Moin,
es gibt den Nahtod-Thread, der erfasst aber nicht ganz, worum es mir geht.
Ich war ja Ende Juni mit dem Motorrad in Norwegen unterwegs. Durch eine Unachtsamkeit (zu nahe am Rand gefahren und erschreckt) bin ich von der Straße abgekommen und gestürzt, hatte ca. 70km/h drauf. Ich konnte aufstehen und telefonieren, außerdem waren noch andere PKW-Fahrer da, die sich gekümmert haben. Der Hubschrauber kam, meine Versicherung hat sich ums Moped gekümmert, also im Grunde ein glimpflicher Ausgang. Danach 4 Tage Krankenhaus, ca. 30mSv Röntgenstrahlung, Lunge gequetscht, kleiner Pneumothorax, Kompressionsfraktur des 7. Brustwirbels, Schultereckgelenkssprengung. Zum Glück kommt alles ohne OP wieder in Ordnung.
Trotzdem mache ich mir jetzt andere Gedanken als vor diesem Unfall. Mir ist klar, dass man nie alle Risiken ausschließen kann, aber was wäre wenn...
-keine anderen Verkehrsteilnehmer da?
-kein Handyempfang?
-Ohnmacht?
-Verletzung mit Blutverlust?
Sind solche Gedanken jetzt überzogene Paranoia, bedingt durch das nicht verarbeitete Trauma? Was ist mit Trekking, kann man das überhaupt alleine machen? Ich bin eigentlich gerne allein unterwegs, konnte mir bisher auch gut vorstellen, mal in Norwegen wandern zu gehen. Natürlich nicht als ersten Urlaub gleich allein in die Wildnis, klar. Jetzt frage ich mich aber grundsätzlich, ob ich das Risiko einer solchen Aktion bisher nicht zu gering eingeschätzt habe. Weil, Fuß umknicken in der Wildnis mit Rucksack kann doch auch ganz schön blöd sein, wenn man alleine unterwegs ist. Nun ja, ich bin jetzt fast 40, und das war zum ersten Mal seit langem eine Begegnung mit den Risiken, die das Leben mit sich bringt. Nun weiß auch ich, wie sich das anfühlt, dass man sowas nicht mehr so leicht wegsteckt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob mir das nicht den Spaß am Motorradfahren generell vermiest. Bisher habe ich immer gesagt, dass ich mir schon darüber im Klaren bin, dass Motorradfahren gefährlich ist, aber ich fahre sicher und bin kein Heizer, mir wird schon nix passieren. Nun ist mir doch was passiert, und ich frage mich, wie ernst ich das gemeint habe mir über die Risiken im Klaren zu sein.
Also, wie geht ihr damit um? Wie steckt ihr das ab, wieviel Risiko ihr eingehen wollt?
Dank & Gruß,
Simon
es gibt den Nahtod-Thread, der erfasst aber nicht ganz, worum es mir geht.
Ich war ja Ende Juni mit dem Motorrad in Norwegen unterwegs. Durch eine Unachtsamkeit (zu nahe am Rand gefahren und erschreckt) bin ich von der Straße abgekommen und gestürzt, hatte ca. 70km/h drauf. Ich konnte aufstehen und telefonieren, außerdem waren noch andere PKW-Fahrer da, die sich gekümmert haben. Der Hubschrauber kam, meine Versicherung hat sich ums Moped gekümmert, also im Grunde ein glimpflicher Ausgang. Danach 4 Tage Krankenhaus, ca. 30mSv Röntgenstrahlung, Lunge gequetscht, kleiner Pneumothorax, Kompressionsfraktur des 7. Brustwirbels, Schultereckgelenkssprengung. Zum Glück kommt alles ohne OP wieder in Ordnung.
Trotzdem mache ich mir jetzt andere Gedanken als vor diesem Unfall. Mir ist klar, dass man nie alle Risiken ausschließen kann, aber was wäre wenn...
-keine anderen Verkehrsteilnehmer da?
-kein Handyempfang?
-Ohnmacht?
-Verletzung mit Blutverlust?
Sind solche Gedanken jetzt überzogene Paranoia, bedingt durch das nicht verarbeitete Trauma? Was ist mit Trekking, kann man das überhaupt alleine machen? Ich bin eigentlich gerne allein unterwegs, konnte mir bisher auch gut vorstellen, mal in Norwegen wandern zu gehen. Natürlich nicht als ersten Urlaub gleich allein in die Wildnis, klar. Jetzt frage ich mich aber grundsätzlich, ob ich das Risiko einer solchen Aktion bisher nicht zu gering eingeschätzt habe. Weil, Fuß umknicken in der Wildnis mit Rucksack kann doch auch ganz schön blöd sein, wenn man alleine unterwegs ist. Nun ja, ich bin jetzt fast 40, und das war zum ersten Mal seit langem eine Begegnung mit den Risiken, die das Leben mit sich bringt. Nun weiß auch ich, wie sich das anfühlt, dass man sowas nicht mehr so leicht wegsteckt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob mir das nicht den Spaß am Motorradfahren generell vermiest. Bisher habe ich immer gesagt, dass ich mir schon darüber im Klaren bin, dass Motorradfahren gefährlich ist, aber ich fahre sicher und bin kein Heizer, mir wird schon nix passieren. Nun ist mir doch was passiert, und ich frage mich, wie ernst ich das gemeint habe mir über die Risiken im Klaren zu sein.
Also, wie geht ihr damit um? Wie steckt ihr das ab, wieviel Risiko ihr eingehen wollt?
Dank & Gruß,
Simon
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