Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

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  • stoenggi
    Erfahren
    • 13.11.2004
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    Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

    Folgendes Szenario:

    Ich bin in einer Mehrseillängen-Route am klettern oder in einem Klettergarten (keine anderen Personen zu gegen ausser meinem Partner, Abseilen von Oben nicht möglich).

    Nehmen wir an, die gewählte Route ist zu schwer; man kann nicht mehr weiter steigen und muss nun den Rückweg antreten (in der MSLR kann da das Wetter ja auch ein Faktor sein).
    Ergo klettere ich bis zur nächsten Zwischensicherung und sichere mich dort vorerst mit der Standplatz-Schlinge ("Nabelschnur").
    Die Frage ist nun: Wie weiter?

    1. Eigentlich möchte ich den Stand gerne mit einer zweiten Zwischensicherung absichern. Das geht aber nicht, da weder Keile noch Friends mitgeführt werden. Ebenso kann keine Schlinge über eine Felszacken gelegt werden.
    Da ich beim abseilen aber nur kleine Belastungen auf den Fixpunkt ausübe müsste eine Redundanz eigentlich nicht ganz so wichtig sein - auf der anderen Seite: Wenn diese Zwischensicherung lässt, dann gehts runter weil nichts anderes mehr in der Sicherungskette vorhanden ist.
    Wie sollte man hier vorgehen?

    2. Betrachten wir die Zwischensicherung. In den Plaisir-Routen sind ja zumeist Bohrhaken verbaut. Nachdem ich die Selbstsicherung angebracht habe, kann ich jetzt meine beiden Partie-Seile (Halbseile) mittels Knoten und Exe am Gurt sichern, damit die Seile nicht alleine den Weg nach unten antreten.
    Jetzt gibt es wieder drei Möglichkeiten:
    • [1.] Ich opfere einen Karabiner den ich im Bohrhaken hängen lasse und führe die Seile zum anschliessenden abseilen durch diesen Karabiner.
      [2.] Ich verwende eine Banschlinge oder Reepschnur (ggf. 2-3x fädeln, wegen Scharfkantenbelastung des "Plättli" des Bohrhakens) und führe die Seile durch die Schlinge/die Reepschnur.
      [3.] Ich verzichte auf all das und ziehe gleich ein Halbseil durch das Plättli. Auch hier ist natürlich von einer grossen Scharfkantenbelastung auszugehen, jedoch ist das Seil deutlich dicker/fester als eine Reepschnur oder eine Bandschlinge.


    Die Gretchenfrage ist nun:

    1. Was mache ich in dieser Situation? und
    2. Wenn ich den Rückzug antrete: Wie / wo knote ich die Halbseile zum Abseilen ein.

    Normalerweise sind ja in den Plaisir-Routen diese "Muni-Ringe" in den Abseilständen vorhanden, so dass sich diese Frage nicht stellt.

    Leider konnte ich weder im Bergsport Sommer vom SAC Verlag noch im Bergundsteigen etwas darüber finden

  • Flachlandtiroler
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    • 14.03.2003
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    #2
    AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

    Wenn kein abgerundeter Bohrhaken vorhanden ist wäre die Antwort aus der reinen Lehre einfach: Baumarkt-Schraubkarabiner mitnehmen, zusammenschrauben und am Umkehrhaken belassen.

    Mit der Redundanz ist es natürlich schwieriger. Fädeln und selber abseilen ist aber erstmal ohne großartige Belastung für den fraglichen Haken. Inwieweit sich das beim Abseilen durch Schlingen oder Reepschnur verbessern soll ist mir schleierhaft. Oder bezog sich das auf das Abziehen? Ist aber IMHO auch wurst wenn oben 'ne Opferschlinge wegschmort; dem Seil macht es eh' nix und man kann ja auch langsam abziehen.

    Was etwas (wenig) Redundanz schafft: Im Zweifelsfall bei der Abseilfahrt doch lieber die letzte Expresse darunter drinlassen / opfern... oder durch einen Schrauber ersetzen. Wenn der letzte BH fünf Meter tiefer sitzt hilft das natürlich wenig
    In dem Fall mit zwei Halbseilen muß man außerdem dann den Strang mit dem Seilverbindungsknoten ausklinken, die supergute Redundanz ist das dann also nicht mehr.

    --

    Bessere aber umständliche Lösung wäre, am Umkehr-Haken ein Seilstück / Reepschnur zu fixieren, das bis zur nächsttieferen Zwischensicherung reicht und daran abzuklettern. Einen Haken tiefer hätte man dann so zwei Fixpunkte. Ist aber wohl nur für den Schlechtwetterfall realistisch, weniger bei Abbruch wegen Schwierigkeit.

    --

    Der Fall "zu schwierig" endet aber oft mit einer komplexeren Situation: Du hängst ein paar Meter unter der obersten Zwischensicherung , bist mental fertig oder auch sonstwie angeschlagen.

    Lösung a) Dein Seilpartner reißt es raus und klettert bis zum nächsten Standplatz
    Lösung b) Die Expresse oben bleibt drin (hat ja auch schon Deinen Abflug gehalten ), Du wirst zur nächsttieferen ZS abgelassen und fädelst zusätzlich durch diese => Redundanz vorhanden

    Gruß, Martin
    Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 12.04.2009, 21:13.
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    • stoenggi
      Erfahren
      • 13.11.2004
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
      Wenn kein abgerundeter Bohrhaken vorhanden ist wäre die Antwort aus der reinen Lehre einfach: Baumarkt-Schraubkarabiner mitnehmen, zusammenschrauben und am Umkehrhaken belassen.
      War auch meine Idee. In der Mehrseillängen-Route hätte ich da auch weniger Bedenken einmal einen Karabiner hängen zu lassen (natürlich nur Handfest angezogen/zugeschraubt, damit die nächste Seilschaft diesen wieder entfernen kann). Nervig wird es dann aber in einem Klettergarten, wenn jeder der nicht mehr weiter kommt noch zusätzlich solche Schrauber anbringt. Nach ein paar Jahren ist dann ja quasi jeder Bohrhaken zusätzlich als Standplatz ausgelegt ;)
      Mit der Redundanz ist es natürlich schwieriger. Fädeln und selber abseilen ist aber erstmal ohne großartige Belastung für den fraglichen Haken. Inwieweit sich das beim Abseilen durch Schlingen oder Reepschnur verbessern soll ist mir schleierhaft. Oder bezog sich das auf das Abziehen? Ist aber IMHO auch wurst wenn oben 'ne Opferschlinge wegschmort; dem Seil macht es eh' nix und man kann ja auch langsam abziehen.
      War eben auch meine Überlegung: Die Belastung beim Abseilen ist idR nicht so gross, dass ein einzelner Bohrhaken deswegen ausbrechen sollte. Mich interessiert halt mehr, was hier gängige Lehrmeinung ist.
      (Das mit den Schlingen bezog sich mehr auf das anbringen der HS direkt in die Platte oder ob dort eine Reepschnur eingezogen werden sollte und die HS in/durch die Reepschnur geknotet werden sollte. Hat nichts mit der Redundanz der Absicherung zu tun)

      Was etwas (wenig) Redundanz schafft: Im Zweifelsfall bei der Abseilfahrt doch lieber die letzte Expresse darunter drinlassen / opfern... oder durch einen Schrauber ersetzen. Wenn der letzte BH fünf Meter tiefer sitzt hilft das natürlich wenig
      In dem Fall mit zwei Halbseilen muß man außerdem dann den Strang mit dem Seilverbindungsknoten ausklinken, die supergute Redundanz ist das dann also nicht mehr.
      Right. Zudem, ob eben bei 5m Abstand o.ä. wirklich noch von Zwischensicherung gesprochen werden darf... ;) In der Aktuellen bergundsteigen wird ja sogar schon davon gewarnt, dass die Ausgleichverankerung beim ausbrechen einen zu grossen Schlag auf den verbleibenden Sicherungspunkt bewirken kann :S


      Bessere aber umständliche Lösung wäre, am Umkehr-Haken ein Seilstück / Reepschnur zu fixieren, das bis zur nächsttieferen Zwischensicherung reicht und daran abzuklettern. Einen Haken tiefer hätte man dann so zwei Fixpunkte. Ist aber wohl nur für den Schlechtwetterfall realistisch, weniger bei Abbruch wegen Schwierigkeit.
      Ist das gängie Lehrmeinung? Wenn hier der obere Fixpunkt ausbricht wird man ja wiederum einen extremen Fangstoss auf die verbleibende Zwischensicherung haben (siehe oben). (Obwohl: Immer noch besser als gar nichts mehr dazwischen)

      Der Fall "zu schwierig" endet aber oft mit einer komplexeren Situation: Du hängst ein paar Meter unter der obersten Zwischensicherung , bist mental fertig oder auch sonstwie angeschlagen.

      Lösung a) Dein Seilpartner reißt es raus und klettert bis zum nächsten Standplatz
      Lösung b) Die Expresse oben bleibt drin (hat ja auch schon Deinen Abflug gehalten ), Du wirst zur nächsttieferen ZS abgelassen und fädelst zusätzlich durch diese => Redundanz vorhanden

      Gruß, Martin
      Naja, man kann auch davon ausgehen dass man bis zur nächsten Zwischensicherung noch steigt, dann aber umkehrt da es einfach zu nichts führen würde. Auch der (geplante) Sturz wäre ja je nach Gelände nicht unbedingt von der Hand zu weisen.
      Lösung a) geht natürlich nicht ;)
      Lösung b) Gehen wir davon aus, ich erreiche die Expresse. Wie man jetzt Redundanz erreichen kann haben wir ja schon gut gesehen. Jedoch bleibt noch eine Frage offen:

      Nehmen wir an, ich will oder kann keine Redundanz zu einem zweiten Fixpunkt erstellen und entscheide mich dazu, direkt vom momentanen Fixpunkt an den Rückzug anzutreten. Der Baumarkt-Opferkarabiner ist klar zu bevorzugen. Ich mag mich hier allerdings an eine Diskussion erinnern (Becks war da auch am Diskutieren), bei der es genau darum ging was man tut, wenn man keine Karabiner mehr über hat (Forensuche brachte leider nichts zutage).
      Die Frage ist dann: Halbseil durch den Fixpunkt ziehen, oder erst eine Reepschnur oder Bandschlinge durch den Fixpunkt und dann das Halbseil durch die Reepschnur oder Bandschlinge fädeln?
      Was wäre hier die gängige Lehrmeinung?

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      • nebulos
        Dauerbesucher
        • 15.11.2007
        • 580
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        #4
        AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

        Zitat von stoenggi Beitrag anzeigen
        Ist das gängie Lehrmeinung? Wenn hier der obere Fixpunkt ausbricht wird man ja wiederum einen extremen Fangstoss auf die verbleibende Zwischensicherung haben (siehe oben). (Obwohl: Immer noch besser als gar nichts mehr dazwischen)
        Ich glaub das es in solch einer Situation am Sinvollsten ist aus zwei zwischensicherungen ein "Kräftedreieck" (kann man bei ~3m abstand der Sicherungen überhaupt noch von Kräftedreieck sprechen?)mithilfe einer reepschnur zu Basteln. Dürfte von der Kräfteverteilung nahezu ideal sein (kleiner Winkel)
        Dann gibts im Falle des Versagens einer Zwischensicherung keinen extremen Schlag auf den anderen Sicherungspunkt.

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        • stoenggi
          Erfahren
          • 13.11.2004
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

          Kommt dann ja darauf an, wie man das Kräfte-Dreieck abgebunden hat.
          Im Sinne einer Reihenschaltung sollte ansich kein Fangstoss auftreten. Verwendet man ein richtiges Kräftedreieck wird aber beim Ausbrechen einer Zwischensicherung mit grosser Wahrscheinlichkeit ein entsprechender Fangstoss auftreten. Siehe dazu gerade die aktuelle bergundsteigen (die nicht ganz unschuldig an diesem thread hier ist ;) ).

          Die Frage die sich hier auftut ist aber auch wiederum dieselbe: Ist ein abbinden eines Bohrhakens mittels Reepschnur als sicher genug zu erachten (Scharfkantenbelastung der Reepschnur) oder sollte dort zwingend ein Karabiner vorgesehen werden?

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          • nebulos
            Dauerbesucher
            • 15.11.2007
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

            Zitat von stoenggi Beitrag anzeigen
            Die Frage die sich hier auftut ist aber auch wiederum dieselbe: Ist ein abbinden eines Bohrhakens mittels Reepschnur als sicher genug zu erachten (Scharfkantenbelastung der Reepschnur) oder sollte dort zwingend ein Karabiner vorgesehen werden?
            Keine Ahnung obs lehrmeinung ist : bei Bohrhakenlaschen würde ich auf jeden fall (falls vorhanden) einen Karabiner/Schnapper opfern, bei Bühlern oder ähnlichen nicht Scharfkantigen hab ich keine Hemmung das Seil direkt durchzufädeln.

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            • eisvogel
              Fuchs
              • 05.08.2003
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

              Zitat von stoenggi Beitrag anzeigen
              Nervig wird es dann aber in einem Klettergarten, wenn jeder der nicht mehr weiter kommt noch zusätzlich solche Schrauber anbringt. Nach ein paar Jahren ist dann ja quasi jeder Bohrhaken zusätzlich als Standplatz ausgelegt ;)
              Keine Angst, spätestens nach dem nächsten Wochenende sind alle Karabiner verschwunden...

              Hätte auch bei den üblichen Laschen keine Bedenken für fädeln und abseilen (nicht ablassen!).

              (In die Ausgangslage 'Klettergarten und Halbseil' bin ich allerdings noch nie gekommen.)

              Ob an einem oder mehreren Haken hängend der Rückzug angetreten wird, ist wohl von der Qualität von Haken und Fels abhängig.

              Bei einem gut gesetzten Haken in kompaktem Fels hätte ich (fast) keine Bedenken bzgl. Sicherheit.

              Bei Unsicherheiten bzgl. Festigkeit bleibt an 2 Punkten das älteste / billigste Material zurück.

              ############

              Nachtrag:
              Was heisst gut gesetzt?
              100 %ige Sicherheit gibt es nirgendwo!

              Für die Beurteilung eines Hakens (und angehende Sanierer und Erschließer) kann ich die "Bohrhaken-Broschüre der DAV-Sicherheitsforschung" wärmstens empfehlen.
              http://alpenverein.de/template_loade...rticle_id=1539
              Zuletzt geändert von eisvogel; 13.04.2009, 14:53. Grund: Nachtrag
              Gruß, Eisvogel
              __________________________________

              \"Die Sinne betrügen nicht. Nicht, weil sie immer richtig urteilen, sondern weil sie gar nicht urteilen; weshalb der Irrtum immer nur dem Verstande zur Last fällt.\"
              Kant

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              • aitrob
                Erfahren
                • 31.07.2006
                • 279

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                Wenn kein abgerundeter Bohrhaken vorhanden ist wäre die Antwort aus der reinen Lehre einfach: Baumarkt-Schraubkarabiner mitnehmen, zusammenschrauben und am Umkehrhaken belassen.
                Die Idee finde ich jetzt nicht so super. Nicht dass da noch einer kommt der wenig Erfahrung hat, denkt, super, hier ist wohl der Standplatz und dann womöglich von dort sichert. Sicher, das ist unwahrscheinlich, aber man torpediert hier nicht die eigene Sicherheit, sondern die anderer - da sollte man lieber zu vorsichtig sein.
                Ein einfacher Schraubkarabiner kostet hier bei Bächli Bergsport 10 CHF (6 Euro) - daran ist glaube ich noch keiner bankrott gegangen. Und wenn man Glück hat klettert noch jemand anders die Route und bringt den Karabiner wieder mit.
                My two cents...
                Bela
                Reiseberichte:
                http://www.aitrob.de

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                • punhill02
                  Erfahren
                  • 16.08.2007
                  • 136

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                  tach auch,

                  ich habe für solche und alle weitern situationen immer reepschnur dabei.
                  die einfach zweimal durch die lasche ziehen (passt auch bei sehr schmalen laschen, die keinen zweiten karabiner aufnehmen können), doppelten spierenstich rein, seil durchziehen und runter.
                  das löst zwar nicht das problem der fehlenden redundanz, aber ein normaler zwischenhaken ist auf mehr als 4-5 kn ausgelegt und wenn man beim abseilen etwas vorsichtig ist reicht das von der belastung.

                  viel spaß

                  christian

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                  • stoenggi
                    Erfahren
                    • 13.11.2004
                    • 303
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                    Die Tendenz geht in dem Fall recht eindeutig dazu hin, dass Ablassen von einem guten Bohrhaken kein Problem ist. Wenn möglich, kann man eine Redundante Absicherung machen, aber wirklich notwendig scheint sie nicht zu sein.

                    Das Fädeln der HS in die Platten scheint auch nicht ein allzu grosses Problem zu sein - allerdings wäre ein Karabiner zu bevorzugen, da damit sämtliche Scharfkantenbelastungen sicher ausgeschlossen sind.

                    Dies nur so als kleine Zusammenfassung, bei Diskussionsbedarf gerne weiter machen. Ich werde einfach die nächste Woche nicht ins INet kommen und somit nicht weiter auf allfällige Fragen antworten könnten.

                    In dem Sinne: Schöne Woche allerseits

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                    • EDI
                      Dauerbesucher
                      • 18.05.2006
                      • 524

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                      ich habe für solche und alle weitern situationen immer reepschnur dabei.
                      die einfach zweimal durch die lasche ziehen (passt auch bei sehr schmalen laschen, die keinen zweiten karabiner aufnehmen können), doppelten spierenstich rein, seil durchziehen und runter.
                      Wenn man ganz knauserig ist, kann man das ganze auch so zusammenbasteln, dass man danach die Reepschnur wieder bei sich hat...
                      - No Footsteps!

                      You know you’re a trad climber when...
                      ...there is scar tissue on the back of your hands

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                      • Shorty66
                        Alter Hase
                        • 04.03.2006
                        • 4883
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                        Zum anbringen des seils im Fixpunkt:
                        Auf keinen fall würde ich hier baumarktkarabiner verwenden. Die sind oft von minderer qualität und halten dann zwar das abseilen aus, korrodieren aber im laufe der zeit und sind eine große Gefahr für spätere Begeher der routen.
                        Auch ist definitiv davon abzuraten, das seil direkt durch den Fixpunkt zu fädeln. Beim Bohrhaken ist das problem nicht so groß - hier könnte sich das seil ledglich durch krangelbildung verhängen und nicht mehr abzuziehen sein.
                        Bei der Bohrlasche sieht es anders aus: Zwar hält ein kletterseil die Scharfkantenbelastung beim abseilen in einer Bohrlasche problemlos aus, es wird jedoch an dieser stelle stark geschwächt. Dadurch ist das seil nicht mehr der norm entsprechend zu belasten obwohl man ihm keine Schädigung ansieht.
                        Stattdessen verwendet man am besten eine billige kurze 5mm reepschnur.
                        Die hält ebenfalls die Abseilbelastungen problemlos aus, wird jedoch danach nicht mehr weiterverwendet wodurch die Schwächung halb so wild ist. Zudem sollte jeder halbwegs vernünftige kletterer nicht auf die idee kommen sich in einer bereits am fels hängenden reepschnur zu sichern.
                        Da aber auch die reepschnur durech die Scharfkantenbelastung geschwächt wird sollte man die schnur auf keinen Fall weiterverwenden. aber 25cm reepschnur tuen hier wirklich niemandem weh.

                        Was die redundanz beim abseilen angeht:
                        Statt eines Kräftedreiecks ist definitiv eine reihenschaltung zu bevorzugen.
                        Allerdings brigt das einige schwierigkeiten, da der abseilpunkt nah am unteren fixpunkt liegen sollte - dort muss man dann aber erstmal hinkommen.
                        Wenn es wirklich so gefährlich erscheint, dass man meint einen reduntanten fixpunkt zu benötigen halte ich es f+ür wesentlich sinnvoller einen einfachen schnapper zu opfern und sich an diesem schnapper ablassen zu lassen. Die redundanz kann man dann erreichen, indem man die tiefer unten liegenden expressen jeweils durch reepschnüre ersetzt - so müssen sie nicht zurückgelassen werden.
                        Alles in allem würde ich aber sowieso davon ausgehen, dass eine redundanz nur bei einem haken notwendig sein kann: Wenn der haken so übel erscheint, dass man sich daran nicht abseilen möchte, dann wird man danach sicher nicht weiterklettern. Effektiv kann also nur der letzte haken einen so instabilen eindruck machen oder man hat was falsch gemacht.
                        Daher würde ich in diesem szenario vorschlagen, die exe an dem Instabilen haken zu opfern, sich bis zum letzten haken ablassen zu lassen und dann von dort abzuseilen.
                        Ich glaube kaum, dass man lust hat an diesem instabilen haken alle fürs abseilen erforderlichen umbauten vorzunehmen...
                        φ macht auch mist.
                        Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                        • klettermatze
                          Gerne im Forum
                          • 12.03.2008
                          • 63
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                          Hallo,

                          nehmt bitte keine Baumarktkarabiner auf denen keine Angabe der Bruchlast vorhanden ist. Selbst wenn, ist MIR das zu Heikel und ich verwende dies hier.

                          http://www.globetrotter.de/de/shop/d..._id=0702&hot=0

                          Die 4 € € bringen keinen um, ich habe es seit 10 Jahren am Gurt und noch nie benötigt. Da ich immer jemanden Dabei hatt der die Route geschafft hat, am Haken ohne Probleme umbauen und abseilen konnte, technisch mit Trittschlingen weiterkam oder eine leichte Route daneben vorhanden war.

                          Bitte macht keine Experimente wegen ein paar Euros.

                          Weiterhin würde ich mich an einer Exe/Karabiner in einer Mehrseillängenroute bis zum letzten Stand abseilen lassen. Von Dort wird dann der gemeinsame Rückzug gestartet. Somit sind immer Zwischensicherungen vorhanden.

                          Also Scheiß auf eine alte Exe/Karabiner, dann gibt es auf der nächten Hütte ein Bier weniger und die Kohle ist schon wieder im Sack.

                          Bitte jetzt nicht mit dem Argument kommen, wenn das Seil fast aus ist kann mann ja nicht mehr abgelassen werden.

                          Dann lass ich halt 2 Karbiner da indem ich einen Zwischenstand mache oder Seile mich an dem Notglied für 4 € selber ab.

                          Gruß und viel Spaß beim bestellen der Notglieder

                          Mattes

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                          • opa
                            Lebt im Forum
                            • 21.07.2004
                            • 6825
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                            #14
                            AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                            einspruch! die kettenglieder sind vielleicht zum abseilen sicher, aber für den nächsten, der kommt, ein ziemliches ärgernis. sie halten, soweit ich weiß, weniger als die bohhrakenlasche - zumindest im älteren zustand. und die nächsten müssen dann das notglied als zwischensicherung klicken, wenn der karabiner nicht dazupasst. von daher finde ich einen karabiner praktischer.

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                            • Shorty66
                              Alter Hase
                              • 04.03.2006
                              • 4883
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                              #15
                              AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                              Genau, aber wie gesagt: Reepschnur tuts auch und behindert Nachfolgende nicht so wie kettenglieder/karabiner. Zudem ists viel billiger und kann auch so angebracht werden, dass man die reepschnur gemeinsam mit dem seil abzieht.
                              φ macht auch mist.
                              Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                              • opa
                                Lebt im Forum
                                • 21.07.2004
                                • 6825
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                                #16
                                AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                                ui, hab nochmal bie globi nachgeschaut: festigkeit längs 40kn - nehme alles zurück. trotzdem traue ich irgendwie einem direkt geklinkten bohrhaken mehr...

                                dünnen schlingenmaterial traue ich allerdings so subjektiv auch nicht so recht, selbst wenn es mehrfach genommen udn objektiv sicher ist. ich lasse halt einen karabiner hängen, den kann der nächste locker wieder entfernen, und alles ist beim alten.

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                                • klettermatze
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                                  • 12.03.2008
                                  • 63
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                                  #17
                                  AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                                  Hallo,

                                  wenn das Kettenglied nur leicht zugeschraubt wird, kann der nächste es mitnehmen und freut sich :-). Und wie gesagt die Dinger halten eine Menge.

                                  Bei der Reepschnur wäre ich vorsichtig, der nächste klingt sich dort ein, durch die UV Strahlung altert sie sehr schnell und schwups ist er unten. Bei dicker Reepschnur oder wenn sie 3 mal durchgefädelt ist kann es nämlich auch schwierig werden den Karabiner noch reinzubekommen.

                                  Aber es geht und ist günstig da hast Du recht.

                                  @ Shorty66

                                  Wie kann ich die Reepschnur mit Seil abziehen. Klär mich da mal bitte auf, habe da gar keine Vorstellung von ???????? Beim Eisklettern ist es ja klar aber am Bohrhaken????????

                                  Gruß Mattes

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                                  • Shorty66
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                                    • 04.03.2006
                                    • 4883
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                                    #18
                                    AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                                    Du knotest aus der reepschnur ne schlinge und steckst diese schlinge durch den bohrhaken. Dann fädelst du das seil durch beide schlingenenden und seilst dran ab. beim abziehen kommt normalerweise die reepschnur von allein mit runter.
                                    φ macht auch mist.
                                    Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                                      • 12.03.2008
                                      • 63
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                                      Hallo,

                                      besten Dank für den Tipp, ist auch einleuchtend. Mann lernt ja nie aus

                                      Gruß Mattes

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                                        #20
                                        AW: Abseilen - Nicht vom Standplatz aus

                                        Ganz trivial:

                                        ich hab für solche und ähnliche Fälle (Bohrhaken tw. defekt) ein Kettenglied am Gurt. Kostet nur 2 CHF, kann man getrost mal in der Wand lassen.

                                        Sprich:
                                        zum nächsten Haken hoch/runter, Zwischensicherung bauen, Kettenglied in den Bohrhaken einhägen, Seilführung ändern (durchs kettenglied führen) und der Sichernde lässt ab.

                                        Solche kettenglieder sind auch im freien Gelände nützlich (z.B. zum koppeln diverser reepschnüre an wilden Abseilplätzen), daher hab ich die eh immer dabei.

                                        Alex
                                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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