nahrung aus der natur

[porz]

hallo !

mal ne frage : gibt es irgendwelche faustregeln für essbare wildpflanzen ?
farbe, geruch, geschmack oder so ?
und kann man alle insekten / würmer essen, oder gibt es giftige?

schonmal schönen dank !

[Moosmann]

AW: nahrung aus der natur

...also bei manchen südamerikanischen Tausendfüsslern würde ich vorsichtig dosieren

[Scrat79]

AW: nahrung aus der natur

Klar gibt's ne Faustregel: Isst du's und bist hinterher tot, wars giftig.
Oder suchst du nach einer Regel nach dem Motto "je grüner desto giftig"?

[lina]

AW: nahrung aus der natur

Doldenblütler würde ich auch stehenlassen.

Ansonsten: Nimm an einem Seminar teil und/oder guck in Bücher
(bei Pilzen sind Zeichnungen geeigneter als Fotos).

Z.B. dieses finde ich ganz ok: Detlev Henschel: Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen, Kosmos Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 978-3-440-09154-8
weil:
- Er führt giftige Doppelgänger auf
- Er verbannockt alles Mögliche und nutzt einen Trangia
- Es gibt einen Kalender
- Er vertritt die Meinung, dass Anschauen besser ist als Anlesen

Dann informier Dich über die Flora Deines jeweiliges Reisegebiets.

Und schließlich sammle nur das, was Du kennst (und was nicht unter Naturschutz steht, selbstverständlich).

[Miraculix]

AW: nahrung aus der natur

kann folgende Seiten empfehlen:
http://www.essbare-wildpflanzen.de

da gibt es monatlich aktuelle Tipps, zu dem, was Mutter Natur gerade bietet.


Ausserdem finde ich folgendes Taschenbuch nicht schlecht:
Essen aus der Natur - Kräuter, Beeren, Pilze sammeln und verwenden
ISBN 978-3-86851-021-8
16,90 €
- enthält Farbfotos
- nach Blütezeit sortiert
- Merkmale und Verwechslungsgefahr
- Inhaltsstoffe und Geschmack
- Verwendung
- Wissenswertes, Historisches und Anekdoten

[Jani]

AW: nahrung aus der natur

empfehlenswerte Lektüre:
"Essbare Wildplanzen", Steffen Guido Fleischhauer, AT-Verlag, ISBN 978-3-03800-335-9

Gruß

Jani

[Moosmann]

AW: nahrung aus der natur

Im "Überlebensbuch" von Emile J. Niklas wird eine etwas esoterisch anmutende Praxis, die "Instinkto-Methode" propagiert, wonach man sich die intuitiv geleitete Erfahrung aneignen könne, Pflanzen in essbare und ungenießbare zu scheiden. Er sagt, man müsse mindestens ein halbes Jahr von Rohkost leben, um die nötige Sensibilität zu erlangen. Was bedeutet, dass ich sie nie erhalten werde... Aber abgesehen von der insgesamt fragwürdigen These, ich glaube, man kann sich anhand von Erfahrung und Intuition schon in gewissem Maße an genießbare Gewächse rantasten. Ich habe in mir unvertrauter Umgebung anhand von kleinen Geruchs- und Geschmacksproben manche Pflanzen als eindeutig angenehm empfunden, verzehrt (etwa als Suppe oder Spinat - kochen minimiert i.d.Regel das Risiko) und nachher zu Hause festgestellt, daß es sich in der Tat um Speisepflanzen oder deren wilde Verwandte gehandelt hat. Roh giftige/ungenießbare Gewächse, die gekocht schmackhaft sind (z.B. Kartoffel, Maniok) entgehen einem so natürlich...
Wenn es für Regionen, über deren speisekompatible Vegetation man im Vorfeld nicht viel herausfinden kann, eine systematischere Merkmalsliste o.Ä. gäbe, fände ich das auch interessant. Lediglich die einzunehmende Dosis zu steigern, abzuwarten und wieder zu steigern, halte ich insgesamt für keine praktikable Methode.

[Scrat79]

AW: nahrung aus der natur

Und dann mach mal Pilzsoße aus Knollenblätterpilzen.
Keine Ahnung ob die gut und bekömmlich schmecken.
Der Gaumen freut sich vielleicht sogar.
Nur wenn die Leber kollabiert wirst du den Fehler nicht weiter sagen können.

[Moosmann]

AW: nahrung aus der natur

...indeed. Kommen noch die Gewächse mit Cross-Indikationen hinzu (siehe Schopftintling + Alkohol +- 3 Tage etc.). Pilze sind aber auch ein spezielles Thema. Bei z.B. Kräutern/Gräsern dürfte die Erfolgsquote höher sein. Bei Wurzeln - wer weiß? Trial&error-Verfahren bleiben letztendlich immer riskant, mal mehr, mal weniger...

Neben der typischen Survivalliteratur sind übrigens diverse Wildpflanzen-Kochbücher auch ganz hilfreich - da finden sich auch mal exotischere Pflanzen als immer nur Giersch, Mädesüß und Kollegen. Z.B: "Meine Wildpflanzenküche" von Jean Marie Dumaine - einfallsloser Titel, aber sehr professionelle und auchg experimentelle Verwendung von wilden Zutaten...

PS.: so wie Knollenblätterpilze riechen, würde man sie nach der Instinkt-Methode (deren Verfechter ich insgesamt nicht bin) niemals probieren...

[LihofDirk]

AW: nahrung aus der natur

Doldenblütler würde ich auch stehenlassen.

Nun ja,
wilde Möhre sollte man erkennen, die nährt richtig.

Ansonsten je nach Region wild oder eventuell ausgewildert: Fenchel, Petersilie, Dill, Kümmel, Anis, ...

Also ein paar Doldenblüter würde ich schon ernten.

[porz]

AW: nahrung aus der natur

Klar gibt's ne Faustregel: Isst du's und bist hinterher tot, wars giftig.
Oder suchst du nach einer Regel nach dem Motto "je grüner desto giftig"?

genau, suche solche regeln und zwar für deutsche flora und fauna

[LihofDirk]

AW: nahrung aus der natur

genau, suche solche regeln und zwar für deutsche flora und fauna

Na dann vergleich doch nur mal Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitloser. Die ähneln sich so sehr (optisch), da hilft keine Daumenregel. Man muß die Pflanze sicher erkennen, bzw. Wissen wo die entscheidenden Merkmale sind. Und da hilft nur lernen und üben.

Die Liste läßt sich dann beliebig Fortsetzen:
Vogelmiere - Ackergauchheil
Schafgarbe - gefleckter Schierling

um nur mal zwei beliebte Salatkräuter zu nennen.

[lina]

AW: nahrung aus der natur

Schafgarbe ist ja noch prägnant im Vergleich zur wilde Möhre oder Wiesenkerbel.
Deswegen schrieb ich, Doldenblütler lieber stehen zu lassen.

[Torres]

AW: nahrung aus der natur

Solche Regeln gibt es nicht. Nahrung aus der Natur zu erhalten, erfordert Erfahrung und fundiertes Wissen. Kommst Du aus einem kleineren Ort oder einer Großstadt? In einem kleineren Ort wird es sicherlich noch Menschen geben, die Wildpflanzen sammeln oder zumindest kennen. Dann geh mit dieser Person ein paar Mal los, damit Du die Pflanzen erkennst. Spezialisiere Dich am Anfang auf wenige Pflanzen und lerne, wann und vor allem wo auf welchem Boden sie wachsen. Später können dann andere Pflanzen dazu kommen.

Wenn Du auf diese Weise lernst, wirst Du feststellen, dass sich Deine Sehgewohnheiten ändern. Du wirst bestimmt Pflanzen sofort erkennen, an denen Du vorher achtlos vorbei gelaufen bist. Das gilt natürlich auch für Bäume mit essbaren Früchten etc.

[krupp]

AW: nahrung aus der natur

morgen ;)

also ich kann dir auch das buch "essbare wildpflanzen" aus dem AT verlag emfehlen.
http://www.amazon.de/Essbare-Wildpflanzen-Arten-bestimmen-verwenden/dp/3038003352/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1312955468&sr=8-1

hab das seit ende mai und schon viele schöne stunden damit verbracht.
es ist super gegliedert, also die buchstrucktur ist einfach klasse.
ist nicht alphabetisch geordnet sondern nach ähnlichkeit, also zb blattstrukturen,
zusätzlich gibts dann auch querverweisse auf ähnliche (giftige) pflanzen
die nochmal ein eigenes kapitel haben.
finde die pflanzenbeschreibung super, dazu skizzen und bilder,
und auch was man davon essen oder ernten kann und zu welcher jahreszeit ect pp.
ich lehne mich mal weit aus dem fenster und behaupte das dieses
eines der besten pflanzenbücher ist und man ausser diesem erstmal kein weiteres braucht.
ich hab das bei uns im bücherkaufhaus gekauft und konnte also auch mit anderen
vergleichen und es hebt sich wirklich extrem ab.
hab da sicherlich 2h die bücher quergelesen und dann dieses gekauft.

kostet um die 20.- würdes dir emfehlen.
zumal jetzt im herbst die "ernte"zeit losgeht ^^
ich zb bin scharf auf diverse wurzelgemüse, speziell pastinaken (glaube) ich
schon gefunden zu haben und von denen werd ich in den näxten wochen welche ausbuddeln....

auf jedenfall schau genau hin es gibt viele verwexlungsmöglichkeiten,
der klassiker ist sicherlich maiglöckchen und bärlauch.
aber auch was ich zb zuerst für wilde möhre gehalten hatte war am ende
(vermute ich) schierling...
auf dem ersten blick 2 sehr ähnliche pflanzen.
da ist aber dieses buch wirklich super detailreich beschrieben

im übrigen sind auch bäume und die verwendung beschrieben (rinde, früchte,blätter)
was ich auch in keinem der vergleichsbücher so gefunden hatte.

also nochmal, ich kann dir das buch nur wärmstens emfehlen :-)
ist im ürbigen a5 format und so 2-3 cm dick, also kann man auch mitschleppen...

kleiner edit noch wegen dem post über mir,
das ist ein guter tip, ich habe zb bei uns in der region 2 kräutergärten beim knipsen
nebenbei entdeckt dafür hatte ich aber bisher keine zeit, fällt mir nur auch grad ein.
sowas ist sicherlich sehr emfehlenswert. oder zb ein botanischer garten wenns den bei dir
in der stadt gibt. unserer hat neben exotischen pflanzen auch sämtliche heimische arten
was ich anfangs garnicht erwartet hatte.

[porz]

AW: nahrung aus der natur

DANKE für die vielen tipps !

werde ich mir mal alles zu gemüte führen !