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Au weia, mein Sohn hat vor Jahren irgendwo im Hunsrück (oder heißt es: auf dem Hunsrück) seine "geliebte" Zahnspange verloren. (Wie viel Absicht darin steckte, weiß ich nicht. Es war am ersten Tag einer Fünf-Tages-Tour ...) Jedenfalls habe ich es Stunden später und 15 km weiter bemerkt.
Damals habe ich mir nur Gedanken um seine Zähne und meinen Geldbeutel gemacht. Wenn ich lese, in wie vielen Beiträgen hier über Apfelkerngehäuse debattiert wird, hätten wir seinerzeit zurücklaufen sollen! Ganz zu schweigen von dem Gabelzinken meiner Spork, der irgendwo im Elbsandsteingebirge (Nationalpark!) geblieben ist!
LNT in allen Ehren - und ich möchte gern die Kirche im Dorf lassen!
Ich habe vor vielen Jahren gelernt: Was mit auf den Berg hinauf kommt, kommt auch wieder mit runter. Und in kalten Regionen ist das - noch mehr als in Deutschland - Ehrensache! Wo ich gevespert oder übernachtet habe, hinterlasse ich keinen Müll. Und wenn ich jemanden treffe, der seinen Dreck in die Gegend schmeißt (auch in der Stadt), spreche ich ihn an. Mit der "Sie-haben-was-verloren"-Methode und ganz viel naiver Freundlichkeit klappt das meistens.
Ich bin aber nicht heroisch genug, die Papiertaschentücher aufzusammeln, die viele Menschen neben den Weg schmeißen oder anderweitig verwendet haben ... Für mich reicht das als mein Beitrag zu LNT.
Reste vom Obst unabhängig vom Namen der Frucht oder derer Überbleibsel kommen in die Botanik, und zwar nur dorthin, wo man sie nicht sieht und wo sie auch vergammeln (können). Kaffeesatz auch, wie sollte ich den wieder aus der Tasse in den Müllsack kriegen? Alles andere kommt wieder mit zurück. Das gilt auch für Hüttentouren. Auf Campingplätzen wird der Müll so gut entsorgt, wie es die lokalen Umstände hergeben.
Bei mir fängt Müllvermeidung schon beim Einkaufen an - statt z.B. 40 Beutel Mahlzeiten "Travel Futter" o.ä. in einzelnen Tüten zu kaufen, nehme ich was ich in einer großen Tüte kaufen kann (z.B. 5kg-Packungen Müsli, Grieß oder Mehl, Eipulver oder Milchpulver usw. aus dem Großmarkt) und packe zuhause dann in z.B. 5 Zip-Beutel. Das sind zwar auch Plastikbeutel, aber die verwende ich mehrfach und wenn sie für Lebensmittel nicht mehr taugen, kann man immer noch jahrelang seine Badezimmer-Utensilien drin herumtragen oder teures Foto-Equipment vor Nässe damit schützen.
Die PET-Flaschen auf Tour kommen zuhause wieder in den Automaten.
Zu den "Müllverlierern" hier im Harz habe ich schon öfters freundlich gesagt "Kein Problem, ich nehm' das für Sie mit!" und den Müll eingesteckt. Manche haben mich auch dafür beschimpft, ich solle mich um meinen eigenen Dreck scheren, die meisten reagieren dann aber eher beschämt als harsch.
Dass ich meinen Müll auf Tour wieder mit in die Zivilisation nehme, ist im Grunde selbstverständlich. Von gewissen Ausnahmen (u.U. Essensreste, gebrauchtes T-Papier), wenn eine halbwegs umweltverträgliche Entsorgungsmöglichkeit besteht und das Gebiet nicht stark frequentiert ist, mal abgesehen.
Allerdings habe ich inzwischen leider schon öfters Ausrüstung in der Natur verloren (1 Steigeisen, 1 Bärenspray, 1 Stockunterteil, 1 VBL). Daran kann man wohl letztlich nicht viel ändern (außer noch besser aufpassen). Aber vielleicht ist es vor diesem Hintergrund wirklich angemessen, dass man - trotz Ultraleichtkonzept - einen gewissen Teil des Mülls anderer, den man auf Tour so findet, mitnimmt und entsorgt.
P.S.:
"Zu den "Müllverlierern" hier im Harz habe ich schon öfters freundlich gesagt "Kein Problem, ich nehm' das für Sie mit!" und den Müll eingesteckt."
P.S.: "Zu den "Müllverlierern" hier im Harz habe ich schon öfters freundlich gesagt "Kein Problem, ich nehm' das für Sie mit!" und den Müll eingesteckt." Der Spruch ist gut ;)
Meine Meinung: wer es schafft, eine volle Packung (egal ob Trekkingmahlzeit, Schokolade oder die gute Flasche Wein) im vollen Zustand ins Gelände zu tragen kann den Gegenstand im leeren Zustand auch wieder heim tragen.
Ein LNT-tauglicher Rucksack sozusagen - beim großen Crux AK70 ist das Gegenteil der Fall. Die verlorene Trinkflasche blieb zum Glück auf der Fähre und mittlerweile habe mich ohne arrangiert, so kann auch nichts liegenbleiben. Wäre insgesamt auch mal ein nettes Thema : Wie verhindere ich, daß etwas unabsichtlich zurückbleibt ?
Indem man es als genauso wichtig ansieht wie zum Beispiel die Karte, das Zelt oder das GPS. Wer verliert denn sowas?
Das Problem ist doch, dass Müll einfach in die Seitentaschen gestopft wird, wo eben die Gefahr besteht, dass er hinausfällt. Bei wichtigen Gegenständen gehen die meisten Leute dieses Risiko nicht ein.
Ich persönlich halte es so, dass ich der Einfachheit halber Tagesrationen mitnehmen und dann der Beutel, in dem mein Morgen-Müsli war über den Tag hinweg als Mülltüte dient. Die entsorge ich dann sobald ich kann. Natürlich vorzugsweise bei verkehrsgünstig gelegenen Mülltonnen; aber einer norwegischen Hütte mute ich meinen Müll auch zu, denn so viel ist das dann auch wieder nicht, denn ich habe ja gut gepackt
Vielleicht ja gar nichts. Ich hab mich nur gewundert wegen Koffein/Teein, ob das so gut ist. Hängt aber wahrscheinlich wieder von der Region ab, bei uns hätte ich da auch relativ wenig bedenken.
Kommt auf die Menge an, du wirst wohl nicht gerade 5kg Kaffeesatz in die Landschaft kippen.
Naja, aber gerade Bananen- und Zitrusfruchtschalen ist ja DER alltägliche, organische Abfall der am längsten zum Verrotten braucht. Apfelkitschen, Birnengehäuse etc. damit kann ich ja noch leben (auch wenn ich es selber nicht mache), aber Bananenschalen und co.? Das finde ich persönlich dann doch eher ungut...
Das liegt daran das die Schalen mit Fungizieden und Wachsen auf Erdölbasis behandelt werden, da lob ich mir die Äpfel aus meinem Garten.
Das liegt wohl eher daran, dass das "Nichtverrotten" die eigentliche Aufgabe dieser Schalen ist.
Gruß
t.klebi
OT: Hast du mal gesehen wie lange die "Südfrüchte" unterwegs sind und wie frisch die dann noch aussehen und hast du mal eine nichtbehandelte Schale in deinen Garten geworfen, um zusehen wie schnell die sich zersetzt.
Peter
The solution to pollution is dilution. = Alles eine Frage der Konzentration.
ich finds blöd dass man überhaupt nach den umgang mit müll fragen muss.
für mein teil: es kommt absolut nicht in frage überhaupt irgendwas zurück zulassen.
auch keine bananenschale oder eierschale, nix! erstens siehts scheiße aus und zweitens geht es auch um die handlung selbst.
was sagt es über die menschen aus die ihren müll in der natur entsorgen? die natur ist nur der mülleimer für die menschheit, wird zerstört und ausgenutzt. im sommer letztes jahr auf dem "daniel". auf der spitze entsorgte ein wanderer seine bananenschale, ich kann das nicht verstehen. dieser mensch liebt die natur nicht, geht er nur auf den berg um sein müll dort zulassen? solche menschen sollten zu hause in der stadt bleiben (wenn sie die natur nicht ausstehen können).
Ich lese gerade den Lonely Planet Ukraine in Vorbereitung meiner Sommertour. Darin gibt es ein Kapitelchen, das dazu auffordert, den "impact" gering zu halten. Was mich sofort an dies Forum erinnert hat.
Dazu heißt es für das spezielle Reiseland unter der Überschrift "Travelling Responsibly":
(oh, darf man das zitieren? lieber nicht. ich umschreibe also mal)
In der Ukraine besteht in dieser Richtung nur die Möglichkeit, von dem reichlich herumliegenden Müll etwas aufzusammeln und mitzunehmen. Mangels jeglichen Ansatzes in Richtung "green rural tourism".
Persönlich gefällt mir so ein Kapitel in einem Reiseführer gut. Könnte ruhig noch ausführlicher sein. Da wir ja hier erschöpfend festgestellt haben, dass die Bedingungen überall speziell sind und man wenig verallgemeinern kann.
In der Ukraine besteht in dieser Richtung nur die Möglichkeit, von dem reichlich herumliegenden Müll etwas aufzusammeln und mitzunehmen. Mangels jeglichen Ansatzes in Richtung "green rural tourism".
Mitzunehmen wohin denn? Mitzunehmen aus der ukrainischen Landschaft in den nächsten ukrainischen Mülleimer? Oder mitzunehmen in den Flieger und dann nach Hause, zB Deutschland?
ist zwar etwas weniger outdoor, aber zum thema "Travelling Responsibly"
immer mehr hotels machen "werbung" mit ihrem engagement zum thema umweltschutz und nachhaltigkeit ISO 14001
wäre ja nicht schlecht, wenn die nachfrage in dem land das thema etwas anschiebt.
(haben manche reiseunternehmen sowas schon als auflage?)
An diesem Tag habe ich alles gelernt, was man über das Scheitern wissen muß.
Ich nehm prinzipiell einfach jeden Müll mit den ich mache.
Auch für Zigarettenkippen hab ich eine kleine "Aschenbecherröhre" oder wie man die nennt.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nie längere Touren gemacht habe.
Da würde sich halt die Frage stellen, ob man seinen Müll über viele Tage oder vielleicht Wochen mit sich herumschleppen kann, bzw. wie man das am besten realisiert.
Da müsste man sich dann wohl auch drum kümmern, dass man vonvornherein das Produzieren von Müll vermeidet.
Da würde sich halt die Frage stellen, ob man seinen Müll über viele Tage oder vielleicht Wochen mit sich herumschleppen kann, bzw. wie man das am besten realisiert.
Gewichtsmäßig hast Du den "Müll" ja vorher schon in der Zigarettenschachtel oder als Verpackung geschleppt, insofern kein Problem. Ansonsten sehe ich zu, daß der Müll möglichst trocken ist, und dann in einem Beutelchen mit Klippverschluß. Geht auch über Tage ....
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