Seilpartnersuche-Verarschung

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  • Benzodiazepin
    Fuchs
    • 12.03.2012
    • 1322
    • Privat

    • Meine Reisen

    Seilpartnersuche-Verarschung

    moin zäme

    da ich 4 tage zeit hatte, bestes wetter herrschte und keiner aus meinem freundeskreis verfügbar war, habe ich auf gipfelbuch.ch einen tourenpartner gesucht. ich fand jemanden, der für grand combin, mont blanc, junfrau, finsteraarhorn etc. einen motivierten, fitten, erfahrenen und zuverlässigen seilpartner suchte.

    herrlich, diese beschreibung passt auf mich (), deshalb hab ich mich gemeldet. als wir uns schliesslich auf der konkordia-hütte trafen, kam er gerade vom grand combin. wir tauschten uns über gemachte touren aus, alles schien gut.

    am nächsten morgen machten wir uns auf in richtung jungfrau (zu warm, rottalsattel schon um 08:00 uhr schneematsch, knapp oberhalb umgekehrt). auf dem gletscher musste ich ihm erst mal zeigen, wie man sich korrekt anseilt...er beteuerte aber, dass spaltenrettung kein problem sei, das habe er im griff. aufgrund seines verhaltens während der tour kamen mir bezüglich seiner seiltechnik immer mehr zweifel auf. zurück in der hütte forderte ich ihn auf, mal eine spaltenrettung zu simulieren. null, nix, nada, keine ahnung. absoluter reinfall also, mit so einem partner mach ich keine touren, ich bin heute morgen (2 tage früher als geplant) wieder nach hause.

    wie schützt ihr euch bei der online-tourenpartner-suche vor solchen betrügern?
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  • Nordmarka
    Erfahren
    • 26.08.2013
    • 229
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Seilpartnersuche-Verarschung

    Na, jetzt weisste, warum er jemand erfahrenes gesucht hat ... weil er es nicht ist. Zum Glueck hast Du es vor dem Ernstfall gemerkt! Wenn natuerlich auch blød ist, dass Anfahrt und Planung umsonst gewesen ist, eine schøne geplante Tour vermasselt wurde.
    Wie man sich davor schuetzen kann - gute Frage, næchste Frage ...

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    • wegener
      Erfahren
      • 13.02.2013
      • 186
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Seilpartnersuche-Verarschung

      Naja, bis ich einen Schweizer Flaschenzug aufgebaut habe wird es wahrscheinlich auch Nacht und wieder hell - Ein neuer Tag.

      Wenn die Bremsknoten nicht halten solange bis der unten sich gesichert hat oder der oben (wenn brauchbarer Firn oder Eis...) einen Fixpunkt gesetzt hat, ist eh alles essig. Also biete ich eh schon mal eine grundsolide Risikobereitschaft auf.

      Grundlegende Tourenplanung, Anseilen, Pickel in die Hand, Steigeisen an, Lose Rolle einrichten, Aufprusiken sollte man in der Tat zusammenbringen.

      Ich finde es irgendwie unwürdig sich gegenseitig checklistenmässig abzufragen, und sich Referenzen geben zu lassen.

      Hat sich jemand ein Ziel in diesen Kategorien gesetzt gehe ich zunächst immer davon aus, wir sind mehr oder weniger erwachsene Leute und jeder weiss hinreichend, auf was er sich einlässt.

      Dazu würde ich mit einem Fremden nicht so risikoträchtige Touren unternehmen. Das habe ich einmal gemacht, da haben wir die Tour bis in die Details durchgesprochen und dutzende Mails hin- und hergeschickt. Also kannte ich den Mann schon, bevor ich ihn das erste Mal gesehen hatte.

      Hauptsache andersherum selber nie vorgeben, dass man mehr könne als man kann. Dann ist eigentlich schon alles in Butter. Und wozu auch? Wohin sollte das führen? Zu nichts Gutem.

      Ansonsten bleibt nur:
      • Grob Einschätzen und Vertrauen
      • Die schriftliche Komplett-Checkliste unterschreiben lassen und Referenzen geben lassen


      Wenn man vor Ort sehenden Auges erhebliche Zweifel an der Kompetenz des andern bekommt, von der man glauben konnte, dass der sie besitzt, oder wenn man schlicht ein völlig unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis hegt, dann muss man sich eben in Sicherheit bringen.

      Das ist dann sicherlich für alle Beteiligten ärgerlich.

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      • Lampi
        Fuchs
        • 13.05.2003
        • 1905
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Seilpartnersuche-Verarschung

        Anstatt heimzufahren, hättet Ihr auch was ohne Gletscher machen können.
        Außerdem gehe ich mit neuen Leuten immer erst mal ne Rund auf die Alb zum Klettern. Hat zwar mit den ganz hohen Bergen nichts zu tun, aber man merkt, wer eine große Klappe hat oder ein Kamikaze- Kletterer ist.

        Wie kam der eigentlich vom (und zuvor auf den) Grand Combin wenn er so unerfahren war?
        Zuletzt geändert von Lampi; 13.06.2014, 19:50. Grund: .
        Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
        Auf Tour
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        • Benzodiazepin
          Fuchs
          • 12.03.2012
          • 1322
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Seilpartnersuche-Verarschung

          @ wegener:
          es muss ja kein schweizer flaschenzug sein. aber von jemandem, der gross tönt mit mont blanc und finsteraarhorn, erwarte ich, dass er irgend eine möglichkeit kennt, jemanden aus der spalte zu holen. schweizer flaschenzug, österreicher, lose rolle, was selbstgebasteltes...irgendwas.

          das mit der "grundsoliden risikobereitschaft" ist schon klar, zu zweit auf dem gletscher brauchts das eh, erst recht wenn man sich nicht kennt. und je einzeln zur konkordia-hütte geht

          Zitat von wegener Beitrag anzeigen
          Ich finde es irgendwie unwürdig sich gegenseitig checklistenmässig abzufragen, und sich Referenzen geben zu lassen.
          am telefon test-fragen stellen find ich eben auch doof. aber genau darum gehts mir: was sonst? einfach fragen "kennst du dich mit spaltenrettung aus" klappt nicht, wenn der andere unbedingt auf tour will und deshalb lügt.

          Zitat von wegener Beitrag anzeigen
          Dazu würde ich mit einem Fremden nicht so risikoträchtige Touren unternehmen.
          ist das allgemein gemeint oder meinst du damit die touren im aletschgebiet?


          @lampi:
          theoretisch hätte man etwas ohne gletscher machen können. aber erstens: ist im aletschgebiet bisschen schwierig. zweitens: wer nichts kann, mich anlügt und mein leben so in gefahr bringt, dem vertrau ich nicht. mit dem geh ich auch nicht auf eine grat-tour. da geh ich besser alleine, dann reisst mich keiner mit runter.

          klar, es ist immer ideal, wenn man sich gegenseitig bei ner einfachen tour kennenlernen kann. meine frage hier ist aber: wie kann ich das umgehen? wie kann ich per telefon/mail rausfinden, ob der andere ein bisschen was auf dem kasten hat, ohne ihn zu brüskieren?

          Zitat von Lampi Beitrag anzeigen
          Wie kam der eigentlich vom (und zuvor auf den) Grand Combin wenn er so unerfahren war?
          solo. er ist fit und gut auf den skiern. solo musste keine kenntnisse über sicherungstechnik etc haben.
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          • wegener
            Erfahren
            • 13.02.2013
            • 186
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Seilpartnersuche-Verarschung

            Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
            ist das allgemein gemeint oder meinst du damit die touren im aletschgebiet?
            Mein allgemein,für den (nicht ganz auszuschliessenden) fall das der Fremde Erfahrungs/technisch schwach auf der Brust ist, dann kann das noch sehr gut funktionieren auf ausreichend einfachen Hochtouren, also z.B. sehr geringe Spaltengefahr.

            Im Aletschgebiet waren ja laut Gipfelbuch schon Einschätzungen, das Schneebrücken kollabieren. Da muss die Seilschaft sicher drauf vorbereitet sein.

            (Wenn man alleine auf den Grand Combin geht hat man entweder Erfahrung bei Tourenplanung, etc. oder man hat vielleicht zuletzt kurzfristig Glück gehabt.)

            Ich bin momentan auch am Überlegen spontan einen Tourenpartner online zu suchen für irgendwas aus meiner Sicht anspruchsvolles, Watzespitze Ostgrat, Grossvenediger Westgrat, gar Täschhorn (obwohl ich mir selbst nicht sicher bin, ob ich bei denen durchkomme und wie).

            Da hab ich mir auch Gedanken gemacht, ob ich mich auf einen Fremden einlassen will, oder ob sich jemand bei für mich grenzlastigen Touren auf mich einlassen will und soll.

            Wenn's drauf ankommt, vielleicht sollte man die Leute bei sowas doch lieber klipp und klar ausfragen und die beidseitigen Anforderungen und den Arbeitsmodus klar benennen. Je mehr ich drüber nachdenke.
            Zuletzt geändert von wegener; 13.06.2014, 21:28.

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            • lorenzo
              Dauerbesucher
              • 21.08.2006
              • 542

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Seilpartnersuche-Verarschung

              Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
              wie schützt ihr euch bei der online-tourenpartner-suche vor solchen betrügern?
              ich geh einfach nicht mit leuten die ich nicht entweder kenne, oder bei denen mir nicht von (vertrauenswürdigen) bekannten bestätigt wird das sie tauglich sind. dabei stört mich eigentlich weniger wenn jemand irgendwas bestimmtes nicht weiss/kann (ok, basics wie spaltenbergung/lvs suche etc. sollten schon drin sein), sondern eher das unselbstständige/unsichere und unvermögen entscheidungen zu treffen, was ich schon mehrfach erlebt habe...

              wenn ich da niemanden finde, geh ich lieber allein, wenn auch dann in der regel halt nicht auf einen schneebdeckten gletscher.

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              • benett
                Erfahren
                • 13.08.2013
                • 174
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                Stelle mir zwei Fragen:
                1. Muss ich mich dabei auf den Partner verlassen können?
                2. Hab ich jemanden, bei dem ich mir sicher bin, mich auf ihn verlassen zu können?

                Bei 1. Ja; 2. Nein wird die Tour nicht gemacht. Ist, wie umkehren, hart. Aber zu einer vernünftigen Risikoabschätzung gehört auch der Partner; Genauso wie man nicht ohne Wetterbericht oder mit ungeprüften Leihequipment losziehen würde.
                Wenn ich mich dann grummelnd vom Wunschziel verabschiedet habe findet sich ja meist doch irgendwas, was schön ist und mich so unterfordert, dass es auf den Partner fast nicht ankommt. Da kann ich dann unbekannte und ungeprüfte Partner riskieren.

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                • jeskodan
                  Fuchs
                  • 03.04.2007
                  • 1844
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                  Am besten gar nicht hatte da mal ein/zwei sehr doof Erfahrungen auch mit Leuten die ich so kannte aber halt noch nicht alpin mit unterwegs war. Weil man aber doch öfter mal mit jemand neuen unterwegs ist und antestet etc hier mein System

                  Was "sportliches" kürzeres wo Standplatzsicherung nötig ist und man abseilen kann, was sich aber noch innerhalb der Komfortkletterzone bewegt (so dass man notfalls alles alleine vorsteigen kann Hintergrund ist, dass man auf jedenfall auf seine kosten kommt Dazu ist die Gefährdung meiner Ansicht nach geringer als bei Touren die in Teilen eigenverantwortlich sind (Grat etc wo man am Ende noch mitgerissen wird).
                  Solange derjenige halbwegs sichern kann, was man recht flott merkt, hab ich da am wenigsten Probs, da ich als Vorsteiger im üblichen Gelände eh nicht stürzen will und insgesamt die Verantwortung primär bei mir liegt. Dazu kommt man im Notfall gut und sicher raus (abseilen) und kriegt auch jemanden der durchdreht halbwegs gut noch raus.
                  Touren die lang sind und eher leicht sehe ich kritischer, weil man nicht weiß wie derjenige reagiert wenns mal Probs gibt und man im Zweifelsfall am arsch der welt rumsteht. Also lieber mal austesten wie schwer man mit den bollerschuhen noch klettern kann als ne "einfache" Kennenlerntour.
                  Ach und das wichtigste und schlimmste, dass eigentliche Tourenziel vergessen und eines suchen was an diese Bedingungen passt.

                  U lieber ngeh ich solo als mit jemanden den ich nicht kenne und der keine gemeinsamen Referenzbekannten hat ist eh immer mal gut


                  Ps: meine persönliche leidgeprüfte Erfahrung ist. Fitness, technisches Können alles nicht so relevant wie der Panik Faktor. Alles kriegt man irgendwie hin, aber wie sich einer in ner kritischen Situation verhält weiß man vorher nicht. Setzt derjenige sich hin und weint oder behält er nen klaren Kopf. Da ist leider auch die Tourenliste nur begrenzt aussagefähig. Hat er alles mit nem starken versierten Partner gemacht der íhn halb hochgezogen hat bei bestem wetter oder selbst als erster am Seil bei kack Bedingungen?
                  Zuletzt geändert von jeskodan; 14.06.2014, 13:42.

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                  • Lampi
                    Fuchs
                    • 13.05.2003
                    • 1905
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                    Zitat von jeskodan Beitrag anzeigen
                    Alles kriegt man irgendwie hin, aber wie sich einer in ner kritischen Situation verhält weiß man vorher nicht. Setzt derjenige sich hin und weint oder behält er nen klaren Kopf. Da ist leider auch die Tourenliste nur begrenzt aussagefähig.

                    Hat er alles mit nem starken versierten Partner gemacht der íhn halb hochgezogen hat bei bestem wetter oder selbst als erster am Seil bei kack Bedingungen?
                    Wer öfters mal in kritische Situationen gerät, dessen Planungskompetenz steht zur Disposition.

                    Wer als Stärkerer bei "Kackbedigungen" nicht umdreht, stellt sein Leben und das seiner Partner hinter seinen sportlichen Ehrgeiz. Mit sowas muss ich nicht unterwegs sein.

                    Mit Fremden gehe ich nur Touren, bei denen es einen technisch sicheren Zustand gibt, der i.d.R. so aussieht, dass sich weder vor- noch rückwärts bewegt wird. Entweder man kann auf Entspannung der Situation warten oder die Rettung holen. Gullies, aus denen man um 9 Uhr draußen sein muss und die nicht anfliegbar sind, fallen da raus.
                    Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
                    Auf Tour
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                    • wegener
                      Erfahren
                      • 13.02.2013
                      • 186
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                      Es ist für die Harmonie einer Seilschaft eben auch ungemein wichtig, auf welche Art die Individuen Touren durchführen und wie sie ticken.

                      Das bei Fremden abzuklopfen ist sehr schwer, weil es ein vielschichtiges Abstimmungsproblem ist.

                      Wohlfühltempo, Pausenbedürfnis aus verschiedenen Gründen
                      Daran kann es schon scheitern, dass man sich auf die Nerven geht. A muss sein Tempo ständig reduzieren und warten. Oder B muss hinterherstolpern und seine Widerstandskraft schwindet immer mehr

                      Technisches Können
                      Vielleicht geht A nur Schwierigkeiten, die er mit jahrzehntelanger Erfahrung immer noch seilfrei beherrschen kann. Sicherungstechnik benötigt und beherrscht er gar nicht. B braucht aber im gleichen Niveu früh Seilsicherung und beherrscht sie auch

                      Selbsteinschätzung, Tourenplanung
                      A plant immer Touren wo er ex ante weiss, dass er durchkommt. B testet das öfter vor Ort an und hat immer ein offenes Auge auf Rückzugsoptionen. A weiss was er sich zutrauen kann.

                      Ehrgeiz, Motivation
                      A setzt sich ein Ziel und operiert im Grenzbereich um es auch zu erreichen. Er bildet wenn er einen Seilpartner braucht eine Zweckgemeinschaft um sein Ziel zu erreichen. B ist mehr als Ausgleich unterwegs. Er sitzt in der Hütte gerne abends noch und unterhält sich mit Fremden. Er ist gerne mit Leuten unterwegs, alleine gar nicht.

                      Reserven
                      Wenn es haarig wird beisst A die Zähne zusammen und klettert auch einen ausgesetzten IIIer mit Schnee mit Steigeisen noch seilfrei. Bei B ist der Übergang von Genuss zu Stress schmal. Dann setzt er sich hin und macht ohne Seilsicherung genau gar nichts mehr. C merkt erst sehr spät, dass er hier eine Grenze überschritten hat, er wird immer verkrampfter und schiebt schließlich eine ausgewachsene Panik-Attacke, als im ein Tritt wegbröselt.

                      Soziale Kompetenz
                      A und B sind bereit aufeinander einzugehen, Abstriche zu machen und sich aneinander anzupassen. D wiederum braucht einen Tourenpartner genau auf Augenhöhe, Stärkere und Schwächere nerven ihn ungeheuer. Er braucht es ganz genau so wie er es braucht und kann davon nicht abweichen

                      Oder unterschiedlicher Humor oder Ansichten, etc., etc.
                      Zuletzt geändert von wegener; 14.06.2014, 22:58.

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                      • binom999
                        Erfahren
                        • 29.08.2012
                        • 453
                        • Privat

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                        #12
                        AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                        Ich habe kein alpines Wiessen und bin nur Wanderer und Kletterer. Ich hatte vor zwei Wochen meinen Freund aus Deutschland in Neuseeland und gemeinsam waren wir in Wanaka.

                        Ich also zum DOC und nach anspruchsvolleren gefragt (wir hatten davor den 12 Tagestrail auf Stewert Island gemacht und den Kepler Trail in Te Anau) und da meinte der Mitarbeiter wir könnten die Skyline Route laufen (ca. 20km, Tagestour). Vom DOC aus hat mein Freund die Bergkette gesehen die schon leicht mit Schnee bedeckt war. Der Trail sollte aber noch eine Probleme möglich sein, meinte der DOC-Mitarbeiter

                        Er selbst ist in einer wesentlich besseren körperlichen Verfassung als ich. Er läuft jedes Jahr zwei Marathon und mehrere kürzere Läufe.

                        Als er aber die schneebedeckte Bergkette gesehen hat und er auch auf der Karte gesehen hat, dass wir eigentlich nur oben auf dem Grat langlaufen bekam er kalte Füße und sagt noch vor dem DOC-Mitarbeiter das er da nicht mit mir hochläuft. Erst war ich natürlich sauer, da ich nach den relativ zivilen Trails endlich mal was schwereres machen wollte und ich mich gefreut hatte mit Ihm und seiner Fitness jemanden gefunden zu haben mit dem man sowas machen kann (alleine geh ich sowas nicht, da ist mir die Gefahr zu groß).

                        Ende vom Lied wir sind den Trail nicht gelaufen und sind dafür bei Franz Josef eine Tagestour gewandert.

                        Er hat mir vornerein gesagt das er Schiss hat und so ein Verhalten erwarte ich von jedem Partner, denn dann muss man sich erst gar nicht in eine Situation begeben die gefährlich werden kann, auch wenn ich erstmal schlechte Laune hatte, da ich mich darauf gefreut hatte auch mal ausgesetztere Trails zu laufen.

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                        • Becks
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 11.10.2001
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                          #13
                          AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                          Zitat von Benzodiazepin Beitrag anzeigen
                          wie schützt ihr euch bei der online-tourenpartner-suche vor solchen betrügern?
                          Vor solchen Typen bist Du nicht sicher, da hilft oft nur eine Testrunde im ungefährlichen Terrain um den anderen beschnuppern zu können. Wir hatten hier auch vor langer Zeit mal einen Fall bei dem sich zwei für eine Schneeschuhtour verabredeten, einer davon dem anderen vorschwärmte was er schon gemacht hat und sich dann hinterher rausstellte dass ziemlich viel davon nur "warme Luft" war. Endete damit dass der Schwärmer Panik schob und dann per Heli retten lies (kein Witz).

                          Manchmal sind es aber auch erfahrene Leute, haben aber ein völlig anderes Sicherheitsbewusstsein und denen fällt nicht auf dass es den anderen stört. Ich habe auch schon von der Bernina zwei "alte Hasen" runtergezogen die mit 6mm Reepschnur und einem Hüftgurt aus einem Kinderschulranzen gesichert unterwegs wwaren und dies für völlig normal hielten.

                          Ich bekam dafür auch schon Kommentare weil ich eben mit 25m Abstand zwischen den Sicherungspunkten unterwegs war.

                          Alex
                          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                          Kommentar


                          • roger
                            Gerne im Forum
                            • 16.09.2004
                            • 94
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                            #14
                            AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                            Ich halte Online-Tourenpartnersuche für eine gewagte Sache, zumindest für anspruchsvolle Touren. Ich würde niemals mit einem mir gänzlich unbekannten Partner eine Tour an der Grenze meiner Möglichkeiten unternehmen, wo man sich 5 Minuten nach dem ersten Zusammentreffen anseilt und dann losgeht.
                            Ich habe mich trotz meinen Vorbehalten letztes Jahr erstmals auf eine Suche gemeldet und das war in meinem Fall eine sehr positive Erfahrung. Bei mir war es so, dass wir uns am Vorabend auf der Hütte getroffen hatten und eine Tour geplant hatten, die ich sehr gut kenne und auch schon als Seilschaftsführer absolviert hatte. Routenfindung und Schwierigkeit der Tour sollten also schon mal keine Probleme darstellen.
                            Trotzdem war es mir wichtig, dass wir uns am frühen Abend ausgiebig unterhalten haben, in erster Linie wollte ich herausfinden, ob es menschlich passt, was es tat. Weiter versuchte ich herauszufinden, wie es um die bergsteigerische Kompetenz meines Partners steht. Ich kam für mich zum Schluss, dass es menschlich passt und die Tour für uns problemlos zu machen ist. Natürlich hätten wir uns gegenseitig brandschwarz anlügen können und auf der Tour hätte sich herausgestellt, dass es für uns ein Himmelfahrtskommando ist. Dabei muss man halt ein Stück weit auf seine Menschenkenntnis vertrauen können.
                            Ich hätte keine Probleme gehabt, am Abend vor der Tour auf der Hütte zu sagen "sorry, passt für mich nicht" und am nächsten Tag unverrichteter Dinge wieder abzusteigen. Stattdessen hatten wir eine geniale, souveräne Tour und werden bestimmt wieder einmal etwas zusammen unternehmen.

                            Dass das Selbstbild einiger Bergsteiger bezüglich Erfahrung und Können arg verschoben ist, weiss man spätestens, wenn man ein paar Mal in grösseren Gruppen unterwegs war. Wer da am Abend auf der Hütte jeweils am lautesten tönt mit gemachten Touren und "überlebten" Abenteuern, entpuppt sich nicht selten als Schaumschläger. Ich glaube, für Blender beim Bergsteigen mittlerweile ein gutes Auge und Ohr entwickelt zu haben.

                            Beim Thema Spaltensturz ist es für mich unabdingbar, dass mein Seilpartner eine vernünftige Verankerung und einen Österreicher Flaschenzug (lose Rolle) aufbauen kann. Zudem sollte aus meiner Sicht jeder, der sich auf Gletschern bewegt wissen, wie er sich selbst aus einer Spalte befreien kann.

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                            • beerlao
                              Erfahren
                              • 07.06.2010
                              • 480
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                              #15
                              AW: Seilpartnersuche-Verarschung

                              Tourenpartner einzuschätzen ist sehr schwierig. Ich denke man sollte mindestens telefonieren und sich die Zeit nehmen bissl über die Erfahrung und Einstellung zum Bergsteigen zu plaudern, was man so gemacht und erlebt hat, Erfahrungen, Stärken und Schwächen.
                              Gerade nach den Schwächen sollte man gezielt fragen und auch offen reden. Ich gebe hier z.B. meinen Tourenpartnern wenn ich sie nicht so gut kenne gerne bereitwillig Auskunft damit diese sich ein genaues Bild machen können, genauso erwarte ich es von anderen. Wenn ich dann das Gefühl habe die Chemie passt nicht dann besser sein lassen.

                              Das Problem ist eher ein anderes, man möchte unbedingt die geplante Traumtour durchführen und ist auf dem Ohr etwas taub Das ist ganz normal und menschlich, aber macht es eben sehr schwierig jemanden einzuschätzen da das "gewünschte" Ergebnis (Ich will diese Tour ja machen!) schon feststeht. Ein Wiederspruch in sich, die Beschnupperungsaktion ist immer schöngefärbt.

                              Ich hab auch einmal jemandem ganz klar gesagt das ich die Tour nicht wie geplant durchführen möchte da ich an der Kompetenz gezweifelt hatte und mir der Wetterbericht für die geplante Tour zu heikel war. (er hat zum Glück morgens um 5 eine noch weniger erfahrene Seilschaft gefunden die ihn aufgenommen hat )

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