Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

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  • ühürü
    Erfahren
    • 07.08.2007
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    • Meine Reisen

    #21
    Ahoi Heidi!

    Danke für Deinen Beitrag und die Ermutigung, was meinen Kilimanjaroplan angeht.

    Ja, pole pole, langsam langsam - die Grundregel überhaupt. Und viel trinken. Üb ich schon.
    Ich bin "normal" im Alltag eher Schnellgeher, mein Freund fragt sich immer, wie man mit meinen nicht übermäßig langen Beinen so schnell gehen kann . "Hast Du ein Tempo drauf" hör ich jedenfalls gelegentlich, aber ich habe auch schon gelernt zu schlendern und zu bummeln .

    Ich habe auch schon Videos von pole-pole-Kilimanjarogehern gesehen und denke, dass ich das mit der Ruhe schon hinbekomme. Mein Bergführer soll darin auch recht gut sein, also im "Bremsen".

    Einstweilen wünsche ich allen schöne und fröhliche Tage, ob klassisch-besinnlich oder sportlich-modern ;).

    Über die Entscheidung und ggf. Verlauf und Erfolg des Trainings berichte ich dann später.

    Jetzt gehts Montagmorgen erst einmal in niedrige Gebirgsregionen, also wieder in die Sächsische Schweiz - bei Minustemperaturen kann ich zumindest schon mal Handschuhe und andere Klamotten testen ;).

    Gruß
    ühürü
    In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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    • ühürü
      Erfahren
      • 07.08.2007
      • 266
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      So, mal als kleine Ergänzung, auch wenn ich nicht weiß, ob es jemanden interessiert : Ich habe mich fürs Hypoxietraining entschieden und bislang nicht bereut. Es stehen noch zwei Termine an, Mittwoch und Freitag, zehn Folterkammerbesuche sind also schon überstanden ;).

      Die letzten beiden Termine am Sonntag und Montag waren bislang als einzige wirklich RICHTIG anstrengend. Am Sonntag war es ein simulierter Aufstieg von 5.000 auf 5.800 Meter, gestern komplett auf 5.800 Meter, jeweils bei 20-25% Steigungswinkel des Laufbands und langsamem Gehtempo - zwei Stunden lang. Eigene mitgebrachte DVDs, die mir auf dem riesigen Bildschirm im Alpinistenraum abgespielt werden, erleichtern die Sache... endlich mal in Ruhe die zweite Staffel Life on Mars sehen, sehr schön.

      Seit ich auf über 5.000 simulierten Höhenmetern trainiere, merke ich wirklich, dass der Körper nicht mehr das gewohnte Sauerstoffangebot bekommt. Vorher war das anhand geänderten Sehens auch zu merken - der Blick ist irgendwie grobkörniger, schwierig zu beschreiben.

      Vorgestern hatte ich längere Zeit im Anschluss Kopfschmerzen - und gestern fühlte ich mich noch zehn Minuten nach dem Termin, als stünde ich neben mir, ich redete und konnte auch vernünftige Sätze bilden, aber es fühlte sich so ähnlich an wie der Zustand nach mehreren durchgeackerten Nächten komplett ohne Schlaf...
      Kopfrechnen fiel mir auch schwerer . Die Sauerstoffsättigung war gestern zwischen 58 und 63%. Puls hat sich mittlerweile nach unten angepasst, zu Beginn war ich schnell bei über 140 (wobei ich recht fix beim normalen Lauftraining beim Traben einen Puls von 155 erreiche).

      Morgen ist der Ausgangscheck, der analog zum Eingangscheck abläuft: Eine Stunde lang je zehn Minuten gehen und dann eine Minute Pause, dabei jeweils nach der Pause dann eine Steigerung des Tempos; ohne Rucksack, in Bergstiefeln. Bin gespannt, wie meine Herzfrequenz im Vergleich morgen ist. Und nach der Stunde "Check" noch ein "Aufstieg" auf 6.000 Meter. Am Freitag dann zwei Stunden auf 6.000 simulierten Metern.

      Manchmal sind diese Termine schon recht zäh, aber ich bilde mir ein , dass es mir auch physisch was bringt und nicht nur mental. Dass 99% der Loxymed-Kunden, die sich dort auf den Kilimanjaro vorbereitet haben, auch tatsächlich auf dem Uhuru-Gipfel standen, ist nett zu wissen (normal je nach Angabe zwischen 40 und 60% der Kilimanjaro-Gipfelaspiranten).

      Betreuung ist gut, weder zu viel noch zu wenig. Auch kritische Nachfragen sind willkommen ;), jedes Mal wird vorm Training gefragt, wie der Zustand nach dem letzten Folterkammerbesuch war. Und zu wenig trinken wird nicht zugelassen, ich werde quasi in Mineralwasser ertränkt ;). Warum sie was wie machen, erklären Trainer und Trainingsleiter bei entsprechender Neugier gern. Ich spekulier drauf, eins von den Pulsoxymeterdingern auszuleihen, ich würd das einfach gern am Berg auch mal messen. Aber vermutlich ist mir solch technischer Schnickschnack dann tatsächlich in Tanzania völlig wurscht...


      Auch wenn ich das Training sinnvoll und gut finde (und in der Retrospektive dann hoffentlich auch effizient...), freu ich mich schon drauf, nicht weiter rausfahren zu müssen nach Hellersdorf.
      In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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      • ühürü
        Erfahren
        • 07.08.2007
        • 266
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

        Mittlerweile bin ich ja schon seit zwei Monaten wieder in Deutschland.
        Ich hab nicht bereut, ins Hypoxietraining investiert zu haben - klar kann ich nicht sagne, ob mir das Training nun den "Gipfelerfolg" bescherte oder ob ich es auch ohne Spezialtraining auf 5.892 m Höhe geschafft hätte. Die heftigen Kopfschmerzen, die ich zum Teil bei und nach dem Training hatte, musste ich zum Glück am Berg nicht ertragen - Kopfweh hatte ich überhaupt nicht. Die Höhe scheint sich bei mir nur auf den Magen ausgewirkt (oder ausgewürgt? ) zu haben.

        Ich würd jederzeit wieder den Kilimanjaro besteigen, habe trotz Magenproblemen die Woche sehr genossen. In den folgenden Reisewochen im Land bekam ich jedenfalls oft zu hören "Oh, you are so strong, you must be very tough", wenn das Gespräch auf den Kilimanjaro kam und rauskam, dass ich ihn bestiegen habe .

        Ich war mit meiner Familie auch noch auf dem Shiraplateau unterwegs, Tageswanderung, auch sehr schön.

        Meine Schwester hatte im Übrigen bei dieser Tageswanderung ziemlich starke Probleme mit der Höhe - Kopfschmerzen, Übelkeit usw. Scheint wirklich individuell sehr verschieden, wie man das verträgt.

        Ich fands super am Kilimanjaro, war schon zeitweilig eine Strapaze, aber definitiv lohnend.
        In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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        • hotdog
          Freak

          Liebt das Forum
          • 15.10.2007
          • 16106
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          • Meine Reisen

          #24
          Also mich hat's interessiert...

          Danke für die Rückmeldung und herzlichen Glückwunsch!

          Gibt's denn ein paar Fotos?

          hotdog
          Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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          • ühürü
            Erfahren
            • 07.08.2007
            • 266
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

            Dankeschön für den Glückwunsch.
            Fotos gibt es, nicht nur "ein paar" - mal schaun, ob ich ein "Beweisfoto" hier veröffentliche ;).
            In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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            • free_tibet
              Anfänger im Forum
              • 03.05.2008
              • 21
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

              Zitat von ühürü Beitrag anzeigen
              Da ich bislang nicht weiß, wie sich verminderte Sauerstoffsättigung für den Körper anfühlt, wär das insofern auch ne mentale Vorbereitung.
              Hallo!
              Also ich hab's mitgemacht. Am Uhuru-Peak hab ich mich gefühlt, wie nach 'ner Flasche Schnaps. Kein Witz..und ich weiss, wie sich das anfühlt nach ner Flasche Schnaps
              Nicht nur, dass mir auf einmal übel wurde und sich mein Kopf angefühlt hatte, als würde er gleich platzen - ich war auch völlig "blöd" im Kopf und hab angefangen völligst irrationale Dinge zu tun.
              Also wenn Du beim Aufstieg schon merkst, dass sich solche Anzeichen bemerkbar machen, solltest Du aufpassen und genau in Dich reinhören.
              Bei mir war dann ein Notabstieg fällig. Das war kein Spass im völlig "besoffenen" Kopp von dem Guide den Berg heruntergezerrt zu werden:
              Es war heiss (Ich durfte meine fette Jacke nicht ausziehen, da keine Zeit) und ging durch Kies und Geröll wie bei einer Skiabfahrt, nur eben ohne Ski. Meine Knie waren ein paar Wochen noch nicht zu gebrauchen.

              Wenigstens kann man sich sicher sein: Die Guides verstehen was von Ihrem Fach und sehen an 1. Stelle Deine Gesundheit (nur auf Knie wird keine Rücksicht genommen )

              Mein Posting soll Dir aber keine Angst machen. Meine Begleitung (, wie die meisten) konnten die Aussicht vom Uhuru Peak geniessen (bis ich zu Kotzen anfing) und waren die ganze Zeit über guter Dinge.

              Trotz der Höhenkrankheit ist es mir allerdings noch gelungen ein tolles Experiment durchzuführen: Eine leere Pet-Flasche am Gipfel aufmachen, verschliessen und in den Rucksack. Schau Dir die PET-Flasche dann auf Meerespiegelhöhe nochmal an...

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              • ühürü
                Erfahren
                • 07.08.2007
                • 266
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

                Hallo free_tibet,
                Danke für Deinen Beitrag. Mein Thread ist schon einige Tage alt, wenn Du mal aufs Datum des ersten Beitrags schaust - und auf meine Signatur ;).

                Wie bereits vor einigen Tagen geschrieben, bin ich selbst im Februar erfolgreich am und auf dem Kilimanjaro gewesen - ohne Schnapsgefühl, ohne Flaschenexperiment, aber euphorisch ;). Zwar war mein Magen in den Tagen vor dem Aufstieg und auch noch beim Abstieg etwas seltsam drauf, aber der Gipfeltag war super, natürlich auch sehr anstrengend.

                Notabstieg? Ging es Dir so PLÖTZLICH so schlecht?
                In einem anderen Thema in Sachen Kilimanjaro hatte ich auf einen Beitrag von Dir geantwortet bzw. präzisiert, was Du unter Whiskey-Route verstehst ;) http://forum.outdoorseiten.net/showt...035#post349035
                Gruß
                ühürü
                In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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                • free_tibet
                  Anfänger im Forum
                  • 03.05.2008
                  • 21
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

                  Oh,
                  da hab ich wohl gepennt.
                  Klasse!! Hattest Du einen schönen Sonnenaufgang?
                  Ist noch was von den Gletschern übrig?

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                  • ühürü
                    Erfahren
                    • 07.08.2007
                    • 266
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Hypoxietraining zur Kilimanjarovorbereitung

                    Kann vorkommen. Danke jedenfalls für Deinen Beitrag. Kann ja auch für andere interessant sein.

                    Das Wetter war fantastisch, der Sonnenaufgang grandios. Gletscher noch da ;).

                    Auf dem Rückweg kam dann zwischen Stella Point und Gilman's Point stärkerer Wind auf, außerdem begann es zu schneien und trübe zu werden; vom Gilman's Point runter zum Zelt war das Wetter dann schon recht anstrengend - Hagel von allen Seiten... und die Felsen waren recht rutschig. In Kombination mit dem seit etwa 24 Stunden leeren Magen, von Tee mal abgesehen, war der Rückweg somit recht anstrengend.

                    Bin mit meinem Bergführer dann eingeärmelt "abgefahren", musste dabei aber mangels Kraftreserven immer wieder stehenbleiben. So schwach hab ich mich sonst nur selten gefühlt. Meinen Knien gings gut. Lag wohl am gemütlichen Tempo. Trotz der Schwäche spürte ich noch die Euphorie von einigen Stunden vorher auf dem Gipfel...war ja etwa eine halbe Stunde oben. Mir taten die Leute leid, die wirklich nur ganz kurz oben waren und schnell runter mussten, weil es ihnen mies ging. Ich konnte es richtig genießen .

                    Im Lager angekommen, hatte ich dann eine Stunde Pause. Ich legte mich ins Zelt - und schlief wirklich in dem Moment ein, in dem ich mich hinlegte.
                    Danach der Weg ins Horombo-Camp war erst okay, wurde dann aber mangels Reserven anstrengend. Trotzdem dachte ich auch da die ganze Zeit "oh, ich will so gern noch mal auf den Kibo..."

                    Gruß
                    ühürü
                    In der Liebe ist es wie beim Verbrechen - ohne den richtigen Komplizen wird es nichts.

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