiii) ist angeblich entstanden weil für die Produktion von Tauen für die Grube in Falun große Mengen Ochsenhäute benötigt wurden und die Bergleute billiges Fleisch wollten.
Das bedeutete nich, das heute Rinderfilet in der Falukorv ist 😉.

[Mika Hautamaeki]

AW: Pemmikan Fragen (Rindertalg)

Rindertalg hält ungekühlt locker ein Jahr und länger, sofern es, wie Du schreibst Luftdicht verpackt ist. ABER es muss sauber ausgelassen sein, das heißt, daß kein bzw. nur sehr wenig Restwasser im Talg sein darf.
Ranzig wird es mit der Zeit nicht, da kein Sauerstoff und keine Bakkis vorhanden sind, die es zerlegen können. Außderdem hat Rindertalg nahezu nur gesättigte fettsäuren, die halten sowieso länger als die ungesättigten in den Ölen.

Wenn Du das Pemmikan fertigst auch darauf achten, dass ale Zutaten gut getrocknet sind. Wasser istin dem Fall Gift.

[hrrh]

AW: Pemmikan Fragen (Rindertalg)

Aus „Gourmettechnischengründen“ würde ich eine Nordhessische oder Eichsfelder Stracke, alternativ Herz- oder Picksalami einem Rindertalgmix unbedingt vorziehen.

Wesentlich einfacher Herzustellen ist ein Stück kräftig geräucherter Schwarzwälder Speck.

Der Rauch ist wichtig für die Konservierung, traditionell wird Speck wesentlich länger geräuchert wie das Zeug, was man so aus dem Supermarkt kennt. Positiver Nebeneffekt: Der Wassergehalt sinkt. Zur Aufbewahrung wird der Speck natürlich nicht in Plastik eingeschweißt, sondern luftig und trocken aufgehängt.

[Serienchiller]

AW: Pemmikan Fragen (Rindertalg)

Aus Rindertalg kann man auch hervorragend Seife machen. Für Rasierseife ist er kaum wegzudenken. Reine Seife ist auch wunderbar biologisch abbaubar und gut für unterwegs geeignet.

[Killer]

Gibt es das Pelikan eigentlich noch irgendwo fertig zu kaufen als Trekkingnahrung? Finde es bloß noch als Hundefutter, glaub die sind wohl pleite.

[Moltebaer]

So wie es aussieht, gibt es das Pemmikan von Cathay wirklich nicht mehr.

[TilmannG]

Die Hermanns haben Cathay vor gut 2 Jahren aufgegeben, über die Gründe kann ich nur spekulieren: Generationenwechsel? Die Metzgerei Hermanns in Heinsberg gibt es aber noch.
Jedenfalls gibt es Pemmikan so nicht mehr zu kaufen. Auf langen Touren ist es für uns Hauptnahrungsmiitel, daher haben wir es selbst hergestellt. Anleitungen finden sich, bei Bedarf kann ich auch unser Rezept posten. Sehr mühsam ist es, die getrockneten Streifen durch den Fleischwolf zu bekommen. Hat da jemand eine Lösung?

[TilmannG]

...dann also hier die Daten von unserer letzjährigen Produktion. Herausgekommen sind 20,5 Tüten a 200gr

6kg hochwertiges, mageres Rindfleisch (Weiderind). Häute, Faszien und Sehnen müssen weg, in dünne Scheiben schneiden. Dörren. Die trockenen Streifen in Stücke schneiden, dann durch Fleischwolf würgen. Das ist sehr mühsam. Ergab 1,4kg Trockenpulver

2 Sellerie, 2 Zwiebeln, 1 Lauch, 4 Paprika, 8 Möhren ebnso dörren und durch den Fleischwolf. 400gr Gemüsepulver blieben übrig

100gr geschroteter Leinsamen
100gr gerösteter Sesam
20gr Salz
18gr Pfeffer
Thymian, Rosmarin

2,5kg Rindertalg in 200gr Kokosöl und 250gr Palmin vorsichtig bei moderater Temperatur auslassen, ergab 1kg Fett

Alles zu sämiger Masse vermengen, zusammen mit 800gr Pflanzenfett und ca 500gr Öl (nach Bedarf)

Vakumieren in Alubeutel mit doppelter Schweißnaht:
vorher Tüten platt drücken, dann abkühlen lassen (Kühlschrank, kurz auch ins Gefrierfach), Öffnung säubern

Wir fanden das nochmal leckerer als das Cathay Pemmikan, die Qualität des Fleisches kommt absolut durch.
Können das mit Freude(!) 3 Wochen am Stück essen, mit Kartoffelbrei, dünner Pasta, Kuskus, auch pur. Von jedweder industriell gefertigter Nahrung, sei sie noch so Bio, habe ich nach wenigen Tagen sonst die Nase voll.

Guten Appetit wünscht Tilmann

Wie gesagt wäre ich froh, über andere Lösungen bei der Pulverisierung des getrockneten Fleisches. Irgendwo hier gibt es auch einen weiteren Faden mit Pemmikan-Rezepten.

[Moltebaer]

Danke für das Rezept!
Mein gedörrtes Tomatenmark habe ich neulich mit einem Stabmixer pulverisiert - habe aber keine Ahnung, wie tauglich die Methode für 2 kg Fleisch ist.

[Chouchen]

Wenn ihr sowas regelmäßig macht, würde ich über die Anschaffung eines Cutters nachdenken, damit sollte das Trockenfleischmassaker eigentlich funzen.

[Waldhexe]

Vielleicht das frische Fleisch durch den Fleischwolf drehen (lassen) und als Hackfleisch dörren?

[Bambus]

TilmannG , Danke für das Rezept. Als Fleisch kaufe ich immer fertig geschnittenes für Rindsrouladen. Spart Arbeit. Alternativ habe ich auch schon Geflügelfleisch getrocknet und zum würzen getrocknetes Rauchfleisch (gerauchter magerer Schweinehals)
Du marinierst das Fleisch vor dem Trocknen nicht?

Zum mahlen verwende ich statt Fleischwolf ne elektrische Kaffeemühle. Leider nur kleines Mahlvolumen aber dafür elektrisch 😉 und mühelos. Geht trotzdem ziemlich schnell.
Als Fett habe ich Schweineschmalz mit Grieben genommen (bereits fertig).
Die Option mit dem Gemüse (außer Sellerie ) werde ich aufnehmen, gute Idee.

[Zz]

Die Hermanns haben Cathay vor gut 2 Jahren aufgegeben, über die Gründe kann ich nur spekulieren: Generationenwechsel? Die Metzgerei Hermanns in Heinsberg gibt es aber noch.
Jedenfalls gibt es Pemmikan so nicht mehr zu kaufen. Auf langen Touren ist es für uns Hauptnahrungsmittel, daher haben wir es selbst hergestellt. Anleitungen finden sich, bei Bedarf kann ich auch unser Rezept posten. Sehr mühsam ist es, die getrockneten Streifen durch den Fleischwolf zu bekommen. Hat da jemand eine Lösung?

Hallo Tilmann,
das Problem mit dem Fleischwolf kenne ich auch, daß ist schon sehr mühsam. Seit einigen Jahren nutzen wir zum Verkleinern eine kleine Küchenmaschine, so etwas in Richtung Moulinette. Das funktioniert ganz gut, spart eine Menge Zeit und Kraft. Zum Ausprobieren bzw. für kleine Mengen reicht sicherlich ein Stabmixer.
Danke für Dein Rezept. Ich bin da wesentlich spartanischer oder auch ideenloser, je nach Sichtweise. Aber vielleicht greifen wir den einen oder anderen Gedanken /Zutat für mein Pemmikan auf.
Gruß
Z

[TilmannG]

Danke euch Allen für die Rückmeldungen!
Unsere früheren Versuche mit Moulinette o.ä. waren nicht erfolgreich, das mag an der verwendeten Maschine liegen.
Wir werden das jetzt mit einer Kaffemühle mit Kegelmahlwerk (Stahl) probieren. Werde dann Bericht erstatten...

TilmannG , Danke für das Rezept. Als Fleisch kaufe ich immer fertig geschnittenes für Rindsrouladen. Spart Arbeit. Alternativ habe ich auch schon Geflügelfleisch getrocknet und zum würzen getrocknetes Rauchfleisch (gerauchter magerer Schweinehals)
Du marinierst das Fleisch vor dem Trocknen nicht?

Zum mahlen verwende ich statt Fleischwolf ne elektrische Kaffeemühle. Leider nur kleines Mahlvolumen aber dafür elektrisch 😉 und mühelos. Geht trotzdem ziemlich schnell.
Als Fett habe ich Schweineschmalz mit Grieben genommen (bereits fertig).
Die Option mit dem Gemüse (außer Sellerie ) werde ich aufnehmen, gute Idee.

Warum marinieren? Geschmacklich macht das glaube ich wenig Sinn, die fertige Paste verbindet sich ja bestens mit den Gewürzen.
Sellerie ist sonst mein Fall auch nicht, hier funktioniert es ganz gut. Aber da gibt es sicher noch viele Variationsmöglichkeiten...

Grüße von Tilmann

[Bambus]

Danke euch Allen für die Rückmeldungen!
Unsere früheren Versuche mit Moulinette o.ä. waren nicht erfolgreich, das mag an der verwendeten Maschine liegen.
Wir werden das jetzt mit einer Kaffemühle mit Kegelmahlwerk (Stahl) probieren. Werde dann Bericht erstatten...
...
Grüße von Tilmann

Komisch, ich habe eine ganz simple Kaffeemühle (so ne Moulinette in klein, imho von Krups) verwendet. Da mußte ich das Trockenfleisch zwar von Hand zerbrechen damit es hineinpasste aber dann gings gut.

Mit einem Kegelmahlwerk bist du natürlich um Klassen besser unterwegs. Nur wirklich trocken muß das Fleisch sein.

Zu den Gewürzen - ich hatte das Trockenfleisch schon zum essen gemacht und erst nachher auf Pemmikan umgeschwenkt. Dann als Mix aus ca. 2/3 Trockenfleisch, 1/3 Nüssen, Früchten und etwas Mehl. Fett zugegeben bis es eine Masse ergab, die zusammen hält und in ca. 200gr Portionen eingeschweißt. Hält Jahrelang im Kühlschrank.

Waldhexe, Durchgedrehtes ginge nur wenn du das Fleisch zum einen sehr grob zurichtest und zum Anderen sicherstellen kannst, das die einzelnen Stückchen "auf Abstand" trocknen. Die Streifen haben gerade den Vorteil das die warme Luft frei herum zirkulieren kann was bei einer durchgedrehten Masse schwer zu machen sein wird.

[TilmannG]

So, bei uns läuft die Produktion.
Mit der Kaffemühle und dem schönen Kegelmahlwerk sind wir gescheitert, das setzt sich zu.
Konnten uns einen eher billigen Standmixer (Russel Hobbs) borgen, der shreddert die gut vorgeschnittenen Stücke Dörrfleisch völlig problemlos. Keine Ahnung warum das damals mit dem Moulinette-Nachbau nicht ging, den haben wir nicht mehr.

[Bambus]

Danke für den Input zum Kegelmahlwerk. Evtl. war doch noch etwas Feuchtigkeit drin bzw. das immer noch vorhandene Fett hat "geschmiert".