Zu viel Sonne, zu wenig Wasser, was tun bei Erschöpfung

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  • Funner
    Fuchs
    • 02.02.2011
    • 2329
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    • Meine Reisen

    Zu viel Sonne, zu wenig Wasser, was tun bei Erschöpfung

    Während unserer letzten Wanderung in Norwegen ging es mir an einem Tag richtig dreckig.
    Wir sind um 10 Uhr aufgebrochen, um 14 Uhr standen wir 500m höher auf dem Gipfel. Der Abstieg zog sich dann bis 21 Uhr hin, da es durch wegloses Gelände, über div. abschüssige Schneefelder ging und der Track den ich auf mein GPS geladen hatte keinen Sinn ergeben wollte und was dann abwechselnd oberhalb, unterhalb oder mitten durch die Schneefelder ging. Die Motivation war irgendwann weg und ich habe richtig miese Laube bekommen. Die Sonne brannte, bei 28 Grad im Schatten (nur gab es keinen Schatten) und nur selten Trinkwasser.

    Als wir unsere Tagesziel dann um 21 Uhr erreicht hatten, ist mir als ich beim Zeltaufbau runter in die Knie gegangen bin und dann wieder aufgestanden bin kurz schwarz vor Augen geworden. Ich habe mich dann auf den nächsten Stein gesetzt und bin dort die nächsten 45 Minuten nicht mehr aufgestanden. In der Zeit habe ich viel Wasser getrunken, eine Tüte Saltadol aufgelöst und getrunken, das Abendessen gekocht und gegessen. Dann ging es irgendwann wieder. Es folgte eine kalte Dusche im See, danach fühlte ich mich wie bei geboren.

    Totale Erschöpft, zu viel Sonne, zu wenig Wasser, keine Pausen weil man irgendwann ankommen wollte, die Kombination hat richtig reingehauen. Was macht man dann am besten? Ich bilde mir ein, das Saltadol, also Zucker und Salz, enorm geholfen hat. Gibt es da noch geeignetere Mittel?

  • Flachlandtiroler
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 14.03.2003
    • 30275
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    • Meine Reisen

    #2
    Sonnenstich? Kopfbedeckung? Der allfällig Wind und niedrige Gebirgstemperatur täuschen oft über die solare Intensität hinweg...
    Meine Reisen (Karte)

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    • Funner
      Fuchs
      • 02.02.2011
      • 2329
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      • Meine Reisen

      #3
      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
      Sonnenstich? Kopfbedeckung? Der allfällig Wind und niedrige Gebirgstemperatur täuschen oft über die solare Intensität hinweg...
      Einen Hut habe ich immer auf.

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      • Zz
        Fuchs
        • 14.01.2010
        • 1721
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo Funner,
        war es der 1. Tag der Tour, also z.B. Nachwirkungen vom Anreisestreß, in Kombination mit der noch ungewohnten körperlichen Anstrengung? Alter und Fitneß spielen auch mit rein. Manchmal kommt so ein körperlicher Durchhänger auf Grund der ungewohnten Anstrengung auch Tage später. Bei der Ankunft am Camp Unterzuckert? Hast Du eine Kopfbedeckung getragen? Bei körperlicher Anstrengung in der Hitze und direkter Sonneneinstrahlung halte ich Pausen und vor allem viel Trinken für sehr wichtig. Da mache ich, wenn ich dann Wasser gefunden habe, eine kleine Pause, trinke soviel ich kann und fülle die Wasserflasche auf.
        Wichtig ist das es Dir wieder besser geht. Du Dich hoffentlich ordentlich ausgeschlafen und gut erholt hast. So etwas passiert leider, sollte man allerdings besser vermeiden, aber man kann ja daraus lernen.
        Weiterhin schöne Touren in Norwegen,
        Z
        "The Best Laks, Is Relax."
        Atli K. (Lakselv)

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        • toppturzelter
          Fuchs
          • 12.03.2018
          • 1876
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Kann man eigentlich nur vorbeugen, also mehr Wasser mitnehmen, wenn es nach oben geht - auch in Skandinavien. Und für zwischendurch was zu essen (powerbars, Nüsse, schokolade..)

          Pausen sind auch angenehm, aber ohne Verpflegung nur bedingt hilfreich.

          Hut und Abkühlung (Shirt nass machen oder mit Schnee) helfen mir auch bei Hitze/Sonne. Wenn's sehr warm ist wird auch der Hut regelmässig in kühles wasser getränkt
          Zuletzt geändert von toppturzelter; 04.08.2021, 11:18.

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          • Fritsche
            Alter Hase
            • 14.03.2005
            • 2808
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Da ich viel schwitze wenns anstrengend und zu heiß wird (zu heiß = +25°), habe ich immer ein Würfelchen Brühwürfel in der Nähe und lutsche dran. Ansonsten können Muskelkrämpfe kommen.

            Abgesehen davon: Pausen, Schatten, trinken, nächstes Reiseziel dort wählen, wo es angenehmer ist.....

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            • Funner
              Fuchs
              • 02.02.2011
              • 2329
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Es war nicht der erste Tourtag und auch nicht der erste anstrengende Tag, aber der erste mit viel Sonne und hohen Temperaturen. Davor waren es nur 11 Grad und Regen, dann plötzlich 28 und Sonne.
              Es mag zu wenig Nahrung im Spiel gewesen sein. Frühstück fällt bei uns generell klein aus (ab dem Tag Trek n Eat Blaubeersuppe und davon auch nur eine halbe Packung für mich).
              Zwischendurch einen Müsliriegel und Trockenfleisch. Im Normal reicht mir das, sowohl an den Tagen davor als auch danach. An dem Tag aber nicht, da gab ich Abends dann auch eine Doppelpackung Fertignahrung gegessen, also 1000 Kalorien, während ich mir eine solche Packung sonst mit meiner Frau Teile.

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              • Gast22021020
                GELÖSCHT
                Erfahren
                • 22.04.2021
                • 350
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Ergänzend zum bisherigen geschriebenen:

                Könnte auch Unterzuckerung, evtl. kombiniert mit etwas Dehydration, gewesen sein. Der schnell verfügbare Zucker im Saltadol und die anschliessende Nahrungsaufnahme brachten dann die Besserung.

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                • bananensuppe
                  Dauerbesucher
                  • 13.08.2006
                  • 874

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Von einem Sonnenstich oder Dehydration erholt man sich, meiner Meinung nach, nicht so schnell. Das war wohl eher Überanstrengung. Da hilft nur besser planen, früher los, Pausen machen, gutes Training und natürlich auch genug zu trinken mitnehmen.

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                  • Flachlandtiroler
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                    Liebt das Forum
                    • 14.03.2003
                    • 30275
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Mein Verständnis ist, dass kurzzeitige Schwächeattacken oft durch eine Überlagerung mehrerer Umstände begründet sind. Meine Vermutung "Sonnenstich" gründet womöglich auf eigener Erfahrung, vergleiche hier. Damals habe ich auch zuerst bei der Höhengewöhnung gesucht, halte das aber mittlerweile nicht mehr für ausschlaggebend oder zumindest nicht alleinig ausschlaggebend.
                    Meine Reisen (Karte)

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                    • ronaldo
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                      Liebt das Forum
                      • 24.01.2011
                      • 12905
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      So ein 0,25l-Flascherl Cola habe ich immer dabei - wirkt bei Unterzuckerung, Erschöpfung und mieser Laune Wunder.

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                      • Funner
                        Fuchs
                        • 02.02.2011
                        • 2329
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                        So ein 0,25l-Flascherl Cola habe ich immer dabei - wirkt bei Unterzuckerung, Erschöpfung und mieser Laune Wunder.
                        Hatten wir auch schon mal in Finnland dabei und getrunken nachdem wir uns aus einem Moor befreien konnten (meine Frau stecke über einen Meter tief drin bei 1,60m Körpergröße). War uns aber diesmal doch zu schwer.
                        Gibt es was besseres als Saltadol für solche Zwecke, wenn man keine Cola dabei hat?

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                        • JerryJeff

                          Alter Hase
                          • 16.12.2020
                          • 3303
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von Funner Beitrag anzeigen

                          Hatten wir auch schon mal in Finnland dabei und getrunken nachdem wir uns aus einem Moor befreien konnten (meine Frau stecke über einen Meter tief drin bei 1,60m Körpergröße). War uns aber diesmal doch zu schwer.
                          Gibt es was besseres als Saltadol für solche Zwecke, wenn man keine Cola dabei hat?
                          Bei langen Bergläufen hab ich - v.a. Bei Schweizer Veranstaltern - schon das eine oder andere Mal ein, zwei Becher heiße Fleischbrühe eingeschenkt bekommen! Das rockt! - wobei ich Fritsches o.a. „echte-Kerle“-Variante (auf‘m Brühwürfel rumkauen....) vielleicht nicht unbedingt wählen wollte.....
                          Zuletzt geändert von JerryJeff; 04.08.2021, 15:05.
                          "after twenty years he still grieves..."

                          P.S.: wie kähn äväriesing - iksäpt ti-äitsch….

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                          • ronaldo
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                            Moderator
                            Liebt das Forum
                            • 24.01.2011
                            • 12905
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Bei langen Bergläufen habe ich eh das Zaubermittel gefunden.
                            ..
                            ..
                            ..
                            Ich lass so was.
                            (Sorry für übelstes OT.)

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                            • Taunuswanderer

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                              • 19.01.2018
                              • 5551
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                              #15
                              Zitat von Funner Beitrag anzeigen
                              …Es folgte eine kalte Dusche im See, danach fühlte ich mich wie bei geboren.
                              die kalte Dusche würde ich jetzt nicht unbedingt empfehlen. Das könnte für den eh schon geschundenen Kreislauf zu viel werden.

                              Zitat von Funner Beitrag anzeigen
                              Totale Erschöpft, zu viel Sonne, zu wenig Wasser, keine Pausen weil man irgendwann ankommen wollte, die Kombination hat richtig reingehauen. Was macht man dann am besten? Ich bilde mir ein, das Saltadol, also Zucker und Salz, enorm geholfen hat. Gibt es da noch geeignetere Mittel?
                              Besser ist es natürlich mehr vorher mehr Pausen zu machen. Mir persönlich helfen Snacks (Riegel und so Kram) zwischendurch. Zusammen mit dem auf Tour eher salzreichen Essen komme ich so gut über die Runden. Je größer das Kaloriendefizit - und bei Touren mit langem Tagesprogramm ist das ganz ordentlich - um so wichtiger ist bei mir, dass ich das regelmäßige Essen zwischendurch nicht vergesse. Im Zweifel stelle ich mir einen Wecker.

                              Jetzt aber zum Punkt, wenn es (fast) zu spät ist. Klar können Elektrolytpülverchen helfen. Ich nehme trotzdem keine mit. Einen oder zwei Müsliriegel oder etwas Studentenfutter, manchmal auch Traubenzucker pur für den Notfall habe ich dafür immer im Rucksack. Dazu viel Wasser und eine extra Portion Schlaf wirken bei mir Wunder. Zur Not den Folgetag umplanen/verkürzen. So habe ich das auf meiner Tour in Armenien auch gemacht, als ich zu viel Sonne abbekommen habe, aber gerade noch so keinen ernsthaften Sonnenstich hatte.
                              Dies ist keine Signatur.

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                              • Taunuswanderer

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                                • 19.01.2018
                                • 5551
                                • Privat

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                                #16
                                Zitat von Funner Beitrag anzeigen

                                Hatten wir auch schon mal in Finnland dabei und getrunken nachdem wir uns aus einem Moor befreien konnten (meine Frau stecke über einen Meter tief drin bei 1,60m Körpergröße). War uns aber diesmal doch zu schwer.
                                Gibt es was besseres als Saltadol für solche Zwecke, wenn man keine Cola dabei hat?
                                Ich hatte ne zeitlang isostar Brausetabletten im Rucksack. Die funktionieren gut als „Trinkanimator“ und überlagern auch gut den Chlorgeschmack von gechlortem Wasser. Mit heißem Wasser schmecken die auch ganz gut als „Zitronentee“. Mittlerweile bevorzuge ich trotzdem „natürliche“ Müsliriegel und trinke das Wasser pur dazu.
                                Dies ist keine Signatur.

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                                • qwertzui
                                  Alter Hase
                                  • 17.07.2013
                                  • 3129
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Wasser, Zucker, Salz in Kombination, weil man den Unterschied zwischen zu wenig Wasser, zu wenig Zucker, zu wenig Salz ganz schwer erkennen kann.

                                  Mit der Kombination kann man in allen 3 Fällen Leben retten, verwechselt man Hyponatriämie mit Dehydrierung und schüttet noch viel Wasser ohne Salz hinterher kann das tödlich sein.

                                  Bin ich die Einzige, die immer Salz im erste Hilfe Set hat?

                                  Gerade bei dem beschriebenen Tag: heiß, sehr lange Tour, Quell- oder Schmelzwasser ist die Möglichkeit der Hyponatriämie nicht auszuschließen.

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                                  • JerryJeff

                                    Alter Hase
                                    • 16.12.2020
                                    • 3303
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                    ……Einzige, …… immer Salz im erste Hilfe Set hat?
                                    Nein.
                                    "after twenty years he still grieves..."

                                    P.S.: wie kähn äväriesing - iksäpt ti-äitsch….

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                                    • qwertzui
                                      Alter Hase
                                      • 17.07.2013
                                      • 3129
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Zitat von JerryJeff Beitrag anzeigen

                                      Nein.
                                      Das freut mich zu hören, manche Leute schauen mein Salzstreuerchen an, als wäre es ein Amulett oder ein Aluhut oder sonst ein eigenartiger Aberglaube.

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                                      • Intihuitana
                                        Fuchs
                                        • 19.06.2014
                                        • 2120
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                                        #20
                                        Ich glaube es war vor allem die Tatsache, dass es ein kurzfristiger Wärmeeinbruch war, wo der Körper eigentlich an das kühle Wetter gewöhnt ist, kombiniert mit dem elektrolytarmen Bergwasser und allgemein zu wenig trinken.
                                        ich hatte ein recht ähnliches Erlebnis im Sarek vor kurzem. Hatte genau drei Tage gutes Wetter und einer davon war Gipfeltag. Eigentlich war die Tagestour nicht die Rede wert aber es war unerwartet anstrengend und ich hatte auch etwas Schwindel am Ende.
                                        Sonst würde ich irgendwas Mitte 20 Grad noch nicht mal als warm bezeichnen und, aber ich war jetzt schon fast 2 Wochen an Nasskalt gewöhnt und da war das eine zu rasche Umstellung für den Körper.
                                        Kann man sich vernünftig aklimatisieren, sollte das nicht mehr passieren.
                                        Aber so ne Elektrolytbombe ist da schon hilfreich.
                                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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