Der Tod trägt Schwarz

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  • blue0711
    Alter Hase
    • 13.07.2009
    • 3621
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    • Meine Reisen

    AW: Der Tod trägt Schwarz

    Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
    2 mal nein:
    Witzig. Ich spreche von Haftungsrecht und Du erklärst mir Wahrnehmungsphysiologie.
    Du musst die sehen, sonst hast Du als KFZ-Führer ein Problem.

    Aber gut: Wenn es nicht absolut stockdunkel ist, was es außerorts selten und innerorts so gut wie nie ist, sehe ich selbstverständlich Gegenstände außerhalb des Lichtkegels. In den meisten Fällen könnte ich nachts auch problemlos ohne Licht fahren, wenn da nicht die anderen VTs wären.
    Durch die tollen Xenon-Scheinwerfer wurde das verschlechtert, da die einen helleren Scheinwerferkegel und geringeres Streulicht sowie eine schärfere Hell-Dunkel-Grenze haben, aber auch da geht das noch.
    OT: Der Idealscheinwerfer hätte eigentlich einen fließenden Übergang von Hell nach Dunkel, damit dieser Video-Spiel-Effekt nicht auftritt (Durch den Lichttunnel rasen).

    Manchmal sehe ich sogar ne Maus über die Straße laufen und das ganz ohne Zuhilfenahme von psychoaktiven Substanzen.

    Wenn man im Seitenbereich wirklich gar nichts mehr sieht, ist es entweder mal wirklich stockdunkel oder man hat Probleme mit der Adaption oder generell dem Dunkelsehen.
    Das liegt dann aber in der Verantwortung des jeweiligen Fahrzeugführers und wenns schief geht, steht er dafür in der Haftung.

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    • Lobo

      Vorstand
      Moderator
      Lebt im Forum
      • 27.08.2008
      • 6497
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: Der Tod trägt Schwarz

      Hallo Kai,

      die Haftung will ja auch keiner abstreiten, nur hilft das dem Fahrradfahrer der übersehen wurde herzlich wenig...

      Und ich finde die kleinen Warnwesten die die Schul- und zum Teil auch die Kindergartenkinder bekommen super. Gerade als Autofahrer kann ich die Knirpse dadurch deutlich früher und besser erkennen.

      Ich finde die Einstellung recht makaber zu sagen: "Die Haftung liegt beim Autofahrer also soll er sich auch drum kümmern wie er die anderen Verkehrsteilnehmer sehen kann."

      Erst neulich hatte ich einen Beinahe-Unfall als ich einen älteren Herren auf einem Zebrastreifen übersehen hatte.

      Natürlich wäre das meine Schuld gewesen, und ich bin auch ausgestiegen und habe mich entschuldigt, aber rentnertypisch war er (wohl auf dem Weg zur Kirche) fast komplett schwarz gekleidet und dadurch in der Linkskurve von links kommend so gut wie unsichtbar denn er wurde von meinem Lichtkegel nicht erfasst, und Kurvenlicht besitzt mein Auto nicht.

      Grüße
      Thomas

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      • Flachlandtiroler
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        Moderator
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        • 14.03.2003
        • 29018
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Der Tod trägt Schwarz

        An 'nem Zebrastreifen hättest Du wohl zurecht miese Karten bei einem Zusammenstoß.
        Da ist langsam ("angepasst") fahren angesagt.

        Die meisten Autofahrer schwert das nicht, weil ihnen ja sowieso nichts passiert (bis auf einen Kratzer im Blech...).
        Jetzt auch noch zu fordern, dass sie dann auch straffrei bleiben sollten ist verkehrt herum gedacht.

        Als Autofahrer muss ich wissen: Es passiert was --> ich bin dran (juristisch).
        Klar kann ich sagen, körperlich passiert mir ja nichts also Gas geben nur dann über die juristischen Folgen beschweren ist halt falsch.

        --

        Zu eine Unfall gehören bekanntlich immer zwei. Unfall verhindern heißt eben für beide Seiten, sich entsprechend zu verhalten oder zu kleiden.
        Zur Schuldfrage soll es garnicht erst kommen!
        Meine Reisen (Karte)

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        • blue0711
          Alter Hase
          • 13.07.2009
          • 3621
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Der Tod trägt Schwarz

          Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
          Ich finde die Einstellung recht makaber zu sagen: "Die Haftung liegt beim Autofahrer also soll er sich auch drum kümmern wie er die anderen Verkehrsteilnehmer sehen kann."
          Ich finde DAS nicht makaber, sondern eher die gegenwärtige Einstellung, die dazu führt, dass sich das potentielle Opfer gefälligst sichtbarer machen soll.

          Das läuft nämlich drauf raus, dass zunächst mal schlechter Sichtbare häufiger übersehen werden, weil sich Fahrzeugführer zunehmend darauf verlassen, dass die ja schon irgendwas machen werden, um gesehen zu werden.
          Und langfristig wird es dann zum Anspruch und dem dann tatsächlichen Opfer wird Eigenverschulden vorgeworfen.
          Dabei wird die Gefahr letztendlich vom Fahrzeugführer gesetzt, nicht vom Fußgänger/Radfahrer.

          Darum bin ich auch gegen die Warnwesten bei den Kindern. Denn selbst, wenn sie die auf dem Schulweg anhaben, haben sie die Westen auch sonst an? Werden sie dann noch gesehen oder verlässt man sich nicht doch drauf, dass sie eine anhaben.

          Meine Meinung: Die Aufmerksamkeit der Fahrzeugführer muss zunehmen, nicht die Sichtbarkeit der schwächeren VTs.
          Die gegenwärtige Anforderungshaltung an die potentiellen Opfer ist die falsche Entwicklung.


          Btw: An mich selbst als Fahrzeugführer stelle ich den Anspruch. Es gibt wenige Situationen, in denen ich mir da einen Fehler zugestehen würde. Bisher hat das auch in einigen brenzligen Situationen geklappt, zur Freude der Nicht-Opfer und mir natürlich. War definitiv nicht Glück, sondern immer ausreichende Aufmerksamkeit.
          Und ich bin kein Schleicher, lass es eher gerne mal laufen.

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          • Schmusebaerchen
            Alter Hase
            • 05.07.2011
            • 3388
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: Der Tod trägt Schwarz

            @blue0711: Du willst mir also erzählen, dass du in einem beleuchteten Raum die Menschen draußen siehst?

            Dann hättest du absolute super Augen. Der normale Mensch schafft das nicht.

            und genau das ist in der geschilderten Situation der Fall. Die Straßen sind durch Laternen und die Autoscheinwerfer beleuchtet. Die Bäume des Grünstreifens verdecken dieses Licht, worduch es dort sehr viel dunkler erscheint. Aus Sicht des Fußgängers nur dunkel, weil er sich am Licht der beleuchteten Flächen orientieren kann. Für den Autofahrer ist es jedoch stock dunkel in diesem Bereich.

            Das bischen Licht, was in den dunklen Bereich kommt wird von schwarzer Kleidung kaum reflektiert. Also was soll man da sehen können?

            Google Bildersuche gibt leider nicht so viel her. Etwas habe ich aber gefunden:

            Stadt, wo du meinst, dass die Person durch Restlicht zu sehen ist. Und das ist noch ein sehr gut beleuchteter Bereich. Man schaue mal auf den Lichtkegel links Unten(Könnte wegen der Farbtemperatur und Winkel ein Auto oder Taschenlampenlicht sein). Dieser grenzt direkt an die dunkel gekleidete Person, trotzdem ist sie nicht sichtbar. Lass die Person mal vor einem Auto im Hintergrund stehen. Dann ist sie wirklich unsichtbar. Und eine Person hinter/neben einem Auto ist in der Stadt nicht selten.
            http://www.hamburg.de/contentblob/32...ehung-34-b.jpg
            http://www.hamburg.de/polizei/gut-sichtbare-kleidung-/

            Dieses Bild ist das Aussagekräftigste. Trotz Scheinwerfer ist der Oberkörper der Person kein bischen zu erkennen. Lass die Person mal seitlich aufs Auto zugehen, ohne ins Scheinwerferlicht zu treten. Bei langsamer Fahrt wird sie dein Auto erreichen, ohne das du auch nur eine Spur von ihr gesehen hast.
            http://www.muensterlandzeitung.de/st...ion=1260868811
            http://www.muensterlandzeitung.de/st...;art977,762646

            Diese Personen stehen bereits auf der beleuchteten Straße. Lass sie mal 5m weiter auf dem Bürgersteig stehen, wo der Baum die Straßenlaterne verdeckt. Sichtbarkeit = 0.
            http://images.ratschlag24.com/global...114329_600.jpg
            http://www.ratschlag24.com/sicherhei...reszeit-_93718

            Alle 3 Fälle sind noch ohne Regen. Analoges gilt natürlich für Radfahrer. Nur dass diese wesentlich schneller sind. Da der Scheinwerfer nur einen kleinen Winkel hat ist es für Radfahrer kein Problem außerhalb des Abblendlichts seitlich auf das Auto zu zu fahren.

            Einen größeren Ausleuchtbereich dürfen die Scheinwerfer auch nicht haben. Sonst wird der Gegenverkehr geblendet. Ist ja jetzt schon ein Problem mit den SUV und ihrem zu hoch angebrachten Licht.


            @Lobo/Tiroler: Mit erhöhtem Verschulden beim Autofahrer hätte ich kein Problem. Wohl aber, wenn der Alleinschuldige der Autofahrer ist, obwohl sich der Fußgänger komplett falsch verhalten hat. Daher finde ich es so, wie es jetzt ist richtig. Habe gestern auch einige Klagen überflogen, wo die geschädigten Fußgänger bereits eine Entschädigung bekamen, sich damit nicht abgeben wollten, sondern den Autofahrer als Alleinschuldigen hinstellen und das komplette Schmerzensgeld und Gerichtskosten, sowie Ausfallzeit erstattet bekommen haben wollten. Das Gericht hat abgewiesen, mit der Begründung der dunklen Kleidung. Und dass sie einen Teil des Schmerzensgeldes entsprechend ihrer Mitschuld bekommen hätten.
            Und genau so finde ich es richtig.


            Editiert vom Moderator
            Bilder in Links umgewandelt. Bitte das Urheberrecht der eingebundenen Bilder beachten.

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            • lina
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              • 12.07.2008
              • 42933
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              • Meine Reisen

              AW: Der Tod trägt Schwarz

              Doch, man sieht die Leute schon – und besser, wenn sie sich bewegen (verändert den Lichteinfall), was sie in der Regel tun.
              Bei Regen ist das allerdings problematischer.

              (bei vielen Autos kann man die Beleuchtungsintensität der Armaturen dimmen, das hilft auch)

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              • Torres
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                • 16.08.2008
                • 30687
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                • Meine Reisen

                AW: Der Tod trägt Schwarz

                Die Warnung vor dunkler Kleidung ist so alt wie sonstwas. Gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit ist der Autofahrer/Radfahrer noch nicht auf die Dunkelheit eingestellt. Völlig wumpe, wie schnell er fährt. Da kommt Regen, Nebel, Feuchtigkeit hinzu und es ist auch eine gewisse Ablenkung durch den anderen Verkehr gegeben.

                Ich habe auf dem Fahrrad einer Radfahrerin beim Linksabbiegen die Vorfahrt genommen. Sie war absolut nicht zu sehen, trotz Straßenbeleuchtung und meiner Radbeleuchtung. Gesehen habe ich sie 30 cm vorher. Da meine Bremsen gut sind, kam ich gerade noch zum Stehen. Ich hätte sie sehen müssen, denn aufmerksam war ich, aber die Kleidung war die perfekte Tarnung. Licht hatte sie nicht an. Und auch die zweite hätte ich fast übersehen, die hatte immerhineine Funzel von der Lichtstärke eines mattleuchtenden Glühwürmchens an. So etwas gibt einem zu denken.

                Man kann natürlich aus allem einen Staatsakt machen. Ich sehe mich persönlich in der Pflicht, mich sichtbar zu machen, wenn ich gesehen werden will. Selbst Leuten, die sich sichtbar machen, passiert noch genug. Das gilt ja auch für den Autofahrer, der mit Licht fährt oder eine Autofarbe wählt, die gut sichtbar ist, um Unfälle zu vermeiden. Rebellische Pflichtzuweisungen mögen ja gut für die Seele sein, nur praxistauglich sind sie nicht.
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • blue0711
                  Alter Hase
                  • 13.07.2009
                  • 3621
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                  • Meine Reisen

                  AW: Der Tod trägt Schwarz

                  Richtig. Und derzeit grassiert die normativ"quasirebellische" Pflichtzuweisung, Warnkleidung zu tragen.
                  Einfach nur was helles reicht nicht mehr.

                  Es darf halt nicht passieren, dass man nicht mehr einfach vor die Tür gehen kann, ohne Spezialkleidung anzuziehen.
                  Da läufts aber gerade hin.

                  Deswegen sprech ich ja auch immer von einer Entwicklung, die ich nicht gut finde.

                  Btw: In den Bildern oben seh ich alle Personen, erst recht, wenn sie sich bewegen würden.
                  Aber ich sehe auch, wie sehr die Warnwesten die Wahrnehmbarkeit der Personen ohne stören.

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                  • lina
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                    • 12.07.2008
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                    AW: Der Tod trägt Schwarz

                    Licht anmachen würde ja schon helfen

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                    • Torres
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                      • 16.08.2008
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                      AW: Der Tod trägt Schwarz

                      Niemand muss reflektierende Kleidung anziehen. Es reicht schon, eine helle Hose anzuziehen oder eine helle Jacke. Oder eine helle Mütze. Nur die Modefarbe schwarz ist nicht das Mittel der Wahl. Leider aber immer noch die beliebteste Farbe unter Radfahrern.

                      Die Sicherheitswesten finde ich persönlich nicht mehr so prickelnd. Wie das Blinklicht auch, lenken diese die Aufmerksamkeit auf sich, und die anderen Verkehrsteilnehmer werden schlechter wahrgenommen. Das merke ich sogar als Radfahrer auf dem Fahrrad. Die Gefahr, dunkelgekleidete Radler zu übersehen, steigt.
                      Oha.
                      (Norddeutsche Panikattacke)

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                      • lina
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                        • 12.07.2008
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                        AW: Der Tod trägt Schwarz

                        Denk mal an Schüler – helle Klamotten ist da imo nicht machbar. Mütze auch selten (die Frisur!! )
                        Irgendwas am Fahrrad lässt sich besser realisieren. Neulich sah ich Speichenreflektoren, die auch bei schrägem Lichteinfall super als sich bewegender Leuchtkranz sichtbar waren.

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                        • Lobo

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                          • 27.08.2008
                          • 6497
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                          AW: Der Tod trägt Schwarz

                          Hallo Kai,

                          ja wenn meine Kinder im dunklen auf der Straße laufen z.B. auf dem Weg zu Freunden, dann haben sie auch die Warnweste an.
                          Am hellen Tag tragen sie die Weste natürlich nicht.
                          Ob ich das Toll oder Chic finde ist doch nicht die Frage, aber ich würde mich schuldig fühlen wenn die Weste (übrigens von der örtlichen Schule spendiert) daheim liegt nur weil ich die Autofahrer zu mehr Aufmerksamkeit erziehen will und mein Kind deswegen überfahren wird. Ich will nicht dass meinen Kindern was passiert nur weil ich der moralische Oberlehrer sein will. (Ist nicht gegen dich gemünzt, ich schätze deine Beiträge sehr)
                          Sonst könnte ich auch Schulwegshelfer oder die roten Fahnen an Kinderfahrrädern in Frage stellen --> Sollen doch die anderen besser aufpassen...

                          Und ich glaube auch nicht dass ich einen schwarz gekleideten schlechter sehe nur weil einer mit Warnweste oder hell gekleidet in der Nähe ist oder dadurch daß die Warnfarben in der Überzahl wären. Wenn ich jemanden nicht/oder nur schlecht sehe dann liegt das nicht an den hellen Kleidern der anderen sondern an der dunkeln Kleidung des Einen.

                          Bei den Beispielen hilft es auch den dunkel Gekleideten denn durch den heller Gekleideten wird man überhaupt erst mal aufmerksam das da überhaupt jemand ist, dann sieht man auch den dunkel Gekleideten besser.

                          Ich fahre auch sehr Aufmerksam Auto, aber ich finde es eben auch fair wenn mir Radfahrer und Fußgänger auch eine reelle Chance einräumen dass ich sie sehen kann.

                          Der Vorfall mit dem Zebrastreifen war übrigens hier.

                          ich kam von links, und der Fußgänger von oben.

                          Wie schon geschrieben war er außerhalb meines Lichtkegels und obwohl ich eben genau dort hin geschaut habe konnte ich ihn wegen seiner dunklen Kleidung nicht erkennen.
                          Wäre er von unten oder ich von rechts gekommen wäre das sicher kein Problem gewesen, trotz der dunklen Keidung.

                          Die Schuldfrage wäre eindeutig gewesen, aber der Ausgang für den älteren Herren wahrscheinlich auch.

                          Und natürlich kann man dann immer sagen dass man langsamer hätte fahren müssen ect. aber das finde ich auch ein Totschlagargument. Im prinzip ließe sich jeder Unfall vermeiden wenn einer der Unfallgegner langsamer gesesen wäre...

                          Grüße
                          Thomas

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                          • Ditschi
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                            • 20.07.2009
                            • 12362
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                            AW: Der Tod trägt Schwarz

                            Alf hat einen schönen Satz gesagt: es geht nicht um Schuld, sondern um`s Überleben. Es gibt keine Bekleidungsvorschriften für Radfahrer/ Fußgänger. Nur für Autofaher besteht die Pflicht zum Mitführen Warnweste § 31 B Ziff. 4 a, 53 a Abs 2 StVZO. Aus § 15 StVO folgt, sie beim Liegenbleiben eines des Fahrzeuges als vorgeschriebenes Sicherungmittel auch zu benutzen. Das war`s.
                            Richtig ist, daß einem Radfahrer / Fußgänger bei unsichtigem Wetter eine dunkle Kleidung zum Nachteil gereichen kann, wenn er einen Verkehrsverstoß begeht und dabei durch die Kleidung noch schlechter zu sehen ist als ohnehin. Das kann sich nachteilig auf das Mitverschulden und die Haftungsquote auswirken.
                            Aber geht es darum wirklich?

                            Beispiel Unfall Auto gegen gegen Radfahrer/ Fußgänger? Autohalter/ Fahrer haftet aus Betriebsgefahr und Verschulden, Radfahrer/ Fußgänger bekommt eine Quoto wegen geringen Mitverschuldens. Er bekommt also Geld von der Versicherung des Autofahrers, wegen der Quote nicht so viel, wie er möchte. Der Autofahrer verliert seinen Schadensfreiheitsrabatt. Vielleicht bekommt er noch ein Bußgeld, im allerschlimmsten Fall eine tragbare Geldstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung. Unfall abgewickelt.

                            Und was bekommt der Radfahrer/ Fußgänger im schlimmsten Fall? Er ist tot oder sitzt den Rest seines Leben im Rollstuhl.

                            Sich bei diesen Aussichten gegen eine Pflicht, sichtbare Kleidung oder gar eine Wanweste zu tragen, zu wehren, finde ich absurd. Als ob es um eine Pflicht ginge !? Es geht um eine Obliegenheit, also eine Pflicht oder besser ein Verschulden gegen sich selbst. Diese Obliegenheit einzuhalten, steht jedem frei. Aber wer sitzt denn für den Rest des Lebens im Rollstuhl : der Autofahrer oder Du als Fußgänger/ Radfahrer? Nein, mach ich nicht, ich möchte eher unsichtbar bleiben ? Eine Pflicht akzeptiere ich nicht? Töricht, aber es ist Dein Leben und Deine Gesundheit. Dann nur zu.

                            Vielleicht steht dann auch, sehr tröstlich, auf Deinem Grabstein: Er hatte Vorfahrt. Oder: Er liebte schwarz.

                            Ditschi

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                            • blue0711
                              Alter Hase
                              • 13.07.2009
                              • 3621
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                              • Meine Reisen

                              AW: Der Tod trägt Schwarz

                              OT:
                              Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
                              (Ist nicht gegen dich gemünzt, ich schätze deine Beiträge sehr)
                              Danke, und keine Angst, ich versteh das schon nicht falsch


                              Ich seh halt mehrere Aspekte:
                              Das eine ist der Selbstschutz, da muss ich mir überlegen, was ich für notwendig halte.
                              Dabei darf ich mich IMHO aber nicht ausschließlich auf passive Maßnahmen verlassen und ich möchte auch nicht, dass diese passiven Maßnahmen meine Lebensgestaltung mehr als notwendig beeinflussen.
                              Helle Kleidung ist zB. problematisch, da sie sehr schmutzanfällig ist. Ist nicht nur die Mode. Darum haben ja auch Moppedvielfahrer meistens Schwarz.
                              Aktive Maßnahmen finde ich zielführender, gerade für Kinder, weil ich der Meinung bin, dass man mit anständigen Lehrprogrammen den Kindern weitaus mehr helfen kann als mit Warnwesten. Zumal die auch dem Kind eine trügerische Sicherheit vermitteln, auf die sie sich uU verlassen.

                              Das andere ist die Aufmerksamkeit im Verkehr und da wird IMHO im Augenblick zu wenig gefordert und gleichzeitig zuviel beeinträchtigt.
                              Beeinträchtigung durch Beleuchtung rund um den Verkehr, Reizüberflutung im Fahrzeug und fehlende Übersicht durch die Fahrzeug-Konstruktion.
                              Alleine wie man zB. auf die Wahnsinnsidee kommen kann, eine Ampel an einem Fußgängerüberweg so hell zu machen, dass man zwischen den Ampeln nur noch ein schwarzes Loch sieht, ist mir völlig schleierhaft.

                              Fehlende Anforderung durch zu starke Verkehrstrennung ohne Notwendigkeit und eben auch Beleuchtungssysteme, die alles auf den Lichtkegel fokusieren. Die Nachtsicht in manchen Fahrzeugen ist mittlerweile völlig irreal.

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                              • cane

                                Alter Hase
                                • 21.10.2011
                                • 4401
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                                AW: Der Tod trägt Schwarz

                                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                                Vielleicht steht dann auch, sehr tröstlich, auf Deinem Grabstein: Er hatte Vorfahrt. Oder: Er liebte schwarz.
                                Das trifft es ganz gut, made my day

                                mfg
                                cane

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                                • Schmusebaerchen
                                  Alter Hase
                                  • 05.07.2011
                                  • 3388
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                                  AW: Der Tod trägt Schwarz

                                  Zitat von Lobo Beitrag anzeigen
                                  Und natürlich kann man dann immer sagen dass man langsamer hätte fahren müssen ect. aber das finde ich auch ein Totschlagargument. Im prinzip ließe sich jeder Unfall vermeiden wenn einer der Unfallgegner langsamer gesesen wäre...
                                  Das ist auch das was ich meinte.
                                  [Übertrieben!] Wenn jemand zwischen parkenden Autos lauert, sich dann auf die Motorhaube deines 1km/h fahrenden Autos wirft und sich am Boden wälzt, bis der Krankenwagen kommt und diese Person dich dann auf Schmerzensgeld verklagt, weil du doch zu schnell gefahren bist, das kann es doch auch nicht sein.

                                  Zitat von Torres
                                  Rebellische Pflichtzuweisungen mögen ja gut für die Seele sein, nur praxistauglich sind sie nicht.
                                  Die gibt es doch schon längst durch die Teilschuld des Fußgängers. Aber vielen ist es nur nicht bewusst, dass es so etwas gibt(und mir vorher auch nicht so stark). Würden sie wissen, dass sie im Falle eines Schadens evtl. sogar komplet leer ausgehen können und nicht der Autofahrer aufzupassen und den alleinigen Schaden hat. Ich denke, dann würden es sich viele anders überlegen.

                                  @blue0711: Deck mal mit einem Blatt beim ersten Bild die Warnweste ab. Die helle Kleidung ist wesentlich besser zu sehen. Trotz heller Kleidung auf hellem Hintergrund. Mir würde das völlig reichen und der Gesetzgeber sieht es bei der Teilschuld auch nicht anders vor.
                                  Problem ist aber, dass eben die helle Kleidung nicht getragen wird, sondern dunkle. Da braucht über Warnwesten nicht zu diskutieren. Macht hier auch keiner

                                  Bei Kindern wegen Körpergröße(hinter Auto) und Unberechenbarkeit, sowie bestimmten Situationen bei Fahrrad und zu Fuß(Wandern auf einer nebligen Straße) finde ich es sinnvoll.

                                  Btw: In einigen Fabrikhallen herrscht Warnwestenpflicht. Wenn keine getragen wird gibts keinen Schadensersatz. Keiner würde da auf die Idee kommen die Warnwesten zur Erziehung der Gabelstapler weg zu lassen. Das ist erhöhter Gefahrenbereich. Wie Autobahn, aber nicht wie Fußgängerampel in der Stadt.
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                                  • blue0711
                                    Alter Hase
                                    • 13.07.2009
                                    • 3621
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                                    AW: Der Tod trägt Schwarz

                                    Arbeit ist eine völlig andere Baustelle. Wenn man sich auf eine Tätigkeit voll konzentriert, kann man schon mal leicht etwas übersehen. Als VT konzentriere ich mich idR eben auf den Verkehr, also auch das Auftreten anderer VTs

                                    Auch die Warnweste im Auto ist völlig korrekt. Ein liegengebliebenes Auto mit Fußgängern Drumherum ist ja auch kein normaler Zustand im Verkehr. Da muss man warnen.

                                    Das "Argument" mit dem Überleben ist IMHO keines, weil es so alleine hingestellt eine unendliche Anforderung an das potentielle Opfer stellt. "Schützen" sich alle mit A, kommt einer mit B und die Spirale dreht sich weiter.
                                    Und irgendwann ist das Verlassen der Wohnung ohne Fahrzeug ein verschulden gegen sich selbst.
                                    Aktuell: Es wird ja gerade eben nicht mehr nur auf helle Kleidung abgestellt, sondern zunehmend in immer mehr Bereichen Warnwesten gefordert (Frankreich: Auch Fußgänger). Dauert nicht mehr lange und man kann ohne nicht mehr rausgehen, ohne sich dem "du kannst ja machen, was Du willst, aber dann bist Du halt mit schuld" auszusetzen (was ich in der Form fast schon zynisch finde).

                                    Und zu der Pflicht durch die Hintertür: Ich sehe das Verschulden gegen sich selbst sehr zwiespältig. Im Grunde ein richtiger Ansatz kann es aber massiv ausufern. Wenn man zB. einem Fußgänger dunkle Kleidung in beleuchteter Umgebung anrechnen würde, würde ich das für maßlos überzogen halten. Da zwingt sich der Kraftfahrzeugverkehr dem normalen Leben auf und fängt an, es bis vor die Haustür zu bestimmen. Das geht zu weit.

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                                    • Schmusebaerchen
                                      Alter Hase
                                      • 05.07.2011
                                      • 3388
                                      • Privat

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                                      AW: Der Tod trägt Schwarz

                                      Die Warnwestenpflicht kann aber auch eine Folge davon sein, dass die meisten zu dunkel gekleidet sind. Würden mehr in hellen Klamotten über die Straße gehen, gäbe es die Rufe nache Warnwesten vielleicht gar nicht. Wer weiß...

                                      Ich denke du übertreibst da etwas. Der Tenor hier im Forum scheint eindeutig auf Warnwesten für Kinder und sonst helle Klamotten hinaus zu laufen. Also auch nicht anders, als es schon seit Jahren ist. Die Leuchtreklame Schulränzen der Grundschüler sind ja auch schon halbe Warnwesten.

                                      Genauso mit der Selbstverschuldung mit dunklen Klamotten am hellichten Tag. Unsere Gerichte sind zwar nicht immer die Kompetentesten, aber der Red-Tube Skandal hat gezeigt, dass die nicht einfach über alle Menschen hinweg entscheiden können, ohne dass sich jemand beschwert.
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                                      • Ditschi
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                                        • 20.07.2009
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                                        AW: Der Tod trägt Schwarz

                                        Zitat blue: Das "Argument" mit dem Überleben ist IMHO keines, weil es so alleine hingestellt eine unendliche Anforderung an das potentielle Opfer stellt. "Schützen" sich alle mit A, kommt einer mit B und die Spirale dreht sich weiter.
                                        Ich verstehe, was Du sagen willst: da geht es um die Frage, welche Schutzmaßnahmen mittlerweile als derart sozialadäquat angesehen werden, daß ihr Unterlassen juristisch zu einem anrechenbaren Mitverschulden führt.
                                        Und diese Sozialadäquanz verschiebt sich. Da gibt es keinen Stillstand. Und im Laufe dieser Verschiebungen gibt es immer Streit: überzogen oder nicht? Wir haben es grade beim Radhelmurteil des BGH gelesen, daß der Radhelm gesellschaftlich noch nicht so anerkannt und verankert ist, daß sein Weglassen ein Mitverschulden begründet. Noch nicht. Das kann morgen anders sein. Bei der Warnweste ähnlich. Sicherheitsgurt im Auto und Helm für Motorradfahrer haben beispielsweise den Schritt über die Sozialadäquanz zur Pflicht vollzogen.

                                        Mein Anliegen ist jedoch, die Frage des Überlebens zu trennen von der Frage der Anrechnung eines juristischen Mitverschuldens. Letzteres ist doch relativ belanglos, wenn es um die Frage geht, ob Du tot bist oder für den Rest Deines Lebens ein Krüppel. Es gibt einfache und preiswerte Schutzmöglichkeiten, bei denen Du frei bist, ob Du sie verwenden willst oder nicht. Nimm den schrecklichen Fall, daß ein Kind überfahren wird. Die Warnweste ist keine Pflicht. Haben die Eltern dann wirklich etwas davon, daß eine Versicherung zahlt und ein Autofahrer sühnt? Es gibt Unfallfolgen, die sind durch nichts gutzumachen. Und da frage ich mich, für was oder wen oder gegen wen Du dort argumentieren willst, wo alleine Deine eigene Verantwortung gefragt ist? Dein Kind ist tot, und Du hattest ein gutes Argument, die Warnweste wegzulassen?
                                        Ob Dich dieses gute Argument dann befriedigt? Wem willst Du es entgegenhalten?
                                        Ditschi

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                                        • blue0711
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                                          • 13.07.2009
                                          • 3621
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                                          AW: Der Tod trägt Schwarz

                                          Das hab ich schon auch so verstanden.
                                          Das sind eben die aktiven Maßnahmen, die ich meine.
                                          Ich hab mein Kind so an den Verkehr herangeführt, dass auch ohne Warnweste keine Gefahr bestand.
                                          (Und die Wirkung auch überprüft)

                                          Und ich habe die Befürchtung, dass das vernachlässigt wird, weil man sich ja auf die Warnweste verlässt.

                                          Diese Sichtweise mag allerdings auch dem entspringen, dass ich allgemein den Eindruck habe, man verlässt sich zunehmend viel zu sehr auf passive oder eigenaktive Mittel und Systeme als das man selber aktiv handelt.

                                          Um den Bogen zum Thread zu finden: Als Fahrradfahrer (ich hatte schon Jahre mit 5000 km) hatte ich nie ernsthafte Probleme mit zu wenig Abstand. Und übersehen wurde ich tags wie nachts gleich häufig.
                                          Ich war aber zB. auch immer sehr eindeutig unterwegs. Dieses rechts, links, mitten durch und hinten rum, was einige mitten im dicksten Verkehr abziehen, gabs bei mir nur, wenn weit und breit kein fahrendes KFZ und keine Fußgänger waren.
                                          Und wenn ich umgekehrt sehe, bei welchen Situationen ich Fahrradfahrer beinahe auf die Schippe genommen habe, dann lags eigentlich nie an Licht oder der Kleidungsfarbe, sondern immer an deren unberechenbarem Fahrverhalten.

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