Wer ist schon mal gekentert?

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  • Prachttaucher
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    • 21.01.2008
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    • Meine Reisen

    Wer ist schon mal gekentert?

    Gerade ist so oft vom Kentern die Rede....

    Ich fände es von Interesse für alle, wenn Kenterer bereit wären, kurz über Ihre Kenterung zu berichten. Wie passiert, was wurde falsch gemacht, was dabei gelernt... Bitte aber keine gegenseitigen Angriffe dabei. Wenn´s schon Berichte gab, gerne mit Links.

    Danke für Eure Antworten

    Gruß Florian

    P.S. Mein einziges Mal, abgesehen von etwas naßwerden beim Einsteigen: In der Ostsee, beim Anlanden in der Brandung. War einfach blöd, ohne Erfahrung bei Seegang vorsichtig Richtung Strand zu paddeln. Wenn, dann müßte die ganze Aktion wohl sehr zügig erfolgen. Bis auf ein Mal war ich aber seitdem nicht mehr dort.

  • Andreas L
    Alter Hase
    • 14.07.2006
    • 4351

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Wer ist schon mal gekentert?


    Vor vielen Jahren, als ich noch jung und dumm war:
    Auf der Schussen, auf dem Weg in den Bodensee mit 2 Wandercanadiern aus Fiberglas. Die beiden vor uns waren relativ unerfahren, ich hatte schon ein paar Tage lang gepaddelt, aber nichts anspruchsvolles. Die beiden vor uns fahren um eine enge Flussbiegung, wir hinterher. Als wir wieder Sicht aufs vordere Boot haben, versuchen die gerade QUER an einem riesigen Baum anzulegen, der über den Fluss gefallen war und dessen Stamm genau auf der Wasserlinie lag. Ich fang an zu brüllen (weil sooo dumm war ich auch damals nicht), aber es ist schon zu spät: Der hintere beugt sich etwas zu weit raus, zum Baum hin und das Boot dreht sich und kentert - schneller als man es schreiben kann (da staute sich eine Menge Wasserdruck an den Stamm und der drehte das Boot und riss es sofort nach unten. Weg war es.)

    Wir paddeln so schnell wie möglich auf die kleine Kiesbank rechts vom Baum zu, fahren drauf und rennen um die Krone des Baums herum. Und, glücklicherweise, da waren sie, beide hat es unter dem Baum durchgespühlt. Wir rennen am Ufer entlang, springen in der Fluss und ziehen alle Gepäckstücke raus (hat nichts gefehlt, natürlich war alles patschnass, Ortlieb gabs da, glaube ich, noch gar nicht).

    Glücklich wieder an Ufer, merken wir plötzlich, dass das Boot fehlt! Es war durch die Äste des Baumes unter Wasser festgeklemmt. Dann kam eine halbe Stunde harte Arbeit, angeseilt und zum Teil unter Wasser, bis das Boot freikam und auf der anderen Seite freischwamm.
    Es folgte eine kalte Nacht - 2 trockene Schlafsäcke für 4 Leute.

    Andreas
    Zuletzt geändert von Andreas L; 05.11.2008, 11:31.
    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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    • Rincewind
      Erfahren
      • 21.05.2008
      • 238
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Wer ist schon mal gekentert?

      Habe auch etwas zu dem Thema beizusteuern.
      2006 war ich allein mit meinem 17" Prospector auf der Parsenta, einem Kleinfluss in Polen, unterwegs. Vor dem II.Weltkrieg begradigt, sind die früheren Uferbegrenzungspfähle, dank der nagenden Kraft des Wassers, jetzt teilweise bis über die Flussmitte hinaus verteilt.

      Hier ein Ausschnitt aus meinem Tourenbericht:

      ...Dann kam ich an ein flaches Wehr, welches mir zum Verhängnis wurde. Dummerweise bin ich der Befahrungsempfehlung der Broschüre gefolgt und habe mich rechts gehalten, obwohl meine innere Stimme mir sagte, dass es in der Mitte sauberer(also nicht so kabbelig) aussah. Kurz hinter der Bootsmitte kniend, war ich eigentlich gut positioniert . Als ich fast drüber war, hob es mich vorn aus dem Wasser und es machte Platsch. Wahrscheinlich einer von den Pfählen, die vor fünfzig Jahren noch die Uferbefestigung bildeten. Zum Glück geschah es in Ufernähe und so konnte ich das Boot in Richtung Ufer ziehen und dort umdrehen. Es war alles noch da, bis auf meinen heißgeliebten Lederhut, der jetzt als Fischfutter dient, ach ja und die Broschüre war auch weg. Also erstmal raus aus den nassen Klamotten, und zum Trocknen aufgehängt. Allerdings hatte mein Handy die Tauchfahrt nicht überlebt. Getrocknet zeigte es mir zwar den Anmeldeschirm, nahm aber keinerlei Tastaturbefehle mehr an. Die Pixelknipse, die ebenfalls vollgelaufen war, hat mir später verziehen und funktioniert wieder. Sie hat ab und an kleinere Aussetzer, die aber mit einem freundschaftlichen Klaps behoben werden können....

      Der komplette Bericht ist hier.

      Meine bevorzugte Paddelseite - gerade auch in kniffligen Situationen - ist rechts. Bin nach links umgekippt, deshalb war ein Stützen auch nicht mehr möglich.

      Meine Konsequenz aus dem Vorfall:
      - in unklaren Situationen vorher besichtigen - im Zweifel der eigenen Erfahrung und Beobachtung vertrauen,
      - Handy immer wasserdicht verstauen,
      - eine wasserdichte Kamera,
      - alles was nicht schwimmen kann, am Boot bzw. beim Hut an den Sachen befestigen - aber so, dass es entweder nicht im Weg ist oder aber schnell gelöst werden kann.

      Gruß René

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      • Onyx
        Fuchs
        • 21.06.2007
        • 1082
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Wer ist schon mal gekentert?

        Bei mir gab es bisher nur eine ungewollte Kenterung.

        Im 2er Kajak, recht flaches Teil, ich sitze vorne mein Kollege hinten:

        Wir fahren in einer Gruppe gemütlich den Fluß runter die meisten im Canadier. Es kommt eine Stelle mit einem Zufluss von links ein kleines Stück den zufluss rauf ist ein Wehr daher ist das wasser von dort recht flott unterwegs. Am Beginn des Zustroms ist ein inselchen von vielleicht 2 m². Wir trödeln und alle anderen sind bereits links an der insel vorbeigefahren werden quasi von selbst in die strömung vom zufluss gedreht und die stömung nimmt sie mit, alles ok. Die Ochsen Brüllen uns zu wir sollen rechts an der Insel vorbei wegen der Srömung, wir ochsen denken nicht nach Paddeln rechts vorbei, mit der stömung paddeln würde uns ans ufer treiben da wir zu weit rechts sind. Also mit schmackes gerade durch, hat nur solange Spaß gemacht bis das Boot leicht nach links gekipt ist. Ich seh noch wie ein bsichen wasser über die linke oberseite strömt denke mir noch sch..... und bekomme auch mit Gewichtsverlagerung und Padel das Boot nicht wieder rum. Da hänge ich nun kopf über unter wasser, ohne helm. Viel Platz ist richtung Boden auch nicht wie wir beim aussteigen merken. Ich bekomme noch das vollgelaufene kajak gepackt, richte mich bei einer kiesbank auf und halte es fest bis der Kollege die Paddel und den kleinkram eingesammelt hat und mir beim rausziehen des Kajaks hilft.
        Die Wahrheit ist ein wegloses Land

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        • Lodjur
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          • 04.08.2004
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Wer ist schon mal gekentert?

          Leider gar nicht solange her aber mit fuer mich extrem nachhaltiger Wirkung!

          2005, 1 Woche Paddelurlaub im Frühjahr in der Schweiz, ein Freund der in der Schweiz lebt und ich sind u.a. die Aare die ordentlich Hochwasser führte gut 95 Km im Canadier runtergepadelt was bei einer Geschwindigkeit des Flusses von 10-13 km/h teilweise ganz schön anstrengend war. Anlegen war ein Kunststück, es musste sofort passen sonst war man vorbei und gegen die Strömung kam man fast nicht an. Wir sind zweimal gekentert , einmal in einer 3er Schwelle die so blöde lag das man etwa 1 Km vorher hätte anlanden müssen um die zu besichtigen. Wir waren zu faul dazu und verliessen uns auf die Angaben des DKV Führers der besagte unbedingt rechts halten, links absolut unfahrbar.

          Tja, war wohl etwas veraltet die Angabe. Nun war rechts aber sowas von absolut unfahrbar und links hätte es klappen können. Im Nachhinein lasen wir im Schweizer Kanuführer das sich die Schwelle bei einem schweren Hochwasser im Jahr davor umgestaltet hatte und man sich "unbedingt" links halten sollte . Wir wurden jedenfalls absolut ohne die Chance zur Gegenwehr von der Seite in eine stehende Walze von gut 1.5 Meter reingeschossen und das Boot drehte sich auf der Stelle um die Längsachse wie ein Kreisel. Ich (hinten im Boot) flog im hohen Bogen raus und war erstmal auf Tauchstation. Wassertemp. ca. 5 Grad und das war schon nicht wirklich lustig bis wir da wieder raus und an Land waren. Ohne Schwimmweste und leichten Neos hätte es übel ausgesehen. Man hat in dem Gestrudel absolut keine Orientierung von oben und unten. Nur die Weste zieht einen dann in die richtige Richtung. Mein Freund hatte richtig Probleme mit dem Kälteschock, er war fast 10 Minuten ziemlich daneben. Ausserdem hatte sich sein Haltegurt nicht sofort gelöst und der drehende Canadier traf Ihn mit dem Süllrand hart auf den Oberschenkel. Das ergab einen Bluterguss von gut 20 cm Durchmesser. Ich musste dann noch gut 50 Meter am Ufer lang rennen und nochmal in den Fluss hüpfen um das Boot zu Bergen das beinahe schon in der nächsten Schwelle war. Insgesammt eine heftige aber auch wichtige Erfahrung.

          War meine erste "unfreiwillige" Kenterung nach 21 Jahren paddeln . Am vorletzten Tag sind wir dann in einem Auwald bei immer noch fast 10 Km/h Strömung gegen einen querliegenden Baum geknalltwir hatten es nicht geschafft uns richtig hin zu manöverieren. So tauchten wir mit dem Boot das seitlich gegen den Baum gedrückt wurde und blitzschnell voll lief unter dem Baum durch. War auch nicht ohne aber wir konnten wenigstens danach stehen als wir aus dem Boot fielen, war nur 1.5 Meter tief. Zum Glück war das Wasser hier nicht soo kalt. Aber es zeigte sich wie wichtig der Beutel mit Kenterwäsche war. Wir waren danach beide froh das uns niemand dabei gesehen hatte, hielten wir uns doch für alte erfahrene Hasen denen sowas doch nicht passiert....beide gerade 50 geworden und es hätte nicht viel gefehlt und das wärs gewesen. Es hätte in Schwelle 1 auch übel ausgehen können. Da gab es schon Tote durch den extrem starken Ruecklauf unter der Walze am Flussgrund.
          CU Bernd
          Nicht nur drüber reden,.... mach es!

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          • Erny
            Gesperrt
            Alter Hase
            • 05.05.2005
            • 2763

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Wer ist schon mal gekentert?

            Nur fast gekentert.

            Auf dem Sommensjö. Bei starkem Wind unter Land, seitlich zu den Wellen gepaddelt. Bevor meine Sachen Fischfutter wurden, habe ich schnell einen Umweg gemacht, und lieber gegen die Wellen gepaddelt.

            Gruss

            Erny

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            • ich
              Alter Hase
              • 08.10.2003
              • 3566
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Wer ist schon mal gekentert?

              Schon das eine oder andere Mal!
              Am Anfang dank einfachster Fehler 1x,mehrfach beim ersten WW-Wochenende mutwillig ziemlich häufig beim Kentertrainig, 2-3x beim Brandungspaddeln...

              Bei uns im Freundeskreis sagen wir immer:
              Kanusport ist Wassersport. Je mehr man paddelt und an seine Grenzen geht, desto schneller geht man eben mal schwimmen. Gehört eben mal dazu!
              Nicht nur Fuchs sein, auch n puschigen Schwanz haben!

              Spaß im Winter und Wandern mit Kindern

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              • Zecke
                Erfahren
                • 07.10.2006
                • 361
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Wer ist schon mal gekentert?

                Schockiert ueber deine Frage: ALLE die paddeln, sollten beim ersten mal im boot eine Kenteruebung durchfuehren die die eigen - und kameratrettung beinhaltet. Ich kenter oft! Und gerne! Im Kajakk oder Kanu Kurs ist das jedenfalls das erste was man lernt...

                Daniel

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                • rumtreiberin
                  Alter Hase
                  • 20.07.2007
                  • 3236

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Wer ist schon mal gekentert?

                  @ich

                  Da sagst du was sehr wahres.

                  Auch bei mir waren die ichweißnichtwieviel Kenterungen meist weil ich meine Grenzen getestet habe oder weil ich noch dabei war neues zu lernen.

                  Anfangs im Verein beim Üben wurde - was ich wichtig finde - das Boot schon mal einfach von einem anderen Vereinsmitglied umgekippt, in stehendem etwa 1,20 tiefem Wasser. Keine Gefahr sich den Kopf anzuschlagen, aber eine Chance auszuprobieren wie das funktioniert mit Spritzdecke öffnen und aussteigen. Das gibt Sicherheit und nimmt die Angst, wenn man weiß daß man da rauskommt. Sie nächsten unfreiwilligen Kenterungen kamen dann beim erlernen der Fahrtechniken für Kehrwasser - auch wieder an Stellen die harmlos waren. Zumindest bei scharfen Kehrwassern mit ordentlich Strömung im Hauptstrom und einer entsprechend kräftigen Gegenströmung muß man nun mal das Boot aufkanten und darf auch nicht zu zaghaft paddeln - und bis ich das raus hatte, habe ich gelegentlich an den Verschneidungslinien Schwimmeinlagen hingelegt. Dann gabs einige Schwimmer auf Hochwasser oder leichtem Wildwasser (II bis III), typischerweise mit klassischen Wildwasserbooten und Tagesgepäck. Fehler waren dann meist Linie nicht getroffen und in kleineren Walzen gelandet oder auch Steine nicht rechtzeitig erkannt und durch den Aufprall auf den Stein irritiert das Boot zur falschen Seite aufgekantet. Mit im Wasser liegenden Bäumen habe ich mich zum Glück noch nie angelegt, gerade wenn ich solchen Hindernissen begegne bin ich hochkonzentriert und schaffe es daran vorbeizukommen.

                  Etliche der Wildwasser-Kenterungen waren an Stellen die ich unterschätzt habe - das was ich vorher aus Flussinfos oder von Mitpaddlern als Schlüsselstelle bei der man aufpassen muß angesagt bekommen habe hat meist problemlos geklappt.

                  Auch beim Spielen in Wellen und Walzen bin ich öfter mal geschwommen - ich bin zwar sicherlich niemand der Freestyle-Moves macht, aber gerade an kleineren Schwällen, stehenden wellen oder Walzen hat man gute Gelegenheit seine Bootsbeherrschung zu trainieren, richtiges Aufkanten zu üben oder auch die diversen Varianten der Seilfähre - und das sind Fertigkeiten die doch sehr nützlich sind wenn es "eng" wird. Und es macht schon Spaß, wenn man den Punkt kennt an dem man ein 4,5m langes Tourenboot in eine stehende Welle fahren muß so daß es dort vom Wasser gehalten wird - von gelegentlichen Korrekturschlägen mal abgesehen - oder eben auch mit einem derartigen Langschiff in ein kleines Kehrwasser scharf reinzufahren.

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                  • Prachttaucher
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                    • 21.01.2008
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Wer ist schon mal gekentert?

                    @ Zecke

                    Zu Deiner Beruhigung : Auch ich habe früher einen Kenterkurs besucht und das Aussteigen gelernt. Das Rollen was zum Schluß durchgenommen wurde allerdings nicht mehr.

                    In meiner Frage geht´s aber um das unbeabsichtigte Kentern...

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                    • hotdog
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                      • 15.10.2007
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                      #11
                      AW: Wer ist schon mal gekentert?

                      Geht es hier um Wildwasserkajak oder Wanderkanu (Canadier)? Im wilden Wasser gehört es dazu, finde ich. Aber auf Wandertouren im offenen Kanu mit Gepäck? Ist mir zum Glück noch nicht passiert.
                      Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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                      • Onyx
                        Fuchs
                        • 21.06.2007
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                        #12
                        AW: Wer ist schon mal gekentert?

                        OT: Ups Prachttaucher, das würde ich mal schnell richtigstellen bevor sich hier die Kapitäne von Containerschiffen zu Wort melden

                        So wie ich das verstanden habe geht es um Canadier und Kajak in allen möglichen Gewässern.
                        Die Wahrheit ist ein wegloses Land

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                        • Prachttaucher
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                          Liebt das Forum
                          • 21.01.2008
                          • 12098
                          • Privat

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                          #13
                          AW: Wer ist schon mal gekentert?

                          Mir geht es um unbeabsichtiges Kentern beim Wasserwandern mit Kanu oder Kajak. Schweres Wildwasser gehört also eher nicht dazu.

                          Ich finde es interessant mal von anderen zu hören, wobei es zum unbeabsichtigten Kentern kam. Vielleicht ist das dann für den ein oder anderen vor dem Auftreten einer gefährlichen Situation nützlich. Ich wüßte für mich auch gerne wo ich mit dem mir anderswo angekündigten Kentern zu rechnen habe. Ich selbst paddle allerdings fast nur auf Seen und gehe bei höheren Wellen relativ schnell an Land.

                          Gruß Florian

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                          • redbird
                            Anfänger im Forum
                            • 10.03.2007
                            • 34
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Wer ist schon mal gekentert?

                            tja Florian, da geht es eigentlich schon los. Wenn ich Dich richtig interpretiere. "relativ schnell" Man sollte halt dann an Land, wenn man bei einer hoffentlich gesunden Selbsteinschätzung, nicht mehr 100% sicher ist. Zumindest mit Gepäck und wo bergen schlecht möglich und vom Wetter auch noch erschwert wird. Und trotzdem kann genügend passieren.
                            Und mit "nur Seen" fahren hat das überhaupt nichts zu tun.

                            Hoffe es klingt nicht zu oberlehrerhaft. Letztendlich lernt man aus Erfahrungen.

                            Olaf

                            Kommentar


                            • Christian J.
                              Lebt im Forum
                              • 01.06.2002
                              • 9421
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Wer ist schon mal gekentert?

                              Erste Tour mit meiner Freundin in meinem Faltkajak, Obere Spree

                              Christians letzte Worte vor der Stromschnelle: "Och, das geht, da kommen wir drüber"

                              Ramonas letzte Worte vor der Stromschnelle: "Na wenn Du meinst."

                              Christian schreiend in der Stromschnelle: "Scheiße, gib Gas, wir müssen da mit Tempo durch, um nicht auf die Steine zu knallen."

                              Wird sind noch ans Ufer gekommen, Ramona kam trocken raus, ich hab das zügig volllaufende Boot ausgeräumt (wir hatten relativ viel Gepäck für eine Mehrtagestour dabei) und bin beim Aussteigen noch voll ins Wasser gelatscht, was zur Folge hatte, dass ich beim Zurücktrampen allen Leuten ihre Autos vollgetropft habe. Das Boot hatte einen 20cm Riss.

                              gelernt:
                              - Nie wieder mit dem Faltboot paddeln auf der Spree oberhalb von Cottbus: Man muss so oft umtragen, dass es ganz klar ist, dass man irgendwann auf die dumme Idee kommt, Zeug zu durchfahren, was man bei klarem Verstand einfach umtragen würde.
                              - Wenn man quer durch die Oberlausitz zurück trampen muss, hat man danach viele lustige Stories zu erzählen.
                              - sonst wie immer im Leben: Nix draus gelernt!

                              Christian
                              "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                              Durs Grünbein über den Menschen

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                              • Prachttaucher
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                                • 21.01.2008
                                • 12098
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                                #16
                                AW: Wer ist schon mal gekentert?

                                OT:
                                Zitat von redbird Beitrag anzeigen
                                tja Florian, da geht es eigentlich schon los. Wenn ich Dich richtig interpretiere. "relativ schnell" Man sollte halt dann an Land, wenn man bei einer hoffentlich gesunden Selbsteinschätzung, nicht mehr 100% sicher ist. Zumindest mit Gepäck und wo bergen schlecht möglich und vom Wetter auch noch erschwert wird. Und trotzdem kann genügend passieren.
                                Und mit "nur Seen" fahren hat das überhaupt nichts zu tun.

                                Hoffe es klingt nicht zu oberlehrerhaft. Letztendlich lernt man aus Erfahrungen.

                                Olaf
                                Bitte erst mal nur eigene Erlebnisse schildern, wie die anderen auch...

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                                • Lodjur
                                  Dauerbesucher
                                  • 04.08.2004
                                  • 771
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                                  #17
                                  AW: Wer ist schon mal gekentert?

                                  Hmm, oh ja auch auf ner "harmlosen" Seetour kann was gehörig in die Hose gehen. Ich erinnere mich an eine Sache vor bestimmt 20 Jahren. Ich war mit meiner damaligen Freundin in Lappland im Herbst auf einer Rundtour, See und viele Selstrecken des Flusses also fast strömungslos. Gepäck für etwa 2 Wochen im Boot. An einer Stelle mussten wir beim Wechsel von einem See in den nächsten eine etwa 50 m lange so 20 Meter breite flussähnliche Stelle überwinden weil der nächste See ein wenig höher lag. Sah nicht wirklich strömig aus und wir hatten keine Lust auf Aussetzen und Umtragen in dem fast bodenlosen Sumpf am Ufer. Also losgepowert und wirklich gaaanz knapp bevor der leichte Schwall überwunden war blieb ich mit dem Paddel zwischen zwei Steinen stecken. Bis dahin hatte es so 30-40 cm Wasser unterm Kiel aber da waren es plötzlich gerade mal knappe 20 cm und das war für Stechpaddel dann doch zu knapp. Da auch meine Frau kaum noch Kraft auf das Paddel geben konnte war mein Ausbremsen ziemlich blöde. Wir drehten uns sofort um mein festhängendes Paddel als Drehpunkt quer zur Strömung und rauschten immer weiter seitlich kippend quer mit der nun plötzlich doch viel heftigeren Strömung, die wir vorher gar nicht so wahrgenomen hatten, zurück. Mein Paddel hatte sich zum Glück losgerissen und wir knallten beide einen Mordsausleger ins Wasser. Nur dadurch das wir mit geschlossener Persennig fuhren, war ein Yoho 3, sind wir nicht vollgeschlagen. Wir lagen eine Zeitlang beide bis in die Achselhöhle im Wasser bevor wir endlich wieder hochkamen. Das war echt knapp gewesen denn wir hatten zwar die wichtigsten Sachen wie Schlafsack und Klamotten dicht verpackt. Aber viel war wegen des geschlossenen Bootes nur so reingestopft. Das wäre was geworden. Mal eben so aufhören wäre da nicht gegangen. Hatte aber auch den Lerneffekt das ich danach nie wieder ohne wasserdichte Komplettverpackung gepaddelt bin. Ich trage inzwischen lieber doch mal um. Bin eigentlich sehr wasserscheu und stehe nicht wirklich auf unfreiwillige Badeausflüge.
                                  CU Bernd
                                  Nicht nur drüber reden,.... mach es!

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                                  • rumtreiberin
                                    Alter Hase
                                    • 20.07.2007
                                    • 3236

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: Wer ist schon mal gekentert?

                                    @Prachttaucher

                                    Also Kehrwasser fahren und Seilfähre solltest du auf jeden Fall für Fahrten auf Fließgewässer können - das sind in meinen Augen Techniken die auch zu den Basiskenntnissen eines Tourenpaddlers gehören. Dummerweise gibts nun mal Hindernisse in Flüssen, und das kann von fahrbaren Sohlschwellen oder Bootsrutschen über nicht fahrbare Wehre bis hin zu Baumhindernissen alles sein. Sobald nun das Wasser etwas flotter strömt, sei es nun ein munteres Mittelgebirgsflüßchen oder auch ein dank Hochwasser etwas flotter fließendes Gewässer, werden solche Techniken zum Anhalten, ausweichen und Erkunden vor solchen Gefahrenstellen oder Schwierigkeiten unerlässlich. Sowas kann man auch mit einem 4,5m langen Tourenboot machen - aber so ein "Dampfer" fährt sich natürlich völlig anders als ein klassisches Wildwasserboot mit 3m +/- einen halben Meter Länge - Rodeosemmeln und ähnliches mal außer Acht gelassen.

                                    Ich hab angefangen richtig zu paddeln in so Teilen wie Prijon Taifun (knapp 4m) und T-Canyon (gut 3m) - die waren drehfreudig genug für kurvenreiche Kleinflußfahrten aber trotzdem noch so daß man damit auch Strecke machen konnte, und auch mein derzeitiges Boot für bewegtes Wasser (Eskimo Speedo) ist mit etwa 2,80m vergleichsweise lang und man paddelt sich damit auch auf längeren Geradeausstrecken nicht die Arme lang. Wer nicht gerade den ganzen Haushalt mitnehmen will schafft es sicher auch in eine T-Canyon Gepäck für eine Mehrtagestour reinzupacken, beim Speedo wirds schon knapper, da die Enden nicht so voluminös sind, der ist von der Form schon eher an die sportlichen Wildwasserboote angenähert.

                                    Als ich von solchen kurzen Dingern in ein 4,5m langes Faltkajak umgestiegen bin, habe ich anfangs ganz schön üben müssen bis ich die größere Länge und deutlich geringere Wendigkeit halbwegs durch Technik kompensieren konnte, so ein Langschiff muß man auf der Kante fahren wenn man es knapp um die Ecke kriegen will - die kürzeren und auch vom Unterschiff her völlig anders geformten Wildwasserboote verlangen solche Fahrtechniken erst da wo es richtig eng wird, also mußte ich etwas für mich neues lernen. Auch Kehrwasserfahren war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, das ist wie wenn jemand der bisher nur Seat Marbella oder sowas gefahren hat plötzlich in einem VW-Bus sitzt. Irgendwann in dieser Eingewöhnungsphase habe ich mir auch mal eine Schwimmeinlage geleistet, mit vollem Tourengepäck mit dem Kahuna. Ich hatte unbedingt mit dem vollgepackten Boot in eine schöne Surfwelle reingemußt und nicht mit der Trägheit bei dem Bootsgewicht gerechnet. War aber nicht weiter schlimm, es war alles wasserdicht verpackt, es ist auch nichts abgeschwommen bis auf eine Dose mit Hanutas die ich lose in der Seesocke hatte, als ich ausgestiegen bin nachdem ich in dem schnellfließenden Wasser den Versuch den schweren Brocken zu rollen schnell aufgegeben habe. Rollen gelingt mir sowieso selten bis nie, aber dank der Übung mit dem Aussteigen habe ich es geschafft alleine Boot und Paddel festzuhalten und in eines der nächsten Kehrwässer zu schubsen um dort wieder einzusteigen. Gut möglich bis wahrscheinlich daß ich auch noch öfter kentere - dafür spiele und probiere ich viel zu gerne was ich kann - und gelegentlich verschätze ich mich auch mal.

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                                    • zahl
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                                      • 17.09.2006
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                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Wer ist schon mal gekentert?

                                      dann werde ich mich mal als kenterer outen, siehe zB hier den beitrag 1. danach setzte ein umdenken ein. vor allem weil ich jetzt die saison durchfahre, solange es eisfrei bleibt.
                                      es gab noch viele andere kenterungen, aber meistens freiwillig erzwungen oder beim stützen nicht richtig raufgehauen auf die welle.

                                      wer aktiv kajak fährt mit ankanten und skeg, wird auch öfter mal überreizen und kentern, zumindest öfter als ein fahrer mit steuer, der wesentlich weniger im boot arbeiten muss.

                                      wie aus den berichten deutlich wird, kann es eng werden, wenn man es nicht erwartet und eigentlich auch nicht braucht. die meisten kenterungen/unfälle passieren wohl im zusammenhang mit strömung und hindernissen wie tonnen, anleger, bäume etc. es ist unglaublich wieviel druck fliessendes wasser auf ein kleines kajak bringen kann.
                                      es gab einen tödlichen unfall vor jahren, da wurde zwei faltbootfahrer seitlich gegen eine tonne gedrückt. das wasser quetschte das klepper-gerüst zusammen und drückte das boot am tonnenkegel nach unten. beide konnten aus dem boot nicht mehr raus. von der frau hat nur noch eine hand aus dem wasser geragt.
                                      Zuletzt geändert von zahl; 05.11.2008, 22:31.
                                      "Es liegt da ganz einsam am Strand, ein kleiner, dunkler Fleck, ein Nichts ohne mich, und indem ich mich gegen das Boot setze, denke ich, auch ich wäre nichts ohne Boot." Dr. Hannes Lindemann, Allein über den Ozean, 1957

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                                      • Prachttaucher
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                                        • 21.01.2008
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                                        #20
                                        AW: Wer ist schon mal gekentert?

                                        Zitat von zahl Beitrag anzeigen
                                        dann werde ich mich mal als kenterer outen
                                        ...
                                        sehr mutig !

                                        Der Beitrag hilft gut, sich etwas in die Situation reinzuversetzen.

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