Einsteigerfragen zum Thema Fahrradreisen

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  • jiggalatei
    Erfahren
    • 12.12.2006
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Radspaß

    Hallo,
    bin sicher nicht der Vollprofi und Leistungssportler. Nach einigen Flusstouren, binich über die alpen gefahren, dann eine 4 wöchige Nordkatour.

    Wieviele km sind pro Tag realistisch?
    Im Schnitt sind bei flachem Profil 100km ok, bei bergigem Profil eher 60. Bei der Norktour hatte ich eine Schnitt von 80km, bei 120max und 30min.

    Kann man soetwas alleine bestreiten? Was muss man dabei beachten?
    Ich war auch allein unterwegs.die Vorteile wurden schon benannt.

    Was passiert, wenn man in ärmeren bzw. spärlich besiedelten Ländern technische Probleme bekommt?
    Ersatzspeichen, Ersatzschlauch sollten schon dabei sein. Wenn viel Pisten gefahren werden auch ein Ersatzmantel. In Deutschland braucht man `s eher nicht, in Norwegen mehr als sinnvoll, auf Island (da will ich unbedingt im Sommer hin) ein muss.

    Ist man überwiegend an Straßen gebunden?
    Ich habe versucht in Norwegen eine trail zu fahren, weil der auf der Karte so gut aussah, da waren derart viel Rampen drin, Spurrillen, Vegetation, dass ich wieder umgekehrt. Ich bevorzuge wenig befahrenen Asphalt.

    Wie ist es wenn man sein Gespann einmal vorrübergehend nicht im Auge behalten kann, z.B. beim Einkaufen von Verpflegung oder beim Besichtigen einer Sehenswürdigkeit zu Fuß? Ist das riskant (gerade im Bezug aufs alleine unterwegs sein)?
    Aus diesem Grund war ich bislang möglichst in Skandinavien unterwegs. andere haben ja schon berichtet, dass sie auch in Ostblockländern keine Probleme hatten. Geld und Foto habe ich immer dabei oder im Einkaufsrucksack. In Palermo würde ich da anders verfahren oder nicht hinfahren. Normales Schloss reicht hin, wie schon oben berichtet. Ein paar Meter dünnes Stahlseil kann durch Taschen etc. gefädelt und verschlossen werden, habe ich immer dabei, aber nie gebraucht.
    wichtiger als alle Vorsicht ist dein Gefühl, dass nichts wegkommt.

    Was muss man sont noch alles bei der Planung beachten?
    Wäschklammern nicht vergessen,
    Eine gute Karte: für Deutschland die Radkarten, In Norwegens reicht 1:400 000 und da sind dann noch alle Höfe eingezeichnet. Wichtig bei Karten für Radler sind m.E. Höhenlinien oder Angaben in Steigungsprozenten aber zu mindest Passhöhen.
    Gruß
    Jiggalatei

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    • BikeAfrica
      Erfahren
      • 20.07.2007
      • 393

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Einsteigerfragen zum Thema Fahrradreisen

      Zitat von metalive Beitrag anzeigen
      Wieviele km sind pro Tag realistisch?
      (Ich bin definitiv kein Leistungsportler, sondern gemütlicher Genießertyp)
      ... es kommt auf das Streckenprofil, Wetter, Fahrbahnbeschaffenheit und die Dauer an, die Du täglich auf dem Rad sitzt. Rechne mal mit 80 km pro Tag. Du wirst häufig weiter fahren, aber eben auch mal weniger.
      Fährst Du in exotische Länder, wird es schwieriger, eine durchschnittliche Streckenlänge pro Tag zu schätzen. Ich habe schon für 5 km 2 Std gebraucht und für 27 km 10 Std und bin anderswo 265 km Piste am Stück geradelt.

      Kann man soetwas alleine bestreiten? Was muss man dabei beachten?
      ... ich war häufig alleine unterwegs, weil ich keine Mitstreiter gefunden habe. Ich bin u.a. über 5.000 km in Alaska und Canada alleine geradelt und ca. 11.000 meiner km in Afrika ebenso.
      Ich bin gerne zu zweit unterwegs, aber ebenso gerne alleine. Man bekommt viel einfacher Kontakt zu den Einheimischen, weil es für diese leichter ist, einen einzelnen Radfahrer anzusprechen als zwei, die sich vielleicht gerade noch in einer Sprache unterhalten, die man dort nicht kennt. Da ist die Hemmschwelle für die Einheimischen größer.
      Beachten muss man beim Soloradeln eigentlich nichts.

      Was passiert, wenn man in ärmeren bzw. spärlich besiedelten Ländern technische Probleme bekommt?
      ... die Menschen in den ärmeren Ländern sind sehr hilfsbereit. Auch in dünn besiedelten Regionen ist das so. Wenn Du irgendwo unterwegs bist, wo nur alle paar Stunden ein Auto vorbeikommt, halten die Fahrer oft von sich aus an und fragen, ob alles ok ist. Wenn man Handzeichen gibt, weil man evtl. ein Problem hat, fahren die bestimmt nicht weiter.
      So sehr viele Probleme technischer Art gibt es mit dem Fahrrad ja nicht. Viele davon lassen sich mit Improvisationstalent lösen.

      Ist man überwiegend an Straßen gebunden?
      ... interessanter ist es entlang der Nebenstrecken, die häufig aus Pisten bestehen. Manchmal gehen die auch in Trampelpfade über. Wirklich querfeldein würde ich nicht fahren.

      Wie ist es wenn man sein Gespann einmal vorrübergehend nicht im Auge behalten kann, z.B. beim Einkaufen von Verpflegung oder beim Besichtigen einer Sehenswürdigkeit zu Fuß? Ist das riskant (gerade im Bezug aufs alleine unterwegs sein)?
      ... wenn man zu zweit unterwegs ist, besichtigt man ein Museum o.ä. ja normalerweise auch nicht nacheinander, sondern gemeinsam. Da machts eigentlich keinen Unterschied, ob man alleine oder zu zweit unterwegs ist.
      Beim Einkaufen oder Geldwechseln siehts anders aus. Oft gibts aber Sicherheitspersonal vor einer Bank oder man schiebt das Fahrrad mit in den Supermarkt, wo es oft eine Theke gibt, an der die Kunden ihre Taschen abgeben müssen. Dort kann man dann auch das Fahrrad abstellen. Auf dem Land stelle ich das Fahrrad einfach ab und nehme nur die Lenkertasche mit den Wertsachen mit. Abgeschlossen wird das Rad da nie.
      Manchmal lungern auch arme Kinder, Bettler oder "Krüppel" vor einem Supermarkt rum und betteln. Man kann einem etwas Geld (nicht übertreiben und die lokalen Verhältnisse beachten) geben und ihn beauftragen, das Fahrrad im Auge zu behalten. Die Menschen sind normalerweise ehrlich, auch wenn sie noch so arm sind und erledigen den Job pflichtbewusst und mit Stolz. Geld verdienen ist für sie schließlich auch angenehmer als betteln müssen.

      Was muss man sont noch alles bei der Planung beachten?
      ... eigentlich muss man nicht viel beachten. Ich sage mir immer:
      Wenn ich etwas vergesse, bekomme ich das unterwegs.
      Bekomme ich es unterwegs nicht, brauchen es die Einheimischen offensichtlich nicht.
      Wenns die Einheimischen nicht brauchen, komme ich in der Regel auch ohne aus (Ausnahme vielleicht Sonnencreme, Toilettenpapier und evtl. einzunehmende Medikamente).

      Gruß
      Wolfgang

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