Mont Blanc im März( mit Schneeschuhen)?

[thaistatos]

Hallo,

da unser Eiskletterkurs für 3. Märzwoche leider ausgefallen ist, suchen wir jetzt nach Alternativen. Eine davon war der Mont Blanc, evtl. mit Schneeschuhen.
Hat das jemand schon mal gemacht? Ist der Mont Blanc zu dieser Zeit überhaupt sinnvoll zu besteigen oder macht einem das Wetter da einen gehörigen Strich durch die Rechnung?
Kennt jemand vielleicht andere interessante Schneeschuhtouren, die innerhalb einer Woche in den Alpen im März noch begehbar sind?

Gruß

Philipp

[flying-man]

obs geht weiss ich nicht, aber es gibt sicher andere ziele in den alpen die besser sin, bei denen man nicht:

- auf über 4500 m ist
- bei den man nicht so auf hütten engewiesen ist die man sehr lange im vorraus buchen muss
- die einfacher sind (nehme mal an du hast nicht so viel hochtourenerfahrung oder?)
- die nicht so teuer sind (seilbahn)
- die nicht so viele spalten haben (gerade mit schneeschuhen kann das kritisch sein, da weniger auflage)
- die nicht so ewig weit sind
- die nicht so sch... kalt sein können

kauf dir zb. den sac führer schneeschuhtouren und schau mal da drin.
wenn mt. blanc im winter dann eher mitr ski, ist aber eher was für april-juni

flying-man

[Becks]

Bin auch skeptisch. K.A. was die Schneeauflage dort oben gerade sagt, da muss einiges hin um die Spalten zuzudecken.
Kalt isses auch, da braucht man sich keine Sorgen machen. Im Juni/Juli hab ich da oben schon gefühlte -50C erlebt in nem Sturm, keine nette Sache.
Ob de Aufstieg zur Hütte klappt is ne weitere Frage.
Ob man eben mal 4800m Höhe schluckt, ohne Beschwerden zu bekommen, ist ne weitere Sache. Also ich war ziemlich platt da oben.

Alex

[thaistatos]

Hi,

Becks, ich habe deinen Tourenbericht gelesen, von der Tour, bei der du umkehren musstest. das hörte sich ziemlich heikel an.
hochtourenerfahrung beschränkt sich im moment auf die signalkuppe im sommer 2005.
schneeschuhe sind kein muss, dachte nur an eine erleichterung gegen das einsinken.
von welcher hütte reden wir eigentlich, der Refuge Aiguille du Goûter?

gruß

philipp

[Flachlandtiroler]

hochtourenerfahrung beschränkt sich im moment auf die signalkuppe im sommer 2005.

Dann würde ich empfehlen, noch einen weiteren Lernzyklus zu belegen, bevor Du den Montblanc im Winter zu Fuß hochmarschierst.

schneeschuhe sind kein muss, dachte nur an eine erleichterung gegen das einsinken.

Ohne Ski und ohne Schneeschuhe?

von welcher hütte reden wir eigentlich, der Refuge Aiguille du Goûter?

Wenn von "dem" (Sommer-) Normalweg die Rede ist, ja. Die Winter-Normalroute verläuft über das Ref. Grands Mulets; der Weg den Becks geschildert hat nutzt das Rif. Gonella als Stützpunkt. Das dürfte aber im März auch ziemlich "advanced" sein...

Gruß, Martin

[Ilja]

Hi,

vor ein paar Jahren bin ich auch auf den Mont Blanc gedappt. Allerdings mit Tourenski.
Wir sind die Tour von der Mittelstation der Aguille du midi Bahn zur Moulet Hütte (bin mir nicht mehr ganz sicher, ob die wirklich so heisst...) und von dort auf den Grat mit dem Vallot Biwak und wollten von dort auf den Gipfel. Leider konnten wir das dann nicht mehr, da ein Sturm mit annähernd 100 Km/h und einer gefühlten Kälte von -30/-40 Grad geherrscht hat - etwas frustrierend, da das Wetter eigentlich wunderschön war....
Naja, diese Tour kann man mit Schneeschuhen machen, wenn es nicht so vereist ist, wie bei uns damals (wir bekamen die Harscheisen quasi nicht ins Eis 8) Damals haben wir auch ein paar mit Schneeschuhen gesehen....
Ansonsten muss man die Hütte vorbestellen - als DAV Mitglied kein Problem...und im März sollte auch genug Schnee liegen. Bei Fragen einfach im Zentrum für Bergsteiger in Chamonix anrufen (weiß jetzt allerdings nicht, wie das Ding richtig heisst....steht aber in jedem Telefonbuch von Chamonix)...
Allerdings möchte ich mich meinen Vorrednern anschliessen - das ist eine richtige (!) Bergtour - da sollte man sich schon mit alpinen Gefahren, Spaltenbergung, Höhenmedizin, Notfallmanagement etc auskennen...(wir waren damals zwei Hochzugsoldaten und ein Bergretter ) das kann schnell mal zu einer sehr ernsten Sache werden....
Ansonsten eine wunderschöne Tour, die ich auch gerne mal wiederholen will....

[flying-man]

ohne ski und ohne schneeschuhe im winter unmöglich, ausser du bist das letzte tier. spuren selbst in 30 cm schnee macht mächtig warm und über ein paar hundert hm fast nicht machbar.

übrigens sind schneeschuhe auch schon eine qual wenn der schnee eher pulvrig wird und wenn es steile traversen gibt auch nicht sehr angenehm. die snöber die mit mir als auf skitour sind sehen oft auf dem gipfel fertiger aus wie die skifahrer.

flying-man

@ilja
hast du einen tourenbericht von der mt blanc tour? evtl. steht das auf meinem tourenplan dieses jahr.

[Ilja]

@Flying-man:

nee, nur im Kopf 8) Hab nie die Tour wirklich aufgeschrieben...steht aber in jedem Mont Blanc Führer drinnen...und ist Anfang April nicht wirklich zu verfehlen
Bei Detail Fragen stehe ich immer zu Verfügung...solange ich mich noch daran erinnere, da es ja doch schon ein paar Jahre her ist....

[MarkusA]

Ich perönlich find es für eine Schnappsidee, nicht böse sein!

Den Weg über das Ref. Mulets kenne ich nicht, soll aber spaltenreich sein. Vor Spalten brauchst dich über das Ref. Gouter nicht zu fürchten.

Wenn du das Vorhaben umsetzen willst, schlage ich dir folgendes vor:

Plane deine Route (Mulets/Gouter)
Prüfe die Aufstiegshilfen (Midi, Zug auf die Nidi)
Prüfe die Öffnungszeiten der Hütten (Tete Rosse, Gouter, Mulets)
Übernachtung im Zelt?

Der beste Tipp: Bevor du auf unsere Meinungen hörst, ruf ´beim OHM (Bergsteigerbüro in Chamonix) an oder schreibe ihnen eine mail

[Ilja]

Ich perönlich find es für eine Schnappsidee, nicht böse sein!

Den Weg über das Ref. Mulets kenne ich nicht, soll aber spaltenreich sein.

Äh, ich hatte oben geschrieben, daß es eine richtige Bergtour ist....mit allen Vor- und Nachteilen.....

[Erwin]

Im Sommer ist es defintiv besser. Auch mit Schnee. Als DAV-Mitglied sind die Hütten kein Problem. Unglücke passieren immer. Mein Arbeitskumpel ist im August 2005 trotz Bergführer tödlich verunglückt. Hat mir viel erzählt vom Mont Blanc. War schon zu dieser Zeit im März oben mit einer Gruppe, hatte aber auch Erfahrungen in den Anden usw. Beachte aber eine gute Ausrüstung, ich weis das Gewicht, ist das a. und o.
Viel Spaß bei deiner Tourplanung. Erwin

[Acar]

machbar ist das schon, der dav bietet soetwas an:

http://www.summitclub.de/htm/content...codemain=WWMTB


ist zwar ende april.....

ciao marcl

[thaistatos]

Hi,

bin wieder zurück und war erfolgreich am gipfel. das hervorragende wetter hat sicher seinen teil dazu beigetragen.
zuerst haben wir es auf der sommerroute probiert: seilbahn zum hotel bellevue, dann den schienen gefolgt bis arret. dort im zelt geschlafen. am nächsten tag den schienen weiter gefolgt, um zum nid d'aigle zu kommen. leider war der tunnel am ende der route zugeschneit und wir hatten keine lust, auf 50-60° steilen verschneiten hängen uns einen weg durch den tunnel zu graben. also wieder zurück, auf dem hosenboden 300m ins tal gerutscht, nächstes zeltlager. dann noch einen weiteren versuch unternommen, zum adlernest zu kommen. aber leider wieder gescheitert, da wir mit den schweren rucksäcken nicht über kleinen grat am rande des bionassay gletschers kamen. also zurück zum hotel bellevue, stimmung auf dem tiefpunkt. eine nacht im hotel verbracht, im warmen schlafen und duschen sind auch nicht verkehrt.
letzter versuch über die mulet hütte: mit der seilbahn zur mittelstation der aguille de midi gefahren, bis zum bossons gletscher gelaufen und dort gezeltet, da uns der der angetaute gletscher wegen spaltengefahr am nachmittag etwas zu heikel war.
am nächsten tag an der mulet hütte vorbei bis zum petit plateau und dort wieder zelt aufgeschlagen. in der nacht 2.30 wecken, 5.00 loslaufen. an der vallot hütte vorbei, über den bossons grat auf den gipfel. beim aufstieg fiel uns ein hubschrauber auf, der erstaunlich lange über unserem zeltlager kreiste. wie sich nachher herausstellte, war es die gendarmerie, die uns doch dringend davon abgeraten hat, in direkter nähe der abbrechenden eisbrüche zu campieren. nach dem abstieg also noch zelt abbauen und nach 15h auf den beinen endlich in der mulet hütte. am nächsten tag dann abstieg zur seilbahn und rückreise angetreten.
war alles sehr anstrendend, aber wir haben auch viel gelernt.

gruß

philipp

[Flachlandtiroler]

8)

Na herzlichen Glückwunsch zu Gipfelerfolg + heiler Wiederkehr
Wie wart ihr jetzt unterwegs, mit Schneeschuhen?
Vielleicht kannst Du ja mal ein paar Bilder 'reinstellen.

Gruß, Martin

[thaistatos]

Hi,

da einige ihre schneeschuhe zu hause vergessen hatten, waren wir größtenteils zu fuß/steigeisen unterwegs. bilder kommen, sobald ich in den nächsten tagen die cd mit den fotos habe. als vorgeschmack das gipfelbild:


schneeschuhe wären teilweise günstig gewesen. wenn die spur vom vortag gefroren war, ging es aber auch mit steigeisen ganz gut. ich hatte meine schneeschuhe mit und war nur im mäßig steilen gelände damit zufrieden. die steighilfe bei den msr denali evo ascent und beim lightning ascent klappt bei hängen über ca. 40° von alleine wieder ein, was den aufstieg sehr anstrengend macht. ausserdem rutscht man an solchen hängen dann schon wieder ziemlich weit ab, so dass ich auf steigeisen umgestiegen bin.
einziger vorteil von schneeschuhen war in rel. flachem gelände mit sulzigem schnee am nachmittag. die leute ohne schneeschuhe sind hoffnungslos bei jedem zweiten schritt eingebrochen und kamen damit nahe an ihre psychische grenze , während die schneeschuhgeher problemlos über den schnee gleiten konnten.

gruß

philipp