Die Einsamen

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    • 11.10.2001
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    Die Einsamen

    oder: Routen die kaum einer kennt.

    Hier die erste (so als Idee für andere). Wer auch eine kennt kann sie gerne hier an den Thread anhängen.

    Ringelspitz über Risegg (1900 Hm, 6h Aufstieg)

    Hab das Auto bei St. Martin am Gigerwaldsee abgestellt und bin zunächst dem Weg Richtung Sardonahütte, dann an einer Abzweigung zur Schräawisli Hütte. Hinter der Hütte führt ein Weg in westlicher Richtung weiter. Dieser bis kurz vor einem Bach (etwa 200m) und dort nach Süden abgezweigt (743950 / 198300) bis zu P 2034. Von dort zum Abfluß des Glaser Gletscher gequert (kurzer steilerer Grashang mit Wildspuren, 744349/197560). Dem Bach bin ich etwas gefolgt und dann nach kurzer Strecke aus dem Kessel in westlicher Richtung auf den Grat ausgebrochen. Diesem folgend (ein Steinmann, Wegspuren) folgend aufwärts zum Glaser Gletscher.Dieser ist komplett aper und mit viel Schutt bedeckt. Mühsam zum Einstieg des Glaser Couloirs hoch (meine eigentlich geplante Route), dort dann umgeplant. Das Couloir sah von unten ok aus (aper, etwa 40°), bei mir hagelte es jedoch ständig Felsbrocken. Also im Hangelgriff (Füße schaben auf dem Dreck und Eis, mit den Händen an den Kanten der Geltscherspalten haltend) nach Osten raus raus aus dem Kessel Richtung Risegg. Zunächst dort einem breiten Grat rauf (steil, Schutt, mühsam) bis zu einem Felsriegel. Im linken Teil befinden sich dort einige Höhlen. Rechts direkt daneben endet eine Felsrinne. Dieser bin ich gefolgt (steil, einige Aufschwünge II, viele lose Felsen) bis diese sich nach etwa 100 Hm in einen ersten Kessel weitet. Von dort aus noch einmal etwa 50 Hm die Rinne rauf und dann nach links in östliche Richtung auf den Risegg Grat ausgebrochen (Steinmann). Bis zu einem Aufschwung den Grat gefolgt, den Aufschwung dann nach rechts in westlicher Richtung umgangen und über einen letzten Schuttgrat hinauf zum Gipfelfirn (3156m). Von dort über die flache Eisfläche zum Gipfelturm und dann zum Gipfel (Stahlseil, ca. II, alternativ Turm direkt III+, 4-5 BH).

    Rückweg: gleiche Route wieder runter.

    Über Details zum Abstieg kann ich nichts sagen denn ich hab eine Überschreitung gemacht. Die Normalroute runter zur Ringelspitzhütte und über Vättis wieder zurück zum Auto.


    Noch ein paar Details:
    Steigeisen / Eispickel wird nicht benötigt, dafür jedoch Helm und ein 30m Seil für die Abseilstellen. Die Route führt über längere Strecken durch Bruch, loses Gestein und Schutt und ist somit für große Gruppen nicht geeignet. Spätestens in der Felsrinne bringt man sich sonst um.

    Wer die Überschreitung macht sollte ordentlich Kondition mitbringen. Ich bin mit einer schweizer Gruppe etwa 2 km nach Vättis mitgenommen worden und hab noch 100 Hm beim Aufstieg zum Stausee gespart, der Rest alles zu Fuß zurückgelegt. Selbst mit vorsichtigen Schätzungen komm ich dabei auf etwa 26 km Strecke und 2200 Hm rauf und runter (benötigt: 13 h inkl. alle Pausen)


    Bilder:


    Beim Aufstieg zu P2034 (rot umrandet)


    Am Gletscher(rest). Rot umrandet die Höhlen beim Einstieg in die Felsrinne.


    Gletscherhangelei und wie man danach aussieht.


    Mein Aufstiegsweg - die Rinne.


    Kurz oberhalb eines Absatzs eine Abseilstelle.


    Blick zurück in die Rinne. Viel loser Schutt der dort herum liegt.


    Alex
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    #2
    Haste den Tag ja gut herumgekriegt...

    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
    oder: Routen die kaum einer kennt.
    Hier die erste (so als Idee für andere). Wer auch eine kennt kann sie gerne hier an den Thread anhängen.
    Warum nich... da wäre z.B. die
    Kirchbachspitze
    Kleiner Dreitausender in der Nordabdachung des Vinschgau, zur Texelgruppe / Ötztaler Alpen gehörig. Der Berg fängt bei 550 m ü.d.M. an und der übliche Anstieg ist südseitig (d.h. schön sonnig ).
    Die ersten Meter durch Apfelplantagen und Weinberge bin ich deshalb noch im Dunkeln unterwegs. Irgendwie kommt man irgendwann zwangsläufig auf einem Waalweg aus, über den ich dann nach einer guten Stunde den kleinen Trampelpfad zum Gipfel erreiche -- nur noch knapp 2400 Höhenmeter... günstigerweise muß man nicht weit laufen, es geht immer steil den Grashang hoch. Auf etwa 1500m noch ein paar Höfe, danach wird die Wegspur nochmal deutlich dünner. Schwierigkeiten im Sinne von Klettern gibt es keine, solange es trocken ist. Etwas schneller als gedacht taucht das Gipfelkreuz auf, diese Mogelpackung ist aber mehr der "Talgipfel"; hier mündet bzw. endet auch ein markierter Weg aus der Nordwestflanke, von Katharinaberg her. Nun muß man noch einen halben Kilometer Auf & Ab über den Grat spazieren -- einfacher und schneller bleibt man in der Flanke. In fünfeinhalb Stunden bin ich am Steinmann. Auch sonst hat der Hauptgipfel wenig zu bieten, der Tiefblick ist weniger spektakulär als vom Vorgipfel und die steigende Quellbewölkung tut ein übriges: Ich verzichte auf die weitere Überschreitung zur Zielspitze; zurück zum Vorgipfel auf gleicher Route, dann den markierten und knieschonenderen Weg nach Westen hinab. Nach einer guten Stunde Abstieg treffe ich tatsächlich mal Menschen, nicht viel später die ersten Berghöfe. Hier nochmal ausgiebige Rast -- Mahlzeit! Entlang der alten Verbindungswege gelange ich ins Haupttal des Vinschgau zurück und steige bis zum Talboden ab. Gesamtdauer: Elf Stunden.

    Oder der Monte Padro, einer der sechs "Großen" (Cinto, Rotondo, Oro, Renoso, Paglia Orba und eben Padro) auf Korsika -- aufgrund seiner isolierten Lage sicher der am seltensten besuchte. Hab' den ganzen Tag niemanden getroffen...

    Oder...
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