Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

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  • MMueller
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    • 09.06.2014
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

    Hey und nochmal Danke für die Antworten.

    Die Risiken und Probleme sind uns durchaus bewußt - aber genau daher betreiben wir Ausbildung, Training und Vorbereitung. Und zwar nicht halbhertzig ein einziges mal am Wochenende, sondern wir trainieren geplant, überlegt, regelmäßig und langfristrig.
    Das geht von selbständigem Training der Prusik-/Münchhausentechnik, Halten von simulierten Spaltenstürzen (das geht hier in der Kiesgrube sehr gut - natürlich hintersichert-), entsprechendes Training im Drytoolingbereich, bis hin dazu, daß wir nochmals einen Kurs machen, der mit der Bergschule explizit so abgesprochen wurde, daß er uns nochmal gezielt als Zweierseilschaft fit für eigenständige Touren machen soll.

    Ich denke mit allem was wir so betreiben um uns für diese Thematik fit zu machen sind wir wesentlich sicherer unterwegs, als so manche Dreier - oder auch Viererseilschaft, die 2mal im Jahr (bevorzugt Vatertag) den Krempel rausholt und über den Gletscher schlappt, deren Tourvorbereitung großteils aus der Diskussion besteht was es wohl zu essen gibt und welches Bier die Hütte vorrötig hat und deren letzte Spaltensturzübung 5 Jahre zurückliegt...

    Natürlich suchen wir uns gerade für den Anfang keinen Gletscher aus, der zerklüftet ist bis zum umfallen - soviel ist auch klar.

    Logischerweise kann man über dieses Thema trefflich diskutieren; einfach weil soviele verschiedene Faktoren hier rein spielen...
    Beispiel Kondition...Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, daß körperliche Fitness und gute Kondition viele Probleme schon von vorneherein vermeidet, weil die Fehlerquote mit zunehmender Erschöpfung nicht nur linear, sondern exponentiell steigt. Wer ist also sicherer unterwegs ? Die Dreierseilschaft, die schon 1 Stunde nach aufbrauch schnauft und nach 5 Stunden so durch ist, daß sie nicht mehr richtig drauf achtet wo sie überhaupt langschlappt (Hauptsache die Richtung stimmt) - oder vielleicht doch die fitten Einsteiger, die nach 5 Stunden noch gut dabei und Herr aller Sinne sind ?

    Beispiel Psyche.
    Wer kann im Fall eines Falles das notwendige Know-How besser abrufen ?
    Hier spielt die Kondition schon wieder eine nicht ganz untergeordnete Rolle. Dazu kommt dann die generelle psychische Belastbarkeit. Wer kann im Extremstreß planvoll handeln ? Im Zweifelsfall ist hier immer derjenige im Vorteil, daß das notwendige handeln regelmäßig übt. Aus meiner beruflichen Erfahrung kann sagen, daß es gar nix nutzt, wenn ich 5 Mann rumstehen habe, die aber im Fall des Falles in Schockstarre stecken und in Ihren Handlungen mangels training schlichtweg unsicher sind. Halt mal ein Auto an in dem 5 Mann sitzen die alle seit 10 Jahren Autofahren und fordere sie auf einem schwerverletzten zu helfen.....und dann halt ein Auto an, indem der 18 jährige Führerscheinneuling sitzt, dessen Ersthelferkurs noch frisch ist.....Ich sehe diese Dinge regelmäßig bei Sanitätslehrgängen und Auffrischungen....

    So...ich will das Thema aber jetzt auch gar nicht ausufern lassen....Sorry...passiert mir gerne das ich endlos schreibe.

    Was ich hier deutlich machen wollte ist, daß wir keine 2 Freaks sind die einfach draufloslaufen (ist ja ne Spur da, wird schon nix passieren - sieht man bei Youtube ja zu genüge), also daß wir nicht planlos an die Sache rangehen und wir deshalb (zumindest meiner Auffassung nach) die Dinge die wir unternehmen bzw. zu unternehmen ordentlich angehen und vertreten können.

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    • Becks
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      #22
      AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

      Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
      Zu zweit über einen Gletscher ist nie eine Einsteigertour.
      Kommt auf den Gletscher an und auf die Schneelage. Es gibt Löcher, da geht man in der unpassenden zeit auch nicht zu viert drüber (Tödi Richtung Linthal) und dann eben so kurze, halbwegs zahme Abschnitte wie die Mischabelroute weiter vorne. Da ist die Hauptgefahr beim Übergang Fels -> Eis im ersten Kessel unterhalb der Windjochs, da hat es vor allem ein paar, und dann im Aufstieg zum Joch selbst. Allerdings läuft man da im Spätsommer auf Blankeis herum und sieht alles. Der Rest beim Übergang zum Balfrin ist harmlos.
      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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        #23
        AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

        Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
        Vielleicht findet Ihr ja noch zwei Mitstreiter. Sonst sollte man das besser lassen.
        Der Meinung bin ich übrigens auch. Bei Aufstieg auf die Weißkugel haben wir mal eine 2er-Seilschaft aufgelesen. Einer von denen hatte überhaupt keine Gletschererfahrung. Denen war es plötzlich zu spaltig. Da ist so gar ein Solo-Geher(!) wieder umgekehrt.

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        • Vegareve
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          #24
          AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

          Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
          Zu zweit über einen Gletscher ist nie eine Einsteigertour.
          Man kann es auch übertreiben, es gibt Gletscher und Gletscher. Meine erste Hochtour war der Glockner, theoretisch überm Gletscher, wir waren zu zweit, ich war ahnungslos. Zweite Hochtour war Gran Paradiso, auch theoretisch ein Gletscher, wir sind ohne Seil gelaufen .

          Und die meistene Touren die ich mache sind zu zweit. Klar kann man da niemanden rausziehen, aber doch hoffentlich sichern und die Rega rufen. Wenn man sich gut vorher über das Gebiet informiert, lassen sich schon viele machbare Touren finden (Piz Palü?).
          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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          • Becks
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            #25
            AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

            Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
            Man kann es auch übertreiben, es gibt Gletscher und Gletscher.
            Oh ja. Zwischen Weisskugel und dem Ding hier sind Welten:


            Tödi Normalweg nach Linthal.
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              #26
              AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

              Und zum Vergleich:


              Aufstieg oberhalb Mischabelhütte


              Am Windjoch in Richtung Nadelhorn


              Oder zwischen Ulrichshorn und Balfrin

              ...
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              • Lampi
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                #27
                AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                http://www.spiegel.de/reise/europa/a...a-1041722.html
                Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
                Auf Tour
                "Exclusiv Klettern mit der Sektion Breslau" bei Facebook. Mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld!

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                  #28
                  AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                  Allalinhorn: Nachmittagstour, sofern man die Bahn benutzt. Ansonsten langer Anstieg aus Saas heraus, dazu noch mit recht ungünstig liegenden Hütten (Britannia / Längenfluh) und/oder langen Gletscherpassagen, teilweise auch noch durch das Sommerskigebiet.

                  Breithorn: Nachmittagstour ab Kabinenbahn Klein Matterhorn, alternativ dazu ein Aufstieg entlang der Skipiste. Für 3 Tage zudem etwas ungünstige Konstellation. Tag 1 auf die Gandegg, Tag 2 dann Breithorn und weiter, aber wohin? Das Biwak am Pollux wäre eine Idee, Mezzalama auch, aber was an Tag 3 als Ziel? Pollux könnte man begehen, ist aber in Kombination mit Breithorn am gleichen Tag machbar, Castor wäre noch eine Idee. Hauptproblem hier: alles auf dem Gletscher, zu zweit, im Oktober...

                  Grand Paradiso: ziemlich weite Anfahrt für eine Einsteigertour. Wie der Gletscher im Oktober aussieht - k.A. - aber der ist spaltentechnisch auch nicht ganz ohne. Ausserdem stellt sich die Frage: was an Tag 3 machen?

                  Schwarzenstein: findet man als längere Tagestour auf hikr, nichts für ein verlängertes Wochenende.

                  Similaun: Ab Vent 6 Stunden bis zum Gipfel. Tagestour. K.A. warum man da überhaupt eine Hütte benötigt.


                  Imo ist Nadelhorn immer noch die beste Alternative, da nur ein kurzes Stück auf dem Gletscher gewandert wird, der Rest dann an den Graten verläuft. Ausserdem bietet die Tour genügend Auslauf für mindestens drei Tage am Stück, ohne dass man wieder ins Tal muss (und dann wieder zu einer Hütte).
                  Zuletzt geändert von Becks; 29.04.2016, 09:55.
                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                    Ich habe mir jetzt schon einige Ecken noch einmal grob auf der Karte angeschaut, aber eigentlich hat man immer das gleiche Problem: Sobald es hoch rauf geht kommen Gletscher, und die sind Oktober eher tückisch (abhängig vom Neuschnee). Sobald es dann auch um 3-4 Tage Tourdauer handelt (freitag Hütte, Sa/So berg, Montag runter und heim) muss das Gebiet etwas weitläufiger sein, ausser man will 2x 2 Tagestouren durchziehen (Tag 1Hütte, Tag2 Berg und runter und weiter). Dann müssen auch noch Hütten vor Ort sein und die Übergänge dürfen nicht zu "unheimlich" ausgelegt sein, sprich nicht zu schwer und auch nicht zu lang.

                    Wenn man etwas tiefer geht (Fels), dann sieht es besser aus. Da könnte man eine Hochrundtour im Gotthard durchziehen (Fleckistock, Salbitecke etc.), aber auch hier sind die interessanten Routen (Sustenhorn Ostgrat- kombiniert, III/IV) nichts für Anfänger.
                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                    • MMueller
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                      • 09.06.2014
                      • 210
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                      #30
                      AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                      Hey Becks,

                      und echt nochmal vielen Dank für die Mühe die Du Dir machst ! ! !

                      Das Problem Gletscher / Oktober -> Neuschnee ist natürlich genau das worum es mir schon im Eingangspost ging.
                      Aber ich denke auch das die Nadelhorn/Balfrin Tour da super gut ist. Hab mir das Gebiet jetzt online in der Karte und auch mal auf Google Earth sowie Youtubevideos angeschaut und denke das das rundrum passt.

                      Bedingt durch die weite Fahrerei die wir haben ist das Nadelhorn/Balfrin von der Tourlänge (Abstiegs und Rückreisetag) am oberen Limit, aber so nutzt man die Tage auch gut aus !

                      Ansonsten wäre auch 1 Tag kürzer OK...also irgendetwas mit Donnerstag zum Furkapass, Freitag Hütte, Samstag Gipfel/Berg, Sonntag Abstieg und Heimfahrt.....ggf. auch mit Biwak wäre natürlich perfekt....

                      Bezüglich "tieferer" Touren ist es halt so, dass wir gern eine kombinierte Tour hätten bzw. im Zweifel eher viel Eis bevorzugen würden ....

                      Allalinhorn und Breithorn haben wir bis dato nicht ernsthaft drüber nachgedacht, da uns ehrlich gesagt diese Seilbahntouren nicht reizen und wir mal davon ausgehen, daß es zudem selbst am 1. Oktoberwochenende da noch voll sein wird.

                      Nach jetzigem Stand der Dinge planen wir die Nadelhorntour, denn die gefällt uns wirklich extrem gut ! !
                      Zuletzt geändert von MMueller; 29.04.2016, 10:52.

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                      • Flachlandtiroler
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                        #31
                        AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                        Letzten Endes mußt Du Dich kurzfristig nach Wetterlage entscheiden.
                        Das ist aber insofern auch kein Problem, als das die meisten Hochtourenhütten dann ohnehin bereits im Winterbetrieb sein werden, d.h. Du mußt nichts anmelden. Klarer Vorteil hier für die Schweizer Hütten: Die stehen Dir auf jeden Fall offen (keine komischen Schlüssel oder einfach garkeinen Winterraum oder oder)!

                        Also versteift Euch nicht auf ein Traumziel, sondern legt Euch noch eine Reservetour zu, am besten in einer anderen Region oder vom Anspruch her so, dass ihr diese auch bei schlechteren Verhältnissen machen könnt.
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                        • Becks
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                          #32
                          AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                          Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                          Also versteift Euch nicht auf ein Traumziel, sondern legt Euch noch eine Reservetour zu, am besten in einer anderen Region oder vom Anspruch her so, dass ihr diese auch bei schlechteren Verhältnissen machen könnt.
                          Da hätte ich folgende Ideen:

                          - Glarner Land (Runde um den Tödi, siehe weiter vorne), falls es oben schon zu viel Schnee hat und/oder das Wetter im Wallis schlecht ist.

                          - Die Nord-Südachsen bzw. Grate entlang des Maggia- und Verzascantals, wenn es im Norden generell schlecht ist oder/und zu viel Schnee liegt.

                          - Eine Mehrtagestour in der Region von Chiavenna (also die Nord-Süd-Gratachse nördlich davon sowie das gesamte Ost-Westgefüge nördlich von Chiavenna bis rüber nach St. Moritz) wenn man in Ruhe mit Biwak wandern möchte (plus obiges Schnee/Wetterproblem) oder als Alternative dazu eine Rundtour in der Nähe des Schweizer Nationalparks (Lischana Hochebene etc.).

                          - Mehrtagestour im Gotthardgebiet (Voralphütte, Salbit, Dammahütte etc.)

                          - Quer durch die Silvretta (Tübinger Hütte -> Jamtal)

                          - Silvretta "süd" - von Lavin auf den Linard und dann entgegen des Uhrzeigersinns quer durch die Berge bis zum Flüelapass, oder noch weiter

                          - Rund herum um Juf, also die Route Wisshorn, Piz Duan, Septimerpass, Stallerberg, Piz Platta und wieder zurück.


                          Da gibt es mehr als ausreichend Auswahl, und bei allen(!) kann ich schon jetzt sagen: jede Route/Ecke hat ihren ganz eigenen Charme, die Bergketten sind wild (kein Vergleich zum Alpenvorland) und bei allen Routen trifft man wohl auf kaum Leute, da einiges mit Biwak/Zelt durchgeführt werden muss.
                          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                          • Becks
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                            #33
                            AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                            Und gerade spontan entdeckt (und schon einmal vorgemerkt): In Italien, San Martino (westlich der Monte Disgrazia) sieht es interessant aus. San Martino liegt da mitten in einem langgestreckten Kessel, der fast 360° um den Ort herum reicht. Wenn man da einmal auf >2000m aufgestiegen ist kann man den ganzen Kessel entlanglaufen und trifft auf zig Biwakschachteln. Wenn das nicht mal interessant ist.
                            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                              #34
                              AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                              Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                              Und gerade spontan entdeckt (und schon einmal vorgemerkt): In Italien, San Martino (westlich der Monte Disgrazia) sieht es interessant aus. San Martino liegt da mitten in einem langgestreckten Kessel, der fast 360° um den Ort herum reicht. Wenn man da einmal auf >2000m aufgestiegen ist kann man den ganzen Kessel entlanglaufen und trifft auf zig Biwakschachteln. Wenn das nicht mal interessant ist.
                              Das dürfte der "Sentiero Roma" sein. Hochalpine Wanderung, die im Spätherbst wohl auch schon mal als Hochtour durchgeht.

                              OT: Aktuell ist da demnächst ja Melloblocco
                              Meine Reisen (Karte)

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                                #35
                                AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                                Uih !
                                Da hat sich ja schon wieder was getan

                                @Flachlandtiroler
                                Die Nummer mit dem Wetter ist natürlich klar - auch wenn ich dahingehend nichts gepostet habe, sind die Touren unsere Favoriten.....ich plane aber nie ohne mind. 1 (meist sogar mit 2) Alternativen....
                                Das letzte Wort hat immer Petrus.
                                Als Reservetour hatten wir uns eigentlich schon auf die Tödirunde festgelegt.
                                Jetzt hat Becks aber natürlich nochmal Ideen nachgelegt....da wird sogar die Wahl der "Schlechtwetteralternative" schwer...

                                Muss ich mir jetzt nochmal genau anschauen.....
                                Die Region um Chiavenna klingt sehr reizvoll und San Martino ("Sentiero Roma"?), aber auch Silvretta "süd".
                                Biwakschachteln und natürlich Zelt ist spitze !
                                Wir sind halt absolut zeltverrückt....
                                Bei allen Vorteilen den die Hüttenübernachtung gegenüber dem Zelt bietet (warm, wettersicher, Gepäck leichter, macht wenig arbeit usw. usw.) stehen wir einfach auf Zelt

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                                • Flachlandtiroler
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                                  Moderator
                                  Liebt das Forum
                                  • 14.03.2003
                                  • 30289
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                                  Zitat von MMueller Beitrag anzeigen
                                  Biwakschachteln und natürlich Zelt ist spitze !
                                  Naja, die roten CAI-Tonnen sind nicht immer so prickelnd.
                                  Nicht nur wegen der smartphonenden Italiener...
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                                  • MMueller
                                    Erfahren
                                    • 09.06.2014
                                    • 210
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                                    @Flachlandtiroler

                                    Ok. Dann lass es mich präzisieren

                                    Eine Tour mit der Nutzung von Biwakschachteln ist gut.
                                    Sofern die Tour halbwegs einsam und statt Biwakschachtel sogar mit Zelt möglich ist, ist die Sache dann sogar Spitze

                                    Aber ernsthaft...ich weiß worauf Du hinauswillst....aber da Becks schrieb "und bei allen Routen trifft man wohl auf kaum Leute" ging ich mal von ansatzweiser Einsamkeit aus und daher auch von tendentiell eher wenig genutzt Biwakschachteln.

                                    ...tja und im übrigen sind wir da eher anspruchslos....im Zweifel teile ich lieber eine Schachtel mit wenig anderem Publikum, als in einer gut besuchten Hütte zu nächtigen, solange die Schachtel nicht gerade olfaktorisch absolut nutzungsfeindlich ist....aber auch da kann man ja nun durchaus diskutieren, wie es manchmal im Matratzenlager duftet hehe...auch eine Forum der Risikoabwägung

                                    We will see

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                                    • MMueller
                                      Erfahren
                                      • 09.06.2014
                                      • 210
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: Einsteigerhochtour zum Saisonabschluß

                                      Sooo...
                                      Hier mal eine kurze Rückmeldung. Wenn man schon so viele Vorschläge bekommt, finde ich es immer angemessen auch zu berichten was draus geworden ist.

                                      Zunächst mal hatten wir uns ja (passendes Wetter vorausgesetzt) für das Nadelhorn und den Übergang zum Balfrin entschieden.

                                      Wetter hätte zwar gepasst, aber gesundheitlich haben wir uns die Tour schlichtweg nicht zugetraut. Mein Frau kurrierte noch an den Nachwirkungen eines hartnäckigen Husten und mein Bein war (bzw. ist) noch nicht so, daß ich es uneingeschränkt belasten möchte.
                                      Alles in allem wäre die Tour zwar objektiv eingeschätzt durchaus drin gewesen, aber wir hatten einfach kein gutes Gefühl und von Berggenuss wäre es vermutlich auch etwas entfernt gewesen....
                                      Mag vielleicht alles etwas vorsichtig sein, aber besser so, als sich nachher im Nachbarthread wieder zu finden.

                                      Geworden ist es dann ein nettes Wochenende in Saas-Fee und zumindest unser erster 4000er.....wenn auch "nur" das Allalinhorn.

                                      Mit etwas Glück hatten wir eine günstige Ferienwohnung gefunden, die wir von Donnerstag bis Sonntag belegten.

                                      Da wir von Mittwoch auf Donnerstag angereist waren hatten wir beschlossen den Donnerstag ganz relaxt zum akklimatisieren zu nutzen und sind gegen 9 Uhr mit der Bahn rauf bis Mittelallalin.
                                      Von dort sind wir dann mit Isomatte, Tee und "Futter" bewaffnet bis zum Ende des Skigebiets rauf und haben dort unseren Piknikplatz aufgeschlagen.
                                      Bei herrlichstem Wetter haben dort dann für rund 3 Stunden den Ausblick genossen, den Skifahrern zugeschaut, in der Sonne gedöst, Tee getrunken und gefuttert.
                                      Ein paar erstaunte Blicke waren uns natürlich auch sicher, als wir uns bequem niederließen, unsere Synmat 9LW aufgepumpt haben und unsere Tafel gedeckt
                                      Anschließend sind wir zuerst runter bis Mittelallalin und haben dann in aller Ruhe den Eispalast (den wir quasi für uns allein hatten) in Augenschein genommen und kurz überlegt, ob wir noch rüber zum Gipfel mit dem Mahnmal für die Verunglückten Saaser Bergführer wollen.....dann aber ehrlich gesagt keine Lust gehabt. Statt dessen haben wir uns nochmal ne halbe Stunde in die Sonne geworfen und sind dann runter und haben den rest vom Nachmittag in Saas-Fee verbracht.

                                      Freitag morgen sind wir dann gleich mit der ersten Bahn hoch und haben das Allalinhorn in Angriff genommen.
                                      Im Gegensatz zu Donnerstag mit Kaiserwetter sollte der Freitag nicht ganz so schön werden. Sonnig ja, aber deutlich kühler und mit durchaus kräftigem Wind. Im Rucksack landete daher neben der ohnehin schon einkalkulierten warmen Ausstattung noch ne dünne Daunenjacke zusätzlich.

                                      Vorweg gesagt:
                                      1. Glückkind muss man manchmal sein.....das Wetter blieb grandios. Sonnig, Kalt, aber meist fast windstill.
                                      2. Es ist echt schade das dieser Berg immer so despektierlich behandelt wird, denn die Tour war super schön und der Ausblick bereits vom Feejoch, danach auch vom Gipfel der absolute Hammer.
                                      Ja, die Tour mag kurz sein, ja, sie mag quasi keine bergsteigerischen Herausforderungen bieten - alles richtig.
                                      Aber dafür ist sie einfach schön !

                                      Der Ehrlichkeit halber muss ich aber gestehen, dass an diesem Tag in den 5 Stunden die wir am Berg waren gerade mal 3 Seilschaften vor uns waren und 2 nach uns kamen (und das alles 2er und 3er Seilschaften waren...keine einzige 9er Seilschaft oder ähnliches).
                                      Es war also alles andere als voll. Den Gipfel und das drunterliegende Plateau hatten wir schließlich sogar mehr als 30min für uns allein....klar könnte hier ein Andrang wie er sonst wohl herrschen wird das Erlebnis doch etwas trüben, doch den Andrang gibt es ja an anderen beliebten Gipfeln auch.....

                                      So. Los ging es jedenfalls wieder erstmal durchs Skigebiet, dessen Ende wir nach rund 30min erreichten.
                                      Nochmals Ausblick genießen, Steigeisen an, anseilen und weiter ging es....
                                      Die Spur(en) war(en) zwar nicht so schön wie man es oft in Videos sieht, aber doch sehr gut zu gehen.
                                      Am Feejoch gab es dann erstmal nochmals ne kleine Rast, Fotos machen, Müsliriegel futtern und schließlich ging es dann weiter....
                                      Im letzten Teilstück vor dem Plateau unterhalb des Gipfels kamen wir dann schließlich das einzige mal in den "Stau".
                                      Ein Bergführer mit seinen 2 Gästen hatte zwar kurz vor dem Feejoch uns überholt und bis hierhin sicherlich 15 Minuten Vorsprung "rausgelaufen"......im letzten Stück vor dem Plateau unterhalb des Gipfels war nun die Spur jedoch blank und seine Kunden mehr als unsicher....jetzt mußte er also bei jedem Schritt seiner Kundin gut zureden (keine Angst...die Steigeisen halten....vertrau den Steigeisen......einfach Gehen, das hält schon)....
                                      So war schließlich schwupp die wupp der Vorsprung wieder weg und wir standen dahinter.
                                      Da die 3 aber schließlich schon fast an der Engstelle im Fels angekommen waren wollten wir jetzt auch nicht überholen und blieben dahinter.

                                      Am Plateau saß schließlich noch eine weitere Seilschaft und eine kam grad vom Gipfelgrat runter.
                                      Da wir ja wußten das hinter uns auf weiter Strecke keiner mehr kommt spekulierten wir drauf, daß alle 3 anderen Seilschaften vor uns runter gehen würden und wir ein wenig unerwartete Einsamkeit bekämen.
                                      So ließen wir den Bergführer mit seinen Gästen als nächstes zum Gipfel und warteten schlichtweg ab bis sie wieder unten waren, bevor wir auf den (im übrigen zwar sehr kurzen aber doch wunderschönen) Schneegrat kletterten und zum Gipfel "schlenderten"
                                      Rund 2:50 Std. nach Aufbruch am Mittelallalin standen wir schließlich am Gipfel.
                                      Und nennt den Berg ruhig Frauen-4000er.....es war trotzdem total geil !

                                      Nach den obligatorischen Gipfelfotos (natürlich mußte das Matterhorn im Hintergrund ja erkennbar sein) sind wir schließlich runter vom Gipfel und haben am Plateau erstmal den Gipfelschnaps ausgepackt, während die letzte der anderen Seilschaften grad im Aufbruch war.
                                      Einsames Bergglück am Allalinhorn ! Unwahrscheinlich aber wahr ! Das Matterhorn rechts von uns komplett frei, das alles was links des Strahlhorn liegt hingegen unter einer flachgedrückten Wolkendecke - nur die Gipfel brechen durch.....fast schon surreal schön !

                                      Wir gönnen uns neben dem Schnaps noch ein paar Müsliriegel und machen fast 45 Minuten Pause....für uns eine unglaublich lange Gipfelrast
                                      Schließlich beschließen wir aufzubrechen, die Uhr zeigt 3:45 Std.
                                      Gemächlich schlappen wir runter übers Feejoch zum Ende des Skigebiets legen Seil und Steigeisen ab und "schlendern" zurück zum Mittelallalin, wo wir bei fast genau 5:00 Std. ankommen......

                                      Unser erster 4000er war geknackt !



                                      Samstag schließlich stand dann im Zeichen der Murmeltiere.
                                      Wir hatten gelesen, daß man am Spielboden freilebende Murmeltiere füttern und mit etwas Geduld und Glück gar streicheln kann....
                                      Ob dies nun aus Tierschutzgründen so gut ist oder nicht will ich mal gar nicht thematisieren, es ist ohnehin schon so wie es ist.
                                      Nach einem gemütlichen Frühstück zogen wir also mit Tee und Würsteln für uns, sowie Möhren und Erdnüssen für die Murmeltiere los Richtung Spielboden.
                                      Wunderbarerweise ist die Spielbodenbahn dieses Jahr im Erneuerungsbau und das Restaurant am Spielboden geschlossen.
                                      Das Wetter war auch nicht ganz so sonnig wie die letzten Tage.....

                                      Ergo: Wir waren die einzigen die Samstag dort hochschlappten und das Glück war uns wiederum hold.
                                      Zwar wimmelte es ob des Wetters nicht von Murmeltieren, aber ein paar ließen sich blicken, füttern und sogar kraulen.
                                      Was will man also mehr. Die Zeit verging im Flug, wir bummelten wieder runter und entschlossen uns dann noch auf einen Kaffee mit der Bergbahn rauf nach Hannig zu fahren.

                                      Schließlich war der Tag auch fast rum. Abends war dann noch packen angesagt, bevor wir Sonntag den Rückweg einschl. Mittagessen bei Bekannten in Zürich antraten.

                                      ENDE der Tour - schön war´s

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