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Der Plan war nun dieser:
Am 3.7 geht es los, 26 Tage Trekking, 300km, von Nikkalouokta über Nallo nach Sälka. Von dort ins Fjäll, bis Höhe Kaitumjaure, dort dann wieder ins Fjäll gen Süden bis nach Vistas.
Die Straße bis nach Saltoluokta. Bis hier hin hatte ich 15 Tage Zeit und circa 150km.
Ab da dann evaluieren was der Zeitplan macht und die restliche Zeit entweder die geplante Sarektour machen oder eben Tagesausflüge, oder den Kungsleden bis nach Kvikkjokk.
Dort ging dann am 31.7 früh der Bus zurück.
Jeweils 48h An- und Abfahrt.

Klingt gut, oder? ;)

Wenn man 1+1 zusammenzählt, merkt man, dass da etwas nicht ganz nach Plan lief. So ganz und gar nicht.

Was genau, wie es dazu kam, was es bedeutet hat und dergleichen mehr kommt später

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Puh, als ich den Titel gelesen habe, war ich erst mal froh, dass Du lebend zurück bist! Ich hatte ja da so meine Zweifel.
Bin gespannt, mehr von Deinem Abenteuer zu lesen.

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Fliehender, jeder Absatz lässt umfassenden Erkenntnisgewinn vermuten, ich könnte nur zitieren! Halte das eher für eine Salinger-Fortsetzung, Der Fliehende im Sarekgestrüpp - oder auf dem Weg dorthin.

Könntest du bitte diese Cliffhanger lassen

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Na jetzt hoffe ich natürlich, dass Du uns nicht zu lange warten lässt. Bin ja schon gespannt zu lesen, was Dir so alles wiederfahren ist und vor allem warum Du Deine Tour abbrechen musstest. Also schön brav weitertippen und natürlich die Bilder nicht vergessen!!!

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Wie bei jedem guten Drehbuch gibt es bisher auch wirklich nur kleinste Andeutungen...

Ich hoffe v.a., daß die vielen Medikamente nicht zum Einsatz kamen...

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Und?

tapp, tapp

Rainer

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Hallo Fliehender!

Willkommen zu Hause. Schön, dass du nach dem ganzen Trubel und der Skepsis im Vorfeld nun deinen Reisebericht schreibst und dabei auch noch deine Threads verlinkst, bei denen du (u.a. auch von mir) den einen oder anderen bissigen Kommentar gefangen hast. Dafür gibt's schon mal . Weitere gibt's aber erst, nach dem du den Bericht fertig gestellt hast.

EDIT: Mich interessiert wirklich brennend, mit welchen Schuhen du die Tour gelaufen bist und wie die Schuhe gepasst haben. (Wenn du die alten Schuhe doch noch umgetauscht hast, würde ich das hier aber besser nicht schreiben, die Diskussion lenkt zu sehr von deiner sicher interessanten Reise ab. )

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Meine letzten Worte an meine Freundin, die mich neben Mum zum Zug begleitete waren:
" Ich weiß nicht, ob mein Spot funktioniert. Ich werd versuchen, ihn zu richten, mach dir aber keine Sorgen, wenn nichts kommt."

Nichts was man als Freundin hören will, kurz bevor der Freund 4 Wochen durch Lappland marschiert.
Nichts was man der Freundin sagen will, wenn diese sich im Vorfeld schon Sorgen um mich machte.

Also saß ich im Zug nach Nürnberg. Von dort ging es dann per Nachtzug nach Hamburg. Weiter nach Stockholm. Dort der übliche nattag gen Norden.

Im Zug nach Nürnberg schrieb ich noch schnell 2 Dankens-SMS an Mama und Freundin. Der ersteren für die vielen Stunde vor der Nähmaschine und das Verständniss für das hinterlassene Chaos, der zweiten für die Unterstützung beim Packen und dem geduldigen Ohr, wenn ich ihr bei der Planung mal wieder über meine Probleme berichtete

In Nürnberg hieß es dann erstmal die restlichen Sachen aus der Plastiktüte, in die alles fehlende in letzter Minute reingestopft wurde, in den Rucksack zu befördern.
Gelang leider nur halb.

Also weiterhin mit Plastiktüte rumlatschen.

Der Nachtzug nach Hamburg verlief recht entspannt, hatte einen netten Schlafkollegen.
In Hamburg dann wieder Stress. Ich musste irgendwo Wasser herbekommen. Für mein Müsli als auch zum Trinken.
Als diese Hürde dann auch überwunden wurde, ging es mittels ICE nach Stockholm.
Noch mehr Zug fahren.

Ich plante, wie lange ich zwischen welchen Stationen sein würde, um mein Rucksack endlich anständig packen zu können.
Wurde aber nichts, der Zug war rammelvoll und ich wollte meinen "bahn comfort" Platz auch nicht unbedingt freiwillig hergeben.

Aber man kann sich die Zeit ja anders totschlagen. Z.B. in dem man sich überlegt, wo und ob überhaupt man auch das Taschenmesser eingepackt hat Da vergeht die Zeit wie im Fluge, wenn man sich ständig überlegt: Liegt das etwa auf dem Teppich noch? Soll ich nachschauen? Och nö, dem Mann neben mir habe ich eben schon sein Kaffee runter geschmissen, einmal reicht

Ansonsten blieb nicht viel zu tun. Ein paar Tagebucheinträge, ein bisschen über das Leben nachdenken, ein wenig blues schieben.
Das mulmige Gefühl blieb. Wo war meine Abenteuerlust hin? Macht das penible planen und einkaufen wirklich mehr Spaß, wie mein Dad scherzhaft fragte, als er mich mit Waage und unzähligen Tütchen mein Müsli penibel einpackend sah ?
Heimweh? An Tag 2 meiner Reise von 4 Wochen?
Ich schob es auf die zermürbende Zugfahrerei und den schlechten Schlaf die letzten Tage.

Ein Highlight war zweifelsohne der Mini-ICE auf der Fähre. Noch nie so etwas erlebt.
Aber während der Fahrt beschäftigte ich mich mit meiner ( neu erworbenen) Sonnenbrille mit Wechselgläser. Die wollte die Gläser nicht mehr richtig fassen. War toll, hatte ich die doch extra anstelle der anderen beiden Brillen mitgenommen. Gewicht sparen und so

Gegen frühen Abend erreichte ich Stockholm. Der Zug hatte keine nennenswerte Verspätung, trotzdem hastete ich aus dem Zug. Brauchte noch Bargeld und mein Magen meldete sich auch wieder. Da können 2 Stunden (iirc) schon mal "eng" werden.
Aber Bargeld war kein Problem, genauso wenig wie das Essen. Bis auf dem Preis
Ich fand nach ner Weile auch Internet mit meinem W-Lan Handy und chattete mit meiner Freundin. Der Nachtzug hat 2 Stunden Verspätung, keine Eile nötig. Kurz bevor der erste Akku meines Handys den Geist aufgibt, beendeten wir das chatten.
Gut tat mir das chatten nur solange sie da war. Kaum machte ich das Handy aus, war wieder dieses Heimweh zu spüren.
Was war los mit mir??
Zum Glück kam bald mein Nachtzug, die Zeit bis dahin kann man sich prima mit Rucksäcke-der-Mitwanderer-anschauen totschlagen.

Mein Abteil teilte ich mir mit 4 Mädels, die auf den Kebnekaise wollten,also auch in Nikkaluokta raus mussten. Fein Fein, verlaufen, verfahren, verpennen war dann auch ausgeschlossen.

Recht schnell war auch das Bett aufgebaut, lustig mit den Mädels, die die schwedische Anleitung nicht lesen wollen und ich nichts verstehe. Aber Englisch konnten sie ganz gut.

Bald schlief ich dann auch ein. 2. Nacht im Zug....an was man sich alles gewöhnen kann

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Klingt bisher, als sollte deine Freundin das nächste Mal einfach mit. Bin aber gespannt, was du zu erzählen hast. Schade, dass anscheinend vieles nicht so lief wie erhofft.

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Würde sie auch. Aber bitte nur 10 Tage und mit jmd der ihr ganzes Gepäck trägt.
Sie steht leider leider gar nicht auf solche Touren und die Schule tut ihr übriges dazu.

Was erschwerend zu dem ganzen dazu kommt ist die bedauerliche Tatsache, dass wir seit 2 Jahren eine Fernbeziehung führen. Wenn wir uns sehen, dann meistens wenn ich mein Studium und Leben in Wien vernachlässige.

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Bisher liest es sich echt gut runter. Mir gefallen auch die kritischen Selbstreflexionen. Jetzt warte ich natürlich darauf, dass es endlich richtig losgeht und dann auch hoffentlich endlich mal ein paar Bilder zu sehen sein werden.

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Morgen dann

Aber eins muss ich dir leider vorweg sagen: den Sälka hab ich nicht bestiegen. Mehrer Gründe: Zeit, Wetter, Bedingungen.
Dazu später mehr

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Mach Dir nichts draus, ist mir bei meinen beiden Versuchen bisher ja auch nicht gelungen. Scheint ein ziemlich unbezwingbarer Berg zu sein.

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– hört sich so an, als würde deine Freundin das realistisch einschätzen angesichts deiner Ausflüge – ich kann das Rucksackbild nicht sehen. Vielleicht ist da was mit dem Gepäck.

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Auf auf! Weiter gehts! Bin sehr gespannt!

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Kurzes Update: Ich hab den Tab mit meinem Bericht jetzt seit 2 Tagen offen, aber irgendwie fehlt mir die Inspiration, den Bericht anständig fortzuführen. Ab Dienstag bin ich in Frankreich im Urlaub und hoffe, dass ich dort dann zum schreiben komme.
Wird also vor Ende August keine Updates mehr geben hier.

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Das heißt also, dass du noch ein sehr langes WE hast, um den Bericht zu verfassen...

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Natürlich könnte ich kurz alle Bilder hochladen und ein paar Zeilen dazu schreiben. Aber das will doch niemand. Auch ich nicht

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Doch.

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Ich steh eher auf qualitativ höherwertige Berichte wie z.b. meinen aus Schottland

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In dieser Zeit hättest du schon wieder zwei Reisetage zusammen fassen können und 10 Fotos einstellen!

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Kannst Du es etwa verantworten das andere in der Zwischenzeit dort hoch fahren, ohne zu wissen welche Gefahren dort lauern ?

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Also ich gestehe ein, dass ich schon seit dem Thema "wie komme ich am schnellsten zurück" auf diesen Reisebericht gewartet habe. Es hat dann ja doch noch etwas gedauert, bis Du hiermit angefangen hast. Und jetzt hinterlässt Du uns hier mit einem halben oder viertel Bericht voller Andeutungen?
Wie soll ich meine Neugierde denn jetzt stillen?

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OT: Wir könnten ja in der Zwischenzeit einfach unsere Phantasie spielen lassen und denn Reisebericht selber weiterschreiben.

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OT: Über 20 Beiträge bei einem Reisebericht, der noch nicht einmal angefangen hat ... das erlebt man auch nicht allzu oft.
Wenn dir der Einstieg fehlt, dann schreib doch einfach einen 0815 Einstieg und komm erstmal rein. Wenn du dann richtig drin bist, kannst du den wieder verändern/aufhübschen. Zum Glück ist so ein Reisebericht keine Wissenschaft...

Viele Grüße
Toni

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Super ... Toll ... angefixt und jetzt muß ich so lange warten bis ich meinen Stoff krieg.
Verdammt.

Ich will endlich weiterlesen. Aber trotzdem noch schönen Urlaub und vielleicht findest du ja mal Zeit paar Zeilen zuschreiben, das es nach deinem Urlaub schneller geht.

Bitte

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Hmm, vielleicht sollte ich mir den Trick für meinen nächsten Reisebericht merken. Irgend eine spannend klingende Story im voraus verkünden und dann die Leute auf glühenden Kohlen zappeln lassen und sich über die vielen Kommentare über einen gerade angefangenen Bericht freuen.

Aber jetzt erstmal schönen Urlaub, und lass Dir ruhig Zeit mit dem Schreiben. Ich bin auch eher ein Fan von gut ausgearbeiteten qualitativ hochwertigen Reiseberichten und bin auch bereit entsprechend länger dafür zu warten (zumal ich selbst nächste Woche für 2 Wochen nach Schweden fahre, juhuuu).

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Sehr richtig, sollte der "junge Fliehende" eigentlich nicht verantworten können! - Welche Gefahren erwarten mich denn da!!?? Bin auch schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Aber ja, trotzdem schönen Urlaub.
Wenn du ihn denn mit dem schlechten Gewissen genießen kannst...

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Und da bin ich wieder

2 Wochen Frankreich sind viel zu schnell vergangen, geschrieben habe ich kein Wort, bin aber voller Tatendrang zurück gekommen.

05.07

Habe gut geschlafen, schaue auf die Uhr und erschrak erstmal. Sollten wir nicht schon längst da sein? Scheinbar nicht, denn die Mädels waren auch noch da. Der Zug hatte wohl Verspätung. War mir eigentlich egal, denn: a) bin ich nicht in der Servicewüste Deutschland und b ) hab ich es nicht sonderlich eilig. Irgendwie werde ich schon hinkommen, notfalls mit gesponserten Taxi.
Nach dem Frühstück hatte ich dann eigentlich nur eines im Kopf: Der Spot.
Hatte ich ihn noch 1 Stunde vor Abfahrt aktiviert, konnte mich aber über dessen Funktionstüchtigkeit nicht mehr vergewissern. Außerdem hatte ich eigentlich keine Ahnung, wie das Ding funktioniert.
Aber Gott sei Dank waren die Mädels ja noch da. Und da der große Apfel auch in Schweden sehr beliebt zu sein scheint und das Drahtlose Internet in den nordischen Ländern bestens ausgebaut ist fragte ich unverfrohren, ob sie denn Internet am Handy hätte und ich es mal "kurz" mir borgen könnte um mein Backup zu überprüfen.
Sie sagte sofort ja, wohl auch weil sie mich am Morgen noch gefragt haben ob es denn nicht gefährlich wäre alleine loszutigern. Nein nein wehrte ich ab, ich hab ja son tolles Gerät dabei....welches noch nicht ganz funktioniert

Also saß ich im Zug nach Nordschweden mit 4 Schwedinnen, hatte eines ihrer Iphones in der Hand und glotze auf das Display, wann sich denn endlich die Seite aufbauen würde. Nach dem ich ne halbe Stunde später dann endlich herausgefunden hatte, wie genau das Ding funktioniert, überprüfte ich es auf seine Tüchtigkeit. Drücken, warten, warten warten, Emails abrufen, fluchen, drücken, warten, warten....
Zwischenzeitlich sind wir umgestiegen, ich klebte weiterhin an ihren Sohlen. Ich muss irgendwie verloren gewirkt haben, aber ohne das ich etwas dazu sagen musste, schauten sie, dass ich einen Platz in ihrer Nähe bekam.
Dann ging das starren weiter. Irgendwann, ich wurde schon ganz nervös, schließlich hielt ich ihr Iphone jetzt mit Unterbrechung schon über eine Stunde in der Hand, sah ich die erlösende Email: Check-in ok Message.
Superb. Das Ding funktioniert also wirklich. Als ich dann noch versuchte die begünstigten Emailadressen zu kontrollieren, legte ich meinen Account lahm. Falsches Passwort Egal. SMS mit meinem Email-Account geschickt, sollten sie es eben notfalls darüber überprüfen, ob alles ok ist. Ich fotographierte noch die Bedienungsanleitung des Spots vom Handy aus und bedankte mich mit einer Tafel Schokolade bei den Mädels.
Jede brach sich ein kleines Stückchen ab und gaben sie mir dann wieder. So war das aber nicht gedacht. Aber gut, vllt haben sie ja die gleichen Komplexe wie deutsche Frauen

Erleichtert packte ich die Reste meines Rucksackes zusammen und bald darauf wurde uns dann auch gesagt, dass wir mit Taxis nach Nikka gefahren werden. Auch gut.

Später im Taxi unterhielt ich mich mit einem schwedischen Paar, welches recht erstaunt über meine Tour war. Ob ich denn schonmal in den Alpen wanderen gewesen wäre, ob ich sowas schon mal vorher gemacht habe und dergleichen mehr. Ich merkte den begrenzten Wortschatz der 6 Jahre nach dem letzten Englischunterricht übrig geblieben war und antwortet wohl recht einsilbig. Wohl auch weil ich eher mit meinen Gedanken beschäftigt war. Zwanghaft versuchte ich mir eine gute Laune herbeizurufen, versuchte zu realisieren, dass ich in wenigen Minuten endlich starten würde. Aber die gute Laune, Vorfreude, Spannung wollte einfach nicht aufkommen.

Selbst bei meiner ersten Rentiersichtung nicht. Das Viech stand einfach auf der Straße und bewegte sich nicht.



Nach einer Stunde Fahrt waren wir dann in Nikkaluokta, Startpunkt meiner 4 Wochen Wanderung. Es war windig und kühl, Regen war angesagt für die nächsten Tage. Aber das war es nicht was meine Laune so trübte. Ich kam einfach nicht dahinter was es ist.
Nachdem ich den Shop inspiziert habe, das Mückenmittel für zu teuer und schwer befunden habe schoss ich noch ein paar Fotos der Karte die sich die Mädels geholte hatten. Schließlich hatte ich meine zuhause gelassen um Gewicht zu sparen. Außerdem waren es ja nur die ersten 3 Tage, die ich Karten-los war. Und es ging nur das Tal entlang.

Gegen 5 stampfte ich dann missmutig los. Das Gefühl war wie bei einem Hundespaziergang, wenn man weiß, dass der Hund noch raus muss aber das Wetter und die Stimmung auf Couch liegen gepolt ist.

An Fotos dachte ich trotzdem noch:






Der Rucksack war, wie zu erwarten, schwer. Aber erstaunlich machbar. Kein Rutschen, keine Unschaffbar-Gefühle.
Die Mücken haben natürlich nicht lange auf sich warten lassen, aber ich fühlte mich hinter meinem Netz sicher und daher stellten diese auch kein Problem dar. Manche Überlegungen hatten also doch ihren Grund.

Zuerst ging es etwas an der Straße zurück, über den Fluß und dann rein in den Wald.



Ich marschiert lustlos vor mich hin, kam aber doch recht schnell vorwärts. Die fremdartige Umgebung war wirkungslos auf mein Gemüt. Es dauerte nicht lange, da schlug die schlechte Laune in Verzweiflung um. Schwerer Rucksack, Sack am Kopf, alleine durch das Gebüsch. Den Grund für diese Gefühl kannte ich immer noch nicht. War es Angst vor dem Unbekannten? Wahr ist, dass ich mich nicht gut vorbereitet fühlte. Weniger was mein Equipment anging, eher die mentale Vorbereitung für 1 Monat Alleine sein. Aber das wollte ich doch?
Zwischenzeitlich besserte sich meine Stimmung. Ich merkte, dass ich mich von Gedanken an Zu Hause abkapseln musste und dann die Umgebung intensiver wahrnahm.

Zum Beispiel diese tollen Wollknäule.



Beim Versuch den richtigen Winkel zu finden, kippte ich dank 30+ Kilos auf dem Rücken um wie ein besoffener Käfer.

Aufstehen ging natürlich damit auch nicht, aber egal, erstmal ein Foto von mir gemacht, damit ihr nach der ganzen Gefühlsduselei auch etwas zu lachen habt.



____
Morgen gehts dann weiter, dann auch mit mehr Bildern und weniger Gefühlsduselei.

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Ahh schön, endlich geht es weiter, die lang ersehnte Fortsetzung. Und diesmal auch mit den ersten Landschaftsbildern. Was mir auch gefällt, ist dass Du wirklich ehrlich und selbstkritisch berichtest. Dieses undefinierte Gefühl des Unwohlseins hab ich teilweise zu Beginn meiner Touren auch gespürt. Allerdings nur bei der Anreise, sobald ich pünktlich und planmäßig am Zielort angekommen bin war es weg und ich begann euphorisch meine Tour.

Ach ja, einen kleinen Klugscheisserkommentar kann ich mir leider nicht verkneifen. Aber dass Du Deinen SPOT nicht bereits zu Hause ausführlich getestet hast finde ich doch etwas fahrlässig.

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@Mortias: Ja,da lief einiges nicht nach Wunsch und Plan. Der Spot sollte viel früher fertig werden, aber meine Kreditkarte mochte das Programm nicht und auf die Idee eine andere zu nehmen kam ich erst am letzten Wochenende.



Nach 3 Stunden Wandern hat es mir für den Tag gereicht. Ich musste nachdenken. Also suchte ich mir einen Zeltplatz und fand ihn gegen halb 9 dann auch. Scheinbar war ich ziemlich nah des Wassers. Zumindest ließen die Mückenschwärme und mein Gemütszustand das vermuten. Ich setze mich auf einen Stein und badete mich im Selbstmitleid. so saß ich eine halbe Stunde lang einfach nur da und ließ die Mückenschwärme mich begutachten. Dank DEET an den Händen, Mückennetz am Kopf und imprägnierter Jacke bekam ich auch tatsächlich keinen Stich ab. Es war mir ohnehin egal, war ich doch mit den Gedanken bei den zuhaus gebliebenen. Dankbarkeit überströmte mich, hatten sie mir doch den Rücken freigehalten und tatkräftig unterstützt.
__
Im nachhinein finde ich es immer wieder interessant, wie schwer es zum einen ist, diese Gefühle bewusst nachzufühlen.Zum anderen bin ich immer wieder überrascht, wenn ich merke, wie der gleiche Gedanke in verschiedenen Situationen zu unterschiedliche Gefühle wird.
Aber ich studier den Kram ja auch
__

Nachdem ich mein Zelt aufgebaut hatte kam der nächste Schock.
Ich war gerade dabei, mir mein Essen zu machen. Im Prinzip habe ich das schon öfter gemacht und stellte mich vor kein großes Hinderniss: Kocher an die Kartusche schrauben,ausrichte.....Kocher an die Kartusche schrau....schra...Was zum Teufel? Da wollte dieses blöde Ding tatsächlich nicht auf den Kocher passen.
Nach kurzer Analyse des Kartuschenventils hatte ich auch schon die Lösung des Problemes gefunden.
Es gab keins.
Was nicht passt,kann NICHT passend gemacht werden. Nicht bei unter Druck stehenden Gaskartuschen
Das hatte ich davon, wenn ich am Tag der Abreise noch schnell eine Kartusche kaufen ging. An eine Schraubkartusche hatte ich noch gedacht, nicht aber, dass es da auch verschiedene gab.

Erstaunlicherweise reagierte ich trotz meines angeknacksten Gemütszustand völlig normal: Dann mach ich mir eben ein kleines Feuer. Also schnell Birkenenrinde gesammelt, das dient als Zunder, etwas trockene Äste aufgesammelt und dann geht das schon.
Ging auch.
So beim Dritten Anlauf 2 Stunden später.



Um 24 Uhr ging es dann endlich ins Zelt. So hatte ich mir meinen Tourenstart nicht vorgestellt.
Am Wetter lag es diesmal jedoch nicht

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Die spannende Frage nun, wann geht es weiter???

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Nachdem ich diesen Thread hier entdeckt hatte, hab ich mir zunächst deine Schottlandreise zu Gemüte geführt.
Nun, zunächst einmal Respekt, dass du danach überhaupt nochmal einen Fuß vor die Tür setzt! Das muss heftig gewesen sein.

Ich muss sagen, dass ich bei deinen Reiseberichten mitfiebere, wie sonst kaum. Du beschreibst die Strapazen sehr ehrlich und offen - ganz große Klasse! Auch deine Gefühlswelt gerade zu Beginn einer Reise kann ich gut nachvollziehen. Sowieso finde ich mich in Vielem wieder. Schön finde ich auch, dass du trotz der heftigen Anstrengungen den Blick für die Schönheiten des Wanderns behälst, ich weiß nicht, ob ich das an deiner Stelle gekonnt hätte.
Mich interessiert wirklich brennend, wie es weiter geht. Trotz allem Unverständnis meinerseits dafür, warum du dir gleich zweimal so viel zumutest und so elendig viel Gewicht trägst: Hut ab für deine Leistung!

P.S. Mich würde eine grobe Packliste, gern auch ohne Gewichtsangaben, sehr interessieren. Ich würde gern wissen, wie du letztendlich auf 30+ kg gekommen bist.

LG ODF

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Nach dem Detail mit der falschen Kartusche steigt die Spannung jetzt in´s unermeßliche. Derart lange Schreibpausen sind kaum mehr zu ertragen.

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Wo ist den Fliehender?
Meint Ihr er hat ne Tour unternommen und niemandem was gesagt? Irgendwann ist jedes Glück aufgebraucht.

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Der Fliehende ist bei seiner Freundin und daher beschäftigt

Weiter könnte (!) es am Freitag gehen, je nachdem wieviel Zeit ich finde.

Um euch die Zeit zu verkürzen noch ein Bildchen vom nächsten Tag

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Alles Taktik mit der Verzögerung

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Ja, wir sollten Dich in "Fliehenden Cliffhanger" umbenennen

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Ich freue mich auch schon auf den Reisebericht.

Dank dir habe ich übrigens meine erste Tour in Schottland gemacht.
Aber auch nur aus dem Grund, weil ich mir selbst beweisen wollte, dass man als Absoluter Einsteiger nicht so eine Tour erleben muss wie du.

Ich frage mich aber (auch durch die Vorankündigung von dir) wieso du dir das immer wieder antust.
Ich meine das wirklich nicht böse, aber wenn man schon nach ein paar Stunden seine Familie und Freundin vermisst und man wieder nach Hause möchte, kann doch etwas nicht stimmen...bzw. liegen dir Solotouren einfach nicht in diesem Ausmaß.
Vielleicht sind Wanderwege mit ein paar Weggefährten und mehr Zivilisation mehr dein Ding?

Hast du das schonmal getestet?

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Aber ich meins doch nicht böse mit den Cliffhangern. Aber ich werde sie in Zukunft lassen

@Nordi88 : Ja, das habe ich auch schon probiert. Mit Freundin und 1-2 Hunden für ~ 5 Tage. War auch ganz lustig, aber Trekking war das nicht

Eine solche ausgeprägte Solotour wird es nicht mehr geben, dass darf ich vorweg nehmen. Und das hauptsächliche Problem war dass ich >mental< nicht gut vorbereitet war. Es gab nicht 2-3 entspannte Tage mit den Liebsten zu Hause vorher, wo ich über Ängste und Freuden sprechen konnte, sondern kam es mit wie ins Wasser geworfen vor. Und ZACK war man im Abenteuer. Da sehe ich einen großen Fehler, den ich vorher zwar unbewusst wahrnahm, aber dennoch nicht verhindern konnte.

Ich denke, dass mein persönliches Maximum bei 2 Wochen alleine unterwegs liegt. Da ist das "Ende" in greifbarer Nähe. Falls das jemand versteht

Wohlgemerkt gilt das für Solotouren

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Nicht so ernst nehmen, wir finden das doch alle toll wenn´s spannend bleibt...

Ganz ehrlich, eine Solotour im Norden von 2 Wochen ist auch genau meine Kragenweite. Früher waren es 3 Wochen, aber in der dritten Woche hab ich irgendwie nicht mehr viel auf die Reihe bekommen. Und auch eine Woche kann sehr schön und intensiv sein.

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Und ich war schon erleichtert, weil ich dachte Du gibst Solotouren ganz auf.

Auch wenn ich hier im Forum vielleicht Dein grösster Skeptiker bin (weil ich denke, dass Du Dich echt leichtsinnig in Abenteuer stürtzt, die eine Nummer zu gross für Deine ersten Erfahrungen sind.), bin ich trotzdem froh, wenn Du lebend wieder zurück bist.
Risikominimierung durch Touren zu Zweit, sind vielleicht eine gute Lösung. Hat auch den Vorteil, dass man Freud wie Leid teilen kann und man immer eine Person neben sich hat, die schaut, dass man auch ja seine Karten einpackt. (habe auf meiner ersten Tour in Schottland auch vergessen eine Karte mit zu nehmen. Doch dumm ist nur, wer denselben Fehler zweimal macht.)

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Was soll denn so großartig passieren? Er besteigt doch keine 6000er..

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Muss man den 6000er besteigen, damit bei dummen Fehlern was passiert?
Es gibt genügend Menschen die bewiesen haben, dass man auch in der tiefer gelegenen Natur durch Naivität und Leichtsinn ums Leben kommen kann. Aber natürlich wird da nicht gerne darüber gesprochen. Lies mal alle Threads von Fliehender durch. Er ist zwar ein zweites mal gesund nach Hause gekommen, wie steil oder eben flach die Lernkurve von seiner Schottland zur Norwegenreise war, zeigt nur schon die ersten Berichte seiner diesjährigen Tour. Bleibt sie weiterhin so flach, brauchts eben etwas mehr Glück. Solange genug davon da ist, ist's ja auch kein Problem.

So, ich bin dann mal schön gemütlich im Rondane unterwegs. Bis in einer guten Woche!

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haha ich würde das nicht so eng sehen, man muss eben seine erfahrungen machen!
Viel Spaß dort!

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... lieber Fliehender, deine Zusammenfassung zu schreiben scheint länger zu dauern als deine gesamte Tour. Wenn du uns schon so heiß machst - wann geht es denn endlich, endlich weiter???.

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Es tut mir leid, aber ich bin in den letzten Taa...wochen einfach nicht dazu gekommen Die letzten 3 Tage war der 18. der Freundin und sie hat jetzt noch Ferien und die Zeit wollen wir natürlich ausnutzen.
Ich will ehrlich sein und sage daher: vmtl nicht vor Donnerstag Ich werde es aber versuchen.

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Freitag, 6.Juli
Tag 2 von 26

9.00 Ich habe gut, dennoch unruhig geschlafen. Das verwundert nicht: das erste mal seit Tagen wieder alleine im "Bett" --> gut. Aber ich bin verwirrt--> unruhig.
Der erste Gedanke an dem Morgen war, ungelogen, : Der Albtraum geht weiter. Ich hatte wohl in der Nacht irgendetwas von Familie und Co geträumt und das als sehr belebend empfunden. Dann aufzuwachen und zu merken dass ich alleine im Zelt mitten in der Pampa 200km nördlich des Polarkreises bin hat mich dann doch etwas erschreckt. Ein reverse Alptraum sozusagen. Unschöne Sache!
Aber es wäre nicht meine Tour, wenn das das einzige unschöne wäre. Ich lag mal wieder in einem Gänsestall ( das kenn ich ja nun schon ) auf einer Matte, die die Luftmenge eines zerstochenen Luftballons beinhaltet.
Vllt habe ich sie nicht richtig aufgepumpt. Zumindest hoffte ich das

Das erste was ich machte war erstmal nachdenken. Die Nervosität der letzten Tage waren wohl weniger den Vorbereitungen zuzuschreiben, viel mehr hatte es den Anschein dass ich Angst vor der mir auferlegten Tour hatte. Ganz offensichtlich hatte ich mir zu viel zugetraut. Nicht die Gegend oder die dort lauernden Gefahren machten mir zu schaffen. Schlichtweg die Länge von 4 Wochen.

Wie dem auch sei, ich musste weiterkommen. Vor Vistas gibt es keine Abbruchmöglichkeiten. Dennoch grauste es mich vor dem Aufstehen und dem Packen. Der leichte Nieselregen alle 5 Minuten war da keine große Hilfe. Das Ziel ist heute die Hütte, ich brauch unbedingt Gas. Vielleicht kann ich ihm ein Tausch vorschlagen?

Um 10.00 ging es endlich raus aus den, Achtung Wortwitz, Federn.




Nach 2 Stunden packen sah das Ergebnis so aus:



17 Tage Verpflegung ist ganz offensichtlich das Maximum meines Rucksackes (und mir )

Gegessen wurde später, ich hatte kein Wasser in der Nähe.

Im Ziel sah das Wetter nicht besonderst aus, bei mir hat es das Tröpfeln aufgehört.


Dickicht war das vorherrschende Medium, welches natürlich auf die Stimmung drückt, wenn man an kaum was anderes als einen möglichen Abbruch denkt.


Gegen 1 gab es dann endlich Frühstück. Schön lecker mit Mückeneinlage.

Bei der ersten Furt 2 Stunden später holte ich mir einen nassen Schuh, was jetzt nicht unbedingt die Stimmung hob


Zur Zeit als das Foto entstand kam ein Pärchen und wollte auch über das Bächlein. Da mir mein Zustand recht unangenehm war und die Dame sich unter meinen verwirrten Blicken anfing auszuziehen, packte ich schnell meine Sachen und floh.

Nachher kam mir das reichlich dumm vor, da ich doch gerade Gesellschaft benötigte.

Kurz darauf lichtete sich der Wald wieder zu einer Ebene.


Seltsamerweise ging es mir auch recht schnell wieder besser. Ich fing an zu bemerken, dass verschiedene Faktoren meinen Gemütszustand unterschiedlich stark beeinflussen. Da war zum einen der Grundzustand, den ich jetzt mal als desolat bezeichnen möchte.
Dann ist das auf und ab in einem Birkenwald nicht unbedingt der Bringer, da 0 Sicht und einfach langweilig. Dann hatte ich noch eine Kapuze auf und darüber zu meist das ( sehr dichte ) Mückennetz, welches alles dunkler, trüber, trister macht. Die Kapuze engt etwas ein. Habe ich diese Sachen abgelegt und komme ich etwas aus dem Wald heraus, kann ich anfangen den Ort zaghaft genießen.
Natürlich kamen immer wieder Wellen der Verzweiflung ( O-Ton Tagebuch) über mich, aber sie wurden seltener.

Auf der Ebene versuchte ich mich mal wieder als Fotograf, welches in meinen Augen mir nicht so recht gelang.

Ich hab zwar noch andere von diesem Sumpfbaumwollfeld, aber scharfe Blume mit unscharfer Landschaft dahinter wirkt net so prall.


unerwünschte Begleitung

Die nächste Furt war zwar kritisch, da das Wasser über das Knie ging, aber dafür kurz.

Auf der anderen Seite warte ich dann auf das Pärchen, was kurz nach mir an der Furtstelle ankam. Haben voll den süßen Hund dabei, der den armen Mann ziemlich schnell durchs Wasser zieht Kurzer Plausch, wohin, wie lange, weitere Furtungen? Ich geh wieder voran. Mal geht es auf abgelatschen Wegen

mal auf Planken.


Bei einem Bächlein machte ich Pause bis mich das Pärchen wieder einholte. Ich hetze hinter, wollte den Anschluß nicht verlieren. Kurz darauf traf ich sie bei ihrer Pause. Ich setzte mich zu ihnen und wir unterhielten uns ein wenig. Finnen die einen großen Bogen rund um Kebnekaise. Sie meinen, dass es bis zur Stuga nur noch 5 km sind. Wir machen aus dass wir uns dort treffen am "Abend". Es ist bereits 7. Sie brechen auf und ich versuche Anschluss zu halten. Hauptsache nicht alleine sein. Leider gelingt mir das nicht. Ich bin fix und alle und kann einfach nicht Schritt halten. Nach einer Weile treffe ich auf 2 andere Wanderer die mir auf meine Frage nach der Stuga sagen, dass diese noch 15km weg sein soll.

Ich glaube ihnen spontan nicht und marschiere weiter, bevor ich doch noch ein Blick auf die "Karte" werfe. Statt 5km der Finnen sind es eher die 15 der anderen.
Ich beschließe es für heute gut sein zu lassen und mach mich auf die Suche nach einem Zeltplatz. Gesagt getan. Zwar neben 2 Ameisenhaufen aber das war mir zu dem Zeitpunkt egal.
Nachdem ich mein Zelt aufgebaut habe gehe ich nochmal los, Fotos machen.








Danach machte ich mich ans Kochen, was mal wieder eine Stunde dauert. Das verfluchte Feuer wollte einfach nicht angehen. Um 11 ging es endlich ins Bett. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, ist es empfindlich kalt geworden.

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Schöne Fotos! Bin mal gespannt, wie es weiter geht.
Mitte Oktober gehe ich zum ersten Mal solo raus, aber nur für drei Tage durch die Vogesen wo ich dann zu meiner Familie aufschließe und noch ein paar Tage richtigen Urlaub dranhänge. Habe auch schon ein wenig Bammel, Oktober kling kalt und nass, und ich war noch nie alleine Unterwegs. Aber ich kann mich immerhin jederzeit abholen lassen.
Vielleicht solltest Du nächstes Mal mal in wärmere, freundlichere, zivilisationsnähere Gefilde ziehen? In Südeuropa im Herbst finden sich ja immer schöne Möglichkeiten bei schlechtem Wetter eine Auszeit zu nehmen, und Einsamkeit findet sich dort auch, wenn man will. Ich habe dafür z.B. immer noch den GTA auf der Liste...

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ich bin echt beeindruckt von deinem unfoermigen Rucksack
Aber sehr schoen geschrieben, auch wenn ich - wie einige andere auch - der Meinung bin, dass du dir das mit weiteren Solo-Touren gut ueberlegen solltest.

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Hallo Fliehender,

ich bin beeindruckt von deiner Tour. Die Fotos sind echt schön geworden und deinen Tourenbericht finde ich klasse. Lass Dich auf jeden Fall nicht von deinen Erfahrungen unterkriegen, sondern mach einfach mal weiter.

Persönlich finde ich, hast Du einfach sehr viel mitgenommen und da könnte man bestimmt auch noch an Gewicht abspecken. Ich würde auch nicht soviele Dinge außen dranhängen.

Die nächste Tour wird bestimmt besser und vielleicht kommt ja dann deine Freundin doch mit.

Mir ist es auf Tour auch schon so gegangen und ich habe daraus gelernt. Bei Trekkingtouren nehme ich heute bewusst weniger mit und Lebensmittel begrenze ich auf 5 - 7 Tage. Damit bleibt auch das Rucksackgewicht bei Solotouren deutlich unter 20 kg.

LG

Thomas

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Sonntag, 8.Juli
Tag 3 von X

Ich habe mal wieder unruhig geträumt und von Freundin und Exfreundin geträumt. Als ob ich jetzt nicht andere Sorgen hätte. Aber mein Gehirn erreicht gerade Trolllevel: Master ( of desaster )
Um halb 9 wache ich auf. Verflucht warm im Zelt. Kein Wunder wenn die Sonne 24h scheint.
Ich schreibe den gestrigen Tag auf, das dauert 1 Stunde. Außerdem eine Notiz an mich selber: " Dir geht's dreckig! Lass diese Wanderungen ohne Ende sein. Gehe nicht mehr alleine! Genieße die Zeit mit Familie und Freundin!"
Jaja, ist ja gut.



Um halb 10 geht das Packspiel von vorne los.

Das Wetter ist bestens, Sonne satt. Trotzdem brauch ich wieder 2 Stunden um die 30+ kg unterzubringen. Ich werde mich damit nie anfreunden. Danach gab es endlich Frühstück.
Auf einem schönen Stein, der eine tolle Übersicht bietet.



Trotzdem geht es mir nicht gut. Grund dafür war auch meine Frühstückszeitung. Meine Freundin hatte mir, während ich beim Packen war, nette, ermutigende und lustige Sprüche auf meine Frühstücksbeutel geschrieben.
Das war zwar sehr lieb gemeint, aber wenn man dann Sachen wie " Wer ist bald zu Hause? " liest, dann geht der Schuss eher nach hinten los. Das ging mir die nächsten Tage jeden Morgen und Abend so





Der Weg zieht sich, es geht wieder auf und ab und quer durch alles mögliche.





Ziemlich belebt heute, ich vermute, dass sie alle aus der Stuga kommen. Gegen halb 2 habe ich einen wunderbaren Platz mit einem klaren Fluss und Berglandschaft dahinter. Wirklich idyllisch und ich fühle mich wohl.





Ich bleibe bei dem Platz für mehr als eine Stunde, kann mich kaum losreißen. Die beiden Finnen werde ich wohl nicht wieder sehen.

Wiederum 2 Stunden später mache ich erneut Rast bei einem Stein der am Wegesrand liegt. Es kommen mir 2 Deutsche entgegen, kurz Smalltalk.

Ich schreibe weiter mein Tagebuch, die Zeichen stehen auf Abbruch. Einer spontanen Eingabe folgend laufe ich den beiden Älteren Herren hinterher. Die sind sichtlich erstaunt als ich sie frage, ob sie zufällig mit dem Auto hier oben sind
Ne, Flugzeug und Bahn. Achso. Mh.
Tourpläne? Wie, Nallostuga nicht erreichbar? Zu hoher Wasserstand? Ausweichen über den Kungsleden? Möglich, wenn man Schnee und Eis auf 5km Länge liebt
Es ist nunmal Frühsaison hier oben.
Ich frage sie noch nach ihren Ideen, wie man die Tour vorzeitig abbrechen kann und laufe zurück. Der gleiche Weg mit und ohne Rucksack sind echt Welten

In meinem Tagebuch kommen jetzt 2 Seiten Abhandlung über die Möglichkeiten die Tour zu kürzen. Was es für mich, was es für andere bedeuten wird/könnte. Ich verschone euch damit





Zwischenzeitlich bekomme ich trotz Kopfschmerzen gute Laune. In solchen Moment möchte ich die Tour durchziehen. Kurz danach/davor dann wieder abbrechen. Einfach krass, was mein Gehirn da abzieht.













Um kurz vor 9 suche ich mir ein Zeltplatz. Auf der weiten Ebene wo der Wind nur so drüber pfeift suche ich natürlich vergebens. Ich aktiviere schonmal den Spot, damit das Zuhause sich keine Sorgen macht.



Das ist übrigens auch etwas, was ich nicht wieder machen werde: tägliche Standortangaben. Obwohl man alleine unterwegs ist und alle Freiheiten genießen könnte, fühlt man sich verpflichtet, bis zu einem gewissen Zeitpunkt den Knopf gedrückt zu haben. Mein Vater hat es mit einer langen Leine verglichen, die nicht gekappt werden kann, obwohl man es möchte. In die gleiche Kategorie fällt auch die "Zeitung" der Freundin.
Das bedeutet nicht, dass ich das nächste mal auf den Spot verzichten werde. Viel mehr werde ich mir vorher klar machen, dass meine Leute zuhause nicht gespannt zu Hause vor dem Rechner sitzen und auf ein Zeichen von mir warten werden. Diese einseitige Kommunikation macht einen völlig malle und baut auch einen gewissen Erwartungsdruck meinerseits auf. Braucht es nicht

5 Gehminuten weiter fand ich dann einen tollen Schlafplatz und um 10 stand dann auch endlich mein Zelt. Essen gabs um 11, verflucht kalt wird das hier!

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Kein Wunder. Das wäre glaub ich das, worauf ich am wenigsten Lust hätte. Ich packe bei einer Tour idR ein einziges Mal zwei Stunden - wenn ich die ganze Verpflegung in kleinen Tüten verstaue und meinen Rucksack sowie den von meiner Freundin packe. Und schon das geht mir recht fix auf die Nerven
Eine Sache finde ich erstaunlich: Wenn man deine Erfahrungen so liest, dann kommst du einem, ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, eher zartbesaitet vor. Wenn man sich dann aber vor Augen führt, was für Strapazen du durchmachst und das zwar nicht immer gutgelaunt, aber doch meist mit einem Blick für das Positive, dann entsteht ein ganz anderer Eindruck.
Ich glaub wirklich, dass du auf etwas einfacheren Touren mit einer guten Begleitung und nach einer gehörigen Ausrüstungsabspeckkur wirklich viel Freude haben könntest.

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Hat das Packspiel am Morgen eigentlich immer deswegen so lange gedauert, weil du wie am 2. Tag den ganzen Rucksack ausgeraeumt hast?

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Danke

Die Idee dazu hatte ich auch schonmal. Auch extra einen Thread dazu eröffnet. Aber irgendwie zieht es mich in die "absolute" Wildnis. Als ich am Ende von Tag 4 das Tal überblicken konnte, in dem ich die letzte Tage unterwegs war und keinerlei Anzeichen (außer der Stuga) von Zivilisation gesehen habe, war das ein wirklich berauschender Augenblick. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Südeuropa 30+ km Täler ohne Einwirken des Menschen sehen kann. Daher der hohe Norden.

@ Thomas und Hunter:

Danke für das Lob. Für mich hat Trekking nichts zu tun mit entbehrungsreich leben. Oder Verzicht auf Komfort. Daher ist mein Rucksack auch so völlig überladen. Aber ich habe daraus gelernt: Richtig eingestellt ist das Gewicht gut tragbar für mich. Und ich bin alles andere als ein Athlet Sicherlich wird sich das eine oder andere finden, was leichter geht oder überflüssig ist. Aber letztendlich habe ich alles gebraucht, was ich dabei hatte. Aber bei Gelegenheit werden noch ein paar Sachen ersetzt.
Ein großer Teil stellte ja auch das Futter da

Für das erste mal packen habe ich sicherlich 4h+ gebraucht, aber das zählt nicht, weil ich da noch durch das ganze Haus gerannt bin um die Sachen zusammzusammeln.
Das Hauptproblem ist wirklich das Essen. Ich hatte rechts und links alles drinnen,was ich so unterwegs brauche, alles andere im Rucksack. Die Big 5 haben einen festen Platz. Müsliriegel und Co müssen aber irgendwo untergebracht werden. Und da es auch täglich weniger wird, kann ich nicht immer auf die gleiche Packart zurückgreifen. Letztendlich war da Essen für 17 Tage mit dabei. Mit 4000 Kalorien/Tag. Das dauerte einfach seine Zeit morgen für morgen.

@ Hunter: Ja. Das war aber auch notwendig, da das Zelt an den Rücken, der Schlafsack nach unten usw usf gehörte.

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Schöner Bericht, tolle Fotos. Da ich ja auch gerne mal alleine mit großem Gepäck unterwegs bin, kann ich Vieles nachvollziehen. Man lernt mit jeder Tur dazu, und wenn man nur sich selber besser kennen lernt. So geht es mir jedenfalls immer wieder Wir waren ja 1000km weiter im Süden unterwegs und hatten Wildnis genug, bequeme und kurze Anreise inklu.

Grüße Simon

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Ja, da im Piedmont hat es z.B. keine Wildnis, sondern Kulturlandschaften (Almen) die oft aufgegeben sind und von der Natur zurückerobert werden. Aber mir sind da am Tag sicher weniger Leute begegnet als Dir bis jetzt in Deinem Bericht. (Bist ja auch noch in der Nähe des "Einstiegs".)
In den hohen Norden muss ich auch noch mal kommen, die Wildnis dort reizt mich natürlich auch. Ich hasse nur Mücken so sehr...

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Endlich einer der mich versteht
Ich werd mir bei Gelegenheit den Bericht anschauen :-)

@Fetischist: Ich nehm dir das sicher nicht übel. Ich selber habe auch immer wieder den Eindruck von mir, frage mich unterwegs was für eine Memme ich eigentlich bin Aber dann fällt mir immer auch auf, mit wem ich mich da eigentlich vergleiche: Leute, die das schon Jahre länger als ich machen und nur einen Prozentsatz der Bevölkerung darstellen. Schon recht schnell geht es mir dann besser und auch das Selbstbewusstsein steigt. Ich denke, dass bei solchen psychischen Belastungen, wie eine 4-Wochen Solo-Tour in einer unwirklichen Gegend in einem fremden Land darstellt, nicht immer einfach zu meistern ist. Das da schwache Momente durchkommen, ist für mich einfach menschlich. Und den Status habe ich nicht vor abzulegen
Die physischen Qualen hielten sich bei dieser Tour in Grenzen, zumindest die ersten Tage. Und was dich nicht tötet, macht dich nur härter...oder war es nur die Rückenmuskulatur?
Ich habe mir einfach zuviel auf einem zugetraut. Den Mund zu voll genommen, mich in teilweise sinnlose Planungen vergraben anstatt nochmal in mich zu gehen und zu erkennen: Mach mal langsam
Den Fehler werde ich nochmal begehen und daher gehe ich auch einigermaßen selbstbewusst aus der der Sache raus. Das heißt aber nicht, dass ich bei der nächsten Tour keine schwachen Momente erleben werde und/oder sich meine mentale Stärke gravierend ändert.
(Außerdem neige ich zu einem sehr emotionalen Schreibstil. Ich habe mir sagen lassen, dass ich nicht der einzige bin, der auf Tour mal zu nahm am Wasser gebaut ist )

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Ich war auch erstaunt, wenn nicht gleich am Anfang auch erfreut darüber wieviele da rumlaufen. Es war aber kein Vergleich zu meiner Abfahrt wo ungelogen 3 Busse ausgeschüttet wurden Ich denke aber, dass es halt auch einfach ein wenig durch die Nähe zum Kebnekaise (Schweden's höchster Berg) bedingt ist. Einige haben sicherlich eine Trekkingtour mit der Besteigung abgerundet.
Wildnis hat für mich aber auch weniger mit der Menge der Menschen ( =! Einsamkeit) als mit der Natur zu tun.

Die Mücken muss man halt ignorieren und sich vorbereiten. Netz+Deet+Nobite = Ich habe insgesamt 3! Stiche abgekommen. Und musste mein Zelt danach waschen, da es voller Leichen war

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Schön, mal keine "Heldengeschichte" zu lesen, sondern einen ungeschminkten Bericht mit (teilweise peinlichen) Pannen, Zweifeln, Heimweh und mehr.

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Ach, ein Stückerl weinen unterwegs hilft oft

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He! Die Pannendichte hat doch deutlich abgenommen seit letztem Jahr, oder?

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Schwer zu sagen, der Bericht ist ja noch nicht vollständig...

Schreib' schön fleißig weiter, ich bin auf die Fortsetzung gespannt!

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Ich war lange nicht mehr hier. Kam eigentlich nur wieder ins Forum, weil ich gerade selbst wieder über einen Trip nachdenke. Und dabei bin ich auf deinen Bericht gestoßen.
Ich kann deine Gedanken zu 100% nachempfinden. Abbrechen, weiterlaufen, hadern, fluchen. Kenne ich alles nur zu gut. Geht mir jedesmal so. Und trotzdem muss ich immer wieder raus.
Schreib also bitte weiter ;).

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Da schließe ich mich an. Ich bin beeindruckt von deiner Hartnäckigkeit sowie deiner Ehrlichkeit

Bitte bitte nicht als Angriff auffassen (denn so ist es nicht gemeint): Vielleicht würdest du dir Gutes tun damit, "netter" zu dir zu sein und Problembewältigung nicht ausschließlich in der absoluten Herausforderung zu suchen. Es gibt auch "softere" Methoden.

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Gerade aus dem Urlaub zurück bin ich auf diesen Bericht gestoßen.
Das hat mir schonmal die ersten großen Cliffhanger erspart ;)
Aber jetzt hänge auch ich hier voll drin und muss warten....
Bisher ein toller Bericht, super Schreibstil liest sich super weg und kommt extrem authentisch rüber!
Weiter, weiter

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Toller Bericht!

Den von deiner Schottland-Reise letztes Jahr habe ich auch gelesen. Hier mal zwei Gedanken von mir, bitte nicht als Angriff und Besserwisserei auffassen, so ist es nicht gemeint. Sind nur Ideen, ob und was du aufgreifen willst, ist deine Sache.

Der Rucksack ist mit 30 kg zu schwer, und er ist außerem vom Volumen echt viel zu klein für dein ganzes Zeug, deswegen dauert auch immer die Packerei so lange.
Versuch doch mal, das Rucksackgewicht deutlich zu reduzieren, dann macht auch alles viel mehr Spaß.

Was genau reizt und lockt dich beim Gedanken an Wildnis?
Diese zu Fuß zu durchstreifen?
Oder mehr die Vorstellung vom Lagerfeuer in der Einöde und dem Leben am Zelt?
Wenn es das Laufen durch die Wildnis ist, dann sollte echt der Rucksack leichter werden.
Wenn es eher das Lagern und Leben in der Wildnis ist, dann könnte vielleicht eine Tour mit Möglichkeiten, mehrtägig an einer Stelle zu zelten, zu fischen etc. schön für dich sein.

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Hey Jonny, ich bin gestern aus den Talkeetna Mountains zurueck gekehrt - im Rucksack hatte ich Proviant fuer 14 Tage, die gesamte Packrafting-Ausruestung und 7 kg Foto-Equipment. Und dann natuerlich konstant Regen und Schnee... hab oefter mal an dich denken muessen.

Jetzt bring mal den Bericht zu Ende.

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Ich auch. Die Pläne für nächstes Jahr geistern schon im Kopf


Ich bin des öfteren überrascht, dass ich durchaus auch hartnäckig sein kann. In meiner Kindheit war ich eher der, der beim ersten Anstieg umgedreht ist. (Sinnbildlich gesprochen, gewandert bin ich nur mit Family )

Könntest du den Satz erläutern? Nicht weil ich mich angegriffen fühle, vielmehr würde mich interessieren, was softere Methoden sein sollen und wo du die Problembewältigungsversuche meinerseits siehst.


Ja, das hat wohl für viel Unmut hier gesorgt
Die Authentizität( ) des Berichtes war mir von vorne rein wichtig, Tourabbruch aus nicht offensichtlichen Gründen sind ja ein heikles Thema. Es ist auch ein wenig der Grund, warum in der letzten Woche nichts ging. Ich war am überlegen, wie ich weiter den Bericht halte. Also extrem ausführlich ala Tagebuch oder ob ich, nachdem das "große Geheimnis" gelüftet ist umschwenke auf einer eher sachlicheren Stil.
Es wird wohl wieder eine Mischung sein. Werde aber meinem Stil treu bleiben


Danke!

Das der Rucksack zu schwer ist, warum er schwer ist und was "zu" und dergleichen bedeutet, habe ich alles schon erläutert. Zuviel ist einfach subjektiv. Für mich war es in Ordnung. Natürlich bin ich mit 0kg schneller unterwegs. Aber mehr Pausen laden zu mehr Fotos sein

Für mich ist Wildnis Natur pur erleben. Das ich mit meinem Rucksack nur einen begrenzten Radius habe, ist mir auch schon aufgefallen. Habe mir da was neues ausgedacht, aber dazu am Ende des Berichtes mehr

Ist das der passende Moment um zu verraten, dass ich mich über das Wetter eigentlich gar nicht beschweren kann und Sonnenbrand auf der Nase hatte?

Den Zusammenhang verstehe ich gerade aber nicht, auch und insbesondere in dem Thema

OT: Aber ich mag es wenn Menschen an mich denken


Morgen Abend wird es dann weiter gehen, dann konstanter

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Ich wollte nur mal erwähnt haben, dass ich auf Tour tatsächlich an dich gedacht habe. Und hervorgerufen wurden diese Gedanken durch meine kleinen Leiden, die sich sicher nicht so schlimm anfühlten, wie deine Leiden; die Leiden des jungen Fliehenden. Aber du weißt ja, jeder leidet auf seinem Niveau.

AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

OT: Ah! Jetzt versteh ich das. Wobei ich sagen würde, dass nicht nur das Niveau sondern die Art des Leidens sich unterscheiden. Waren es bei mir eher die mentale Schwäche und weniger körperliche Beschwerden, dürfte bei dir die körperliche Anstrengung der Grund deiner Leiden gewesen sein. Will meinen: Ich jammere viel, bin aber dennoch leidensfähig. Du jammerst gar nicht, bist aber leidensfähiger.
So, nun aber genug offtopic

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08.07.
Tag 4 von XX

Ich habe wieder mal geträumt. Mein Gehirn scheint ne Menge zu verarbeiten zu haben. Der letzte Abend war sehr kalt, vermutlich 6-7 Grad. Ich sollte mal über nen neuen Schlafsack nachdenken. Meine Matte ist wieder leer, trotzdem mach ich mir jeden Abend die Mühe sie auszupumpen. Immerhin dauert das Zusammenpacken dann nicht solange

Ich nehme mir Zeit, denke nach. Der Abbruch scheint besiegelt zu sein, Gedanken an das Wiedersehen mit Zuhause treibt mir die Feuchtigkeit in die Augen. Ein Psychologe könnte fehlende Ablöse von der Familie vermuten, zum Glück bin ich ( noch) kein Psychologe
Ich vertreib die Gedanken und checke meine Lage: ich habe Essen für 12 Tage noch. Internet gibt es vllt in Abisko, sicherlich gibt es aber einen Zug dort. Sicher gibt es Internet in Saltoluokta, aber da kommen noch Bootskosten auf mich zu.
Wenn ich in 4 Tagen in Absiko bin, dann war ich eine Woche wandern, habe also noch Essen für 7-8 Tage....
Die Gedanken formieren sich zu einem Plan, aber vorher muss ich noch zur Stuga. Knapp 2 Stunden werde ich brauchen.

Kurz nach 12 bau ich meine Lager. Ich hab mir Zeit gelassen und viele Fotos geschossen. Es hetzt mich ja niemand.
OT: Eines meiner Lieblinge. Konstruktive Kritik erwünscht






Um 14 Uhr gehts dann endlich los, das Packen nervt tierisch.


Der Weg ist ähnlich wie die letzten Tage, allerdings deutlich steiler zwischendurch. Aber er hat sehr schöne Aussichten, die ich immer wieder versuche anständig auf meine Speicherkarten zu bringen. Gar nicht mal so leicht, Landschaftsfotografie.
Da gelingen mir Makros, subjektiv gesehen, deutlich besser und ich finde sie auch irgendwie einfacher. Keine Ahnung, warum








Im laufe des Tages geht auch mein 2. Akku zur Neige, am 4. Tag. Insgesamt habe ich 5 Stück dabei, das bedeutet, dass ich knapp 10 Tage Fotografieren kann. 28 Tage sollte aber meine Reise ursprünglich dauern. Merkt ihr was? Ich hab es vorher nicht gemerkt. Und die Ladestation war mir zu schwer. Aber immerhin hätten meine Speicherkarten gereicht

Kurz vor der Stuga kommt es dann zu meiner 2. Tierbegegnung.
Gerade als ich nach jedem Baum die Stuga vermutete, kam von rechts oben ein Viech keine 5 Meter von mir entfernt heruntergaloppiert.


http://www.mbr-sha.de/tpl/images/elch_farbe.gif

Die Kamera habe ich natürlich nicht ausgepackt


Endlich bei der Stuga angekommen, stellte sich heraus, dass der Hüttenwirt nicht da ist.


Nun gut, hieß es also warten und Zeitvertreiben mit Fotografieren von Karten,Planen der nächsten Etappen ( an die ich mich eh nie halte ), labern mit anderen Wanderer und diesem hier:





3 Stunden später, gegen 19 Uhr, bin ich dann weiter gegangen in Richtung Nallo.







Das ist zwar nicht der kürzeste Weg nach Abisko, aber ich wollte wohl meiner Route solange wie möglich treu bleiben. Der Plan hieß nun dass ich in 10 Tagen in Abisko sein wollte, dort schauen was mich die Heimreise kostet und falls diese zu teuer sei würde ich den Kungsleden nach Kvikkjokk laufen. Natürlich kam es wieder ganz anders



Den ganzen Tag hat die Sonne geschienen, meine Laune war so gut wie lange nicht mehr. Ich hatte endlich meine Gaskartusche, war an einem Teilziel angekommen und fühlte mich nicht mehr so fehl am Platz. Laut Tagebuch: " Langsam Genuss möglich"

OT: Das Gefühl dort oben war schon einmalig. Vergleichbar mit dem Staudamm in Schottland. Das Tal was ich die letzten Tage verflucht hatte, lag nun vor mir. Lieblich, grün, unscheinbar.


Die ersten Probleme mit meinem Füßen machten sich jedoch bemerkbar, ein Zeh schmerzte. Vermutlich waren es die Socken und oder die Schnürrung. Aber egal, schließlich habe ich ja 5 verschiedene Paar dabei

Mein Zelt habe ich um 9 aufgebaut, das neue Tal gefällt mir nicht wirklich. Es ist total anders als das vorige und einen windgeschützte Stelle zu finden ist nicht ganz einfach.



Um halb 11 hat es wieder nur 8 Grad, die lange Unterwäsche macht sich bezahlt. An dieser Stelle nochmal ein ganz großes Dankeschön an Libertist, der scheinbar nicht müde wird mir immer wieder wichtige Dinge zu erklären und als Gegenleistung nur noch dümmere Fragen zu bekommen. Ohne ihn hätte ich echte! Schwierigkeiten nachts bekommen, da er mich immer wieder ermahnte Wollunterwäsche zu kaufen. 70€ sind kein Pappenstiel, aber die Richtigkeit der Investition zeigte sich andauernd.

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Hallo, Fliehender!
Nett Deine Ausführungen zu lesen.
Aber - Hej!
Du hast bisher eine markierte Tour zur Vistas Hütte und weiter zur Nallo-Stugan gemacht. (zumindest konnte ich nix anderes erkennen)
Einfache Tour.
Auch mit "schwerem" Gepäck.
Ich finde Deine Selbstbeurteilung ja "toll" & "extrem offen", aber meinst Du nicht, Du übertreibst mit Deinem Selbstmitleid "ETWAS"?
Versteh´ mich nicht falsch - ich finde es toll, daß Du uns an Deiner Gedankenwelt so offen teilhaben läßt, aber wir reden hier von einer 08/15-Tour ohne besondere Schwierigkeiten.



Grüße

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Wenn du mir jetzt noch sagst, wo ich, deinen Erläuterungen zufolge, den Weg als dermaßen schwer dargestellt habe, dann wäre ich dir sehr verbunden. Denn das war nicht mein Ziel. Der Weg ist gut zu finden, meist einfach zu laufen, teilweise etwas dunkel und im Dickicht. Die Schwierigkeiten der Tour lagen woanders. Den Tourumfang finde ich allerdings nicht 08/15, aber ich weiß nicht, mit welchen Maßstäben du misst.

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Schön, dass es endlich weiter geht! Ich mag deinen Stil, auch wenn ich mir jedes mal, wenn ich deinen Rucksack sehe, die Frage stelle: "Warum tut sich der das mit dem Teil an?"

Du hattes Jonglierbälle dabei?

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Jein Weiterraten!

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Auch wenn ich den Weg nicht kenne und die Schwierigkeit nicht beurteilen kann, denke ich hat Fliehender alles Recht um hier zu "heulen"

Auch ich habe von wenigen Jahren schon einmal eine Tour abbrechen müssen da das Gefühl der Einsamkeit und "Ausgeliefertheit" zu groß war und ich mich zurück in die Zivilisation und zu meiner Familie sehnte.
Mittlerweile hat mich das Outdoor-Fieber wieder gepackt und ich will versuchen, mich mit 2-3 Tages-Touren wieder ans "Draußen-weit-weg-sein" zu gewöhnen - außerdem ist man persönlich mit der Zeit ja auch gewachsen

Von daher finde ich (und sehr viele andere, wie die Meldungen hier zeigen), dass die Offenheit und Ehrlichkeit von Fliehender genau richtig ist und allen zeigt, dass man mit dem "Sch**** drauf, ich fahr nach Hause"-Gefühl doch nicht so alleine ist - und beim nächsten Mal vielleicht daran denkt und eben doch weitergeht ...

Von daher : Weiter so !

EDIT : Fliehender, nimms mir nicht übel, aber bitte mach noch mehr Reisen in noch unwirtlichere Gegenden und schreib hier wieder drüber. Bei allem Drama - ich musste schon sehr oft laut lachen beim Lesen

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Dann sind es diese in rotes Wachs gekleideten Käsebällchen, wo mir der Name gerade nicht einfällt?

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babybel

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Nein, die wären deutlich zu klein und mir auch zu schwer. Jonglierbälle sind es zwar aber natürlich nicht mit dem vollen Gewicht von 100-200 Gramm pro Stück. Daher habe ich die Füllung entfernt und mit Wasser aufgefüllt. So haben sie nur noch ein Gewicht von 35 Gramm pro Stück. UL ist was anderes, ich nenne es mal Komfort

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Gerne

Und so soll es unter anderem auch sein

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Ich finde es witzig, dass Du Jonglierbälle dabei hattest. Ist das erste mal, dass ich hier in nem Reisebericht ein Bild sehe wo jemand in der Wildnis am Jonglieren ist. Musste da ziemlich schmunzeln. Ansonsten schreib bittte einfach so in diesem Stil weiter und lass Dich nicht unnötig auf Kosten der Qualität hetzen. Wir sind doch eh jetzt schon alle dran gewöhnt etwas länger auf die Fortsetzungen warten zu müssen. So steigt dannn immerhin jeden Tag die Spannung aufs neue ob es denn eine Fortsetzung gibt. Ach ja, und kannst Du noch bitte ein paar Bilder vom Stuor Reaiddavaggi hochladen? Als ich letztes Jahr dort gewesen bin, war's Wetter ziemlich mies und ich würd doch gern mal sehen, wie es bei solch schönem Sommerwetter aussieht. Und hast Du Dich für das letzte Bild im Zelt noch rasiert oder verdeckt da nur die Perspektive Deinen Bart (mein ja nur wegen schwerem Rucksack und eventuell überflüssigem Gewicht und so...)

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Das habe ich dort auch mehrmals gehört. Ich liebe solche Aufmerksamkeit
Und es tat wirklich gut, einfach mal wieder abschalten.

Das Stuor Reaiddavaggi ist das "Verbindungstal" zwischen Nallo und Sälka, wenn ich das richtig sehe? Wenn ja, da hatte ich zufällig auch bestes Wetter und einige schöne Fotos Genauer Bericht kommt noch, aber hier 2 Beispiele:




Im übrigen sind alle meine Bilder hier frei zur -konstruktiven- Kritik. Mit einem: dat is nüscht jeworden ist mir nicht geholfen.

Einen Rasierer hatte ich natürlich nicht dabei, ich nehm ja nichts sinnloses mit

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Ups, jetzt hab ich Dich unbewusst dazu verführt Bilder vom (wahrscheinlich) nächsten Tag zu posten. Das war in dem Fall gar nicht meine Absicht, sorry. Ich bezog mich eigentlich nur auf den östlichen Abschnitt vom Stuor Reaiddavaggi, also der Teil zwischen Vistas und Nallo. Du hattest an dem Tag (Tag 4) ja so tolles Wetter gehabt, da hatte ich gehofft, dass Du quasi vom Eingang ins Stuor Reaiddavaggi noch ein paar Fotos gemacht hast die Du vielleicht hier hochladen möchtest.

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Geht das nicht als Anstiftung zum Suizid durch?

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Was denn jetzt? Einerseits willst du dass ich eine solche Tour nicht mehr mache, andererseits willst du aber darüber lesen Ich denke kaum dass, sollte ich den Oberpfälzer Waldweg abgehen ein solcher Bericht rauskommen würde

OT: Und ich finde du übertreibst maßlos was meine Unfähigkeit als auch die Gefahren der Tour betrifft. Aber ein wenig Kritik in der ganzen Lobhudelei holt einen wenigstens ein wenig auf den Boden zurück. Ein wenig aber nur.


@Mortias: Mh, ich hab grad nochmal meine Bilder durchgeschaut. In Richtung Nallo von der Stuga aus habe ich scheinbar keine brauchbaren Bilder gemacht. Aber im Tal selber scheint etwas dabei zu sein. Tut mir leid, wenn ich dir nicht mehr helfen kann. Aber die letzten Bilder sind dann auch abends entstanden und ich bin auch nicht so weit in das Tal vorgestoßen. Also wenn was dabei ist, dann vom nächsten Tag

€: Ich glaub auch zu wissen warum ich da nicht mehr Bilder von habe. Von der Stuga aus dachte ich dass es ein oft beschossenes Motiv darstellt und im Tal dann selber muss man erst auf einen Hügel klettern, so dass man vorher nichts sieht außer die Spitzen der Berge. Ich hätte höchstens bei der Stuga auf den Berg klettern können und von dort aus in Richtung Taleingang fotografieren. Dafür war ich offensichtlich zu faul

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Ich habe das Gefühl, dass das der Knackpunkt an der ganzen Sache ist. Wenn ich das richtig verstanden habe waren ca 4 Wochen Solo Tour geplant!? Das ist schon ne lange Zeit "Alleinesein" und wenn man deine Gedanke so lies hat man den Eindruck, dass du das Ganze wesentlich mehr hättest genießen können, wenn du nicht den langen Zeitraum von 3 Wochen bis zum Wiedersehen deiner Freundin und Familie vor dir her schieben würdest.

Vielleicht wäre eine "softere Methode" (zit. Rattus) daher die Tourlänge auf gut 2 Wochen zu verkürzen und/oder mit einem guten Freund oder der Freundin auf Tour zu gehn.

AW: [SE] Die Leiden des jungen Fliehenden - 2 Wochen im Norden Schwedens

Mit Deinen Reiseberichten ist es halt wie mit dem Kino. Das ganze ist Emotionen pur! Und das einzige was sicher ist, man überlebt die Story (oder eben Du hast überlebt - sonst könntest Du ja nicht mehr schreiben). Natürlich liest man sowas gerne. Noch toller fände ich für Dich jedoch, wenn Du einen Reisebericht schreiben könntest, in dem vorwiegend positive Emotionen im Spiel sind.

Der Base-Jumper Jeb Corlis hat in einem Interview sehr treffend erklärt: "Du hast zwei Waagschaalen vor Dir. Eine Glückschaale und eine Erfahrungsschaale. Zu Beginn Deiner Kariere ist die Erfahrungsschaale leer und die Glückschaale hoffentlich voll. Mit jedem Sprung geht etwas von der Glückschaale weg und landet in der Erfahrungsschaale. Und das ist wichtig, weil irgendwann mal nicht mehr viel in der Glückschaale ist. Sollte dann die Erfahrungsschaale nicht genügend gefüllt sein, wird es Eng."
Okay Outdoortouren sind nicht wirklich mit Basejumping zu vergleichen. Je wilder und einsamer eine Tour ist, desto mehr gilt aber wieder die Aussage von Jeb Corlis. Und wilde Touren möchtest Du ja gerade eben machen.

Mein Gott, ich habe auch schon Fehler gemacht. Auf unserer ersten Tour (Schottland) haben wir nach 3km gemerkt, dass sich niemand um eine Karte gekümmert hat. Schottland war aber auch noch Zivilisation im Vergleich zu anderen Touren wie unsere Islandquerung. Um so wichtiger ist das man lernt. Seit Schottland habe ich NIE mehr eine Karte vergessen.
Natürlich gibt es in den meisten Ländern einen Rettungsdienst, aber von Vollkasko-Mentalität halte ich nicht wirklich viel. Und wenn wir schon vom Spot sprechen, hätte ich den zumindest in der Nacht vor der Abreise zum laufen gebracht. Ansonsten wäre das Ding Zuhause geblieben. Das ein schwerer Rucksack nicht nur auf den Rücken sondern auch auf den Gemütszustand drückt, hättest Du bereits auf Deinem Schottlandtrip lernen dürfen. Ansonsten hilft eben gerade dieses Forum mit enormen Wissen dafür, weniger "Fehler" zu machen.
Ich bin gegenüber Deinen Touren nur kritisch, weil in Deinen Reiseberichten beinahe keine Unterschiede zwischen Schottland und Schweden zu lesen sind. Andere Fotos, aber gleiche Story. Und wie gesagt, finde ich die Story auch nur lustig, weil ich annehmen kann, dass Du noch alle Finger an Deinen Händen hast. (Muss ja nicht immer gleich der Tod sein.)