Ich gehe wandern - die T-Skala in Bildern

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    • 11.10.2001
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    Ich gehe wandern - die T-Skala in Bildern

    Mehrfach heiss diskutiert, kontrovers beleuchtet und auch mal ungläubig bestaunt - Wandern nach Schweizer Massstäben, um genau zu sein: Wanderungen, eingestuft nach der SAC Wanderskala

    Wichtige Aspekte zu Beginn:

    Die Bewertung erfolgt bei optimalen Bedingungen, also bei gutem Wetter mit guter Sicht und trockenem Untergrund. Bei Regen/Nässe liegt die reale Schwierigkeit etwa ein Skalenpunkt höher, bei Schnee eher zwei Punkte höher als bei optimalen Bedingungen. Bei Nebel oben drauf kann das Ganze noch schwieriger werden.


    T1 - Wandern:
    Laut SAC: "Weg gut gebahnt. Falls vorhanden, sind exponierte Stellen sehr gut gesichert. Absturzgefahr kann bei normalen Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden. Falls nach SWW-Normen markiert: gelb. Keine, auch mit Turnschuhen geeignet. Orientierung problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich."

    In Bilder(n)/eigenem Kommentar:

    Wanderpiste, breite Wege, man kann sich nicht wirklich verlaufen und es hat schlichtweg keinerlei nennenswerte Hindernisse unterwegs. Mit etwas Glück ist solch ein Weg quasi tauglich für Rollstuhl- und Kinderwagen. Solche Wege kann man eigentlich selbst bei schlechtem Wetter noch in Badeschlappen begehen, und auch bei 10cm Schnee nach einer Kaltfront ist der Weg nicht weggewischt.
    Nichts deto trotz habe ich schon auf solch einem Pfad eine "Wanderin" mit gebrochenem Fussgelenk bergen dürfen, die mit ihren profillosen Stadtschuhen von einem Grasfleck abgerutscht war und sich dabei die Haxen gebrochen hatte.

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Name: image2.jpg
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ID: 3189397
    Bei Saas, Aufstieg R. Weissmieshütte

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Name: image1.jpg
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ID: 3189398
    Murgtal



    T2 - Bergwandern
    SAC: "Weg mit durchgehendem Trassee. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen. Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss. Etwas Trittsicherheit. Trekkingschuhe sind empfehlenswert. Elementares Orientierung"

    Eigener Senf dazu:
    Der wichtigste Unterschied zu T1 ist, dass es nun eben ein Pfad und kein Fahrweg mehr ist. Technisch und orientierungsmässig gesehen problemlos, man muss eventuell halt mal unterwegs an einer Abzweigung nachsehen, wo es weiter geht. Selbst auf den Nachwuchs muss man hier nicht oder nur an kurzen, einzelnen Stellen aufpasen, damit dieser nicht den Hang runter purzelt. Solange das Wetter ok ist (trockener Untergrund) geht so etwas auch in Badeschlappen. Bei Nässe sollten es dann doch eher zumindest Trailrunner mit griffiger Sohle sein.

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ID: 3189399
    Zwischen Alpe Devero und Alpe Veglia, Nähe Valtendra-Pass






    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    #2
    T3 - anspruchsvolles Bergwandern
    SAC: "Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen. Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss. Gute Trittsicherheit. Gute Trekkingschuhe. Durchschnittliches Orientierungsvermögen. Elementare alpine Erfahrung."


    Eigener Senf:
    Grundsätzlich findet hier ein Split statt, und zur rein technischen Komponente kommt die Orientierungskomponente dazu. Es kann sich also auf der einen Seite z.B. um einen recht einfachen Weg handeln, der jedoch kaum erkennbar ist (Fokus auf Orientierung) oder eben um einen eindeutig sichtbaren, dafür aber schwierigeren Weg handeln. Entsprechend unterschiedlich wirken sich hier dann eben auch Nässe oder Sichtverhältnisse auf das Wandererlebnis aus.
    Bei technischen T3-Routen sollte man schon genauer hinsehen, wo man entlang schlendert, denn ein Absturz ist durchaus vermehrt möglich und endet dann im Gegensatz zu T2 eben eher mit einem Flug ins Krankenhaus oder ins Leichenschauhaus.
    Bei T3 endet dann auch in etwa der Bereich, den man mit Unerfahrenen gehen kann, ohne unliebsame Überraschungen unterwegs (Blockade) erleben zu müssen, und Unerfahrenen rate ich zumindest ab hier zu ordentlichen Leichtbergstiefel, damit ausreichend Sicherheitspuffer existiert, um auch z.B. mal bei nassem Untergrund noch sicher unterwegs zu sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image 2 t3.jpg Ansichten: 0 Größe: 141,3 KB ID: 3189413
    Übergang Jazzilücke - Atronapass. Eine typische technische T3. Ohne die Kette könnte man eine T3+ vergeben, runter fallen sollte man hier nicht, das wäre tödlich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image1 t3.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,4 KB ID: 3189414
    Ein Mittelding aus Orientierung, ergänzt um etwas unebener und lockerer Untergrund. Bei Schnee recht lästig, da der Pfad eh schon nicht sauber erkennbar ist, und sobald die Markierung unsichtbar ist, darf man heiteres Wege raten spielen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image 3 t3.jpg Ansichten: 0 Größe: 279,3 KB ID: 3189415
    Schutt- und Schotter T3 im Val Frisal. Kein Weg erkennbar, lockerer Untergrund aber einfache Orientierung, da man nur stumpf dem Talverlauf folgen muss. Mit Trailrunner macht solch eine Rollbahn jedoch keinen Spass, denn das geht voll auf die Fussgelenke.


    T4 - Alpinwandern
    SAC: "Wegspur nicht zwingend vorhanden. An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen. Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-blau-weiss. Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Stabile Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden."


    Eigener Senf:
    Schon im SAC-Text findet man die Hervorhebung von Orientierung und der technischen Aspekten sowie dem Wetter. Ab T4 beginnt auch der Bereich, bei dem Unerfahrenere gerne mal eine Route die Einstufung als Wanderung absprechen wollen, denn hier trifft man auf ausgesetzte Stellen, schmale Pfade oder Abschnitte, wo man auf schmäleren Simsen sich an einer Wand entlang bewegen muss. Hinzu kommen schlecht erkennbare Pfade und oft brüchiger Untergrund, in dem man keine oder nur sehr aufwendig Sicherungen anbringen kann, und runter Fallen sollte man meistens wirklich nicht mehr.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4 image1.jpg Ansichten: 0 Größe: 206,6 KB ID: 3189419
    Abstieg ins Val Frisal über eine ehemalige Route. Die Markierungen sind weg, der Weg auch, und das Schrofengelände (= Mix aus Fels und Gras) wie hier im Bild verlangt trockenen Untergrund.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4i mage2.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,2 KB ID: 3189423
    Die Gesamtroute in der Übersicht. Man sieht schon, dass der Übergang T3 nach T4 in der Skala ein gröserer Schritt als etwa zwischen T2 und T3 ist.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4 image3.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,0 KB ID: 3189422
    Steile Felsrinne (Val Sambuco), nach unten offen, mit lockerem Geröll drin. Orientierungstechnisch einfach, dafür technisch etwas fordernder.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4 image 5.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,6 KB ID: 3189418
    Querung am Alperschällihorn. Auch ohne Wegmarkierung recht offensichtliche Wegführung (dem Schotterband im hellen Fels entlang), dafür brüchig und etwas ausgesetzt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4 image 6.jpg Ansichten: 0 Größe: 123,0 KB ID: 3189417
    Schaflochquerung, Montafonsüdrand. Einfach dem Seil entlang durch die senkrechte Wand auf einem recht schmalen Pfad. Technisch noch recht einfach aber mit viel Frischluft unter den Füssen, bei regen höchst wahrscheinlich steinschlägig und bei Schnee ziemlich ungeniessbar. Ein schönes Beispiel für "Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden." - wenn man hier durch ist und danach schlechtes Wetter aufzieht, kommt man kaum noch gefahrlos zurück.



    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4 image 7.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,5 KB ID: 3189420
    Einstieg ins Mörderwegli, Alpstein - unwegsam, leichte Kraxelei, lockerer Untergrund, dafür offensichtliche Wegführung.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t4 image 8.jpg Ansichten: 0 Größe: 161,2 KB ID: 3189421
    Noch einmal Mörderwegli, hier bei einer weglosen Schuttquerung, die nur auf dem Foto so flach aussieht, in Realität aber steiler ist. Sicherungstechnisch geht hier nichts, man muss auf Rollsplit mehrere Kessel queren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: t4 image 4.jpg
Ansichten: 977
Größe: 192,6 KB
ID: 3189416 Schutt-T4 (Grampielpass). Im Gegensatz zur Schutt-T3 (Val Frisal) ist der Weg holpriger und man sollte tunlichst sich nicht von den losen Felsbrocken einklemmen lassen.


    Zuletzt geändert von Becks; 21.03.2023, 11:26.
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    • Flachlandtiroler
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      • 14.03.2003
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      #3


      Jetzt kommen die spannenden T's
      Meine Reisen (Karte)

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      • Moltebaer
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        • 21.06.2006
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        #4
        OT: Kennen Sie eine Sarah Connor?
        Wandern auf Ísland?
        ICE-SAR: Ekki týnast!

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        • Becks
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          #5
          T5 - anspruchsvolles Alpinwandern

          SAC: "Oft weglos. Einzelne einfache Kletterstellen. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen. Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr. Falls markiert: weiss-blau-weiss. Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrung und im hochalpinen Gelände. Elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil."


          Mein Senf:
          T5 erkenne ich zuverlässig daran, dass ich die Wanderstöcke dauerhaft am Rucksack befestige, denn jetzt benötige zumindest ich durchgehend Vierradantrieb, um mich sicher bewegen zu können. T5-Gelände ist fordernd, hier habe ich schon des öfteren Kletterer mit Nähmaschine im Knie Luft holen lassen müssen, die im stabilen Fels weitaus schwerer klettern als ich.

          Das Ganze läuft wohlgemerkt immr noch unter wandern....



          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,5 KB ID: 3189432
          Alperschällihorn - man muss hier an der rechten Felskante entlang bis zum zentralen Schneefeld schräg links rauf und dann nach rechts über Felsschrott aus dem Kessel raus.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 2.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,0 KB ID: 3189434
          So sieht der Kessel dann von oben aus - mit Seilsicherung sieht dies eher schlecht aus, zumindest für den Vorsteiger.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 3.jpg Ansichten: 0 Größe: 231,6 KB ID: 3189436
          Unterwegs Richtung Pizzo Ferre - der Weg hat noch mehr Gemeinheiten auf Lager als diesen Absatz hier, z.B....


          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 4.jpg Ansichten: 0 Größe: 223,9 KB ID: 3189433
          ... 3m abklettern auf Reibung im dauerhaft nassen Fels (dank Bach), ergänzt um eine senkrechte Stufe darunter. Wenigstens hat es Wegzeichen, dann weiss man, wo man runter fallen muss.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 5.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,7 KB ID: 3189431
          Diechterhoren-Überschreitung. Die Rinne war wohl früher schneegefüllt, jetzt ist es eine kaum sicherbare Splitrollbahn.


          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 6.jpg Ansichten: 0 Größe: 165,6 KB ID: 3189435
          Zur Abwechslung mal stabil aber ausgesetzt, was hier kaum sichtbar ist, aber es geht hier an der Via Alta della Verzasca mit viel Frischluft unter den Sohlen zur Sache.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 7.jpg Ansichten: 0 Größe: 230,3 KB ID: 3189439
          Ein paar Bilder zum Bänderweg am Bifertenstock, hier Kessel 1. Man folgt am oberen Rand dem Felsband entlang.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 8.jpg Ansichten: 0 Größe: 219,7 KB ID: 3189440
          ... inklusive solcher neckischer Abschnitte, wo aus der Autobahn ein schmaler Pfad wird. In Kessel 2, der Weg folgt der hellgrauen Felskante.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 9.jpg Ansichten: 0 Größe: 193,2 KB ID: 3189438
          ... und hinten raus (kurz vorm Firnfeld) wird es dann halt auch mal ausgesetzt und schmal.


          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 10.jpg Ansichten: 0 Größe: 229,6 KB ID: 3189437
          Barcun Frisal Sut, Abstieg ins Val Punteglias. Bekommt die T5 nur dank diverser Ketten- und Seilabschnitte. Bei Regen ungeniessbar und bei viel Kletterverkehr ebenfalls. Den hat es jedoch nicht, da gehen nicht so viele Leute durch.


          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 11.jpg Ansichten: 0 Größe: 205,9 KB ID: 3189442
          Zur Abwechslung eine Orientierungs-T5 im Val Bregaglia

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 12.jpg Ansichten: 0 Größe: 293,5 KB ID: 3189441
          Komplett verwachsen und dies hier war einer der nur sporadisch vorhandenen Wegkennzeichen (Farbmarkierunge am Felsklotz rechts unten). Zu zweit waren wir da durchaus damit beschäftigt, den richtigen Weg nach oben zu finden, und das trotz zusammen gezählt grob 65 Jahren Alpinerfahrung.


          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t5 13.jpg Ansichten: 0 Größe: 255,7 KB ID: 3189443
          Eine Gras-T5 am Gir (Falknis), mit etwa 300 Höhenmeter Fluggelände unter den Füssen.
          Zuletzt geändert von Becks; 21.03.2023, 12:10.
          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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          • Becks
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            #6
            T6 - schwieriges Alpinwandern

            SAC:"Meist weglos. Kletterstellen bis II. Häufig sehr exponiert. Heikles Schrofengelände.Apere Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr. Meist nicht markiert. Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechischen Hilfsmitteln."

            Mein Senf:
            Beim Umgang mit alpintechnischen Hilfsmittlen meint der SAC sicherlich die Hände sowie jegliches Körperteil, mit dem Reibung am Untergrund erzeugt werden kann. Die T6-Bereiche, die ich bislang angetroffen habe, waren durch die Bank schlecht oder gar nicht sicherbar. Wer hier in Turnschuhen wabdert, weiss, was er tut - oder er hat sich verirrt, ein Problem, das sich höchstwahrscheinlich nach kurzer Zeit von selber erledigt.


            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,5 KB ID: 3189447
            Einstiegsrinne Hinter Schiben. Sieht von hier ganz locker aus.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 2.jpg Ansichten: 0 Größe: 234,9 KB ID: 3189446
            .. steht man drin, wird der Anblick interesanter...
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 3.jpg Ansichten: 0 Größe: 265,0 KB ID: 3189450
            ... und hockt man endlich dann oben auf der (Schutt)gratkante und kann die Beine baumeln lassen, weiss man was T6 ist. Für die rund 70 Höhenmeter habe ich im Aufstieg 45 Minuten benötigt.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 4.jpg Ansichten: 0 Größe: 140,0 KB ID: 3189449
            Zevreilasee/Übergang Zapporthütte. Vom Felssturz weggefegter Weg, hier beim ersten ernsthaften Aufschwung in einem etwa 2m hohen Kamin, bestehend aus losen Felsresten. Weiter oben wurde es dann unangenehm.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 5.jpg Ansichten: 0 Größe: 77,0 KB ID: 3189448
            Aufstieg zur Logia (Hinterrhein) entlang der Gratkante bzw oben in der linken Flanke. Halbwegs stabil aber II ungesichert und ausgesetzt.


            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 7.jpg Ansichten: 0 Größe: 470,2 KB ID: 3189452
            Hausstock Ostgrat, hier eine T5-Rinne im nassen Zustand und somit T6...

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 8.jpg Ansichten: 0 Größe: 718,9 KB ID: 3189454
            ... was man von obn gesehen durchaus als berechtigte Einstufung betrachten kann.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: t6 7.jpg Ansichten: 0 Größe: 179,1 KB ID: 3189453
            Eine luftige T6 am VAV. Der Weg geht ohne Sicherungsmittel oben über den Grat


            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: t6 6.jpg
Ansichten: 815
Größe: 233,0 KB
ID: 3189451 und noch eine Rinne am VAV, die man ebenfalls frei bzw. nur an spärlichst gesetzten Stahltritten runter muss.
            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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            • opa
              Lebt im Forum
              • 21.07.2004
              • 6732
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              #7
              tolle bilder wie immer! ich bin ja nur kdg und habe von so extremem zeug keine ahnung, aber ein bisschen muss man schon unterscheiden, woe die schwierigkeiten sind, finde ich, hat halt IMHO auch auswirkungen auf die schuhwahl:

              ich habe schon den eindruck, dass bei becks auswahl die hauptschwierigkeit schon auf dem "schotterigen", weniger auf dem "kletterigen" liegt, da kommen warhscheinlich die persönlichen vorlieben von becks zum ausdruck. da sind böllerschuhe IMHO klar im vorteil.
              bei den verlinkten ostalpinen touren kenne ich halt ein bisschen was als abstiegsweg nach der tour, was da mit T4 oder T4+ bewertet ist; buchstein, gimpel, widderstein z.b.. da muss man nach meiner erinnerung schon mal leicht "abkraxeln" (1-2), als übermäßig brüchig hätte ich es nicht in erinnerung, schon eher speckig. da sind mir persönlich leichtere schuhe lieber, da hat man mehr gefült und kann besser auf reibung treten. in der schweiz fällt mir auf die schnelle z.b der abstieg mirroir d'argentine (habe bei hikr T5+ gelesen, so unangenehm erinnere ich mich da gar nicht) oder auch zu- und abstieg kingspitze ein, dürfte vergleichbares kaliber sein. oder der zustieg zum zuestoll, laut hikr auch was mit T5. war nach meiner erinnerung jetzt auch nicht übermäßig brüchig und für meinen geschmack mit leichten schuhen problemlos machbar. ist aber wie so oft geschmackssache, der eine kommt mit dem besser zurecht, der andere mti dem. zumindest, solange es nicht "weiß" oder richtig übler schotter ist.

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              • Becks
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                Liebt das Forum
                • 11.10.2001
                • 19612
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Wenn es stabil ist, dann ist es ja eigentlich eine Hochtour, weil sicherbar. Die Grenze ist zwar fliessend, aber die Einstufung als Wanderung und Anwendung der T-Skala macht eigentlich dann mehr Sinn, wenn das Seil eben nicht zum Einsatz kommt, und die Schwierigkeitsbewertung ist eben auf das ausgelegt, was die Kletterskala nicht abdecken kann. Schutt und Sand hat keinen Kletterschwierigkeitsgrad, maximal eine Korngrösse.
                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                • qwertzui
                  Alter Hase
                  • 17.07.2013
                  • 2899
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat: Das Ganze läuft wohlgemerkt immr noch unter wandern....

                  Die spinnen, die Schweizer

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                  • opa
                    Lebt im Forum
                    • 21.07.2004
                    • 6732
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                    Zitat: Das Ganze läuft wohlgemerkt immr noch unter wandern....

                    Die spinnen, die Schweizer
                    na, vielleicht sollte man die helvetier auch nicht alle über einen kamm scheren. da gibt sicher viele, die alpin richtig gut unterwegs sind und anspruchsvolle sachen machen. auf der anderen seite haben sie ja auch das plaisirklettern erfunden, mit als die erste angefangen, mehrseillängentouren vernünftig azusichern, also da scheint es durchaus auch leute mit halbwegs funktionsfähigen überlebensinstinkt zu geben....

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                    • Becks
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 11.10.2001
                      • 19612
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                      Die spinnen, die Schweizer
                      Steht ja extra in der Erläuterung drin: T5/T6-Wanderungen sind anspruchsvoller als manche Hochtour, und man geht sie ungesichert. Das ist halt nicht jedem klar.

                      Und weil der Ursprung des Threads hier das gerne kontrovers betrachtete Thema: "welchen Schuh für welches Gelände?" war:

                      Kennt jemand diese Horrorstelle, Also den kleinen Sattel rechts neben der bewaldeten Minikuppe am Grat bzw. Höhenrücken, der sich quer durch das Bild zieht?
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: t4 x.jpg
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ID: 3189491
                      Das ist die Stelle, an der 2022 die 100-köpfige Schülergruppe per Heli ausgeflogen werden musste, weil die leitenden Leerkörper zwar den Begriff "tolle Feierabendrunde", nicht jedoch die Anmerkung "T4/I" lesen und verstehen konnten.
                      Bei gutem Wetter wie hier im Bild ist das maximal eine T3. Wer nach Dauerregen und Regen am Wandertag da rein geht, landet im Schlamm und unweigerlich in einer T4. Die eigentliche Schlüsselstelle ist zudem noch weiter oben und der Bereich im Bild eher das Warmup.

                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                      • opa
                        Lebt im Forum
                        • 21.07.2004
                        • 6732
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Zitat von Becks Beitrag anzeigen

                        Und weil der Ursprung des Threads hier das gerne kontrovers betrachtete Thema: "welchen Schuh für welches Gelände?" war:

                        Kennt jemand diese Horrorstelle, Also den kleinen Sattel rechts neben der bewaldeten Minikuppe am Grat bzw. Höhenrücken, der sich quer durch das Bild zieht?
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                        Das ist die Stelle, an der 2022 die 100-köpfige Schülergruppe per Heli ausgeflogen werden musste,
                        stellt sich die frage, ob es besser ausgegangen wäre, wenn die ganze mannschaft vorher im sportladen eingefallen und alle mit soliden wanderschuhen ausgerüstet worden wären....
                        schon beim versuch, die schüler*innen-füße aus den angestammten weißen sneakern ind total uncoole bergschuhe zwangsumzusiedeln, wären warhscheinlich die ersten todesopfer zu beklagen gewesen...

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                        • Christian J.
                          Lebt im Forum
                          • 01.06.2002
                          • 9244
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von opa Beitrag anzeigen
                          schon beim versuch, die schüler*innen-füße aus den angestammten weißen sneakern ind total uncoole bergschuhe zwangsumzusiedeln, wären warhscheinlich die ersten todesopfer zu beklagen gewesen...
                          OT: Ich hatte mal einen Schüler, der wollte bei Feueralarm in der Schule nicht zur Evakuierung auf den Rasen, weil dann seine weißen Sohlen dreckig würden. Was ich ihm dann gesagt habe endete mit den Worten "Wenn Deine Eltern sich über mich beschweren wollen: die Direktorin ist heute sicher länger da." Kam aber nix.
                          "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                          Durs Grünbein über den Menschen

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                          • Lampi
                            Fuchs
                            • 13.05.2003
                            • 1791
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                            Zitat: Das Ganze läuft wohlgemerkt immer noch unter wandern....
                            Die spinnen, die Schweizer
                            In England gibt es für T4 und mehr das Wort "scrambling"

                            Liebe Grüße von Lam?[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
                            Auf Tour
                            "Exclusiv Klettern mit der Sektion Breslau" bei Facebook. Mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld!

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                            • Con
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                              • 20.01.2018
                              • 630
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Die T-Skala ist für Kletterer oft irreführend, für einen Wanderer sind z.B. feste Passagen im 2ten Grad meist schon eine große Herausforderung und erhalten entsprechend hohe T-Bewertungen. Für einen Kletterer ist dieses Gelände dagegen eher einfach, im Vergleich zu Steilgras, Schutt und Bröselgelände.

                              Spannender als feste Felspassagen sind da schon Abstiege wie der Normalweg (T5) an der Freispitze (Lechtal), da ist man auch nach der Klettertour noch gefordert.
                              Ich bin da vor Urzeiten - in EB - mal den steilen Mergelabstieg runter, yo langweilig war das nicht.
                              "Oh we can beat them, for ever and ever
                              Then we could be Heroes, just for one day"

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                              • codenascher

                                Alter Hase
                                • 30.06.2009
                                • 4977
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Klasse Faden Becks gehört angepinnt in den Reisevorbereitungsbereich.

                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                meine Weltkarte

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                                • Becks
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 11.10.2001
                                  • 19612
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Alpinbereich finde ich auch passend, so als Anschauungsmaterial, damit klar wird, dass es oberhalb von T3 schnell sehr zünftig zur Sache geht, vor allem wenn schlechte Bedingungen einem einen Aufschlag in der Schwierigkeit bescheren.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20161007-1516-DSC06587.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3189537
                                  Das hier ist bei trockenem Wetter auch nur eine T2, eventuell T2+ -jetzt eher eine T3+ bis eventuell T4.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20161008-0913-DSC06629.jpg Ansichten: 0 Größe: 699,8 KB ID: 3189536
                                  Und hier wurde aus einer T2 sogar eine T5. Rechts vom Weg geht es 20m in ein Bachbett runter und die einzige Möglichkeit da drüber (ohne Steigeisen) bestand aus einer Querung unter Nutzung der paar Kieselsteine links vom Pfad im Hang, die aus der Eisfläche rausschauten. Danach war ich wach und froh, eben keine Trailrunner an den Hufen gehabt zu haben - wie man es eigentlich für den Grad (ohne Eis) locker nutzen könnte.


                                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                  • Schattenschläfer
                                    Fuchs
                                    • 13.07.2010
                                    • 1580
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Zitat von Con Beitrag anzeigen
                                    Die T-Skala ist für Kletterer oft irreführend, für einen Wanderer sind z.B. feste Passagen im 2ten Grad meist schon eine große Herausforderung und erhalten entsprechend hohe T-Bewertungen. Für einen Kletterer ist dieses Gelände dagegen eher einfach, im Vergleich zu Steilgras, Schutt und Bröselgelände.
                                    Deswegen finde ich es sehr angenehm, wenn entweder beides in der guten Führerliteratur angegeben wird, oder es wird unterschieden zwischen Gradeinstufung und Textbeschreibung.
                                    An der Freispitze z.B. II- , stellenweise recht brüchiger Mergel oder so (ist schon länger her, den Grad bitte nicht wörtlich nehmen).

                                    Findet man eher in Büchern als in Posts, wo es doch oft eher um die Krassheit des Autors und der Tour, die er gemacht und mit ebenfalls krassen Bildern dokumentiert hat geht..

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                                    • qwertzui
                                      Alter Hase
                                      • 17.07.2013
                                      • 2899
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Die Berchtesgadener Skala ist viel weniger differenziert (zumindest bei meiner Schwiegermutter). Da ist alles ab T4 aufwärts a netts Wegerl

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                                      • Spartaner
                                        Alter Hase
                                        • 24.01.2011
                                        • 4800
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                                        #20
                                        Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                        Klasse Faden Becks gehört angepinnt in den Reisevorbereitungsbereich.
                                        Oder in ein Wiki! Kennt ihr nicht mehr, gab es aber mal auch hier.

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