UL Schlafkonzept(e)

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    • 11.10.2001
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    UL Schlafkonzept(e)

    Ich kopier hier mal ein paar Ansätze aus dem Faden hier rein und ergänz diese, weil sicher den einen oder anderen das Ganze speziell unter Gewichts-/UL-Aspekte interessiert.

    Das Schlafsetup (Isomatte(n), Schlafsack, Zelt/Tarp,...) ist einer der gewichtigsten Punkte und zudem der Kram, der am sperrigsten im/am Rucksack ist. Da lohnt schon ein Blick, ob man tatsächlich auf jede Tour das dicke Hilleberg einpacken muss, oder ob es auch mal platz- und gewichtssparender geht.

    Ein paar Varianten (ohne nun im Detail auf verschiedene Isomatten oder Schlafsäcke/Quilts einzugehen).....
    1) Der Klassiker - Zelt (plus Isomatte & Schlafsack)
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ID: 3142300
    Sicherlich hübsch und in dem Fall auch passend gewählt, aber für die Tour ums Haus oder in die Heide braucht man nun nicht wirklich ein Expeditionszelt mit 3.5kg Gewicht.

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Name: 20171017-0815-DSC02391.jpg
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ID: 3142299
    Besorgt man sich etwas in der Art hier (Lanahan 1), geht zwar einiges an Stabilität und auch Innenraum verloren, zum Ausgleich wiegt das Zelt mit Innenzelt eben auch nur noch rund 790g. Verzichtet man dann noch auf das IZ, bleiben um die 400g übrig, die zudem auch kaum noch Platz im Rucksack wegnehmen.

    Der Vorteil der Kombi liegt darin, dass man vor Regen und Wind geschützt ist und zudem bei Schlechtwetter noch Bewegungsfreiraum besitzt (z.B. zum Kochen), was insbesondere dann zu Buche schlägt, wenn man einen Tag lang im Zelt verweilt.


    Randanmerkung - Heringe: Hardcoregewichtsspare besorgen sich auch noch passende Carbonfaserheringe, da man hier im Vergleich zu 0815 Y-Aluheringe etwa 6g pro Hering spart, zum Spottpreis von z.B. 40 Euro für 4 MSR Carbon Pegs. Hier darf jeder gerne selber überlegen, ob Kosten vs. Einsparpotetial in einem passenden Verhältnis stehen. Für mich gibt es z.B. beim üblichen Rettungsring um die Hüften herum jedenfalls lohnenswertere Gewichtssparziele, anstelle bei Verbrauchsmaterial viel Geld zu verbrennen.




    2) Isomatte, Schlafsack
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ID: 3142301
    Die (fast) minimalistischste mögliche Kombination. Man spart einiges an Packmass und Gewicht, verzichtet jedoch auf den Wetterschutz. Diese Variante eignet sich vor allem dann, wenn man weiss, dass man auf Tour gutes Wetter und keinen Regen hat, und man zudem ausreichend Zeit hat, um etwaigen Tau oder sonstiges Kondenswasser auf der Schlafsackhülle trocknen zu können.

    Neben dem fehlenden Wetterschutz ist auch Wind oftmals ein Problem, denn dieser entsorgt zuverlässig und nachhaltig die in der Dämmung gespeicherte warme Luft, und es kann schnell auch oberhalb der Komfortgrenze erfrischend kühl werden. Und so wie bei allen weiteren Varianten hat man durchaus ernsthafte Probleme, wenn man bei schlechtem Wetter einen Ruhetag einlegen will - da hat ein Zelt oder ein Tarp schlichtweg die Nase vorn.


    3) Schlafsack
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ID: 3142302
    Geht, macht keinen Spass weil unbequem, und die fehlende Isolation unten macht sich sehr schnell bemerkbar. Würde ich nur machen, wenn nichts anderes zur Verfügung steht, oder wie hier es ungeplant ist.


    4) Biwaksack
    Kann man auch machen, nur dass eine Nacht darin bedeutet, dass man bei 100% Luftfeuchtigkeit in einer Hülle steckt, die nur dort wärmt, wo sie nicht am Körper anliegt. Dort, wo sie anliegt, wird es sofort kalt. Und da man die fehlende Isolation dadurch kompensiert, dass man mit allen Kleidern in den Biwaksack steigt, bringt man viel saugfähige Masse mit rein, die am Ende morgens nass und klamm ist. Fazit für mich nach einer Nacht in so etwas: ich glaub, ich lauf ab sofort lieber weiter, egal wie müde ich bin.



    5) Biwaksack, Isomatte, Schlafsack
    Eine des öfteren angesprochene Kombi, aber gleich als erstes: diese ist für maximal eine Nacht geeignet. Der Körper schwitzt nachts, und je mehr Saugmaterial (=Schlafsack) zur Verfügung steht, desto länger dauert es, bis die Luft innen mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Das Ergebnis besteht in einem klatschnassen Schlafsack, insbesondere an der Schicht zwischen Schlafsackaussenhülle und Biwaksack. So etwas bekommt man nicht mehr unterwegs trocken und eigentlich kann man sich stattdessen auch bei Sprühregen ohne Biwaksack raus legen und hat am nächsten Morgen das gleiche Ergebnis. Der einzige Vorteil: Windschutz



    6) Biwaksack, VBL, Isomatte, Schlafsack
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ID: 3142303
    Schlecht sichtbar: in goldig/schwarz der VBL, dazu dunkelrot Schlafsack und in leuchtend orange der Biwaksack.

    Die Problematik mit der Feuchtigkeit innen bekommt man in den Griff, indem man zum einen auf saugfähige Kleidung (Wolle, Baumwolle,...) nachts verzichtet, und zum anderen eine weitere wasserdichte Hülle in Form eines VBL zwischen sich selbst und den Schlafsack zieht. Mit dieser Kombi besitzt man einen super Wind- und Feuchtigkeitsschutz von innen und aussen, und selbst ein Regenschauer lässt sich so in der Nacht halbwegs bequem überleben. Solange die Klamotten wenig saugfähig sind, erreicht man schnell die 100% Feuchtigkeitsmarke und der Körper hört mit Schwitzen auf. Zumindest bei mir sind die Klamotten morgens nach wenigen Minuten bereits wieder trocken, weswegen ich diese Kombi auch gerne nutze. Wer es mal ausprobieren will, ohne gleich eine dreistellige Summe z.B. für einen WM Hotsack (VBL) hinblättern zu wollen, der besorgt sich einen Einwegbiwaksack (verklebte Rettungsfolie) oder einen 100L Müllbeutel, stopft das in einen Schlafsack und übernachtet drin.

    Letzter Querverweis: Zum Thema Biwaksäcke steht hier schon etwas.











    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

  • ApoC

    Moderator
    Lebt im Forum
    • 02.04.2009
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    #2
    Becks wie alt ist dein Hotsac? Ich habe hier seit Jahren einen liegen. Gebraucht gekauft aber noch nie genutzt. Auf jeden Fall nicht das aktuelle Modell. Frage mich ob der wohl wirklich noch dicht ist. Vielleicht muss ich da mal im Winter einen Versuch mit heißem Wasser unternehmen und schauen ob da Dampf durch kommt.

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    • Becks
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      • 11.10.2001
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      #3
      Meiner dürfte so um die 2 Jahre alt sein. Der funzt auf jeden Fall noch.
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      • Torres
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        Liebt das Forum
        • 16.08.2008
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        #4
        Meiner ist 10 Jahre alt und funzt auch noch.
        Oha.
        (Norddeutsche Panikattacke)

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        • Mephisto

          Lebt im Forum
          • 23.12.2003
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          #5
          Weil es so schön hier rein passt. Heute ist mein Quilt von Liteway versendet worden (direkt vom Hersteller). Bin gespannt. Mit Quilts habe ich noch keine Erfahrung gemacht, aber Gewicht einsparen tut das Teil

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          • veloziped
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            • 19.11.2012
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            #6
            Das ist eine gute Übersicht. Ich möchte da noch eine kleine Variante hinzufügen:

            Cowboycamping mit extrem wasserabseisender Außenhülle der Schlafdecke.

            Mein alter Yeti Figher 500 dry Schlafsack war seinerzeit im Angebot und seitdem habe ich das schätzen gelernt. Zum einen ist man so optimal vor Wind geschützt. Leichter Niesel, Kondens oder Tau perlen zuverlässig ab.
            Den Yeti habe ich inzwischen zur Schlafdecke umgenäht.

            Mein erster komplett selbst genähter "Quilt" hat ein extrem wasserabweisendes Aussenmaterial, was bei ExTex als "kisscoating" bezeichnet wird. Hält eine Menge Wind und beachtlich viel Feuchtigkeit ab. Sorgfältiges Lüften des Quilts bei jeder Gelegenheit versteht sich von selbst.


            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20220522_094047630_HDR.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,19 MB ID: 3147607

            Hier nur ein Bild vom Quilt an sich, quasi von der Unterseite. Die Außenhülle ist ohne Nähte.

            Ich kenne die ganze Diskussion mit Taupunkt, Feuchtigkeitsabgabe beim Schlafen usw. Für mich funktioniert es.
            Umgekehrt habe ich mal fast gefroren, obwohl ich im an sich gut isolierenden Winterquilt auch noch eine dicke Fleecejacke anhatte. Es war in einer halboffenen Hütte auf einem Berg in meiner Heimat, da zog es durch die Ritzen wie Hechtsuppe. Diagnose: Außenmaterial nicht windfest.
            Mein Blog über Bikepacking und MYOG

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