[GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

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  • Glesga
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    [GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

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    In gut einem Monat werde ich aufbrechen und größtenteils zu Fuß zehn Wochen lang Schottland erkunden. Vorher sollte nochmal ein letzter Test für Körper und Ausrüstung stattfinden. Vor allem ging es mir darum zu erfahren, ob ich sieben Tage am Stück ohne jeglichen Nachkauf von Lebensmitteln etc. zurecht komme. April ist normalerweise bestes Wanderwetter in Schottland und der Rob Roy Way nicht weit weg. Also fiel die Entscheidung recht schnell.

    Kleine Vorgeschichte:

    Mir Urlaub vom Praktikum (bei einem Verlag) zu nehmen ist nicht sehr schwierig. Im Grunde genommen kündige ich einfach nur an, dass ich für eine Woche nicht erreichbar bin. Alles kein Problem. Ich dachte mir, dass ich auch noch den Kindle mitnehmen könnte und abends gemütlich im Zelt noch ein bißchen lesen könnte. Am Nachmittag vor der Abreise beginne ich dann schon mal das neue Manuskript. “Ok, scheint ein bißchen in Richtung Gruselgeschichte zu gehen. Ich les mal weiter.” Naja, Ende vom Lied: es ist ne Horrorgeschichte über Kannibalen und nen Campingausflug. Ich nehme dieses Ding auf keinen Fall mit! Da komm ich ja niemals in den Schlaf!

    Tag 1: Drymen - Aberfoyle, ca. 21 km

    Mit gepacktem Rucksack, ohne Kindle, mache ich mich also auf den Weg zur Hope Street. Trotz der Lektüre, die noch bis in die Nacht ging, mache ich mich voller Vorfreude auf den Weg. Das Wetter ist herrlich. Blauer Himmel über Glasgow! Zehn Uhr starte ich dann an der Bushaltestelle in Drymen in das Abenteuer Rob Roy Way.



    Erstmal geht es eine ganze Weile die Straße entlang. Die Sonne scheint, die Leute grüßen nett, alles ist gut. Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan davon bin, muss ich schon nach wenigen Miunten die Sonnenbrille auspacken. Aber das ist ja echt mal jammern auf allerhöchstem Niveau. Der Rucksack ist vollstens bepackt. Ich habe schließlich Verpflegung für sieben Tage und eine kleine Reserve dabei. Bislang fühlt es sich aber machbar an. Aber schauen wir mal.

    Am Horizont kann ich den Dumgoyne Hill sehen, da war ich gut eine Woche vorher noch für einen Tagesausflug.



    Weiter gehts und ich komme an einem schottischen Wald entlang. Kurzer Kartencheck. Ja, hier ist Wald.


    Ach, was waren meine Hände da noch schön

    Und ich laufe weiter und weiter. Immer die Straße entlang. Das ist leider nicht ganz so angenehm für die Füße, aber gut. So langsam wird der Rucksack auch schwerer und ich stelle, etwas unorthodox, die Schulterriemen weit. So schlackert der Rucksack zwar etwas, aber das Gewicht drückt noch mehr auf die Hüfte als auf die Schultern. (Falls jemand bessere Vorschläge hat, her damit! Der Hüftgurt saß eigentlich auf der richtigen Höhe, soweit ich das beurteilen kann)


    schottischer Marterpfahl?


    erinnert ein bißchen an Potemkinsche Dörfer

    Wie man an den Bildern und den mangelnden euphorischen Beschreibungen sieht, ist der Weg bisher alles andere als aufregend. Ich bin sehr froh, dass so schönes Wetter ist. Das tut meiner Laune äußerst gut. Im Regen hier lang zu trotten ist wohl nicht so toll, denke ich mir. Ich kann jedenfalls in T-Shirt und Sonnenbrille wandern und muss sogar mehrmals Sonnencreme nachlegen. Das ist Schottland im April, wer hätte das gedacht!


    Hier am Viadukt lege ich die erste Rast der Tour ein


    Brunnen in Reih und Glied

    Im heutigen Etappenziel laut Karte, Aberfoyle, mache ich nochmal kurz Pause und fülle Wasser nach. Ich liege gut in der Zeit und ziehe mal kurz die Stiefel aus. Super, die erste Blase. Rechte Ferse. Ich klebe ein Blasenpflaster drauf und fixiere es mit Panzertape, soll laut Internet ein ganz heißer Tipp sein. Wir werden sehen. Ich packe dann recht schnell meinen Kram und gehe weiter, ich muss mich ja noch um einen Schlafplatz kümmern. Dabei kommt auch ein Talent von mir zum Vorschein: kurz nach der Pause erstmal verlaufen Es stellt sich heraus, dass dieser Wanderweg nicht ganz so idiotensicher ausgeschildert ist wie der Kintyre Way. Ich muss also doch mal auf die Karte achten, nur das Ausschau halten nach Markierungen führt hier nicht so weit. Aber alles machbar und so gehe ich weiter den Weg entlang hinein in ein Waldstück hinter dem Dörfchen. Es ist gar nicht so einfach hier einen geeigneten Platz zu finden. Irgendwann hab ich keinen Bock mehr zu suchen und nehme einfach diesen hier:


    Schlafplatz für heute

    Nicht wirklich ideal, aber reicht für diese Nacht. Tagebuch schreibend bade ich etwas in Selbstmitleid: “Meine Hüfte tut weh, mein Nacken und meine Schultern und meine Füße (in aufsteigender Intensität)” gefolgt von zwei Seiten weiteren Genöhls, das ich euch jetzt ersparen möchte. Ja, jammern war schon immer eine Stärke von mir (Jetzt kann ich drüber lachen, aber in dem Moment wars echt nicht so toll. Mein Körper war nicht eingelaufen und der Weg war nicht wirklich schön. Nur das Wetter hat meine Laune hochgehalten). Jedenfalls geh ich recht früh ins Zelt, schon allein damit ich mir nicht unnötig Zecken einfange. Gegen 19 Uhr höre ich wie zwei Menschen vorbei laufen. Die Frau sagt noch relativ verwundert: “Oh, a tent!” und ein Mann antwortet “Indeed!”. Das wars auch schon. Tag eins geschafft und ich bin mäßig begeistert von mir und dem Weg.
    Zuletzt geändert von Glesga; 30.04.2015, 20:18.

  • Glesga
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    • 15.03.2015
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    #2
    AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

    Tag 2: Aberfoyle - Loch Lubnaig, ca. 17 km

    Erster Tag und erste Nacht erfolgreich gemeistert! Irgendwie geht der zweite Morgen aber so los, wie der Abend vorher geendet ist. Stimmungsmäßig eher mau. Ich werde langsam vom Baulärm wach. Im Wald. Irgendwas muss ein Bagger ganz dringend acht Uhr morgens am Forstweg reparieren. Naja gut, dann steh ich halt auf. Als ich das Vorzelt öffne, strahlt mir auch schon die Sonne vom wolkenlosen Himmel entgegen. Ja, das Wetter ist auf meiner Seite. Nach dem Frühstück packe ich entspannt meinen Kram, vertape nochmal den Fuß und mache mich auf den Weg. Weit komme ich allerdings nicht. Nach zehn Minuten muss ich die Ferse neu verarzten. Nach zwanzig Minuten nochmal. Gut, das wird so nix. Dieser tolle Tip ist für die Tonne. Dank reichlichen Fußschweißes hält an meinem Fuß nichts, das eine Klebefläche hat. Ich improviesiere etwas: normales Pflaster drauf und dann mit Mullbinde eingewickelt. Die ist zumindest atmungsaktiv. Ich nehme dann ab heute auch meine Trekkingstöcke zur Hilfe, obwohl es das Gelände nicht wirklich erfordert. Jetzt kann ich endlich auch mal ohne weitere Zwangspausen laufen.


    professionell verarztet

    Es geht durch Wald und über Schwafsweiden und schließlich komme ich zu einem kleinen See. Dieser ist das erste recht Sehenswerte bisher, also mal kurz ein Foto machen.





    Danach geht es wieder auf einen 4×4 Track, der mich zum Loch Venachar führt. Hier habe ich dann auch den ersten schönen Ausblick der ersten anderthalb Tage.







    Am Ende des Sees habe ich zwei Möglichkeiten: Der Weg durch Callander oder dran vorbei und somit etwas abkürzen. Da ich nichts brauche und ich wenig Lust auf Asphalt habe, nehm ich Alternative zwei.


    Es geht vorbei an haarigen Kühen

    Es ist mittlerweile Mittagszeit und “Die Sonne scheint wie blöde und es ist ultra-heiß”. Zeit für eine Rast, die ich in der Nähe von Kilmahog einlege.


    Pausengesellschaft

    Mein Talent verschafft mir auch nach dieser Pause ein paar extra Meter, da ich mich natürlich erstmal verlaufe. Statt zum Fluss runter zu laufen bin ich den Hügel hoch. Das war dumm, aber so hatte ich wenigstens kurz nen schönen Ausblick. Ich folge dann aber doch dem Fluss, an den sich schließlich der Loch Lubnaig anschließt. Irgendwie ist mein Körper noch nicht so richtig auf der Wanderung angekommen, jedenfalls sind Schultern und Nacken ordentlich verspannt. Ich blicke also nicht allzu oft umher. Muss ich dann aber doch, weil ich ja einen Zeltplatz brauche. So richtig ideal ist es auch hier nicht. Aber ich pflanze mich dann ein Stück oberhalb des Weges hin.


    netter Ausblick

    Hier liegt viel trockenes Gestrüpp rum und ich befürchte, auch hier ist alles voller Zecken. Mit Hose in den Socken baue ich dann das Zelt auf. Ich koche aber lieber unten am steinigen Weg. Ich schreibe noch etwas in mein Tagebuch und kann mich nicht dazu durchringen meinen Verband abzunehmen. Eigentlich war geplant, die lange Variante des Rob Roy Way zu gehen und somit den Umweg über Amulree zu machen. Bei dem Gedanken an meine Füße bin ich mir aber nicht so sicher. Bis zur Weggabelung habe ich aber noch einige Tage Zeit, also verschiebe ich die Entscheidung. Und damit verabschiede ich mich auf die Matte.

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    • Martin1978
      Fuchs
      • 16.08.2012
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      #3
      AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

      Schöner Bericht, klingt nach mehr.... :-)
      Du gamla, Du fria, Du fjällhöga nord
      Du tysta, Du glädjerika sköna!
      Jag hälsar Dig, vänaste land uppå jord,
      Din sol, Din himmel, Dina ängder gröna.

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      • Hunter9000
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        • 02.06.2012
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        #4
        AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

        Danke für's wiedereinstellen und weiter schreiben. Bin gespannt wie dein Fazit ausfällt.

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        • Glesga
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          • 15.03.2015
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          #5
          AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

          ja, die nächsten Tage werden dann etwas anders ...
          und klar, von so einem kleinen Forumsabsturz lass ich mir doch nicht meinen Reisebericht nehmen

          Tag 3: Loch Lubnaig - Glenoglehead, ca. 22 km

          Motorräder sind doof. Vor allem sind Motorräder in schottischen Tälern doof. Sie machen nämlich nen Heidenlärm. Es dauert also mindestens bis es richtig dunkel ist, dass ich in Ruhe schlafen kann. Am nächsten Morgen zelebriere ich wieder meine Frühstücks- und Packprozedur. Ich koche auch wieder unten am Weg, da ich der Mischung aus Spiritusbrenner und trockenem Gestrüpp nicht traue. Mein Porridge fällt heute leider etwas trockener aus, da sich meine Wasservorräte so langsam den Ende neigen. In dem Wasser, dass ich vom See geholt habe, sind mir irgendwie zu viele lebendige, kleine, schwarze Punkte als dass ich es unbedingt trinken will. Ich esse also recht flott den Haferbrei, bevor er sich gänzlich in einen Backstein verwandelt. Nach dem Packen schau ich mir nochmal meine Füße genauer an und leiste, gefühlt, die zehnte Hilfe. Neu verpackt sind sie dann aber reisefertig. Und dann gehts auch schon weiter. Heute will ich noch das Glen Ogle durchqueren, dessen Viadukt auch den Titel meiner Karte ziert.


          morgendlicher Blick auf den Loch Lubnaig




          letzter Blick auf Loch Lubnaig

          Heute ist es auch etwas bewölkter und nicht ganz so heiß wie in den Tagen zuvor. Das finde ich auch recht angenehm. In Strathyre angekommen, peile ich die öffentlichen Toiletten an, um meine Wasservorräte zu füllen. Das verpasse ich natürlich -.- Ich habe aber keine Lust zurückzugehen und halte stattdessen am örtlichen Post Office / Tante Emma-Laden / Dorftreffpunkt, der sich auch als Apotheke herausstellt. Ausgestattet mit Wasser und Mullbinde setze ich meinen Weg fort. Wie nach jeder Pause folgt eine kurze Verwirrung ob des richtigen Weges meinerseits – “Wo ist dieser scheiß Weg?” – aber nach kurzem Gekraxel an einem Hang hinterm Haus komme ich auch schon auf den richtigen Weg. Ich bin jedenfalls froh, Karte und Kompass dabeizuhaben. Was Wegweiser angeht, stellen die Schotten jedenfalls ihren sprichwörtlichen Geiz zur Schau. Dann geht es erstmal größtenteils bergauf durch einen Wald. Dieser Wald hat auch wirklich Bäume und wenn die dann doch mal ausbleiben, hat man nen netten Ausblick.


          ob der noch lange steht?



          Es geht erstmal ordentlich bergauf, dafür werd ich aber auch mit einer tollen Sicht über Loch Earn belohnt.


          Loch Earn

          Nach der Mittagspause in der Nähe von Kingshouse schaffe ich es tatsächlich auch, mich nicht zu verlaufen. Fortschritt erkennbar! Ein Wegweiser sagt mir, dass ich hier einen kleinen Abstecher von 2 Meilen machen könnte um das Grab von Rob Roy zu besuchen. Viel Lust verspüre ich dazu nicht, also geh ich den nicht-ausgeschilderten Weg weiter.



          Schließlich komme ich ins Glen Ogle, dass dann auch endlich mal ein bißchen schottisches Tal-Feeling bei mir aufkommen lässt. Der Weg ist sehr gut ausgebaut und man muss eigentlich nur die Füße rollen lassen. Dementsprechend komme ich auch gut und schnell voran. Allein die Motorräder von der anderen Talseite nerven wieder.


          und ab ins Glen Ogle


          irgendwie hatte ich es mir etwas imposanter vorgestellt, ist aber auch so ganz nett: Glen Ogle Viadukt


          Rückblick aufs Glen Ogle

          Nach dem Glen komme ich zu einem kleinen Parkplatz, hinter dem ein kleiner See liegt. Er hat keinen Namen, aber ich nehme mich trotzdem seiner an und schlage hier mein Zelt auf. Ich bin offensichtlich nicht die erste, denn hier liegt allerlei Kram rum. Das ist natürlich nicht so toll, aber ich habe auch nicht wirklich Lust noch weiter zu gehen heute. Nachteilig könnte wieder die Straßennähe sein. Der Himmel zieht sich langsam zu, also bereite ich schnell das Abendbrot zu und verzieh mich dann ins Zelt. Kurz darauf höre ich auch schon die ersten Tropfen auf mein Zeltdach trommeln. Ich schreibe noch etwas ins Tagebuch und überlege, ob ich denn nun die lange Variante gehen soll oder nicht. Ich beschließe morgen bis zur Weggabelung zu gehen und mich dann zu entscheiden. Insgesamt bin ich heute aber schon viel zufriedener mit mir und dem Weg. Die Landschaft wird langsam ansprechender und ich bin auch körperlich auf dem Weg angekommen. Ich freue mich, auf die kommenden Tage und bin gespannt, was mich noch erwartet.

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          • Hunter9000
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            #6
            AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

            Was Wegweiser angeht, stellen die Schotten jedenfalls ihren sprichwörtlichen Geiz zur Schau.
            Wenn du bald den CWT gehst, wird es gar keine Schilder mehr geben. Sieh es als Training ;)

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            • Glesga
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              #7
              AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

              Tag 4: Glenoglehead - Tullichglass, ca. 25 km

              Es hat dann tatsächlich fast die ganze Nacht geregnet. Soll mir auch recht sein, besser als am Tag. Beunruhigender fand ich allerdings die Nähe zum Parkplatz, das kam mir irgendwie doch etwas creepy vor. Immerhin bin ich aber nicht ganz paranoid, denn ein paar Meter weiter am Ufer steht jetzt ein Zelt, das da gestern Abend noch nicht stand. Nach der morgendlichen Frühstücks- und Packaktion stapfe ich ca. viertel nach neun los. Als ich den Imbisswagen einen Parkplatz weiter passiere, begrüßt mich die Verkäuferin mit einem freundlichen “Good morning, you mad woman!” Ich bin mir nicht ganz sicher ob sich das auf mich oder den Weg beziehen soll. Meine Standardantwort – nett lächeln – muss so früh am Morgen aber reichen und dann gehe ich auch schon hinauf in den Wald. Verglichen zu den Tagen zuvor ist es heute auch recht kühl, sodass ich das erste Mal meine Regenjacke überziehe. Es ist aber immer noch recht sonnig und es ist ein angenehmer Waldspaziergang. Über den Wipfeln kann ich auch noch ein paar weiße Gipfel sehen. Ach, was is das schön.







              Mittagspause lege ich dann am Lochan Breachlaich, einen kleinen Stausee, ein. Es ist zwar recht luftig hier oben, aber was solls. Ich sitze so vor mich hin und mampfe meine Mittagsnüsse und genieße die Aussicht. Es kommt noch eine Gruppe Tagesausflügler vorbei, die ihr Auto auf der anderen Seite des Hügel geparkt haben und sich somit die ewig lange Asphaltstrecke sparen können. Diese wird mich noch etwas nerven, aber später mehr.




              Lochan Breachlaich



              Als ich dann auf der anderen Seite des Creag Gharbh (so heißt der Hügel hier) an den Abstieg zum Loch Tay mache, kommt auch endlich Highlandfeeling bei mir auf. Es ist mal keine Straße in Sicht und nur schöne Hügel-Heidelandschaft.



              Da, gaaaanz weit vorne, kann man den Loch Tay schon sehen


              Pipline mitten in der Landschaft

              Dann geht es erstmal ein Stück weglos weiter über eine Weide, die ausnahmsweise mal nicht von Schafen sondern von Highlandrindern bewohnt wird. Es sind sogar drei Kälbchen dabei. Den Loch Tay hab ich dabei schon vor Augen.









              Irgendwie ist das Tor aber kaputt und ich muss eine spontane Kletteraktion einlegen. Dann bin ich auch schon auf der Straße. Auf dieser bleibe ich dann auch eine gefühlte Ewigkeit. Es geht immer mal wieder etwas rauf und runter. Es ist etwas stumpf, aber ich hab einen netten Blick auf den Loch Tay.

              In Ardtalnaig, einer Ortschaft mit ungefähr fünf Häusern, angekommen, muss ich mich entscheiden. Die Blasen an meinen Füßen haben sich nicht nochmal beschwert, also langer Weg. Ich biege also rechts ab und es geht erstmal eine Weile ziemlich steil bergauf. Es geht nochmal quer über einen Hof und dann kommt eine große, weite, grüne Fläche, die nicht von Schafen bewohnt wird. Hier bleib ich! Es gibt fließend Wasser in Form vom Allt a’ Chilleine nebenan und einen super Ausblick. Die Sonne scheint, ein schöner Abschluss für einen guten Tag.



              da gehts morgen weiter


              Abendbrot!


              das ist mal ein room with a view!

              Es kommt noch der Crofter auf seinem Quad vorbei, ihm folgen seine zwei Hunde. Das scheint die schottische Version des Gassi-Gehens zu sein. Wir plauschen kurz und er wünscht mir viel Spaß beim campen.



              Eigentlich will ich von dem schönen Sonnenuntergang noch ein paar mehr Fotos machen, aber es ist auf einmal sehr kalt geworden und ich habe wenig bis keine Lust meinen Schlafsack nochmal zu verlassen. Ich beschäftige mich stattdessen mit warmhalten.


              schnell Foto – kalt – Zelt zu machen

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              • Glesga
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                #8
                AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                Tag 5: Tullichglass - Loch Freuchie, ca. 20 km

                Was sich gestern Abend schon angedeutet hat, wurde über Nacht nicht besser. Es war sehr, sehr kalt. Ich konnte nur sehr schlecht schlafen und hab einen Großteil der Nacht gefühlt im Dämmerzustand verbracht. Die Kälte ist ordentlich in meine Knochen gekrochen. Die Verlockung lange liegen zu bleiben ist also eher gering und ich stehe schon sieben Uhr morgens auf. Der Tag geht gut los: blauer Himmel und die Sonne kriecht langsam über den Berg und beleuchtet das Tal. Während des Frühstücks geht sie dann ganz auf. Es ist zwar immer noch ziemlich kalt, aber der herrliche Blick entschädigt doch.



                Dann gehts auch schon los. Der Weg ist schön und einfach, da habe ich viel Gelegenheit das schöne Tal auf mich wirken zu lassen. Der Sonne-Wolke-Mix zeichnet schöne Bilder auf die Berghänge. Ja, so hab ich mir das vorgestellt. An einer einzelnen Hütte, die auf der Karte mit Dunan eingezeichnet ist, treffe ich einen Lehrer mit seinem Hund. Er ist mit seiner Schulklasse hier wandern und einige von ihnen haben in der letzten Nacht das erste Mal gecampt. Auch sie haben die Kälte ordentlich gespürt, aber er winkt ab und sagt “They’ve all survived” Na dann ist ja alles gut.





                ach ja, die Briten und ihre Weltkriegsdenkmäler…


                Gleann a'Chilleine














                River Almond







                Ich bin schon ne gute Weile unterwegs, aber meine Mittagspause möchte ich eigentlich erst in der Nähe von Auchnafree einlegen. Zwischendurch kommt immer mal wieder ein Schnee-Regen-Graupel-Mix runter. Aber typisch schottisch ist zehn Minuten später wieder blauer Himmel und Sonnenschein. Ich nutze dann so einen Moment und mache dann doch kurz vor dem anvisierten Zwischenziel Pause. Ich ziehe meine Fleecejacke an, setze mich und hole meinen Proviant raus. Zwei Minuten später wieder ein Schauer. Ernsthaft? Ok, jetzt zieh ich doch mal meine Regenhose an und mein Rucksack bekommt auch seinen Anzug über. Ich mache also wirklich nur zehn Minuten Pause, dann hab ich keinen Bock mehr und gehe weiter.


                Auchnafree

                Kurz nach Auchnafree wieder eine Glanzstunde meines Navigationstalentes. Gut, zu meiner Verteidigung: Den Trampelpfad hab ich erst erkannt, als ich mir ganz sicher war, dass er genau da sein muss. Der Pfad schlängelt sich dann am Meall nam Fuaran entlang und ist tatsächlich oft nicht mehr als einen Fuß breit.


                Finde den Weg!

                Im Glen Lochan ist es zunächst auffallend still. Ah: keine Schafe! Auf dem Weg durchs Tal habe ich dann aber doch mehrmals fast einen Herzstillstand. Ständig flattern Moorhühner vor mir hoch und gackern dabei. Ich fühle mich fast wie im Computerspiel aus den 90ern. Etwas weiter im Glen verliert sich dann der Weg und ich muss mir selber einen suchen. Die Orientierung ist aber sehr einfach: immer geradeaus und links am Lochan a’ Mhuilinn vorbei.


                Glen Lochan


                Blick auf Lochan a’Mhuilinn


                Tal der toten Schafe und sehr lebendigen Moorhühner

                Dank der trockenen letzten Tage sind die Bachüberquerungen ziemlich simpel und die Matschigkeit des Bodens hält sich auch in Grenzen. Es dauert alles etwas länger, aber der Weg macht echt Spaß und das Tal ist einfach schön. Nachdem ich den kleinen See hinter mir gelassen habe, geht es stetig bergab und ich rolle langsam in Croft Mill ein. Jetzt fängt es an zu schneien. Also mal nicht so Graupelzeug wie vorhin, sondern schon Flöckchen. Super. Dafür bekomme ich aber auch nen Bilderbuchregenbogen. So leuchtend und nah hab ich schon lange keinen gesehen.



                Dann verwandelt sich der nette Schnee in harten Graupel, schön mit Wind von vorne. Jetzt hab ich echt keinen Bock mehr. Ich brauch nen Schlafplatz. Ich kämpfe mich über eine Schafweide und gehe in Richtung Loch Freuchie. Da gibt es sogar ein Stück, das nicht zur Weide gehört. Der Wettergott ist mir hold und gönnt mir fünf trockene Minuten zum Zeltaufbau. Mir ist eiskalt. Ich ziehe alle trockenen Sachen an, die ich noch habe. So viele sind es dann doch nicht. Ab in den Schlafsack. Abendbrot fällt aus. Ich hoffe, es wird nicht so kalt heute Nacht.

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                • Hunter9000
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                  • 02.06.2012
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                  #9
                  AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                  Abendbrot fällt aus. Ich hoffe, es wird nicht so kalt heute Nacht.
                  Klassischer Fehler - den ich auch gerne nach einem anstrengenden Tag mache. Aber gerade ein leckeres warmes Abendessen füllt die Energiereserven wieder auf und lässt einen nachts weniger frieren.

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                  • Glesga
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                    #10
                    AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                    ja, stimmt. ein warmes essen wäre wirklich gut gewesen. merke ich mir auf jeden fall für die zukunft. und jetzt:

                    Tag 6: Loch Freuchie - Aberfeldy, ca. 20km

                    Ja, die Nacht war kalt. Sehr kalt. Bis ca. 1 Uhr schlafe ich ganz gut, danach kämpfe ich mich eher durch den Rest der Nacht. Es ist auch recht windig und auch in meinem Zelt ziemlich zugig. Ich glaube mein Schlafsack, dessen Komfortbereich für Frauen bis +2°C geht, kommt hier an seine Grenzen. Ich stehe also noch früher auf als gestern und mache mich um halb sieben auf den Weg.


                    letzter Blick auf meinen Schlafplatz

                    Aus irgendeinem Grund führt der offizielle Weg außen um den Loch Freuchie herum, also erst nach Osten ans Ende des Sees über Amulree um dann wieder Richtung Nordwesten zu gehen. Das kommt mir nicht sonderlich sinnvoll vor. Ich gehe also gleich nach Nordwesten and der Südseite des Lochs entlang. Die Bewegung will mich auch nicht wirklich wärmen, die Kälte steckt doch ziemlich in den Knochen. Auf dem Weg begegne ich fast so vielen Fasanen wie Schafen, zum Teil hocken die hier zu sechst nebeneinander. Generell ist das hier glaub ich so eine Art Birder’s Paradise. Neben den Wildgänsen und vielen kleinen Piepmätzen begegne ich auch Vögeln, die mir gänzlich unbekannt sind. Sehr lustig finde ich die schwarz-weißen mit leuchtend orangenem Schnabel, die machen Geräusche wie diese Radargeräte. Kennt die vielleicht jemand?



                    Das nette Naturprogramm schafft es aber leider nicht, mich ganz von der Kälte abzulenken. Ich ächze die leere Straße entlang, vorbei an Kanninchenkadavern und leeren Bierdosen (Pintgröße). Meine Hände sterben langsam den Erfrierungstod, dank Wind, der immer schön von vorne kommt. Einige Pfützen und kleine Bäche haben eine dünne Eisschicht oben auf. Vor drei Tagen hab ich im T-Shirt geschwitzt und war froh, dass ich Sonnencreme dabei hab. Jetzt wünsche ich mir Handschuhe. Was solls.

                    Als ich die nächste Ansammlung Häuser passiere, werden die Temperaturen auch langsam angenehmer. Jetzt geht es steil bergauf. Ein Aufstieg, der sich aber lohnt. Ich habe einen tollen Blick zurück auf den Loch Freuchie und auf die umliegenden Berge.


                    Loch Freuchie






                    Moorhuhn



                    An einem kleinen See ohne Namen möchte ich eigentlich eine Mittagspause einlegen, aber es ist mir doch etwas zu zugig und ungeschützt.



                    Ich gehe erstmal weiter und hoffe auf eine geeignetere Stelle. Schließlich setze ich mich hinter eine Steinmauer und mache kurz Rast. Wirklich Lust auf eine lange Pause hab ich allerdings nicht, es ist sehr ungemütlich.


                    zu den drei Bäumchen

                    Irgendwie sind mir die Schafe hier oben auch nicht geheuer. Ich entwickle eine kleine Schafsparanoia und bin immer froh, wenn ich sie nur aus der Ferne sehe. Der Aufstieg war steil und kurz, der Abstieg zieht sich über einige Kilometer. Und es ist sehr windig und sehr kalt hier oben. Es graupelt oft und meine Hände nehmen seltsame Farben an. Auf dem weiteren Weg bergab werde ich von mehreren kleinen Schneestürmen überrascht. That’s Scottish weather for you!




                    Taubenschlag

                    Gegen 14 Uhr erreiche ich die Birks of Aberfeldy. Es ist sehr schön hier, allerdings hab ich nicht mehr wirklich die Kraft, das zu genießen.



                    Irgendwie hat mich der Tag, vor allem das Wetter, ganz schön geschafft. Ich muss mich sehr konzentrieren, um den Wurzelweg und die steilen Treppen sicher zu gehen. Ich muss ein sehr erbärmliches Bild abgegeben haben. Die Kälte steckt mir in den Knochen und die Treppen sind wirklich alles andere als angenehm.


                    die Horrortreppen


                    Rab Burns über die Schulter geschaut

                    Auf einer Bank mache ich Pause und beschließe, dass es höchste Zeit für meine Motivationsschokolade ist. Trotz des Zuckerschubs bin ich echt ziemlich fertig und spiele mit dem Gedanken mir die letzte Etappe zu sparen und zurück zu fahren. Mir ist echt kalt und mir tut alles weh. Aber nein, eigentlich gehts mir gut, ich bin fit, mir ist nur kalt. So kurz vorm Schluss fahre ich jetzt nicht einfach Hause. Ich gehe lieber erstmal meine Möglichkeiten für heute und morgen durch. Ich beschließe in Aberfeldy die Touristeninfo aufzusuchen und dort mal nach der Vorhersage für heute Nacht zu fragen, dann schau ich weiter. Die Optionen für morgen wären dann:

                    a) Ich breche gegen 6 Uhr morgens auf und nehme den Bus kurz nach 10 Uhr in Pitlochry

                    b) Ich lasse mir sehr viel Zeit und nehme den nächsten Bus morgen Abend, kurz nach acht. Dann verbringe ich aber einen vermutlich kalten und nassen Tag in Pitlochry.

                    Gut, dann auf zur Info! Dort angekommen frage ich den guten Herrn erstmal nach den Temperaturen. Er meint “Very cold”. Ok, gut. So kalt wie gestern Nacht? Ja, so in etwa, vielleicht nicht ganz so kalt. Ich weiß nicht genau, ob ich es wissen will, aber schließlich frage ich ihn, ob er auch eine Zahl in Grad Celsius für mich hat. Ja, gestern Nacht waren es in Aberfeldy -3,5°C. Hui, das erklärt doch einiges.

                    Aber ich möchte den Weg zu Ende führen, eine Nacht mehr bringt mich nicht um. Ich gönne mir den Luxus des örtlichen Campingplatzes. Ich habe auch freie Platzwahl, ich bin heute Nacht die einzige mit Zelt. Jetzt gönne ich mir erstmal eine heiße Dusche. Gefühlt hole ich auch den letzten warmen Tropfen Wasser aus meiner 12 Pfund Platzgebühr raus. Dann schnell ab ins Zelt. Das erste Mal in den letzten drei Abenden ist mir angenehm warm. Jetzt noch ein warmes Abendessen und meine Stimmung ist gleich viel besser. Ich befürchte zwar, dass auch diese Nacht recht kalt wird, aber irgendwie macht mir die Reise jetzt mehr Spaß als am Anfang. Da war das Wetter zwar bedeutend schöner, aber der Weg und die Landschaft gefällt mir jetzt viel besser.

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                    • Glesga
                      Anfänger im Forum
                      • 15.03.2015
                      • 22
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                      Tag 7: Aberfeldy - Pitlochry, ca. 15 km

                      Auch diese Nacht ist kalt. Ich bilde mir aber ein, dass es nicht ganz so schlimm ist wie zuvor. Früh aufstehen wird auch kein Problem sein. 1 Uhr morgens liege ich hellwach im Zelt. Schon komisch was für einen seltsamen Rhythmus ich mir da angewöhnt hab. Ich schreibe etwas in mein Tagebuch. Ich bin hungrig. Ich möchte aber noch etwas Zeit totschlagen und will etwas allgemeinere Gedanken über die Tour zu Papier bringen. Da gibt mein Kuli den Geist auf. Wenn das kein Zeichen ist Ich döse also dann einfach noch etwas für mich hin. Viertel vor vier ist es dann Zeit für mein Frühstück.



                      Ich hab ja genug Zeit, also räume ich erstmal meinen Kram zusammen und schaffe ihn ins Campingplatzhaus. Dann baue ich mein Zelt ab und trockne es etwas im Häuschen. Gegen halb sechs mache ich mich auf den Weg.


                      Campingplatz in Aberfeldy


                      Der Geruch von Whisky liegt in der Luft


                      River Tay





                      Es geht immer den River Tay entlang und ich sehe die Sonne aufgehen. Die umliegenden Hügel sind gut weiß bepudert. Es ist ein netter Waldspaziergang und auch so früh am Morgen sehr gut zu laufen. Es ist beinahe etwas langweilig. Nach Grandtully, das ungefähr auf der Hälft des Weges liegt, ändert sich das. Es geht erstmal wieder steil bergauf. Auf ca. 300 m Höhe liegt auch noch Schnee und es ist ordentlich kalt. Es ist echt der Wahnsinn wie das Wetter innerhalb von sieben Tagen vier Jahreszeiten abgespielt hat.







                      Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es jetzt doch recht knapp werden könnte mit dem frühen Bus. Ich leg also nen Zahn zu und laufe recht zügig den Waldweg Richtung Pitlochry. Ich hab das Gefühl der matschige Weg will gar kein Ende nehmen. Aber dann bin ich schon da.


                      Pitlochry



                      In der Touristeninfo hole ich mir auch noch ein Busticket und dann gehts zur Bushaltestelle. Dort treffe ich noch ein deutsches Wandererpärchen, die unter anderem auf Skye unterwegs waren. Dort haben sie leider nicht so viel Glück mit dem Wetter gehabt und unter anderem tagelang Dauerregen. Wir steigen dann in verschiedene Busse und schon bin ich auf dem Weg nach Hause.

                      In Glasgow erwartet mich dreich weather vom feinsten: grau, Regen, Wind, ungemütlich. Ja, da fühl ich mich doch gleich zuhause.


                      Fazit

                      Nach meinem kleinen Abstecher nach Kintyre war das mein erster langer Wanderweg. Ich bin gut mit dem Proviant ausgekommen und ein Nachkaufen war nicht notwendig. Mit mir und der Ausrüstung war ich also zufrieden. Das Wetter war äußerst schottisch. Es war alles dabei. Nachdem das Erfrierungsrot von meinen Händen verschwunden war, konnte man auch sehen, dass ich tatsächlich braun geworden bin. Dass ich nachts gegen Ende so bitterlich gefroren habe, ist ja auch nicht die Schuld des Wetters. War vielleicht auch etwas leichtsinnig mit diesem Schlafsack loszuziehen. Zu meiner Verteidigung: Das war so vom Wetterbericht nicht gemeldet Naja, wie der Lehrer im Glean a'Chilleine schon meinte, wir habens überlebt.

                      Zum Rob Roy Way an sich: da bin ich irgendwie gespaltener Meinung. Die erste Etappe von Drymen nach Aberfoyle kann man sich getrost sparen. Die fand ich wirklich nicht toll. Danach wurde der Weg von Tag zu Tag schöner. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen den Umweg über Amulree zu machen und nicht direkt von Ardtalnaig nach Aberfeldy zu gehen. Diese zwei Etappen waren für mich auf jeden Fall die zwei schönsten der ganzen Tour. Ich würde den Weg auch von Süden nach Norden laufen, dann hat man am Ende die schöneren Etappen. Generell ist der Weg nicht so sehr anspruchsvoll. Oft geht es über gut ausgebaute Wanderwege und, leider, auch Asphalt. Letzteres hat mich wirklich oft sehr genervt. Wirklich überbevölkert war der Weg nicht, wenn überhaupt habe ich Tagesausflügler getroffen.

                      Hier ist noch der Link zur Homepage des Rob Roy Way: http://robroyway.com/

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                      • gearfreak
                        Erfahren
                        • 30.01.2010
                        • 278
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                        Danke für den schönen Bericht!

                        Nimm aber auf Deine nächste Tour bitte Handschuhe mit; auch im Sommer!

                        LG gearfreak

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                        • Maximiliane
                          Erfahren
                          • 05.02.2013
                          • 210
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                          Hab Deinen Bericht mit Vergnügen gelesen. Er hat viele Erinnerungen an meinen ersten Schottlandurlaub am Loch Tay geweckt. Danke!

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                          • Matty
                            Erfahren
                            • 09.03.2012
                            • 244
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                            Oyster Catcher (Austern Fischer) ist der Name der schwarz-weissen Voegel mit orangen Schnabel.

                            Kleine, nervige, laute Biester. Normalerweise mehr in Kuestennaehe anzutreffen, aber sie suchen auch nach Insekten(larven) mehr im Inland, aber immer nah am Wasser zu finden.

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                            • Glesga
                              Anfänger im Forum
                              • 15.03.2015
                              • 22
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                              schön, dass der bericht gefallen hat. mittlerweile bin ich auch komplett aufgetaut und bereit für die große tour.

                              danke für die info - hab den vogel vorher glaub ich noch nie gesehen.

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                              • Hunter9000
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                                • 02.06.2012
                                • 671
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                                Ja hat wirklich gefallen und meine Freundin hat mich gleich angestupst, dass sie den Weg jetzt endlich mal mit mir gehen will. Werden dann aber die erste Etappe überspringen und dafür irgendwo noch eine schöne Schleife in die Highlands einbauen.

                                Jetzt sind wir dann aber auch schon sehr gespannt auf deinen großen Trip!

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                                • Glesga
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                                  • 15.03.2015
                                  • 22
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                                  Zitat von Hunter9000 Beitrag anzeigen
                                  Werden dann aber die erste Etappe überspringen und dafür irgendwo noch eine schöne Schleife in die Highlands einbauen.

                                  Jetzt sind wir dann aber auch schon sehr gespannt auf deinen großen Trip!
                                  Ja das ist auf jeden fall ne gute idee! und ich werde berichten

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                                  • Hunter9000
                                    Dauerbesucher
                                    • 02.06.2012
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                                    #18
                                    AW: [GB] Rob Roy Way April 2015 - vier Jahreszeiten in sieben Tagen

                                    Ja das ist auf jeden fall ne gute idee! und ich werde berichten
                                    Auf Wunsch gibt's auch noch letzte Ratschläge mit auf den Weg.

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