Frage bzw. Bitte an vivalranger

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  • nordkette
    Gerne im Forum
    • 09.11.2005
    • 50

    • Meine Reisen

    Frage bzw. Bitte an vivalranger

    Hallo vivalranger,

    aufgrund deines so umfangreichen Wissens über Parasiten bzw. überhaupt Biologie (so weit ich das richtig mitbekommen hab, studierst du Biologie) möchte ich Dich um Deine Meinung zu folgender Sache bitten:

    Bei meinem heutigen Berglauf auf den Pfänder (Hausberg von Bregenz/Vorarlberg) hab ich aus einer Quelle am Wegrand Wasser getrunken. Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass sich im Wasser - dort wo die Quelle zutage tritt - ein circa 10 cm langer Wurm befunden hat. Nun wäre meine Frage was dies für ein Wurm gewesen sein könnte und ob sich daraus unter Umständen eine Gefahr einer Ansteckung mit Parasiten ergeben könnte.

    Angaben zur Präzisierung:
    - circa 10 cm lang, weißlich, nicht durchsichtig, circa einen Fünftel mm Durchmesser, nicht sehr "biegsam", ein Ende braun pigmentiert
    - befand sich im glasklaren, sauberen, kalten Wasser einer Quelle
    - durch die vergangen starken Regenfälle in den letzten Tagen wurde die Quelle gut "aus- bzw. durchgespült" - d.h. das Wasser ist ganz frisch und klar

    Photo ist leider nicht vorhanden.

    Ich nehme mal an, dass ein Fuchsbandwurm (es gibt im Wald auf dem Pfänder Füchse) sich kaum im Wasser einer Quelle herumtreiben wird - oder ist da der Wunsch Vater des Gedanken?

    Kann ich diese Geschichte beruhigt ad acta legen oder gibt es doch die Möglichkeit einer Ansteckung mit irgendwelchen Parasiten?

    Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

    Danke, Mike
    http://www.nordkette-austria.net - Die Nordkette im Internet

    http://www.mountain-infinity.com - Tiroler Berge (er) leben

  • Waldhoschi
    Lebt im Forum
    • 10.12.2003
    • 5533
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Hallo Nordkette.

    Ohne den Wurm gesehen zu haben würde ich vorsichtig darauf tippen, dass es sich entweder om einen "Regenumverwanten" Wurm (also ungefährlich) oder aber einen Nemathelminthen gehandelt haben könnte.

    Die Ansteckung auf die Weise ist meines Wissens nach recht selten. Um einen Bandwurm hat es sich aber wahrschenlich nicht gehandelt (sofern er nicht deutlich gegliedert war).

    Falls es sich um einen Nemathelminthen gehandelnt hat, kannst du auch beruhigt sein.
    1. sind die Tiere sehr wirtsspeziefisch.
    2. wenn du angesteckt wirst, kann dir ein Wurmmittel weiter helfen (nur der Massenbefall ist wirklich gefährlich)

    Möglich wäre von Größe und "nicht biegsamket" der Ascaris oder Parascaris. http://de.wikipedia.org/wiki/Ascaris
    bzw.
    http://www.medizin.de/gesundheit/dat...2-spulwurm.jpg

    Diese Spulwürmer fürhren bei Tieren bzw. bei Menschen unbehandelt (man entdeckt ihn aber recht schnell) zu einem Massenbefall, weshalb befallene Tiere teilweise hunderte Tiere mit dem Kot ausscheiden. Desshalb ist es möglich, dass es sich dabei um einen solchen gehandelt hat.
    Wie gesagt, meines Erachtens nach eher unriskant, da meist sehr wirtsspeziefisch und nicht "bösartig"

    Ich will die Frage aber auch gerne an weitere Forumsuser weitergeben, weil sich hier einige gut auskennen.


    Liebe Grüße Joe

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    • nordkette
      Gerne im Forum
      • 09.11.2005
      • 50

      • Meine Reisen

      #3
      Danke

      Hallo Joe,

      danke für deine schnelle Antwort. Jetzt bin ich doch wieder etwas beruhigt, wobei ich dazu sagen muß, dass die Bilder auf den von dir angefügten Links keine Ähnlichkeit mit dem Tier haben das ich heute gesehen habe. Abgesehen natürlich von der prinzipiellen "Bauform".

      Bandwurm kann ich nach deiner Schilderung ausschließen. - Wäre es überhaupt denkbar, dass sich ein Bandwurm in einer Quelle findet, dort wo das Wasser zutage tritt?

      Ich werde versuchen, eventuell morgen ein Photo anzufertigen. Ich hab den Wurm so "präpariert", dass er eigentlich dort morgen auch noch sein sollte ...

      Danke nochmals.

      Mike
      http://www.nordkette-austria.net - Die Nordkette im Internet

      http://www.mountain-infinity.com - Tiroler Berge (er) leben

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      • sjusovaren
        Lebt im Forum
        • 06.07.2006
        • 6031

        • Meine Reisen

        #4
        Re: Frage bzw. Bitte an vivalranger

        Zitat von nordkette
        Ich nehme mal an, dass ein Fuchsbandwurm (es gibt im Wald auf dem Pfänder Füchse) sich kaum im Wasser einer Quelle herumtreiben wird - oder ist da der Wunsch Vater des Gedanken?
        Davon abgesehen... Fuchs- und Hundebandwurm (Gattung Echinococcus) werden gar nicht größer als ein paar Milli(!)meter.
        Scheidet daher auch ohne Foto sicher aus.
        Hoffe, die Panik läßt nach :wink:


        Zitat von nordkette
        circa einen Fünftel mm Durchmesser
        0,2 mm?
        Könnte durchaus sein. Trotzdem wundert mich so ein Schätzwert.


        Zitat von nordkette
        dass sich im Wasser - dort wo die Quelle zutage tritt - ein circa 10 cm langer Wurm befunden hat..., weißlich, nicht sehr "biegsam",
        Klingt IMO nach Nematomorpha oder Mermithida.
        Die wären keine Gefahr für dich. Sie parasitieren zwar als Larven, aber typischerweise in Wirbellosen (Insekten, Krebsen, Schnecken,..).

        edit: hab nachgelesen.. Einige N. auch in Fischen und Amphibien.
        Trotzdem keine Gefahr.


        OT: @vivalranger
        vielleicht fragen wir mal "Cheffe" psy48 :wink:
        Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
        frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


        Christian Morgenstern

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        • Waldhoschi
          Lebt im Forum
          • 10.12.2003
          • 5533
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Moins

          1/5 mm! ich dachte 1/5 cm

          Allgemein würde ich wirklich sagen, dass keine GEfahr besteht.

          @Göran: Komisch, dass er (10 cm lang) in der Quelle sitzt.

          Liebe Grüße Joe

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          • heron
            Fuchs
            • 07.08.2006
            • 1745

            • Meine Reisen

            #6
            hi

            von tierärztlicher Seite - wir lernen viel mehr als die Primatenmediziner über Anthropozoonosen: ein Bandwurm ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschliessen . Erwachsene Bandwürmer, die auch wie solche aussehen leben immer IM Darm und nicht im Freien.
            Fuchsbandwurm ist insgesamt nur millimeterklein und die einzelnen ausgeschiedenen Glieder noch kleiner!
            Spulwürmer leben auch nur IM Darm und scheiden Eier aus, die nach einer gewissen Reifephase an der frischen Luft infektiös wären - daher auch sehr unwahrscheinlich, dass du einen Spulwurm in der kalten Quelle antriffst, der hier mit seinem zölibatären Lebensstil auch noch ungefährlich, weil ohne Nachwuchs wäre .

            Alles in allem ist eine Infektion mit Parasiten extrem unwahrscheinlich, weil ganz generell Parasiten IN ihrem Wirt leben und nur ihre infektiösen Stadien (Oozysten, Eier oder Larven) an die Aussenwelt abgeben. Diese sind wiederum ohne den mikroskopischen Blick sehr schwer zu sehen und warten sinnig an den wahrscheinlichsten Stellen auf ihren neuen Wirt.

            Ich hoffe, das hat ein wenig zu deiner Erleichterung und Erheiterung beigetragen, auch wenn es dir bei der Frage, was du für ein Tierlein gesehen hast, nicht weiterhilft.

            gx in den Westen
            sabine
            Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
            Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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            • nordkette
              Gerne im Forum
              • 09.11.2005
              • 50

              • Meine Reisen

              #7
              Danke nochmals an Joe, Göran und Sabine;

              es stimmt schon - im ersten Moment hab ich sicher etwas "überbesorgt" reagiert, wenn man aber daran denkt, was ein Befall mit diversen Parasiten auch in Zeiten der Hightech-Medizin durchaus auch bedeuten kann (ich denke da mal an unter Umständen nötige Behandlungen, z. B. bei Echinokokkose) wird einem im ersten Augenblick doch etwas anders ... nicht zuletzt, da man als Laie die tatsächliche Gefahr nicht wirklich objektiv einschätzen kann.

              Diesbezüglich habe ich im Thread zum Fuchsbandwurm folgendes bemerkenswert gefunden: "Die Möglichkeit der Übertragung durch kontaminierte Nahrungsmittel (Waldbeeren, Pilze) bzw. kontaminiertes Wasser ist nicht geklärt." - Da beim Quellaustritt nur klares, sauberes Wasser austritt wußte ich schon, dass das Wasser kaum kontaminiert sein wird. Wobei das nicht beantwortet, wie dieses Tier dort hingelangen konnte (im Quellaustritt selbst), wo ich es leider zu spät das erste mal gesehen hatte.

              Wie auch immer, mir ist durchaus bewußt wie gering die tatsächliche Wahrscheinlichkeit ist sich bei so einer Gelegenheit eine Infektion durch einen Parasiten einzufangen - allerdings ist es doch wohl so, dass einem diese noch so geringe Wahrscheinlichkeit auch nichts nützt sollte man zum Beispiel zu den 97 Betroffenen gehören, die 2004 in Deutschland als mit einer der div. Unterformen der Echinokokkose infiziert gemeldet wurden.

              Jetzt bin ich wirklich beruhigt, und man kann diese Sache auch als sehr lehrreiche Ermahnung "verbuchen" nicht auf die nötige Sauberkeit und Sorgfalt bei der Trinkwassergewinnung in Gebieten zu verzichten, in denen tatsächlich eine objektive Gefahr besteht, sich mit unliebsamen Krankheitserregern einzulassen.

              Mit Grüssen aus Vorarlberg von Mike, auf den folgender Smilie nun nicht mehr zutrifft:
              http://www.nordkette-austria.net - Die Nordkette im Internet

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