• frichdal
    Erfahren
    • 24.09.2012
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    • Privat


    [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

    Vorbereitungen:


    Infiziert habe ich mich hier im Forum mit dem Islandvirus – die unglaubliche Farbenvielfalt und die abwechslungsreiche Landschaft die in den vielen tollen Reiseberichten zu sehen waren, musste ich einfach selber erleben.
    Ich habe also im März nach günstigen Flügen Ausschau gehalten und bin auch recht schnell fündig geworden.
    Der zeitliche Rahmen war mit 10 Tagen inklusive An- und Abreise recht sportlich gesteckt, so war auch die Strecke relativ schnell festgelegt – es sollte von Skogar nach Landmannalaugar den Laugavegur entlang gehen.
    Nach Überprüfung meiner Ausrüstung und einer kleinen Testtour im Schwarzwald war klar, dass eigentlich nur noch eine Karte besorgt werden muss und schon konnte es losgehen.



    Anreisetag 30.Juni:



    Nachdem ich meinen Rucksack zigmal umgepackt habe und immer wieder Teile hinzugefügt und gestrichen habe, stand die finale Version vor mir und wartete nur darauf ins Auto gehievt zu werden und endlich die Anreise nach München anzutreten.



    Gesagt getan – um 17:00 Uhr mache ich mich auf Richtung München um pünktlich um 19:00 Uhr den praktischen Park & Shuttle Service der Fa. Angerer wahrzunehmen.

    Nachdem ich im Vorfeld immer wieder Horrorgeschichten von beschädigten Rucksäcken auf dem Flug gehört habe, habe ich mich für die Version mit der Regenhülle über Trägern und Gurt entschieden, was auch die nette Airberlin-Dame toll fand und mich zum Gate wies.
    Nach bestandener Sicherheitskontrolle, bei der meine extra erstandene 80er Jahre Revival Bauchtasche(beste Anschaffung ever) gründlich durchsucht wurde, konnte ich endlich zum gemütlichen Teil übergehen und ein paar völlig überteuerte Weißbiere und eine Leberkässemmel zu mir zu nehmen. Als ich von einem der vielen Toilettengängen zurückkam und auf die Anzeigetafel starrte, musste ich feststellen, dass mein Flug ca. eine Stunde Verspätung hat und von einem anderen Gate abfliegt.
    Na toll also Bauchtasche festgezurrt und einmal quer durch den Flughafen gestiefelt.
    Statt wie geplant um 21:15 Uhr ist es um 22:30 Uhr endlich so weit...Boardingtime!
    Langsam steigt die Aufregung, ich falte mich mit meinen 1,93 m Länge auf einen der supergeräumigen Flugzeugsitze und hoffe auf Schlaf oder viel kostenlosen Alkohol, der mir den Flug versüßen möge.
    Aber alles was ich kriege ist eine etwa 10-jährige Plage auf dem Vordersitz, die als allererstes natürlich die Sitzverstellung malträtiert und mir meine nicht vorhandene Beinfreiheit nochmals beschneidet.
    Ruhig bleiben Jochen in 3-4 Stunden ist ja alles vorbei...und tatsächlich die Rätsel in der Süddeutschen und das Essen und Trinken beschäftigen mich gut und dämpfen meine kurz aufgebrodelte Wut im Bauch – is ja schließlich Urlaub.



    Am Keflavik Airport angekommen erinnere ich mich noch schemenhaft an einen Tip eines Forumusers, der meinte: „Den Koffer Koffer sein lassen und erstmal in den Duty Free“ - super Idee eigentlich, also ab an den Geldautomaten 25.000 Kronen gezogen und ab ins Schlaraffenland.
    Zwei 300g Tafeln Schokolade und ein 6er Bier landen im Einkaufskorb und werden gleich in einer Plastiktüte verstaut. Nun nur noch auf den Koffer gewartet und raus aus dem Flughafen. Draussen steht die Sonne schön tief und hüllt den Flughafen in ein feuriges rot.



    Ich frage ein österreichisches Pärchen, welches sich ebenfalls mit Bier eingedeckt hat, ob sie wissen wo der Flybus zum Campside Reykjavik startet. Da sie es nicht wissen, jedoch auch die Nacht dort verbringen wollen schlendern wir über den Parkplatz und machen uns erstmal ein Döschen auf um kurze Zeit später unseren Bus samt Fahrer zu finden.

    Um 2:00 isländischer Zeit schließen sich die Bustüren und ich genieße die Fahrt und öffne die erste Tafel Schokolade, welche bis zum Campingplatz zur Hälfte in meinem Bauch verschwindet.
    Der Bus hält und ich kann es kaum erwarten mein Zelt endlich aufzubauen und noch ein paar Stündchen zu schlafen.
    Also noch schnell an der Info angemeldet und bezahlt und ein Plätzchen für mein Zelt gesucht.
    Eine halbe Stunde später liege ich im Schlafsack und starre an den hell erleuchteten Zelthimmel. Mit Schlafen ist wohl erstmal nichts – also die zweite Hälfte der Nussschoki vernichtet um kurz darauf doch einzupennen.

    Fazit: 1x 300g Schoki vernichtet und noch 4x 0,5l Bier im Rucksack


    1. Juli: Reykjavik - Skógar:


    Zum Glück habe ich mein Zelt inmitten der Leute aufgebaut, die um 5:00 Uhr morgens ihre Zelte abbauen um weiterzuziehen. Ich lausche dem Treiben eine halbe Stunde um dann erstmal die Toilette aufzusuchen und nochmal in den Schlafsack zu kriechen.
    Bis um halb 7 mache ich nochmal die Augen zu, ab da ist anscheinend der ganze Campingplatz wach. Na gut, dann schmeiße ich eben auch den Kocher an und mache mir erstmal Haferflocken um guter Dinge in den Tag zu starten.
    Nach dem Frühstück gibt’s ne Katzenwäsche und ich packe mein Bauchtäschchen mit Geld, Handy und Fotoapparat. Noch kurz zur Info und einen Stadtplan geschnappt und auf geht’s Reykjavik zu erkunden.

    Es ist doch recht frisch und der Wind weht mir kalt ins Gesicht – mein erster Stop ist eine Tankstelle, wo ich eine Gaskartusche, Feuerzeug und eine Wasserflasche kaufe. Danach geht’s an der Küste entlang Richtung Innenstadt.
    Zu meiner Verwunderung rauschen Radfahrer, allesamt mit kurzen Hosen, an mir vorbei und scheinen die gefühlten 10 Grad richtig angenehm zu finden.
    Ich reibe meine Hände und wechsle die Plastiktüte von links nach rechts und zurück um immer wieder eine Hand in der Hosentasche zu wärmen.



    Ich knipse einige Fotos und schlendere durch die Innenstadt,







    da es noch zu früh ist und keine Geschäfte offen sind, geht’s an der großen weißen Kirche vorbei zum BSI Busterminal um mir meine Fahrkarte für heute Nachmittag zu besorgen.



    Der Mann hinter der Glasscheibe erklärt mir, dass es seit kurzem ein Kombiticket mit Anreise frei wählbar und Abreise frei wählbar zu allen angefahrenen Punkten am Laugavegur gibt.
    Also schnappe ich mir dieses Ticket für 10.500 Kronen und stiefle glücklich zurück zu den Einkaufsmeilen um einen Bonus zu plündern.
    Ich kaufe noch Schokolade, Gummibären etwas Salami, Brot und Käse und mache mich nach einem kurzen Bummel wieder auf dem Weg zurück zum Campingplatz.

    Mein Zelt und der Rest meines Gerümpels steht noch am Platz und so mache ich mir erstmal ein Käffchen und ein Brot. Wie bestellt kommt die Sonne zur Mittagspause raus und wärmt und trocknet das Zelt, so dass ich es kurz darauf einpacken kann und startklar an der Info stehe. Ich kann entweder auf einen Bus warten, der zum am Freibad Richtung BSI abfährt oder nochmal den Fußmarsch antreten und die Schultern schonmal auf die Belastung einstellen.

    Also auf geht’s bei bestem Wetter und mit Maximalgewicht mit 3l Wasser, 4 Dosen Bier und vollem Proviant zum Busterminal. Die Strecke habe ich ja am Vormittag bereits erkundet und so stehe ich ohne Schwierigkeiten 45min später am Terminal und warte auf den Bus nach Skogar.

    Pünktlich verstaue ich meinen Rucksack im Gepäckfach des Busses und bin gespannt auf die zweistündige Fahrt mit einigen Zwischenstops.
    Immer wieder werden Trekker von kleinen Ortschaften aufgelesen und unaufhörlich läuft, wie ich erst nach ca. einer Stunde realisiere ein Band mit Informationen zu Island.
    Zuvor dachte ich der Busfahrer würde die Storys zum Besten geben, bis mich die Wiederholschleifen und das ständige stocken stutzig gemacht haben.
    Kurz vor Skógar geht’s noch nach Seljalandsfoss zu einem großen Wasserfall wo wir 15min Fotopause machen um dann endlich an meinem Startpunkt in Skógar anzukommen.



    Kaum aus dem Bus habe ich schon einen vermeindlich optimalen Platz für mein Zelt auserkoren. Es wird sich noch herausstellen, dass ich mit meiner Platzwahl öfter ins Klo greife.
    Also neben der Hecke in gebührendem Abstand zum tobenden Wasserfall das Zelt aufgestellt und danach die Nachbarn begutachtet...das hätte ich mal lieber vor dem Zeltaufbau getan. Zwei halbwüchsige gören streiten sich pausenlos und die Mutter kommentiert diesen Streit in quietschendem Geschrei ihrerseits.



    Ich sehe zu Loré und Max, einem französischen Pärchen, welches ich im Bus kennengelernt habe und wir verdrehen gemeinsam die Augen. Die beiden waren gerade auch dabei ihr Zelt aufzubauen, doch es waren noch keine Heringe gesetzt, was ihnen die Entscheidung leicht gemacht hat, umzuziehen und lieber das toben des Wasserfalls auszuhalten als das Gequietsche und Geschrei aus dem Zelt.
    Ich gehe noch in das Gasthaus unweit vom Camping und kaufe etwas Käse,Chips und Schokolade. Bevor ich mich ans Kochen mache gehe ich noch zum Wasserfall und steige einige Höhenmeter auf die Aussichtsplattform um das schöne Naturschauspiel aus Wassernebel, Sonnenschein und Aussicht mit der Kamera einzufangen.





    Nach einer guten Stunde mache ich mich auf den Rückweg und Koche etwas Couscous mit Käse und Salami und esse meine Chips und natürlich etwas Schokolade zum Nachtisch. Danach gibt es noch eines meiner mitgeschleppten Biere. Ich höre zwar immer noch die nervige Family im Nachbarzelt, aber irgendwie bin ich so müde, dass ich bald einschlafe.

    Fazit: 2x 300g Schokolade und noch 3x 0,5l Bier im Rucksack


    02. Juli: Skógar - Fimmvörduháls:


    Unheimliche Wärme macht sich gepaart mit grellem Licht im Zelt breit. Ich schaue auf meine Uhr und stelle fest, dass es bereits halb 8 ist.
    Ich schaue aus dem Zelt und stelle mit Freuden fest, dass schon wieder die Sonne scheint – im Vorfeld habe ich mich mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass ich durchaus 10 Tage im Regen verbringen könnte und nun habe ich zwei Tage Sonnenschein in folge...so kann es weitergehen!
    Ich lege meine Isomatte in die Sonne und packe den Schlafsack zum lüften aufs Zelt. Ich mache mir meine obligatorischen Haferflocken mit einem halben Apfel.

    Ich genieße das schöne Wetter und sehe, dass auch Loré und Max schon aus den Federn gekrochen sind. Wir setzen uns zusammen an einen Tisch mit Sitzgelegenheit und unterhalten uns etwas. Während die beiden ihr Frühstück genießen entschließe ich mich eine schweflige Dusche für 300 Kronen zu nehmen und „frisch“ in das Abenteuer zu starten.
    Nach der Dusche packe ich meine sieben Sachen zusammen und starte auf den Laugavegur.






    Die ersten Kilometer schließe ich mich den beiden Franzosen an und wir kommen aus dem Staunen, ob der Schlucht die die Skógar in tausenden von Jahren in den Fels geschliffen hat nicht mehr heraus.



    Ständig muss ich mich umdrehen und die unwirkliche Kombination aus Schneebedecken Bergen vor uns, giftgrün bemoosten Hügeln neben uns und dem Ozean hinter uns einzufangen und irgendwie zu verarbeiten. Die ersten Kilometer fotografiere ich jeden Wasserfall und jeden Hügel – ich kann einfach nicht genug von dieser atemberaubenden Landschaft bekommen – und das ist erst der Anfang.



    Nach etwa zwei Stunden machen wir auf einem weich bemoosten Stück Himmel eine kleine Mittagspause und legen uns auf unsere Isomatten in die Sonne. So kann der Trip gerne weitergehen. Eine Stunde später brechen wir wieder auf um langsam aber sicher Höhenmeter Richtung Schnee zu machen.
    Als wir an der Brücke ankommen, die uns über die Schlucht führt merke ich bereits, dass meine beiden Weggefährten etwas ausser Atem sind. Wie sie mir vorher erklärt haben ist das ihre erste Trekkingtour und sie müssen das Tempo etwas drosseln.
    Also verabschieden wir uns für heute und ich mache mich auf um kurz darauf meine Füße auf Schnee zu setzen.
    Ich hätte nicht gedacht, dass die Schneefelder, die zum Fimmvörduháls führen noch so geschlossen und beschwerlich zu gehen sind.



    Ganz oben auf dem Gipfel sehe ich bereits die Hütte stehen, die für heute mein Tagesziel werden sollte.



    Nach insgesamt 6 Stunden und ziemlich geschlaucht komme ich nach dem letzten abenteuerlichen Steilstück an der Hütte an und mit bläst ein kalter Wind um die Ohren.

    Ich stelle meinen Rucksack Draußen ab und gehe in die Hütte um zu sehen, ob ich meine Trinkwasservorräte entgegen der Berichte im Netz drinnen auffüllen kann. Anscheinend gibt es einen Trinkwasserbehälter, der mittels Handpumpe Wasser in meine Faltflasche befördert und ich somit keinen körnigen Schnee schmelzen muss.
    In der Hütte sind bereits gut 10 Wanderer aller Nationen versammelt und eine Australierin fragt mich, ob ich denn etwas Kaffee möchte.
    Das Angebot kann ich nicht ausschlagen und ich freue mich wegen der Kälte auf etwas Warmes, bevor ich mein Zelt aufstelle.
    Frisch aufgewärmt geht es also ans Nachtlager bauen. Da ich anscheinend der Erste Camper bin, habe ich freie Auswahl und sichere mir das flachste Stück Asche mit phänomenaler Aussicht vor der Hütte. Die Abspannleinen sichere ich vorsichtshalber mit Steinen, da der Wind doch ganz schön heftig bläst auf dem ausgesetzten Gipfel.
    Nach getaner Arbeit geht es an die Gepäckerleichterung und ich setze mich mit einer Dose meines hart erarbeiteten Gipfelbiers vor die Hütte auf die Holzbank und sehe hinunter auf den Ozean und den Startpunkt von heute.





    Ich kann mir in diesem Moment eigentlich nicht vorstellen, was das noch toppen sollte ;)





    Fazit: 2x 300g 1x 100g Schoki vernichtet und noch 2x 0,5l Bier im Rucksack!


    to be continued.....

  • attue
    Erfahren
    • 10.01.2010
    • 250
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    #2
    AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

    super bericht, toll geschrieben... freue mich schon auf die Fortsetzung da ich nächstes Jahr auch den Laugavegur gehen möchte....

    sehe ich richtig dass du die alte neo-air dabei hattest oder ist das schon eine neue (oder eine ganz andere matte). ich habe nämlich die alte und frage mich ob sie temperaturmässig reicht oder ich etwas anderes anschaffen muss.

    lg attue

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    • oesi

      Fuchs
      • 22.06.2005
      • 1521
      • Privat


      #3
      AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

      Schöner Bericht mit vielen nützlichen Informationen.

      Ich plane im nächsten Jahr ebenfalls auf Island zu sein und u.a. den Laugavegur zu laufen. Derzeit dachte ich an Ende August / Anfang September. Meine Hoffnung ist, dass dann schon deutlich weniger los ist und die meisten Mücken dem ersten Frost zum Opfer gefallen sind.
      Der Juni hat natürlich auch seinen Reiz mit den langen Tagen. Wie sah es denn zu dieser Jahreszeit mit Mücken und Touristen aus? Warum bist du im Juni gegangen?
      Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.
      (Johann Wolfgang von Goethe)

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      • frichdal
        Erfahren
        • 24.09.2012
        • 140
        • Privat


        #4
        AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

        @attue

        Die Matte die ich dabei hatte ist die TR Prolite mit 2,5 cm. Da habe ich aber die erste Nacht am Campingplatz bereits bemerkt, dass die zu kühl wird. Ich habe mir dann eine 4mm Schaumstoffmatte in einem Outdoorshop in Reykjavik besorgt. Mit der zusätzlichen Iso wars bequemer und ausreichend warm.

        @oesi

        naja eigentlich war nur der Anreisetag noch Juni, der Rest war schon Juli;)
        Mücken waren zu diesem Zeitpunkt garkein Thema, ich kann mich nichtmal erinnern überhaupt welche gesehen zu haben. Touristen sieht man schon einige, von Skógar zum Fimmvörduháls wars am ruhigsten und die schlimmmsten Etappen waren eigentlich von Þórsmörk - Botnar und die darauffolgende von Botnar - Álftavatn. Da sind mir teilweise ganze Busladungen entgegen gekommen.
        Ansonsten fand ich den Zeitpunkt der Reise eigentlich ideal, da ich anscheinend die schönsten Tage des angeblich bescheidenen Sommers erwischt habe.

        lg

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        • woelfchen
          Erfahren
          • 20.03.2010
          • 276
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          #5
          AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

          ... gesehen: letzter Beitrag von "frichdal". Ich: " Hurra! Es geht weiter!"

          Ein wenig Enttäuschung, aber nur ein wenig, denn ich finde ich prima, wenn auf Fragen beantwortet werden und das gehört ja auch dazu.

          Kurzum: Ich freue mich auf die Fortsetzung. Du schreibst gut und die Fotos sind toll. Ich warte geduldig!

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          • frichdal
            Erfahren
            • 24.09.2012
            • 140
            • Privat


            #6
            AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

            geht ja schon weiter ;) freut mich, wenn Euch der Bericht gefällt. Meine Anregungen kommen ja auch fast ausschließlich aus Reiseberichten dieses Forums.

            03. Juli – Fimmvörðuháls - Þórsmörk


            Obwohl die Zeltplane in der „Nacht“ heftig vom Wind durchgeschüttelt wurde habe ich einigermaßen erholsam geschlafen. Ich mache das Zelt auf und mich grinst zu meinem Erstaunen schon wieder die Sonne an.
            Ich sehe mich um und stelle fest, dass mein Zelt das einzige auf dem Berg geblieben ist. Wenn ich in die gebeutelten Gesichter sehe, die tot müde vor der Hütte hängen habe ich wohl eine sehr ruhige Nacht im Gegensatz zu den Hüttenschläfern verbracht.

            Ich frage mich wo Loré und Max gestern abgeblieben sind und frage ein schweizer Pärchen vor der Hütte, ob gestern noch ein französisches Pärchen in der Hütte abgestiegen sind. Die beiden verneinen und erklären mir, dass die Hütte gestern mit 24 Mann bis auf die letzte Ritze voll war und keiner ein Auge zugetan hat.
            Ich muss zugeben, dass ich ein wenig schadenfroh meine Haferflocken im Sonnenschein zubereite und wenig später in mich hinein löffle.
            Ich sitze noch etwas vor der Hütte, mache mir einen Kaffee und lasse den Blick rundherum schweifen. Um halb 9 fange ich an zusammenzupacken als auf einmal Loré vor mir steht und mir erklärt, dass sie gestern den Schlussanstieg nicht mehr geschafft haben und ihr Zelt auf einer kleinen Insel im Schneefeld aufgeschlagen haben.

            Ich bin froh die beiden wieder zu sehen, einerseits wegen der Gewissheit, dass ihnen nichts passiert ist und andererseits freut man sich auf etwas Unterhaltung, wenn man alleine unterwegs ist.
            Wir beschließen wieder gemeinsam loszulaufen und die ersten Kilometer des Tages auf noch nicht allzu sulzigem Schnee zu machen.

            Die Landschaft ist von schwarzen Hügeln und Felsformationen geprägt und links und rechts rahmen uns die beiden Gletscherausläufer von Eyjafjallajökull (ja genau der unaussprechliche von den Nachrichten damals) und von Mýrdalsjökull (der muß noch an seiner publicity arbeiten) ein.



            An einigen Stellen steigen Dampfschwaden vom Boden auf und machen die Umgebung noch unwirklicher als sie eh schon auf mich wirkt.



            Zwischendurch wird das schwarz und weiß von einem rot leuchtendem Berg aufgelockert, der wohl aus sehr eisenhaltigem Gestein besteht.



            Ich kann nicht oft genug erwähnen wie genial sich die Bauchtasche als Aufbewahrungsort für meine Digicam, Geldbörse und Handy bewährt hat. Und nein ich will nicht davon ablenken, wie bescheuert sie ausgesehen hat ;)

            Ich mache mir einen Spaß daraus auf jeden Hügel zu klettern, um zu sehen ob sich wohl eine neue unglaubliche Aussicht dahinter verbirgt. Meist werde ich belohnt und der Auslöser meiner Kamera kommt nicht mehr zur Ruhe.







            Wir steigen ein paar Höhenmeter ab und langsam weicht der Schnee einer schottrigen Piste, die von einzigartigen Bergen umgeben ist, deren Oberfläche in allen erdenklichen Grüntönen schimmert und deren schwarzer Untergrund surreale Schatten in die Flanken zeichnet.



            Wir nähern uns „Godaland“, dem meiner Ansicht nach schönstem Teilstück auf dem Laugavegur. Ich denke dass Worte nicht annähernd das beschreiben können, was Bilder leider auch nur zu einem kleinen Prozentsatz schaffen einzufangen – aber trotzdem hier ein paar von meinem Lieblingsplätzchen.





            Ich mache meine Mittagspause in dem herrlich weichen Moos und lege mich auf meine neu angeschaffte Isomatte – der Trend geht ja eh zur Zweitmatte. Ich verspeise gemütlich eine halbe Tafel Schokolade und einen Müsliriegel und lasse mir die noch zaghaft scheinende Sonne auf den Pelz brennen.




            Nach der Pause geht es überwiegend bergab Richtung Þórsmörk, das Tal, das von der sagenumwobenen Krossa durchzogen wird. Überall säumen die wunderbar bemoosten Berge den Weg und jeder von Ihnen sieht einige hundert Meter weiter wieder völlig anders aus.

            Kurz geht es über einen etwas exponierten Grat, den die entgegenkommenden Australier gesetzten Alters recht zaghaft, teils auf allen Vieren überschreiten und plötzlich stehe ich vor seltsam ausgespülten Felsformationen, die darauf hindeuten, dass die liebe Krossa vor vielen vielen Jahren wohl etwas höher gestanden ist als derzeit.



            Unten im Tal angekommen steht man vor der Qual der Wahl, wo man denn sein Nachtlager errichten möchte. Entweder entscheidet man sich direkt an der Seite der Krossa zu bleiben an der man ins Tal kommt und man bleibt am Campside Basár oder man überquert die zu meiner Zeit zahme Krossa auf den tollen Brücken auf Rädern und campiert am Skagfjördsskáli Campside.

            Ich habe mich für letzteres entschieden, da mir die dritte Variante, zu den Volkano-Huts am Húsadalur weiterzugehen zu unsicher war.
            Stünde ich nochmals vor der Entscheidung würde ich die ca. 2-3 km noch dranhängen und an dieser wunderschönen Anlage nächtigen, die Nachversorgungsmöglichkeiten, Sauna, Hotpot und normales Restaurant zu bieten hat.
            Ich habe am folgenden Tag einen Abstecher dorthin gemacht, da ich hörte, dass man dort Schokolade bekäme ;)

            Nichts desto trotz habe ich die Krossa wie besagt trockenen Fußes gequert und habe mir ein Zeltplätzchen einen schlechten Kaffee und zwei sauteure Tafeln Schokolade bei den Campsidewardens besorgt und mein Zelt aufgebaut.

            Wenig später schlagen auch meine französischen Freunde auf und auch das schweizer Pärchen, mit denen ich mich am Morgen nett unterhalten habe lassen sich hier für die Nacht nieder.
            Ich sehe noch einen schönen kleinen Berg neben den Campingplatz und beschließe etwas Abendsport zu betreiben um mit Kamera bewaffnet auf den Hügel zu laufen.
            Gut durchschwitzt komme ich nach gut 20 min oben an und fotografiere ein bisschen in das wunderschöne Tal, das von Flußausläufern durchzogen ist.



            Ein atemberaubender Tag geht zu Ende und langsam zieht auch der Himmel zu. Ich mache mich auf den Rückweg, koche, nasche Noch eine Tafel Schoki, genehmige mir noch eines meiner kostbaren Biere und freue mich auf den nächsten Tag.

            Fazit: 2x 300g 3x 100g Schoki vernichtet und noch 1x 0,5l Bier im Rucksack!

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            • Daddyoffive
              Fuchs
              • 24.08.2011
              • 2437
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              #7
              AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

              Toller Bericht! Das weckt Erinnerungen und Sehnsüchte.
              Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
              John Eldredge
              ><>

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              • Dieter

                Dauerbesucher
                • 26.05.2002
                • 537
                • Privat


                #8
                AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                An einigen Stellen steigen Dampfschwaden vom Boden auf und machen die Umgebung noch unwirklicher als sie eh schon auf mich wirkt.
                ...
                Zwischendurch wird das schwarz und weiß von einem rot leuchtendem Berg aufgelockert, der wohl aus sehr eisenhaltigem Gestein besteht.
                Kleine Anmerkung: etwa 3 Wochen vor dem Ausbruch des Hauptkraters des Eyjafjallajökull im April 2010 kam es zu einem "kleinen" Vulkanausbruch (als Ouverture sozusagen) direkt auf der Wanderroute über den Fimmvörðuháls. Der "rote Berg" und die "Dampfschwaden" sind nichts anderes, als die Lava dieses ersten Ausbruches! Der Lava ist dort noch so warm (heiß), dass dort kein Schnee liegen bleibt. Die beiden Lavaströme des Fimmvörðuháls-Ausbruches sind über den Wanderweg geflossen und haben den Abstieg zum Heljarkambur blockiert. Aber schon Ende Juni 2010 wurde ein neuer Weg über die frische Lava mit Holzpfählen markiert. Ich bin den Weg dann im Juli gegangen und konnte in einem Lavariss direkt neben dem neuen Weg sehen, dass etwa 20 - 30 cm unter der harten Oberfläche die Lava noch rotglühend war.

                Ich hatte den Eindruck, dass die Isländer die Route nur deshalb mit Holzpflöcken markieren um einen Indikator für die Sicherheit des Weges zu haben: Wenn der Pflock nicht von unten ankokelt ist der Weg gangbar

                Hier der "rote Berg" am 26. März 2010, 4 Tage nach seine Geburt.

                Dieter

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                • frichdal
                  Erfahren
                  • 24.09.2012
                  • 140
                  • Privat


                  #9
                  AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                  Danke für die Infos Dieter, das Bild sieht ja mal Hammer aus - hast Du das geschossen?

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                  • Dieter

                    Dauerbesucher
                    • 26.05.2002
                    • 537
                    • Privat


                    #10
                    AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                    OT
                    ... hast Du das geschossen?
                    Ja - sonst würde ich es nicht posten

                    Unten im Tal angekommen steht man vor der Qual der Wahl, wo man denn sein Nachtlager errichten möchte. Entweder entscheidet man sich direkt an der Seite der Krossa zu bleiben an der man ins Tal kommt und man bleibt am Campside Basár oder man überquert die zu meiner Zeit zahme Krossa auf den tollen Brücken auf Rädern und campiert am Skagfjördsskáli Campside.

                    Ich habe mich für letzteres entschieden, da mir die dritte Variante, zu den Volkano-Huts am Húsadalur weiterzugehen zu unsicher war.
                    Stünde ich nochmals vor der Entscheidung würde ich die ca. 2-3 km noch dranhängen und an dieser wunderschönen Anlage nächtigen, die Nachversorgungsmöglichkeiten, Sauna, Hotpot und normales Restaurant zu bieten hat.
                    Die Qual der Wahl hat jeder der in die Þórsmörk kommt. Mein Favorit ist nach wie vor der Zeltplatz bei der Hütte im Langidalur (Skagfjörðskáli). Weil: beste Aussicht, schönster Platz und (sehr) schlecht mit Auto erreichbar (weniger Lärm). Zum Einkaufen, Baden und seit diesem Jahr auch zum Saunieren macht man halt einen Spaziergang auf die andere Seite des Hügels nach Húsadalur.

                    Dieter

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                    • frichdal
                      Erfahren
                      • 24.09.2012
                      • 140
                      • Privat


                      #11
                      AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                      Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                      Die Qual der Wahl hat jeder der in die Þórsmörk kommt. Mein Favorit ist nach wie vor der Zeltplatz bei der Hütte im Langidalur (Skagfjörðskáli). Weil: beste Aussicht, schönster Platz und (sehr) schlecht mit Auto erreichbar (weniger Lärm). Zum Einkaufen, Baden und seit diesem Jahr auch zum Saunieren macht man halt einen Spaziergang auf die andere Seite des Hügels nach Húsadalur.
                      Genau das mit dem Lärm hat mich an diesem Campingplatz Langidalur gestört.
                      Es kamen dauernd Busse an, die mit hochjaulenden Motoren die Krossa gefurtet haben und sogar Jeeps mit Ballonreifen sind durchgefahren.
                      Ausserdem war noch eine große Gruppe Jugendlicher am Zeltplatz, die zusätzlich zum Lärmpegel beigetragen hat. Vielleicht hatte ich einfach bissl Pech an dem Tag, nichts desto trotz war es ok dort - man will ja immer was man nicht hat ;)

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                      • Sabine38

                        Lebt im Forum
                        • 07.06.2010
                        • 5368
                        • Privat


                        #12
                        AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                        Zitat von frichdal Beitrag anzeigen
                        Unten im Tal angekommen steht man vor der Qual der Wahl, wo man denn sein Nachtlager errichten möchte. Entweder entscheidet man sich direkt an der Seite der Krossa zu bleiben an der man ins Tal kommt und man bleibt am Campside Basár oder man überquert die zu meiner Zeit zahme Krossa auf den tollen Brücken auf Rädern und campiert am Skagfjördsskáli Campside.

                        Ich habe mich für letzteres entschieden, da mir die dritte Variante, zu den Volkano-Huts am Húsadalur weiterzugehen zu unsicher war.
                        Stünde ich nochmals vor der Entscheidung würde ich die ca. 2-3 km noch dranhängen und an dieser wunderschönen Anlage nächtigen, die Nachversorgungsmöglichkeiten, Sauna, Hotpot und normales Restaurant zu bieten hat.
                        Ich habe am folgenden Tag einen Abstecher dorthin gemacht, da ich hörte, dass man dort Schokolade bekäme ;)
                        Also nicht Húsadalur anzusteuern ist aber meiner Meinung nach die beste Entscheidung die man machen kann. Ich fand die Hütte dort ungemütlich, das "Restaurant"... Naja, das ist wohl kaum der Rede wert. Und um die Vorräte aufzufrischen kann man ja durchaus mal rüber laufen wenn der Kiosk in Skagfjordsskali nicht das hergibt was man haben will. Wir sind dort (Skagfjordsskali) gebliebe und darüber war ich ganz froh. Allerdings würde ich beim nächsten Mal wohl Básar wählen -- wir hatten nämlich auch ziemlich viele mit dem Auto angereiste Isländer da, die lautstark feierten. Das war etwas ungemütlich. Ich glaube das würde man in Básar so nicht erleben, zumindest ist das Risiko geringer...
                        Uuuups... ;-)

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                        • Cameiro
                          Gerne im Forum
                          • 02.11.2011
                          • 85
                          • Privat


                          #13
                          AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                          Ich glaube das würde man in Básar so nicht erleben
                          Deckt sich gar nicht mit meinen Erfahrungen: Bei drei Besuchen (mehrtägig) in Basar war bislang noch immer recht viel los, auch was den Lärm betrifft. Gerade weil Basar das einzige Thorsmörk-Camp ist, dass keine Überquerung der Krossa abringt: Jeder halbwegs fähige Geländewagen und sonstiger etwas hochachsige PKW/Van kann Basar anfahren - und das macht sich auch in der Anzahl der Besucher fest. Und ja, ich hatte jeweils den direkten Vergleich zu den anderen Camps.

                          Aber wir werden Off-Topic, entschuldige bitte, frichdal...

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                          • frichdal
                            Erfahren
                            • 24.09.2012
                            • 140
                            • Privat


                            #14
                            AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                            sodale BTT :P

                            04. Juli – Þórsmörk – Botnar


                            Wie ein leichtes Plätschern und die flatternde Zeltplane Nachts bereits erahnen lies, habe ich heute wohl meinen ersten Tag ohne Sonnenschein.
                            Ich öffne mein Zelt und sehe eine etwas neblige Suppe, die mit feinem Nieselregen gepaart ist. Aber ich lasse mir davon die Stimmung nicht versauen, wäre ja ziemlich doof gewesen zehn Tage in Island zu verbringen und dann nur Bilder mit Sonnenschein heimzubringen.

                            Also erstmal die Haferflocken, Milchpulver, Zucker und Proteinpulver rausgekramt, das ganze dann mit etwas erwärmten Wasser zu einer möglichst unansehnlichen Pampe verrührt und gegessen. Dann noch ein Käffchen hinterher, ab zur Sanitärbude und etwas Katzenwäsche betrieben und das mittlerweite sehr routinierte Zusammenpacken hinter mich gebracht.

                            Um halb 10 bin ich abmarschbereit und bin schon gespannt was mich wohl an den Volcano Huts erwarten wird, die ich Zwecks Nachversorgung (Süssigkeiten) aufsuchen will.
                            Ich stapfe also los bis ich nach ca. einem Kilometer zu einer Weggabelung komme, die ich eigentlich rechts ablaufen sollte. Da ich aber wie gesagt nach Husaldur will, biege ich links ab und mache gut zwei Kilometer Umweg auf einem recht schmalen aber schönen Pfad auf dem mir einige Wanderer entgegenkommen.



                            Es nieselt immer noch vor sich hin aber ich weigere mich meine Regenhosen anzuziehen, da ich darin immer aussehe wie das Michelin-Männchen.
                            Nach einer dreiviertel Stunde erreiche ich schließlich, die wie ich finde schön gelegen Volcano Huts. Ich betrete das Restaurant und sehe mich erstmal um, was es denn so zu kaufen gibt.
                            Kaum ist man mal drei Tage etwas weiter von der „Zivilisation“ entfernt, schon beginnt man zu jagen und sammeln und man bunkert Nahrung um ja nicht verhungern zu müssen.

                            Neben den üblichen Stricksachen wie Pullis, Mützen und Handschuhen gibt es auch Schlafsäcke, Isomatten und Kocher zu kaufen. Mich jedoch interessieren nur die zuckerhaltigen Lebensmittel am Tresen. Ich entscheide mich für ein paar Kitkat, Gummibären und eine Tafel Nussschokolade.
                            Ich frage die nett aussehende Bedienung ob sie denn auch Brot oder Käse hätten und sie antwortet mir englisch mit französischem Akzent, dass sie Ihr Brot selbstbacken, welches sie Ihren Restaurantgästen zum Frühstück anbieten.
                            Ich sehe mir das leckere Brot an und frage ob ich ein halbes haben könnte. Die nette Dame läuft in die Küche und kommt mit einem halben Kastenbrot und gut 20 Scheiben Käse in Frischhaltefolie wieder. Ich freue mich über das Brot und bestelle mir noch einen Kaffee.

                            Ich lege meinen Rucksack ab, entledige mich meiner Regenjacke und setze mich an einen der schönen Holztische und genieße meinen Kaffee vom Frühstücksbuffet. Kurz darauf setzt sich die Bedienung zu mir und wir plaudern über das Wetter, Island das Reisen und Gott und die Welt.
                            Eine Stunde und mehrere Refills später bin ich der Erfahrung reicher, dass sie hier drei Monate arbeitet um Island kennenzulernen und leider viel zu wenig Zeit hat um zu wandern und umherzufahren.
                            Wir tauschen noch Facebook-Kontakte aus und ich bezahle noch bevor ich mich auf meine eigentliche Mission des Tages aufmache.

                            Draussen regnet es mittlerweiler etwas stärker und nach einem Kilometer muss ich doch in den sauren Apfel beissen und meine unförmige Regenhöse überzehen.



                            Dank der 3-4 richtigen Kaffee, die ich intus habe erhöht sich mein sonst schon beachtliches Tempo nochmals und ich fliege geradezu über die Wanderpiste bis ich an der ersten Furt des Tages stehe.
                            Ich überlege eine Zeit lang, ob ich es ohne Schuhtausch versuchen sollte, ziehe s dann aber doch vor mit Gummilatschen durch das eiskalte Wasser zu latschen anstatt von Steinchen zu Steinchen zu springen und zu hoffen nicht zu fallen.
                            Fünf Minuten später sind die Crogs wieder verstaut und ich bin wieder abmarschbereit um durch die eigentlich schöne Landschaft zu wandern, von der man dank Nebel und Regen leider nicht all zu viel sieht.





                            Mir kommen Unmengen von anderen Wanderern und Tagestouris entgegen und ich bekomme schon fast Genickstarre vom vielen Zunicken und „hello“ sagen.
                            Auf eine Pause habe ich bei dem Wetter auch wenig Lust und so gibt es nur eine halbe Tafel Schoki und einen Riegel unterwegs.



                            Ich laufe ab und an zu der Schlucht, die sich mittlerweile links neben mir auftut und staune nicht schlecht über die gewaltigen Ausmaße.



                            Laut Karte müsste ich eigentlich nichtmehr allzu weit von Botnar entfernt sein, als ich über eine Brücke mit anschließender Seiversicherung die Schlucht überquere.



                            Doch leider halte ich es für unmöglich, dass der Weg den steilen schwarzen Schotterhang hinaufgeht und so folge ich irrtümlicher Weise einem Trampelpfad, der nach rechts abzweigt und dem Fluß entlang Richtung Gletscherausläufer führt.





                            Eine halbe Stunde und knapp drei Kilometer Umweg später muss ich feststellen, dass der Weg endet und nur noch der Fluss da ist. Ich grummel also ob meiner Blödheit in mich hineien und stapfe den ganzen Weg zurück zu besagtem Schotterhang, welchen ich im Eiltempo bezwinge und auf dessen Zenit ich gut ausser Atem ankomme und eine weitere unwirkliche Landschaft erspähe.



                            Es regnet immer noch, als ich den breiten Trampelpfad über die kleine Hochebene folge und hnter dem kleinen Flüsschen Botnar mit den einzigartig um ein Bächlein trapierten Zeltebenen sehe.



                            Da ich trotz auffüllen meiner Vorräte und Verlaufen immernoch einer der Ersten am Camp bin habe ich fast freie Auswahl bei der Zeltplatzwahl und gönne mir nach dem Aufbau erstmal fünf Minuten heiße Dusche.

                            Nach und nach trudeln die üblichen Verdächtigen ein und wir quatschen etwas zwischen Apside und Heringen um mich wenig später an das leckere Brot mit Käse und Resten der Salami zu machen.
                            Zur Feier des Tages gibt es das Letzte Tuborg Pilsener und natürlich noch den Rest der Schoki und die Gummibären.
                            Man wird der Rucksack morgen leicht sein....

                            Fazit: 2x 300g 4x 100g Schoki vernichtet und kein Bier mehr im Rucksack = UL!
                            Zuletzt geändert von frichdal; 05.09.2013, 20:26.

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                            • Chaot
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                              • 18.01.2011
                              • 76
                              • Privat


                              #15
                              AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                              Ich bin grade schwer am überlegen was ich beeindruckender finde, die Landschaft auf den Fotos oder dein GEWALTIGER Konsum an Schoki. Hattest mal en Zuckerschock?
                              Mit einer 300 gr. Tafel hab ich überhaupt kein Problem. Die drück ich dir weg, bei nem Film und Bierle.
                              Die Straße gleitet fort und fort,
                              durch Berg und Schlucht, durch Feld und Tann,....

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                              • frichdal
                                Erfahren
                                • 24.09.2012
                                • 140
                                • Privat


                                #16
                                AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                Nur mal so nebenbei, die Schokolade die unter den Tagen steht wird immer nur aufaddiert - nicht dass hier jemand auf den Gedanken kommt ich esse 10 Tafeln am Tag

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                                • frichdal
                                  Erfahren
                                  • 24.09.2012
                                  • 140
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                  05. Juli – Botnar - Álftavatn


                                  Heute werde ich zu meinem Erfreuen wieder mal von dieser wunderbaren Wärme geweckt, die sich rasend schnell im Zelt ausbreitet wenn die Sonne darauf scheint.
                                  Ich schnappe mir schnell meine Kamera und laufe auf die umliegenden Hügel um auch diesen Ort mit etwas Sonne festzuhalten. Dabei entdecke ich einen schönen Regenbogen, der sich gerade über das kleine Zeltdorf erstreckt.









                                  Ich hänge mein Nasses Handtuch und die Regenjacke auf das Zelt und stülpe meine Socken über die Griffe der Trekkingstöcke. Vielleicht scheint die Sonne ja 1-2 Stunden und ich kann die Sachen trocknen.
                                  Während also die Sonne ihr arbeit verrichtet krieche ich zurück ins Zelt und hole meine Matte raus um unter freiem Himmel zu frühstücken. Draussen schmeckt das ganze halt mindestens doppelt so gut.
                                  Nach einer knappen Stunde verschwindet die Sonne leider wieder und der Wind frischt merklich auf. Ich packe also langsam meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel Álftavatn.
                                  Laut Karte soll dieses Camp an einem See liegen, was ja eigentlich nie verkehrt ist ;)

                                  Die ersten Meter geht es bergauf, bis ich wieder auf einer Hochebene stehe, die voll und ganz mit schwarzer Asche bedeckt ist. Ein gut ausgelatschter Trampelpfad weist mir neben den obligatorischen Holzpflöcken den Weg, welcher gleich zu Beginn zwischen zwei imposanten grün bemoosten Bergen hindurchführt, welche wie Torwächter zur Unterwelt dastehen.





                                  Dass ich mit dieser Metaffer garnicht so weit daneben lag, wird sich später noch herausstellen.
                                  Kaum passiere ich die beiden Berge wird der wind immer stärker und ich werde beim gehen richtig gebremst. Auch die Landschaft hat sich schlagartig verändert – bemooste Hügel und berge haben scharfkantig abgegrenzete Schneeflächen auf den Flanken, die wie gemalt und völlig unwirklich aussehen. Ich bleibe ungläubig stehen und fotografiere was das Zeug hält.







                                  Je weiter ich diese Art Wüste vorankomme um so mehr Menschen oder besser gesagt Gruppen kommen mir entgegen. Mit den Menschenmassen nimmt auch der Wind immer mehr zu und ich muss langsam echt gut gegensteuern, da ich mit meinem Rucksack incl. Regenhülle enorme Angriffsfläche biete.

                                  Die Gegend ist zwar mit den schönen Bergen ringsum echt schön, doch zum Fotografieren oder Innehalten komme ich nicht mehr, da es wirklich ungemütlich wird.
                                  Ich zünde mal wieder den Turbo um dieses unangenehme Teilstück so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.
                                  Dank dem tobenden Wind höre ich auch keine Jeeps mehr, die hinter mir fahren und so müssen sie hupen, damit ich zu Seite gehen kann. Ich ziehe meine Kapuze so weit es geht zu und stolpere mehr als ich gehe über die breite Piste.





                                  Ich hätte zwar Hunger, aber nirgends ist ein richtiger Unterschlupf zu erkennen, welcher für einen kurzen Augenblick vor dem immer stärker werdenden Sturm Schutz geboten hätte. Also gibt es wieder nur Riegel und Schokolade aus meiner überaus praktischen Bauchtasche.



                                  Als ich wieder mal schimpfend ob des Windes vor mich hin taumel stehe ich plötzlich vor der ersten Furt des Tages – und diese hat es echt in sich. Das Wasser sieht zielich tief aus und hat eine enorme Fließgeschwindigkeit. Ich wandere auf und ab um eine geeignete Stelle zu erblicken, jedoch sieht alles irgendwie unmachbar aus.
                                  Meine Nerven sind wegen des heftigen Windes eh schon angespannt und nun auch noch die Angst vor der Furt.
                                  Zum Glück kommen von der anderen Seite zwei Franzosen, die nicht lange fackeln und nach dem Schuhwechsel einfach den geraden Weg des Pfades durchlaufen und nur wegen der eisigen Temperatur gepaart mit dem Wind jammern.
                                  Was die können kann ich auch denke ich mir und entledige mich meines Schuhwerks und krempel meine Hosenbeine so hoch wie es nur geht. In dieser situation bin ich wieder mal um jeden meiner 193 cm froh.
                                  Gut mit Adrenalin geflutet ist auch die Eiseskälte nich ganz so schlimm und so geht es nach gut zehn Minuten weiter des Weges. Gleich über eine Brücke um danach ein etwas verlassen wirkendes Camp mit Schutzhütte zu passieren.
                                  Von hier aus kann es laut Karte nicht mehr all zu weit sein. Doch diese letzten Kilometer waren echt eine Qual. Ich wurde vom Wind trotz meiner fast 90 Kilo von einer Seite zur anderen geschubst, als ob ich Spielzeug wäre. Gut dass der Weg nicht schwierig oder ausgesetzt ist, und außer ein paar Altschneefeldern keine weiteren Überraschungen parat hält – ansonsten hätte ich mich jammernd in die Embryonalstellung begeben und auf Hilfe gewartet *Übertreibungsmodus off*





                                  Nach einer weiteren, aber harmlosen Furt und dem finalen von Stein zu Stein springen vor dem Camp stehe ich nun in Álftavatn. Dieses kleine Hüttendörfchen sieht echt schön aus, doch ich stürme erst mal in die Infohütte um dem Sturm zu entkommen.



                                  Ich buche einen Zeltplatz und erfahre von der Warden, dass Sturmwarnung ausgegeben wurde und momentan keine Leute von Landmannalaugar über den Berg Hrafntinnusker gelassen werden.

                                  Ich hoffe, dass sich das bis morgen wieder legt und suche mir einen Zeltplatz am See, wo schon zwei Gruppen amerikanische Schüler mit ihren Zelten kämpfen.
                                  Ich versuche also gekonnt meinen Tunnel mit zwei Heringen festzupinnen und die Gestänge einzuziehen. Doch als ich das erste Gestänge drinnen habe und der Bogen die plane spannt reißt es das Zelt weg und ich kann froh sein auf einem Zipfel gekniet zu sein.

                                  Ich schmeisse mich also auf die Plane und versuche einen windstillen Moment abzuwarten um weiterzumachen.
                                  Als eine Zeit lang keine Böhe spürbar ist lasse ich das eine Ende wieder los und versuche die Zweite Stange einzufädeln – in dem Moment stellt sich wieder die ganze Plane in den Wind und ich kann sie nur mit Mühe und Not festhalten.
                                  Ein Packsack liegt mittlerweile fast im See und mache mich auf, die Plane mit samt den zwei Stangen irgendwie zusammenzuknüllen und hinter dem Toilettenhäuschen etwas Schutz zu suchen.

                                  Ich ziehe die Gestänge im Schutz der Hütte schnell heraus und muss feststellen, dass es mir eines davon schön verbogen hat. Egal, provisorisch zusammengepackt und gegen den Wind gelehnt zum Warden gestiefelt. Ich frage recht freundlich, ob denn noch ein Bettchen in der Hütte frei wäre und ich bekomme noch eines der letzten Plätzchen mit zwei Pärchen in einem ca. 15 m² Zimmer.

                                  Der Spass ist zwar echt teuer, aber selbst wenn ich das Zelt später aufbauen hätte können, denke ich dass ich in der Nacht kein Auge zugetan hätte. Also auf mein 90cm Bett gelegt und den Verpflegungspacksack neben mich gestellt.

                                  Als erstes habe ich die Reste vom Brot und Käse genüsslich verdrückt um danach ins Süsse Lager zu wechseln. 1 ½ Tafeln 200g isländische Schokolade, drei Müsliriegel und eine Paradiescreme, die ich anrühre verschwinden im Magen und ich habe immer noch Hunger.
                                  Gegen Abend hole ich noch eine Trekkingmahlzeit heraus, die bereits seit drei Monaten abgelaufen ist und Schrimps enthält.

                                  Ich frage das amerikanische junge Pärchen gegenüber, ob sie meinen, dass die noch genießbar wäre – da schmunzelt der etwa 22 Jährige Typ und erzählt von seinem letztjährigen Appalachian Trail Thruhike und was er da alles abgelaufene verzehrt hat, da solle ich mir um Trockennahrung keine Sorgen machen.
                                  Gesagt, getan ich mache in der komfortable Küche etwas Wasser heiß und rühre die Mahlzeit an. In der Hütte herrscht mittlerweile reges Treiben und die Leute stapeln sich fast schon übereinander.
                                  Ich sehe mit meinem Topf in der Hand zum Fenster hinaus und stelle fest, daß ein Pärchen geschafft hat eine Kuppel an den See zu stellen und richtig gut abzuspannen. Als ich jedoch das Wetter aussen rum betrachte bin ich zwar etwas geknickt, da ich nur im Zelt pennen wollte, aber „Safety First“, wie es so schön heißt.

                                  Ich quatsche noch etwas mit meinen Zimmergenossen und Genossinen und lese noch etwas in meinem Buch, dann stecke ich mir vorsichtshalber Stöpsel ins Ohr und ziehe mein Schlauchtuch über die Augen um bald darauf einzuschlafen und von Island bei Sonnenschein zu träumen.

                                  Fazit: 2x 300g 2x 200g 4x 100g Schoki vernichtet und kein Bier mehr im Rucksack
                                  Zuletzt geändert von frichdal; 07.09.2013, 09:09.

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                                  • s1ndbad
                                    Gerne im Forum
                                    • 15.03.2013
                                    • 54
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                    Wunderschöne Landschaft, toller Bericht! Danke für die Mühe!
                                    Ich bin zwar gerade erst wieder 3 Wochen zuhause, aber hierbei kommt schon wieder extremes Fernweh auf.

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                                    • prextor
                                      Anfänger im Forum
                                      • 06.09.2012
                                      • 15
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                      Sehr schöner Bericht!
                                      Eine Frage am Rande: Wie schwer war denn dein Rucksack mit dem ganzen Bier und essen? (Vielleicht hab ich es auch einfach überlesen o.O)

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                                      • Daddyoffive
                                        Fuchs
                                        • 24.08.2011
                                        • 2437
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                        Wo bleibt die Fortsetzung Deines tollen Reiseberichts?
                                        Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                        John Eldredge
                                        ><>

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                                        • Dieter

                                          Dauerbesucher
                                          • 26.05.2002
                                          • 537
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                          Hallo Jochen,

                                          bin auch schon gespannt auf die Fortsetzung.

                                          Ich war am 5. und 6. Juli in Landmannalaugar. Sturm und Regen haben mich erst mal dort festgehalten. Erst am 7. Juli war das Wetter am Vormittag gut, aber mein etwas enger Zeitplan für eine Wanderung nach Hólaskjól war damit schon geplatzt. Ich habe die Wetterbesserung genutzt und war für 3 Tage in der Hattver, dann wieder zurück nach Landmannalaugar.
                                          Ich glaube so haben wir uns knapp verpasst.

                                          Also setz Dich wieder an die Tastatur!

                                          Dieter

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                                          • Chaot
                                            Gerne im Forum
                                            • 18.01.2011
                                            • 76
                                            • Privat


                                            #22
                                            AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                            Bitte bitte bitte weiterschreiben..
                                            Die Straße gleitet fort und fort,
                                            durch Berg und Schlucht, durch Feld und Tann,....

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                                            • Juergen
                                              Fuchs
                                              • 17.01.2011
                                              • 2221
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                              OT:
                                              Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                                              Ich war am 5. und 6. Juli in Landmannalaugar. Sturm und Regen haben mich erst mal dort festgehalten. Erst am 7. Juli war das Wetter am Vormittag gut,
                                              Wir waren am 6./7. Juli 2013 in Landmannalaugur in einem sandfarbenen Staika.

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                                              • schlump
                                                Erfahren
                                                • 24.01.2008
                                                • 204
                                                • Privat


                                                #24
                                                AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                Zitat von frichdal Beitrag anzeigen
                                                Fazit: 2x 300g 4x 100g Schoki vernichtet und kein Bier mehr im Rucksack = UL!
                                                UL... hahaha. Made my day.
                                                Abgesehen davon gefaellt der Bericht auch sonst. Tolle Bilder und gut geschrieben!
                                                ALL YOUR BASE ARE BELONG TO US

                                                View my flickr

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                                                • Muddypaws
                                                  Erfahren
                                                  • 21.02.2012
                                                  • 483
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                  Sehr schön geschriebener Bericht! Ich bin gespannt wie es weitergeht und ziehe meinen Hut vor deinem Schokoladenverzehr - ich bringe irgendwie nie etwas Süßes runter.

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                                                  • Dieter

                                                    Dauerbesucher
                                                    • 26.05.2002
                                                    • 537
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                    Biete eine Tafel Schokki für die Fortsetzung!!!

                                                    Dieter

                                                    Kommentar


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                                                      • 30.05.2007
                                                      • 3996
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                      Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                                                      Biete eine Tafel Schokki für die Fortsetzung!!!

                                                      Dieter
                                                      Da mache ich mit! Ich biete 1 kg Schoki, plus nen Kasten Pils, wenn die Fortsetzung bis 01.12.2013 geschrieben wird.
                                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                      A. v. Humboldt.

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                                                        Erfahren
                                                        • 24.01.2008
                                                        • 204
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                        Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                                        Da mache ich mit! Ich biete 1 kg Schoki, plus nen Kasten Pils, wenn die Fortsetzung bis 01.12.2013 geschrieben wird.
                                                        Woah! Kann ich die Fortsetzung vielleicht schreiben?!

                                                        Aber mal Spaß bei Seite: Ne Fortsetzung wär schon was Feines...
                                                        ALL YOUR BASE ARE BELONG TO US

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                                                        • frichdal
                                                          Erfahren
                                                          • 24.09.2012
                                                          • 140
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                          Heyho lange hat es gedauert, aber irgendwie habe ich die angebotenen Tafeln Schoki wohl gerochen.

                                                          @Dieter das war genau der Zeitraum, an dem ich in Álftavatn festsaß - aber ich hätte dich ohne Moskitonetz eh nicht erkannt ;)

                                                          Also ich versuche jetzt die fehlenden Etappen heute und morgen einzustellen und danach "zeitnah ein kleines Fazit zu schreiben...viel Spaß wünsche ich Euch beim lesen.


                                                          6. Juli - immer noch Álftavatn

                                                          Als ich nach einer verhältnismäßig erholsamen Nacht erwache, nachdem ich bereits das erste Rascheln und Stühlerücken im Aufenthaltsraum vernehme, pelle ich mich aus meiner Tüte und riskiere einen Blick auf den See.
                                                          Zu meinem Überraschen sehe ich das klitzekleine Zelt von Max und Loré am Ufer stehen – sie müssen gestern noch ziemlich spät angekommen sein und irgendwie ihre kleine Dackelgarage in den Wind gezimmert haben.
                                                          Das Wetter sähe eigentlich ganz annehmlich aus, jedoch kann man am Wellengang sehen und an den Fenstern hören, dass immer noch extreme Windböen antreffen.

                                                          Also erstmal die Futtertüte bemüht und die fast schon kläglichen Reste sortiert. Gries, Milchpulver und Haferflocken sind noch zu genüge vorhanden, so entscheide ich mich für ein lecker Breichen um in den Tag zu starten.
                                                          Als ich das Zimmer verlasse sehe ich die Gruppe Belgier mit Schlafsäcken auf dem Holzboden liegen – sie haben wohl gebettelt um wenigstens am Boden der vollen Hütte zu pennen und so dem Unwetter zu entgehen.
                                                          Ich bediene mich am großen köchelnden Wassertopf, der dauerhaft auf dem Ofen steht und mische meinen Griesbrei an. Mittlerweile versammeln sich immer mehr Wanderer im Aufenthaltsraum um die Weiterreise zu beraten. Die meisten Hiker laufen jedoch in die entgegengesetzte Richtung und müssen nicht über den Berg nach Landmannalaugar. Kurze Zeit später steht auch die Warden im Raum und erklärt in gebrochenem Englisch, dass die Weiterreise nach Botnar wohl machbar ist, jedoch Reisende in die andere Richtung angehalten werden den Berg nicht zu überqueren. Von Landmannalaugar aus werden ebenfalls keine Wanderer über den Berg gelassen.

                                                          Ich berate mich mit ein paar Franzosen, die auch in meine Richtung unterwegs sind und die das Risiko auf sich nehmen wollen. Sie haben ein GPS dabei und meinen, dass sie da schon schaffen. Ich würde zwar ungern noch einen Tag in der Hütte verbringen, jedoch habe ich auch keine Lust Hauptdarsteller einer der Schauergeschichten zu werden, die man immer wieder hört, wenn man so einen Trip plant.
                                                          Ich schnappe mir erstmal Seife, Zahnputzzeug und meine liebgewonnenen Feuchttücher und ziehe mich sturmfest an um zum Toilettenhäuschen zu stapfen.
                                                          Als ich die Tür öffne schlägt mir eine Böe wie eine Faust ins Gesicht und ich muss mich wie gestern nach vorne gelehnt vorankämpfen. Als ich an den Toiletten ankomme sehe ich zu meinem Erfreuen Andres und Bettina – das Schweizer Pärchen, mit dem ich mich immer wieder nett unterhalten habe.

                                                          Sie haben in der zweiten, älteren Hütte Unterschlupf gefunden und haben sich auch mit dem Gedanken angefreundet eine weitere Nacht in Álftavatn zu verbringen. Als wir zu einem Plausch in die ältere Hütte gehen, stelle ich fest, wie viel komfortabler es doch in meine Behausung war. Ich erzähle ihnen, dass meine Zimmergenossen alle Richtung Botnar weitergehen und dass sie doch versuchen sollen in die andere Hütte umzuziehen.
                                                          Gesagt getan! Wir bequatschen also die Warden, ob die beiden umziehen könnten und wir zu dritt ein Zimmerchen beziehen könnten.
                                                          Da mehr als die Hälfte der Wanderer weiterzieht, sollte das kein Problem darstellen meint die nette Frau. Wir müssen uns nur bis ca. 11:00 Uhr gedulden, bis dahin werden die Zimmer gereinigt und neu aufgeteilt.

                                                          Da sieht die Welt doch gleich wieder ganz anders aus – bekannte Gesichter mit denen man sich die Zeit in der Hütte vertreiben kann heben die Stimmung gleich erheblich.
                                                          Nach der Morgentoilette kehre ich in die Unterkunft zurück und stelle fest, dass an der riesigen Tafel nahezu alle Plätze besetzt sind.
                                                          An einer Ecke sitzend und in Büchern vertieft sehe ich Max und Loré kauern. Ich tippe die beiden auf die Schultern und begrüße sie mit einem Hello!.

                                                          Die beiden erzählen mir, dass sie gestern gegen sieben angekommen sind und kein Zimmer mehr ergattern konnten. Sie haben aber für den Aufenthalt tagsüber in der Hütte bezahlt und müssen so nicht in ihrem viel zu kleinen Zelt abwettern.
                                                          Als die Belgier anfangen ihre Essensreste von gestern zu verwerten und den Riesenbottich auf dem Ofen zu einem „Eintopf“ umfunktionieren kommt richtig familiäre Stimmung auf.
                                                          Alle sind eingeladen sich einen Teller zu schnappen und den Eintopf aus Lammfleisch, Karotten und Zwiebeln zu kosten. Die erste richtige Nicht-Tütenmahlzeit seit langem und die schmeckt richtig gut.



                                                          Ich unterhalte mich noch mit einer Gruppe älterer Amerikaner, die sich über das schlechte Wetter beklagten. Zu ihrer Aufmunterung hole ich meine Kamera heraus und erfreue sie mit hunderten Bildern Islands bei Sonnenschein. Die Gruppe rüstiger Rentner ist total begeistert ob der Bilder – anscheinend sind die Armen bis jetzt nur im Nebel herumgelaufen und konnten die wunderbare Landschaft kaum erahnen.

                                                          Als gegen Mittag die Zimmer frisch gereinigt und die Weiterreisenden auf dem Trail verschwunden sind, bekommen Andres, Bettina und ich ein kleines Zimmerchen mit zwei Matratzen auf dem Boden und einem 90er Bettchen zugewiesen. Wir packen unsere Habseligkeiten und verstauen sie in der kleinen aber gemütlichen Abstellkammer.
                                                          Wir beschließen einen kleinen Spaziergang zu machen um zumindest etwas frische Luft zu schnappen und uns die Beine zu vertreten. Eingepackt in Regenschutz und wärmender Zwischenschicht geht es raus in die harte „Wirklichkeit“. Immer wieder schafft es der starke Wind die Wolkenschicht aufzureißen um das darunterliegende strahlende blau freizugeben um es wenige Sekunden später wie ein gefräßiges Monster wieder zu verschlingen.





                                                          Genau diese Gegensätze gefallen mir an diesem Land so sehr – sei es die geschichtliche Verbundenheit mit Sagen und Wesen wie Elfen und im Gegensatz dazu die fortschrittliche, nahezu selbstverständliche Nutzung erneuerbarer Energien. Das erst raue aber dann gleichzeitig warme Gemüt der meisten Isländer – für mich extrem Sympathisch und echt.

                                                          Nach einer etwa einstündigen Erkundungstour der beeindruckenden Landschaft rund um den See, wird es uns zu kalt und stürmisch und wir suchen wieder Schutz in der gemütlichen Holzhütte.
                                                          Als ich zurück im Zimmer meinen Fressbeutel durchwühle, stelle ich mit Entsetzen fest, dass außer zwei Päckchen Paradiescreme meine Süßigkeitenvorräte dem gestrigen „Frusstfressen“ zur Gänze zum Opfer gefallen sind.
                                                          Ein Gefühl von Panik überkommt mich und mir schnürt es nahezu die Luft ab bei dem Gedanken daran, den restlichen Abend, die Nacht und die morgen Hoffentlich stattfindende Abschlussetappe ohne Schokolade überstehen zu müssen.
                                                          Spaß beiseite, aber irgendwo musste ich dringend nach braunem Gold graben. (ich weiß, dieser Satz könnte falsch aufgefasst werden.)

                                                          Ich habe während meiner bisherigen Reise mitbekommen, dass sogar an abgelegenen Zeltplätzen wie Botnar bei den Wardens unter der Hand Süßigkeiten zu erwerben sind.
                                                          Diesen Umstand mache ich mir zu Nutze und klopfe an der Wardenhütte an. Ich frage ob die netten Damen denn etwas Süßes zu verkaufen hätten. Die nette Dame im Wollpulli kramt darauf im Stockbett, wo normal ihre Tochter schläft und meint dass Ihr Tochter sich damit ein kleines Taschengeld verdient. Meine Augen fangen an zu leuchten, wie die eines kleinen Jungen an Weihnachten, als sie einen ganzen Karton Schokolade hervorkramt.
                                                          Ich nehme drei Tafeln 200er Köstlichkeit welche ich unter den Worten „don't tell it to anybody“ unter meiner Jacke verstecke und der netten Lady verschmitzt zunicke.

                                                          Auf dem Weg zurück ins Zimmer komme ich mir vor, als hätte ich gerade einen höchst brisanten Deal mit waffenfähigem Uran hinter mich gebracht.

                                                          Die Weiterreise war also gesichert, nun musste nur noch der Wettergott seinen Teil beisteuern und der Invasion Landmannalaugars stünde nichts mehr im Wege – Außer dem Gipfel des Hrafntinnusker.

                                                          Zurück im Zimmer quatschen wir noch etwas und machen uns Abendessen – mit vollem Bauch liegen wir auf den Matratzen und schmökern noch etwas bei Schokolade in unseren Büchern, bevor wir nach einem Gebet für gutes Wetter die Nachtruhe antreten.....





                                                          Fazit: 2x 300g 3x 200g 4x 100g Schoki vernichtet und kein Bier mehr im Rucksack

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                                                          • Mika Hautamaeki
                                                            Alter Hase
                                                            • 30.05.2007
                                                            • 3996
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                            Juhuu!!! Es geht doch noch weiter. Du hast gerade meine Mittagspause gerettet! OT: Leider hast Du den 01.12. nicht eingehalten, die Schoki und das Pils sind schon verbraucht.
                                                            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                            A. v. Humboldt.

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                                                              Erfahren
                                                              • 24.09.2012
                                                              • 140
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                              @ Mika, verdammt timing war nie meine Stärke

                                                              7. Juli - Álftavatn – Hrafntinnusker – Landmannalaugar

                                                              Nach einer etwas unruhigen Nacht und einer Pinkelpause, für die ich zum Klohäuschen stapfen musste, kristallisierte sich bereits um vier morgens heraus, dass der Wind nachgelassen hat und keine geschlossene Wolkendecke mehr am Himmel war.
                                                              Diese frohe Botschaft konnte ich meinen friedlich schlummernden Zimmergenossen trotz der unchristlichen Uhrzeit natürlich nicht vorenthalten.
                                                              Als ich die ersten Prügelattacken glücklich abgewehrt hatte und mich wieder vom Bettkasten hervorwagte, schienen mir die beiden Schweizer doch wohlgesonnen und streckten mir einen Finger zur morgendlichen Begrüßung entgegen – das muss wohl ein Brauchtum aus ihrem kleinen Land sein.
                                                              Lange Rede kurzer Sinn – wir beschließen noch bis halb sechs liegen zu bleiben und dann ordentlich zu frühstücken um die längere Etappe direkt bis Landmannalaugar zu wandern.

                                                              Um halb schnelle ich wie ein Katapult in die Höhe und kann es trotz gemütlicher Atmosphäre kaum erwarten dieses Örtchen endlich zu verlassen und wieder etwas von der atemberaubenden Landschaft Islands aufzusaugen.
                                                              Ich schleiche in die Küche, auf deren Boden wieder ein Nachzügler liegt. Ich denke insgeheim - „Sorry guter Mann, aber ich brauch jetzt Futter und die scheppernden Töpfe werden dich jetzt leider aus dem Schlaf reißen.“ Nach fünf Minuten erscheinen auch Andres und Bettina in der Küche, um Ihr Porridge zuzubereiten.
                                                              Für mich gibt es eine extra große Portion Griesbrei die ich mit einer kompletten Ladung Paradiescreme toppe. Als ich die Mörderschüssel verschlungen habe gibt es noch einen Kaffee, während das Wasser für diesen kocht erscheinen auch weitere Wanderer, die früh aufbrechen wollen in der Küche. Wir reden noch etwas, bis wir ausgetrunken haben und machen uns schnellstmöglich daran, unsere sieben Sachen zu Packen und das Zimmer in den Ursprungszustand zurückzuversetzen.

                                                              Mit gepacktem Rucksack und vorsichtshalber angelegtem Regenschutz stehe ich vor der Hütte und scharre mit den Hufen. Immer wieder findet die Sonne ein kleines Fleckchen ohne Wolken und schickt etwas wärme auf meine verfrohrenen Glieder.
                                                              Als wir alle drei versammelt und zum Aufbruch bereit stehen, wird nochmal durchgezählt und los geht es auf die mit 22 km längste Etappe.





                                                              Anfangs geht es einer breit angelegten Straße entlang, bis wir schließlich links in einen engen Pfad einbiegen, der uns langsam aber sicher bergan führt. Erst mit mäßiger Steigung und schließlich ganz schön steil. Schnell stellen wir fest, dass wir die Regenklamotten so schnell nicht brauchen werden und entledigen uns dieser, bevor wir bei dem langen Anstieg richtig ins Schwitzen kommen.
                                                              Die Landschaft ist einfach nur überwältigend – sattes Grün wechselt sich mit akkurat abgegrenzten kleinen Schneefeldern auf den Bergflanken ab und immer öfter strahlt der blaue Himmel mit um die Wette. Immer wieder wandert der Blick zurück in das surreal wirkende Tal mit dem traumhaften See im Schoß. Wir können es kaum fassen, was für Schwein wir doch haben all das erleben zu dürfen und das auch noch bei bestem Wetter.



                                                              Mir kommt es vor, als würde alle hundert Höhenmeter die Landschaft komplett ausgetauscht. Erst Grün und Blautöne weiter oben viel Schnee mit weichen Brauntönen – Toffie!
                                                              Wir kommen gut voran und legen ausgiebige Fotopausen ein um wenigstens ansatzweise diese Schönheit einfangen zu können. In unseren Gesichtern macht sich ein Dauergrinsen breit, welches bis zum Ende der Etappe anhalten sollte.





                                                              Nach einem ziemlich anstrengenden, langen Anstieg und einem darauffolgend etwas flacheren Teilstück bei dem wir immer wieder an rauchenden und brodelnden Rissen vorbeikommen und unglaubliche Farbpaletten zu Gesicht bekommen,



                                                              erschließt sich schließlich eine wunderschöne Hochebene, die nahezu komplett mit Schnee bedeckt ist und einen herrliche Ausblicke ermöglicht.





                                                              Nachdem wir in Sachen unglaublichen Landschaften fast schon abgestumpft sind, hält diese Mischung aus reinweißen Schneefeldern, strahlend blauem Himmel und die in der Ferne in allen Farben und Formen schimmernden Berge nochmals ein besonders prägnantes Erlebnis bereit. Somit muss ich, denke ich meine Aussage vorher, Godland sei für mich das schönste Teilstück auf dem Laguavegur, nochmals revidieren und die Ausblicke hinunter nach Álftavatn und den Weg hinunter nach Landmannalaugar unantastbar auf Nummer Eins setzen!









                                                              Nach einigen Kilometern durch die Schneelandschaft erscheint auf einer weiteren Anhöhe die Hütte auf dem Hrafntinnusker, und wieder stellt sich das Phänomen ein, dass wenn man in der Ferne ein Ziel sieht, dieses Schritt für Schritt weiter wegzuhuschen scheint.



                                                              Als wir mit von der Sonne geröteten Gesichtern schließlich den höchsten Punkt dieser Etappe erreichen sind wir ziemlich geplättet und auch der Himmel zieht sich langsam wieder sein Wolkenkleid an. Da ich einige Meter Vorsprung habe und mich ein Hüngerchen plagt, hole ich eine Tafel Schokolade aus meiner 80er Jahre Gedächtnis Bauchtasche und lasse die Hälfte davon langsam und Stückweise im Mund schmelzen.
                                                              Als auch Bettina und Andres etwas außer Atem an dieser Art Wetterstation über der Hütte ankommen, erinnere ich an ein Gespräch mit einem Zeltnachbarn aus Þórsmörk, welcher mir geraten hat bei gutem Wetter unbedingt den Nebengifpel rechts der Hütte zu besteigen, da man von dort aus eine wunderbare Aussicht und Rundumsicht hätte.







                                                              Von Schoki gestärkt schnappe ich mir die Kamera der noch etwas außer Atem befindlichen Schweizer und packe diese zu meiner in die Bauchtasche und laufe im Schnee auf den etwa einen Kilometer entfernten Gipfel. Wenn sie mich schon ertragen müssen die beiden, kann ich ihnen im Gegenzug ja auch ein paar schöne Fotos bescheren ;)
                                                              Nach etlichen Danksagungen und Huldigungen packen wir nach meiner Rückkehr unsere Sachen und gehen die letzten knapp 10 Kilometer an.



                                                              Langsam aber sicher macht sich etwas Wehmut bemerkbar, die ob der entgegenkommenden und schwer bepackten Hiker, die den ganzen schönen Trail noch vor sich haben, noch verstärkt wird. Wir passieren auch die stelle, an der ein Wanderer nur ca. 1,5km von der Hütte entfernt in einem Schneesturm ums Leben kam.
                                                              Dies führt einem wieder vor Augen wie nichtig man doch Angesichts der Kräfte ist, die die Natur zu wirken vermag. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man auf solch einer Höhe und so nah an der Hütte nicht mehr weiterkommen kann – im Endeffekt bestärkt mich dieses Erlebnis in unserer Entscheidung einen Tag in der Hütte abzuwettern, und wenn es auch noch so harmlos wirken mag die Vernunft siegen lassen.



                                                              Trotz des zuziehenden Himmels und der etwas wehmütigen Stimmung genießen wir die letzten Schritte, die uns stetig Richtung Landmannalaugar bringen. Als die Schneefelder langsam enden kommen wir uns vor wie in einem riesigen Sandkasten, in den viele verschiedene Farbpigmente gemischt wurden.
                                                              Vereinzelt sieht man Mountainbike Spuren im Sand verlaufen und ich stelle mir kurz vor, wie schön es wäre diese Hügel ebenfalls mit dem Fully runter zu donnern.





                                                              Immer öfter sieht man nun auch bizarre Lavalandschaften die teilweise skurrile Objekte am Wegesrand geformt haben. Ich weiß schon wieder nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Und nun sieht man auch den Fluss im Tal, der wie ein Geflecht aus Adern Wasser durch die Landschaft pumpt und mit Leben versorgt.





                                                              Leider werden ab hier auch die Tagesausflügler mehr und teilweise drängen sich ganze Busladungen an den erhöhten Stellen zu fotografieren, oder sie versperren den steilen steinigen Weg hinunter ins Tal.



                                                              Nachdem wir unten angekommen an einem weiteren Lavafeld vorbeigehen und etwas in der Ebene dahinmarschieren muss ich mir die Augen reiben, als ich zwei grüne Schulbusse inmitten einer großen Zeltstadt stehen sehe. Ich komme mir vor wie in einer Mischung aus Mad Max und dem Everest Basecamp.



                                                              Die letzten Kilometer haben wir uns immer wieder unterhalten wie schön es sein wird endlich mit einer Dose Bier im Hotpot zu sitzen, da Bettina und Andres aber den nächsten Bus nach Reykjavik erwischen wollen müssen wir uns jetzt schon verabschieden und tauschen noch schnell Emailadressen aus.
                                                              Ich kaufe mir erstmal eines der leckeren Baguettes und ein paar Dosen Lightbier, setzte mich auf die Holzveranda vor dem Wardengebäude und halte erstmal 15min inne bis es leicht zu tröpfeln beginnt und ich schnell einen Zeltplatz buche und mein Zelt aufstelle, bevor ich völlig durchnässt bin.

                                                              Nachdem Aufstellen des Zeltes ziehe ich meine Badehose an und schmeiße mir meine Regenjacke über um bei gefühlten 5 Grad und Nieselregen zum Hotpot zu stapfen. Ich konzentriere mich um mit meinen Gummilatschen keinen unfreiwilligen Spagat auf den Holzsteg zu zaubern. Als ich halb erfroren endlich die ersten Meter ins warme Wasser mache taste ich mich langsam an den Punkt vor, wo die Mischung von heißem Wasser aus der Quelle und das kühle Wasser im Becken die ideale Temperatur ergeben und setze mich auf den Sandigen Boden. Schlagartig entspannt mein gesamter Körper und die geschundenen Muskeln können sich endlich vollends entspannen.
                                                              Diesen Moment habe ich lange herbeigesehnt und dennoch bin ich etwas traurig gestimmt, da diese wunderschöne Reise nun fast zu Ende ist.

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                                                                Alter Hase
                                                                • 31.01.2011
                                                                • 2501
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                Phantastische Fotos
                                                                www.trekking.magix.net

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                                                                  Alter Hase
                                                                  • 30.05.2007
                                                                  • 3996
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                  Was für Bilder....
                                                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                                  A. v. Humboldt.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Lebt im Forum
                                                                    • 10.07.2005
                                                                    • 6479
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                    Servus Jochen,

                                                                    hats doch fein geklappt mit Island dieses Jahr. Hat ja noch allerhand Schnee gehabt.
                                                                    Bei uns war es diese Jahr auch einmalig aber etwas durchwachsener...

                                                                    https://www.facebook.com/sebastian.krejci/media_set?set=a.10201206374353463.1073741835.1593971182&type=3
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                                                                      Erfahren
                                                                      • 24.09.2012
                                                                      • 140
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                      @ Mika und berniehh - freut mich, wenn Euch die Bilder gefallen

                                                                      Hey Sebastian,

                                                                      ja hat alles bestens geklappt, mit dem Wetter hatte ich, wie man sehen kann richtig Schwein ;) Du hattest aber doch auch ein paar schöne Tage dabei, wie es aussieht.

                                                                      Wie ich auf Facebook gesehen habe bist du unter die Snowkiter gegangen?

                                                                      Kommentar


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                                                                        Lebt im Forum
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                                                                        • 6479
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                                                                        AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                        Wetter war bei uns mehr als durchwachsen...3 Tage von 3 Wochen waren komplett ohne Regen, der Rest sehr wechselhaft. Mit dem Gletscherquerung hatten wir ausnahmsweise 6 richtige gezogen.
                                                                        Hab immer in den Regenpausen geknipst..

                                                                        Die letzte Woche war dann der Rausschmeißer...

                                                                        Dem Martin (Westfalenhaus) hat es eine Woche vor uns das Jannu am Alftavatn zerstört, was leider in seiner vorzeitigen Abreise mündete.

                                                                        OT: Nix Snowkiter...mache meinen Gleitsegelführerschein...noch fehlen 30 Flüge...
                                                                        Zuletzt geändert von barleybreeder; 16.01.2014, 14:52.
                                                                        Barleybreeders BLOG

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                                                                          Erfahren
                                                                          • 24.09.2012
                                                                          • 140
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                          Ja der See ist echt tückisch. Mir hats beim Aufbauversuch auch einen Gestängebogen vom Kaitum komplett verbogen. Ich hab mich dann lieber in der Hütte eingemietet.

                                                                          OT: Und ich dachte ich hab dich mit Skiern fliegen sehen ;)

                                                                          Kommentar


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                                                                            Dauerbesucher
                                                                            • 26.05.2002
                                                                            • 537
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                            Hallo,

                                                                            jetzt hast Du Dir die Schokki aber redlich verdient!
                                                                            Wenn es auch in dieser Form genehm ist geb ich sie auch in Kuchenform aus:
                                                                            https://www.facebook.com/photo.php?f...type=3&Theater
                                                                            ... aber natürlich nur in Island

                                                                            Schön, dass Du gezeigt hast, dass man den Laugavegur, trotz aller "hach - der ist ja total überlaufen" Vorurteile, genießen kann.

                                                                            Dieter

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 24.09.2012
                                                                              • 140
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                              Haha Merci Dieter

                                                                              Stark frequentiert war nur die Etappe Botnar nach Alftavatn, ansonsten war es zu meiner Reisezeit teilweise recht einsam unterwegs. Klar sieht man an den Zeltplätzen immer wieder die Wanderer, aber daraus können recht innige Bekanntschaften entstehen

                                                                              Ich kann jedem der mit dem Gedanken spielt den Laugavegur zu laufen, nur ausdrücklich dazu raten.

                                                                              Und auf das Stück Kuchen komme ich zurück :P Die Insel hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 24.08.2011
                                                                                • 2437
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                                Zitat von frichdal Beitrag anzeigen
                                                                                Nach dem Aufstellen des Zeltes ziehe ich meine Badehose an und schmeiße mir meine Regenjacke über um bei gefühlten 5 Grad und Nieselregen zum Hotpot zu stapfen. Ich konzentriere mich um mit meinen Gummilatschen keinen unfreiwilligen Spagat auf den Holzsteg zu zaubern. Als ich halb erfroren endlich die ersten Meter ins warme Wasser mache taste ich mich langsam an den Punkt vor, wo die Mischung von heißem Wasser aus der Quelle und das kühle Wasser im Becken die ideale Temperatur ergeben und setze mich auf den Sandigen Boden. Schlagartig entspannt mein gesamter Körper und die geschundenen Muskeln können sich endlich vollends entspannen.
                                                                                Diesen Moment habe ich lange herbeigesehnt und dennoch bin ich etwas traurig gestimmt, da diese wunderschöne Reise nun fast zu Ende ist.
                                                                                Das ist der Grund, warum ich den Laugavegur immer von Süd nach Nord laufen würde (habe schon beides gemacht). Dieses Entspannungsbad nach tagelangem Laufen ist durch nichts zu toppen (naja, höchstens vom Entspannungsbad in Hveravellir bei Schnee, nachdem man zu Fuß dorthin gelaufen ist).

                                                                                Toller Reisebericht und wundervolle Fotos!
                                                                                Das Leben ist kein Problem, das gelöst werden müsste, sondern ein Abenteuer, das gelebt werden will.
                                                                                John Eldredge
                                                                                ><>

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 17.05.2006
                                                                                  • 189
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                                  Super Bilder und eine tolle Geschichte! Machen richtig Spaß auf Island.

                                                                                  OT: …und Schokolade

                                                                                  Mmm, vielleicht nächstes Jahr…
                                                                                  Soul of a Vagabond
                                                                                  Nordsüchtig. Webentwickler. Fantasyliebhaber. Boulderer. Deutschlandentdecker.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 12.11.2013
                                                                                    • 109
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                                    Ich plane genau diese Tour (aber von Norden nach Süden) im Sommer zu laufen und habe da noch drei Fragen:

                                                                                    1) In meinen Guide steht, dass es bei Fimmvörduháls kein Zeltplatz ist - doch Du hast da gezeltet. Heißt das, dass es doch geht, aber man halt etwas improvisieren muss mit dem Zeltaufbau?

                                                                                    2) Trinkwasser... Ich bin Norwegen gewöhnt mit 0,5 Liter rumzulaufen, da alle paar Meter Bäche mit Trinkwasser sind. Auf den Bildern sehe ich recht schlammig aussehende Schmelzwasserbäche und frage mich: Wieviel Trinkwasser muss man schleppen? Gibt es an allen Deinen Stationen Trinkwasser? Oder gibt es überall Schnee zum Schmelzen?

                                                                                    3) Wenn man in Skogar angekommen ist (da ich ja nach Süden laufe), kann man von dort aus noch irgendwas Nettes erwandern in der Umgebung? Oder mit dem Bus wohin, wo man nochmal 4-5 Tage ranhängt bevor es zurück geht?

                                                                                    Das war es auch schon, vielen Dank für die Hilfe.

                                                                                    Gruß,
                                                                                    Ilker

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 18.04.2009
                                                                                      • 3034
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [IS] Laugavegur - oder wie ich auszog um Islands Schokovorräte zu vernichten

                                                                                      Zitat von ilker Beitrag anzeigen
                                                                                      1) In meinen Guide steht, dass es bei Fimmvörduháls kein Zeltplatz ist - doch Du hast da gezeltet. Heißt das, dass es doch geht, aber man halt etwas improvisieren muss mit dem Zeltaufbau?
                                                                                      Man kann direkt an (beiden) Hütten auch zelten. Platz ist dafür. Ist halt etwas windig da "oben".
                                                                                      2) Trinkwasser... Ich bin Norwegen gewöhnt mit 0,5 Liter rumzulaufen, da alle paar Meter Bäche mit Trinkwasser sind. Auf den Bildern sehe ich recht schlammig aussehende Schmelzwasserbäche und frage mich: Wieviel Trinkwasser muss man schleppen? Gibt es an allen Deinen Stationen Trinkwasser? Oder gibt es überall Schnee zum Schmelzen?
                                                                                      Man kommt auf allen Etappen auch irgendwann mal an einem Rinnsaal oder Fluss vorbei, wo das Wasser normal trinkbar ist. Ansonsten kommt auf dem Laugavegur das Wasser sehr oft aus dem Hahn...nämlich direkt an der Hütte.

                                                                                      Ausnahme: die Etappe über den Fimmvörduháls ist im Sommer eine trockene Angelegenheit. An der 1. (bei deiner Richtung 2.) Hütte gab es zwar ca. 300m entfernt ein Schmelzwasser-Rinnsal, aber nur mit ordentlichen Aschezusatz. Kann man setzten lassen, trotzdem trinken. Also u.U. schon etwas Trinkwasser für den Abend mit hochnehmen.

                                                                                      Schneeschmelzen? Im August z.b. gibt's keinen Schnee mehr.

                                                                                      Ungewöhnt für Norwegenfreunde: es gibt so viel Wasser, daß sogar die Toiletten dekadent mit Wasserspülung ausgestattet sind.

                                                                                      3) Wenn man in Skogar angekommen ist (da ich ja nach Süden laufe), kann man von dort aus noch irgendwas Nettes erwandern in der Umgebung? Oder mit dem Bus wohin, wo man nochmal 4-5 Tage ranhängt bevor es zurück geht?
                                                                                      Hmm...da muss ich passen. Nicht in der Nähe, aber trotzdem sehenswert ist der Vatnajökull-Nationalpark. Mit strato.is erreichbar. Da Nationalpark wahrscheinlich schwierig mit Mehrtageswanderungen.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 21.02.2012
                                                                                        • 483
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                                                                                        Super! Danke für den schönen Bericht!

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 12.11.2013
                                                                                          • 109
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                                                                                          Danke für die Infos Rhodan.

                                                                                          Eventuell laufe ich doch von Skogar los... dann wäre Fimmvörduháls gleich mein 1. Zeltplatz und ich hätte das Problem mit dem Wasser nicht gegen Ende, sondern am Anfang der Tour. Andererseits müsste ich es dann den steilen Anstieg hoch tragen. ;)

                                                                                          Der Vorteil an dieser Laufrichtung wäre, dass es dann da im Norden noch ein paar Tagestouren zum dranhängen gäbe wenn ich das richtig im Guide gelesen habe... hm... und man hätte die heißen Badestellen am Ende ;)

                                                                                          Vielleicht kennt aber jemand noch etwas, wo man eine 3-6 Tage Rundtour machen könnte und was gut erreichbar ist ohne die teuren Mietwagen?

                                                                                          Kommentar