Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Wie schon hier berichtet, hatte ich es bei meiner ersten Tour im Kebnekaisemassiv schon bis ins Kaskasavagge geschafft, dann aber die Tour über die drei Pässe abgebrochen. Die Landschaft dort hatte es mir aber so sehr angetan, dass ich den Plan weiterverfolgen wollte, und im Sommer 2016 ergab sich dann die Gelegenheit, wenn auch nur für fünf Tage. Ich hatte überlegt, von Nikkaluokta nach Abisko zu gehen, aber schliesslich wurde es dann eine Route Nikkaluokta - Tarfala - Guobirvaggi - Kaskasavagge - Cievrralahku - STF Kebnekaise - Nikkaluokta.
Wie man noch sehen wird, war auf dieser kurzen Tour alles dabei, von Unwetter bis Sonnenschein und von grandioser Landschaft bis zu Misshelligkeiten im Schlafsaal. Eine neue Erfahrung war es, mich im Hochgebirge bei richtigem Dreckswetter mal ordentlich zu verlaufen. Richtig dramatisch lebensgefährlich ging es zwar nicht zu, aber die Episode hat wohl trotzdem einen Platz in den Annalen menschlicher Dummheit verdient. (So habe ich denn auch eine Weile darüber gegrübelt, ob diese blamable Geschichte eigentlich veröffentlicht gehört. Letztendlich überzeugte mich dann der Umstand, dass die Beiträge aus der Serie "How not to do it" hier immer die unterhaltsamsten wie auch lehrreichsten sind. Mit solchen Klassikern wie "Diabetiker ohne Insulin in der Wildnis ausgesetzt" und "Sicher kann man diesen Canyon paddeln" will ich mich natürlich nicht messen.)
Erster Tag, (Stockholm - Kiruna- ) Nikkaluokta - Laddjuvaggi
7 km
Los ging es erst einmal in aller Gemütlichkeit von Stockholm. Unterwegs zum Flughafen, genauer gesagt im Pendelzug kurz vor Älvsjö, kam dann eine SMS von Norwegian, der Flug sei eingestellt und man möge beim Kundenservice anrufen. Grossartig! Ich hatte nur fünf Tage Zeit und keinerlei Lust, mich auf später vertrösten zu lassen. So buchte ich in grösster Eile einen Alternativflug bei SAS, was sich als kluge Entscheidung erweisen sollte. Bei Norwegian wollte man mir nämlich hinsichtlich eines Ersatzfluges nicht wirklich weiterhelfen, "frühestens morgen" hiess es, höchstens eine Erstattung des Flugpreises könne man erwägen. In Arlanda angekommen, sah ich dann, dass Norwegian mit einer anderen Nummer, aber genau den selben Zeiten, doch einen Ersatzflug aufgestellt hatte. Ich blieb dann aber bei SAS, und das war auch gut so, denn der Norwegianflieger war dann massiv verspätet und wäre beinah nicht in Kiruna angekommen, weil er wegen Unwetter dort erst einmal Warteschleifen flog, dann nach Gällivare umgeleitet werden sollte, um schliesslich doch noch nach Kiruna zu kommen, aber da waren alle Busse schon weg (ich erfuhr all das vom Busfahrer, der eigentlich noch beim Flughafen hätte vorbeifahren sollen).
In Kiruna angekommen, gab es erst einmal ein enormes Unwetter, so dass Passagiere und Gepäck schon auf dem Weg vom Flieger zum Terminal pitschnass wurden. Das Publikum des Fluges bestand bestimmt zur Hälfte aus Wanderern, wie man am Gepäck unschwer erkennen konnte. Erstaunlich übrigens, welch monströse Rucksäcke da so herumgetragen werden. Bei Planungen für Unternehmungen mit kleinen Kindern ist mir klargeworden, dass es für solche Ungetüme in der 100-120 Liter-Klasse durchaus Anwendungsbereiche diesseits von Extremtouren gibt, aber sonst? Dass jeder dritte oder vierte Wanderer da oben monatelang autark unterwegs sein sollte, wollte ich irgendwie nicht recht glauben. Selbst hatte ich 12 kg dabei und ärgerte mich nachher, wieder zu viel Proviant mitgenommen zu haben.
An der Busstation nutzte ich die Umsteigezeit, um zum Intersport zu sprinten und Spiritus zu erwerben, wobei ich aufs Neue richtig nassgeregnet wurde, in dieser Hinsicht eine passende Einstimmung auf die kommenden Tage. Dann ging es mit dem Bus nach Nikkaluokta. Dortselbst schien die Sonne und bis auf ein paar Mücken war alles Friede und Freude. Ich trank einen Kaffee, ging dann los ins Ladjuvaggi und brachte die ersten Kilometer bald hinter mich. Eigentlich hatte ich bei der Brücke nach rechts abbiegen und dann über Cievrralahku Richtung Tarfala gehen wollen, aber ich verpasste die Abzweigung, und es fehlte mir an Geduld zum Zurückgehen. Also weiter Richtung Westen. Beim Bootsanleger erstaunte mich der Anblick eines schicken modernen Restaurantgebäudes samt einiger Sommerhäuser, die letztes Jahr dort noch nicht gewesen waren. Dafür war Lap Dånalds anscheinend geschlossen. Nichts gegen die Sarris, ohne die wäre hier gewiss manches schwieriger, aber das mit dem Restaurant finde ich dann doch übertrieben invasiv. Insofern schade, dass es mit dem Kebnekaise Nationalpark noch immer nix geworden ist (allerdings würde für die Familienunternehmen wohl sowieso eine Sami-Ausnahmeregelung gelten).

Ein beherzigenswertes Motto

Das Restaurant am Ende der Welt

Schlafplatz
Ein paar Kilometer weiter fand sich dann ein Hügelchen, wo der Wind die Mücken etwas vertrieb und ich schlug dort mein Zelt auf. Erst als es stand, fiel mir die Ameisenautobahn vor der Tür auf, aber das war mir dann auch gleich, und ich kroch nach einem schnellen Nachtmahl in den Schlafsack.
Wie man noch sehen wird, war auf dieser kurzen Tour alles dabei, von Unwetter bis Sonnenschein und von grandioser Landschaft bis zu Misshelligkeiten im Schlafsaal. Eine neue Erfahrung war es, mich im Hochgebirge bei richtigem Dreckswetter mal ordentlich zu verlaufen. Richtig dramatisch lebensgefährlich ging es zwar nicht zu, aber die Episode hat wohl trotzdem einen Platz in den Annalen menschlicher Dummheit verdient. (So habe ich denn auch eine Weile darüber gegrübelt, ob diese blamable Geschichte eigentlich veröffentlicht gehört. Letztendlich überzeugte mich dann der Umstand, dass die Beiträge aus der Serie "How not to do it" hier immer die unterhaltsamsten wie auch lehrreichsten sind. Mit solchen Klassikern wie "Diabetiker ohne Insulin in der Wildnis ausgesetzt" und "Sicher kann man diesen Canyon paddeln" will ich mich natürlich nicht messen.)
Erster Tag, (Stockholm - Kiruna- ) Nikkaluokta - Laddjuvaggi
7 km
Los ging es erst einmal in aller Gemütlichkeit von Stockholm. Unterwegs zum Flughafen, genauer gesagt im Pendelzug kurz vor Älvsjö, kam dann eine SMS von Norwegian, der Flug sei eingestellt und man möge beim Kundenservice anrufen. Grossartig! Ich hatte nur fünf Tage Zeit und keinerlei Lust, mich auf später vertrösten zu lassen. So buchte ich in grösster Eile einen Alternativflug bei SAS, was sich als kluge Entscheidung erweisen sollte. Bei Norwegian wollte man mir nämlich hinsichtlich eines Ersatzfluges nicht wirklich weiterhelfen, "frühestens morgen" hiess es, höchstens eine Erstattung des Flugpreises könne man erwägen. In Arlanda angekommen, sah ich dann, dass Norwegian mit einer anderen Nummer, aber genau den selben Zeiten, doch einen Ersatzflug aufgestellt hatte. Ich blieb dann aber bei SAS, und das war auch gut so, denn der Norwegianflieger war dann massiv verspätet und wäre beinah nicht in Kiruna angekommen, weil er wegen Unwetter dort erst einmal Warteschleifen flog, dann nach Gällivare umgeleitet werden sollte, um schliesslich doch noch nach Kiruna zu kommen, aber da waren alle Busse schon weg (ich erfuhr all das vom Busfahrer, der eigentlich noch beim Flughafen hätte vorbeifahren sollen).
In Kiruna angekommen, gab es erst einmal ein enormes Unwetter, so dass Passagiere und Gepäck schon auf dem Weg vom Flieger zum Terminal pitschnass wurden. Das Publikum des Fluges bestand bestimmt zur Hälfte aus Wanderern, wie man am Gepäck unschwer erkennen konnte. Erstaunlich übrigens, welch monströse Rucksäcke da so herumgetragen werden. Bei Planungen für Unternehmungen mit kleinen Kindern ist mir klargeworden, dass es für solche Ungetüme in der 100-120 Liter-Klasse durchaus Anwendungsbereiche diesseits von Extremtouren gibt, aber sonst? Dass jeder dritte oder vierte Wanderer da oben monatelang autark unterwegs sein sollte, wollte ich irgendwie nicht recht glauben. Selbst hatte ich 12 kg dabei und ärgerte mich nachher, wieder zu viel Proviant mitgenommen zu haben.
An der Busstation nutzte ich die Umsteigezeit, um zum Intersport zu sprinten und Spiritus zu erwerben, wobei ich aufs Neue richtig nassgeregnet wurde, in dieser Hinsicht eine passende Einstimmung auf die kommenden Tage. Dann ging es mit dem Bus nach Nikkaluokta. Dortselbst schien die Sonne und bis auf ein paar Mücken war alles Friede und Freude. Ich trank einen Kaffee, ging dann los ins Ladjuvaggi und brachte die ersten Kilometer bald hinter mich. Eigentlich hatte ich bei der Brücke nach rechts abbiegen und dann über Cievrralahku Richtung Tarfala gehen wollen, aber ich verpasste die Abzweigung, und es fehlte mir an Geduld zum Zurückgehen. Also weiter Richtung Westen. Beim Bootsanleger erstaunte mich der Anblick eines schicken modernen Restaurantgebäudes samt einiger Sommerhäuser, die letztes Jahr dort noch nicht gewesen waren. Dafür war Lap Dånalds anscheinend geschlossen. Nichts gegen die Sarris, ohne die wäre hier gewiss manches schwieriger, aber das mit dem Restaurant finde ich dann doch übertrieben invasiv. Insofern schade, dass es mit dem Kebnekaise Nationalpark noch immer nix geworden ist (allerdings würde für die Familienunternehmen wohl sowieso eine Sami-Ausnahmeregelung gelten).

Ein beherzigenswertes Motto

Das Restaurant am Ende der Welt

Schlafplatz
Ein paar Kilometer weiter fand sich dann ein Hügelchen, wo der Wind die Mücken etwas vertrieb und ich schlug dort mein Zelt auf. Erst als es stand, fiel mir die Ameisenautobahn vor der Tür auf, aber das war mir dann auch gleich, und ich kroch nach einem schnellen Nachtmahl in den Schlafsack.
Kommentar