Höhenangst- was tun?

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  • blue0711
    Alter Hase
    • 13.07.2009
    • 3621
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: Höhenangst- was tun?

    Zu dem Video: Zumindest bei mir wirkt da in der Hauptsache das Gewackele. Die tatsächliche Höhe würde mir bei DER Dimension nix mehr ausmachen. Ist zu unwirklich.

    Ich merke, dass der Effekt stärker ist, wenn eine Komponente des Gleichgewichts beeinträchtigt ist (Ohren oder Augen, kann jeweils zB auch durch Stress passieren) oder die Koordination geschwächt ist.
    Das sind aber eher die physischen Ursachen.

    Ob man was optisch zum Festhalten hat, kann auch sehr viel ausmachen, was ich unangenehm beim Eifelturm lernen musste.
    Töchterlein mit zarten 4 wollte die Treppe nehmen. OK, ist ja rundum vergittert, durch die Stufen kann man glaub nicht durchgucken.
    Also Kleene auf den Rücken und hoch.
    Als ich dann die Unterkonstruktion der ersten Plattform erreichte, war fast Ende Gelände, denn die optisch wirren Streben zogen mir regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Auf der ersten Plattform selbst konnte ich dann nicht näher als 5m an die Geländer ran.

    Psychologisch spielt also einiges rein.
    Bei mir ist Höhenangst zB in der reinen Natur nicht vorhanden, jedoch auf jeder Konstruktion. Ein Balkon in 6m Höhe mit leicht abschüssiger Platte nach außen und durchsichtiger Brüstung lähmt mich quasi.
    Als meine Tochter so um die 7 war, bin ich fast zusammengebrochen, wenn sie sich einem Abgrund genähert hat, mit denselben Symptomen wie bei der eigenen Höhenangst.
    Das ist alles zwar sehr vielschichtig und individuell, aber die Psyche ist trainierbar.

    Mein Ansatz ist also der:
    Die physischen Komponenten kann ich allenfalls korrigieren (eine eventuelle Sehschwäche zB.), aber nicht wirklich ändern. Das ist halt meine Prädispostion. Die verschlechtert sich aber mit dem Alter, selbst mit Training kann ich das maximal strecken. Da kann ich nicht viel tun.

    Die Psyche kann und muss ich daran gewöhnen, dass das Erschreckende normal ist, aber das muss laufend geschehen, da sich diese Gewöhnung sofort wieder abbaut, wenn man das Training sein lässt.
    Für mich hab ich da Wald-Klettergärten gefunden: Wackelige Baumplattformen, teils schräg wie ein Segler im Wind und überall nachgiebige Übungskonstruktionen, die auch noch komplizierte Koordination von Laufen, Greifen, Balancieren usw. oder gar Springen über Abgründe erfordern.
    Am Anfang kam ich nur mit Überwindung auf 6m, wenige Parkours später war ich auf 12m und bald darauf hab ich mich auf den 12m auch problemlos über den Abgrund gebeugt. Mittlerweile will ich schon in die anspruchsvolleren, noch höheren.

    Nach dieser Art Training konnte ich dann auch besser über Gitterbrücken laufen oder abenteuerliche Konstruktionen in Klettersteigen ohne Bauchkrämpfe bewältigen. Auch auf Gebäuden kommt das Ganze viel später.
    Die Angst bleibt, aber sie wird steuerbar.

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    • blue0711
      Alter Hase
      • 13.07.2009
      • 3621
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: Höhenangst- was tun?

      Zu dem Artikel des DAV:

      Ich finde den sehr gut geschrieben, schön erklärt finde ich den Unterschied von Höhenangst und Höhenschwindel. Das trifft für mich genau den Punkt.

      Nur eins fällt mir auf, was aber auch überall sonst gern gemacht wird: Angst wird nicht von Furcht unterschieden. Schade eigentlich, da wir im deutschen doch zwei Wörter zum Unterscheiden haben.

      Fürchten ist für mich völlig korrekt, es ist das Warnsignal: Ich fürchte die Tiefe, weil ich ihr Schadenspotential kenne oder mir zumindest vorstellen kann.
      Das muss so sein, damit ich richtig handele und weiß, wo meine Grenzen sind. Sie fördert die Konzentration auf das Wesentliche und stärkt.

      Angst hat einen Auslöser, aber keinen wirklichen Grund, sie tritt planlos und überraschend auf. Und sie schützt auch nicht, sie gefährdet, weil sie den Betroffenen reaktionsunfähig und hilflos zurücklässt. Sie lähmt und verwirrt. Ist eigentlich völlig unnütz. Irgendeine psychisch-physisch gemixte Überreaktion.

      Genau mit dieser Unterscheidung bin ich auch immer gut gefahren, um die Angst packen zu können, ohne Verdrängungsstrategien zu Ungunsten der konstruktiven Furcht aufzubauen.
      Und das hilft mir auch immer wieder.

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      • changes

        Dauerbesucher
        • 01.08.2009
        • 981
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: Höhenangst- was tun?

        Hui, bin ja echt überrascht und erleichtert zu sehen wieviele hier im Forum auch Probleme mit Höhe/Tiefe haben.

        Ich habe bei mir gemerkt, meine Ängste sind eine etwas überzogene schutzreaktion.
        Also entweder ich bin eher Leichtsinnig oder aber überängstlich/vorsichtig. Das ist bei mir Periodisch und Krankheitsbedingt.

        Angstphasen nehme ich allerdings als Schutzversuche wahr, auch wenn es im Alltag stört.
        Dunkel, Höhe (Stuhl oder Klapptritt ohne Festhaltemöglichkeit) bzw in die Tiefe schauen (ich schau dann eher in die Weite)
        Aussichtstürme hoch geht, runter nur mit Festklammern und gaaaaanz langsam, wehe man kann durch die Stufen schauen :-(

        Ich weiß zwar noch immer nicht ob ich es als Positiv oder Negativ empfinden soll, aber seit Dezember habe ich ein neues Medi verschrieben bekommen, und als Nebeneffekt habe ich gemerkt daß viele Ängste weniger sind.
        3. Etage Parkhaus mit so nem Gitterboden an der Aussentreppe kann ich ohne Probleme wieder draufstehen, vorher war schon ein Weg mit Wildschweingitter mit Herzrasen und Schweißhänden verbunden. Brücken durch die ich nach unten sehen kann irritieren mich gar nicht erst, vorher war es Überwindung sie zu queren.
        Der Test mit Balkon in 10. Etage steht allerdings noch aus, vor 2 Jahren kam ich nur mit 1 Fuß raus und hab mich am Türrahmen Festgeklammert. Muß mal versuchen wie das jetzt ist, Stuhl/Leiter geht im Moment.
        Und vielleicht trau ich mich mal wieder auf ein Riesenrad, das Letzte Mal war als es wegen der WM diese Blauen Tore in HH gab, da Weitsicht ja ging hab ich mich überreden lassen und war toll(nuraufgarkeinenfalldirektruntergucken)

        Nur noch als Vergleich, in der Leichtsinnphase würde ich mich evtl. noch auf die Balkonbrüstung setzen, seit ca 9 Jahren nicht möglich.(gut so)

        Wie gehe ich damit (Höhenangst)um? Ich versuche zu meiden was geht, wenn es unvermeidlich ist, muß ich da durch, gucke bei Wegen nur auf meine Füße, bei Brücken nach vorne oder auf den Boden wenn man nicht durchgucken kann.
        Versuche immer wieder meine Grenzen auszuloten wenn ich grad sehr gut drauf bin.
        Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
        Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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        • bran
          Erfahren
          • 28.07.2012
          • 270
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Höhenangst- was tun?

          Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
          Fürchten ist für mich völlig korrekt, es ist das Warnsignal: Ich fürchte die Tiefe, weil ich ihr Schadenspotential kenne oder mir zumindest vorstellen kann.
          Das muss so sein, damit ich richtig handele und weiß, wo meine Grenzen sind. Sie fördert die Konzentration auf das Wesentliche und stärkt.

          Angst hat einen Auslöser, aber keinen wirklichen Grund, sie tritt planlos und überraschend auf. Und sie schützt auch nicht, sie gefährdet, weil sie den Betroffenen reaktionsunfähig und hilflos zurücklässt. Sie lähmt und verwirrt. Ist eigentlich völlig unnütz. Irgendeine psychisch-physisch gemixte Überreaktion.
          mein problem ist die angst. an kritischen stellen (z.b. man geht mit freunden einen turm hoch, tritt nach draussen und bam! erwischts mich) versteife ich mich und fühle mich benommen/benebelt.
          seit ich damit begonnen habe, _vorher_ zu ermessen, ob der angestrebte ort etwas für mich ist oder nicht, kann ich die angst zu einer furcht degradieren.

          panik gab es übrigens auch mal. ich vermute, das szenario war auch der auslöser für meine höhenangst (lies: tiefenangst ):
          als kind waren wir mit dem auto in den pyrenäen in spanien unterwegs und hatten es für einen kurzausflug am rande eines hochgelegenen plateaus geparkt. keine leitplanken, nur plötzliches ende des bodens, sozusagen. dahinter ging es nahezu senkrecht herunter.
          wir kamen zurück, alle ins auto rein, vater fuhr an - hatte aber vergessen, den rückwärtsgang einzulegen. auto machte also einen satz nach vorne, die vorderräder knirschten über den rand und, glaubt mir, das war die letzte sekunde vor zwölf. wenn man im auto saß, alle wie am spieß schrien, die welt sich um einen herum neigte und man geröll am fahrzeugboden scheppern hörte, das war übel. wir stemmten uns auf den sitzen soweit nach hinten, wie es nur ging, käseblass und vollgepumpt mit adrenalin.

          zum glück hatte mein vater eine schnelle reaktion und die karre heckantrieb, was uns den arsch rettete.
          und ab diesem erlebnis, könnt ihr euch sicher vorstellen, waren wir uns plötzlich dem faktor 'höhe' bewusst. ja, ich schätze, daher meine höhenangst. weil davor hatte ich nie probleme damit gehabt.
          wenn der kopf mal nicht weitermag, hilft nur eines: devin townsends "life".

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          • Akelei
            Erfahren
            • 09.04.2013
            • 341
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: Höhenangst- was tun?

            Sehr schön, dass es hier einen Thread darüber gibt.
            Ich bin die letzten Jahre immer eine Woche mit meiner Mutter und Schwester in den Bergen unterwegs. Ich gehe immer ganz vorsichtig über Grade - den beiden anderen macht das nichts aus. Aber sie wissen, dass ich da Angst/Furcht/Sonstwas habe und stören mich dann nicht dabei. Von Kirchtürmen nach unten schauen kann ich auch nicht, ich denke immer, das jahrhundertalte Gemäuer kracht bestimmt unter mir, genauso wie Lüftungsgitter - da stehe ich nicht drauf.
            Logisch totaler Quatsch, warum soll bei meinen 60 Kilo das Gitter krachen, aber fünf 100-Kilo-Menschen aushalten?
            Nur habe ich noch nie überlegt, ob man was dagegen tun kann. Das ist halt so. Ich schaue nicht nach unten, sondern Richtung Berg und dann komme ich vorwärts. Zur Not setze ich mich ein Weilchen auf den Hosenboden, dann hält die Erde wieder still und weiter gehts.
            Werde mir aber mal die Ratschläge hier zu Gemüte führen, auch wenns bisher nur sehr gering ist - ohne diese Angst/Furcht/Schwindel wärs leichter.
            ¤´¨)
            (¸.·´¨) RETTET DIE ERDE! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!
            ¨ ¸* ¸·*¨)
            (¸.·` ¤

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            • Heather
              Erfahren
              • 03.06.2013
              • 266
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: Höhenangst- was tun?

              Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
              Bei dir möchte ich keine all zu großen Vermutungen anstellen. Nur eine: Ich denke, du denkst zu viel nach.
              Stimmt voll und ganz. Das Problem habe ich bei jeder Sportart, aber in meiner Erfahrung kann man da durch Spaß an der Sache, und steigendem Selbstvertrauen dann doch einiges wettmachen. Ein bescheidener Erfolg für mich wäre, daß ich heute mal einen kurzen Moment von einer "steilen" Stelle an meinem "Hausberg" mal gelugt habe. Lange war's wirklich nicht, aber der erwartete Herzkasper blieb aus. Also, vielleicht läßt sich die Angst in sinnvolle Furcht umwandeln, oder in meinem Falle: Die kopflose Panik in eine Form objektiver Abschätzung dessen was die eigene Psyche aushält und das eigene Können nicht übertrifft.

              Kommentar


              • Heather
                Erfahren
                • 03.06.2013
                • 266
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: Höhenangst- was tun?

                Zitat von Akelei Beitrag anzeigen
                Von Kirchtürmen nach unten schauen kann ich auch nicht, ich denke immer, das jahrhundertalte Gemäuer kracht bestimmt unter mir, genauso wie Lüftungsgitter - da stehe ich nicht drauf.
                Logisch totaler Quatsch, warum soll bei meinen 60 Kilo das Gitter krachen, aber fünf 100-Kilo-Menschen aushalten?
                Nur habe ich noch nie überlegt, ob man was dagegen tun kann. Das ist halt so. Ich schaue nicht nach unten, sondern Richtung Berg und dann komme ich vorwärts. Zur Not setze ich mich ein Weilchen auf den Hosenboden, dann hält die Erde wieder still und weiter gehts.
                Das mit dem Gitter kenne ich auch gut. Ganz schlimm sind auch die fürchterlichen durchsichtigen Böden, die man auf so mancher Hochhaus-Aussichtsplattform/Sky-cafés etc findet. Das geht gar nicht. Aber was die Logik einem sagt, und das "innere Fluchttier" wollen, sind leider in solchen Momenten zwei verschiedene Dinge...

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                • bran
                  Erfahren
                  • 28.07.2012
                  • 270
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: Höhenangst- was tun?

                  Zitat von Heather Beitrag anzeigen
                  Das mit dem Gitter kenne ich auch gut. Ganz schlimm sind auch die fürchterlichen durchsichtigen Böden, die man auf so mancher Hochhaus-Aussichtsplattform/Sky-cafés etc findet. Das geht gar nicht. Aber was die Logik einem sagt, und das "innere Fluchttier" wollen, sind leider in solchen Momenten zwei verschiedene Dinge...
                  Das kann ich so unterschreiben.
                  wenn der kopf mal nicht weitermag, hilft nur eines: devin townsends "life".

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                  • blue0711
                    Alter Hase
                    • 13.07.2009
                    • 3621
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Höhenangst- was tun?

                    Zitat von Heather Beitrag anzeigen
                    Ganz schlimm sind auch die fürchterlichen durchsichtigen Böden, die man auf so mancher Hochhaus-Aussichtsplattform/Sky-cafés etc findet. Das geht gar nicht.
                    Ich wollte mir letztens die neue Stadtbibliothek in Stuttgart anschauen.

                    Der Würfel hat im oberen Bereich ab dem 5. Stock quasi eine negative umgekehrte Pyramide, also jeweils zurückspringende Galerien über 4 Ebenen. Im neunten Stock führt dann ein 2m breiter Galeriebalkon zur Cafeteria.

                    Dem obersten Geländer kann ich mich nicht nähern, den Weg zur Cafeteria schaffe ich nicht.
                    Schon die vor den Galerien hinaufführenden Treppen kann ich maximal in den unteren zwei Galerien benutzen, in dem gesamten oberen Bereich ist mir dauernd schwindelig und übel.
                    Kurz: Ich kann das Gebäude in der oberen Hälfte nicht benutzen.

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                    • Vegareve
                      Freak

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                      Liebt das Forum
                      • 19.08.2009
                      • 14503
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Höhenangst- was tun?

                      Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                      Kurz: Ich kann das Gebäude in der oberen Hälfte nicht benutzen.
                      Das ist heftig. Hätte ich so was, würde ich mich umgehend nach Behandlungsmöglichkeiten umschauen (wenns welche gibt, die wirken), schon blöd wenn einem das halbe Leben von einer völlig unbegründeten Angst dominiert wird .
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • blue0711
                        Alter Hase
                        • 13.07.2009
                        • 3621
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Höhenangst- was tun?

                        Nö, ist ja das einzige Gebäude in Stuttgart, bei dem das so extrem ist (und dann auch noch eines, das ich auch so eher ungern betrete - "Bücherknast")

                        Ähnlich heftig ist das nur bei sehr wenigen Gebäuden und da auch nur an besonderen Stellen.
                        Aufm Dach des Mailänder Doms war ich schon weitgehend problemlos unterwegs, ebenso auf der Sagrada Familia, eben den etwas stämmigeren Bauweisen, Eifelturm ab zweiter Ebene ist auch egal.
                        Blöd wird's für mich nur, wenn's der Architekt mit der Leichtigkeit und Filigranität etwas übertreibt.
                        Glasböden hab ich noch nicht ausprobiert, sind aber glaub nach etwas "Anlauf" zu meistern.

                        Und in freier Natur ja wie gesagt: Problem nicht vorhanden. Solange stört's mich nicht wirklich.

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                        • swe68
                          Erfahren
                          • 28.05.2009
                          • 261
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Höhenangst- was tun?

                          Nein, Du bist nicht allein.
                          Mein Freund hat Angst vor ausgesetzten Stellen.
                          Ich habe Angst vor Lücken zwischen Felsblöcken und Gletscherspalten, wenn ich nicht sehen kann, was da unten ist.


                          Wichtig ist:
                          - Sich Zeit lassen. Wenn ich vor einer Stelle stehe, die in mir diese Panik verursacht, dann plane ich in aller Ruhe jeden Schritt. Dann ist es hilfreich, wenn es vor mir jemand geht, der es mir sozusagen vormacht. Der andere drängt nicht. Sondern wartet einfach.
                          - Wir setzen uns dem aus. Und bereiten uns mental vor (den Piz de la Margna mit seinen Blöcken hatte ich zum Beispiel unterschätzt und fühlte mich daher nicht gut vorbereitet - dementsprechend schwierig war die Tour für mich).
                          - Wir sprechen im Zweifelsfall aus, dass wir gerade Angst haben. Und wir loben uns gegenseitig, wenn wir vorbei sind.

                          Ich glaube, dass es wichtig ist, sich dem immer mal wieder auszusetzen.

                          Kommentar


                          • Heather
                            Erfahren
                            • 03.06.2013
                            • 266
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                            #53
                            AW: Höhenangst- was tun?

                            Juhu, ich bin wirklich nicht die einzige, die sich das trotz Angst "antut".


                            Zitat von swe68 Beitrag anzeigen
                            - Wir setzen uns dem aus. Und bereiten uns mental vor (den Piz de la Margna mit seinen Blöcken hatte ich zum Beispiel unterschätzt und fühlte mich daher nicht gut vorbereitet - dementsprechend schwierig war die Tour für mich).
                            - Wir sprechen im Zweifelsfall aus, dass wir gerade Angst haben. Und wir loben uns gegenseitig, wenn wir vorbei sind.

                            Ich glaube, dass es wichtig ist, sich dem immer mal wieder auszusetzen.
                            Den letzten Satz unterschreibe ich gerne, weil ich auch glaube, daß man wegen sowas nicht direkt kapitulieren muß, und es auch gut für das Selbstvertrauen (und somit weitere Touren) ist, das zu schaffen. So klein der erste Erfolg auch sein mag, treibt mir der Gedanke an meinen Hausberg nicht mehr ganz so den Angstschweiß auf die Stirn.

                            Mentale Vorbereitungen finde ich auch wichtig, nur wenn ich weiß, daß ich eine schwierige Stelle auch wieder runter muß, weil es nur einen Weg gibt, geht es leider von Anfang an schief. Da muß ich noch üben, aber habe jetzt eine Kletterhalle in der Nähe gefunden. Und vorsichtshalber mal wieder der Bergwacht was gespendet, für den Fall, daß sie mich doch mal holen kommen müssen. (Hoffentlich nicht.)

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                            • blue0711
                              Alter Hase
                              • 13.07.2009
                              • 3621
                              • Privat

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                              #54
                              AW: Höhenangst- was tun?

                              Zitat von swe68 Beitrag anzeigen
                              Ich glaube, dass es wichtig ist, sich dem immer mal wieder auszusetzen.
                              Nicht nur mal wieder. So oft wie möglich.
                              Denn Höhenangst nimmt nach meiner Erfahrung zu, wenn man nichts dagegen tut.

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                              • Flachlandtiroler
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                                • 14.03.2003
                                • 30300
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                                #55
                                AW: Höhenangst- was tun?

                                OT: Bergsport lebt doch davon, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Im Gegenzug ist es enorm positiv für Selbstwertgefühl etc., wenn man trotz des Gedankens "wenn Du jetzt [abrutscht|keine Kraft mehr hast|sonst einen Fehler machst] bist Du hin" cool bleibst, die Gefahr richtig einschätzst und die Stelle meisterst.
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                                  Fuchs
                                  • 30.01.2013
                                  • 1984
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                                  #56
                                  AW: Höhenangst- was tun?

                                  Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                  OT: Bergsport lebt doch davon, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Im Gegenzug ist es enorm positiv für Selbstwertgefühl etc., wenn man trotz des Gedankens "wenn Du jetzt [abrutscht|keine Kraft mehr hast|sonst einen Fehler machst] bist Du hin" cool bleibst, die Gefahr richtig einschätzst und die Stelle meisterst.

                                  Berg: ja.

                                  Das vorgeschlagene Motiv finde ich persönlich zwar rätselhaft, aber mit der Diagnose, dass der Bergsport »doch« davon lebt, hast Du womöglich sogar recht.
                                  Lebe Deine Albträume und irre umher

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                                  • blue0711
                                    Alter Hase
                                    • 13.07.2009
                                    • 3621
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: Höhenangst- was tun?

                                    Du suchst ja nur einen Schlafplatz

                                    Das Bild ist vielleicht etwas stark, für andere ist es einfach nur der Pfad, der sich hoch über die Berge windet. Da oben zu stehen, dort unterwegs zu sein, stärkt auch das Selbstwertgefühl (und bringt es in die richtige Relation).

                                    Ein bisserl Herausforderung und Kribbeln ist fast immer dabei.

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                                    • swe68
                                      Erfahren
                                      • 28.05.2009
                                      • 261
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                                      #58
                                      AW: Höhenangst- was tun?

                                      Zitat von blue0711 Beitrag anzeigen
                                      Nicht nur mal wieder. So oft wie möglich.
                                      Denn Höhenangst nimmt nach meiner Erfahrung zu, wenn man nichts dagegen tut.
                                      Schon richtig.
                                      Aber Blöcke und Gletscherspalten habe ich hier nicht am Wohnort. Und solche Sachen wir Gitter oder durchsichtige Böden machen mir nichts aus. Ich kann da problemlos drauf stehen. Mein Problem ist eben, wenn ich weiß, da geht es tief runter und ich sehe nur schwarze Dunkelheit...
                                      Wohingegen mein Freund durchaus Möglichkeiten hat, auch hier zu trainieren.

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                                        Alter Hase
                                        • 05.07.2011
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                                        #59
                                        AW: Höhenangst- was tun?

                                        @blue: Frag doch mal nach Studentenjob/Sommerarbeit in der Bilbiothek. Danach wirst du keine Probleme mehr haben

                                        Die Situation: "Ich habe keine andere Wahl." Lässt es zwar im ersten Moment nicht besser werden, aber man überwindet sich eher. Sollte man jedoch nicht am Berg machen. Sonst katapultiert man sich in eine Situation, aus der man nicht mehr raus kommt.
                                        Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
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                                        • blue0711
                                          Alter Hase
                                          • 13.07.2009
                                          • 3621
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                                          #60
                                          AW: Höhenangst- was tun?

                                          Ich geh dann lieber Klettergarten. (Fürn Studentenjob bin ich auch ein bisserl zu alt)

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