Schmerzmittel beim Wandern ?

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  • stefanh
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    • 11.02.2007
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    #41
    AW: Schmerzmittel beim Wandern ?

    hallo zusammen,
    leider ist die Sache mit dem Schmerzen nicht ganz so einfach...
    und es werden hier sehr viele Halbweisheiten erzählt.
    Der Wirkstoff Tramadol ist lediglich ein Opioid und kein Opiat.
    der Begriff Opioid beschreib die synthetische Herstellung eines Opiat ähnlichen Analgetikums. Über die Wirkstärke oder BTM Pflichtigkeit sagt es nichts aus.
    Zum Beispiel ist Fentanyl auch ein Opioid ist aber etwa 100x so stark wie das bekannteste Opiat Morphin.
    Tramal ist ein schwach wirkendes Opioid mit einer analgetischen Potenz von ungefähr 0,1 von Morphin und ist nicht BTM pflichtig.
    Schmerz hat generell eine Warn- und Schutzfunktion. deshalb sollte erstmal abgeklärt werden warum der Schmerz überhaupt da ist. Deshalb würde ich bei einer Aussage wie" Schmerzen beim Wanderen" keine Schmerzmittelempfehlung geben.
    Dafür brauche ich einfach eine bessere Anamnese
    Schmerz ist generell auch niemals ein eindimensonales Geschehen, sondern immer multidimensional. Zum Beispiel ist die Schmerzindensität ist davon abhängig in welcher körperlichen und seelischen Verfassung wir sind.
    Ein Beispiel: Das schmerzende Knie wird am Gipfel nicht mehr wahr genommen, weil das Glücksgefühl es verdrängt bzw es überlagert.
    Das Beispiel ist sehr einfach, basiert aber auf er Gate-Controll Theorie.
    Ebenso sollte man wissen, dass jedes Analgetikum nicht nur Wirkung sondern auch Nebenwirkungen besitzt.
    Deshalb sollten Empfehlungen über Medi´s nur von Ärzten ausgesrochen.
    wieder ein Beispiel:
    Das hier häufig genannte Diclo hemmt die Prostaglandinsynthese und so die Schmerzweiterleitung. Allerdings ist Prostaglandin auch für die Nierenduchblutung verantwortlich. Nehmen wir mal wir leiden an einer Nierenentzündung incl. Niereninsuffizienz und wir nehmen Diclo könnte es sein, dass wir ein Nierenversagen bekommen. Das gleiche gilt übrigens auch für Ibuprofen. Theoretisch könnte das auch nach einer Exikose (Austrocknung) nach einer harten Tour auftreten.
    Weisst du ob dein Forumsmitglied eine Nierenisuffizienz hat?
    Ich will sagen jedes Medikament sollte sehr besonnen eingenommen werden und es sollte vorher mit einem Arzt abgesprochen sein und nicht hier im Forum.
    Zuletzt geändert von stefanh; 20.06.2010, 12:49.

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    • blenn
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      #42
      AW: Schmerzmittel beim Wandern ?

      da ja stefanh vom "Fach" ist, doch nochmal die Nachfrage: Wie siehst du denn (rein medizinsich) den Einsatz von THC?

      Ich bin ja schon ein recht "alter Knacker" und hab das mal eher zufällig durch einen Mitreisenden kennengelernt, und tatsächlich heißt das Gesez richtig, massive Fuß, Knochen und Muskelschmerzen waren richtiggehend betäubt. Außer der bekannten "Nebenwirkung", die hier aber positiv war, fühlte ich ich am nächsten tag lediglich etwas matter.

      Zur Klarstellung: Ich hab zwei Todesfälle (Suizid und Verkehr) im Bekanntenkreis und bin ein Befürworter des Verbotes, speziell für junge Menschen.
      --
      http://www.rolf-blenn.de/adventure.htm

      "da ist so `n Mann im Wald"

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      • Fledi
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        #43
        AW: Schmerzmittel beim Wandern ?

        Der medizinische Einsatz von THC ist sicher angebracht, allerdings in Reinform. Eingesetzt wird es meist bei Krebspatienten, die zudem an Auszehrung leiden und nicht mehr essen mögen. Und es wird relativ restriktiv eingesetzt.

        Ansonsten habe ich grade letzte Woche in einer Fachzeitschrift gelesen dass Hasch in einer Langzeitstudie beurteilt wurde. Es wird befürchtet dass es die Gehirnreifung behindert und das Risiko für Schizophrenie auf 2% der Bevölkerung erhöht.

        Das nur nochmal um zu verdeutlichen dass selbst reines THC nicht ohne ist und man einen Joint nicht unbedingt mit dem Medikament vergleichen kann.

        Zitat von stefanh Beitrag anzeigen
        Ich will sagen jedes Medikament sollte sehr besonnen eingenommen werden und es sollte vorher mit einem Arzt abgesprochen sein und nicht hier im Forum.
        Dem stimme ich zu. Wenn einem von Euch etwas gut geholfen hat, heißt das nicht dass es bei jemand anderem geeignet und gut ist.
        Zuletzt geändert von Fledi; 22.06.2010, 06:21.
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        • blenn
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          #44
          AW: Schmerzmittel beim Wandern ?

          Zitat von Fledi Beitrag anzeigen
          Der medizinische Einsatz von THC ist sicher angebracht, allerdings in Reinform. Eingesetzt wird es meist bei Krebspatienten, die zudem an Auszehrung leiden und nicht mehr essen mögen. Und es wird relativ restriktiv eingesetzt.
          Also das Zeug macht, zumindestens einem nicht daran gwöhntem, Heißhunger, meist auf Süßigkeiten. Bei mir besteht eine Wirkung bei allen Arten von pochenden Schmerzen, stechende können stärker werden. Es scheint auch bei Entzündungen Auswirkungen zu haben.

          Zitat von Fledi Beitrag anzeigen
          Ansonsten habe ich grade letzte Woche in einer Fachzeitschrift gelesen dass Hasch in einer Langzeitstudie beurteilt wurde. Es wird befürchtet dass es die Gehirnreifung behindert und das Risiko für Schizophrenie auf 2% der Bevölkerung erhöht.
          Definitv. Das betrifft den Suizid, von dem ich sprach. Die Veränderung von Bewußtsein und Wahrnehmung kann latente psychische Problemstellungen freilegen und kann zu einer höheren Empfindsamkeit bis zu extremen Angstzuständen führen. Die "Down" Phase danach kann Depressive Tendenzen verstärken. Bei längerem, regelmäßigem Gebrauch kann psychische Abhängigkeit auftreten. Das ist kein angelesenes Wissen.

          Zitat von Fledi Beitrag anzeigen
          Das nur nochmal um zu verdeutlichen dass selbst reines THC nicht ohne ist und man einen Joint nicht unbedingt mit dem Medikament vergleichen kann.

          Dem stimme ich zu. Wenn einem von Euch etwas gut geholfen hat, heißt das nicht dass es bei jemand anderem geeignet und gut ist.
          Ich hatte Ende der 80`er das zweifelhafte Glück, mit entsprechenden Leuten zu tun zu haben und auch eigene Erfahrungen zu sammeln. Das teuflische ist eben, das man die oben genannten Wirkungen nicht vorher abschätzen oder wissen kann, wie ich miterleben mußte; die Dinge treten ja eben sonst nicht an die Oberfläche. Gerade Menschen in der Entwicklung (und die ist mit 18 lange nicht abgeschlossen), können Geist und Nerven dauerhaft durcheinanderbringen.

          Die beschriebene Wirkung bei "Wanderschmerzen" hab ich viele, viele Jahre später eher zufällig erfahren, in einer recht harten und aussichtslosen Situation. Die Navigation des Weges war weniger beeinträchtigt als ich befürchtet hatte, die Schmerzen aber tatsächlich beseitigt, was ich vorher nicht wußte. Die psychoaktive Komponente der Sache kam uns damals natürlich auch recht.

          Was mir negativ auffiel, ist die subjektive Verkürzung der Zeit, der Tag ist einfach zu schnell rum, außerdem erscheint mir die auf den Moment bezogene Bewußtseinsform als Reduktion des Erlebens. Deswegen sehe ich das als absolute Notfallhilfe, wie alle Chemikalien, die man dem Körper zuführt.

          Mit meinen bald 50 Jahren halt ich es für legitim, über ein Mittel gegen "Altersbeschwerden" zu verfügen, die zum Glück recht selten, aber durchaus spürbar auftreten, zumal ich eine recht klare Einschätzung der Wirkung auf mich habe. Jüngeren Leute möchte ich aus den genannten Gründen aber abraten, sichs damit "leicht" zu machen.

          Ich hab mal von einem Ersatzstoffe ohne psychoaktive Komponenten gehört,
          der verschrieben werden kann.
          --
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          • stefanh
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            #45
            AW: Schmerzmittel beim Wandern ?

            Zitat von blenn Beitrag anzeigen
            da ja stefanh vom "Fach" ist, doch nochmal die Nachfrage: Wie siehst du denn (rein medizinsich) den Einsatz von THC?

            Ich bin ja schon ein recht "alter Knacker" und hab das mal eher zufällig durch einen Mitreisenden kennengelernt, und tatsächlich heißt das Gesez richtig, massive Fuß, Knochen und Muskelschmerzen waren richtiggehend betäubt. Außer der bekannten "Nebenwirkung", die hier aber positiv war, fühlte ich ich am nächsten tag lediglich etwas matter.

            Zur Klarstellung: Ich hab zwei Todesfälle (Suizid und Verkehr) im Bekanntenkreis und bin ein Befürworter des Verbotes, speziell für junge Menschen.
            Ich kann da Fledi zustimmen. THC hat in der Schmerztherapie einen gewissen Stellenwert. Aber sicher nicht in der Applikationsform wie es die Meisten kennen. Wenn, dann sollte es als zugelassenes Medikament eingenommen werden.
            es wirkt Appetit steigernd, analgetisch und spasmolytisch.

            Das Problem mit der Pflanzenheilkunde ist die unterschiedliche Qualität.
            Das heisst, nicht nur unterschiedlicher Wirkstoffstärke sondern auch unterschiedliche Stärke der Neben(wirk)stoffe die man eigentlich nicht haben möchte. Ich kann mir z.B. vorstellen, dass ein Drogenbaron weniger auf Ökologie und Nachhaltigkeit schaut als auf Gewinn. Und somit kann man nicht sagen, ob die erhöhte Suicidgefahr z.B. vom mit gerauchten Pflanzenschutzmittel kommt und nicht vom Wirkstoff THC.
            Weitere Einflüsse auf Wirkung und Nebenwirkung sind Standort, Sonnenscheinstunden, Wasserqualität usw. Also sehr vielfältige Faktoren und so ist die gewünschte Qualität schwierig reproduzierbar.
            Zuletzt geändert von stefanh; 22.06.2010, 19:20.

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