Kaufberatung Klettergartenseil

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  • Puppenwickler
    Gerne im Forum
    • 17.11.2014
    • 78
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    AW: Kaufberatung Klettergartenseil

    Und sobald die erste Abseilpiste mit 42 m Länge
    erscheint, sind wir bei 90 m Einfachseil. Irgendwie habe ich nicht das Gefühl,
    dass sich etwas verbessert hat, wenn ich 90 m Halbseil durch 90 m Einfachseil
    austausche.
    Warum glaubst du, brauchst du ein 90 m Seil?
    Ich finde Flachlandtirolers Hinweis wichtig, sich vor Ort einen Kopf zu machen, "wo man einsteigt und wie man wieder runterkommt." Mit diesem flexiblen Denken vor Ort braucht man auch nicht ein Strick, der allen Eventualitäten gerecht wird. Mag sein, dass es 42 m Abseilstrecken gibt, aber die Regel ist es nicht. Du wirst in den meisten Klettergebieten mit 60 m sehr gut auskommen - wenn du Dir nicht sicher bist, nimmst du halt ein 70er. Ich denke, es wird bei einer (noch nicht) höhentauglichen Kletterpartnerin sowieso erstmal um kleinere Höhen gehen. Da sind 15 m Höhe schon nicht wenig - 70 m Strick (oder sogar mehr) dafür ätzend viel. Ein 90 m Einfachseil ist generell exotisch und für dein Profil ziemlich unnötig.
    “To have a great adventure, and survive, requires good judgment. Good judgment comes from experience. Experience, of course, is the result of poor judgment." Geoff Tabin

    "Im Falle eines Falles ist das Fallen alles."

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    • Juergen
      Fuchs
      • 17.01.2011
      • 2221
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Kaufberatung Klettergartenseil

      Zitat von Puppenwickler Beitrag anzeigen
      Ich denke, es wird bei einer (noch nicht) höhentauglichen Kletterpartnerin sowieso erstmal um kleinere Höhen gehen. Da sind 15 m Höhe schon nicht wenig ...
      Das ist glaube ich der Punkt. Ich sträube mich, 70 m zu nehmen, wo ich eigentlich
      genau weiß, dass ich froh sein kann, wenn es mit den 15 m klappt.

      Ich liebäugle mit dem Tendon Ambition 10.2, das gibt es für 99 € aber nur in 50 m.
      Das hat einen geringen Fangstoß und ist recht sicher. Vielleicht ist es ja für den
      Anfang nicht schlecht, kleine Brötchen zu backen. Zum Abseilen hätte man noch
      die Option das 90 m Halbseil an den Nachsteiger zu binden.

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      • jeskodan
        Fuchs
        • 03.04.2007
        • 1844
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: Kaufberatung Klettergartenseil

        50m ist zu kurz, 60m passt 70m kann man machen. hab selbst nen 50er und ist doof.

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        • Schattenschläfer
          Fuchs
          • 13.07.2010
          • 1697
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Kaufberatung Klettergartenseil

          Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
          Tendon Ambition 10.2 ...ist recht sicher.
          Ist es. So wie jedes andere Einfachseil auch.

          Wobei sich dann schon imho die Frage stellt, warum es unbedingt zwei verschiedene Seile für Halle und Klettergarten sein müssen, wenn es im Endeffekt auf zwei Einfachstricke mit 40m und 50m rausläuft, gerade wenn du auf Schnäppchen und günstigen Preis aus bist.

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          • Bluebalu
            Dauerbesucher
            • 19.05.2013
            • 959
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Kaufberatung Klettergartenseil

            Jetzt meldet sich mal ein Local, bzw. ein Kenner der Freiburger Kletterfelsen zu Worte.
            Ich habe damals Anfang bis Ende der Neunziger alles auf der deutschen Seite bis zum Schwierigkeitsgrad 7+ (also fast alle Touren) nach und nach abgehakt, auch in Klettergebieten die heute gesperrt sind.
            Inclusive der vermoosten immerfeuchten Schrotttouren und das A0 Dach im Gfäll.

            Zur Seillänge:
            Jürgen, du findest genug (leichte) Touren wo sogar ein 30m Seil zum topropen reicht.
            Da der Standart der Altvorderen Erschliesser damals 45m waren, sind die leichteren Touren zumindest im Vorstieg und von oben nachgesichert kletterbar.
            Danach wurde 50m die Standartseillänge, es gibt kaum (genau genommen KEINE) Touren im Freiburger Raum, wo man nicht mit einem 50m Seil topropen kann.
            60m oder gar 70m sind hier nicht erforderlich.
            Aber wenn man zum Genussklettern zB. nach Südfrankreich reist, sollte man unbedingt ein 60er wenn nicht gar 70m dabei haben.
            Dort macht es mehr fun und Sinn, da dort die entsprechenden Routenlängen (bis zu 35m) vorhanden sind.

            Meine Empfehlung:
            Ohne jetzt den aktuellen Markt zu kennen, der Preisunterschied zwischen 50m und 60m ist nicht so gross, dass sich es lohnt wegen einer Handvoll Rubel ein kürzeres Seil zu kaufen.
            Dumm nur, dass Du ja schon ein 40m Hallenseil gekauft hast.
            Als Gelegenheitskletterer bzw. Einsteiger reicht ein Seil für alles.

            Imprägnierung:
            Als Schönwetterkletterer kann man darauf verzichten, zumal sich die recht schnell "rausschrubbelt".

            Durchmesser:
            Die psychooptische Komponente lässt Anfänger mehr Vertrauen in dickere Seile fassen.
            Wenn das Seil allerdings nach langem Gebrauch "aufpelzt" und immer unansehnlicher in Richtung 20mm geht, da geht die Vertrauenskurve doch sehr steil nach unten. Vom schlechteren Handling mal ganz abgesehen......

            Dickere Seile brauchen auch länger bis sie "durch" / "fertig" sind.
            Das Abschneiden lohnt sich im Grunde genommen auch nicht:
            Ein Gelegenheitskletterer wird sein Seil eher altersbedingt austauschen, ein Vielkletterer braucht eh kurz drauf ein neues, da das Seil im Rest ja auch schon einiges einstecken musste. So als Zwischenlösung um sich in die Hallensaison zu retten,Ok, aber sonst?

            Wer mit dünneren und dickeren Seilen abgeseilt hat, weiss dass er/sie mit der Bremshand kräftiger zupacken muss je dünner das Seil ist.
            Auch sind nicht alle Sicherungsgeräte für alle Durchmesser geeignet (so zB. mein Grigri aus der ersten Serie).
            Hier also aufpassen und beraten lassen.
            Sport Bohny oder die AdventureCompanie in Freiburg sind da die besten und kompetenten Ansprechpartner.
            Das muss zueinander passen!
            Sicherungsgeräte ganz allgemein am besten vom erfahrenen Kletterer in der Praxis zeigen lassen und nicht vom erstbesten, dahergelaufenen Grossmaul.

            Gewicht:
            Heh, ich bin (war) Sportkletterer und kein Lastesel!!
            Aber jeder wie er mag...
            Weniger Gewicht, weniger Material (Mantel) = schneller durch.

            Oben aussteigen:
            Eigentlich immer möglich, doch aus Naturschutzgründen sollte man das unterlassen!!
            Die Felsköpfe sind für viele Pflanzen und Tierchen ein ganz seltenes Biotop und sie können von dort nicht mehr
            wegwandern....
            Bitte einfach die überall in der Wand steckenden Umlenkhaken benutzen.

            Wandhöhe:
            s.o.
            Ist in den Führern meist doch irgendwo angegeben und Kletterlänge ist seltenst wesentlich länger als Wandhöhe.

            Winterzeit = Hallenzeit:
            Eiger-Nord in Freiburg selbst, Impulsiv in Emmendingen oder Weil, Strassburg, Boulderhalle in Basel es gibt genug indoor Möglichkeiten um erstmal reinzuschnuppern.
            Die Impulsivs hatten damals Sauna inklusive.

            Outdoor:
            An den Freiburger Klassiker wie dem Oberrieder Gfäll, dem Kandel wirst du kaum rum kommen.
            Gueberschwihr (Sandstein) oder Martinswand (schon alpin angehaucht) in den Vogesen.
            Oder das ganze Basler Jura (Pelzli, Bärenfels, Gempen......)
            Oder Todtnauer Schwimmbadfelsen ( ja, da gehts direkt vor dem Schwimmbad im Wald hoch zu den Felsen)
            mit vielen leichten und kurzen Routen
            Oder der Stohren (auf dem Weg von Staufen nach Schauinsland) ideal im Sommer da sehr schattig
            Oder Battert (war mir meist zu weit, aber ich bin auch Jura-sozialisiert....)

            Welches Seil du kauft ist im Grunde egal, schlecht behandelt krangeln sie alle und werden durchgescheuert, wenn du sie über eine Kante schleifen lässt.
            Die leichteren, dünneren haben halt weniger Reserve.
            Und irgendwelche Performanceunterschiede, wie zB. geringererer Fangstoss, geringere Seildehnung (wichtig beim Sportabhängen, äh, topropen an der Schlüsselstelle) wirst du eh kaum merken (zumal ja der direkte Vergleich meist nicht gegeben ist)

            Ciau Bluebalu

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            • Juergen
              Fuchs
              • 17.01.2011
              • 2221
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Kaufberatung Klettergartenseil

              Zitat von Bluebalu Beitrag anzeigen
              Dumm nur, dass Du ja schon ein 40m Hallenseil gekauft hast.
              Das wäre kein Problem, das Seil ist heute gekommen und ich kann es noch 2 Wochen zurückgeben.

              Ich hätte auch kein Problem damit, für die Halle ein 40 m Seil und für Outdoor
              in der Freiburger Gegend ein 50 m Seil zu haben. In der Halle habe ich geringere
              Anforderungen an das Seil, da gibt es keine scharfen Kanten.

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              • Puppenwickler
                Gerne im Forum
                • 17.11.2014
                • 78
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                @Bluebalu, super (lokaler) Input.
                Wenn dort wirklich 50m für die meisten Routen reichen. Dann würde ich nur ein Seil für Halle und draußen nutzen. Dann steht für Jürgen nur die Frage, ob es 50 oder mit Reserve 60 m sein sollten. Eh du die beiden Seile (40 und x) durch hättest und auch noch nicht abschätzen kansnt, wie intensiv das Hobby wird...
                “To have a great adventure, and survive, requires good judgment. Good judgment comes from experience. Experience, of course, is the result of poor judgment." Geoff Tabin

                "Im Falle eines Falles ist das Fallen alles."

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                • Schattenschläfer
                  Fuchs
                  • 13.07.2010
                  • 1697
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                  Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                  In der Halle habe ich geringere
                  Anforderungen an das Seil, da gibt es keine scharfen Kanten.
                  Ich seh scho, die Entscheidung steht.
                  Versprochen, das ist jetzt der letzte Beitrag, in dem ich rumnerve mit dem Hinweis, dass bei sachgemäßen Gebrauch dein 9.8mm Edelrid Boa (oder jedes andere gängige Einfachseil) sehr gut für drinnen + draußen geeignet ist. Leute, die ihren Strick gerne missbrauchen, keinen ordentlichen Seilverlauf hinkriegen und gerne über Kanten sägen lernen das meistens auch sobald sie mal fast am Seilzug gestorben sind.

                  Was du (aktuell) beschreibst klingt nach 50m oder 60m Einfachseil anstatt Doppelkauf.
                  OT: Ich hab für draußen 70m (Herstellungsdatum 2011), jetzt seit heuer einen kurzen Strick mit 40m, den ich in der Halle und auch schon mal für Mehrseiltouren mit Abstieg zu Fuß, z.B. Tannheimer (wenn kein Halbseil nötig ist) oder für kürzere Klettergartentouren benutze und würde sowas in der Art weiterhin empfehlen, wenn es wirklich zwei Seile sein sollen.

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                  • Juergen
                    Fuchs
                    • 17.01.2011
                    • 2221
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                    Zitat von Schattenschläfer Beitrag anzeigen
                    Ist es. So wie jedes andere Einfachseil auch.
                    Zitat von Schattenschläfer Beitrag anzeigen
                    Versprochen, das ist jetzt der letzte Beitrag, in dem ich rumnerve mit dem Hinweis, dass bei sachgemäßen Gebrauch dein 9.8mm Edelrid Boa (oder jedes andere gängige Einfachseil) sehr gut für drinnen + draußen geeignet ist.
                    Einig sind wir uns im folgenden Punkt:
                    • Jedes Einfachseil wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
                      die angegebene Zahl an Normstürzen halten.
                    Das Problem ist ein anderes:

                    Wer sagt Dir, dass Dein Sturz im Klettergarten ein Normsturz ist ?
                    Sobald eine Kante im Spiel ist, sieht die Sache ganz anders aus.

                    In der Halle dagegen kann man nur Normstürze mit Faktor <= 0,8
                    produzieren, wenn man vom Boden sichert.

                    Daher möchte ich auch im Klettergarten ein höherwertiges Seil haben
                    und ich möchte dieses nicht in der Halle verschleißen.

                    Zitat von Puppenwickler Beitrag anzeigen
                    @Bluebalu, super (lokaler) Input.
                    Dem schließe ich mich an!

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                    • TeilzeitAbenteurer
                      Fuchs
                      • 31.10.2012
                      • 1461
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                      Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                      Wer sagt Dir, dass Dein Sturz im Klettergarten ein Normsturz ist ?
                      Sobald eine Kante im Spiel ist, sieht die Sache ganz anders aus.

                      In der Halle dagegen kann man nur Normstürze mit Faktor <= 0,8
                      produzieren, wenn man vom Boden sichert.
                      Einen Normsturz gemäß Definition bekommst du in kaum einer Kletterhalle und auch in den meisten Klettergärten schon theoretisch nicht hin, weil er einen Sturzfaktor von etwa 1,7 beinhaltet: Wikipedia
                      Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Da es aus Praxisgründen keinen genormten Test für Kantenfestigkeit gibt, hilft gegen Seilriss durch Kantenbelastung vor allem ein großer Seildurchmesser. Abgesehen davon wüsste ich von keinem entsprechenden Seilriss im Klettergarten. Nachgewiesenermaßen erfolgversprechende Zutaten sind ein anständiger Pendler, bei dem das Seil über eine hinreichend scharfe Kante gezogen wird; in der Form typischerweise nur in alpinen Gefilden zu finden.
                      Praktischerweise hilft ein großer Seildurchmesser sowohl gegen Verschleiß, als auch gegen Seilriss durch Kanten. Unter Sicherheitsaspekten spricht also wenig dagegen, sich ein Seil mit 11 mm Durchmesser zu besorgen (falls es sowas überhaupt noch gibt) und das dann sowohl in der Halle, als auch im Klettergarten zu benutzen.

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                      • Juergen
                        Fuchs
                        • 17.01.2011
                        • 2221
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                        #31
                        AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                        Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                        Abgesehen davon wüsste ich von keinem entsprechenden Seilriss im Klettergarten. Nachgewiesenermaßen erfolgversprechende Zutaten sind ein anständiger Pendler, bei dem das Seil über eine hinreichend scharfe Kante gezogen wird; in der Form typischerweise nur in alpinen Gefilden zu finden.
                        Täusch Dich da mal nicht. Ein Freund von mir hat vor 20 Jahren ein Seil
                        beim Abseilen in der Südpfalz geschrottet: Es lag offensichtlich über einer
                        Kante und der Mantel und Teile des Kerns waren durch.

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                        • TeilzeitAbenteurer
                          Fuchs
                          • 31.10.2012
                          • 1461
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                          Wie hat er das denn fertig gebracht? Vor nicht allzu langer Zeit wurde davor gewarnt, mit Schlingen einen Haken zum Topropen über eine Kante zu verlängern, weil die durch die Bewegung schnell durchscheuern, aber ein Seil dürfte selbst in einer vergleichbaren Situation deutlich wiederstandsfähiger sein. Um ein Seil beim abseilen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, würde mir spontan nur Verklemmen in einer fiesen Scharte in den Sinn kommen oder hat er den großen Schwinger über die Wand versucht?

                          Das ändert aber auch nichts an der Kernaussage, dass dicke Seile sowohl hinsichtlich Verschleiß als auch hinsichtlich Kantenfestigkeit die Option der Wahl sind. Dagegen sprechen eigentlich "nur" Gewicht und Handling.

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                          • Raphsen
                            Dauerbesucher
                            • 29.05.2005
                            • 617

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                            Also ehrlich gesagt finde ich deine Besorgnis um das richtige Seil übertrieben. Ich habe mir dazumals einfach für solche Zwecke das erst beste 60m Seil gekauft (zuerst Mammut Tusk, dann 3 Jahre später das Beal Edlinger) welches ich für Halle und Klettergarten benutzt habe. Für diese Anwendungen ist es doch total Wurst ob man nun noch 0.5-1 kg mehr oder weniger mit sich schleppt, oder bist du jeweils so am Limit beim Zustieg?

                            Deine Bedenken bezüglich der Sicherheit der Seile kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Wenn du dich entscheidest Klettersport zu betreiben dann bist implizit bereit erhöhte Risiken in Kauf zu nehmen (menschliche Fehler, Steinschlag, Sturz auf den Boden, Verkehrsumfall bei der Anfahrt etc) dass die Gefahr eines Scharfkantenrisses im Klettergarten vernachlässigbar ist. Wenn dir dieses Szenario so Sorgen bereitet, dann würde ich an deiner Stelle gar nicht erst klettern gehen.
                            Gipfelsammlung

                            Kommentar


                            • Flachlandtiroler
                              Freak
                              Moderator
                              Liebt das Forum
                              • 14.03.2003
                              • 30316
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                              OT:
                              Zitat von Juergen
                              Ein Freund von mir hat vor 20 Jahren ein Seil beim Abseilen in der Südpfalz geschrottet: Es lag offensichtlich über einer Kante und der Mantel und Teile des Kerns waren durch.
                              Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                              Wie hat er das denn fertig gebracht?
                              Mit normalem Abseilen geht das nicht. Entweder wurde abgelassen, es kommt vom Abziehen (mit Mannschaftszug... ).

                              Oder während des Abseilens wurden irgendwelche Sperenzchen angestellt:
                              Ich hab' z.B. mal beim Ausräumen ein zwar altes, aber intaktes Seil dadurch hingerichtet, dass ich auf halber Felshöhe einige Male unter Last hin und her gependelt bin. Im Ergebnis schaute auf einer kurzen Strecke bereits der Kern heraus d.h. der Mantel war auf diesem Seilstück nahezu vollständig aufgerieben.
                              Das Seil lief über eine völlig stumpfe Kante (Winkel >150 Grad), aber halt unter Last.
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                              • Bluebalu
                                Dauerbesucher
                                • 19.05.2013
                                • 959
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                                Also eigentlich ist alles wichtige schon gesagt, trotzdem nochmal ein paar Anmerkungen:
                                Kantenfestigkeit:
                                Edelweiss hat mal damit geworben als einziges Seil EINEN Sturz über eine 1mm Kannte zu halten.
                                Werbeblablupp, muss jeder selber wissen was er davon hält.
                                In der Praxis kommen Stürze über scharfe Kante extremst selten vor. Genausowenig Normstürze.
                                Zitat Teilzeitabenteurer:
                                Vor nicht allzu langer Zeit wurde davor gewarnt, mit Schlingen einen Haken zum Topropen über eine Kante zu verlängern, weil die durch die Bewegung schnell durchscheuern, aber ein Seil dürfte selbst in einer vergleichbaren Situation deutlich wiederstandsfähiger sein.
                                Ich würde es immer wieder so machen, also mit Bandschlinge verlängern, eine angescheuerte Bandschlinge ist wesentlich billiger und schneller ersetzt als ein über eine grosse Länge angegriffenes Kletterseil.
                                Wenn man nicht hin und her pendelt (auch als Sichernder), sondern hoch klettert ist da auch nicht soviel "Bewegung" zur Seite und damit zum Scheuern drin. Aber ja, das Material sollte man vor, während und nach Einsatz genau kontrolieren.

                                Ich schätze Jürgen nicht als Psycho ein, der vollkommen überfordert sich eine Tour "heldenhaft" hochstürzt.
                                Pit Schubert hat mal ein Seil mit definiertem Sportklettersturz malträtiert, äh getestet:
                                Ich weiss jetzt nicht mehr die genauen Zahlen, doch die Grössenordnung müsste wohl stimmen:
                                Gerissen ist es nach 140 Sportkletterstürzen, erste Mantelverletzungen zeigten sich so bei 110 und ab ca 80 war das ehemals runde Seil ein Schwarz (Metallabrieb) gefärbtes Flachband, spätestens hier hätte auch der hartgesottenste Geizhals und Ignorant im eigen Interesse das Seil ausgesondert und ersetzt!

                                Es gibt andere Faktoren die ein Seil wesentlich besser schrotten:
                                Das allseits beliebte Toprope-Klettern beansprucht das Seil wesentlich mehr als Vorsteigen (selbst mit gelegentlichen Stürzen) und anschliessendem Abseilen.
                                Ein Seilsack (zB. in der Farbe blau-gelb billigst beim Schweden erhältlich) verhindert, dass der Dreck und die Feuchtigkeit des Bodens sich ins Seil einarbeitet.
                                Deswegen trampelt man auch nicht auf dem Seil rum.
                                Ein gedankenloser Seilverlauf über Kanten, Ecken, Dächer und schrappeln über die Wand im allgemeinen und besonderen.
                                Unterschiedlich lange Express oder auch mal ne kurze Bandschlinge bringt Abhilfe.
                                Sandsteinklettern, hier lässt sich der Sandstaub eigentlich nicht vermeiden.
                                Dass Batteriesäure Seile unsichtbar töten und damit auch dich, will ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen.
                                Extrem viel Sonne lässt Seile auch schneller altern, ergo im Dunkeln lagern und nicht offen im Auto liegen lassen.
                                In der Halle kletterst du zwar mehr in kürzerer Zeit, aber die gerade erwähnten Verschleisskomponenten lassen vermuten dass das Seil draussen mehr angegriffen wird, aber ich gestehe, ich bin auch immer mit nem älteren Strick indoors unterwegs gewesen, weil ich draussen für gefährlicher halte und von daher das bestmögliche Seil lieber draussen verwende und deswegen indoor schone.

                                Und da jeder halt sein Seil anders beansprucht (auch innerhalb seiner Kletterkarriere) hilft es auch wenig zu sagen das Seil xy war gut oder Mist. Das ist alles sehr subjektiv eingefärbt.
                                Du kriegst was du bezahlst!
                                Selten gibts ne Jubiläumsaktion, wo gute Seile billig rausgehauen werden, oder SSV, wo ein kleiner Laden sein Restbestand (1 Seil) noch los werden will.
                                Ob billig dir reicht und wirklich soviel früher den Geist auf gibt in Relation gesetzt zu dem etwas teurerem Alternativseil, so dass es sich wirtschaftlich lohnt mehr aus zu geben, wird schwerlich fetszustellen sein.
                                Zudem ist jede Kaufentscheidung individuell und ich weigere mich dir zu sagen "Nimm das", denn ich will nicht "schuld" sein, wenn dir dein Seil doch nicht passt und ganz sicher wenns das richtige ist, heisst es ja nicht Danke, Bluebalu sondern der Erfolg wächst immer auf dem eigenen Mist, genau wie beim Misserfolg ja immer die anderen schuld sind und man selbst nur ein bischen mitschuldig ist, vielleicht.......

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                                • TeilzeitAbenteurer
                                  Fuchs
                                  • 31.10.2012
                                  • 1461
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                                  OT:
                                  Zitat von Bluebalu Beitrag anzeigen
                                  Ich würde es immer wieder so machen, also mit Bandschlinge verlängern, eine angescheuerte Bandschlinge ist wesentlich billiger und schneller ersetzt als ein über eine grosse Länge angegriffenes Kletterseil.
                                  Wenn man nicht hin und her pendelt (auch als Sichernder), sondern hoch klettert ist da auch nicht soviel "Bewegung" zur Seite und damit zum Scheuern drin. Aber ja, das Material sollte man vor, während und nach Einsatz genau kontrolieren.
                                  Wenn dazu noch Gelegenheit ist, ist das wahrscheinlich günstiger. Es ging bei den Warnungen aber weniger um leichtes anschraddeln, sondern um Totalausfall, nachdem mit Schlingen über Kanten verlängert und dann daran ausgiebig im Toprope geklettert wurde. Mit so einem Aufbau bekommt man eine Schlinge anscheinend schneller durch, als die meisten denken würden, wobei 16 mm Nylon vermutlich deutlich länger durchhalten, als 6 mm Dyneema. Wenn man so was vor hat, sollte man noch für 10-15 € so einen PVC-Seilschutz drüberziehen; verlängert sowohl die Lebensdauer des Materials, als im Zweifelsfall auch die eigene.


                                  Edelweiss hat mal für sich in Anspruch genommen, besonders kantenfeste Seile zu bauen. In Ermangelung einer geeigneten Prüfmethode konnte das aber nicht unabhängig bestätigt werden.

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                                  • Juergen
                                    Fuchs
                                    • 17.01.2011
                                    • 2221
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                                    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                    Mit normalem Abseilen geht das nicht. Entweder wurde abgelassen, es kommt vom Abziehen (mit Mannschaftszug... ).
                                    Zitat von TeilzeitAbenteurer Beitrag anzeigen
                                    Wie hat er das denn fertig gebracht? ... Um ein Seil beim abseilen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, würde mir spontan nur Verklemmen in einer fiesen Scharte in den Sinn kommen oder hat er den großen Schwinger über die Wand versucht?
                                    Er wusste selber nicht wie und warum das passiert ist. Er ist ja nicht mehr mit dem
                                    Seil die selbe Stelle hochgeklettert, um nachzusehen. Vermutlich war da eben eine
                                    Kante, die er nicht so ernst genommen oder übersehen hat und es gab beim Abseilen
                                    kleine Bewegungen nach links und rechts, die ausreichend zum Schrotten des Seiles
                                    waren.

                                    Ich finde, es ist charakteristisch für Unfälle, dass der Betroffene das Problem nicht
                                    voraussieht und dass der Unfall völlig überraschend kommt. Und davor ist kein Mensch
                                    gefeit, auch nicht der erfahrendste Bergsteiger.

                                    Zitat von Raphsen Beitrag anzeigen
                                    Deine Bedenken bezüglich der Sicherheit der Seile kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Wenn du dich entscheidest Klettersport zu betreiben dann bist implizit bereit erhöhte Risiken in Kauf zu nehmen (menschliche Fehler, Steinschlag, Sturz auf den Boden, Verkehrsumfall bei der Anfahrt etc) dass die Gefahr eines Scharfkantenrisses im Klettergarten vernachlässigbar ist. Wenn dir dieses Szenario so Sorgen bereitet, dann würde ich an deiner Stelle gar nicht erst klettern gehen.
                                    Ähnlich könnte man auch beim Autofahren argumentieren: Wer sich Gedanken
                                    darüber macht, ob er einen Kleinwagen oder einen Mittelklassewagen kaufen
                                    will, sollte am besten nicht mehr Autofahren.

                                    Die Gefahr eines Scharfkantenrisses besteht vor allem im leichten Gelände,
                                    also genau da, wo ich gegebenenfalls mit meiner Freundin unterwegs wäre.

                                    Zitat von Bluebalu Beitrag anzeigen
                                    Pit Schubert hat mal ein Seil mit definiertem Sportklettersturz malträtiert, äh getestet:
                                    Ich weiss jetzt nicht mehr die genauen Zahlen, doch die Grössenordnung müsste wohl stimmen:
                                    Gerissen ist es nach 140 Sportkletterstürzen, erste Mantelverletzungen zeigten sich so bei 110 und ab ca 80 war das ehemals runde Seil ein Schwarz (Metallabrieb) gefärbtes Flachband
                                    Das kann ich mir gut vorstellen, das sind dann aber nur Stürze ohne Kanteneinfluss,
                                    also unter Bedingungen, wie wir sie in der Halle haben. Interessant wäre zu wissen
                                    mit welchem Sturzfaktor das Seil belastet wurde. Ich nehme mal an deutlich unter 1.

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                                    • Bluebalu
                                      Dauerbesucher
                                      • 19.05.2013
                                      • 959
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                                      Zitat Jürgen:
                                      Die Gefahr eines Scharfkantenrisses besteht vor allem im leichten Gelände,
                                      also genau da, wo ich gegebenenfalls mit meiner Freundin unterwegs wäre.

                                      Die Gefahr besteht vor allem da, wo unbeleckte, unerfahrene und manchmal auch unbelehrbare Anfänger/Fortgeschrittene nicht auf einen günstigen Seilverlauf, gegebenenfalls verlängerte Express, Aufschlagsgelände, zusätzliche (selbst mitzubringende) Sicherungsmittel achten und so komische Tips wie eben nicht mit ner Bandschlinge über die Kante zu verlängern, sondern unter Last eine ganze Klettertourlänge zweimal das Seil (genaugenommen viermal) über eine Kante schrappeln. Logo, das Seil hält mehr aus, aber wie lange und wie sehr wird es geschwächt? Mir egal, mein Seil ist es nicht!
                                      Wenn man diese eine Verlängerung über die Kante für mehrere Touren nutzt und eben nicht ordentlich verlegt und auch die Expressen in der jeweiligen Tour nicht eingehangen hat, klar dann kanns die Schlinge auch hin und her bewegen und ne UL Dyneema hat halt auch nicht die Reserven wie eine 30mm breite "Normalbandschlinge".
                                      Intensivst im toprope geklettert, das erinnert mich an diverse kommerzielle Kletterkurse.
                                      Was da alles abging war bei weitem nicht immer sicherungstechnisch in Ordnung oder Materialschonend.
                                      Aber sag mal was einem Bergführeraspiranten, der auf Helm, Brustgurt und HMS besteht. Da bist es DU, der total alle sicherheitsrelevante Massnahmen unterlässt und überhaupt schleich dich, du bist ein schlechtes Vorbild, usw. usf.

                                      Anfänger stürzen übrigens nicht:
                                      Die wenigsten haben soviel Selbstbewusstsein/Selbstüberschätzung, dass sie hemmunglos irgendwo einsteigen.
                                      Und selbst wenn sie das tun und nicht weiterkommen, wird meist die Tour an irgendeinem Haken hängend (ohne vorherigem Sturz) abgebrochen.
                                      Meist wird zuerst die Route im Toprope angeschaut und wenn man sie dort Sturzfrei/Hängerfrei durchstiegen hat, wird eine Rotpunktbegehung im Vorstieg angegangen.

                                      (der Vorteil an den Freiburger Gebieten: vielfach kann man von oben an die Umlenker heranlaufen, es muss also nicht zwingend einer erstmal hochklettern)

                                      Und es gibt noch ganz andere vertrackte Anfängerfehler, zB. in der Halle das Seil von unterhalb der letzten eingehangenen Express hoch holen und einhängen, Ergebnis: ich sach mal suboptimaler Seilverlauf

                                      Vertrau mir, ich war selbst mal Anfänger und habe etlichen Anfängern das Klettervirus weitergegeben.
                                      Geh einfach in ne Halle, freunde dich mit sympatischen und erfahrenen Kletterern an und geh dann im Frühjahr mit ihnen an den Fels.
                                      Obacht: es gab damals schon ausschliessliche Hallenkletterer, die verzweifelt den roten Griff in der Naturwand gesucht haben.
                                      Zuletzt geändert von Bluebalu; 20.12.2014, 14:13.

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                                      • Juergen
                                        Fuchs
                                        • 17.01.2011
                                        • 2221
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                                        Es gibt gerade das Mammut 10.2 Gravity Classic in 70 m für 87,96 €.
                                        Spricht da was dagegen? Oder lieber doch ein Tendon Master 9.7 für 132 € ?

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                                        • Gast42026082
                                          GELÖSCHT
                                          Erfahren
                                          • 12.02.2013
                                          • 169
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                                          #40
                                          AW: Kaufberatung Klettergartenseil

                                          Nein, es spricht nichts gegen deine bisher recherchierten Seile. Alle sind geprüft und entsprechen den geforderten Normen.

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