Berge mit Gletscher, alleine begehbar?

[carnap]

Hallo Hochtourenauskenner/innen,

vor zwei Wochen war ich zum ersten Mal (seit vielen Jahren wieder) auf einem Berg mit Gletscherkontakt: auf dem Daubenhorn im schweizer Wallis (Nähe Leukerbad).
Am Abend zuvor habe ich mit dem Hüttenwirt der Lämmerenhütte gesprochen (ein Bergführer), der meinte, auf dem Daubenhorngletscher gibt es keine Spalten, die Tour sei für Geübte auch ohne Eisen als normale Wandertour machbar, mit Eisen aber ratsam.
(Nebenbei, aber OT, kann der Gletscher leicht umgangen werden.)

Frage: Kennt ihr weitere Beispiele im Alpenraum für solche Berge mit Gletscher, die ein erfahrener *Wanderer* mit Steigeisen und Pickel alleine begehen kann? Mir fällt noch das Wiesbachhorn ein, sonst aber nix.

Gruß Carnap

[Flachlandtiroler]

Es gibt viele vergletscherte Berge, die eine nicht vergletschere Aufstiegsroute haben.
Es gibt einige vergletscherte Berge, wo der Gletscher zum spaltenfreien Altschneefeld geschrumpelt ist, im Spätsommer komplett ausapert oder eben nur in Bereichen gequert zu werden braucht, die selbst ein Hüttenwirt als "spaltenfrei" beschreibt. Denke letzteres ist hier gemeint.
Die Entscheidung, ob man in diesem Fall (eine "Autorität" sagt, es gäbe keine Spalten) das Restrisko eingehen will, muss man letztlich selber treffen.

Offensichtlich tickt da auch jeder Nutzer hier anders, ich erinnere diverse Diskussionen dazu.
Ob man daher Nutzermeinungen als Autoritäten ansehen soll...

[hartmutmu]

Pointe de Vouasson würde ich auch dazu zählen (ohne Garantie).

[carnap]

Die Entscheidung, ob man in diesem Fall (eine "Autorität" sagt, es gäbe keine Spalten) das Restrisko eingehen will, muss man letztlich selber treffen.
…
Offensichtlich tickt da auch jeder Nutzer hier anders, ich erinnere diverse Diskussionen dazu.
Ob man daher Nutzermeinungen als Autoritäten ansehen soll...

“Autoritäten“ werden m. E. überbewertet. Wichtiger für die Beurteilung des Risikos, eine Tour anzugehen, sind Fakten und letztlich die Methode, wie man zu diesen gelangt.
Meine Frage war nicht beabsichtigt, möglichst viele Autoritäten zu sammeln, um danach die Frage des Risikos abzuhaken, sondern Vorschläge für künftige Touren zu sammeln

[walnut]

Na dann schau auf den Gletscher, da sind die Fakten. Alles danach ist Interpretation und hängt von der Kompetenz der Person ab.
Du lehnst "Autoritäten" ab, aber willst hier von anderen Menschen ne Freigabe wo du ohne Seilsicherung alleine übern Gletscher kannst irgendwie beißt sich das.

Zu deiner fragestellung gibts hier übrigens bereits diverse Threads, die Suche hilft.

[carnap]

Na dann schau auf den Gletscher, da sind die Fakten.

Das mache ich sowieso. Die Planung einer Tour erschöpft sich ja nicht im Einholen von Vorschlägen …

Du lehnst "Autoritäten" ab, …

Nö, wo schreibe ich das? Da hast du mich missverstanden.

aber willst hier von anderen Menschen ne Freigabe …

Wieder falsch verstanden. Ich habe nach Vorschlägen gefragt, nicht nach Freigaben.

Zu deiner fragestellung gibts hier übrigens bereits diverse Threads, die Suche hilft.

Ich weiß, dass die Suche hilft, daher habe ich vor dem Posten gesucht. Ich habe trotzdem gefragt, weil ich neuere Meinungen einholen wollte.
Danke trotzdem für deine Antwort.

[wilbert]

OT: Wenn sich der Gletscher über einen Felsbuckel schiebt, können sich Spalten im Eis öffnen und sobald er sich durch eine Senke bewegt, schließen sich Spalten wieder. Dies alles wird durch eine mehr oder minder dicke Schneedecke verdeckt oder auch nicht.

Solange ich die Spalten sehen kann, ist eine Beurteilung einfach.
Leider ist dieser Zustand auf den meisten Gletschern nicht einheitlich, sodass man sich früher oder später doch auf einer geschlossenen Schneeoberfläche bewegt. Sicher ist eins, sobald man alleine durch eine zu dünne Schneebrücke, in eine tiefere Spalte fällt, wird es heikel bis aussichtslos.
Bestenfalls ist man unverletzt, hat Steigeisen und Pickel zur Hand und ist nicht in eine wasserführende Spalte gefallen.
Diese Risikoabschätzung kann einem niemand abnehmen.
Deshalb sind bei Gletscherbegehungen Alpinisten vorwiegend zu Dritt, seilgesichert und zur Selbstrettung ausgebildet.

VG. -Wilbert-

[Con]

Mädelegabel könnte ich empfehlen, zugegeben der "Gletscher" ist ein wenig mickrig aber ziemlich ungefährlich.

[TeilzeitAbenteurer]

Die Schesaplana im Rätikon ist von der Mannheimer Hütte über den Brandner Gletscher zu erreichen, bzw. über das, was davon übrig ist. Im Vergleich zum Daubenhorngletscher oder Schwarmilzferner ist der anscheinend sogar noch regelrecht groß. Pickel und Steigeisen braucht man aber trotzdem nicht. Im späteren Sommer, wenn er komplett schneefrei ist, sind Schneeketten oder Grödel hilfreich, aber nicht notwendig. Bei leichter Altschneeauflagen sind angeblich sogar die überflüssig.

[transient73]

Obacht!
Auch scheinbar spaltenfreie Zonen können trügerisch sein.
Zunächst hörte ich nur ein undefiniertes Schreien, als ich mich dann umgedreht hatte, sah ich was passiert war.
Nachdem ich mich versichert hatte, dass alles unter Kontrolle ist, fragte ich meinen Kumpel, ob er noch einen Moment verharren könne, für ein Foto.