Berg- und Kletter-Unfälle

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  • opa
    Lebt im Forum
    • 21.07.2004
    • 6732
    • Privat

    • Meine Reisen

    Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
    Eure intensive Suche nach unangemessen Untertönen und Sündenböcken im Forum verstellt euch den Blick auf das Geschehen, ihr wollt die entsetzliche Einfachheit der Umstände nicht zulassen. Und - dies ist wirklich freundlich formuliert - es ist schon grotesk, die Beschwerde über Unterschwelliges ausschliesslich mit unpersönlichen Unterstellungen zu führen - und nicht ein einziges Mal die Möglichkeit des Zitats zu nutzen.
    naja, ich kenne mich ja mit dem ganzen alpinen zeugs nicht aus, aber eine "entsetzliche einfachheit der umstände" lasse ich üblicherweise schon zu, lieber ist mir das dann halt schon ohne - zumindest mal unterschwellige - schuldzuweisung, auf alle fälle solange, bis die sache wirklich geklärt ist.

    also ich traue mich ja in den bergen wirklich nicht viel, aber zumindest zitieren außerhalb der berge traue ich mich....:

    https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...94#post3061094

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    • TEK
      Dauerbesucher
      • 23.02.2011
      • 687
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      • Meine Reisen

      https://alpenverein-recklinghausen.d...schobergruppe/

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      • sudobringbeer
        Administrator

        Administrator
        Fuchs
        • 20.05.2016
        • 2488
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        • Meine Reisen

        https://www.aargauerzeitung.ch/news-...rbt-ld.2166048

        m Kanton Wallis hat sich am Mittwoch ein tödlicher Bergsteige-Unfall ereignet, wie die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung schreibt. Zwei Alpinisten bestiegen am Morgen demnach den Combin du Valsorey. Beim Abstieg rutschte einer der beiden Männer auf einer schneebedeckten Fläche aus und stürzte 250 Meter in die Tiefe. Sein Begleiter alarmierte die Rettungskräfte, die aber nur noch den Tod des 37-jährigen Österreichers feststellen konnten.

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        • Becks
          Freak

          Liebt das Forum
          • 11.10.2001
          • 19612
          • Privat

          • Meine Reisen

          Zitat von opa Beitrag anzeigen
          lieber ist mir das dann halt schon ohne - zumindest mal unterschwellige - schuldzuweisung, auf alle fälle solange, bis die sache wirklich geklärt ist.
          Zurück aus dem Urlaub, jetzt habe ich eine Tastatur....

          Von vorne - denn über den Unfall wird man nie etwas mehr in den Zeitschriften hören. Spaltensturz/Unfall als Grund für die Blockade ist ausgeschlossen. Somit bleibt lediglich die Kombination aus Wetter/Orientierungsprobleme/Unterkühlung als Ursachen übrig.

          Zum Wetter habe zwei Berichte von dem Tag schon verlinkt. Zwar nicht von dem Gebiet direkt, aber aus der gleichen Region und somit mit ähnlichem Wetter.

          Der MB Bericht redet von wechselnd bewölkt, später durchgehend bewölkt, Schneefall und starkem Westwind. Das bedeutet, dass (mal wieder) feuchte Luft vom Atlantik herein strömt, zuerst sich am MB etwas austobt, und wenig später dann den (Süd)Westteil des Wallis mitnimmt. Schaut man auf den Bericht vom nächsten Tag, sieht man, dass die Niederschlagsmengen runter und die Wolken weg gehen. Am 4.7. zieht also eine Störung mit Regen/Schneefall durch, die abklingt. Zum Ausgleich frischt dafür im Verlauf vom 4.7. der Wind auf, am 5.7. dann ist er stürmisch.

          Der Wetterbericht südlich spricht von dichten Wolken, leichtem Regen sowie Gewitter. Auf 2300m hat es 10°C nachmittags gegen 14 Uhr, somit hat es auf 4000m zumindest 0°C, es schneit dort also auf der Höhe. Im Aostatal ist das Wetter nebenbei oftmals besser als nördlich davon. Aber wenn es dort schlechtes Wetter hat (vor allem bei Westwind), muss man nicht im Südwallis nach Sonne suchen.

          Der vielfach herangezogene "Jabberwocky-Effekt" ("Rush Hour" - ab etwa 1:40) als Erklärung existiert am Berg nicht. Aus blauem Himmel heraus bildet sich nicht binnen 5 Minuten eine Front mit Wind, Schneefall/Regen. Es hat immer Zeichen, und sofern die Sicht wie hier nicht eingeschränkt ist (es ist dort ein Plateau und kein enges Tal mit hohen Steilwänden rings herum), sieht man eine Wetterveränderung frühzeitig.


          Als Folge kann man die Aussage des Überlebenden, dass binnen 5 Minuten das Wetter gekippt sei, nur so interpretieren, dass sich im vorhandenen Wolkengemenge eine Schlechtwetterfront angeschlichen hat, die dann irgendwann mal loslegte.
          So hat uns bei meinem ersten Besuch dort auch ein Gewitter erwischt - das "sah" man im Nebel erst, als die statische Aufladung dazu führte, dass Metallgegenstände durch die Kleidung durch "auf der Haut brannten". Wir waren damals auch auf der Höhe Balmenhorn, sind schleunigst runter (in der Hoffnung, die Statue dort würde als Blitzableiter dienen, sobald sie oberhalb von uns ist) und wurden dann ziemlich heftig mit Blitzen eingedeckt.

          Der Fundort der Gruppe auf 4150m bedeutet, dass sich die Gruppe vor dem Unfall entweder in Richtung Gipfel Vincentpyramide bewegte, oder diesen bestiegen hatte und auf dem Weg zur Hütte war. Die einzige andere Region auf dieser Höhe, die zwischen den beiden Gipfeln liegt, befindet sich am Balmenhorn selbst - 10m unter der Biwakschachtel. Dorthin hätte sich wirklich jeder geflüchtet, der gerade von dort aufgebrochen ist und im Sturm stecken blieb.

          Das Maximum an Strecke, welche die Gruppe somit zwischen Eintreffen des Unwetters und der Blockade zurücklegte, waren 60 Höhenmeter Abstieg, sollte sie vom Wetter erwischt worden sein, als sie gerade auf der Pyramide am Gipfel sassen. Nehmen wir noch ein paar Verzögerungen wie Anseilen, Material sortieren, Klamotten anziehen dazu, war die Gruppe maximal 20 Minuten nach Eintreffen der Front bereits blockiert.

          Orientierungsprobleme sind ausgeschlossen. Dort oben ist dauerhaft "lebhafter Verkehr" am Berg. Die Spuren sind allesamt tief ausgelatscht, und es dauert mindestens 1 Stunde (real eher 2-3h), bis die Kombination aus Wind und Schneefall es schafft, eine gut ausgetretene Spur im Firn/Eis zu verwischen. Und selbst dann spürt man die Spur beim Gehen im Schnee. Links und rechts neben der Spur ist der Schnee hart/abgeblasen/weniger tief als in der Spur selbst. Dazu muss ich keine Sicht haben, das fühle ich zumindest mit den Füssen.

          Somit bleibt das geringe Zeitfenster zwischen Start des Unwetters und Blockade übrig, und somit war die Kleidung nicht nur etwas zu dünn ausgelegt, sondern deutlich zu dünn und dem Schlechtwetter nicht gewachsen.

          Zu den Schuldzuweisungen: entweder ist die Gruppe mit halbwegs passabler Ausrüstung so lange weiter in Richtung Vincentpyramide gelaufen, bis sie unterkühlt liegen blieb, oder ist sofort in Richtung Tal abgedreht und war binnen kürzester Zeit durchgefroren/blockiert. Im ersten Fall ist es ein Führungsfehler, nicht rechtzeitig umzukehren, im anderen Fall ein Fehler in der Ausrüstungswahl, in beiden Fällen trotz bekannten Wettervorzeichen.
          Bei mir reicht im Sommer eine weitere Lage an den Beinen (dünne winddichte Regenhose) und oben (weiterer Windblocker) aus, um die Kleidung zumindest soweit aufzupolstern, dass ein Abstieg auch bei miesem Wetter möglich ist. Dieses Extrapolster kommt genau bei solchen Vorzeichen (Wetter und Höhe) standardmässig in den Rucksack mit rein, plus ev. GPS.

          Nebenbei: Da kein Fremdeinfluss vorliegt, liegt die Schuld bei einem Fehlverhalten der Gruppe selbst.


          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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          • Vindalf
            Anfänger im Forum
            • 17.02.2012
            • 39
            • Privat

            • Meine Reisen

            Sehr schöne Zusammenfassung, Becks!
            Kein Berg zu tief!

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            • carsten140771
              Dauerbesucher
              • 18.07.2020
              • 605
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              • Meine Reisen

              Toter in Felsspalte im Zittauer Gebirge ist identifiziert



              https://www.hitradio-rtl.de/nachrich...iziert-695281/

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              • Taunuswanderer

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                • 19.01.2018
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                • Meine Reisen

                Schwierige Bergung am „brutalen Berg“ (FAZ)
                Seit Februar wurden am zweithöchsten Berg der Welt drei Bergsteiger vermisst. Nun wurden sie gefunden.
                Dies ist keine Signatur.

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                • Taunuswanderer

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                  • 19.01.2018
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                  • Meine Reisen

                  Erneut tödlicher Absturz am Watzmann.

                  https://m.faz.net/aktuell/gesellscha...-17481443.html
                  Dies ist keine Signatur.

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                  • Taunuswanderer

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                    • 19.01.2018
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                    • Meine Reisen

                    Flutwelle in Höllentalklamm - Suche nach Vermissten (br.de)

                    Starker Regen hat in der Höllentalklamm im Zugspitz-Massiv eine Flutwelle ausgelöst.
                    Dies ist keine Signatur.

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                    • Shuya
                      Fuchs
                      • 26.12.2006
                      • 1267

                      • Meine Reisen

                      Kaum ein Jahr nach dem letzten Starkregen mit Überschwemmungen hat man nix draus gelernt?
                      Klar kann man die Klamm nicht bei jedem Schauer sperren, aber wenn der DWD vor Gewittern und Starkregen warnt, kann man doch nicht Leute ins Nadelöhr ohne Fluchtmöglichkeit schicken, zumal das Szenario ja letztes Jahr schon nahezu identisch passiert ist.
                      Die Extreme nehmen zu, nur wir lernen nix draus. Woanders gibts knallharte Warnungen und Hinweisschilder vor "flash floods" wenn man in nen Canyon geht und Regen angedroht ist...und hier, bei einer komerzialisierten Klamm wird nix gemacht?
                      EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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                      • Flachlandtiroler
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                        Liebt das Forum
                        • 14.03.2003
                        • 29045
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
                        und hier, bei einer komerzialisierten Klamm wird nix gemacht?
                        ACK -- wär's in freier Natur dann ist das halt so passiert.
                        Aber Steiganlage mit Eintrittsgebühr impliziert für mich Wegesicherungspflicht.
                        Mein Beileid den Verunglückten.
                        Meine Reisen (Karte)

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                        • sudobringbeer
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                          Fuchs
                          • 20.05.2016
                          • 2488
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          Update https://www.spiegel.de/panorama/hoel...a-3f54a2c2cf67

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                          • mariusgnoedel
                            Dauerbesucher
                            • 11.05.2017
                            • 794
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            2020 gab's weniger (gemeldete) Unfälle und Totesfälle von DAV Mitgliedern.

                            Mehr Notlagen beim MTB fahren und beim Klettersteiggehen, ansonsten weniger.

                            https://www.alpenverein.de/der-dav/p...aid_37146.html

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                            • opa
                              Lebt im Forum
                              • 21.07.2004
                              • 6732
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              ausführlicher beim spiegel:

                              https://www.spiegel.de/panorama/hoel...c-d777418e3b46

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                              • Shuya
                                Fuchs
                                • 26.12.2006
                                • 1267

                                • Meine Reisen

                                Zitat von opa Beitrag anzeigen
                                Aha, weils im alpinen Gelände ist, ist man aus der Haftung raus, wenn man Eintrittsgelder nimmt?
                                Weils dort immer latent gefährlich ist?
                                Mit dem Argument kannst du jegliche Haftung aller Kletteranlagenbetreiber abschaffen, weil Klettern immer riskant ist.
                                Das hab ich damals beim DAV zum Thema Haftung und Kletteranlagen (beim Bohrhakenkurs unter Rechtliches) anders gehört.

                                Außerdem ist das Höllental keine Mausefalle wenn die Klamm zu ist, da gibts als Umgehung den Stangenstieg, Rinderschartenweg oder das Hupfleitenjoch. Die Höllentalangerhütte ist weiterhin erreichbar und keinesfalls von der Außenwelt abgeschnitten. Was für ein Schmarrn. Ja, das sind alles Wege, die uU. für den Birkenstock-Tagestouristen anstrengend sind, aber auch das ist Alpinimus. Was die da bei aufziehendem Unwetter verloren haben, ist ne andere Nummer.

                                Hier macht man sichs etwas zu einfach imho.
                                EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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                                • Flachlandtiroler
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                                  • 14.03.2003
                                  • 29045
                                  • Privat

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                                  Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
                                  Hier macht man sichs etwas zu einfach imho.
                                  Das System ist halt was komplizierter: Es gibt zwei Zugänge zur Klamm und nur einer wird zeitweise überwacht. Ein richtiggehendes "Absperren" kann der Kassierer sowieso nicht leisten -- was tun wenn der Tourist einfach weitergeht...
                                  (Das passiert übrigens jeden morgen, sofern das Wetter tourentauglich ist...)

                                  Was bleibt: Warnschilder aufstellen (gibt's sicherlich genügend dort...). Evtl. könnte man ja eine Meßstelle einrichten und den Verlauf des Pegelstandes an beiden Eingängen anzeigen -- aber auch dann kann eine Flutwelle schneller kommen als der Tourist "durch" ist.

                                  Meine Reisen (Karte)

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                                  • Taunuswanderer

                                    Vorstand
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                                    • 19.01.2018
                                    • 4803
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                    Das System ist halt was komplizierter: Es gibt zwei Zugänge zur Klamm und nur einer wird zeitweise überwacht. Ein richtiggehendes "Absperren" kann der Kassierer sowieso nicht leisten -- was tun wenn der Tourist einfach weitergeht...
                                    Ich bin da einfach gestrickt - oder naiv? Wenn Kasse nicht besetzt: großes Schild „Auf eigene Gefahr! Springflutgefahr!“, wenn Kasse besetzt: absperren („Springflutgefahr!“) und Drehkreuz nur noch in die Ausgangsrichtung offen. Wer drüberklettert: selber schuldig.
                                    Und ich halte es für zumutbar den Kassenwart alle Nase lang mal den Wetterbericht checken zu lassen oder in eine entsprechende Informationskette einzubinden (Auf Hütten haben die auch immer das Wetter im Blick)
                                    Dies ist keine Signatur.

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                                    • Flachlandtiroler
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                                      • 14.03.2003
                                      • 29045
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      Damit fängst Du nur Leute ab, die von unten in die Klamm wollen. Diese sind prinzipiell guten Argumenten sowieso zugänglicher, als die, die am oberen Ende in die Klamm (und ins Tal) wollen. Was macht man mit denen?
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                                        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                        Damit fängst Du nur Leute ab, die von unten in die Klamm wollen. Diese sind prinzipiell guten Argumenten sowieso zugänglicher, als die, die am oberen Ende in die Klamm (und ins Tal) wollen. Was macht man mit denen?
                                        Nur Warnschild mit nem schönen Bild, wie es dort während der Flut ausschaut und dem Hinweis der Möglichkeit in der Hütte abzuwettern.
                                        Dies ist keine Signatur.

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                                          Zurück zur H.angerhütte sind wieder 150 Hm bergauf... über den Stangensteig raus auch bedeutender Umweg... durch die Klamm ist gerade mal ein Kilometerchen und dann geht#s nur noch runter.
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