Arbeiten in 5000 m Höhe

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  • Gwenny

    Fuchs
    • 13.07.2003
    • 1253
    • Privat

    • Meine Reisen

    Arbeiten in 5000 m Höhe

    Hallo zusammen,

    bin mir nicht sicher, ob dies hier das richtige Unterforum ist, falls nicht, bitte verschieben...

    Ich bin ab Mitte Mai sechs Wochen auf dem Qinghai-Tibet-Plateau unterwegs, um Bodenproben für meine Diplomarbeit zu nehmen. Davon werde ich vier Wochen durchgehend auf 4500 – 5200 m sein. Nun interessiert mich natürlich, in welcher Art und Weise sich die Höhe bemerkbar machen wird. Akklimatisationstechnisch sehe ich eigentlich keine Probleme, da wir uns für die Anreise über Land eine Woche Zeit nehmen (und unsere chinesischen Begleiter blaue „Wunderpillen“ dabei haben werden ). Ich denke eher an die körperlichen Belastungen und rechne damit, dass sich die Höhe deutlich auf die Leistungsfähigkeit auswirken wird, unruhige Nächte etc.? Wer berichtet aus seinem Erfahrungsschatz?

    Stimmt es, dass Wunden unter den Bedingungen schlechter verheilen? Wenn ja, wie beuge ich am besten rissigen, trockenen Händen vor? Zum Buddeln kann ich Handschuhe tragen, bei den Beprobungen und Extraktionen hingegen nicht.

    Danke und Grüße,
    Corina
    "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

  • lutz-berlin
    Freak

    Liebt das Forum
    • 08.06.2006
    • 12441
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

    nimm eine Hautmilch mit Panthenol mit.

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    • SteveA
      Dauerbesucher
      • 07.03.2008
      • 656
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

      Aus meinem Erfahrungsschatz kann ich dir in 2 Wochen berichten.
      Zur Vorbereitung auf meine Tour habe ich das bekannte Buch vom DAV gelesen.
      Im Internet findet die außerdem zwei gute Seiten die sich mit diesem Thema befassen. klick oder klick
      Wenn du dich da ein bisschen einliest weißt du schon mal grob was auf dich zukommt, was mit Medikamenten machbar ist, wie deine Reiseapotheke aussehen sollte und wie du Symptome deuten kannst. Außerdem findest du nützliche Anregungen zur Vorbereitung auf solche Touren.
      http://www.uptothetop.de
      Trailrunning, Außergewöhnliche Projekte, Tourenberichte, Interviews, Ausrüstungstests u.v.m.

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      • Gwenny

        Fuchs
        • 13.07.2003
        • 1253
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

        @Lutz: ok, mach ich.

        @Steve: die beiden Seiten kenne ich schon, das Buch klingt interessant, werde mal in unserer DAV-Bibliothek vorbeischauen...
        "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

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        • lupold
          Fuchs
          • 30.12.2004
          • 1710
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

          (und unsere chinesischen Begleiter blaue „Wunderpillen“ dabei haben werden ).
          OT: Doch nicht die, die einem ständig per mail angeboten werden?
          Zitat Volker Pispers:"Wenn ich Recht habe, werdet ihr das nie erfahren."

          Kommentar


          • Gwenny

            Fuchs
            • 13.07.2003
            • 1253
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

            OT: Keine Ahnung, bisher war auf den Expeditionen keine Frau dabei. Ich werde mal testen
            "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

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            • waldschrat79
              Anfänger im Forum
              • 04.02.2009
              • 14
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

              Hallo Gwenny,

              vor ein paar Tagen habe diese recht informative Seite zum Thema Höhenkrankheit und Aufenthalt in großen Höhen gefunden.
              http://www.alpinisten.info/sicherheit.erstehilfe.hoehenkrankheit.html

              Viele Grüße

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              • rumtreiberin
                Alter Hase
                • 20.07.2007
                • 3236

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                Eine praxiserfahrene Antwort könntest du vermutlich von daxy bekommen, eventuell findest du wenigstens ein paar Infos auch schon auf ihrer im Profil angegebenen Homepage

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                • Schnipfel
                  Anfänger im Forum
                  • 07.11.2009
                  • 26
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                  Ich war gerade für ein paar Tage in Bolivien in ähnlichen Höhen unterwegs. Die Höhe hat sich durchaus bemerkbar gemacht, der Körper sagt aber schon grob Bescheid was er braucht: 1. es langsam angehen - langsam gehen, langsam essen, langsam arbeiten. Geht eh nicht anders. 2. genug trinken. 3. leicht essen. 4. Alkohol und Tabak vermeiden. 5. wenns trotzdem nicht geht: Abstieg.

                  Dann gibt es noch diverse pharmakologische Ansätze: Im Lonely Planet South America ist von Acetazolamid oder Dexamethason die Rede, da will ich mich als Nichtmediziner aber nicht aus dem Fenster lehnen. Ferner schreiben sie da von Gingko.

                  In Bolivien kaut man bekanntermaßen Kokablätter gegen Soroche, das funktioniert fallweise auch als Tee ganz gut. Allerdings habe ich keine Ahnung wie da die Rechtslage (oder auch nur die Verfügbarkeit) in Tibet bestellt ist. Die Einheimischen werden auch dort sicher ihre Hausmittel haben.

                  Und im Zweifel: runter, runter, runter. Dem Vernehmen nach ist mit schweren Fällen von Höhenkrankheit nicht zu spaßen.

                  Besonders schlecht geschlafen habe ich übrigens nicht, mich hats aber eh nicht sehr erwischt. Ein Mitreisender war da übler dran, der sah am ersten Abend auf ca. 4400m (2000m über dem Startpunkt) richtig matschig aus. Tags darauf, ein paar 100m tiefer, gings dann aber wieder.

                  Gute Reise!

                  Kommentar


                  • O_l_i
                    Dauerbesucher
                    • 22.01.2009
                    • 761
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                    Zitat von Schnipfel Beitrag anzeigen
                    Besonders schlecht geschlafen habe ich übrigens nicht, mich hats aber eh nicht sehr erwischt. Ein Mitreisender war da übler dran, der sah am ersten Abend auf ca. 4400m (2000m über dem Startpunkt) richtig matschig aus. Tags darauf, ein paar 100m tiefer, gings dann aber wieder.
                    Das ist aber auch nicht unbedingt ein langsamer Aufstieg, der dem Körper Zeit lässt, sich zu gewöhnen ;)
                    Oli
                    .

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                    • Becks
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 11.10.2001
                      • 19612
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                      Moin,
                      ich hab nu auch Erfahrung darin *yipppiee*

                      Nach der Akklimatisierungsphase weiter unten haben wir uns in Mulas (4400m) bzw. Nido (5500m) eingenistet. Auf Nido hab ich 5x gepennt, die restliche Zeit in Mulas.
                      Bemerkt hab ich dabei:
                      Viel trinken (2-3L täglich, eher mehr), dann hat man schon mal eine gute Grundlage. Auf 4400m schläft sich hervorragend, sobald man die Höhe gewöhnt ist. Auf 5500m war dagegen in dem Zeitraum kein ruhiger Schlaf erreichbar, auch mit Tricks wie Oberkörper höher lagern nicht. Besonders die erste Nacht war recht spannend, denn da hat das Hirn gemacht, was es wollte.

                      Körperliche Arbeit wird interessant, man muß definitiv alles langsamer machen, auch wenn nach 5 Tagen Nido 200m Joggen kein Problem war. Atemlosigkeit schlägt gnadenlos und schnell zu.

                      Bezüglich Pillen: da gibt es einiges, Diamox und Viagra sind die bekanntesten Sachen, womit sich irgendwelche Leute pushen. Haben wir nicht benötigt, Cocatee dagegen war bei uns ständig in Gebrauch. Außerdem hatten wir als Notfallmedikamente noch Mittel gegen Lungen- und Hirnödem dabei.


                      Alex
                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                      Kommentar


                      • Macintechno
                        Alter Hase
                        • 21.08.2008
                        • 2555
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                        Ich denke Gwenny dürfte dem Thread-Datum nach zu urteilen längst wieder da sein.... wie waren denn deine Erfahrugen... berichte doch mal etwas...!
                        Hauptgeschäft: Stammtisch Stuttgart
                        Filiale: Stammtisch Reutlingen / Tübingen / Schwäbische Alb

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                        • Flachlandtiroler
                          Freak
                          Moderator
                          Liebt das Forum
                          • 14.03.2003
                          • 29157
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                          Steht AFAIK recht Detailliert im Reisebericht von Becks. (Und gleich der Kommentar dazu: bei der Sauerstoffsättigung die da einmal vorkommt ist das IMHO schon grenzwertig zur akuten Höhenkranheit.)

                          Man darf nicht vergessen dass auch nach vollständiger Akklimatisation die Leistungsfähigkeit geringer ist als auf Normalnull.
                          Nach drei Wochen im Bereich 3000...5000m (ich war also perfekt akklimatisiert) bin ich mal mit'nem Sherpa losgezogen und wir haben so 'ne Yakkarawane überholt, oberhalb des Weges durch den Steilhang auf etwa 4500m Meereshöhe -- in dem Moment wo ich wieder gebahnten, ebenen Pfad vor mit und das Leitvieh hinter mir hatte kam ich mir vor wie nach 50m Streckentauchen...

                          Gruß, Martin
                          Meine Reisen (Karte)

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                          • Gwenny

                            Fuchs
                            • 13.07.2003
                            • 1253
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                            Irgendwie war ich der Meinung, ich hätte hier geantwortet… aber wahrscheinlich im Rahmen meiner Aufarbeitungsphase dann doch nicht.

                            Ja, wie war das damals im Mai/Juni 2009:

                            Zunächst hatten wir 12 Tage in Xining auf etwa 2200 m verbracht (10 Tage davon waren ungeplant...). Nach einer Nacht auf 2800 m (Gonghe) fuhren wir weiter nach Madoi auf etwa 4300 m. Ein Zwischenstopp war aus politischen Gründen nicht möglich.

                            Leider hatten wir beim Mittagessen etwas Pech mit dem Essen, so dass wir bereits etwas geschwächt in Madoi eintrafen und uns auf der Toilette abwechselten… (es lag definitiv am Essen)

                            Zunächst erwischte es Rolf. Er wurde grau im Gesicht, klagte über Übelkeit und starke Kopfschmerzen und wurde zudem äußerst übellaunig und unbeherrscht. Er nahm daraufhin Diamox. Frank und mir war diese Situation unheimlich und wir zogen los, um einen Arzt zu suchen. Rolf weigerte sich, sich untersuchen zu lassen, nahm das Sauerstoffkissen jedoch dankbar an. Am nächsten Tag ging es ihm deutlich besser, er hatte keine Kopfschmerzen mehr und meinte, der Sauerstoff hätte ihm nachts merklich gut getan.

                            Markus hatte die erste Nacht, wie Frank und ich, mit leichten Kopfschmerzen verbracht, die bei ihm jedoch nicht besser wurden. Zum Abend hin nahmen sie eher zu und wir besorgten neuen Sauerstoff. Ein Aufbruch in die nächste tiefer gelegene Stadt war aufgrund der Straßenverhältnisse und der 8-stündigen Fahrt um diese Zeit nicht mehr möglich. Da Markus bereits Aspirin genommen hatte, trauten wir uns nicht, auf Diamox zurückzugreifen und gaben nach Rücksprache mit einem Arzt in D Ibu und Aspirin abwechselnd. Nachts um 3 stand Markus bei Frank und mir im Zimmer, weinend, der Sauerstoff war alle, es ging nicht mehr…

                            Den Rest der Nacht verbrachten wir an seinem Bett, mit aufgefülltem Sauerstoffkissen, und munterten ihn auf. Im ersten Morgengrauen machten wir uns auf den „Abstieg“ ins 1500 m tiefer gelegene Gonghe, seine Kopfschmerzen ließen kaum nach. Gonghe besitzt eine Klinik, die Markus jedoch nicht aufsuchen wollte. So besorgten wir noch mehr Sauerstoff, fuhren am nächsten Tag weiter nach Xining, von wo aus das Flugzeug über Peking nach Deutschland flog…

                            Wir verbliebenen Drei machten uns wieder auf den Weg aufs Plateau und hatten keine Beschwerden mehr. Als ich für ein Übersichtsfoto auf einen naheliegenden 5000er stieg, musste ich auf dem Gipfel etwas warten, bis ich wieder bei Atem war. Der erhöhte Herzschlag nachts auf 4800 m Höhe war etwas gewöhnungsbedürftig, und das Graben und Bohren der Löcher im Gelände dauerte sicherlich etwas länger, aber ich habe mich eigentlich ganz wohl gefühlt. Ans Trinken musste ich mich ständig erinnern lassen, und ich zwang mich, viel Wasser und Tee zu trinken. Durst von mir aus hatte ich keinen.

                            Letztendlich spielte sowohl bei Rolf als auch bei Markus der Kopf eine große Rolle. Rolf hat praktisch sehnsüchtig darauf gewartet, dass der Kopfschmerz einsetzt, damit er die erlösenden Diamox nehmen kann. Es hatte ihn vor einigen Jahren auf einer Nepalreise erwischt und er „wusste“ genau, dass es wieder passieren würde. Markus hingegen kam mit den chinesischen Gegebenheiten nicht klar, er hatte einen Kulturschock erlitten und wollte einfach nur noch weg (was wir erst später erfuhren)… Die Kopfschmerzen waren in Peking noch da, in Deutschland dann aber wie weggewischt.

                            ***
                            Nachher geht es wieder hinauf aufs Plateau. Diesmal bin ich allein mit zwei bereits akklimatisierten Chinesen, lokale chinesische Medikamente sind mit im Gepäck…
                            "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

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                            • Gwenny

                              Fuchs
                              • 13.07.2003
                              • 1253
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Arbeiten in 5000 m Höhe

                              … die ich aber nicht gebraucht habe. Am Ankunftstag sind wir gemäß dem Motto „climb high, sleep low“ noch etwa 300 hm auf einen nahegelegenen Hügel aufgestiegen. Gelegentlich benötigte Erholungspausen habe ich mit dem Fotografieren von Blümchen überspielt

                              Die leichten nächtlichen Kopfschmerzen waren am nächsten Tag weg, mein Problem war diesmal eher, dass ich nicht müde wurde
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                              "Umwege erweitern die Ortskenntnis." (Kurt Tucholsky)

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