Kaufdatum: 07.2009
Hersteller: Tarptent
Modellbezeichnung: Scarp1
Modelljahr: 2009
Unverbindliche Preisempfehlung: 329 € ohne Crossing Poles (sind nicht in D erhältlich)
Habe es incl.Crossing Poles direkt bei Tarptent/USA bestellt.Versandgebühren,Zoll und Einfuhrsteuer erleichtert hat es dann 340 € gekostet.
max. Personenanzahl: 1
Zelttyp: Tunnelzelt
Bewertung der Verarbeitungsqualität: gut
Bewertung des Komforts: gut (nach einigen Touren: sehr gut!)
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): gut / anfangs nicht unter 10min (jetzt geht es auch in 3-5min)
Alter Testperson: 31-40
Körpergrösse Testperson (in cm): 182
Körperstatur Testperson: kräftig,groß
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson: (1-wenig bis 7-hoch): 4
Gewichte:
Außenzelt: 682g
Innenzelt: 380g
Zentralbogen: 183g
Packsack: 18g
Heringe: 21cm 6x15g 90g
Packsack Heringe: 2g
Zusatzbögen: 2x172g 344g
Nahtversiegelung: 44g Silnet
AZ+IZ: 1355g/1699g incl. Crossing Poles.
Material:
Außenzelt:Nylon-silikonbeschichtet (Silnylon)
Innenzelt: Nylon/Moskitonetz
Boden: Nylon PU-beschichtet
Hauptbogen: EASTON 7075-T9.340 9mm/6 Segmente a 456mm,1 Segment 360mm
Zusatzbögen: EASTON 7075-T9.344 9mm/8 Segmente a 494mm
Abspannleinen: Spectra-reflektierend
Zipper: YKK
Abmessungen:
im Packsack: 51x10cm
Innenzelt: L 218/B 81/H 99cm (mehr als 92cm sind es nicht!IMO für meine Größe völlig ausreichend.)
Warum dieses Zelt?Grundsätzlich sollte es flexibel zu benutzen sein.Habe großen Wert auf die nordische Bauweise gelegt,also AZ u.IZ zusammen auf/abbauen zu können.Zudem mag ich es nicht,wenn es im Zelt unnötig bei niedrigeren Temperaturen durchpfeift.
Zusätzlich kann ich die Crossing Poles bei Sturm und/oder Schneefall benutzen.
Wenn es wärmer ist kann ich nur den Shelter als "Tarp" benutzen.Natürlich ist das dann für ein Tarp schon schwer und trotzdem mit 865g noch gut tragbar.Wobei das Wichtigste Kriterium der mögliche "Linksaustieg" war.Bin es von meinen anderen Zelten über die Jahre gewohnt,nach links auszusteigen und habe auch meine Schlafsäcke mit Linkszip.
Ich meine das so,daß ich auf der linken Seite in Höhe des Oberkörpers den Ausgang vom habe und ich mich nicht ans Fußende "rollen" muß um aussteigen zu können.
Diesen Ausstieg bei einem Single Tent,mit der (angegeben) Innenhöhe des Scarp1 zu finden,gestaltete sich sehr schwierig.
Somit habe ich,natürlich nach ausführlicher Recherche,einfach mal "auf gut Glück" bestellt...einer muß sich halt opfern
Nach ein paar Nächten meine Erfahrungen und die Bilder:

Zum Größenvergleich die 1Liter Platypus
Der Lieferumfang
Crossing Poles
...natürlich feinste EASTON-Alulegierung
6x Easton Aluminum Tent Stake
Die Spitze ist sehr stabil und selbst in hartem,steinigen Boden nicht krumm zu kriegen.

Der Kopf eines Erdnagels hatte sich beim Herausziehen aus dem festen Boden gelößt.Davon hatte ich schon in einer Globi-Bewertung des Meru-Nachbaus gelesen.Ärgerlich,daß es beim Original auch passiert.
Habe den Kopf mit Endfest300 eingeklebt.Seit dem keine Probs!
Der Aufbau


Es gibt keine klassischen Schlingen oder Ösen,auch wenn es die Bilder vermuten lassen und somit wird der Erdnagel in die Abspannleinen eingedreht.Macht das Zelt flexibel und beweglich.
Nun mal aufgebaut und abgespannt von allen Seiten
Hier kann man schön sehen,wie dünn das Material ist.

Damit es schön "glatt" steht,braucht es ordentlich Spannung.

Auf jeder Seite des Hauptbogens ist eine Schlaufe zur zusätzlichen Befestigung von Abspannleinen.

Die obere Schlaufe zur Durchführung eines Crossing Poles.Macht das Zelt insgesamt steifer,somit Schneelast und Sturm fester.Konnte ich noch nicht testen,da weder Sturm noch Schnee zur Verfügung waren.

Der Kreis ist rund!
Schlaufe zur möglichen Abspannung mit einem Trekkingstock z.B.bei Schneelast.
Die Abspanngurte für die Crossing Poles.


Die Belüftung.

Hier auf "Durchzug" gestellt.Funzt prima!

So soll man bei größeren Windgeschwindigkeiten,die Belüftung schließen können...wie das mit normaler Menschenhand funktionieren soll,bleibt mir ein Rätsel
Habe es selbst mit kleinen Stöckchen nicht geschafft,die winzige Gummibandschlaufe durchzufädeln um dann den Karabiner einzuhaken.Bei plötzlichem aufkommenden Sturm sieht man ganz schön alt aus.Völlige Fehlkonstruktion!
Habe nun jeweils eine kleine Schlaufe aus 1,5mm Dynema drangetütelt.Jetzt läßt sich die Schlaufe mit einem Hering gut durch stecken und am Karabiner einhaken.Ein Kompromiss,geht aber!

Da die Zipper auch sehr filigran ausgelegt sind,habe ich mir auf der linken Seite die besser zu greifenden 1g Zipper-Anhänger drangefummelt.Gerade im Dunkeln habe ich kein Nerv fürs ewige Ertasten...gerade wenn es an anderer Stelle mächtig drückt
Hat sich bewährt!

Hinter den unteren Zipper-Garagen (ich nenne das mal so) befindet sich auf jeder Seite ein Blitzverschluß.Ein Tribut an die unter Spannung stehende Konstruktion...die Zipper würden dieser wohl auf Dauer nicht Stand halten können und werden somit geschont.Zudem fällt die "Tür",bei Regen z.B. nicht gleich auf das Innenzelt und man hat durch den Zip-Schlitz auf die dahinter liegenden Dinge einen schnellen Zugriff.
Habe öfters den Blitzverschluss vergessen zu schließen...oder war einfach zu bequem.Dem Reißverschluß hat das nicht geschadet und er hat die Spannung gut übertragen.Der geschlossene Blitzverschluß erhöht IMO trotzdem die Lebensdauer des Reißer.



In der Apside liegt mein GoLite Quest 72Liter
Die Haken/Schlaufen Tür-Befestigung.

So geht's auch...

...oder so mit Crrossing Poles,wenns mal schnell gehen soll.Einfach einen Knoten um den Spanngurt machen.Allerdings muß man bei der Innentür weiterhin wickeln oder hängen lassen
Das Ganze nun mit den Crossing Poles

Nun sieht man auch die "freistehenden Konstruktion",welche nur bedingt eine ist.
Ist Sie!Selbst stehend ist die Konstruktion nicht.Die Ecken müssen Trotzdem abgespannt werden um das Zelt auf Spannung zu bekommen.

Ich hatte zumindest Bedenken,daß die Crossing Poles bei Bewegung durch Sturm aus den Ösen rutschen könnten,wenn nur ein Stein an Stelle eines Erdnagels die Ecke sichert.Das wäre ja wohl u.a. der Sinn einer freistehenden Konsruktion bei felsigem Untergrund.Mit einem Erdnagel bekommt man das Zelt nun mal besser abgespannt.Will mich aber da nicht festlegen.Muß ich noch mal probieren.Der Winter steht ja quasi vor der Tür.
Hatte es nun auch im Wintereinsatz.Die Crossing Poles halten durch die Spannung des AZ und die Abspannung über die Heringe problemlos.Bei tiefem Schnee braucht man entsprechende Schneeheringe um es abspannen zu können.Ist allerdings bei den meisten anderen Zelten auch der Fall.Behelfen konnte ich mir auch mit einem kurzen Baumstamm.An Stelle eines Herings habe ich einfach in das "Abspanndreieck" gelegt und mit Schnee bedeckt.Hält bombig!Kann man auch durch einen entsprechend großen Stein ersetzen.Somit im alpinen Gelände auch nutzbar.

Den Zweiten Bogen muß man oberhalb spannen,da unterhalb verlegt das Zelt durch die Spannung eine Asymmetrie bekommt.


Weiter nach unten geht das AZ nicht abzuspannen.Beim Wintereinsatz möglicher Weise problematisch...?
Der Wintereinsatz hat gezeigt,daß das Anhäufen von Schnee um das AZ das Einwehen verhindert.Hat bei mir prima gefunzt.Somit ist es IMO auch für gemäßigte Wintertouren geeignet.
Das Innenzelt
Im oberen Bereich ist Moskitonetz vernäht.Sorgt für eine gute Ventilation!
Fußbereich

Kopfbereich.Ohne Crossing Poles hängt der Himmel etwas herunter.Zusätzliche AZ-IZ Verbindungen wären hier wünschenswert!

Zum Vergleich mit einer NeoAir Large.Die angegebene Länge von 218cm und 81cm Breite sind realistisch.Der Nylon-Boden ist ziemlich rutschig und so bin ich,leicht abschüssig gelegen,über mit der NeoAir samt 5mm Globi-EVA nach unten gerutscht.Ein paar Tropfen Freesole auf die Unterseite der EVA sollten das Problem beheben.

Im Himmel sind rechts und links jeweils ein Haken angebracht. (Wäscheleine,Halter für schnell zu erreichende Dinge usw.)


Die zweifach Silnet-Terpentin versiegelten Nähte (Dank an hikingharry!).Wichtig auch an den Ecken der Bodenwanne!Die Versiegelung ist keine Meisterleistung von mir,klar!Zu meiner Verteidigung muß ich sagen das das Silnet erst am Vorabened der Tour bei mir eingetroffen ist (Dank an extremtextil.de) für die gerade noch rechtzeitige Lieferung aus altem Bestand.Es wurden,auf Grund mangelnder Klebeleistung von Silnet, sämtliche betreffende Mengen von den Händlern zurückgerufen und es war nichts vor 4Wochennzu bekommen.
Also habe ich mit beginnender Dämmerung mit der ersten Versiegelung,über Kopf,zwichen IZ und AZ kriechend begonnen.Das Resultat sieht man nun.Egal,die Nähte sind dicht!
Sind sie weiterhin und das AZ ist dicht...auch nach heftigem Regen!
Ein paar Blicke unter das Dach.
Was mir gut gefallen hat:
Das Zelt ist für eine Doppelwandkonstruktion und dem dafür gebotenem Platz mit den zwei Apsiden recht leicht.
Die Möglichkeit durch die zwei Eingänge von rechts oder links ein/auszusteigen oder die Gear im Zelt zu platzieren.Auch die Trocknung des Materials nach Regen geht durch die somit äußerst effektive Be-und Entlüftung sehr schnell.
Die Lüftung funktioniert grandios!Nicht ein Hauch von Feuchtigkeit an der Innenseite des AZ.Selbst nach einer Regennacht,kein bis minimaler Kondens.Respekt,das hatte ich nicht erwartet da ich es von meinen anderen Zelten nicht gewohnt war.Nicht zu Letzt tragen auch die vernähten Moskitonetze im oberen Bereich des IZ und das recht hoch gezogene AZ dazu bei.
Durch die Kombination der zusätzlichen Crossing Poles habe ich die Möglichkeit,daß Zelt 4Jahreszeiten tauglich zumachen...hoffe ich.Muß noch probiert werden.
Bei Bedarf kann ich nur das AZ als "Tarp benutzen.
Der Aufbau geht mit jedem mal,naturgemäß,ein wenig schneller.So sind von mir angegeben zehn Minuten auf das "Erste mal" bezogen gewesen.
Es geht deutlich schneller und sollte mit zunehmender Übung locker unter 3Minuten (ohne Crossing Poles) stehen.
Jepp!
Was mir nicht so gut gefiel:
Sämtliche Nähte mußten versiegelt werden.Das habe ich auch vorher gewußt,mir nur nicht so aufwendig vorgestellt.Bei einem nächsten Zeltkauf werde ich mir auf versiegelte Nähte achten um mir diese "Sauerei" zu sparen.
Die popelige und letztendlich unbrauchbare Verschluß-Möglichkeit der Lüftung ist natürlich ein Manko.Gerade wenn es "waagerecht" regnet oder schneit.So muß ich mir eine andere Lösung einfallen lassen,mal sehen.
Die Karabiner sind sehr schwergängig und lassen sich durch ihre geringe Größe auch nicht wirlkich gut bedienen,rutschen schon mal zwischen Daumen und Zeigefinger weg.Zudem muß man bei der Befestigung der Crossing Poles am Zelt,durch Umlegen des Bandes und der Fixierung durch den Karabiner an selbigem sehr genau darauf achten,daß das Band sicher eingehangen ist und nicht wieder heraus rutscht.
Der Himmel hängt im Kopfbereich ziemlich durch.bei Verwendung der Crossing Poles wird das AZ ein wenig angehoben und der Himmel hängt dann nicht mehr so schlaff nach unten.
Die angegebene Höhe von 99cm/IZ sind mit realen 92cm auch ein wenig schön gerechnet.
Die Zipper sind sehr klein und schwer zu greifen,gerade bei Dunkelheit.Deswegen die o.e. 1g "schweren" Zipper-Anhänger.
Das der Kopf eines Erdnagels sich beim Herausziehen gelößt hatte ist ärgerlich!Allerdings mache ich daraus keine Religion,solange es bei dem einen bleibt...
Unterm Strich:
Für den doch recht hohen Preis habe ich ein sehr flexibles 4Jahreszeiten Zelt erhalten.Dafür habe ich auch die in D (noch) nicht erhältlichen Crossing Poles erhalten.In weniger windigen Gegenden steht es auch sehr stabil ohne die Crossing Poles,entsprechend Erdnagel freundlicher Boden vorausgesetzt um es auf Spannung zu bringen.Als Tarp kann ich es auch verwenden,wenn auch nicht UL.
Das Material ist natürlich absolut auf Leichtbau ausgelegt und entsprechend dünn.Entsprechend pfleglich sollte man besonders bei der Auswahl des Untergrundes sein,insbesondere ohne Groundsheet.So verwende ich es auch und konnte bisher keine Schäden oder Abnutzungen feststellen.
Ich hoffe,das es auch dabei bleiben wird...
Natürlich ist das alles der Tribut an den Leichtbau.Somit auch ein wenig Augenwischerei bei der Gewichtsangabe ohne die Versiegelung der Nähte und die geringere IZ-Höhe,als auf der HP angegeben.Trotzdem hatte ich ein gutes Raumgefühl ohne mich in irgend einer Weise eingeengt gefühlt zu haben.
Die Apsiden sind für die Ausrüstung einer Person sehr geräumig und lassen somit viel Bewegungsfreiheit im IZ zu.
Die erwähnten "Mängel" sind für mich nicht von großer Relevanz,auch wenn das Teil nicht ganz billig war,aber letztendlich hat mich bisher die Summe der Möglichkeiten mit diesem Zelt doch überzeugt.
Es ist kein Zelt von der Stange und einfach anders!Wenn man sich daran gewöhnt hat,kann man (hoffentlich) lange damit Spaß haben.
Falls ich noch irgend etwas vergessen habe,ihr Erläuterungen zu den Bildern braucht oder Kritik loswerden wollt,nur zu!Hier gibt es noch einige Bilder mehr.

Updates folgen.
Hersteller: Tarptent
Modellbezeichnung: Scarp1
Modelljahr: 2009
Unverbindliche Preisempfehlung: 329 € ohne Crossing Poles (sind nicht in D erhältlich)
Habe es incl.Crossing Poles direkt bei Tarptent/USA bestellt.Versandgebühren,Zoll und Einfuhrsteuer erleichtert hat es dann 340 € gekostet.

max. Personenanzahl: 1
Zelttyp: Tunnelzelt
Bewertung der Verarbeitungsqualität: gut
Bewertung des Komforts: gut (nach einigen Touren: sehr gut!)
Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): gut / anfangs nicht unter 10min (jetzt geht es auch in 3-5min)
Alter Testperson: 31-40
Körpergrösse Testperson (in cm): 182
Körperstatur Testperson: kräftig,groß
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson: (1-wenig bis 7-hoch): 4
Gewichte:
Außenzelt: 682g
Innenzelt: 380g
Zentralbogen: 183g
Packsack: 18g
Heringe: 21cm 6x15g 90g
Packsack Heringe: 2g
Zusatzbögen: 2x172g 344g
Nahtversiegelung: 44g Silnet
AZ+IZ: 1355g/1699g incl. Crossing Poles.
Material:
Außenzelt:Nylon-silikonbeschichtet (Silnylon)
Innenzelt: Nylon/Moskitonetz
Boden: Nylon PU-beschichtet
Hauptbogen: EASTON 7075-T9.340 9mm/6 Segmente a 456mm,1 Segment 360mm
Zusatzbögen: EASTON 7075-T9.344 9mm/8 Segmente a 494mm
Abspannleinen: Spectra-reflektierend
Zipper: YKK
Abmessungen:
im Packsack: 51x10cm
Innenzelt: L 218/B 81/H 99cm (mehr als 92cm sind es nicht!IMO für meine Größe völlig ausreichend.)
Warum dieses Zelt?Grundsätzlich sollte es flexibel zu benutzen sein.Habe großen Wert auf die nordische Bauweise gelegt,also AZ u.IZ zusammen auf/abbauen zu können.Zudem mag ich es nicht,wenn es im Zelt unnötig bei niedrigeren Temperaturen durchpfeift.
Zusätzlich kann ich die Crossing Poles bei Sturm und/oder Schneefall benutzen.
Wenn es wärmer ist kann ich nur den Shelter als "Tarp" benutzen.Natürlich ist das dann für ein Tarp schon schwer und trotzdem mit 865g noch gut tragbar.Wobei das Wichtigste Kriterium der mögliche "Linksaustieg" war.Bin es von meinen anderen Zelten über die Jahre gewohnt,nach links auszusteigen und habe auch meine Schlafsäcke mit Linkszip.
Ich meine das so,daß ich auf der linken Seite in Höhe des Oberkörpers den Ausgang vom habe und ich mich nicht ans Fußende "rollen" muß um aussteigen zu können.
Diesen Ausstieg bei einem Single Tent,mit der (angegeben) Innenhöhe des Scarp1 zu finden,gestaltete sich sehr schwierig.
Somit habe ich,natürlich nach ausführlicher Recherche,einfach mal "auf gut Glück" bestellt...einer muß sich halt opfern



Zum Größenvergleich die 1Liter Platypus



...natürlich feinste EASTON-Alulegierung

6x Easton Aluminum Tent Stake

Die Spitze ist sehr stabil und selbst in hartem,steinigen Boden nicht krumm zu kriegen.

Der Kopf eines Erdnagels hatte sich beim Herausziehen aus dem festen Boden gelößt.Davon hatte ich schon in einer Globi-Bewertung des Meru-Nachbaus gelesen.Ärgerlich,daß es beim Original auch passiert.
Habe den Kopf mit Endfest300 eingeklebt.Seit dem keine Probs!
Der Aufbau









Es gibt keine klassischen Schlingen oder Ösen,auch wenn es die Bilder vermuten lassen und somit wird der Erdnagel in die Abspannleinen eingedreht.Macht das Zelt flexibel und beweglich.
Nun mal aufgebaut und abgespannt von allen Seiten





Hier kann man schön sehen,wie dünn das Material ist.



Damit es schön "glatt" steht,braucht es ordentlich Spannung.

Auf jeder Seite des Hauptbogens ist eine Schlaufe zur zusätzlichen Befestigung von Abspannleinen.

Die obere Schlaufe zur Durchführung eines Crossing Poles.Macht das Zelt insgesamt steifer,somit Schneelast und Sturm fester.Konnte ich noch nicht testen,da weder Sturm noch Schnee zur Verfügung waren.

Der Kreis ist rund!


Die Abspanngurte für die Crossing Poles.


Die Belüftung.

Hier auf "Durchzug" gestellt.Funzt prima!

So soll man bei größeren Windgeschwindigkeiten,die Belüftung schließen können...wie das mit normaler Menschenhand funktionieren soll,bleibt mir ein Rätsel

Habe nun jeweils eine kleine Schlaufe aus 1,5mm Dynema drangetütelt.Jetzt läßt sich die Schlaufe mit einem Hering gut durch stecken und am Karabiner einhaken.Ein Kompromiss,geht aber!

Da die Zipper auch sehr filigran ausgelegt sind,habe ich mir auf der linken Seite die besser zu greifenden 1g Zipper-Anhänger drangefummelt.Gerade im Dunkeln habe ich kein Nerv fürs ewige Ertasten...gerade wenn es an anderer Stelle mächtig drückt

Hat sich bewährt!

Hinter den unteren Zipper-Garagen (ich nenne das mal so) befindet sich auf jeder Seite ein Blitzverschluß.Ein Tribut an die unter Spannung stehende Konstruktion...die Zipper würden dieser wohl auf Dauer nicht Stand halten können und werden somit geschont.Zudem fällt die "Tür",bei Regen z.B. nicht gleich auf das Innenzelt und man hat durch den Zip-Schlitz auf die dahinter liegenden Dinge einen schnellen Zugriff.
Habe öfters den Blitzverschluss vergessen zu schließen...oder war einfach zu bequem.Dem Reißverschluß hat das nicht geschadet und er hat die Spannung gut übertragen.Der geschlossene Blitzverschluß erhöht IMO trotzdem die Lebensdauer des Reißer.



In der Apside liegt mein GoLite Quest 72Liter




Die Haken/Schlaufen Tür-Befestigung.


So geht's auch...


...oder so mit Crrossing Poles,wenns mal schnell gehen soll.Einfach einen Knoten um den Spanngurt machen.Allerdings muß man bei der Innentür weiterhin wickeln oder hängen lassen

Das Ganze nun mit den Crossing Poles







Nun sieht man auch die "freistehenden Konstruktion",welche nur bedingt eine ist.
Ist Sie!Selbst stehend ist die Konstruktion nicht.Die Ecken müssen Trotzdem abgespannt werden um das Zelt auf Spannung zu bekommen.



Ich hatte zumindest Bedenken,daß die Crossing Poles bei Bewegung durch Sturm aus den Ösen rutschen könnten,wenn nur ein Stein an Stelle eines Erdnagels die Ecke sichert.Das wäre ja wohl u.a. der Sinn einer freistehenden Konsruktion bei felsigem Untergrund.Mit einem Erdnagel bekommt man das Zelt nun mal besser abgespannt.Will mich aber da nicht festlegen.Muß ich noch mal probieren.Der Winter steht ja quasi vor der Tür.
Hatte es nun auch im Wintereinsatz.Die Crossing Poles halten durch die Spannung des AZ und die Abspannung über die Heringe problemlos.Bei tiefem Schnee braucht man entsprechende Schneeheringe um es abspannen zu können.Ist allerdings bei den meisten anderen Zelten auch der Fall.Behelfen konnte ich mir auch mit einem kurzen Baumstamm.An Stelle eines Herings habe ich einfach in das "Abspanndreieck" gelegt und mit Schnee bedeckt.Hält bombig!Kann man auch durch einen entsprechend großen Stein ersetzen.Somit im alpinen Gelände auch nutzbar.








Den Zweiten Bogen muß man oberhalb spannen,da unterhalb verlegt das Zelt durch die Spannung eine Asymmetrie bekommt.




Weiter nach unten geht das AZ nicht abzuspannen.Beim Wintereinsatz möglicher Weise problematisch...?
Der Wintereinsatz hat gezeigt,daß das Anhäufen von Schnee um das AZ das Einwehen verhindert.Hat bei mir prima gefunzt.Somit ist es IMO auch für gemäßigte Wintertouren geeignet.
Das Innenzelt

Im oberen Bereich ist Moskitonetz vernäht.Sorgt für eine gute Ventilation!



Fußbereich



Kopfbereich.Ohne Crossing Poles hängt der Himmel etwas herunter.Zusätzliche AZ-IZ Verbindungen wären hier wünschenswert!




Zum Vergleich mit einer NeoAir Large.Die angegebene Länge von 218cm und 81cm Breite sind realistisch.Der Nylon-Boden ist ziemlich rutschig und so bin ich,leicht abschüssig gelegen,über mit der NeoAir samt 5mm Globi-EVA nach unten gerutscht.Ein paar Tropfen Freesole auf die Unterseite der EVA sollten das Problem beheben.

Im Himmel sind rechts und links jeweils ein Haken angebracht. (Wäscheleine,Halter für schnell zu erreichende Dinge usw.)


Die zweifach Silnet-Terpentin versiegelten Nähte (Dank an hikingharry!).Wichtig auch an den Ecken der Bodenwanne!Die Versiegelung ist keine Meisterleistung von mir,klar!Zu meiner Verteidigung muß ich sagen das das Silnet erst am Vorabened der Tour bei mir eingetroffen ist (Dank an extremtextil.de) für die gerade noch rechtzeitige Lieferung aus altem Bestand.Es wurden,auf Grund mangelnder Klebeleistung von Silnet, sämtliche betreffende Mengen von den Händlern zurückgerufen und es war nichts vor 4Wochennzu bekommen.
Also habe ich mit beginnender Dämmerung mit der ersten Versiegelung,über Kopf,zwichen IZ und AZ kriechend begonnen.Das Resultat sieht man nun.Egal,die Nähte sind dicht!
Sind sie weiterhin und das AZ ist dicht...auch nach heftigem Regen!
Ein paar Blicke unter das Dach.








Was mir gut gefallen hat:
Das Zelt ist für eine Doppelwandkonstruktion und dem dafür gebotenem Platz mit den zwei Apsiden recht leicht.
Die Möglichkeit durch die zwei Eingänge von rechts oder links ein/auszusteigen oder die Gear im Zelt zu platzieren.Auch die Trocknung des Materials nach Regen geht durch die somit äußerst effektive Be-und Entlüftung sehr schnell.
Die Lüftung funktioniert grandios!Nicht ein Hauch von Feuchtigkeit an der Innenseite des AZ.Selbst nach einer Regennacht,kein bis minimaler Kondens.Respekt,das hatte ich nicht erwartet da ich es von meinen anderen Zelten nicht gewohnt war.Nicht zu Letzt tragen auch die vernähten Moskitonetze im oberen Bereich des IZ und das recht hoch gezogene AZ dazu bei.
Durch die Kombination der zusätzlichen Crossing Poles habe ich die Möglichkeit,daß Zelt 4Jahreszeiten tauglich zumachen...hoffe ich.Muß noch probiert werden.
Bei Bedarf kann ich nur das AZ als "Tarp benutzen.
Der Aufbau geht mit jedem mal,naturgemäß,ein wenig schneller.So sind von mir angegeben zehn Minuten auf das "Erste mal" bezogen gewesen.
Es geht deutlich schneller und sollte mit zunehmender Übung locker unter 3Minuten (ohne Crossing Poles) stehen.
Jepp!
Was mir nicht so gut gefiel:
Sämtliche Nähte mußten versiegelt werden.Das habe ich auch vorher gewußt,mir nur nicht so aufwendig vorgestellt.Bei einem nächsten Zeltkauf werde ich mir auf versiegelte Nähte achten um mir diese "Sauerei" zu sparen.
Die popelige und letztendlich unbrauchbare Verschluß-Möglichkeit der Lüftung ist natürlich ein Manko.Gerade wenn es "waagerecht" regnet oder schneit.So muß ich mir eine andere Lösung einfallen lassen,mal sehen.
Die Karabiner sind sehr schwergängig und lassen sich durch ihre geringe Größe auch nicht wirlkich gut bedienen,rutschen schon mal zwischen Daumen und Zeigefinger weg.Zudem muß man bei der Befestigung der Crossing Poles am Zelt,durch Umlegen des Bandes und der Fixierung durch den Karabiner an selbigem sehr genau darauf achten,daß das Band sicher eingehangen ist und nicht wieder heraus rutscht.
Der Himmel hängt im Kopfbereich ziemlich durch.bei Verwendung der Crossing Poles wird das AZ ein wenig angehoben und der Himmel hängt dann nicht mehr so schlaff nach unten.
Die angegebene Höhe von 99cm/IZ sind mit realen 92cm auch ein wenig schön gerechnet.
Die Zipper sind sehr klein und schwer zu greifen,gerade bei Dunkelheit.Deswegen die o.e. 1g "schweren" Zipper-Anhänger.
Das der Kopf eines Erdnagels sich beim Herausziehen gelößt hatte ist ärgerlich!Allerdings mache ich daraus keine Religion,solange es bei dem einen bleibt...
Unterm Strich:
Für den doch recht hohen Preis habe ich ein sehr flexibles 4Jahreszeiten Zelt erhalten.Dafür habe ich auch die in D (noch) nicht erhältlichen Crossing Poles erhalten.In weniger windigen Gegenden steht es auch sehr stabil ohne die Crossing Poles,entsprechend Erdnagel freundlicher Boden vorausgesetzt um es auf Spannung zu bringen.Als Tarp kann ich es auch verwenden,wenn auch nicht UL.
Das Material ist natürlich absolut auf Leichtbau ausgelegt und entsprechend dünn.Entsprechend pfleglich sollte man besonders bei der Auswahl des Untergrundes sein,insbesondere ohne Groundsheet.So verwende ich es auch und konnte bisher keine Schäden oder Abnutzungen feststellen.
Ich hoffe,das es auch dabei bleiben wird...
Natürlich ist das alles der Tribut an den Leichtbau.Somit auch ein wenig Augenwischerei bei der Gewichtsangabe ohne die Versiegelung der Nähte und die geringere IZ-Höhe,als auf der HP angegeben.Trotzdem hatte ich ein gutes Raumgefühl ohne mich in irgend einer Weise eingeengt gefühlt zu haben.
Die Apsiden sind für die Ausrüstung einer Person sehr geräumig und lassen somit viel Bewegungsfreiheit im IZ zu.
Die erwähnten "Mängel" sind für mich nicht von großer Relevanz,auch wenn das Teil nicht ganz billig war,aber letztendlich hat mich bisher die Summe der Möglichkeiten mit diesem Zelt doch überzeugt.
Es ist kein Zelt von der Stange und einfach anders!Wenn man sich daran gewöhnt hat,kann man (hoffentlich) lange damit Spaß haben.
Falls ich noch irgend etwas vergessen habe,ihr Erläuterungen zu den Bildern braucht oder Kritik loswerden wollt,nur zu!Hier gibt es noch einige Bilder mehr.

Updates folgen.
Kommentar