Sturztraining: Clip-Drop-Technik

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  • Flachlandtiroler
    Freak
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    • 14.03.2003
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

    Denke bei einem weiten / harten Sturz gibt's einen Übergang zwischen elastischer und plastischer Dehnung. Das Seil wird gereckt und folglich beim nächsten Sturz unnachgiebiger -- der Fangstoß nimmt zu.

    In welchen Zeitintervallen sich das zurückbildet (wenn überhaupt) dürfte aber sehr Material-abhängig sein

    Gruß, Martin
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    • konamann
      Fuchs
      • 15.04.2008
      • 1070
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

      wenn überhaupt.
      bin kein kunststoffchemiker aber für mich ist jede verformung, die über elastisch hinausgeht, irreversibel.

      erklärt zumindest, warum so ein seil nicht ewig hält
      Draußenkind!

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      • freeclimber
        Erfahren
        • 07.01.2010
        • 341
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

        Zitat von konamann Beitrag anzeigen
        bin kein kunststoffchemiker aber für mich ist jede verformung, die über elastisch hinausgeht, irreversibel.
        Stimmt, wobei ich glaube, dass der plastische Teil der Verformung bei einem "normalen" Sturz ins Seil nicht so groß ist. Die Längung eines Seils über die Lebensdauer ist ja zwar vorhanden, aber doch nicht so groß.

        Ein großer Teil der Sturzenergie wird durch innere Reibung im Seil, also Reibung der einzelnen Fasern aneinander, abgebaut. Warum es aber 20min dauern soll bis diese sich wieder in ihre "Ausgangslage" zurückbewegen, kann ich mir nicht erklären. Normalerweise sollte eine elastische Verformung sofort nach Wegfall der Beanspruchung wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehren.
        Relaxation bzw. Retardation kommen ja eigentlich auch nicht in Frage, da keine Längung bzw. Spannung mehr am Seil anliegt.
        Leave nothing but footprints
        Take nothing but pictures
        Kill nothing but time

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        • opa
          Lebt im Forum
          • 21.07.2004
          • 6820
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

          Erholungszeit nach Sturz

          Nach Sportkletterstürzen profitiert das Seil von einer Ruhepause. Nach harter Sturzbelastung sollte man dem Seil Erholungszeit gönnen und wenn möglich das Seilende wechseln. So können sich die vom Sturz gestreckten Kunststoffasern wieder regenerieren – die Lebensdauer kann deutlich ansteigen. Das Seil kann auch geschont werden, wenn man beim Ausbouldern einer Route nach dem Sturz nicht im Seil hängen bleibt, sondern sich direkt im Haken fixiert.
          quelle:
          http://www.mammut.ch/de/ropes_handli...ticaltips.html

          bei der diskussion der technisch-naturwissenschaftlichen hintergründe halte ich mich raus.

          ob's viel brinngt? keine ahnung. habe selbst zugegebnermaßen noch nie drauf geachtet, meinem seil ruhezeiten nach einem sturz zu gönnen.

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          • konamann
            Fuchs
            • 15.04.2008
            • 1070
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

            geachtet hab ich auch noch nie drauf!

            mir scheint es nur irgendwie seltsam dass sich ein seil "regenerieren" kann. spinnen die kleinen kunststofftierchen neue brücken?
            klar kann es sich wieder ein bisschen kontrahieren aber beim nächsten sturz wird diese "erholung" denke ich keine große stabilität an den tag legen.


            seilende wechseln mach ich schon häufiger um das seil allgemein zu schonen, nicht direkt auf stürze bezogen.
            Draußenkind!

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            • Simon
              Fuchs
              • 21.10.2003
              • 2069
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

              So gestern das ganze mit den Kids probiert.

              Also für Anfänger echt eine super Möglichkeit, relativ Angstfrei das Stürzen zu lernen. Habe ein Mädel das bisher im Vorstieg noch nie über die 3. Schlinge hinaus gekommen ist. Toprope kommt sie bei der gleichen Route gerade so bis zum Top (Höhenangst). Mit der Clip-Drop-Technik ist sie gestern immerhin auf anhieb bis zur letzten Express gekommen!

              Bei den erfahreneren Kids habe ich bei der Methode beim Kletternden keine Fortschritte sehen können, kann aber daran liegen, dass unsere Trainingshalle nur 6 Expressen hoch ist. Angstliche Kinder springen auch mit der Methode vom Top nicht gerne in die letzte Schlinge. Der Lerneffekt für den Sichernden war aber gut beobachtbar.

              Auf jeden Fall Interessant das ganze, werde ich weiter anwenden.

              Gruaß
              Simon
              Mein Blog: www.steilwaende.at

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              • teulabonari
                Gerne im Forum
                • 04.06.2009
                • 53
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                Zitat von barleybreeder Beitrag anzeigen
                Wir testen das nachher mal. Bei uns gibts immer noch einige in der Truppe mit Flugangst..

                Kann jemand was mit der Aussage aus dem Artikel anfangen:


                Welchen Sinn hat das?
                Ich denke mal, das liegt an Erwärmung und Seildehnung, im Schnitt 10% bei Einfachseilen und die ziehen sich nicht wieder so zusammen wie z.B. Gummi.

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                • Raphsen
                  Dauerbesucher
                  • 29.05.2005
                  • 617

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                  Für mich ergibt es einfach keinen Sinn dort das Stürzen zu üben (Kletterhalle, Überhang) wo es gar nicht viel zu üben gibt, man fällt jo sozusagen ins Leere und muss nicht viel tun. Und was bringt es den Leuten die Angst vor dem Stürzen zu nehmen wenn sie dann in einer realen Situation am Fels eine total andere Situation vorfinden, nämlich meistens KEIN Überhang! Ich finde wenn man das Stürzen üben soll/will, dann soll man es auch dort über wo mans braucht, nicht in einer total künstlichen und unrealistischen Situation.

                  Ich beziehe mich hier natürlich auf grosse Masse Felskletterer die sich im 4-6 Grad bewegen. Klar, bei 45 Grad überhängenden 8a Routen ist das Fallen auch nicht besonders schwer. Der Knackpunkt liegt doch darin, dass GERADE Anfänger in Routen unterwegs sind wo das Stürzen gefährlich ist.


                  liebe Grüsse
                  Raphael

                  www.gegenwind.ch.vu
                  Gipfelsammlung

                  Kommentar


                  • Gast-Avatar

                    #29
                    AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                    Deine erste Fahrstunde fand gleich im Feierabendverkehr der Großstadt statt, oder?
                    Was macht es für einen Sinn Sturztraining im gefährlichen Gelände zu machen, das wäre dann Ernstfall.
                    Ich finde Sturztraining grade für Vorstiegseinsteiger sehr sinnvoll, für die Psyche und auch für die körperliche Unversehrtheit, die relative, falls man doch mal ernstlich stürzt.

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                    • eisvogel
                      Fuchs
                      • 05.08.2003
                      • 1121
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                      Zitat von Raphsen Beitrag anzeigen
                      Ich beziehe mich hier natürlich auf grosse Masse Felskletterer die sich im 4-6 Grad bewegen. Klar, bei 45 Grad überhängenden 8a Routen ist das Fallen auch nicht besonders schwer.
                      Ich glaube, ich sollte mal den Wohnort wechseln, damit ich auch zu den wirklich guten Kletterern zähle...

                      Sturztraining dient auch dem Überwinden der Höhenangst. Dem 'Auslassen-trauen', dem Herantasten und Überschreiten von bestehenden Leistungsgrenzen.

                      Stürzen mit ausgefahrenen Stossdämpfern in senkrechten Wänden od. plattigen Gelände sind dann IMHO die nächsten Schritte.
                      Gruß, Eisvogel
                      __________________________________

                      \"Die Sinne betrügen nicht. Nicht, weil sie immer richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen; weshalb der Irrtum immer nur dem Verstande zur Last fällt.\"
                      Kant

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                      • Raphsen
                        Dauerbesucher
                        • 29.05.2005
                        • 617

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                        Ich will damit ja nur sagen, dass der durch dieses Training verinnerlichte Impuls, jederzeit gefahrlos stürzen zu können, der Gesundheit nicht förderlich ist. Aber klar, für reine Hallenkletterer die Angst haben vor dem Stürzen mag dieses Training sicher nützlich sein.
                        Gipfelsammlung

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                        • eisvogel
                          Fuchs
                          • 05.08.2003
                          • 1121
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                          Hab bisher noch bei keinem von mehreren hundert 'trainierten' solch ein 'Supermansyndrom' erlebt.

                          Ich glaube, die Durchgeknallten brauchen kein Sturztraining.

                          Wichtig ist es jedoch auch für die Sicherer.
                          'So weich wie möglich, so hart wie nötig' muss erst geübt und umgesetzt werden.

                          Die damit einhergehende blitzschnelle Beurteilung des Sturzraumes / Sturzgeländes im wechselhaften Gelände ist gerade fürs Felsklettern sehr viel wert.

                          Für den alpinen Bereich wo man den Kumpel die meiste Zeit nicht sieht, kann man sich die geübte Sturzraumbeurteilung natürlich sparen.
                          Gruß, Eisvogel
                          __________________________________

                          \"Die Sinne betrügen nicht. Nicht, weil sie immer richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen; weshalb der Irrtum immer nur dem Verstande zur Last fällt.\"
                          Kant

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                          • Flachlandtiroler
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                            • 14.03.2003
                            • 30278
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                            @eisvogel, Raphsen: Interessante Aspekte.
                            Sturztraining ist für das Sportklettern sicher eine sehr gute Sache; die Frage ist nur, ob mit dem bewußten Überschreiten der (mentalen) Grenzen sich nicht eine "Try and error"-Mentalität einschleicht, die im alpinen Klettern einfach nicht vorhanden sein darf.
                            In heikelem Gelände z.B. einen Griff halten zu müssen, weil die Absicherung eben nicht perfekt ist, setzt bei mir ungeahnte Kräfte frei und das will ich nicht wegtrainieren nach dem Motto "bleib locker, alles wird gut".
                            Ein gewisses Quantum Respekt zu behalten schadet IMHO nicht.

                            Gruß, Martin
                            Meine Reisen (Karte)

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                            • Patrik
                              Erfahren
                              • 23.02.2009
                              • 123
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Sturztraining: Clip-Drop-Technik

                              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                              Sturztraining ist für das Sportklettern sicher eine sehr gute Sache; die Frage ist nur, ob mit dem bewußten Überschreiten der (mentalen) Grenzen sich nicht eine "Try and error"-Mentalität einschleicht, die im alpinen Klettern einfach nicht vorhanden sein darf.
                              Ich glaube, das ist eher eine "forums-theoretische" Frage und keine der Praxis. Man trainiert sich mit der Clip-Drop-Technik nicht den gesunden Menschenverstand und die Fähigkeit zur differenzierten Beurteilung der Situation ab.

                              Clip-Drop stellt eine Methode dar, unter objektiv sicheren Umständen Sturzroutine auf- und mentale Barrieren abzubauen. Dadurch kommt man im Vorstieg näher an das Level heran, das man 'eigentlich' drauf hätte. Denn limitierender Faktor ist beim sportklettern oft eine subjektiv begründete Sturzangst, die nicht auf objektiv vorhandene Gefahren gründet.

                              Steig ich dagegen z.B. in einer Mehrseillängentour vor, der nächste Haken noch einen guten Meter weiter oben, ein paar heikle Plattenzüge davor, der letzte Haken gut 2m unter mir, 5m unter mir ein Felsband, mit Seildehnung ginge der Sturz locker aufs Band runter... dann ist meine Sorge über einen möglichen Sturz durchaus objektiv begründet.
                              Ich glaube, so viel Clip-Drop kann man gar nicht üben, dass da einer nicht mehr schnallt, was nun Sache ist.

                              Ich habe Hunderte an Sportkletterstürzen, ein paar wenige an objektiv unproblematischen Stellen in alpinen Touren und keinen einzigen in heiklem Gelände hinter mir. Ich hab mich auch noch nie verletzt. Für mich persönlich kann ich also einen für alpine Klettern negativen Gewöhnungseffekt durch Sturzroutine beim Sportklettern absolut verneinen.
                              Ein gewisses Quantum Respekt zu behalten schadet IMHO nicht.
                              Da bin ich ganz deiner Meinung. Nur möchte ich für eine differenziertere Betrachtung plädieren. Aus objektiven Gründen sollte man beim alpin klettern oft nicht stürzen, beim sportklettern darf man in der Regel. Das kann konkret aber auch gern mal grad anders sein. Darum Augen auf und mitdenken. Egal wo.

                              Gruss Patrik

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