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    • 25.04.2021
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    Mit Faltrad und Zelt (und: bin neu hier)

    Als Neuling in diesem Forum verbinde ich mal eine Kurzvorstellung mit einer Vorstellung meines Setup für Radtour mit Zelt – entscheidend dabei: das Fahrrad ist ein Faltrad.

    Kurz zu mir: Über 60 aber noch lange nicht in Rente, Outdoor-Interessen bislang vor allem Paddeln und Fahrrad (jeweils meist, wenn auch nicht nur mit Zelt) und nähere mich langsam dem Wandern an. Aufgrund dieser Interessen und des, äh, gehobenen Alters ist meine Ausrüstung teilweise etwas spezifisch (Schlafsack KuFa statt Daune aus meiner Sicht ein Muss wg. Paddeln und Feuchtigkeit), teilweise auch schon bisschen älter (habe erst in diesem Jahr mein GoLite Hex 3 von 1993 durch ein neues Zelt ersetzt; bei meiner 15 Jahre alten GoreTex-Paclite-Jacke prüfe ich, ob sie sich mit neuer Imprägnierung noch halten kann). Manches schaffe ich bei Bedarf auch gerne neu an – und das führt zum Kern dieses Theads:

    Seit einigen Jahren fahre ich mit einem Freund in etwa einwöchigen Etappen den Iron Curtain Trail ab, in Deutschland also innerhalb der ehemaligen innerdeutschen Grenze und inzwischen auch ein Stück mehr (über den Variantenreichtum des Track-Verlaufs gemäß dem klassischen Radreiseführer von Michael Cramer und den verschiedenen GPX-Tracks könnte man einen eigenen Thread schreiben...) Im vergangenen Jahr haben wir die Tour um einen Tag verkürzt, weil der letzte Tag nur noch Dauerregen hatte, und das macht auch mit der passenden Ausrüstung nicht unbedingt Spaß. Folge der Planänderung war, dass ich keinen Fahrradstellplatz mehr im ICE zurück hatte und für das Teilstück statt vergleichsweise kurzer ICE-Fahrt ein mehrfaches an Umwegen mit Regionalbahnen fahren musste. Fand ich nicht so gut. Und da ich ohnehin schon immer auch Falträder nutze und in der Stadt gerne mein Brompton (weil wenn nötig auch Umstieg in die U-Bahn problemlos, außerdem ICE-tauglich) wollte ich die nächste Tour mit einem Faltrad fahren.

    Allerdings nicht mit dem Brompton - es faltet sich zwar genial, aber für längere Strecken ist meins mit der Dreigang-Nabenschaltung nur begrenzt spaßig. Zwar bin ich auf dem Iron Curtain Trail damit in Norddeutschland auch schon 100km an einem Tag gefahren, aber es war flach. Und ich hatte keine Zeltausrüstung, Schlafsack etc. dabei, weil diese Tour nur mit Hotels/Pensionen lief. Deshalb (und aus paar anderen Gründen) wollte ich ein Faltrad, das besser tourengeeignet ist, auch wenn es sich nicht so schnell, klein und komfortabel falten lässt wie ein Brompton.

    Meine Wahl fiel auf ein Birdy, und zwar die simple City-Version. Die anderen Ausführungen gefielen mir nicht recht: Das Touring-Modell hat eine Kettenschaltung (ich finde Nabe wartungsärmer und besser), und die Luxus-Variante mit Rohloff-Nabe ist nicht nur erheblich teurer, sondern auch schwerer. Also wurde es das Modell mit 8-Gang-Nabe, und diese Wahl hat sich bewährt.

    Auch und gerade für das Bepacken – ich wollte nicht alles um jeden Preis auf Ultraleicht umstellen; ich wollte ein Zweipersonen-Zelt mitnehmen, dazu Schlafsack, Isomatte und Kochausstattung zumindest für den Kaffee am Morgen oder die schnelle Nudelsuppe am Abend und zwischendurch. Am Ende war ich mit dem Gepäck bei einem Baseweight von 15kg (fürs Wandern zu viel, fürs Rad fand ich's ok).

    Für die Gepäckverteilung gab es zudem im Vergleich zu einem Tourenrad oder wasauchimmer mit Bikepacking-Taschen eine simple Vorgabe: Ich wollte in der Lage sein, mit Gepäck und gefaltetem Rad problemlos in jeden ICE einzusteigen, das war ja der Sinn der Sache. Und auf dem Rad sollte alles gut und wackelfrei usw. verstaubar sein.

    Die Lösung am Ende: zwei Frontroller für den entsprechenden Träger am Birdy (Zubehör, extra zu kaufen...), einen Rucksack, der während der Fahrt auf dem so genannten Expeditionsgepäckträger am Birdy verzurrt wird (inwischen Standard, vor 10 Jahren war das beim Birdy auch Extra-Zubehör) – und dann konnte ich mit den Frontrollern in einer Hand, dem Rucksack auf dem Rücken und dem Birdy in der anderen Hand ganz gut in den ICE reinkommen. Dank der Rollen am Gepäckträger (die sind Teil des Zubehörpakets mit dem Front-Gepäckträger) kann ich das Fahrrad auch durch den Zug hinter mir herziehen.

    Das fahrbereite Rad sah dann so aus:

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Name: 20210917_Birdy-Setup1.JPG
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Name: 20210917_Birdy-Setup2.JPG
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ID: 3079952

    Die Gewichtsverteilung: etwa 3,5kg in jedem Frontroller (und damit unter dem vorgegebenen Gewichtslimit für den Träger) und ca 8 kg auf dem hinteren Gepäckträger (ebenfalls deutlich unter dem Limit von 15 kg). Außerdem einen 5.11 Bottle Holder für Wasserflasche am Lenker (leer kann dieser Halter beim Falten des Rades dranbleiben und stört nicht).

    Als Gepäckverteilung hat sich bewährt:

    - Frontroller rechts: Zelt (innen+außen+Häringe, aber Aufstellstange nicht, s. unten); Isomatte (aufblasbar), Regenkleidung (Jacke+Hose)

    - Frontroller links: Kocher+Topf (Primus Essential Trail set), Titanbecher, Spork, Fahrradwerkzeug, Luftpumpe, Snacks/Verpflegung etc, zweite 1L-Wasserflasche, Kleinkram (Toilettenpapier...)

    - Rucksack: (Reserve/Wechsel-)Kleidung, Handtuch, Waschzeug (minimiert) Sandalen, Schlafsack, 1.Hilfe-Kit, Technik (Ladegerät und Kabel, Powerbank, m43-Kamera mit zwei Objektiven, Reservebrille. Außerdem: Aufstellstange fürs Pyramiden-Zelt - die ist für die Frontroller schlicht zu lang. Und eine Rucksack-Regenhülle.

    Beim Gewicht ließe sich bestimmt in Teilen was machen, aber a) habe ich mal eingepackt, was da war und b) erschien mir dieses Gewicht auf dem Rad verteilt nicht problematisch. Nun ist das Birdy ohnehin kein Rad für off road Trails (und im Böhmerwald haben wir Wege steil bergan geschoben, die wir auch ohne jegliche Steigung nicht hätten fahren können ohne offroad-bikes).

    Also, wie ich fand, alles richtig gemacht, zusammengestellt, verpackt und auch gebraucht. Genau eines würde ich künftig anders machen: einen Regenponcho einpacken aus gleich drei Gründen: 1. meiner ist leuchtorange und damit ein zusätzliches Sicherheitsfeature, 2. je nach Temperatur ist mir der luftige Poncho lieber als Regenjacke/Hose und 3. glaube ich inzwischen bei Regenkleidung an Redundanz - die oben erwähnte 15 Jahre alte Goretex-Jacke hatte noch im Frühjahr super getan und versagte diesmal gleich im ersten Regen nach 20 Minuten völlig (was mich ja auch zu der Frage führt, ob sie mit neuer Imprägnierung noch zu retten ist).

    (Pardon, ist bisschen länger geworden)

  • Simon
    Fuchs
    • 21.10.2003
    • 2005
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Tolles Setup, bin auch am Überlegen ob wir nicht noch in ein paar Falträder investieren sollten. Sind zu Fünft (2 Erw. 3 Kinder) und ich würde eher E-Bikes nehmen. Aber im Urlaub für kürzere Strecken wäre das super, für lange Distanzen dann ab in den Zug.
    Mein Blog: www.steilwaende.at

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