Ibuprofen fuer Weitwanderer?!

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  • Carsten010

    Fuchs
    • 24.06.2003
    • 2074
    • Privat

    • Meine Reisen

    Ibuprofen fuer Weitwanderer?!

    Hallo zusammen,

    ich bin gerade in den USA und habe auf unserer Weitwanderung folgende
    Sache beobachten koennen:

    Wahrend ich mich mir wegen brutalster Rueckenschmerzen ein Ibuprofen
    nach dem anderen geworfen habe, damit ich irgendwie noch vom Trail ins
    Krankenhaus komme, machen US-Weitwanderer das ein bisschen anders.

    Ibuprofen oder Kurz Vitamin I (so nennen die das hier) wird hier oft wie
    ein Nahrungsergaenzungsmittel genutzt. Mit anderen Worten ist es voellig
    normal sich abends oder morgens Vitamin I zu schmeissen, um entweder
    entspannt einzuschlafen oder morgens besser in die Gaenge zu kommen.

    Ich wohne ja zur Zeit bei einer Aerztin und habe die mal gefragt, was die
    davon haelt. Vitamin I kann auf den Magen schlagen, ist aber ansonsten
    wohl nicht so tragisch und kann durchaus fuer Weitwanderzwecke genutzt
    werden.

    Ich bin mit der Idee noch nicht 100% warm geworden, kann mir aber durchaus vorstellen Vitamin I mal unterstuetzend zu nehmen, wenn man
    gerade mal 2-3 laenger Etappen reissen muss/will.

    Eure Meinung?

    Carsten
    Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

  • Fledi
    Batgirl
    Alter Hase
    • 20.02.2003
    • 3704
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Also, allein die Bezeichung "Vitamin I" find ich gefährlich. Und auch den Ausdruck "Vitamin I schmeißen"...

    Ibuprofen ist nach wie vor ein Medikament!

    Und es kann a) auf den Magen schlagen
    b) man kann davon Magengeschwüre bekommen und
    c) verursacht dauernder Schmerzmittelgebrauch Kopfschmerzen. Die gehen durch weitere Schmerzmittel nicht weg und müssen mit einem Entzug des Schmerzmittels behandelt werden.

    edit:
    Noch was vergessen:
    Zitat von Carsten010
    Mit anderen Worten ist es voellig
    normal sich abends oder morgens Vitamin I zu schmeissen, um entweder
    entspannt einzuschlafen oder morgens besser in die Gaenge zu kommen.
    Also, beides zusammen geht schonmal nicht- entweder etwas wirkt schlaffördernd oder weckend. Ich halte das für ein Gerücht oder einen Placeboeffekt- Ibuprofen hat nämlich laut Fachinfo keine dieser Wirkungen.

    Ich finde die Aussage der Ärztin falsch. Aber bei den Amerikanern ist die Einstellung zu Medikamenten ja auch anders als hier.

    Fazit:
    Ich würde so weitermachen, wie Du es bis jetzt gemacht hast. Von "Vitamin I" morgen und/oder abends halte ich gar nix.

    Gruß,
    Britta
    ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

    ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

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    • wesen
      Fuchs
      • 16.02.2005
      • 2155
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Re: Ibuprofen fuer Weitwanderer?!

      Mir ist nicht klar, wozu die Einnahme dient:
      - zum Entspannen und/oder Aufputschen oder
      - zur Schmerzprophylaxe?

      Schmerzprophylaxe find' ich in diesem Zusammenhang unsinnig, weil Schmerzen ein Indikator dafür sein können, dass ich mich falsch bewege oder schlicht zu sehr belaste. Langfristig hätte so 'ne "Prophylaxe" imo eher negative Auswirkungen.

      Und Entspannen und/oder Aufputschen muss ich mich beim Wandern erst recht nicht. Für mich dient der Aufenthalt draußen ja gerade dazu. Ich versteh's einfach nicht. Ist Ibuprophen so was wie "Kokain light"?

      Darüber hinaus ist Ibuprophen - bei mir zumindest - ein Schmerzmittel, das ganz gut wirkt. Ich hätt' Schiss davor, dass ich mich an das Zeug gewöhne und die Wirksamkeit nachlässt.

      Aber wie Fledi schon schrieb: Die Amerikaner sehen das ja etwas anders...

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      • Werner Hohn
        Freak
        Liebt das Forum
        • 05.08.2005
        • 10870
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo Carsten,

        ich nehme schon seit Jahren auf ärztlichen Rat Ibuprofen (Zustand nach Bandscheibenvorfall). Aber nur gelegentlich. Und das nur für wenige Tage! [EDIT]Dafür in höherer Dosierung[/EDIT]
        Vor zwei Wochen hat mir mein Hausarzt dieses Schmerzmittel (andere gleich auch) verboten.

        Der Grund:
        ()....Am Freitag widmete der britische "Guardian" gleich seinen Aufmacher-Artikel diesem Problem, vor allem dem gebräuchlichen Wirkstoff Ibuprofen. Der "Guardian" stützt seine Erkenntnisse wiederum auf Forscher der Universität Nottingham.

        Vor allem das vermehrte Auftreten von Herzinfarkten bei Patienten, die mit den Schmerz- und Entzündungshemmern behandelt wurden, lässt weltweit die Alarmglocken läuten.
        Mehr gibt es hier.
        Bei mir liegen aber noch einige chronische Erkrankungen vor, die den Ausschlag für das ärztliche Verbot gaben.

        Ohne vernünftigen ärztlichen Rat und regelmäßige Kontrolle würde ich die Finger von dem Zeug lassen.

        Gruß, Werner
        .

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        • Nicki
          Fuchs
          • 04.04.2004
          • 1304
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Ibu morgens und abends-
          ich könnte mir vorstellen das es einfach gegen Muskelkater und Gelenkschmerzen vom Wandern Abends eingenommen wird --daher besseres einschlafen und durchschlafen.
          Und ohne Schmerzen( evtl. fehlt einigen ein richtiges Bett) kommt man morgens auch besser in die Gänge.
          Find ich aber etwas seltsam
          Bei sachgerechter Anwendung ist aber kaum mit deutlichen Nebenwirkungen zu rechnen- dazu hört auch die nur kurzfristige Einnahme und die richtige Dosierung- daher ist es in niedriger Dosierung auch frei verkäuflich.

          Grüße FS
          www.mitrucksack.de
          Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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          • Hoaxter
            Gesperrt
            Dauerbesucher
            • 09.03.2006
            • 575

            • Meine Reisen

            #6
            Mal ab von gesundheitlichen Nebenwirkungen finde ich es absolut daneben sich routine maessig mit Medikamenten zu zu pumpen. Das ist ja fast schon wie bei den Radprofis wo bald jeder zweite irgendwelche mehr oder minder dubiosen Mittelchen auf Rezept verordnet bekommt. Da fehlt fuer mich einfach der Sportsgeist fuer die Sache.
            Wenn ich Touren nur mit Doping durch stehe macht das zumindest fuer mich keinen Sinn. Entweder ich komme halt an meine Belastungsgrenze, spuere den Schmerz und gehe dann ueber meine Grenzen hinaus oder ich lasse es bleiben. Mit Doping ohne die Erfahrung der Schmerzen Leistungsgrenzen zu sprengen finde ich fuer mich nicht sonderlich erstrebenswert.
            Aber soll gerne jeder so machen wie er will, klettern ja auch genug mit Sauerstoff auf fuer sie viel zu hohe Berge.

            Sven

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            • frank.draeger
              Erfahren
              • 26.05.2006
              • 127
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Schmerzen machen Sinn

              Hey Leute, Medikament hin oder her, schonmal drann gedacht, dass Schmerzen einen bestimmten Sinn in der Funktion unseres Körpers haben? Ein Schmerzmittel bei sehr ausgesetzten Touren dabei zu haben um sich im Notfall zur nächsten menschlichen Ansiedlung schleppen zu können kann clever sein, aber die Warnsignale des Körpers dauerhauft weg zu drücken finde ich dumm. Außerdem geht das ohnehin nicht, da sich der Körper auf dauer an Schmerzmittel gewöhnt und immer höhere Dosen notwendig werden.

              Wie oben schon geschrieben wurde, die Jungs drüben haben eine ganz eigene Vorstellung was Medikamenten gebrauch anbegeht. Ich wäre sehr vorsichtig Tipps von Menschen an zu nehmen die aus einem Land kommen in dem in vielen Städten früher Antibiotika und andere Medikamente ins Trinkwasser gemischt wurden um die Lebenserwartung der Einwohner zu erhöhen.
              Mein Survival Blog

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              • Alpenkönig
                Fuchs
                • 27.09.2002
                • 1250

                • Meine Reisen

                #8
                @ Carsten
                wir Zeit, daß du zu SINE nach Frankfurt zurückkommst! Wie sagte mir ein "Fachverkäufer" da neulich im Laden: "Meindl sind im Vergleich die am schmalsten geschittenen Schuhe"!
                Meine Erfahrungen mit amerikanischen Ärzten wärend meinem Gran Canyon trail von 3 Wochen: eine Ohrenentzündung behandelten div. Ärzte mit immer höheren Gaben von Antibiotika, so daß ich vor Schmerzen und den Tabletten nicht mehr aus den Augen gucken konnte. Erst in einem Indianerkaff hat ein Arzt ins Ohr geguckt und gesehn, daß es total verstopft war.

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                • Carsten010

                  Fuchs
                  • 24.06.2003
                  • 2074
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  @Alpenkoenig

                  Mal schaun, ob der SINE mich dann auch wieder haben will, sollte ich
                  nach der Tour wieder in Ffm sesshaft werden.

                  Meindl und schmal....da hat wohl einer meiner Ex-Kollegen irgendwie
                  einen schlechten Tag gehabt, aber ich steck da ja zur Zeit nicht drin.

                  Aber zurueck zum Thema...Ich find das auch immer ein bisschen strange,
                  wenn sich Leute selbst mit Medikamenten therapieren ohne einen Arzt
                  aufgesucht zu haben. Bezueglich Aerzten in den USA kann ich auch sagen,
                  dass es bei mir auch eine Weile gedauert hat, bis ich an meine jetzige
                  Aerztin (die bei der wir jetzt auch wohnen) gestossen bin, die dann endlich
                  mal richtig geschaut hat was Sache ist.

                  Ich wollte hier auch nicht Vitamin I als tolle Sache propagieren, sondern
                  einfach mal ein Meinungsbild haben. Das habe ich ja dann auch
                  bekommen :-)

                  CU

                  Carsten
                  Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

                  Kommentar


                  • Christine M

                    Alter Hase
                    • 20.12.2004
                    • 4084

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Ich denke mal, Fledi hat alles Wesentliche gesagt und hat hier ohnehin am meisten Ahnung von dem Thema. Ich nehme hin und wieder Ibuprofen gegen Kopf- oder Regelschmerzen (und ggf. auch gegen Höhenkopfschmerzen), weil ich für mich herausgefunden habe, daß es bei mir am besten hilft (im Gegensatz zu Aspirin oder Paracetamol). Aber natürlich nur gegen akute Schmerzen wenn es nötig ist, nicht über einen längeren Zeitraum als zwei, drei Tage.

                    Und es kann a) auf den Magen schlagen
                    Kann es in der Tat.

                    Christine

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                    • Martini
                      Erfahren
                      • 09.03.2005
                      • 115
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Ich kann Fledi nur zustimmen; Ibuprofen kann auf den Magen gehen und einen Kopfschmerz auslösen.
                      Letztenendes gehört Ibuprofen zur selben Wirkstoffgruppe wie Aspirin, und solche Medikamente als "Vitamin" zu bezeichnen ist fahrlässig ohne Ende. (auch wenn Aspirin hier oft als "Arznei deines Lebens" verkauft wird)
                      Abgesehen davon habe ich von einschläfernden bzw. aufweckenden Wirkungen von Ibuprofen auch noch nie etwas gehört; außerdem wäre (s. Fledi) ein Medikament, das beides kann, eine ziemliche Neuerung...

                      Fazit: Lass bitte die Finger von sowas. Regelmäßige Einnahme von Medikamenten ist nur unter strengen Indikationsstellungen, d.h. bei wirklich wichtigen Gründe, sinnvoll. Sonst gefährlich.

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                      • Nicki
                        Fuchs
                        • 04.04.2004
                        • 1304
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Hi
                        Natürlich hat das Ibu keine einschläfernde, oder weckende Wirkung-
                        aber falls jemand Schmerzen hat -der schläft dann besser, oder wer morgens mit Schmerzen aufsteht - der kommt mit Ibu besser klar.
                        Ich glaube das die Amis diesen Effekt meinen.

                        Und natürlich sollten solche Medikamente nicht so als Prophylaxe ständig eingeworfen werden.
                        http://de.wikipedia.org/wiki/Ibuprofen
                        Wer aber auf Tour zB. Knie oder Rücken oder ... Probleme bekommt und Ibu nach dem Waschzettel einnimmt wird kaum Probleme bekommen.

                        Das Problem der Kopfschmerzen gibt es bei allen NSAR, und folgt einer unsachgemäsen, unkontrolierten Einnahme.

                        http://de.wikipedia.org/wiki/Nichtst...ntirheumatikum

                        Gr. FS
                        www.mitrucksack.de
                        Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                        • Fledi
                          Batgirl
                          Alter Hase
                          • 20.02.2003
                          • 3704
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          @Nicki: In den meisten Fällen sind wir uns einig.
                          Allerdings würde ich nicht pauschal sagen wollen, dass man mit Ibuprofeneinnahme nach Gebrauchsanweisung kaum Probleme kriegt.

                          Aber ich denke, dass das Meiste hier schon gesagt wurde- vor allem auch mehrfach- und man generell eben nicht Ibuprofen oder andere Schmerzmittel als Prophylaxe, über längere Zeit und in größeren Mengen zu sich nehmen sollte.

                          Ich würde vorschlagen, wir lassen das Thema jetzt auf sich beruhen.

                          Gruß,
                          Britta
                          ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

                          ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

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