Höhentraining und Sauerstoffarmut in der Wüste???

[ant-online]

Hallo ihr Lieben,

mir versucht man hier gerade was aufzuschwatzen und ich glaube es noch nicht so ohne weiteres. Daher die Frage an die Experten:

In meiner schönen, neuen Heimat sind die Leute ja immer recht langsam unterwegs und schlafen auch eine Menge. Dieses liegt sicherlich an der Lebenseinstellung und dem unmenschlichen Klima, soll aber auch am Sauerstoffgehalt liegen!?

Seit ich hier bin, kämpfe ich auch gegen eine üble Schlappheit und bin meist nach 1 Stockwerk Treppe schon außer Atem. Daraufhin wurde mir gesagt, dass mangels Grünflächen und wohl auch mangels Niederschlägen der Sauerstoffgehalt in Kuwait um gut 30% niedriger als in Deutschland sein soll!?

Kann mir das jemand bestätigen, oder ist es nur Geschwätz?

Grüße aus der Ferne,
Ant

[chrysostomos]

'ma salam!

Das halte ich für Blödsinn. Gibt es bei Dir Leichtathletikkämpfe oder Pferderennen? Dann vergleich mal die Zeiten. Müssen die Vergaser unzähliger Wüstenfahrzeuge anders eingestellt werden (nope). Und was passiert mit den Flugzeugen und Vögeln - Tiefflug? Durch was wird dann der fehlende Sauerstoff in der Luft (78 % Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 1 % sonstige) ersetzt?

Tolles Verkaufsargument!

Grüsse aus den Bergen

Marc

[Christine M]

Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, daß das stimmt. Dieser Wikipedia Artikel erwähnt jedenfalls keine derart großen lokalen Schwankungen bei der Zusammensetzung der Luft.

Das Argument soll wohl sein, daß wegen der fehlenden Grünpflanzen und geringeren Wassergehalts weniger Photosynthese stattfindet (also verkürzt Umwandllung von CO2 zu Sauerstoff)? Gegenargument: CO2 macht nur nur 0,038% Volumenanteil der Luft aus. Selbst wenn dieser Wert mal schwanken sollte (was er wohl eher infolge der Industrialisierung tut), kann dies wohl kaum zu einem um 30% geringeren Sauerstoffanteil führen. Ich vermute mal, wenn man 30% des Sauerstoffes durch CO2 ersetzen würde, würde das keiner überleben (Auswirkung der Höhe ist ja demgegenüber, daß es aufgrund des geringeren Drucks von allen Bestandteilen der Luft weniger gibt).

Eine mögliche Erklärung für die Schlappheit wäre aber vielleicht Folgendes:

Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit ist für die Atmung förderlich, da der Sauerstoff über die Alveolen dann leichter in die Blutbahn gelangt. Die Haut benötigt eine hohe Luftfeuchte, um nicht auszutrocken, da diese eng mit der Hautfeuchte gekoppelt ist. Besonders Schleimhäute sind für Austrocknen anfällig, da sie nur über einen geringen Verdunstungsschutz verfügen und auf ihre hohe Feuchte zur Erhaltung ihrer Funktionen angewiesen sind. So kann eine geringe Feuchte der Nasenschleimhaut ein erhöhtes Auftreten von Nasenbluten zur Folge haben. Generell wird dabei auch die Immunabwehr der Haut geschwächt (erhöhtes Erkältungsrisiko) und deren Fähigkeit zum Stoffaustausch herabgesetzt, wovon besonders die Mundschleimhaut betroffen ist. Auch die Anfälligkeit für Hautreizungen bzw. -rötungen oder gar Hautentzündungen wird durch eine geringe Luftfeuchtigkeit erhöht.

(Quelle: Wikipedia, hierder vollständige Artikel)

D. h. bei sehr trockener Luft ist der Sauerstoff zwar gleichermaßen vorhanden, kann aber evtl. schlechter aufgenommen werden.

Christine

[ant-online]

hmmm, habe ich doch richtig vermutet. Ich dachte ja auch, dass das Mumpitz ist.
Nasenbluten, trockene Schleimhäute und vermehrt Wadenkrämpfe habe ich aber in der Tat. Es ist hier ziemlich schwierig seinen Elektrolythaushalt in Ordnung zu halten.

Ich werde den Gerüchtverbreiter mal auf seinen offensichtlichen Fehler hinweisen...

Danke und Gruß vom derzeit in der Tat verschnupften Ant