Arbeite mich gerade wieder in die Gletschertheorie ein (Praxis folgt noch beizeiten, keine Sorge) und lese da, dass man auch mit einem 70cm-Pickel meist nicht sicher sein kann, ob die Schneebrücke über eineer Spalte wirklich hält. Spricht eigentlich was dagegen, dass man sich da mit einem Teleskopstock (ohne Teller) behilft oder kriegt man da nicht genug Kraft drauf?
Schneebrücken sondieren
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Ich würde im Zweifel auch keinem 80er trauen... Zumal ich mit 180cm Körpergröße auch nur einen 60 Pickel im Einsatz habe. Alles andere empfinde ich als eher unhandlich. Ist ja kein Spazierstock.Wir haben aber auch schon mit den Teleskopstöcken rumgestochert. Das geht aber oft auch mit der Lawinensonde.
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Ich finde im Zweifelsfall Laiwnensonde rausholen schneller als Teller abschrauben.
aber welcher Dicke ich bedingungslos vertrauen kann... solang da nicht nach 1,5m noch ne Schicht solides Eis kommt misstraue ich allem.Draußenkind!
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aber welcher Dicke ich bedingungslos vertrauen kann... solang da nicht nach 1,5m noch ne Schicht solides Eis kommt misstraue ich allem.
Mit drei Mann und etwa 5m Seilabstand mit Vollgas über eine Brücke drüber wo der erste noch nicht wieder auf festem Boden stand als der Zweite auf die Brücke drauf lief. Das war das erste Mal, dass ich bei einer solchen Sache weiche Knie bekam (Tödiüberschreitung, zusammen mit nem Studienkollegen). Der Boden war nicht erkennbar, man konnte nur links und rechts der 1.5m breiten Brücke ins Schwarze runterschauen.
Nach der zweiten Geschichte mussten Ant und ich uns erstmal 5 Minuten hinsetzen und uns etwas erholen. Da stand ich mit Skiern auf einer Schneebrücke über einem gut gefüllten Wildbach, wollte mich leicht abstossen und beide Stöcke gingen ohne Widerstand neben den Skiern bis runter ins Wasser. Der Rest der 200m Passage war dann ähnlich (Dufour, Abfahrt nach Zermatt, die Engstelle am Ende des Gornergletschers)
Nach der dritten Geschichte ist ein Neuling der Ant und mich begleitet hat nie wieder mit. Da meinte Ant nur alle 15 Minuten "Ohh, das sieht nun aber echt scheisse aus, gib mal etws Seil, das muss ich testen", während wir uns am Aletschhorn hochgearbeitet haben.
After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.
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Zitat von konamann Beitrag anzeigenIch finde im Zweifelsfall Laiwnensonde rausholen schneller als Teller abschrauben.Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg
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OT: Nun ja, Becksi, deine Jugendjahre sind auch voll von Geschichten für die Lehrbücher, für den Kapitel "So nicht".
Auf dem Gletscher kann man nie sicher sein, man kann versuchen etwas zu sichern und das Seil straff halten, wenn springen nicht geht."Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
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Zitat von beigl Beitrag anzeigenNa ja, wenn man eine mithat im Sommer.Draußenkind!
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Servus!
Kommt immer drauf an - manchmal kann man von der Seite die Brücke begutachten, manchmal sieht man davon gar nichts. Im Zweifelsfall drüber robben für möglichst wenig punktuelle Last (falls man nicht großräumig ausweichen kann). Randkluften finde ich besonders heikel
Dachstein im Sommer 2011, da wurde auch ein wenig sondiert.
StefanIf the mind won't lead - the body won't follow
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Das bodenküssende Seil ist aber auch nicht unbedingt Lehrmeinung bei Spaltenquerung, oder?Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg
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Zitat von beigl Beitrag anzeigenDas bodenküssende Seil ist aber auch nicht unbedingt Lehrmeinung bei Spaltenquerung, oder?Nunja richtig viel Schlappseil ist das noch nicht. Es ist sehr schwierig mit mehr als 2-3 Mann (In dem Fall waren es 5) eine ordentliche Seilführung über Stunden zu erhalten. Vor allem an steilen Hängen wo man öfters in Serpentinen geht oder um ein Eck wird es halt etwas schwieriger. Aber du hast schon recht, das hier ist schon etwas lässig ;)
StefanIf the mind won't lead - the body won't follow
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Klar, nur gerade über der Spalte... na ja, war ja gut sondiert.
But now for something completely different:
Was eigentlich im Kern meiner ursprünglichen Frage steckte: macht es Sinn, nur für's sondieren einen längeren Pickel mitzuschleppen oder sind Teleskopstöcke da nicht ohnehin vernünftiger?Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg
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Erstmal finde ich nicht dass auf dem Foto viel Schlappseil ist. Zum einen ist es eh' kein großes Problem in einer 5er Seilschaft einen Spaltensturz zu halten; zum anderen besteht bei Zickzack und strammer Seilführung ja laufend die Gefahr, einen durch unerwarteten Seilzug von den Füßen zu holen.
Das mit dem Teleskopstock macht für mich wenig Sinn und ein langer Pickelschaft ebensowenig. Gegen den Stock spricht dass man ja zum Bremsen eines Sturzes sowieso den Pickel in der (einen) Hand haben muß; und wenn ich soviel Weichschnee habe dass ein 50er...60er Pickel keinen Grund findet, muss ich mich eben bücken und nachstochern.
Gruß, Martin *der noch'n 85er im Keller liegen hat*Meine Reisen (Karte)
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ein langer pcikel ist ziemlich nutzlos. Du wirst ihn die ganze sonstige Tour dumm rumschleppen und er wird dich behindern, weil er zu lang istDie 10cm unterschied machen auch den bock net fett.
Bei wirklich böse schneebrücken stellt sich immer die Frage: Was sind meine Alternativen? Kann man umlaufen oder muss ich drüber?
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Externer Diskussionsbeitrag aus Berg & Steigen 3/99:
Pickel
Nach einem Spaltensturz ist es notwendig, eine Verankerung zu bauen. Entsprechende Geräte, meistens der Pickel, müssen
daher griffbereit sein und sofort zur Verfügung stehen (auch dann, wenn ich mit Schistöcken gehe).
Leidiges Thema: zu kurze Stiele. Steileisgeräte sind bei Gletschertouren unbrauchbar, wir benötigen hier Pickel mit mindestens
60, besser 70 cm Schaftlänge. Die Probe: im aufrechtem Stand sollte der Pickel den Boden erreichen, wenn ich die Arme nach unten hängen lasse.
http://www.bergundsteigen.at/file.ph...ensturz%29.pdf
Meiner müsste dann schon an die 80 cm sein...Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg
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Nur reine Gletschertouren macht kaum jemand, meistens ist man auf den Weg nach oben, wo man wohl Steileisgeräte braucht. Tja."Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
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Zitat von Vegareve Beitrag anzeigenNur reine Gletschertouren macht kaum jemandIch, bloque: Projekt Zentralalpenweg
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Würde ich sooo jetzt auch nicht unterschreiben."Es gibt nur 3 Sportarten: Autorennen, Stierkampf und Klettern. Der Rest sind schiere Spiele." Ernest Hemingway
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@"Wer macht schon "reine" Gletschertouren"
Um 'ne schöne Landschaft zu sehen, bevor diese durch den Klimawandel von unserem Kontinent verschwindet z.B.
Das Such- und Modewort dafür lautet "Gletschertrekking"einmal quer durch die Aletschregion oder sowas ähnliches.
Nicht jeder ist erlebnismäßig auf Gipfel fixiert.Meine Reisen (Karte)
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Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen@"Wer macht schon "reine" Gletschertouren"
Um 'ne schöne Landschaft zu sehen, bevor diese durch den Klimawandel von unserem Kontinent verschwindet z.B.
Das Such- und Modewort dafür lautet "Gletschertrekking"einmal quer durch die Aletschregion oder sowas ähnliches.
Nicht jeder ist erlebnismäßig auf Gipfel fixiert..
Das ist aber völlig irrelevant, es ging um die Lehrmeinung der DAV, wie man sich denn auf dem Gletscher aus einer heiklen Situation rettet. Verhältnissmässig werden die meistene Betroffene eher kürzere Pickel zur Hand haben, denke ich. Eine T-Anker kann man aber auch mit dem Rucksack machen, oder? Nur zum sondieren wird also kaum jemand einen extra langen Pickel tragen."Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)
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...die Länge des Pickels ist m.E. Geschmacksache...
Ich habe immer einen 70er dabei - auch für steile Sachen, ich hau Ihn halt nur jeden 2. o. 3. Zug ein, da ich am Schaft hochgreife - aber saubequem als Spazierstock, stabil als Stechpickel-Stand, Hering, Notsitz, weit-weg-hook, usw...
bei Schneebrücken hab ich ein gutes Gefühl, wenn mein Pickel innerhalb der 70 cm auf was Festeres stösst.
ABER: schaff dir mal n Thermometer an - das zeigt die Qualität der Schneebrücken viel zuverlässsiger an...
edit: wenn hier einer auf die Idee kommt, meine Erfahrungen und mein nicht-Bergführer-Wissen mit den Lehrmeinungen zu vergleichen, oder mich gar zur Verantwortung ziehen will, dann lass ich Ihn in Sachsen meine Lieblings-!!-Wege vorsteigen, dann lernt er Eigenverantwortung!Zuletzt geändert von madmax; 26.01.2012, 19:39.Man vergesse nicht, dass die großen Berge den Wert haben, den der Mensch ihnen zumisst, sonst bleiben sie nur ein Haufen Steine. (Bonatti)
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