Zugspitze - Traum oder Alptraum

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  • arcteryx
    Anfänger im Forum
    • 01.10.2003
    • 40

    • Meine Reisen

    Zugspitze - Traum oder Alptraum

    Hallo zusammen,

    ich möchte Anfang September mit Freunden auf die Zugspitze wandern. Am Freitag zur Höllentalangerhütte, am Samstag durchs Höllental auf den Gipfel, weiter zur Knorrhütte und am Sonntag durchs Reintal absteigen.

    Ich habe diese Tour geplant, weil ich von vielen Seiten hörte, dass es einfach toll ist und dazu eine große Herausforderung. Nun stellt sich mir die Frage, wie diese Herausforderung einzuschätzen ist. Meine Freunde sind durchweg outdoorbegeistert aber großteils keine Bergsteiger mit Erfahrung im Umgang mit Steigeisen.

    Nachdem ich im Internet viele Artikel gelesen habe, bin ich mir nicht mehr sicher, ob es die richtige Tour ist und ob ich es meinen Freunden zumuten kann bzw. darf.

    Ich bin mir bewußt, dass die Frage nicht leicht zu beantworten ist, aber wie schwer ist die Zugspitze wirklich?

    Kann ein halbsweg trainierter Mensch die Tour genießen, darum geht es mir nämlich. Ich möchte meinen Freunden eine schöne Tour bieten, die sie fordert, aber auf keinen Fall überfordert. Ich habe leider nicht die Zeit, die Tour vorher schon mal zu gehen.

    Vielen Dank für eure Einschätzungen!

  • Gast-Avatar

    #2
    Grüß Gott,

    also dann leg ich mal los...

    Ich habe die Tour 2003 gemacht und es war sozusagen meine erste richtige Bergtour (so mit Kletterpassagen und so).
    Der Weg von der Höllentalhütte zum Gipfel ist IMHO wirklich eine Genußtour. Selbst ich als quasi Anfänger, fühlte mich nirgendwo unsicher oder überlastet, da überall Unmengen an Metall im Fels steckt. Schwindelfrei sollte man aber schon sein, da man stets nette Tiefblicke geniesst. Technisch würde ich sagen, dass es max Stellen im IIten Grad hat und diese sind dann wiederum auch vollkommen versichert.
    Rein landschaftlich finde ich die Tour auch toll. Man muß sich allerdings seelisch auf ein furchtbares Gedränge einstellen.

    Die Anforderungen liegen ganz klar auf der konditionellen Seite. Für einen Nichtbergsteiger ist´s halt ne ungewohnte Bewegung und zudem viele Höhenmeter. Dazu kommt die kurze Passage über den Gletscher, welche aber IMHO kaum Kenntnisse erfordert. Man latscht halt der Spur (im Zickzack um die Spalten) nach. Steil ist´s auch nicht. Lediglich fallen sollte man da nicht, da man dann vermutlich ziemlich weit kullert, bzw. in einer Spalte landet

    Fazit: Ich hab auf der Tour haufenweise Kinder gesehen und auch fußlahme etc. ;) Ich werde in Kürze auch mit einem Freund die Tour machen und werde nich mal Hüftgurt u.ä. mitnehmen...

    Grüße,
    Ant

    ps: Helm nicht vergessen! Die Leute beschmeissen einen da ständig mit Steinen!

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    • Gast-Avatar

      #3
      ps: hier sind sehr viele Bilder von unserer Tour, falls das beim Einschätzen hilft...

      http://www.ant1.de/zugspitze/index.htm

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      • Gast-Avatar

        #4
        Hmm.... die Tour klingt echt interessant...
        Meine Ausgangsituation wäre ähnlich wie die von arcteryx: Leute mit wirklich guter Kondition, aber keine Erfahrung am Berg. Ist es da ratsam, ebenfalls auf Klettersteigset u.ä. zu verzichten? Und anders gefragt: wie sieht es aus mit der Gletscherpassage: müssten sich da alle mit Grödel oder Steigeisen eindecken?
        Ciao
        MofD

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        • Gast-Avatar

          #5
          Zitat von MofD
          Hmm.... die Tour klingt echt interessant...
          Meine Ausgangsituation wäre ähnlich wie die von arcteryx: Leute mit wirklich guter Kondition, aber keine Erfahrung am Berg. Ist es da ratsam, ebenfalls auf Klettersteigset u.ä. zu verzichten? Und anders gefragt: wie sieht es aus mit der Gletscherpassage: müssten sich da alle mit Grödel oder Steigeisen eindecken?
          Ciao
          MofD
          NEIN Auf Klettersteigset NICHT verzichten! Wenn du von "keine Erfahrung am Berg" sprichst, wäre das grob fahrlässig!
          Grödel oder Steigeisen sind Pflicht, da es nunmal ein Gletscher ist und wenn du Pech hast, stehst halt davor und es geht nimmer weiter...
          Ich hab schon lustige Geschichten gehört von Leuten, die sich Steigeisen geteilt haben und dann Arm-in-Arm da hochgeeiert sind

          Grüße,
          Ant

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          • Gast-Avatar

            #6
            Ok, zugegeben, die Frage war etwas noobig - aber wenn du schreibst, dass du ohne Hüftgurt unterwegs sein wirst... da ich mich ja darum kümmern muss, dass alle die entsprechende Ausrüstung haben!
            Ciao
            MofD

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            • arcteryx
              Anfänger im Forum
              • 01.10.2003
              • 40

              • Meine Reisen

              #7
              Vielen Dank für die bisherigen Einschätzungen!

              Es steht außer Frage, dass ich mit Klettersteigset und Steigeisen zur Zugspitze reisen und dies ebenfalls meinen Freunden empfehlen werde. Man weiß ja nie und ich fühle mich gesichert einfach besser!

              Schöne Tage

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              • Thomas
                Alter Hase
                • 01.08.2003
                • 3118
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Da braucht man schon ein festes Nervenkostüm, wenn man hier ohne Klettersteigset langgeht:


                ;)
                Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.

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                • Saltir
                  Dauerbesucher
                  • 16.02.2005
                  • 510
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von Thomas
                  Da braucht man schon ein festes Nervenkostüm, wenn man hier ohne Klettersteigset langgeht
                  Geschmackssache...
                  Saltir
                  http://alpi-ticinesi.ch/

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                  • Tiago
                    Erfahren
                    • 29.03.2005
                    • 206

                    • Meine Reisen

                    #10
                    nee, finde das schon fast unverantwortlich...sorry aber sowas nehmen sich dann andere zum Vorbild und dann ....nicht ohne Grund sind da Drahtseile sorry aber ich habe so fast schon nen freund verloren...sitzt jetzt im Rollstuhl , war in den Dolomiten (er machte Fotos für Intersport...) und ist so sechs Meter runter gefallen....
                    Greetz sanTiago




                    *Auf der Suche nach dem Sinn und Unsinn des Lebens*

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                    • Gast-Avatar

                      #11
                      Zitat von ant-online
                      Ich werde in Kürze auch mit einem Freund die Tour machen und werde nich mal Hüftgurt u.ä. mitnehmen...
                      Da hab ich mich halt gefragt, ob das praktikabel ist. Wenn ich das Bild so sehe, dann war meine Frage natürlich überflüssig.
                      Hatte bisher nur eine kurze Tourenbeschreibung gelesen, in der natürlich ein Klettersteigset in der Ausrüstungsliste stand. Aber manchmal steht da dann auch etwas zu viel drin...
                      Werde also dafür Sorge tragen, dass alle die entsprechende Ausrüstung dabei haben!! Sonst ist es wirklich extrem leichtsinnig und Verantwortungslos!!
                      Ciao
                      MofD

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                      • Flachlandtiroler
                        Freak
                        Moderator
                        Liebt das Forum
                        • 14.03.2003
                        • 30285
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Huch, da gehen die Meinungen ja ganz schön auseinander...
                        Mein Senf dazu: Wegen so'n paar Eisentritten würde ich auch nicht extra einen Gurt anlegen. Frage ist, ob das allfällige Gedränge da (Gegenverkehr, Überholversuche) es nicht doch erforderlich macht. Und: Wenn man einen Helm zu meinen braucht und es saust einem wirklich mal was auf den Deckel kann es einem natürlich auch aus dem Stand lupfen.
                        Ich würde die Tour aber nicht zur Hochsaison machen wollen, insofern für mich eine hypothetische Frage... ;)

                        Gruß, Martin
                        Meine Reisen (Karte)

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                        • MaMa
                          Fuchs
                          • 27.08.2002
                          • 1207

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Moin,

                          ich hab´diese Tour vor ...ähm, 8 Jahren AFAIR gemacht, mit Klettersteigset und Gurt.
                          Für fitte, outdoorbegeisterte, aber bergunerfahrene Leute ist IMO Gurtzeug obligatorisch, es gibt irgendwie ein Gefühl der Sicherheit. Die Unerfahrenen werden i.d.R erst auf der Tour feststellen, auf was sie sich eingelassen haben

                          Wer so alpin erfahren ist wie ant - und die Route schon zum widerholten Male geht - der kann wohl einschätzen, ob für ihn persönlich der Gurt überflüssig ist oder nicht.

                          gerade auf Routen wie dem Höllental, mit viel Gehgelände und unschwierigen, aber exponierten Kraxelstellen lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen.
                          Grüssle...
                          Martin
                          ------------------------------------------------------

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                          • Saltir
                            Dauerbesucher
                            • 16.02.2005
                            • 510
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Nun gut: Die Drahtseile sind zum Festhalten da... Es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er ohne Sicherung geht. Und diese Grenze ist bei mir bei jener Stelle noch lange nicht erreicht.

                            Verantwortung trage ich ggf. für eine Gruppe, die gemeinsam mit mir unterwegs ist. Für andere, die meinen, es mir ohne Erfahrung nachahmen zu müssen, sehe ich mich als nicht zuständig an. Ich bin doch nicht der Babysitter der Nachsteigenden.

                            Trotzdem: Anfänger gehören hier gewöhnlich gesichert. Und wer mir versucht, zitternd hinterherzuschleichen (auch das kam schon vor...), den mache ich kurzerhand auf gewisse Defizite aufmerksam und empfehle ihm sehr direkt, umzukehren!

                            Im übrigen würde man auf sehr viele Gipfel (die heutzutage alles andere als 'in' sind, z.B. Pizzo Pecora/TI, Cima di Sassina/TI, Torrione di Bèttola/VG) gar nicht hinaufkommen, wenn man sich nicht sicher in haarsträubendem Gelände zu bewegen weiss...
                            Saltir
                            http://alpi-ticinesi.ch/

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                            • Gast-Avatar

                              #15
                              Also ich wollte das hier nicht zu einer Grundsatzdiskussion zum Thema gesichert oder ungesichert ausarten lassen.

                              Bei sehr vielen Bergen geh ich nunmal im IIten Grad ungesichert (gelegentlich wird das vermutlich sogar mal ne III) und mehr ist´s an der Zugspitze halt auch nicht. Selbst bei "Kettenwegen" meide ich diese in der Regel und versuche "sauber" zu klettern. Zum Nachahmen ist das nicht zu empfehlen und ich denke das sollte auch jeder selbst entscheiden. Nur weil ich mit 240 über die Autobahn bretter, verleite ich ja auch nicht jeden zum rasen

                              Also generell sollte jeder für sich entscheiden ob gesichert oder nicht und das nötige Sicherungsmaterial gehört bei einer unbekannten Route sowieso IMMER an den Mann. Aufs Matterhorn haben wir auch deutlich mehr Eisen hochgeschleppt als letztendlich nötig war...

                              Grüße,
                              Ant

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                              • -Flo-
                                Erfahren
                                • 09.03.2004
                                • 146

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Also ich würde an Deiner Stelle unbedingt für alle raten, Klettersteigsets mitzunehmen. Was bringt es Dir und Deinen Freunden, an den besagten exponierten Stellen zwar den coolen (und anscheinend erfahrenen) Alpinisten zu mimen, aber letztendlich der Exponiertheit doch nicht ganz gewachsen zu sein. Damit gefährdet man sich selbst und andere.

                                Außerdem soll die Tour doch schließlich Spaß machen und keine Mutprobe werden. Nimm Gurt und Klettersteigset mit und entscheide dann spontan. Dann bist Du auf jeden Fall auf der sicheren Seite und musst im worst case nicht umdrehen, bevor die Tour richtig losgegangen ist.
                                Insbesondere für Deine alpin noch unerfahrenen Freunde ist es unmöglich, vorher abzuschätzen, wie sicher sie sich wirklich fühlen mit ordentlich Luft unterm Ar... :wink:

                                Ich würde mir einfach keinen Stress machen, Sicherung einpacken und entspannt die Tour genießen.

                                Just my 2 cents...

                                Gruß, FLO

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                                • gaudimax
                                  Erfahren
                                  • 10.06.2005
                                  • 395
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Wenn du keine spezielle Bergausrüstung mitnehmen möchtest kannst du ja auch mal den Anstieg übers Reintal in Augenschein nehmen. Ist zwar ein ziemlicher Hatsch, der dafür aber landschaftlich wunderschön ist, an dem man an ein paar Hütten Pause machen kann und der erst am Ende etwas schwieriger wird, jedoch trotzdem noch um einiges leichter als durchs Höllental.
                                  Absteigen kann man dann von der Zugspitze nach Ehrwald, ist der schnellste weg runter, zwar teilweise am Anfang recht steil, aber wenn man trittsicher ist auch ohne weiteres zu bewältigen.

                                  Wenn ihr euch ein Klettersteigsett, Helm, Gurt etc. mitnehmen wollt, dann klickt doch mal auf den Link unten. Vielleicht ists ja was für euch.
                                  Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
                                  Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
                                  Darum, Mensch, sei zeitig weise!
                                  Höchste Zeit ist\'s! Reise, reise!
                                  Wilhelm Busch

                                  Kommentar


                                  • Gast-Avatar

                                    #18
                                    Zitat von gaudimax
                                    Wenn du keine spezielle Bergausrüstung mitnehmen möchtest kannst du ja auch mal den Anstieg übers Reintal in Augenschein nehmen. Ist zwar ein ziemlicher Hatsch, der dafür aber landschaftlich wunderschön ist, an dem man an ein paar Hütten Pause machen kann und der erst am Ende etwas schwieriger wird, jedoch trotzdem noch um einiges leichter als durchs Höllental.
                                    Absteigen kann man dann von der Zugspitze nach Ehrwald, ist der schnellste weg runter, zwar teilweise am Anfang recht steil, aber wenn man trittsicher ist auch ohne weiteres zu bewältigen.

                                    Wenn ihr euch ein Klettersteigsett, Helm, Gurt etc. mitnehmen wollt, dann klickt doch mal auf den Link unten. Vielleicht ists ja was für euch.

                                    Er möchte doch schon über´s Reintal absteigen und kennt somit die Strecke und die Hütten (wie er ja schon in der Anfrage schreibt ...)


                                    Nix für ungut,
                                    Ant

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                                    • baracuda
                                      Neu im Forum
                                      • 04.07.2005
                                      • 9

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Also, ich muss sagen, ich bin einigermaßen fassungslos. Wer meint, er sollte auf Klettersteigen ungesichert gehen, dem sei ein Blick in Pit Schuberts Bücher empfohlen.

                                      Mir ist auch klar, dass man nicht immer und überall gesichert gehen kann, bei meinen Hochtouren gehe ich auch viel seilfrei. Aber auf einem Klettersteig sollte man da keine Kompromisse machen, schließlich ist da immer viel los und man setzt sich auch Gefahren aus, die man nicht selbst beeinflussen kann, z.B. Steinschlag, durch die vielen anderen ausgelöst.

                                      Wenn wir mal das gepostete Bild als Diskussionsgrundlage nehmen: Hier ist es ja nicht so, dass man auf die technischen Sicherungsmittel verzichtet kann und nur am Fels gehen kann, warum also soll man hier ungesichert gehen?

                                      Ich denke Unfälle auf Klettersteigen passieren vor allem Anfängern, die schlecht ausgerüstet sind aber ganz sicher auch Leuten, die in jedem Gelände sicher seilfrei unterwegs sind und deshalb meinen, eine Sicherung sei überflüssig.

                                      Kommentar


                                      • Saltir
                                        Dauerbesucher
                                        • 16.02.2005
                                        • 510
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                                        #20
                                        @baracuda:

                                        Sorry, aber ich habe den Eindruck, Du weisst nicht wovon Du sprichst. Du kennst die im Foto dargestellte Stelle? Offenbar nicht! Wir reden hier nicht von einem Klettersteig, sondern von einer 10-minütigen einfachen, wenn auch recht exponierten Passage...
                                        Saltir
                                        http://alpi-ticinesi.ch/

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