[UK] Midges füttern in Lochaber

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  • Borderli
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    [UK] Midges füttern in Lochaber

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Vorgeplänkel:
    Schon bald nach dem keineswegs erholsamen, nein, dem anstrengenden Urlaub mit meinen Eltern, Mr Borderli und den Hunden im Mai steht für mich fest: Ich muss hier raus! Ich brauche Luft, Raum, Ruhe, Zeit für mich selbst. Bis zum nächsten geplanten Urlaub Ende Oktober halte ich das nicht aus. Das Problem ist, einen Zeitraum zu finden, in dem keiner der beiden Kollegen, die ich vertreten muss, Urlaub hat. Im Juni ist der eine drei Wochen weg, von Anfang Juli an hat die andere drei Wochen frei. Bevor sie dann in den nächsten Urlaub verschwindet (wer auch immer das genehmigt hat …) bleiben mir drei Wochen. Im August gibt es wieder zahlreiche berufliche und private Termine - also Juli. Sommer. Ferienzeit. Midgeszeit. Die Zeit, in der ich nie wieder Urlaub machen wollte, seit Ms Borderli die Schule hinter sich hat. Aber, wie schon gesagt: Ich muss raus!! Ich buche den Hinflug für den 19. Juli und den Rückflug für den 2. August bei Ryanair, Lufthansa ist so kurzfristig und zur Hauptsaison für mich unbezahlbar.
    Zwei Wochen Schottland sind viel, denke ich mir, als ich dem Chef meine Überstunden präsentiere und mit nur wenigen Tagen Urlaub zwei Wochen frei nehme. Ich denke so an Torridon, und ein wenig Letterewe, ja, das wäre fein, das wäre so richtig „raus“. Der Arthrosezeh macht mir einen Strich durch die Rechnung. Die Arthrose im rechten Großzehengrundgelenk macht sich deutlich bemerkbar. Eine Untersuchung durch den Doc ergibt zwar, dass sie sich nicht verschlimmert hat, aber, hallo, es tut weh! Ich bekomme ein Rezept für ein Schmerzmittel, und die Ratschläge „Tragen Sie Wanderstiefel mit festen Sohlen, keine Trailrunner" und „Wenn es schlimm wird, brechen Sie die Tour ab“. Beides will ich eigentlich nicht hören.
    Ich plane um. Statt mich in „Scotland’s Wilderness“ rumzutreiben, plane ich kürzere Touren in Lochaber, die ich jeden Tag abbrechen kann. Nur die Inov8’s (ja, die Schuhe, die ich letztes Jahr im Mai so verfluchte, als ich zwei Wochen lang nasse Füße hatte), die lasse ich mir nicht ausreden - warum, erzähle ich später. Wenn es wirklich so schlimm wird mit dem Zeh, breche ich bei der ersten Gelegenheit die Tour ab, fahre nach Fort William, und kaufe mir dort die Stiefel mit der steifsten Sohle, die zu bekommen sind.
    Genug geschwafelt, jetzt fängt die Reise an!


    Donnerstag, 19. Juli 2012 - Anreise, Teil 1 -
    Da mein Flug erst am Abend startet, arbeite ich bis zum frühen Nachmittag und setze mich dann in Richtung Hahn in Bewegung. Der Flieger ist voll, und, wie sollte es anders sein, sind in den Reihen direkt vor und hinter mir Kleinkinder, die fast den ganzen Flug über weinen, krakeelen, schreien. Ich hatte mich so auf ein Nickerchen im Flugzeug gefreut, aber die kleinen Sirenen übertönen sogar die Musik des MP3-Players. Um 20.00 Uhr landen wir in Edinburgh, und wie immer nehme ich den Airlink Bus zur Waverley Bridge. Ein Bett im SYHA Hostel wartet bereits auf mich. Ich checke ein, und gehe dann noch kurz in die Stadt, um etwas gegen den knurrenden Magen zu tun. Danach halte ich im Hostel noch ein oder zwei Schwätzchen, und gehe dann ins Bett. Viel Schlaf bekomme ich nicht - der Arthrosezeh tobt die ganze Nacht.


    Freitag, 20. Juli 2012 - Anreise, Teil 2 -
    Ich schlafe erst in den frühen Morgenstunden ein und brauche tatsächlich den Wecker, um aufzuwachen. Das bedeutet: Waschen, anziehen, packen, los geht’s. Frühstück fällt aus. Ich nehme den gebuchten Bus ab der Bus Station, der mich für £1 nach Glasgow zur Buchanan Bus Station bringt. Von dort aus laufe ich zum Nevisport in der Sauchiehall Street, kaufe eine Gaskartusche und „Smidge“, und hole mir auf dem Weg zur Queens Street Station bei Sainsbury’s etwas Essbares. Notiz an mich: Nie wieder mit großem Rucksack zu Sainsbury’s. Die schauen einem an wie einen Außerirdischen …
    Im Bahnhof wartet eine große Menschenmenge, fast alle mit Rucksäcken, Koffern und ähnlichem. Wie sich bald herausstellt, warten alle auf denselben Zug wie ich: 12.21 Uhr nach Oban bzw. Mallaig. Gut, dass ich beim Ticketkauf gleich den Sitzplatz reserviert habe! Es stellt sich heraus, dass es ein Platz an einem international besetzten Tisch ist. Eine Australierin in meinem Alter, die nach drei Tagen Edinburgh für vier Tage auf dem Great Glen Way unterwegs sein wird, um sich dann mit einem Leihwagen für weitere drei Tage „den Rest von Schottland“ anzusehen; eine Finnin und ein Amerikaner, beide wohnhaft in London, sind unterwegs zu einem Festival auf Eigg; und ich, die Deutsche, die mit Rucksack und Zelt von der Rannoch Station nach Fort William laufen will, statt einfach im Zug zu bleiben. Die knapp drei Stunden vergehen schnell, mit netter Unterhaltung, Essen, Fahrkartenkontrollen, und einigen Fahrgästen, die im Zugteil nach Mallaig sitzen, obwohl sie nach Oban wollen…

    Kurz nach 15.00 Uhr erreicht der Zug Rannoch Station. Ich bin die einzige, die hier aussteigt. Ein paar Minuten brauche ich, um den Inhalt des Daypacks und den Daypack selbst in den Rucksack zu packen (unglaublich, was alles in einen 45l-Deuter passt), die Stöcke einzustellen, und dann beginnt der erste Teil meiner Wanderung: Von Rannoch Station auf Umwegen ins Glen Nevis. Halt, stopp, falsche Richtung! Ich muss doch erst über die Eisenbahnbrücke. Das fängt ja schon gut an. Wird der ganze Urlaub so?

    Zuerst gehe ich auf der Straße, bis gegenüber des Loch Eigheach ein Landrovertrack beginnt.


    Die Tour beginnt hier. von Borderli auf Flickr

    Es geht gemütlich bergauf, und die Sicht zurück wird immer besser. Das Wetter ist ideal, leichte Bewölkung, etwas Wind, nicht zu warm. Ich bummele vor mich hin; so weit will ich heute nicht mehr. Bei der Brücke über den Allt Eigheach treffe ich eine Familie mit zwei Kindern, die letzten Personen für die nächsten Tage. Ein kurzer Schwatz, und weiter geht der Spaziergang.


    Allt Eigheach von Borderli auf Flickr

    Der Landrovertrack ist zwar laut Karte schon zu Ende, geht hier aber, offensichtlich neu angelegt oder ausgebessert, nach einem kurzen Stück Trampelpfad weiter. Dann wird es endlich interessant, der Track ist zu Ende, der Pfad beginnt. Weniger Schlamm als erwartet, aber immer noch genug Abwechslung vom eintönigen Laufen. Die Wolken werden dichter, verziehen sich dann aber.


    Steine am Wegrand von Borderli auf Flickr


    Wolken von Borderli auf Flickr


    unterwegs von Borderli auf Flickr


    Sonne und Wolken von Borderli auf Flickr

    Der Pfad steigt weiter an, und bald sehe ich mein heutiges Ziel: Die Ruinen der Corrour Old Lodge.


    Corrour Old Lodge von Borderli auf Flickr

    Während der letzten Stunde hat sich eine Müdigkeit eingestellt, die wohl der weitgehend schlaflosen Nacht geschuldet ist. Jetzt ist sie schlagartig weg. Eine Aussicht von hier oben! Der Wahnsinn! Die Fernsicht ist heute hervorragend. Ich suche mir ein hübsches Fleckchen, und baue mein Zelt auf. Die Windrichtung passt; ich habe freien Blick auf den Berge und das Blackwater Reservoir. Das Abendessen verzehre ich auf einem Stein der Ruine sitzend und die Aussicht genießend.


    Blackwater Reservoir von Borderli auf Flickr


    Corrour Old Lodge von Borderli auf Flickr


    Corrour Old Lodge von Borderli auf Flickr


    Corrour Old Lodge von Borderli auf Flickr


    Abendstimmung von Borderli auf Flickr

    Später kommt, was kommen muss: Der Wind hört auf. Die Midges kommen. Schnell flüchte ich mich ins Zelt und mache alle Reißverschlüsse hinter mir zu. Später, ich liege schon im Schlafsack und döse vor mich hin, höre ich ein Geräusch, was ich nicht zuordnen kann. So ein trockenes, heiseres Bellen. Vorsichtig riskiere ich einen Blick nach draußen. Direkt vor dem Zelt: Eine Wand aus Midges. Dahinter: Zwei Rehe (oder Hirschkühe?). Zelt zu, Kamera rausholen, Zelt auf - die Vierbeiner sind weg, und von den Midges im Abendlicht mache ich kein Foto. Es wird kalt, und ich kuschele mich in den Schlafsack.
    Kurz vor dem Einschlafen fällt mir ein, dass der Arthrosezeh kein einziges Mal gemuckt hat. Auch jetzt, nach einer relativ langen Ruhepause, fühlt er sich so gut an, wie schon lange nicht mehr. Wandern ist gesund, und die Schmerztabletten bleiben in ihrer Verpackung.
    Zuletzt geändert von Borderli; 13.11.2012, 17:53.

  • Borderli
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    #2
    AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

    Samstag, 21. Juli 2012 - Geplanter Umweg -
    Der direkte Weg nach Fort William führt von der Corrour Old Lodge über Corrour Station durchs Glen Nevis. Das ist mir aber zu direkt. Ich habe daher den Umweg über Loch Chiarain geplant. Dort war ich noch nicht, es ist also Neuland.

    Kurz nach dem Aufwachen stelle ich drei Dinge fest: Es ist windstill, es ist diesig, und viele Midges warten auf ihr Frühstück. Tja, ihr lieben geflügelten Plagegeister, heute bleibt ihr hungrig. Ich packe den Rucksack im Zelt, und ziehe mich midgessicher an. Lange Hose, Gamaschen, dünne Windjacke mit engen Ärmelbündchen, dünne Handschuhe, Kappe und Midgesnet. So ausstaffiert, kann ich mir beim Abbau des Zeltes Zeit lassen. Ich bin von einer dichten Wolke umgeben; jeder Hering, den ich ziehe, setzt weitere Midges frei. Unglaublich! Als alles verpackt ist und ich startklar bin, behalte ich die Montur noch eine Weile an. Der Pfad ist boggy, und ich muss langsam gehen. Ha, keine Chance, ihr kleinen Ungeheuer, sucht euch ein anderes Opfer!


    Ideale Bedingungen für Midges von Borderli auf Flickr


    Windstiller Morgen an der Corrour Old Lodge von Borderli auf Flickr


    Blackwater Reservoir von Borderli auf Flickr


    Loch Ossian Hostel von Borderli auf Flickr

    Als ich mich dem Landrovertrack nahe des Hostels am Loch Ossian nähere, kommt Wind auf. Endlich! Weg mit der Jacke, den Handschuhen, und dem Netz.
    Der Track zum Loch Treig wird nicht interessanter, egal wie oft ich ihn gehe. Aber es geht gut voran, mit etwas Wind und ohne Midges.


    Der Zug nach Fort William von Borderli auf Flickr


    Loch Treig von Borderli auf Flickr

    Am Loch Treig biege ich nach Süden ab, an dem mit einem grünen „Public Footpath“ gekennzeichneten Weg. Wobei, von einem Weg kann man hier kaum reden, der fängt erst ein paar Kilometer später an. Vorerst bewege ich mich rund um Bogholes herum, überquere kleine Bäche, und das alles entlang der Ahnung eines Pfades.


    Gleann Iolairean von Borderli auf Flickr

    Dort, wo dieser geahnte Pfad einen Bach durchquert, hätte ich mich beinahe vertan. Ich wollte geradeaus weiter, aber der Bach zu meiner Linken kam mir etwas mickrig vor. Aha, dort drüben, der ist größer. Also durch den Bach, durch den Matsch, und da ist ein Pfad, jedenfalls ein Teil davon.


    Gleann Iolairean von Borderli auf Flickr

    Erst dort, wo er unterhalb des Meall a’ Bhainne seinen höchsten Punkt erreicht, wird er deutlich besser. Zum Loch Chiarain ist es nicht mehr weit.


    Loch Chiarain von Borderli auf Flickr


    Loch Chiarain von Borderli auf Flickr

    Da das Wetter geradezu perfekt ist, verzichte ich auf die Bothy und baue mein Zelt an einem der Zuflüsse des Allt Fèith Chiarain auf. Ein schöner Platz, mit schönem Ausblick. Als das Zelt aufgebaut und eingeräumt ist, widme ich mich zuerst der am Morgen etwas zu kurz gekommenen Körperpflege, dann gibt es Abendessen. Am Fluss mache ich es mir bequem, bis mich der kalte Wind ins Zelt und in den Schlafsack treibt.




    Sonntag, 22. Juli 2012 - Nasser als nass geht nicht -
    Jetzt kommt der Teil mit den Schuhen und den nassen Füßen …

    Beim Frühstück ist die Welt noch in Ordnung und trocken. Viel Wind, viele Wolken, keine Midges. Beim Abbau des Zeltes ändert sich das: Es drizzelt, zum Glück mit Wind. Regenzeug an, weiter abbauen, ist ja alles kein Problem.
    Vom Loch Chiarain führt mich mein Weg über den Meall na Cruaidhe zum Loch Eilde Mòr. Der Pfad ist größtenteils gut, hat aber ein paar nette Bogholes, und verschwindet auch mal kurz, damit es nicht zu langweilig wird.


    unterwegs von Borderli auf Flickr


    Blackwater Reservoir von Borderli auf Flickr

    Leider sehe ich von den Bergen rundherum nichts - ich behalte diese Gegend auf meiner „Schönwetter-Liste“. Kurz bevor der Loch Eilde Mòr in Sicht kommt, sehe ich die ersten Wanderer seit Freitagnachmittag. Mich wundert es ein wenig; diese Gegend ist doch so zentral und gut erschlossen, noch dazu ist Ferienzeit; da habe ich mit deutlich mehr Wanderern gerechnet. Wir unterhalten uns kurz über das schöne schottische Sommerwetter und über unsere Ausrüstung, dann gehen wir unserer Wege.


    am Loch Eilde Mòr von Borderli auf Flickr


    Loch Eilde Mòr von Borderli auf Flickr

    Als ich am Landrovertrack am Loch Eilde Mòr ankomme, hört der Regen auf. Mittagspause! Danach geht es zügig weiter; nach ein paar Stunden Pfad mit Bogholes ist ein Track eine willkommene Abwechslung.
    Die Ruine am Ende des Loch Eilde Mòr bietet einen Platz zum Zelten, aber dafür ist es noch zu früh.


    Ruine am Loch Eilde Mòr von Borderli auf Flickr

    Loch Eilde Beag liegt bald hinter mir, und schon sehe ich die Bäume bei der Lùibeilt Ruine.


    Luibeilt und Meannanach von Borderli auf Flickr

    Auch hier ist Platz zum Zelten. Ich denke gerade darüber nach, drehe mich dabei kurz um, und sehe dunkle Regenwolken herbeiziehen. Schon regnet es wieder, und der Wind frischt auf. Der Wetterbericht vom Donnerstag sagte für Sonntagnachmittag und Montagmorgen starken Regen voraus, fällt mir wieder ein. Also dann: Alle erforderlichen Flussquerungen bitte möglichst bald erledigen! Ich suche mir bei der Ruine eine geeignete Stelle, um den Abhainn Rath zu durchwaten. Gut, dass die Schuhe schon vormittags gründlich nass geworden sind, da muss ich mich jetzt nicht mit einem Schuhwechsel aufhalten. Ich laufe durch, so wie ich bin. Wasser läuft mir von oben in die Schuhe, trotz Gamaschen, na und? Nasser als nass geht nicht. Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich das einmal sage … Aber es ist einfach so. Meine Stiefel sind sowieso schon nass, da brauche ich mir keine Gedanken über Stepping Stones oder Crocs zu machen. Dass ich in den Inov8s, im Gegensatz zu den Lederstiefeln, auch bei Nässe keine Blasen an den Füßen bekomme, habe ich im letzten Frühjahr schon festgestellt.


    Luibeilt von Borderli auf Flickr

    Die Meannanach Bothy lockt. Nein, nein, ich muss noch mal durch den Fluss, noch heute! Ich sumpfe durch das völlig durchnässte, aufgeweichte Glen Nevis, bis zur Furt am Tom an Eite. Was war das vor zwei Jahren so schön trocken hier. Heute brauche ich eine Ewigkeit; kaum dass ich mal ein paar Schritte normal gehen kann. Dann wieder - durch den Fluss. Drüben suche ich mir die am wenigsten sumpfige Stelle aus und baue das Zelt im strömenden Regen und bei starkem Wind auf. Rein mit den Sachen, das nasse Zeug kommt in die Apsis, die wichtigen Sachen kommen ins Innenzelt, der Rest bleibt im Rucksack. Umziehen, ich bin nass bis auf die Haut, nasse Klamotten raus aus dem Innenzelt, trockene Sachen anziehen, Pfützen aufwischen, Matte aufpusten, Schlafsack auspacken. Ich bin platt, erledigt, fix und fertig. Noch nicht mal zum Essen oder Tee kochen habe ich Energie. Ich krieche in den Schlafsack und schlafe bald ein, trotz prasselndem Regen, flatternder Zeltplane, und rauschendem Fluss.
    Zuletzt geändert von Borderli; 06.08.2012, 18:10.

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      #3
      AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

      cooler bericht, schöne bilder. respekt.

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        #4
        AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

        Montag, 23. Juli 2012 - Die Hölle ist nass -
        Wer behauptet, dass es in der Hölle heiß ist, war noch nicht im Dauerregen im Glen Nevis unterwegs …

        Ich wache morgens im Sumpf auf. Gut geschlafen habe ich nicht; Sturm und starker Regen sorgten für eine laute Nacht. Alles ist klamm, fühlt sich nass und kalt und einfach nur „bäh“ an. Und draußen macht das Wetter so weiter wie schon seit Stunden, mit Sturm und starkem Regen. Ich will nicht aufstehen. Ich will nicht in die nassen Klamotten und in die nassen Schuhe steigen, ich will nicht raus aus dem Schlafsack. Nur ganz kurz - das reicht mir dann auch. In der Hoffnung auf Wetterbesserung bleibe ich bis zur Mittagszeit im Schlafsack, für mich völlig untypisch. Aber das Wetter macht keine Anstalten, sich zu bessern. Resigniert packe ich den Rucksack, tausche die relativ trockenen „Schlafsack-Kleider“ gegen die nassen Sachen von gestern, und baue das Zelt ab.
        Schon fängt der Wahnsinn an. Um von meinem Zeltplatz zum Weg am Tom an Eite zu kommen, muss ich durch den Sumpf. Tiefe Wasserläufe und flüssige Bogholes zwingen mich zu ungeplanten Umwegen. Als ich den Weg erreiche, wird das Leben nicht einfacher. Immer wieder verschwindet er und wird durch Sumpf in der einen oder anderen Erscheinungsform ersetzt. Besonders fies: Schnell fließende, tiefe, und mit nachgiebigem Boden und Gras ausgestattete Wasserläufe, die wohl nur nach starkem Regen vorhanden sind. An einem dieser „Grasflüsse“ bin ich gerade am Verzweifeln, als am anderen Ufer ein „Gelber Engel“ auftaucht - ein Wanderer mit einer gelben Rucksackhülle. Er hilft mir hinüber (meine Uferseite liegt deutlich tiefer als seine, und einen Sprung hätte ich ohne Hilfe nicht gewagt), und erspart mir dadurch einiges an Umweg.
        Weiter geht es durch den Sumpf. Ich erreiche ein besonders großes sumpfiges Areal der flüssigen Sorte, durchsetzt mit festen, grasigen Inseln (also „gutes Gras“, nicht zu verwechseln mit „Scheißgras“). Ein Weg drumherum ist nicht zu sehen, ich versuche mich also in der Glen Nevis - Variante des Islandhopping. Zwischen Insel Nummer 2 und Insel Nummer 3 ist es ein großes Stück, allerdings mit einer winzig kleinen grasigen Insel, laut Stocktest fest, zur Zwischenlandung mit einem Fuß. Platsch - ich bin bis zum Oberschenkel im Sumpf. Mist. Schnell werfe ich mich nach links, auf die feste Insel Nummer 2, und ziehe mich aus dem Boghole. Bäh - nass, schwarz, stinkend. Und nun? Heulkrampf? Schreien? Lachen? Egal, erst einmal muss ich wieder auf trockenen, ähm, festen, Boden. Irgendwie komme ich aus diesem elenden Sumpf raus und habe wieder ein paar Quadratmeter festen Boden unter den Füßen. Jetzt erst zittern mir die Knie. Ich entscheide mich dann fürs Lachen, mein Galgenhumor siegt.
        Ich freue mich danach regelrecht über die Hochwasser führenden Bäche, auch wenn mir das Wasser bis an die Knie geht - die haben wenigstens einen festen Untergrund, und ich kann sie problemlos durchwaten. Auf dem Weg zu solch einem Hochwasserbach rutsche ich im nassen Gras aus und lande - zum Glück weich - im Matsch. Sonst noch etwas heute?
        Es ist die Hölle, ehrlich.
        Irgendwann hört es wenigstens auf zu regnen, so etwa auf der Höhe des einsamen „Tors zur Hölle“.


        Tor im Glen Nevis von Borderli auf Flickr

        Dieses Mal ist es übrigens geschlossen …

        Nach guten vier Stunden erreiche ich den ausgebauten Pfad vor der Steall Ruine. Vier Stunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen. Vier Stunden für die paar Kilometer von der Furt bis zur Ruine. Wasser, Sumpf, Nässe, die ganze Welt scheint nur noch daraus zu bestehen. Eine Familie in Gummistiefeln, die sich von der Ruine aus weiter ins Tal hineinwagt, sieht mich völlig fassungslos an. Ich denke mir, Leute, lauft noch ein paar hundert Meter, dann wisst ihr, warum ich so fertig aussehe.
        Ich gehe weiter, bis ich den Wasserfall sehe und lasse mich, völlig fertig, auf einem Stein am Ufer nieder.
        Ein erleichtertes Grinsen macht sich in meinem Gesicht breit, und ich realisiere, dass das Wetter besser wird und ich mich an einem idealen Zeltplatz befinde. Warum eigentlich nicht? An diesem Ort wollte ich schon zelten, als ich Anfang der 1990er Jahre erstmals hier war. Ich baue das tropfnasse Zelt auf, spanne eine Schnur, die ich mit nassen Sachen dekoriere, und setze mich anschließend mit meiner mobilen Küche ans ziemlich weit vorgerückte Flussufer. Als ich meinen Kaffee schlürfe und sich meine Nerven wieder dem Normalzustand nähern, denke ich, dass der Wasserfall heute doch einiges hermacht.


        Steall von Borderli auf Flickr

        Das Zelt ist inzwischen innen wie außen trocken, und ich packe den Schlafsack zum Lüften drauf. Die Schnur und diverse Abspannleinen werden mit nassen Socken und weiteren Ausrüstungsgegenständen bestückt.


        Zelt von Borderli auf Flickr

        Die paar Leute, die sich bis hierher verirren (die meisten gehen nur bis zur Hängebrücke), schauen sich mein temporäres Heim interessiert an. Da kommt die Gummistiefel-Familie auf mich zu. Mama Gummistiefel fragt mich, ob ich wirklich „von dort drüben“ aus gelaufen bin. Ja, klar, sage ich. Weniger gelaufen, mehr gewatet, gesprungen, gerutscht, aber ja, ich komme von dort. Die Eltern Gummistiefel äußern beide ihren Respekt und ziehen mit ihrem Nachwuchs weiter. Vermutlich diene ich in künftigen Eltern-Kind-Gesprächen als abschreckendes Beispiel.

        Die Höllentour kommt mir jetzt schon so unwirklich vor; ich bin einfach nur froh, es hinter mir zu haben. Obwohl ich erst gegen Mittag den Schlafsack verlassen habe, schlafe ich in dieser Nacht besonders gut.


        Glen Nevis von Borderli auf Flickr




        Dienstag, 24. Juli 2012 - Endlich trocken und sauber -
        Gut erholt wache ich auf. Die gestrige Schlammschlacht scheint unwirklicher als zuvor; nur noch die nassen Schuhe und die nassen Socken erinnern daran. Es hat seit dem Nachmittag nicht mehr geregnet, was man am Wasserfall sofort sieht.


        Steall von Borderli auf Flickr

        Und es ist windstill … Das realisiere ich zu spät, und so erhalten einige Mitglieder der Glen Nevis Midges Population ihr Frühstück (die roten Beulen an den Beinen jucken immer noch). Ich lasse mir Zeit; ich bin früh aufgewacht, und heute wollte ich eigentlich erst in Lùibeilt loslaufen. Um Wasser für meinen Kaffee zu holen, muss ich weiter laufen als gestern; der Flussarm in der Nähe meines Zeltplatzes ist verschwunden. Die wenigen Frühaufsteher, die schon um diese Zeit ins Glen Nevis kommen, können nicht nur den Wasserfall betrachten, sondern auch mich beim meditativen Kaffeetrinken am Fluss (Wind!!). Ich baue das Zelt ab, und mache mich auf den Weg durch die Schlucht. Noch sind wenige Spaziergänger unterwegs, doch das ändert sich auf dem Weg zu den Lower Falls. Ich nehme den Weg durch den Wald, doch es ist nicht zu überhören: Es ist Hauptsaison. Auf der sonst relativ ruhigen Straße durchs Glen Nevis sind viele Autos und Motorräder unterwegs. Aber, ganz ehrlich, damit habe ich gerechnet. Es ist keine 10 Jahre her, dass ich mit Familie und Auto hier auch im Sommer unterwegs war.


        Glen Nevis von Borderli auf Flickr


        Glen Nevis von Borderli auf Flickr


        Distel von Borderli auf Flickr

        Gegen Mittag komme ich auf der Glen Nevis Campsite an, und buche meinen Platz für zwei Nächte. Zelt aufbauen, einräumen, und dann geht der erste Weg zur Dusche. Anschließend kommen die Klamotten in die Waschmaschine, und der Schlafsack in den Trockner. Später gehe ich nach Fort William, auf der Suche nach frischem Essen. Der Shop der Campsite ist in dieser Hinsicht heute nicht so überzeugend. Abends lande ich in der Bar und betreibe bei einem Glas Cider People-Watching. Nein, kein zweites Glas, ich bin so was von müde. Die Campsite ist gut besucht, vor allem von Familien mit Kindern (vom Toddler bis zum gelangweilten Teenager), aber so gegen halb elf ist Ruhe. Mit Ausnahme zweiter Väter, die in der Nähe meines Zeltes um einen SUV herumtanzen und sich angeregt unterhalten. Keine Ahnung, wann und ob die beiden damit irgendwann fertig wurden - morgens um halb acht waren sie jedenfalls schon wieder (oder immer noch) damit beschäftigt. Meinen Schlaf haben sie allerdings nicht gestört.


        Mittwoch, 25. Juli 2012 - Pausentag -


        Glen Nevis Campsite von Borderli auf Flickr

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        • Borderli
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          #5
          AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

          Donnerstag, 26. Juli 2012 - Midges und der WHW -
          Der Plan sieht vor, dass ich mich etwas im Glen Coe umschaue. Um dorthin zu gelangen, gibt es zwei bequeme Möglichkeiten: Den Bus und den WHW. Ich entscheide mich für die zweite Möglichkeit und laufe morgens gemütlich von der Campsite aus los.
          Die Forest Road oberhalb der Campsite ist frustrierend langweilig. Immerhin, es ist nichts los. Lediglich ein Wanderer, der bereits um halb fünf in Kinlochleven gestartet ist, kommt mir entgegen. Oberhalb des Glen Nevis wird es kalt und es fängt an zu regnen. Vor der Lundavra Road hört der Regen wieder auf, und es wird stickig schwül. Die Wolken kleben an den Bergen, kein Wind bewegt sie.


          Schafe und Wolken von Borderli auf Flickr

          Ab hier wird es voll: in dem abgeholzten Waldstück kommen mir viele Wanderer entgegen; bei 30 habe ich aufgehört zu zählen. Manche sind mit großem Rucksack unterwegs, andere nur mit Daypack. Die WHW-Gepäcktransporte scheinen gut im Geschäft zu sein.


          Lairigmòr Track von Borderli auf Flickr

          Der erste Teil des Lairig Mòr Tracks, bis der Weg nach Westen abbiegt, ist eine Wanderung durch Midges-Wolken. Verzweifelt hole ich Handschuhe und Netz aus den Hosentaschen und mache die Jacke dicht. Interessant sind die verschiedenen Lösungen der mir entgegen kommenden Wanderer: Midgenet, aber Sonnentop und Shorts, und rotgepunktete Arme und Beine; zwei Jungs mit einer großen Sprühflasche bewaffnet; eine Australierin, die versucht, ein kleines rauchendes Feuer zu machen (ihr gebe ich eine Runde Smidge aus)… Dann endlich: Wind! Ich bin skeptisch und behalte meine Montur an. Aber der Wind bleibt, er nimmt sogar noch zu. Jetzt wird es angenehm. Die Wolken verziehen sich, der Wind weht, die Landschaft ist toll, und auf dem guten, wenn auch steinigem Weg komme ich gut voran.


          Lairigmòr Track von Borderli auf Flickr


          Pap of Glencoe von Borderli auf Flickr

          Vor dem Abstieg nach Kinlochleven fülle ich die Wasserflaschen nach und mache eine längere Pause. Jetzt ist es deutlich ruhiger auf dem WHW und ich genieße die Stille und die Aussicht. Ich mache mich an den Abstieg, folge den WHW-Schildern durch den Ort, und beginne mit dem langen, langen Aufstieg zur Devil’s Staircase.


          Pipeline von Borderli auf Flickr

          Dieser Weg, in Richtung Kinlochleven gegangen, ist Gift für Knie und Zehen. Bergauf ist er heute allerdings auch nicht angenehm, weil hier kein Wind weht und viele Insekten unterwegs sind. Außerdem werde ich so langsam müde. Doch ich will noch weiter, raus aus dem Wäldchen, so hoch wie ich heute noch komme. Am Allt a’ Choire Odhair-mhòir ist es dann soweit. Es reicht für heute. Meine Wasservorräte sind schon lange aufgebraucht, ist fühle mich ausgetrocknet, die Midges sind wieder da - ich habe keine Lust mehr. Am Bach fülle ich die Wasserflaschen auf, trinke auch gleich davon, und mache mich auf die Suche nach einem halbwegs geeigneten Platz für das Zelt. Ein paar Meter weiter, etwas abseits des Weges, ist eine einigermaßen ebene Stelle, die gerade groß genug für meine Dackelgarage ist. Ich muss dazu allerdings etwas Heidekraut plattwalzen, Gras gibt es hier nicht. Zur Sicherheit lege ich auf die Plane noch den Packsack des Rucksacks, bevor ich das Zelt aufbaue. Mittlerweile bin ich zu müde zum Essen und quäle mir nur einen Müsliriegel rein. Ich genieße noch eine Weile die Aussicht, entweder hinter dem Fliegengitter des Zeltes oder hinter dem Midgesnet, dann wird es windig. Ja! Freie Sicht, keine Mücken! Dennoch liege ich bald im Schlafsack und bin im Reich der Träume.


          Abendstimmung von Borderli auf Flickr


          Allt a' Choire Odhair mhòir von Borderli auf Flickr




          Freitag, 27. Juli 2012 - Regen, und ein neuer Plan muss her -
          Nachts regnet es so heftig, dass ich sogar davon wach werde. Morgens früh ist draußen eine tolle Lichtstimmung. Zum Glück mit Wind, damit ich sie auch genießen kann.


          Morgenlicht von Borderli auf Flickr


          Morgenlicht von Borderli auf Flickr


          Morgenlicht von Borderli auf Flickr


          Morgenlicht von Borderli auf Flickr


          Licht von Borderli auf Flickr


          Blackwater Reservoir von Borderli auf Flickr

          Pünktlich zum Zeltabbau fängt es an zu regnen. Es ist aber nur ein Schauer. Auf dem weiteren Weg sorgen Schauer und Sonne immer wieder für eine schöne Stimmung und zwingen mich zum stehen bleiben und Staunen. Am Allt a’ Choire Odhair-bhig ärgere ich mich: Direkt am Bach ist eine schöne grüne, ebene, nicht sumpfige Wiese. Hätte ich das gestern Abend gewusst, hätte ich nicht im Heidekraut schlafen müssen. Ich war zwar schon mehrmals hier, aber das war noch zu der Zeit, als ich noch nicht mit dem Zelt unterwegs war. Damals hatte ich noch keinen Blick für geeignete Zeltplätze.

          Oberhalb der Devil’s Staircase erlebe ich die letzten trockenen Minuten dieses Tages.


          Altnafeadh von Borderli auf Flickr


          Glen Coe von Borderli auf Flickr


          Glen Coe von Borderli auf Flickr

          Unterwegs treffe ich Bernhard, einen Briten, der von Land’s End nach John O’Groats wandert, und weiter unten Scharen von frustriert aussehenden WHW-Wanderern in Regenmontur. Mir geht der Regen mittlerweile auch auf die Nerven. Das ist kein Schauer mehr, das hat sich richtig eingeregnet. Von Altnafeadh zur Straße ins Glen Etive schüttet es wie aus Eimern.
          Plan A sah vor, im Glen Etive eine Fotopause zu machen, dann entlang der Straße weiterzulaufen (oder per Anhalter zu fahren) bis Dalness, dort entweder den Weg zum Lairig Gartain oder zum Lairig Eilde einzuschlagen. Unterwegs zelten, dann weiter ins Glen Coe, und mit dem Bus nach Fort William. Nun, bis um Fotostopp komme ich noch. Ja, bei gutem Wetter und weniger Wasser von oben ist das sicher schön hier.


          Buachaille Eite Mòr von Borderli auf Flickr

          Immerhin, es drizzelt nur noch. Ich gehe zurück zur Straße, und laufe weiter. Wieder schüttet es, und dort wo ich hin will, ist alles dunkelgrau. Dreckwetter. Ich diskutiere die Sache mit meinem inneren Schweinehund aus. Habe ich wirklich Lust auf Dauerregen, schlammige Wege, und ein nasses Zelt? Ehrlich gesagt, nein.
          Gut, welche Alternativen gibt es? Bus nach Glencoe, Hostel oder B&B, morgens zurück. Hmm. Oder im Kingshouse Hotel fragen, vielleicht habe ich ja Glück. Ich krame den Citylink-Fahrplan raus und stelle fest, dass ich noch zwei Stunden Zeit habe, bis ein Bus ab White Corries fährt. Also zuerst Kingshouse Hotel.
          Und - Glück gehabt! Ein Einzelzimmer ist noch frei. Ich ziehe sofort ein, deponiere die nassen Sachen zum Trocknen, und mache es mir dann bequem. Der Rest des Tages ist unspektakulär. Ein Bar Meal und Cider lassen diesen Tag, an dem ich definitiv meinen Tiefpunkt hatte, wieder gut aussehen. Und wenn ich mir die Wanderer so ansehe, die im Laufe des späten Nachmittags und abends in die Bar kommen, die sehen alle aus, als hätte man sie durch den Fluss gezogen. War doch die richtige Entscheidung, die Tour abzubrechen. Und morgen? Wie geht es morgen weiter? Ich weiß es noch nicht. Und ich will es auch noch nicht entscheiden. Das mache ich morgen.

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          • Sabine38

            Lebt im Forum
            • 07.06.2010
            • 5368
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            #6
            AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

            Ohhh schön... Das klingt nach Urlaub -- wenn auch einem nassen. Ich muss mich doch irgendwann mal nach Schottland aufmachen, bisher hat doch immer Irland gesiegt wenn ich vor der Wahl stand...
            Uuuups... ;-)

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            • Borderli
              Fuchs
              • 08.02.2009
              • 1734
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              #7
              AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

              Samstag, 28. Juli 2012 - Sieg des Schweinehundes -
              Beim Frühstück überlege ich mir, was ich heute mache. Zur Wahl stehen die gestern abgebrochene Tour, oder aber einfach durchs Glen Coe laufen und ab dem Dorf mit dem Bus nach Fort William fahren. Der innere Schweinehund siegt. Man darf ihm einfach nicht nachgeben; hat man das einmal angefangen, hat man verloren! Also gut, Glen Coe ist es.

              Gut gestärkt und nicht zu früh breche ich vom Kingshouse Hotel auf, und mache zuerst nochmal einen Fotostopp im Glen Etive.


              Buachaille Eite Mòr von Borderli auf Flickr


              Buachaille Eite Mòr von Borderli auf Flickr

              Wieder zurück und über die Straße, und dann laufe ich in einer Gruppe von WHW-Wanderern, lasse mich von ihnen über die Möglichkeiten des Gepäcktransportes belehren (Leute, sehe ich so aus, als könne ich keinen Rucksack tragen??), und werde dann von es gut meinenden Mitwanderern fast auf die Devil’s Staircase gelotst. Nein, nein, da will ich nicht hin, bestimmt nicht. Die hatte ich gestern schon.


              Stacheldraht von Borderli auf Flickr


              Glen Coe von Borderli auf Flickr

              Ein Stück geht es ohne Fußweg direkt an der A82 entlang - ganz schön beängstigend - bis dann ein Weg parallel zur Straße geht. Der ist zwar nass und ein wenig boggy, aber wenigstens ungefährlich. Unterwegs gibt es zwischen den Schauern immer wieder sonnige Abschnitte. Manchmal sogar so sonnig, dass sie zum Pause machen einladen.


              Glen Coe von Borderli auf Flickr

              Die Aussicht vom Pass of Glencoe, wo die alte Glencoe-Straße oberhalb der A82 verläuft, ist toll, und sogar mit Regenpause.


              Pass of Glencoe von Borderli auf Flickr


              Pass of Glencoe von Borderli auf Flickr


              Pass of Glencoe von Borderli auf Flickr


              Glen Coe von Borderli auf Flickr

              Dann wieder ein paar Meter Straße, Trampelpfad, Straße, und ab dem Parkplatz bei den Three Sisters bin ich nur noch abseits der Straße unterwegs.


              Loch Achtriochtan von Borderli auf Flickr

              Die erreiche ich erst wieder beim Abzweig zum Clachaig Inn. Ich bin schon Dutzende Male mit dem Auto oder mit dem Bus durchs Glen Coe gefahren, aber zu Fuß habe ich es noch nicht erlebt. Es ist schön, aber schreit nicht nach einer Wiederholung. Die Straße vom Clachaig Inn bis ins Dorf zieht sich ewig, aber schließlich erreiche ich sogar noch den früheren Bus nach Fort William. Dort angekommen, finde ich im Constantia House (oberhalb von der Bank Street Lodge) ein zwar sehr kleines, aber nettes Einzelzimmer und buche mich für zwei Übernachtungen ein. Am Sonntag ist Pause, beschließe ich. Wie es am Montag weitergeht, entscheide ich dann noch.




              Montag, 30. Juli 2012 - Cona Glen -
              Gestern fiel die Entscheidung: Plan A ist endgültig tot. Plan A sah vor, vom Glen Nevis über Corrour und Rannoch zum Kingshouse Hotel zu laufen und dort am Donnerstagvormittag in den Bus nach Glasgow zu steigen. Die leicht abgeschwächte Version sah vor, das Glen Nevis auszulassen und direkt in Corrour anzufangen. Die Wettervorhersage sieht für Montag und Dienstag zwar recht gut aus, aber für Mittwoch bleibt sie hartnäckig auf „Regen“. Das wäre der Tag, um vom Loch Laidon zum Kingshouse Hotel zum sumpfen. Sumpf hatte ich schon genug. Das Glen Nevis hat mich traumatisiert… Einen Teil der Strecke kenne ich schon. Irgendwie habe ich darauf keine Lust.
              Warum nicht etwas anderes, mir noch nicht bekanntes? Ich kaufe mir im Nevisport die OS Karte Nummer 40 und finde, dass der Weg von Corran nach Glenfinnan einen schönen Abschluss der Tour darstellen könnte.

              Morgens gemütlich frühstücken, mit dem Bus nach Corran, mit der Fähre (Fußgänger bezahlen nichts) über den Loch Linnhe, und schon laufe ich im Drizzle und in Gesellschaft vieler Midges zur Inverscaddle Bay. Als ich die Straße am Wegweiser nach Glenfinnan verlasse, sehe ich die letzte Person für die nächsten anderthalb Tage. Schön ist es hier! Der gute Track macht es möglich, die schöne Landschaft richtig zu genießen. Im unteren Teil des Cona Glen gibt es einige Wiesen am Fluss, die zum Campen einladen.


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr

              Ich gehe aber, nach einigen sonnigen Pausen, weiter und weiter, bis ich feststellen muss, dass es hier oben keinen guten Zeltplatz gibt. Noch mal Heidekraut oder Sumpf muss nicht sein, außerdem habe ich ja Zeit. Ich drehe um, und bin bald darauf an einem kleinen Stück halbwegs ebener Wiese am Fluss.


              Cona Glen von Borderli auf Flickr

              Ich habe das Zelt schon aufgebaut, und will gerade einen Hering versetzen, als mich etwas am Handgelenk zwickt. Ungläubig sehe ich die Ameise an, die da sitzt. Sehe nach unten - eine Ameisenstraße. Die einzige weit und breit, vermutlich, und ich baue dort mein Zelt auf. Ich habe seit meiner Kindheit eine ausgeprägte Abneigung gegen Ameisen. Also Zelt abbauen und ein paar Meter weiter aufstellen, dabei nach Ameisen suchen. Gut, Entwarnung. Ich richte mich im Zelt ein, koche, und mache es mir draußen gemütlich.
              Der Tag war perfekt, vom Drizzlewetter am Vormittag mal abgesehen. Cona Glen ist wirklich schön, mit einem Fluss, Wasserfällen, Wäldchen, Wiesen, und netten Hügeln rundherum. Und schön menschenleer außerdem. Abends hört der Wind auf, und die Midges treiben mich ins Zelt.



              Dienstag, 31. Juli 2012 - Endspurt -
              Ist das hell im Zelt! Ich riskiere einen Blick nach draußen: Blauer Himmel, vereinzelte Wölkchen, kein Wind. Zeltabbau also wieder in voller Montur, davor Frühstück im Zelt.
              Ich schlendere weiter auf dem Landrovertrack, vorbei an einem einsamen Haus (Bothy? Jagdhütte?), und bin froh, dass ich gestern umgekehrt bin. Mit zelten wäre das hier nichts geworden, jedenfalls nicht so schön wie auf der Ameisenwiese. Auch hier oben ist das Cona Glen schön.


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona Glen von Borderli auf Flickr

              Nur etwas Wind dürfte so langsam mal aufkommen! Es ist warm, und diverse beißende Insekten piesacken mich. Eine Pause ist nicht möglich, selbst Fotografieren ist mit viel Gefuchtel und Schimpfen verbunden.


              Cona Glen von Borderli auf Flickr

              Vor Ruidh Meall Daimh wird der sehr gute zu einem sehr rumpeligen Landrovertrack, der dann fast am höchsten Punkt von einem Pfad abgelöst wird. Der ist mal gut, mal nass, mal sumpfig - also abwechslungsreich.


              Cona Glen von Borderli auf Flickr


              Cona River von Borderli auf Flickr


              Abstieg nach Glenfinnan von Borderli auf Flickr

              Abwechslungsreich sind auch die Insekten, die sich auf mich stürzen.
              Stürzen, das ist das Stichwort: Beim Abstieg, kurz bevor der Pfad bei Dail Lagach zu einem guten Weg wird, zieht es mir im Matsch die Füße weg und ich lande auf dem Hintern. So kurz vor dem Ziel …


              Endspurt von Borderli auf Flickr

              Der Rest ist langweilig. Ein Weg bis zu einem Parkplatz, ein Lift bis zum Visitor Center, und Straße bis zur Railway Station. Unterwegs habe ich kulinarische Phantasien über etwas Essbares im „Dining Car“, also in dem Lokal im Eisenbahnwagen. Ein gekühltes Getränk, dann Kaffee, und etwas Süßes, Kuchen oder Scones oder so was, das wäre gerade das Richtige. Allerdings habe ich keinen Hunger mehr, als ich ankomme. Ich bummele ein wenig herum, halte einen Schwatz mit Leuten, die noch ganz aufgeregt sind, weil sie die Dampflok gesehen haben, und stehe dann wieder vorm Dining Car. Immer noch kein Hunger, aber als ich die Infotafel lese, fühle ich mich alt: Der Wagen fuhr früher auf der Strecke Fort William - Mallaig, und wurde Anfang der 1990er Jahre aus dem Verkehr genommen. He, in diesem Museumswagen bin ich 1985 und 1986 noch gefahren …
              Der Zug nach Fort William kommt irgendwann, und dann laufe ich zur Campsite im Glen Nevis. Abends gibt es ein Barmeal, und Cider dazu.

              Den Mittwoch verbringe ich mit Nichtstun bei schlechtem Wetter, und am Donnerstag trete ich die Heimreise an. Wieder ist ein Urlaub vorbei.

              Ich muss mich mal mit der Halbinsel Ardnamurchan auseinandersetzen. Der Ausflug ins Cona Glen hat mir richtig gut gefallen, und ich bin sicher, dass es dort außer Sanna Beach und Ardnamurchan Lighthouse noch ein paar schöne Aussichten gibt.

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              • Hobbyhiker
                Anfänger im Forum
                • 17.05.2012
                • 49
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                #8
                AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                Sehr schöner Bericht und super Bilder!

                Da wünsch ich mir doch glatt nen bisschen Zeit um auch wieder in Schottland rumzulaufen

                P.s habe letzten Herbst Dank deines Beitrags bei Mrs Mary McDonald auf Harris genächtigt und glaube ein besseres B&B ist schwer zu finden (Wahnsinns Gebäck zur "tea time" und irres Frühstück), vor allem wenn man Dank seiner leicht mitgenommenen Wanderausrüstung nen sehr günstigen Preis bezahlt (vermute ich mal).

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                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 12367
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                  #9
                  AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                  Hallo Borderli,

                  ein schöner Reisebericht. In England und Irland war ich schon, wenn auch nicht zum Trekking, aber Schottland kenne ich ( noch) garnicht. Du hast es nahegebracht mit einem wohltuend flüssigen und fehlerfreien Schreibstil und dem Talent für gute Fotos.
                  Gruß Ditschi

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                  • dooley242

                    Fuchs
                    • 08.02.2008
                    • 2096
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                    Toller Bericht und ebensolche Fotos. Gefällt mir wirklich gut.
                    Gruß

                    Thomas

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                    • Pfad-Finder
                      Freak

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                      • 18.04.2008
                      • 11916
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                      #11
                      AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                      Sehr schön.-

                      Ist Dir beim Abstieg nach Glenfinnan eigentlich gar kein Wasserkraftwerk oder eine Rohrleitung östlich vom Weg aufgefallen? 2008 war die Anlage gerade im Bau, und es gab lokal ziemliche Aufregung wegen der "Umweltverschandelung".

                      OT: Bei Sainsbury haben sie vermutlich nur deshalb so geguckt, weil der große Rucksack doch schon im Juni da war.
                      Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 30724
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                        Schöner Bericht. Hat mir sehr gut gefallen.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • LeMonde
                          Gerne im Forum
                          • 06.07.2011
                          • 77
                          • Privat

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                          #13
                          AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                          Eigentlich wollte ich mir nur ein Paar Bilder von Schottland angucken. Nun hat dein Bericht mich aber doch fast um meine Mittagspause gebracht!

                          Ich merke gerade das erste Mal, dass ich Schottland so richtig vermisse, weil ich mich da aus unerklaerlichen Gruenden irgendwie zu Hause gefuehlt habe. Liegt vllt. einfach daran, dass ich gerade weit weg von der europaeischen Kultur bin und Phnom Penh nicht gerade sehr viel Gruen zu bieten hat So ein kleiner Abstecher in die Berge wuerde jetzt, glaube ich gut tun! Aber dein Bericht hat mir auch so das eine oder andere "Schottlandgefuehl" beschehrt. Vielen Dank dafuer! ;)
                          bjoernbloggt.wordpress.com

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                          • Hunter9000
                            Dauerbesucher
                            • 02.06.2012
                            • 671
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                            Wie ueblich ein sehr guter Reisebericht mit schoenen Bildern. So verfuehrt man Leute dazu, nach Schottland wandern zu gehen

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                            • Komtur
                              Alter Hase
                              • 19.07.2007
                              • 2818
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                              Ein schöner Bericht und feine Fotos. Danke dafür.
                              Den Cona Glen kannte ich bisher noch nicht. Sieht interessant aus.

                              .
                              Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

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                              • Cattlechaser
                                Dauerbesucher
                                • 04.08.2010
                                • 848
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                                Ahh, ein Bericht von Borderli.

                                Liebe Borderli, wieso wusste ich denn bereits seit Monaten, dass du es in diesem Jahr nicht aushalten wirst drei- (oder zwei-?) mal nach Schottland zu fahren und nicht trekken zu können? Irgendwie berechenbar, diese Schottlandliebhaber. Danke für den schönen und wirklich nacherlebbar geschriebenen Bericht über eine tolle Gegend von Schottland, die ich im April auch sehen konnte.

                                Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                                [/url]



                                Kleine Anmerkung:

                                Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
                                Vorgeplänkel:

                                Da mein Flug erst am Abend startet, arbeite ich bis zum frühen Nachmittag und setze mich dann in Richtung Hahn in Bewegung. Der Flieger ist voll, und, wie sollte es anders sein, sind in den Reihen direkt vor und hinter mir Kleinkinder, die fast den ganzen Flug über weinen, krakeelen, schreien. Ich hatte mich so auf ein Nickerchen im Flugzeug gefreut, aber die kleinen Sirenen übertönen sogar die Musik des MP3-Players.
                                Abgehen davon, dass ich grundsätzlich nicht mit Ryanair fliege, wenn es sich nicht absolut vermeiden lässt: Das hinter dir hätten wir sein können.

                                EDIT: Das Cona Glen kommt ganz oben auf meine Liste!

                                Danke für den Bericht

                                Ulf
                                Magie ist Physik durch Wollen. www.uhempler.de

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                                • Knopp
                                  Anfänger im Forum
                                  • 15.02.2012
                                  • 10
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                                  Sehr schöner Bericht und ganz tolle Bilder. Und: Dann haben wir uns auf der Campsite am 25. doch gesehen. Bevor wir am 26. abreisten, lagen wir mit unserem Robens-Tunnel ca. 10 meter luftlinie auf der campsite von dir entfernt, nachdem wir aus dem Glen kamen. :-)

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                                  • RockingKatja
                                    Erfahren
                                    • 21.03.2012
                                    • 215
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                                    Toller Bericht und wunderschöne Fotos! Und mach Ardnamurchan! War dort schon wandern und es ist einfach wunderschön
                                    Kate-ventures - My adventures on the road

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                                    • Borderli
                                      Fuchs
                                      • 08.02.2009
                                      • 1734
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                                      Vielen Dank für die "Blumen"! Freut mich, dass euch der Bericht gefallen hat.


                                      Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                      Sehr schön.-

                                      Ist Dir beim Abstieg nach Glenfinnan eigentlich gar kein Wasserkraftwerk oder eine Rohrleitung östlich vom Weg aufgefallen? 2008 war die Anlage gerade im Bau, und es gab lokal ziemliche Aufregung wegen der "Umweltverschandelung".

                                      OT: Bei Sainsbury haben sie vermutlich nur deshalb so geguckt, weil der große Rucksack doch schon im Juni da war.
                                      Ah so, das erklärt einiges. Die "grüne Schrankwand" war im Juni dort und die Leute haben mich so seltsam angeschaut, weil sie einen so kleinen Rucksack nicht gewöhnt sind...

                                      Ja, das Wasserdingens ist mir aufgefallen. Der Pfad bergab endete ganz plötzlich in einer steilen Böschung zum "guten" Weg, und rechts davon war ein Schild, das vor tiefem Wasser warnt, und irgendeine Konstruktion, die aussah wie ein großes Wasserbecken. Pipelines habe ich keine gesehen, die sind wohl gut versteckt, aber der Fluss war fast gänzlich trocken.


                                      Zitat von Cattlechaser Beitrag anzeigen
                                      Ahh, ein Bericht von Borderli.

                                      Liebe Borderli, wieso wusste ich denn bereits seit Monaten, dass du es in diesem Jahr nicht aushalten wirst drei- (oder zwei-?) mal nach Schottland zu fahren und nicht trekken zu können? Irgendwie berechenbar, diese Schottlandliebhaber.
                                      Echt? Bin ich so berechenbar??

                                      Und ja, Cona Glen ist definitiv einen Ausflug wert. Der Landrovertrack verschandelt zwar dort, wo er neu angelegt wurde, die Landschaft, aber davon ist rundherum noch so viel übrig, dass es diesen hässlichen Weg ausgleicht.


                                      Zitat von Knopp Beitrag anzeigen
                                      Sehr schöner Bericht und ganz tolle Bilder. Und: Dann haben wir uns auf der Campsite am 25. doch gesehen. Bevor wir am 26. abreisten, lagen wir mit unserem Robens-Tunnel ca. 10 meter luftlinie auf der campsite von dir entfernt, nachdem wir aus dem Glen kamen. :-)
                                      Ich gebe zu, ich muss passen... Ich habe nicht allzu arg auf die Nachbarschaft geachtet.
                                      Gibt es einen Bericht? Und Fotos??


                                      Zitat von RockingKatja Beitrag anzeigen
                                      Toller Bericht und wunderschöne Fotos! Und mach Ardnamurchan! War dort schon wandern und es ist einfach wunderschön
                                      Hast du "Geheimtipps"? Irgendwas (außer Sanna, dem Lighthouse, und den Singing Sands) was man unbedingt sehen sollte?

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                                        Anfänger im Forum
                                        • 15.02.2012
                                        • 10
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [UK] Midges füttern in Lochaber

                                        Wird noch nachgereicht. Ja, wie gesagt. 10 meter... vom Shop auf die wiese...robens-tunnel in beige am Fluss. Da hatten wir ja doch richtig glück was das wetter betrifft.

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