AW: [SE] Kvikkjokk - Pieskehaure fast ohne Wege
Die südliche Toskana war wunderschön, wir haben es sehr genossen.
Donnerstag, 27. August: Die Suche nach dem Weg
Ich hatte mir gestern Blasen hinten am Hacken gelaufen. Und warum? Ordentlich wie ich bin, wollte ich auch mein zweites Paar Wandersocken einsetzen. Dabei stellte ich fest, dass diese unten am Hacken und hinten an der Achillessehne sehr dünn geworden waren (eigentlich löchrig und unbrauchbar). Also zog ich ein zweites Paar normale Socken drunter. Das wiederum war ich in den Schuhen nicht gewohnt, und so hatten sich die Blasen gebildet. Trotz sofortiger Bepflasterung blieben die Blasen erhalten und wuchsen sich an diesem Tag weiter aus. Für den Rest der Wanderung blieb das jeden Morgen und bei jedem ernsthaften Anstieg ein ziemlich schmerzhaftes Problem. Außerdem gingen mir nach einigen Tagen die größeren Pflaster aus, so dass ich dann neue Konstruktionen erfinden musste:
Bis 6 Uhr hatte es nur etwa geregnet, so dass ich wie üblich gegen 9 Uhr schon wieder mit trockenem Zelt los kam. Gut 4-5 km ging es über die nun wohlbekannte Guotko-Hochebene zwischen Seen und Tälern irgendwie entlang. Ein Königreich für einen Weg an dieser Stelle, damit ich mich nicht immer wieder neu entscheiden muss

Zwischendurch kam dann immer mehr Mavas mit seinem See in den Blick, gleichzeitig aber auch wieder mehr und mehr Wolken mit leichtem Nieselregen.


Der hier vor mir liegende grüne Hügel ist auf der Fjällkarte als Stuorlåmnjunne bezeichnet, den man nördlich oder südlich umgehen kann, um zum Bierre-See zu kommen, ich entschied mich für südlich.
Rund um diesen Stuorlåmnjunne ist es recht feucht, so dass sich mein Wunsch, endlich wieder auf einem Weg zu laufen noch mehr verstärkte. Der Abstieg verlief schließlich recht steil und ich landete natürlich oberhalb eines Moorgebietes, musste dieses durch Buschwerk natürlich noch umlaufen bis ENDLICH die Wintermarkierung in den Blick kam, wo sich dann auch der Sommerweg befand.

Dieses Wiedersehen wollte ich mit einer Tafel Schokolade feiern. Aber wie könnte es anders sein, ich hatte Besuch: Mücken kamen in Scharen, warum bloss? Also weiter zum Bierre-See, schön ist es dort. Auf einem Felsplateau fand ich dann auch endlich meine Schoko-Picknickstelle im Wind, aber nach einigen Stücken kam der Nieselregen mal wieder zu Besuch.

Doch dann wurde ich getröstet. Irgendwie ging nicht nur bei mir einiges schief heute, diese Stelle hat auch schon anderen wohl Probleme bereitet ...

Der Weg ist allerdings besonders, die Qualität im normalen Gelände ist so:

Insbesondere der Ausstieg aus einem Flusstal war häufig schwer zu finden, so dass ich 2-3 mal doch ein wenig herum geirrt bin. Auch das zweite GPS (ein Tablet) musste einmal herhalten, doch als ich kurz darauf wieder völlig überraschend einen dieser Apfel-Agenten mit zwei Hunden und Gewehr traf, wurde ich schon wieder misstrauisch
Schließlich tauchte auch der Pieskehaure wieder auf, je nach Wetterlage auch schon wesentlich gletscherfarbener im Wasser.

An der Brücke kurz oberhalb des Sees mit dem wunderbaren Namen Áhkárisitkkájávrátj kann man wunderbar sein Zelt aufschlagen:

Ich wollte aber noch so 4 km weiter über die drei Brücken des Suollunåjvjåhkå, hier der Blick auf das Tal:

Der Anstieg auf der anderen Talseite sind steile 50 Höhenmeter, aber dann ließ sich an den Seen dort wunderbar das Zelt aufschlagen.

Gut 15 km heute, und davon so gut 8 km auf schmalen Wegen, ok. Kaum war das Zelt aufgebaut, fing es an recht stark zu regnen. Aber ich lag mit dem Blick auf den Pieskehaure und freute mich auf die noch fehlenden 15 km bis zur Hütte morgen - oder eben nach einem Ruhetag, falls der Regen anhalten sollte.
Zitat von Mortias
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Donnerstag, 27. August: Die Suche nach dem Weg
Ich hatte mir gestern Blasen hinten am Hacken gelaufen. Und warum? Ordentlich wie ich bin, wollte ich auch mein zweites Paar Wandersocken einsetzen. Dabei stellte ich fest, dass diese unten am Hacken und hinten an der Achillessehne sehr dünn geworden waren (eigentlich löchrig und unbrauchbar). Also zog ich ein zweites Paar normale Socken drunter. Das wiederum war ich in den Schuhen nicht gewohnt, und so hatten sich die Blasen gebildet. Trotz sofortiger Bepflasterung blieben die Blasen erhalten und wuchsen sich an diesem Tag weiter aus. Für den Rest der Wanderung blieb das jeden Morgen und bei jedem ernsthaften Anstieg ein ziemlich schmerzhaftes Problem. Außerdem gingen mir nach einigen Tagen die größeren Pflaster aus, so dass ich dann neue Konstruktionen erfinden musste:
- Mullbinde mit Kompresse (hielt nicht gut und verrutschte nach einigen Stunden)
- Tempo-Taschentuch mit Gewebeband (hielt super, belastete nur die umliegende Haut immer weiter ...), war aber meine favorisierte Lösung.
Bis 6 Uhr hatte es nur etwa geregnet, so dass ich wie üblich gegen 9 Uhr schon wieder mit trockenem Zelt los kam. Gut 4-5 km ging es über die nun wohlbekannte Guotko-Hochebene zwischen Seen und Tälern irgendwie entlang. Ein Königreich für einen Weg an dieser Stelle, damit ich mich nicht immer wieder neu entscheiden muss

Zwischendurch kam dann immer mehr Mavas mit seinem See in den Blick, gleichzeitig aber auch wieder mehr und mehr Wolken mit leichtem Nieselregen.
Der hier vor mir liegende grüne Hügel ist auf der Fjällkarte als Stuorlåmnjunne bezeichnet, den man nördlich oder südlich umgehen kann, um zum Bierre-See zu kommen, ich entschied mich für südlich.
Rund um diesen Stuorlåmnjunne ist es recht feucht, so dass sich mein Wunsch, endlich wieder auf einem Weg zu laufen noch mehr verstärkte. Der Abstieg verlief schließlich recht steil und ich landete natürlich oberhalb eines Moorgebietes, musste dieses durch Buschwerk natürlich noch umlaufen bis ENDLICH die Wintermarkierung in den Blick kam, wo sich dann auch der Sommerweg befand.
Dieses Wiedersehen wollte ich mit einer Tafel Schokolade feiern. Aber wie könnte es anders sein, ich hatte Besuch: Mücken kamen in Scharen, warum bloss? Also weiter zum Bierre-See, schön ist es dort. Auf einem Felsplateau fand ich dann auch endlich meine Schoko-Picknickstelle im Wind, aber nach einigen Stücken kam der Nieselregen mal wieder zu Besuch.
Doch dann wurde ich getröstet. Irgendwie ging nicht nur bei mir einiges schief heute, diese Stelle hat auch schon anderen wohl Probleme bereitet ...

Der Weg ist allerdings besonders, die Qualität im normalen Gelände ist so:
Insbesondere der Ausstieg aus einem Flusstal war häufig schwer zu finden, so dass ich 2-3 mal doch ein wenig herum geirrt bin. Auch das zweite GPS (ein Tablet) musste einmal herhalten, doch als ich kurz darauf wieder völlig überraschend einen dieser Apfel-Agenten mit zwei Hunden und Gewehr traf, wurde ich schon wieder misstrauisch

Schließlich tauchte auch der Pieskehaure wieder auf, je nach Wetterlage auch schon wesentlich gletscherfarbener im Wasser.
An der Brücke kurz oberhalb des Sees mit dem wunderbaren Namen Áhkárisitkkájávrátj kann man wunderbar sein Zelt aufschlagen:
Ich wollte aber noch so 4 km weiter über die drei Brücken des Suollunåjvjåhkå, hier der Blick auf das Tal:
Der Anstieg auf der anderen Talseite sind steile 50 Höhenmeter, aber dann ließ sich an den Seen dort wunderbar das Zelt aufschlagen.
Gut 15 km heute, und davon so gut 8 km auf schmalen Wegen, ok. Kaum war das Zelt aufgebaut, fing es an recht stark zu regnen. Aber ich lag mit dem Blick auf den Pieskehaure und freute mich auf die noch fehlenden 15 km bis zur Hütte morgen - oder eben nach einem Ruhetag, falls der Regen anhalten sollte.
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