Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

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  • Gast-Avatar

    #41
    AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

    OT: Ich finde es sehr interessant, dass wir hier wieder den Bogen zu einem anderen Thema schlagen. Erst kürzlich wurde in einem anderen Thread lang und breit ausgewalzt, dass für billige, sozial unverträglich produzierte Kleidung a la Kik ein Markt besteht und sie deswegen - wahrscheinlich sogar gegen besseres Wissen - produziert wird.
    Frappierend ähnlich bei den Medien: die Leute lesen reißerischen Schund und deswegen wird er geschrieben und gedruckt.

    Ist das jetzt schon überall so?

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    • Gast-Avatar

      #42
      AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

      Das ist so Poldi....
      Zu dem Video: Warum versuchen die eigentlich den Verletzten den Berg hoch zu schleppen? Ich hätte den ja verschnürt, und wäre runtergerutscht.
      Oder wollten die unbedingt erst auf den Gipfel und dann mal sehen...?
      Erinnert mich an eine Situation aus einem Dokufilm über den Everest, da war das ähnlich.

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      • hrXXL
        Fuchs
        • 28.08.2007
        • 1771
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

        ist doch bei vielen bezahlten expeditionen so. um jeden preis den gipfel zu sehen
        hrXXLight - Lightweight Outdoor Blog

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        • Shorty66
          Alter Hase
          • 04.03.2006
          • 4883
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

          Ich finde nicht, dass aus dem video ersichtlich ist wo der weg nach unten führt. Ist ja öfters so, dass man um runter zu kommen ab und an noch ein paar meter nach oben muss.

          Ich finde die art und weise wie z helfen versucht wird aber auch ganz schön albern. Den verletzten wie einen hund an der strippe hinter sich her zu ziehen hat herzlich wenig sinn. Entweder man versucht ernsthaft mit sinnvollen mitteln den verletzten zu bergen oder man entscheidet sich gleich ihn zurück zu lassen und sich selbst in sicherheit zu bringen - wäre meiner meinung nach auch durchaus moralisch gerechtfertigt (siehe bericht).
          φ macht auch mist.
          Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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          • kms
            Erfahren
            • 19.02.2004
            • 336

            • Meine Reisen

            #45
            AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

            Nachdem ich eine Weile mitgelesen habe, will ich nun auch meinen Senf dazugeben. Mir geht es nicht um Medienkritik oder Mutmaßungen über den konkreten Fall, sondern darum, was man für den Aconcagua oder ähnliche Berge lernen kann.

            1) Je bekannter der Berg, desto mehr unqualifizierte Leute sind unterwegs. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Risiko dadurch auch für erfahrenere steigt, spätestens wenn man in Rettungsmaßnahmen involviert wird.

            2) In der Höhe ist es wichtiger, seinen Arsch schnell vom Berg zu bekommen als oben auszuharren. Also sollte man in der Lage sein, auch bei Schnee, Wind und schlechter Sicht den Rückzug anzutreten. Dazu gehören – in dieser Reihenfolge – die Fähigkeit, weder zu früh noch zu spät umzudrehen, Willenskraft, Kondition und Technik (einschließlich Orientierungsvermögen) sowie die richtige Ausrüstung.

            3) Die Akklimatisation sollte nicht nur knapp für den Gipfel reichen, sondern auch für Probleme bei der Gipfeletappe. Die Dexamethason und Nifedipin sollten mitgeführt werden, und alle in der Gruppe sollten sie im Notfall auch anwenden können.

            4) Ein Führer bringt nicht in jedem Fall mehr Sicherheit. Erstens kommt die Gruppe beim Ausfall des Führers in Schwierigkeiten. Zweitens ist die Rate der Höhenkrankungen bei organisierten Gruppen erwiesenermaßen größer.

            5) Ich halte es deshalb mit Becks: Das eigene Team ist entscheidend. Nach meinen Erfahrungen in Peru kann ich sagen, dass das Unternehmen mit der Wahl der Kletterpartner steht oder fällt.

            6) In Notlagen darf man außerhalb der Alpen, erst recht in Südamerika, nicht auf eine organisierte Rettung zählen. Helis fliegen nicht so hoch oder sind nicht verfügbar, Helfer sind selbst schlecht akklimatisiert, motiviert, ausgebildet oder ausgerüstet – oder alles zusammen.

            So wie es aussieht, waren im aktuellen Fall mindestens die Punkte 2, 3, 4 und 6 im Spiel.

            Moritz

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            • Stephan Kiste

              Vorstand
              Lebt im Forum
              • 17.01.2006
              • 6911
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

              Naja, ist ja wieder alles reine Hyphothese,
              ich würde erstmal keinem am Berg unterstellen,
              kaltblütig einen Kameraden zu filmen und liegen zu lassen,
              fals es nicht sehr rationelle Gründe gibt, die in`s
              Stammhirn dringen, andererseits gibts ach in Gruppen
              immer einen Herdentrieb?
              Meine Erfahrung war bei meinem Moppedunfall im Juni 08 die,
              das ich links abgebogen bin, ein Auto übersehen habe und
              der mich aufschaufelte.
              Die Passanten, der Autofahrer, die Rettungskräfte und
              letztendlich ich hatten alle leichte bis 180°C gedrehte Ansichten,
              was da gerade passierte.
              Letzten Endes hab ich meine Version, da nicht mehr die volle Errinerung da ist,
              aus allen Informationen zusammengebastelt.
              Das es bei so einer Geschichte noch weit differenzierter und über 3. und 4.
              (Agenturen/ Redaktionen) verzehrter dargestellt wird ist einleuchtend.

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              • volker1
                Erfahren
                • 03.05.2007
                • 243

                • Meine Reisen

                #47
                AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                professionelle Bergrettung sieht zwar deutlich anders aus (dabei sollte man sich natürlich klar sein, in welchem Land wir uns da befinden), aber ich denke den Rettern hier irgendwas zu unterstellen ist nicht richtig!
                Sie haben versucht zu helfen. Das es nicht für alle gereicht hat, sehr tragisch, dass es vielleicht nicht die beste Methode war, o.k.,
                aber Jeder der sich da aufregt, muss erst mal in solchen Höhen völlig erschöpft unterwegs gewesen sein. Je nach Tagesform, Wetter (Luftdruck) etc. kann man nicht mehr klar denken. Die Kräfte schwinden enorm. Da noch Jemanden zu tragen kann durchaus ein unmögliches Unterfangen sein. Auch sowas zu fotografieren bzw. zu filmen, das ist durchaus üblich (damit eben später keine Falschen Vorwürfe entstehen, bzw. Versicherungsgründe etc.). Nur dass sowas natürlich nicht unbedingt ins Fernsehen gehört, ist eine andere Sache.
                Zuletzt geändert von volker1; 22.02.2009, 14:38.

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                • Andreas L
                  Alter Hase
                  • 14.07.2006
                  • 4351

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                  Zitat von Shorty66 Beitrag anzeigen
                  Ich finde nicht, dass aus dem video ersichtlich ist wo der weg nach unten führt. Ist ja öfters so, dass man um runter zu kommen ab und an noch ein paar meter nach oben muss.

                  Ich finde die art und weise wie z helfen versucht wird aber auch ganz schön albern. Den verletzten wie einen hund an der strippe hinter sich her zu ziehen hat herzlich wenig sinn. Entweder man versucht ernsthaft mit sinnvollen mitteln den verletzten zu bergen oder man entscheidet sich gleich ihn zurück zu lassen und sich selbst in sicherheit zu bringen - wäre meiner meinung nach auch durchaus moralisch gerechtfertigt (siehe bericht).
                  Die sind auf knapp 7000 Metern. Keiner kann dort einen anderen tragen und selbst lebend runterkommen. Das führen am "Kurzen Seil" (einer führt hinter dem Opfer, einer vor ihm, jeweils an einem kurzen Seilstück), ist, soviel ich weiss, die einzige Methode, jemandem dort oben weiter zu helfen. Er muss halt noch laufen können - wenn er das nicht mehr kann ...

                  Zitat von volker1 Beitrag anzeigen
                  professionelle Bergrettung sieht zwar deutlich anders aus (dabei sollte man sich natürlich klar sein, in welchem Land wir uns da befinden), aber ich denke den Rettern hier irgendwas zu unterstellen ist nicht richtig!
                  Sie haben versucht zu helfen. Das es nicht für alle gereicht hat, sehr tragisch, dass es vielleicht nicht die beste Methode war, o.k.,
                  Es gibt keine andere Methode der "Bergrettung" in solchen Höhen. Hubschrauber können nicht manövrieren in diesen Höhen, bei dem Wetter auch tiefer nicht. Tragen kann man niemand. Insofern ist das nicht vom Land abhängig. Wer von selbst nicht mehr runter kann, bleibt oben. Jedenfalls hab ich noch nie etwas anderes gehört. Ich denke, wir dürfen nicht unsere, in den Alpen zwischen bei 4000 Meter plus X gemachten Erfahrungen auf diesen Fall anwenden.

                  Andreas
                  "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                  BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

                  Kommentar


                  • derSammy

                    Lebt im Forum
                    • 23.11.2007
                    • 7413
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                    ich find man tut sich da "daheim" vorm PC schon ein bissl leicht.

                    In den 2,5Minuten sieht man ja "nur" eine Ausschnitt der Gesamtsituation.

                    Wer (von uns) weiss denn schon was vorher (alles) passiert ist.

                    Ich kann mir nicht vorstellen das der arme Kerl einfach umgefallen ist, die Kollegen an ihm rumgezerrt haben und einer die Kamera gezückt hat.

                    Ich stell mir das Szenario eher so vor:

                    Der arme Kerl hat schon eine Mehrstündige(tägige ??) Leidensphase hinter in die natürlich alle anderen auch involviert waren (Warten, Pause machen, rumstehen, frieren, usw... usw...), die Nerven lagen eh schon blank und alle hatten die Hosen voll und wollten nix anderes als nur noch runter vom Berg!(wenn man sich die Wetterverhältnisse anschaut wohl auch zurecht)

                    und irgendwann kans dann zu der Szene die zu sehen ist.

                    Ich frag mich da schon auch wie ich da reagiert hätte....

                    den 125ten Anlauf Ihn wieder auf die Füße zu bringen (mit der Befürchtung im Hinterkopf in 10m wieder anhalten zu müssen), nochmal eine Nacht dort "oben" verbringen zu müssen usw... usw....



                    Alles net ganz einfach in solchen Ausnahmesituationen.....

                    weil "jeder von uns" halt einen "eingebauten" Überlebenswillen hat der dafür sorgt erstmal "seinen eigenen Arxxx" zu retten (Klar auch da gibts (gottseidank) immer wieder Ausnahmen die die Regel bestätigen)
                    Zuletzt geändert von derSammy; 23.02.2009, 09:01. Grund: ausgeprägte rächtsschraibschweche

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                    • Andreas L
                      Alter Hase
                      • 14.07.2006
                      • 4351

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                      Es gibt jetzt endlich ein paar Hintergründe zu diesem Vorfall am Aconcagua. Offenbar war ein Rettungsteam hochgeschickt worden, um zwei Leichen zu bergen, die nach tagelangem Festsitzen im Sturm am Gipfel dort ums Leben gekommen seien. Einer der beiden, der italieneische Bergführer der Gruppe, war aber noch am Leben, als die Retter eintrafen. Er litt an einem Lungenödem, Unterkühlung und Austrocknung und lag anscheinend im Sterben. Hier steht die Geschichte in Englisch.

                      Ein Auszug daraus (aus "The Australian"): “They went looking for a corpse and they found a survivor,” Carlos Campanini (der Vater) told reporters.
                      The video shows the struggle to bring the visibly weakened Frederico Campanini down from near the top of Aconcagua, the highest mountain in the Americas with a height of 6962m.
                      He was declared dead on the night of January 8 of fluid in the lungs, hypothermia and dehydration days after getting caught in a storm on the way down from the summit.
                      A 38-year-old Italian woman in the five-person group he was leading, Elena Senin, also died. [/URL]

                      Andreas

                      Ps: Nach anderen Quellen wird behauptet, dass das Rettungsteam 2 (oder auch 3) andere Mitglieder dieser Gruppe gerettet habe, die bewegungsfähig gewesen seien. Ein Aufenthalt von zwei Nächten bei minus 20 Grad ohne Zelt und Schlaf- oder Bivacksäcke wird bestätigt. Auch heisst es, der italienisch-argentinische Bergführer hätte zu seinem Lungenödem noch einen Knochenbruch gehabt. Bin mal gespannt, was da am Ende bei rauskommt.
                      Zuletzt geändert von Andreas L; 23.02.2009, 16:13.
                      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                      • volker1
                        Erfahren
                        • 03.05.2007
                        • 243

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                        Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                        Die sind auf knapp 7000 Metern. Keiner kann dort einen anderen tragen und selbst lebend runterkommen. Das führen am "Kurzen Seil" (einer führt hinter dem Opfer, einer vor ihm, jeweils an einem kurzen Seilstück), ist, soviel ich weiss, die einzige Methode, jemandem dort oben weiter zu helfen. Er muss halt noch laufen können - wenn er das nicht mehr kann ...



                        Es gibt keine andere Methode der "Bergrettung" in solchen Höhen. Hubschrauber können nicht manövrieren in diesen Höhen, bei dem Wetter auch tiefer nicht. Tragen kann man niemand. Insofern ist das nicht vom Land abhängig. Wer von selbst nicht mehr runter kann, bleibt oben. Jedenfalls hab ich noch nie etwas anderes gehört. Ich denke, wir dürfen nicht unsere, in den Alpen zwischen bei 4000 Meter plus X gemachten Erfahrungen auf diesen Fall anwenden.

                        Andreas
                        Doch gibt es! Es gibt Bergesäcke, mit welchen man selbst eine bewusstlose Personen bei nicht allzu schweren Gelände mit der Mithilfe durch mehrere Helfer auch aus solch großen Höhen wieder runter bringen kann. Das das vielleicht nicht immer funktioniert und dass auch die Helfer (wenn Sie selbst vielleicht nicht wirklich an Höhe akklimatisiert sind etc.) nicht immer die Kraft dazu haben ist auch klar. Dennoch kann eine Rettung durch aus auch dann möglich sein, wenn Führen am kurzen Seil etc. nicht mehr klappt (genauso kann je je nach Bedingungen und Form der Retter das natürlich auch unmöglich sein etc.).
                        Um kurzfristig Linderung zu verschaffen gibt es auch Überdrucksäcke, wo z.B. Höhenkranke Personen mit Lungenödem etc. vor dem Abtransport erst mal kurzfristig stabilisiert werden können. Das ist natürlich auch alles Ausrüstung die zwar gerade für die Rettung in solchen Höhen konzipiert wurde, aber eben in vielen Ländern bei den Rettern nicht vorhanden ist.

                        Persönlich habe ich zwar nur Erfahrungen mit knapp 6000m was zu knapp 7000 Metern noch ein riesiger Unterschied ist, habe mich aber schon sehr eingehend mit dem Thema befasst, da ich auch mal so eine Besteigung im Sinn hatte (was leider finanziell nicht geklappt hat).
                        Zuletzt geändert von volker1; 23.02.2009, 22:38.

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                        • Andreas L
                          Alter Hase
                          • 14.07.2006
                          • 4351

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                          Sind das nicht nur Theorien? Ich hab Höhenerfahrung nur bis etwas über 4000 Meter - aber: Stell dich mal in eine steile Gletscherverbruchzone in sagen wir mal 3000 Metern. Und dann stell dir vor, wie man einen lebenden, schwerverletzten Menschen im Bergesack da durchbringt. Wenn du 10 ausgeruhte Leute hast, eine Menge Seil und sonstiges Material und sehr viel Zeit - dann ja, warum nicht. Das Wetter sollte natürlich auch noch einigermassen sein und die Temperaturen ... Es sollten auch keine Nachlässigkeiten vorkommen, sonst hast du im Nullkommanichts zwei Verletzte zu transportieren.
                          Und jetzt verlegen wir diese Aktion auf knapp 7000 Meter, du hast nur 5 Leute, die vom Aufsteig angeschlagen sind, das Wetter ist mies,die Temperatuern sind im Keller und du hast 3 lebende, bewegungsfähige Leute mit Erfrierungen an Händen und Füssen, die du ins Tal bringen musst ...

                          Andreas
                          "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                          BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

                          Kommentar


                          • volker1
                            Erfahren
                            • 03.05.2007
                            • 243

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                            Du hast natürlich recht, eine Rettung geht in solchen Höhen nicht immer, aber unmöglich ist sie auch nicht. Gerade die Normalroute auf den Aconcagua ist, von der enormen Höhe und dem wechselhaften Wetter mal abgesehen klettertechnisch ein relativ leichter Berg.

                            Früher hieß es übrigens auch im Himalaya dass über 7000m (Todeszone) eine Rettung absolut unmöglich ist. Mittlerweile gibt jedoch Beispiele einer erfolgreichen Rettung selbst mit einem gebrochenen Bein aus der Todeszone! Möglich scheint es also durchaus zu sein, was natürlich auf keinen Fall heißen soll, dass es immer möglich wäre. Dem ist mit Sicherheit nicht so.

                            Kommentar


                            • derSammy

                              Lebt im Forum
                              • 23.11.2007
                              • 7413
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                              Zitat von volker1 Beitrag anzeigen
                              Du hast natürlich recht, eine Rettung geht in solchen Höhen nicht immer, aber unmöglich ist sie auch nicht. Gerade die Normalroute auf den Aconcagua ist, von der enormen Höhe und dem wechselhaften Wetter mal abgesehen klettertechnisch ein relativ leichter Berg.

                              Früher hieß es übrigens auch im Himalaya dass über 7000m (Todeszone) eine Rettung absolut unmöglich ist. Mittlerweile gibt jedoch Beispiele einer erfolgreichen Rettung selbst mit einem gebrochenen Bein aus der Todeszone! Möglich scheint es also durchaus zu sein, was natürlich auf keinen Fall heißen soll, dass es immer möglich wäre. Dem ist mit Sicherheit nicht so.
                              Stimmt schon...

                              aber ich denke man sollte sich über eine refolgreiche Rettung (in diesen Höhen) Freuen und nicht über eine erfolglose Schimpfen .. bzw. Schuldige suchen.


                              (ich schimpf ja auch net über die Lottogesellschaft weil sie mich jeden Samstag Abend "übersieht" )

                              Kommentar


                              • Shorty66
                                Alter Hase
                                • 04.03.2006
                                • 4883
                                • Privat

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                                #55
                                AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                                Vor kurzem hat ein Bruder eines am Gasherbrum 2 verstorbenen bergsteigers dessen leiche geborgen. Es gibt diverse techniken, menschen aus solchen höhen zu retten und das gehen am kurzen seil hat nur sinn wenn man auch gehen kann.
                                Als alternative wäre in dem im video zu sehen gelände ein beidseitiges stützen möglich gewesen.
                                Reicht die kraft der retter dazu nicht aus ist es besser den verwundeten zurückzulassen. Wenn die kraft für eine rettung nicht ausreicht ist man kurz davor selbst gerettet werden zu müssen. Und damit wäre auch niemandem geholfen.
                                Ich finde, dass dieser Rettungsversuch im video recht unmenschlich rüberkommt.
                                Der mensch muss doch gewusst haben wo er sich drauf einlässt - dann lässt man ihn vielleicht besser in ruhe sterben als ihn so hinter sich herzuzerren - gestorben ist er ja dann sowieso.
                                φ macht auch mist.
                                Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                                • C_Spargel
                                  Gerne im Forum
                                  • 15.03.2006
                                  • 51
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                                  Zitat von Shorty66 Beitrag anzeigen
                                  Ich finde, dass dieser Rettungsversuch im video recht unmenschlich rüberkommt.
                                  Der mensch muss doch gewusst haben wo er sich drauf einlässt - dann lässt man ihn vielleicht besser in ruhe sterben als ihn so hinter sich herzuzerren - gestorben ist er ja dann sowieso.
                                  Wenn er lieber oben in Ruhe gelassen werden wollte, hätte er es schon kommuniziert. Meist kämpft der Mensch aber auch in aussichtsloser Lage um sein Leben, wie jedes Lebewesen, bis es eben vorbei ist. Wenn ich schon verrecke, ist das bisserl Quälerei vorher auch schon wurscht - aber vielleicht klappts ja doch noch mal und der Sensenmann darf noch a paar Jahrzehnte warten.

                                  Und wenn die Leute da zur Rettung raufsteigen und drei runterholen, dann werden die kaum zum Spaß einen Vierten oben lassen - kein Mensch der Welt hat da ein Recht über deren Verhalten zu richten, höchstens der Herrgott und auch der eher nicht.

                                  ciao Christian

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                                  • Andreas L
                                    Alter Hase
                                    • 14.07.2006
                                    • 4351

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                                    shorty: Ich denke, dass "Spargel" hier schon recht hat. In einer ähnlichen körperlichen Verfassung muss Joe Simpson gewesen sein, nach seinem "Touching the Void". Und der ist vom Berg heruntergekrochen. Er hatte aber auch kein Lungenödem, und er war auch um einiges tiefer, hatte halbwegs gutes Wetter. Ob sein Seilpartner damals auch noch andere Möglichkeiten gehabt hätte, als das Seil zu zerschneiden, an dem sein Freund hing? (Mein Gott, das muss man sich mal vorstellen, zu einer solchen Entscheidung gezwungen zu werden!) Simpson hat gesagt, er nimmt es ihm nicht übel, es sei das einzig Vernünftige gewesen, in dieser Situation.

                                    Immerhin - drei Schwerverletzte haben sie noch runtergegracht - aber die konnten alle noch laufen. Ich glaube, dieses Video entsetzt uns halt deshalb so, weil die Grenzen des Menschen so gnadenlos aufgezeigt werden - ich meine die Grenzen von beiden: Opfer und Retter.

                                    Andreas
                                    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                                    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                                    • Shorty66
                                      Alter Hase
                                      • 04.03.2006
                                      • 4883
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                                      #58
                                      AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                                      Ja, wir sind wohl sowieso nicht so recht in der lage die situtaion angemessen z beurteilen. Touching the Void ist übrigens ein genialer film.
                                      Sehr interessant und bedenkenswert.
                                      φ macht auch mist.
                                      Now there's a look in your eyes, like black holes in the sky. Shine on!

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                                      • Becks
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                                        • 11.10.2001
                                        • 19620
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                                        #59
                                        AW: Erschreckendes Video vom Tod eines Bergsteigers auf dem Aconcagua

                                        So,
                                        noch mal ein Update.

                                        Egal aus welchen Gründen (wohltätig / menschnfreundlich / tourismusfördernd), es hat sich was getan. Am Acon habe ich gefunden:
                                        - In Confluenza und Mulaz muss man zum Gesundheitscheck, die Werte werden notiert und man bekommt entweder Tipps oder bei miesen Werten ein Besteigungsverbot. In Mulaz werden neben Blutdruck und Puls die Sauerstoffsättigung gemessn und die Lungen auf verdächtige Geräusche abgehört. Der Arzt ist in Notfällen rund um die Uhr erreichbar, es steht auch eine Flasche Sauerstoff für Notfälle herum.

                                        - In den Permitgebühren ist ein etwaiger Evakuierungsflug per Heli inklusive, der Heli ist zudem quasi ganztägig bei nicht all zu miesem Wetter zwischen den Lagern unterwegs.

                                        - Zwischen den Lagern besteht Funkkontakt, zwischen Nido und Mulaz habe ich mehrere Ranger auf Patrolie angetroffen (alle mit Funk). in einem Fall hat einer gerade einen Bergwanderer mit Höhenproblemen nach unten eskortiert als vorbeikam.

                                        - Oberhalb von 6300m, also in der Querung und der Canaletta, trieben sich tagsüber zwei Rangerteams herum. Beide Teams (je 6 Leute) waren mit Rettungsmaterial ausgestattet (Firnanker, Bohrmaschinen, Funkgeräten mit extragrossen Antennen hab ich gesehen) und haben u.a. einen Tag nach meinem Anlauf eine Frau mit akuter Höhenkrankheit geborgen.

                                        Dazu muss man noch anmerken, dass der gesamte Park zw. Eingang und knapp unter Berlin sauberer war, als so mancher Wanderpfad in den Alpen oder im Schwarzwald. Dementsprechend angemessen fand ich auch die Permitgebühr von rund 550 USD.

                                        Alex
                                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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