Im Zelt heizen

[wegener]

Servus,

hat jemand eine Idee, wie man im Zelt im Winter gut heizen kann, ohne sich zu vergasen?

Dass es richtig kuschelig warm wird.

Kocher habe ich bisher einen Lo-tech Titankocher und einen bewährten Camping Kocher.

Ist das eine Basis worauf man aufbauen kann, oder wie soll man vorgehen?

Danke und Grüße, w.

[Dreamcatcher]

Im Zelt heizen

Ich denke die Idee kann man nachvollziehen, aber der falsche Ansatz meiner Meinung nach, weil das Zelt nicht isoliert ist. Die einzige Möglichkeit ist Holz, weil man diesen Brennstoff nicht tragen muss. Aber das ist beim Bergsteigen selten vorhanden... Dickere Kleidung und Schlafsack!?! 😃


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[Torres]

AW: Im Zelt heizen

Über was für ein Zelt redest Du? Ein Lavuu kannst Du mit einem Zeltofen heizen. Klick. Die sind dafür gebaut. Ein Trekkingzelt mit offener Flamme zu heizen ist lebensgefährlich. Vergiss es.

Zieh die richtigen Klamotten an und beweg Dich, dann wird Dir warm.

[wegener]

AW: Im Zelt heizen

Das Zelt ist ein Trekkingzelt: Salewa Ultima II



Das Dilemma ist gewiss, dass man gleichzeitig heizen und lüften will.

Sonst hat wohl keiner bisher ein Trekkingzelt beheizt gekriegt?

Schlafsack hab ich bisher auch nur einen von Aldi. Konnte damit zwar im Winter schon im Wald übernachten. Morgens gab's aber einen kalten Hintern. Wenn es nicht anders geht muss hier sicher als erstes nachgebessert werden.


Edit: ich hab das wohl im falschen Forum erstellt, sorry.

Editiert vom Moderator

und Bilder reingelinkt, die Dir nicht gehören...

Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der

[Fabian485]

AW: Im Zelt heizen

Im Zelt ist das lebensgefährlich.
Mein Vorschlag: In nen guten Schlafsack und eine gute Isomatte investieren.

[wegener]

AW: Im Zelt heizen

Hab gerade sogar einen alten Thread dazu gefunden: http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/14554-Etwas-W%C3%A4rme-im-Zelt

Da wird eine Gaslampe mit Glühstrumpf empfohlen. OK kuschelig warm muss es ja nicht werden. Es reicht ja, immer mal die Lampe unter Beachtung von leichter Lüftung 5 Minuten laufen lassen, dass es mal vorübergehend weniger kalt ist.

Im Auto koche ich auch öfter mit dem Campingkocher, Suppe oder Kaffee. Allerdings achte ich da auch zwischenzeitlich auf Lüftung.

Es ist schwer einzuschätzen, ab wann und wie eine Menge CO entsteht, die gefährlich werden kann.

Vielleicht ein Erfahrungswert. Wenn man anfängt Übelkeit zu bekommen, dann war man drüber. Wenn der Kocher zu dem Zeitpunkt wenn Übelkeit einsetzt aber gerade eine Stunde durchgelaufen ist, kriegt man vielleicht richtige Probleme.

[Torres]

AW: Im Zelt heizen

Und wenn Du Pech hast, wird Dir nicht übel, sondern Du wachst am nächsten Tag nicht mehr auf.

Koch Dir heißes Wasser und leg Dir eine Wärmflasche in den Schlafsack. Aber eine gute, nicht, dass die nachts platzt.

[Serienchiller]

AW: Im Zelt heizen

Wir haben schonmal Steine ins Lagerfeuer gelegt und als sie richtig heiß waren mit einem Stock ins Vorzelt gerollt. Das hat tatsächlich was gebracht. Vergasen kann man sich so nicht und die Gefahr, dass das Zelt abfackelt ist auch relativ gering. Man darf halt nur nicht drankommen, sonst gibt es Verbrennungen. Evtl. würde das auch funktionieren, wenn man einen Topf mit Sand oder Kies füllt und über dem Kocher erhitzt, hab's aber noch nicht ausprobiert. Die Frage ist, wie heiß man den Topf machen kann, ohne dass er schaden nimmt. Und die Griffzange wird wahrscheinlich sehr schnell ebenfalls sehr heiß, also am besten ein Topf mit Henkel und dann wieder irgendeinen Stock o.ä. zur Hilfe nehmen.

[wegener]

AW: Im Zelt heizen

Ja. Wasserflasche, Stein, irgendwas muss gehen. Immerhin haben wir Mondfähren gebaut, etc.

Wie auch immer, bevor ich keinen besseren Schlafsack und eine ordentliche Isomatte angeschafft habe bleibe ich zur Sicherheit in Winterräumen.

Sonst wird man entgegen seinen Plänen erst zur Mittagszeit aufstehen und sich aus dem Zelt wagen, weil man jetzt endlich nach Hause ins Warme will.

Danke für Eure Tipps!

[lina]

AW: Im Zelt heizen

Ich nehme bisher immer eine Nalgene Weithals-Flasche (1 l) mit heißem Wasser, manchmal auch zwei Dazu: Vorher testen, ob sie richtig verschraubt ist, und wenn’s richtig kalt ist, darauf achten, dass das Gewinde nicht vereist ist. Bonus: Mit Wärmflasche hast Du morgens auch schon Wasser für Kaffee oder Tee, das nicht mehr so lange kochen muss, weil noch warm.

[wilbert]

AW: Im Zelt heizen

hi wegner,
die schlechte nachricht ist, je kleiner das zelt, umso schwieriger wird es mit einem ofen.
die gute nachricht ist, dass es in einem kleinen zelt nicht so kalt wird, wie in einem großen.

mit wärmflasche und einer kerzen- oder gaslaterne kann man es sich schon deutlich angenehmer machen.
vom kochen in kleinen zelten würde ich abstand nehmen, da bei wenig platz gerne mal eine zelttür, oder was ähnlich leicht entflammbares in die nähe des feuers kommen kann.

auch in größeren zelten macht ausgedehntes kochen nur dann sinn, wenn der wasserdampf oben am zelt abziehen kann, sonst sitzt du in einer tropfsteinhöhle. im zelt koche ich nur mit dem standfesten trangia, auf einer feuerfesten unterlage, und mit genügend raum drumherum zum wirtschaften.
der trangia hat reichlich abstand zu den seitenwänden, und nach oben hin ist so viel platz, dass man sich nicht eine neue lüftung ins zelt brennt wenn man den topf vom kocher nimmt.
am besten eignen sich tipizelte. in der nähe der mittelstange ist der optimale platz für einen trangia.
ein kocher als heizung ist vom brennstoffverbrauch eher suboptimal.

eine sinnige art ein zelt zu heizen ist mit einem geschlossenem holzofen.
das leichteste setup was ich kenne, gibt es hier:
http://www.titaniumgoat.com/products.html

bei minustemperaturen muß der kleine tubestove schon richtig glühen um genügend hitze für eine deutliche temperatursteigerung abzugeben. dann kannst du von +15 grad, über der aussentemperatur ausgehen. bei -10 also kuschlige +5 im zelt. (auf bodenhöhe gemessen)

in der suchfunktion unter "zeltofen", (titel ankreuzen!) findest du hier einiges an informationen.

-wilbert-


p.s.:
wenn der ofen aus ist, brauchst du wieder einen warmen schlafsack...

[Sarekmaniac]

AW: Im Zelt heizen

Hallo Wegener.

Von der Idee, in so einem Zelt die Nacht durchzuheizen, musst Du dich verabschieden, die Risiken wurden ja auch von dir selbst schon benannt. Um einen wärmeren Schlafsack wirst Du also nicht herumkommen, wenn Du bei Wintertemperaturen campen willst.

In deinem Salewa abends, wenn du noch wach bist, in der Apsis (Außenzelt geschlossen, Innenzelteingang komplett geöffnet,) einen auf kleiner Flamme laufenden Kocher (Gas oder Spiritus z.B.) einfach ein Stündchen weiterzubetreiben würde ich als unproblematisch ansehen. Das hat sogar den Vorteil, dass Du durch das Kochen entstandene Luftfeuchtigkeit wieder los wirst.

Für gleichzeitige Lüftung sorgen, das ist kein Widerspruch, die Luft im zelt heizt sich sehr schnell wieder auf.

Mit Petroleumkocher auf kleinster Flamme in der Apsis habe ich auf meiner letzten Tour mein kleines Tunnelzelt von minus 25 auf schnuckelige minus 5 Grad gebracht. Bei gleichzeitiger Lüftung durch einen Lüfter hinten und oben leicht geöffneten Zelteingang vorn. Ich habe nach Beendigung der Kocherei den Kocher einfach weiter laufen lassen, gemütlich gegessen, Tagebuch geschrieben etc.. Dann Kocher aus, nochmal kräftig durchlüften und in den Schlafsack.

[lutz-berlin]

AW: Im Zelt heizen

vergiss das mit dem heizen,Du mußt aufrüsten, Kerzenlaterne oder Gaslampe ist mehr Optik als Wärmespener(warme Luft steigt nach oben und da ist der Lüfter)und du holst dir Wasserdampf ins Zelt
A) besseren Schlafsack ( 800er Daune mind 600gr )
B) bessere Isomatte (eine dicke EVA oder ein Sonderangebot von TAR)
c) Mit Deinem Gaskocher kommst du im Winter nicht weit ,auf Spiritus umsteigen oder einen Kocher mit Schlauchleitung nehmen
(Campinggaz Kocher sind für warme Gefilde gebaut ,liegt an der Gasmischung

da Du schon einen Windschutz hast würde erstmal der kleine Alocs Kocherstand mit Spiritusbrenner reichen, ca 12€ kommt aber aus China

[Philipp]

AW: Im Zelt heizen

Hallo Alfred (ich dachte, Du wärst seit einigen Jahrzehnten im Eis verschollen),

wenn Du Expeditionsberichte der Polarhelden aus der Zeit des Herren, dessen Namen Du hier als Spitznamen verwendest, liest, danm wirst Du feststellen, daß viele den "Primus" (= Petroleumkocher) lange in ihren Zelten laufen ließen, um es wenigstens ein wenig behaglich zu haben (von der langwierigen Kocherei auf einem Kocher für mehrere hungrige Münder - sofern sie was zu kochen hatten - mal abgesehen). Allerdings waren die Zelte damals aus Baumwolle und weniger gasdicht. Lüftung geschah allein schon mehr durchs Gewebe als bei heutigen Kunststoffzelten.

Ich habe früher auf Wintertouren immer mir dem Benziner im Innenzelt meines Nallo 2 gekocht (auch langes CO-erzeugendes Köcheln) und lebe noch. Vor dem Zubettgehen zu lüften (und noch mal zum Pinkeln raus gehen ) erachte ich aber als notwendig.

Gruß, Philipp

Edith: ach ja, eine Gaslaterne ist auch eine hervoragende Heizung. man muß aber verdammt aufpassen, mit ihr nichts zu versengen - das geht bei Kontakt rasend schnell.

[Torres]

AW: Im Zelt heizen

Von welchen Temperaturen reden wir denn eigentlich? Geht es hier wirklich um sehr tiefe zweistellige Minustemperaturen oder um Temperaturen um den Gefrierpunkt? Ich habe mich bei leichten Minustemperaturen schon einmal fast "vergiftet", obwohl das Zelt aufstand und die Lüfter offen waren.

Dass es richtig kuschelig warm wird.

Interessant wäre auch, ob er in diesem Temperaturfenster + 5 Grad als warm empfinden würde.

[Sarekmaniac]

AW: Im Zelt heizen

Wenn man von -25 auf -5 heizen kann, kann man auch von -5 auf plus 10 oder 15 heizen.

Wenn du dich dabei "vergiftet" hast, hast Du nicht genug gelüftet.

[Torres]

AW: Im Zelt heizen

Wenn du dich dabei "vergiftet" hast, hast Du nicht genug gelüftet.

Wie hätte ich denn lüften sollen? Das Zelt abbauen?

[Flachlandtiroler]

AW: Im Zelt heizen

Ein kleiner Unterschied ist vielleicht noch zu beachten:
Wenn das Gesamtangebot an Sauerstoff schon gering ist, ist IMHO die ganze Thematik hier deutlich kritischer zu betrachten.
Also z.B. auf hohen Bergen -- vielleicht ist das für den TO ja von Belang?

[Bluebalu]

AW: Im Zelt heizen

Also wenn ich mir überlege welch umfangreiche Einbauvorschriften es für eine Gasheizung in Wohnmobilen gibt, um unter anderem Vergiftungen und Erstickungen zu vermeiden, wenn ich mir den Post von Becks in Erinnerung rufe, wo er eingeschneit im Zelt seinen Sauerstoffvorrat erheblich abgeatmet hat, die Isolierleistung eines dünnes Zeltstoffes in Relation zu der dann erforderlichen Heizleistung setze, das Gewicht des Ofen und erforderliche Brennstoffmenge, die Feuergefahr (Zelt, Schlafsack, "Kunststoffjacken" brennen extrem schnell und gut)......

Komme ich persönlich zu dem Schluss, dass ein Zeltofen für mich nichts ist!
Wärmflaschen um den Schlafsack anzuwärmen, OK.

Ich denke um einen für den Einsatzzweck passenden Schlafsack + Isomatte kommt man nicht drum, ebenfalls ist eine passende Ausrüstung für die "aktive" Zeit nötig.

[Serienchiller]

AW: Im Zelt heizen

Ich wäre da auch sehr, sehr vorsichtig. Wenn es 100 mal gut geht, muss das noch lange nicht heißen, dass es beim 101. mal immer noch gut geht. Es reicht ja, dass am Kocher irgendeine Öffnung verstopft ist und die Luftzufuhr nicht mehr ideal ist, dann kann es auch mal sein, dass plötzlich viel mehr CO produziert wird. CO kann man nicht sehen oder riechen. Und wenn man gegen Abend nach einer langen Tour müde wird und vielleicht Kopfschmerzen bekommt, wundert man sich in der Regel auch nicht, sondern legt sich zum schlafen hin. So ein Zelt hat fast keine Wärme speichernde Substanz, d.h. wenn man vor dem schlafen gehen so lüftet, dass die verbrauchte/vergiftete Luft raus ist, ist es auch wieder kalt.