DAV-Versicherung für Bergrettung, der LETZTE Witz!

[gi]

Mhhh, Sal ist mir wieder zuvorgekommen, sowas...

Unfälle passieren nun mal nicht immer aus Dummheit, Unwissenheit oder Leichtsinn. Leider ist sehr häufig auch unglaublich viel Pech dabei und häufig findet man nie eine Erklärung. So auch bei einem mir bekannten Bergführer mit jahrelanger Erfahrung und tadelloser Reputation. Er ist bei bestem Wetter an einer übersichtlichen und leichten Stelle in den Tod gestürzt. Da wollte die Versicherung auch einen Strick draus drehen. Gott sei Dank hat es der Richter anders gesehen.
Außerdem geht es hier irgendwie nur um die Kohle und keiner scheint mehr an das glückliche Überleben der Betroffenen zu denken.

Richtig, Unfälle passieren (leider). Manche Dinge laufen auch Scheiße. Manchmal HAT man Pech. Da stimm ich dir zu, manche Dinge sind unvorhersehbar. Aber fahrlässig ist/war dieser Versuch (bei meinem derzeitigen Wissenstand) sicher. Meinermeinung nach führt "perfektes" Bergtechnisches Wissen / Verhalten und Erfahrung nicht nur zu einem guten Ruf, sondern oft auch zu Ignorranz und Selbstüberschätzung (ich möchte das niemandem unterstellen).

Allerdings sollte man auch alle Sportunfälle (vor allem die bei den s.g. "Extremsportarten") aus der Krankenversicherung rausnehmen, oder? Logische Konsequenz, oder nicht?

Oh ja, unbedingt. Es macht ja auch keinen Unterschied, ob beim Fallschirmspringen sich der Fallschirm nicht öffnet, oder ob ich gar keinen mitnehme...

[Flachlandtiroler]

Zur Vorleistung der Rettungskosten: Die Air Zermatt fliegt erst los und rettet die Leute; dann sehen sie zu, auch zu ihrem in Lebensgefahr verdienten Geld zu kommen.
Anderswo ist die Regel: Erst zahlen (oder Bürgschaft hinterlegen, Kreditkartennummer etc.), dann steigt die Rettung!

Nachdem die Verunfallten heil zurück im Leben sind wäre mir glaube ich das Formale ziemlich wurst. Nicht ganz so wurst wäre es mir, ob die Versicherung das nachher ausgleicht. Kann schon ein Grenzfall sein, je nachdem wie sich die Fakten nachher so darstellen...

[Corton]

Halten wir noch mal fest:

- Aufbrauch am Dienstag, den 27.01.
- am Dienstag am Hörnligrat von einem Orkan überrascht, Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h
- Übernachtung auf ca. 3.800m unterhalb der ca. 4.000m hoch gelegenen Solvay Hütte
- am Mittwoch, den 28.01. die Bergrettung alarmiert
- gefunden werden sie am Freitag, den 30.01. in der Ostwand

[edit] Mir ist allein schon ein Rätsel wie die an einem Tag im Winter von 1.600m bis auf 3.800m hochgekommen sind. Vielleicht mit dem Heli bir zur Hörnlihütte? Oder sind sie am Di "nur" bis zur Hörnlihütte aufgetiegen und haben dort übernachtet? [/edit]

Da ich an die zurückliegenden Wetterdaten der Meteomedia Station auf dem Klein Matterhorn leider nicht rankomme (weiß jemand wie das geht?), hab ich mir u.a. mal die Daten der knapp 80km entfernt und in vergleichbarer Höhe (ca. 3.500m) liegenden Station Jungfraujoch angeschaut. Ergebnis: Am Dienstag und auch in der Nacht zum Mittwoch mittlere Windgeschwindigkeiten der Stärke 3-4 (12-28 km/h), höchste gemessene Windstärke war 6 (39-50 km/h). Anhand der Daten anderer Stationen lässt sich die Matterhorn Geschichte so ebenfalls nicht nachvollziehen. Auch wenn Wetter regional höchst unterschiedlich sein kann, ist das schon ziemlich merkwürdig...

Corton

[Corton]

Ein paar Windkarten von der "Orkan-Nacht"

Di, 27.01. 19 Uhr


Di, 27.01. 23 Uhr


Mi, 28.01. 04 Uhr


Mi, 28.01. 10 Uhr


Falls sie am Di "nur" bis zur Hörnlihütte aufgestiegen sind: Eine Nacht später war´s auch nicht windiger.

Corton

[asrael]

Ich hab auch das Gefühl, dass hier die eine oder andere Sache ziemlich undifferenziert diskutiert wird.
Es ist eine Sache, ob eine Versicherung für Risikosportarten überhaupt zahlt, eine ganz andere, ob sie zwar fahrlässig verursachte Unfälle übernimmt, grob fahrlässig oder vorsätzlich verursachte jedoch nicht (so zB auch die KFZ Haftpflicht) und wieder etwas anderes, ob eine Versicherung in jedem Fall erstmal vorleistungspflichtig ist. Viele Deutsche sind durch die Kranken- und KFZ-Pflichtversicherung total verwöhnt, was das angeht und vergessen dabei, dass Vorleistung gerade nicht die Regel ist.

Ich würd mich freuen, wenn die Jungs den Einsatz nicht selbst zahlen müssen. Sich darüber aufzuregen, dass die Versicherung nicht vorleistet, find ich hingegen reichlich daneben.

Tom

[Nanook]

Versicherung

Das beste ist,ihr tretet in den Österreichischen Alpenverein ein,denn da bekommt man von der Rettung nen Zahlschein,den man der Versicherung einreicht.Selbst zahlen muß man nix,auch bei eigenem Verschulden.Bergungskosten übrigens bis 22000 Euro.Versichert ist natürlich nur derjenige,der auch im AV ist,das ist wohl logo.Klar,daß der nichtversicherte Kumpel zahlen muß!!!!!!!!Und ne Rechtsschutzversicherung gibts obendrein.
Bergwacht in den Alpen hat,soviel ich weiß,die Nr 140.