• tak00r
    Anfänger im Forum
    • 17.03.2012
    • 14
    • Privat


    [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.848051073
    Längengrad 19.01158142
    Nachdem ich nun selber seit einiger Zeit Reiseberichte in diesem Forum gelesen habe, möchte ich nun auch mal einen Reisebericht über meine Tour im letzten Jahr veröffentlichen. Bitte seht mir nach, dass ich in Etappen schreibe, abhängig davon wie ich beruflich dazu komme.
    Bitte beachtet weiterhin, dass ich die Bilder etwas runtergerechnet habe, damit die Ladezeiten nicht zu lang werden.

    Vorweg ein paar Informationen zu der Tour. Wir waren zu zweit unterwegs, sind in Ritsem gestartet und über den Nordkalottleden zum Kebnekaise und nach Nikkaluokta. Wir hatten beide bereits Wandererfahrung und waren in den letzten Jahren unter anderem auf dem Kungsleden und dem Patjalantaleden unterwegs gewesen.

    Reisezeitraum: 13.07.2011 – 27.07.2011


    Tag 1: Anreise nach Ritsem (13.07.2011)

    Zum ersten Mal in unserer Lappland-Wanderhistorie hatten wir uns dazu entschlossen nicht mit der Bahn anzureisen, sondern so weit wie möglich mit dem Flugzeug zu fliegen. Von Hamburg ging es um 7:05 Uhr Richtung Arlanda, von dort dann um 9:55 Uhr weiter nach Gällivare, sodass wir bereits um 12:00 Uhr in Lappland waren. Vom Flughafen in Gällivare ließen wir uns vom Flygtaxi abholen und bei einem Einkaufszentrum in Gällivare absetzen, um den restlichen Proviant und Brennspiritus zu besorgen. Der Bus nach Ritsem sollte um 13:50 Uhr fahren. Das Flygtaxi haben wir übrigens im vorhinein bestellt und zumindest auf der Hinfahrt hat dies auch super geklappt (zur Rückfahrt später mehr). Um 17:20 Uhr erreichten wir planmäßig Ritsem und konnten somit noch das Boot nach Vaisaluokta nehmen, wo wir dann gegen 18:30 ankamen. Der Ausstieg aus dem Boot war direkt das erste Abenteuer, denn über den Winter war der Steg kaputt gegangen und so fuhr das Boot einfach mit voller Fahrt gegen das Ufer und wir mussten über eine Leiter aussteigen (für uns kein Problem, der Hund an Bord hatte da mehr Probleme).


    Interessanter Ausstieg in Vaissaluokta

    Da wir quasi den gesamten Tag nur gesessen hatten und wir uns das Geld für die Übernachtung in der Stuga sparen wollten, machten wir uns direkt nach der Ankunft in Vaisaluokta auf den Weg. Der Plan sah vor 2-3 km zu gehen und dann einen gescheiten Zeltplatz zu suchen. Leider stellte sich gerade der Anfang des Weges als schwer heraus und bereits nach 15 Minuten hatten wir den Weg verloren. Nach ein paar Metern zurück fanden wir zwar den Weg in Richtung Stuga wieder, allerdings keinen Weg in die andere Richtung. So gingen wir einfach weiter in die ungefähre Richtung. Nach ca. 30 Minuten entschlossen wir uns dazu an das Ufer des Akkajaure zu gehen und dann unsere Richtung wieder aufzunehmen. So fanden wir dann auch unseren ersten Zeltplatz, kurz vor den ersten beiden Brücken des Weges.


    Unser erster Zeltplatz. An Luxus kaum zu überbieten.

    Randbemerkung: In diesem Jahr hatten wir uns ein neues Zelt gegönnt. Zuvor waren wir immer mit einem Billig-Iglu-Zelt (2x2 m) unterwegs. Da ich mit meinen 192cm Körperlänge ständig an die Zeltwand gestoßen bin und immer an den Füßen einen nassen Schlafsack hatte, musste dies einfach sein. Meine Wahl für ein neues Zelt viel auf das Vaude Taurus II, welches dann am ersten Tag zu seinem ersten Einsatz kam. Nach ein bisschen Eingewöhnungszeit ging dann auch der Auf- und Abbau leicht von der Hand und wir konnten uns damit arrangieren, dass die Rucksäcke nicht mit ins Innenzelt kamen. Wenn also noch jemand auf der Suche nach einem Zelt für maximal 2 Personen ist, dass extrem leicht ist und trotzdem auch mal stärkeren Wind aushalten kann, kann ich das Taurus II nur empfehlen.


    Tag 2: (14.07.2011)

    Nun sollte es also los gehen. Der erste wirkliche Wandertag. Wie quasi jeden morgen standen wir um 8 Uhr auf und gingen gestärkt durch ein „pompöses“ Frühstück los. Ziel des heutigen Marsches war ein Bachlauf, der seinen Ursprung am Rautåive hat (genaue Ziele legen wir eigentlich nie fest, sondern nur ungefähr um dann einen guten Zeltplatz zu nehmen).


    Schöner Blick zurück. Wenn man ganz genau hinschaut kann man unseren letzten Zeltplatz erahnen.

    Die ersten Kilometer sind relativ unspektakulär, da es die meiste Zeit durch Wald geht und eine Fernsicht nur eingeschränkt bzw. gar nicht möglich ist. Zusätzlich zeigte sich das Wetter nicht von seiner besten Seite. Zwischendurch kam die Sonne raus, jedoch regnete es auch, was zu einer etwas verkürzten Mittagspause führte.


    Durchwachsenes Wetter und sehr unspektakuläre Landschaft.

    Eine weitere Pause legten wir in der Rautojaure ein, wo wir uns in die Hütte setzten, um den unzähligen Mücken, die uns bereits den gesamten Tag begleitet hatten zu entkommen.


    Rast an der Rautojaure. Das durchwachsene Wetter schlägt schon ein bisschen auf die Stimmung.

    Nach der Rautojaure geht es ein Stück bergauf und der Blick wird frei auf den Valldajåhkå. Ab hier beginnt der Teil der Wanderung, bei dem der Blick meist atemberaubend ist. Wir gingen noch ein Stück weiter und stellten zufrieden fest, dass es deutlich windiger wurde, sodass die Mücken nicht mehr so lästig waren. Allerdings erschwerte der z.T. doch sehr starke Wind die Suche nach einem vernünftigen Zeltplatz. Doch auch den fanden wir und waren zum ersten Mal auf der Wanderung froh, dass wir nicht mit dem alten Iglu-Zelt unterwegs waren, sondern ein deutlich besseres Zelt hatten. An diesem Abend nutzten wir nachdem die Sonne verschwunden war die Apsis als Küche und waren froh im warmen Zelt zu liegen.


    Blick zurück auf den Valldajåhkå mit einem abendlichen Regenbogen.

    3. Tag: (15.07.2011)

    Bereits beim Aufwachen stellten wir fest, dass sich das Wetter gewandelt hatte und über unserem Zelt ein großes blaues Loch hing. So standen wir motiviert auf und machten uns auf den Weg. Ziel war ein kleiner See nach dem Aufstieg am Skájdevárre.


    Deutlich freundlicheres Wetter als noch am Tag zuvor. Schöner Blick auf die bevorstehende Strecke und den Skájdevárre.

    Die ersten Kilometer liefen sich sehr angenehm und der Blick auf den Valldajåhkå war sehr beeindruckend. Allerdings wurde es mit der Zeit immer windiger und die Sonne zog es auch vor sich hinter den Wolken zu verstecken. Wir waren beiden sehr froh, dass wir eine dicke Wollmütze und Handschuhe dabei hatten (vor der Wanderung hatte ich noch gelacht und überlegt die Mütze und die Handschuhe zuhause zu lassen, aber man brauchte es wirklich).


    Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, war es doch extrem kalt.

    Mittags erreichten wir die Brücke über den Suollagajåhkå und nutzten die dort liegenden Bretter als Sitzgelegenheit und Tisch. Zu unserer großen Freude kam auch wieder die Sonne heraus und wir genossen die Mittagspause in vollen Zügen und tankten ordentlich Sonne. Dabei entstand die Idee, dass wir Mortias ein kleines Geschenk hinterlassen könnten und bastelten das kleine Paket für ihn und banden es an die Brücke (siehe http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php?58857-SE-NO-3-Wochen-allein-durch-Lappland-(Vaisaluokta-Alesjaure-Vietas)).
    Nach der Mittagspause liefen wir weiter. Allerdings verließen wir den Weg und liefen am Suollagajåhkå entlang den direkten Weg zur Überquerung des Valldajåhkå. In der Zwischenzeit hatte sich die Sonne komplett durchgesetzt, sodass keine Wolke am Himmel mehr zu sehen war. Auch der Wind war nahezu verschwunden, was jedoch dazu führte, dass wir wieder mit Mücken zu kämpfen hatten. Nach der Überquerung des Valldajåhkå kam ein sumpfiges Gebiet in dem zum Teil Planken lagen, an einigen wichtigen Stellen jedoch nicht. Wir brauchten relativ lange für dieses Stück, verloren zwischendurch den Weg, fanden diesen jedoch nach dem Sumpf wieder. An dieser Stelle haben sich anständige Wanderschuhe, die nicht sofort Wasser reinlassen definitiv bezahlt gemacht. Anschließend machten wir uns an den Aufstieg. Mittlerweile war es angenehm warm geworden und der Wind war komplett verschwunden. Nach den ersten Höhenmetern konnte man bereits erahnen, was für einen wunderbaren Blick es in Richtung Ritsem gibt.


    Es geht am Skájdevárre hoch und der Blick zurück in Richtung Ritsem.

    Allerdings konnten wir den Blick nur selten genießen, da die Mücken uns jede Pause vermasselten. Sobald wir stehenblieben waren sofort 20-30 Mücken dabei uns ans Blut zu gehen. Aus diesem Grund liefen wir den Aufstieg in nahezu Rekordzeit und machten lediglich zwei sehr kurze Trinkpausen. Wir fanden einen schönen Zeltplatz mit tollen Blick auf den Rautåive, nutzten das gute Wetter um ein paar Sachen zu waschen (man weiß ja nie wann die nächste Gelegenheit dazu kommt) und zogen langen Sachen an, um den Mücken möglichst wenig nackte Haut als Angriffsfläche zu bieten. Nichtsdestotrotz nutzten wir das klasse Wetter um draußen zu kochen.


    Unsere Kochstelle am Abend. Wunderbares Wetter um im freien zu kochen. Man beachte jedoch die schwarzen Punkte am Himmel, welche unsere stechenden Freunde die Mücken darstellen.

    Die Mücken waren jedoch so lästig, dass wir nach dem Essen den direkten Weg ins Zelt nahmen um dort in unseren Büchern zu schmöckern.


    Soviel fürs erste. Demnächst mehr...
    Zuletzt geändert von tak00r; 25.03.2012, 15:49. Grund: Datum korrigiert :)

  • dingsbums
    Fuchs
    • 17.08.2008
    • 1503
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    #2
    AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

    Immer wieder schön, Berichte aus Lappland zu lesen. Danke!
    Als Septemberwanderer ist es aber ein bisschen komisch, alles so grün zu sehen.

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    • Mortias
      Fuchs
      • 10.06.2004
      • 1232
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      #3
      AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

      Hmmm, kommt mir landschaftlich irgendwie sehr bekannt vor... Sehr schön, dass Du jetzt auch mit dem Schreiben angefangen hast, macht echt Spass Deinen Bericht zu lesen. Aber wie es scheint hatte ich mit den Mücken etwas mehr Glück. Wenn ich da an meine super entspannte, sonnige und komplett mückenfreie Pause am Ufer vom Valldajåhkå zurückdenke; herrlich. Freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung.

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      • Jogi
        Fuchs
        • 11.02.2005
        • 1065
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        #4
        AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

        Schöner Bericht und klasse Fotos, aber bist Du Dir sicher dass ihr vom 13.07.2012 – 27.07.2012 unterwegs wart ?
        JAG HAR KOMPISAR I SKOGEN!

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        • tak00r
          Anfänger im Forum
          • 17.03.2012
          • 14
          • Privat


          #5
          AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

          @Jogi: Danke für den Hinweis. Waren natürlich im letzten Jahr unterwegs. Habe das Datum korrigiert

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          • Jogi
            Fuchs
            • 11.02.2005
            • 1065
            • Privat


            #6
            AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

            Danke für den schönen Bericht!
            JAG HAR KOMPISAR I SKOGEN!

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            • -marco-
              Gerne im Forum
              • 01.07.2004
              • 62
              • Privat


              #7
              AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

              Toller Bericht, da bekommt man doch glatt Lust mal wieder nach Lappland zu reisen.
              Aber vielleicht doch lieber im Herbst, wenn ich mir die Mücken im Formationsflug so anschaue...

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              • Peter83
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1115
                • Privat


                #8
                AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                Toller Bericht und sehr schöne Bilder. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

                Grüsse,
                Peter
                "A man who is a man goes on till he can do no more and then goes twice as far."

                Norwegian saying

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                • tak00r
                  Anfänger im Forum
                  • 17.03.2012
                  • 14
                  • Privat


                  #9
                  AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                  Musste den Bericht leider wieder herausnehmen, da meine Bilder nicht angezeigt wurden. Werde am Wochenende einen neuen Versuch starten, damit die Bilder auch wirklich dabei sind.

                  Bitte um etwas Geduld

                  Mark
                  Zuletzt geändert von tak00r; 02.04.2012, 21:50.

                  Kommentar


                  • marlin
                    Erfahren
                    • 12.01.2011
                    • 203
                    • Privat


                    #10
                    AW: 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                    danke für den Bericht!

                    Beim neuesten Beitrag kann ich keine Bilder sehen .
                    LG Peter

                    www.lichtblicke.smugmug.com

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                    • Sapmi
                      Fuchs
                      • 20.11.2005
                      • 2329
                      • Privat


                      #11
                      AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                      Sehr schön, freue mich schon auf die Fortsetzung.
                      Mitte Juli ist in der Gegend natürlich schon prinzipiell mit großer Mückenplage zu rechnen.
                      Sehe ich das richtig, dass die dunklen Flecken vor dem Himmel auf dem letzten Bild auch Mücken sind?
                      Kilpailu ei kuulu erämaahan
                      ***********************
                      Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1232
                        • Privat


                        #12
                        AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                        Ja ich freu mich auch mal auf ne Fortsetzung. Wann ist es denn soweit?

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                        • tak00r
                          Anfänger im Forum
                          • 17.03.2012
                          • 14
                          • Privat


                          #13
                          AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                          Es tut mir sehr leid, dass es so lange gedauert hat mit der Fortsetzung, aber ich hatte zunächst Probleme mit den Bildern und anschließend 3 Wochen lang Ärger mit meinem Internetprovider. Nun aber die Fortsetzung mit Bildern.

                          Achtung: Aus einem mir nicht erklärlichen Grund werden die Bilder nicht angezeigt. Ich arbeite an einer Lösung.

                          Tag 4: (16.07.2011)
                          Am nächsten Tag ging es für uns weiter in Richtung Roysvaten. Das Wetter war weiterhin angenehm, denn es waren kaum Wolken am Himmel. Das Wetter war sogar so angenehm, dass wir direkt im Unterhemd loslaufen konnten. Zu unserer besonderen Freude hatte sich auch die allgemeine Mückensituation im Gegensatz zum Vortag deutlich verbessert (was nicht bedeutet, dass gar keine Mücken mehr da waren). Die Landschaft wurde im Laufe des Tages zunehmend steiniger.

                          Steinige Landschaft, die nur bei trockenem Wetter gut zu laufen ist.

                          Allerdings war, sicher auch aufgrund des schönen Wetters die Fernsicht einfach phantastisch. Wir hatten unsere Freude an den ersten Schneefeldern die wir überquerten. Allerdings sollte ich am folgenden Tag auch noch die schmerzhafte Erkenntnis erlangen, dass die Schneefelder durchaus auch mit Vorsicht zu betrachten sind. Während des Wanderns waren wir froh, dass wir dieses Stück der Strecke an einem Tag mit gutem Wetter gehen durften, denn bei Regen hätte es sich auf dem sehr steinigen Untergrund und den vielen Steinplatten die wir überqueren mussten sehr unangenehm gelaufen.
                          Etwas schwieriger fiel uns die Überquerung des Zuflusses vom Sårgåjavvre. Die Strömung war etwas stärker, als bei den bisherige Flüssen und wir überlegten lieber ein bisschen länger an welcher Stelle wir die Überquerung wagen wollten.

                          Wackelige Überquerung.

                          Trotzdem schafften wir es nicht ganz trocken rüber und meine kurze Hose wurde bis zur Hälfte der Oberschenkel nass. Unser Zelt schlugen wir an diesem Tag ungefähr 1,5 km vor Roysvaten auf. Dies war der erste Tag, an dem wir mit unserem Zeltplatz nicht komplett zufrieden waren, denn der See (eigentlich ausreichend groß) wirkte nicht allzu vertrauenswürdig und wir müssten ein gutes Stück zurück gehen, um einigermaßen anständiges Wasser zu finden.

                          Schöne Fernsicht.

                          Tag 5: (17.07.2011)
                          Am 5. Tag gingen bei wiederum bombastischem Wetter Richtung Roysvaten.

                          Wandern im Schneefelder bei Super Wetter.

                          Im Nachhinein kann ich nur resümieren, dass dieser Tag zu den besten der Wanderung gehörte, denn nicht nur das Wetter war Super, sondern wir hatten außerdem fast keine Mücken mit denen wir uns rumschlagen mussten. Insbesondere am Nachmittag und am Abend waren nahezu keine Mücken anwesend. Die immernoch extrem felsige Landschaft gefiel uns auch an dem Tag besonders gut.Theoretisch muss man nicht über Roysvaten laufen, wenn man dem Nordkalottleden folgt und zeltet (siehe Bericht von Mortias). Allerdings kann ich es jedem nur wärmstens empfehlen.

                          Wunderschön gelegen - Roysvaten.

                          Roysvaten war eine der am schönsten gelegensten Stuga bei der ich bisher was (sicherlich auch beeinflusst durch das Wetter). Nach einer kurzen Pause in Roysvaten ging es für uns dann weiter Richtung Skuogejavvre. Beim Abstieg über eines der zahlreichen Schneefelder konnten wir es uns dann jedoch nicht nehmen lassen und müssten eine kurze Pause für eine Schneeballschlacht einlegen (wer gewonnen hat weiß ich nicht mehr^^). Unsere Mittagspause verbrachten wir an diesem Tag kurz vor der Brücke. Anschließend führte uns der Weg weiter am Skuogejavvre entlang. Bei immernoch strahlend blauem Himmel eine wirklich beeindruckende Strecke auf der so viele wunderbare Bilder entstanden sind, dass mir die Auswahl der hier gezeigten Bilder extrem schwer viel. Eine weitere Pause legten wir dann an dem kleinen Strand des Skuogejavvre ein.

                          Am Strand vom Skuogejavvre.

                          Dort genossen wir einen weiteren Moment das wunderbare Wetter, ehe es den letzten Anstieg des Tages geben sollte.

                          Blick zurück auf den Skuogejavvre.

                          Unseren Zeltplatz fanden wir an diesem Abend auf einer schönen Erhöhung und zum ersten Mal auf dieser Tour kochten wir draußen und saßen anschließend noch in der wärmenden Abendsonne und lasen in unseren Büchern. Nachts eine weiteres sehr interessantes Erlebnis, denn eine Rentier-Herde zog an unserem Zelt vorbei und versuchte zu beschnuppern, ob im Zelt ein interessanter Inhalt liegt.
                          Anmerkung: Wie unschwer zu erkennen ist, komme ich bei der Beschreibung dieses Tages absolut ins Schwärmen :-)

                          Tag 6: (18.07.2011)

                          Hatten wir gestern noch einen Super Tag mit wunderbarem Wetter, sollte es an diesem Tag anders aussehen und sich das Fjäll von seiner rauen Seite zeigen. Der Wind hatte etwas zugenommen, sodass wir den zweiten Tag in Folge ohne unseren Freunde, die Mücken verbringen konnten.

                          Blick zurück auf den Skuogejavvre.

                          Der Weg lief sich relativ einfach und wir kamen gut voran. Wir hatten uns vorgenommen bis kurz hinter Paure zu laufen und dort einen Zeltplatz zu finde. Etwas erstaunt waren wir, als der Weg plötzlich anders lief, als auf unseren Karten ausgewiesen (der Weg verlief weiter westlicher als erwartet). Erfreut waren wir jedoch als wir unsere Markierungen sahen und erahnen konnten, dass uns wohl auch dieser Weg nach Paure führen wird. Extrem unangenehm war der Angriff durch einen geflügelten Bewohner des Fjälls, welcher wohl sein Nest verteidigen wollte, obwohl wir doch einfach nur nach Paure wollten. In diesem Fall haben sich unsere Wanderstöcke noch auf eine andere Art bezahlbar gemacht und dienten als Abwehrmittel gegen die Angreifer.
                          Kurz vor Paure erhält der Wanderer ein bisschen Abwechslung, indem eine zugegeben sehr kurze Stelle gerudert werden muss. Ein kleines Stück nach Paure kamen uns ein schwedisches Paar entgegen und nutzten die nächsten 30 Minuten für einen kleinen Erfahrungsaustausch und ein bisschen Smalltalk.

                          Nessie?

                          Wir gingen anschließend noch ca. 1,5 km weiter und fanden einen tollen Zeltplatz vor der Umwanderung des Paurofjellet. Am Abend nutzten wir das anständige Wetter um mal wieder ein paar Sachen zu waschen.

                          Schöner Blick aus dem Schlafzimmer.

                          Da wir an einem kleinen Bach zelteten, entschließen wir uns, die Sachen über Nacht im Bach liegen zu lassen, damit diese durch das fließende Wasser ordentlich durchgespült werden und wir die Sachen an nächsten Tag bei hoffentlich besseren Wetter trocknen könnten. Wie sich am nächsten morgen zeigte ging der Plan nicht ganz auf, denn insbesondere der Vormittag war wettertechnisch eine Katastrophe und die Sachen Rochen den Rest der Wanderung nach Moos und fühlten sich alles andere als sauber an.


                          Soviel erstmal für dieses Wochenende. Hoffe, dass meine nächste Fortsetzung diesmal nicht so lange dauert und bitte noch einmal um Verständnis.

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                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
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                            • Privat


                            #14
                            AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                            Ahh endlich die ersehnte Fortsetzung. Der Zufluss vom Sårgåjavvre war wirklich nicht ganz ohne, aber ich glaube bei mir war der Wasserstand glücklicherweise nicht mehr ganz so hoch (zumindest war ich nicht bis zum Oberschenkel nass). Was meintest Du denn mit der schmerzhaften Erkenntnis, dass die Schneefelder mit Vorsicht zu genießen sind? Hast du bei der Schneeballschlacht etwa einen zu harten Schneeball ins Gesicht bekommen? Freu mich schon auf die (hoffentlich bald kommende) Fortsetzung.

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                            • tak00r
                              Anfänger im Forum
                              • 17.03.2012
                              • 14
                              • Privat


                              #15
                              AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                              Mit dem schmerzshftem Erlebnis meinte ich eine etwas dünnere Stelle, durch die ich durchgebrochen bin und mir dabei den Knöchel leicht umgeknickt habe. Zum Glück habe ich rubuste Knochen und Bänder und hatte nur eine leichte Schürfwunde. Allerdings hat es mir mal wieder die Augen geöffnet, dass man trotz aller Schönheit der Natur vorsichtig sein muss. Das hätte auch deutlich schlimmer enden können.

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                              • Rhodan76

                                Alter Hase
                                • 18.04.2009
                                • 3034
                                • Privat


                                #16
                                AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                Schön geschrieben bis jetzt - aber da fehlt doch noch was ?

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                                • Mortias
                                  Fuchs
                                  • 10.06.2004
                                  • 1232
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                  Zitat von Rhodan76 Beitrag anzeigen
                                  Schön geschrieben bis jetzt - aber da fehlt doch noch was ?
                                  Jo, sieht so aus. Kenne den tak00r privat und er meinte, dass er momentan einfach überhaupt keine Zeit hat weiter zu schreiben (hatte den Eindruck, dass es Ihn auch etwas wurmte, da immer noch nicht mit fertig zu sein ). Werd ihm ansonsten aber bei Gelegenheit mal dezent in den Hintern treten damit er den Bericht mal zu Ende bringt.

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                                  • tak00r
                                    Anfänger im Forum
                                    • 17.03.2012
                                    • 14
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                    Hallo zusammen. Erst einmal entschuldigung, dass ich so lange nicht weiter geschrieben habe. Leider waren die letzten Wochen für mich sehr stressig. Ab nächster Woche Freitag ist es dann aber wieder bisschen ruhiger und ich werde an dem Wochenende sicherlich 1-2 Fortsetzungen posten.
                                    Vielen dank für eure Geduld. Und dank an Mortias, dass er mir regelmäßig tritte versetzt, damit ich doch endlich weiter mache.

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                                    • Rhodan76

                                      Alter Hase
                                      • 18.04.2009
                                      • 3034
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                      Freut mich zu hören, danke euch beiden

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                                      • tak00r
                                        Anfänger im Forum
                                        • 17.03.2012
                                        • 14
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                        Wie versprochen, es geht weiter:

                                        Tag 7: (19.07.2011)
                                        Auch dieser Tag sollte mal wieder zeigen, wie kurzlebig dass Wetter Lappland ist. Wir machten uns zu gewohnten Zeit auf um den Pass zu überqueren. Das Wetter war eigentlich ganz anständig und wir hatten gute Hoffnungen, dass der Tag ganz ok wird. Wir hatten den Pass gerade hinter uns gelassen und waren durch einen kleinen Bach gewaatet, der allerdings unerwartet tief war. Als wir unsere Wanderschuhe anzogen, sahen wir, dass plötzlich und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit dunkle Wolken über den Pass zogen.


                                        Da war mal Pass da

                                        So nutzten wir die Gelegenheit der Pause, zogen unsere Regensachen an und erhielten ungefähr 30 Sekunden später die Bestätigung, dass dies eine gute Entscheidung war, denn es schüttete aus Eimern.


                                        So einen Regen möchte man nicht lange haben

                                        Wir gingen weiter und waren froh, dass wir gegen Mittag an die Nothütte kurz vor dem Baugevatnet kamen, denn so nutzten wir die Gelegenheit die Hütte zu benutzen, um uns ein bisschen aufzuwärmen, zu trocknen und im Trockenem Mittag zu essen. Als wir nach ca. 1 h die Hütte verließen, hatte sich das Wetter mal wieder geändert und wir hatten strahlend blauen Himmel.


                                        Mittagessen in der Nothütte und alles wird gut

                                        So liefen wir motiviert weiter, schließlich wollten wir noch heute bis kurz vor die Sytashyttene laufen, um dann am nächsten morgen mit dem Strassenstück zu beginnen.


                                        Nicht die Viktoriafälle, aber auch ganz hübsch

                                        Leider stellte es sich heraus, dass nur schwer ein anständiger Zeltplatz vor der Strasse zu finden war, da das Gebiet dort sehr sumpfig war. Nachdem wir einen Platz gefunden hatten, hatten wir lediglich mit den üblichen Mückenschwärmen zu kämpfen.


                                        Stromleitungen. Die Straße kann nicht mehr fern sein

                                        Da das Wetter jedoch anständig war und wir von den ersten Tagen der Wanderung bereits an die Mücken gewohnt waren, nutzten wir das gute Wetter und kochten trotzdem im Freien.

                                        Tag 8: (20.07.2011)
                                        An diesem Tag hatten wir das längere der beiden Straßenstücke vor uns.


                                        Was das ist kann ich nicht sagen. Leitet allerdings das Straßenstück ein

                                        Da wir zu diesem Zeitpunkt etwas hinter unserem Zeitplan her waren, hatten wir uns vorgenommen, dass Stück so schnell wie möglich hinter uns zu lassen, um unserem Zeitplan näher zu kommen.


                                        Ein Strudel auf dem Sitasjaure

                                        Entsprechend liefen wir die knapp 12 Kilometer in unter 3 h und konnten uns noch vor der Mittagspause an dem Anstieg am Rárkkajávri machen. Das schwedische Paar, welches wir vor ein paart Tagen kurz nach Paure getroffen hatten, hatte uns bereits erzählt, dass dies wohl ein anstrengendes Stück werden würde. Begleitet von unzähligen Mücken und einer von unten aufsteigenden Wolkendecke, die sich langsam in Regen verwandelte, nahmen wir den kompletten Aufstieg ohne eine richtige Pause.


                                        Schnell, schnell, da kommt schlechtes Wetter von unten nach

                                        Erst als wir oben angekommen waren und im Wind stehen konnten, gönnten wir uns eine etwas längere Pause. Gerade rechtzeitig, denn die Sonne kam raus.
                                        Allerdings war die Sonne nur ein kurzer Gast und es zog sich wieder zu und begann zu regnen. Wir hatten uns für diesen Tag einen See kurz hinter der Skoaddejávrihytta ausgesucht, um dort zu Zelten. An der Skoaddejávrihytta trafen wir einen Schweizer, der anscheinend sehr froh war jemanden zutreffen, der die gleiche Sprache spricht. Nach einer halben Stunde konnten wir uns schließlich doch aus dem Gespräch verabschieden und machten uns auf die letzten Meter zu unserem angestrebtem Zeltplatz. Dort angekommen fanden wir eine schöne Stelle für unser Zelt, allerdings war die Wasserbeschaffung etwas schwieriger. Da gerade wieder besseres Wetter war und auch die Mücken eine kurze Pause hatten, kochten wir draußen. Beim Abwaschen zog sich der Himmel allerdings wieder zu und eine ordentliche Regenfront zog über uns hinweg.


                                        Da kommt Regen

                                        Allerdings konnten wir bereits eine Stunde später einen schönen Sonnenuntergang genießen.

                                        Tag 9: (21.07.2011)
                                        Auch dieser Tag sollte mal wieder mit bescheidenem Wetter anfangen. Allerdings konnten wir abends sogar noch bei schönen Sonnenschein draußen vor dem Zelt sitzen. Allerdings taten wir dies nur bedingt, da unsere Freunde, die Mücken mal wieder stark vertreten waren (doch dazu später mehr). Wir liefen bei ziemlich nebligem Wetter los. Um genau zu sein war es so neblich, dass wir zum Teil Probleme hatten die Wegmarkierungen zu finden.


                                        Quiz: Finde die nächste Wegmarkierung

                                        Sehr bezeichnend für das Wetter war unser Erlebnis auf dem Straßenstück. Wir wussten, dass nach kurzer Zeit auf der Straße ein See kommen müsste und wir dann nach links abbiegen müssen. Nach einigen Minuten machten wurden wir stutzig, dass wir den See noch nicht erreicht hatten und entschlossen uns kurzfristig Pause an einem kleinen Bach neben der Straße zu machen.


                                        Da war er dann doch der Gautelisvatnet

                                        Während der Pause zog der Nebel kurzeitig weg und bestätigte uns, dass wir direkt an dem See waren.
                                        Eigentlich wollten wir an diesem Tag bis zum unteren Ufer des Vannaksvatnet laufen.


                                        Welch eine schöne Landschaft trotz oder gerade wegen dem tristen Wetter?

                                        Doch wie die Formulierung schon vermuten lässt entwickelte sich die Umsetzung etwas anders. Nachdem uns am letzten Stück des Weges mal wieder die Mücken nicht in ruhe lassen wollten und um uns die Möglichkeit zu eröffnen am nächsten Tag den Sälka zu besteigen (mit diesem Berg haben wir bereits seit unserer ersten Wanderung eine Rechnung offen) - dazu später mehr. So quälten wir uns an diesem Tag bis zur Brücke am Gearbiljohka, wo wir einen schönen Rastplatz fanden.


                                        Schöner Zeltplatz am Gearbiljohka

                                        An dieser Stelle waren wir nah genug am Sälka um am nächsten Morgen bei zeitigem Aufbruch bis zum Fuße selbigen zu wandern und die Besteigung für den Tag in Angriff zu nehmen. Wie bereits einleitend erwähnt, war das Wetter an diesem Abend eigentlich angenehm. Allerdings waren auch die Mücken mal wieder zahlreich vertreten, sodass selbst ein kurzer Waschgang im Fluss mit Mückenstichen im zweistelligen Bereich verbunden war.


                                        Mückenalarm am Abend. Ja, die schwarzen Punkte sind wirklich alles Mücken


                                        Fortsetzung folgt (hoffentlich noch dieses Wochenende)

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                                        • Mortias
                                          Fuchs
                                          • 10.06.2004
                                          • 1232
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                          Ahh, sehr schön endlich die erhoffte Fortsetztung. Gefällt mir sehr, besonders die Bildkommentare versprühen oftmals einen gewissen Humor, der mir den ein oder anderen Schmunzler entlockt. Außerdem tut es gut zu sehen, dass ich 2 Wochen später auf der selben Strecke teilweise doch deutlich besseres Wetter und weniger Probleme mit Mücken hatte.

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                                          • tak00r
                                            Anfänger im Forum
                                            • 17.03.2012
                                            • 14
                                            • Privat


                                            #22
                                            Ohja, war mal wieder cool an die Wanderung erinnert zu werden. Freue mich schon selbst auf die Fortsetzung

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                                            • Fjaellraev
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                                              Liebt das Forum
                                              • 21.12.2003
                                              • 13981
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                              Zitat von tak00r Beitrag anzeigen

                                              Was das ist kann ich nicht sagen. Leitet allerdings das Straßenstück ein
                                              Es handelt sich dabei um einen Kraftwerksstollen. Vom Wasserstand her sieht es nach einem Einlauf aus, an der Stelle ist aber meines Wissens der Auslauf. Wenn es dich interessiert kann ich mal schauen ob ich Details (Was und wo das andere Ende des Stollens liegt) rauskriege.
                                              [Edit]
                                              Es müsste sich um ein Bauwerk des Einlaufs aus dem Langvatnet handeln.
                                              Wen die Zusammenhänge zwischen den Seen in der Region interessieren, hier gibt es eine Graphik über die norwegische Seite.
                                              Zitat von tak00r Beitrag anzeigen

                                              Ein Strudel auf dem Sitasjaure
                                              Auch der eine Folge der Kraftwerksaktivitäten, er stammt von einem unterirdischen Ausfluss, genauer dem Stollen rüber ins Kjårdavatnet.

                                              Bei dem Bericht kommen Erinnerungen hoch, wieder eine Region die ich mal wieder besuchen sollte...

                                              Gruss
                                              Henning
                                              Zuletzt geändert von Fjaellraev; 05.08.2012, 14:53. Grund: Kraftwerksinfos nachgetragen
                                              Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                              nur unpassende Kleidung.

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                                              • tak00r
                                                Anfänger im Forum
                                                • 17.03.2012
                                                • 14
                                                • Privat


                                                #24
                                                Hallo Henning,

                                                Vielen dank für die ergänzenden Informationen. Das war mir gar nicht bekannt, dass die ganzen Seen miteinander verbunden sind. Auch aus diesem Grund ist das Schreiben des Berichts sinnvoll

                                                Das der Strudel mit irgendeinem Kraftwerkskram zu tun hat hatten wir uns bereits gedacht. Direkt auf dessen Höhe stand nämlich auch nich ein Haus zu dem eine Stromleitung führte.
                                                Bei dem Tunneleingang hatte ich eher an irgendeinen Rohstoffabbau gedacht. Damit lag ich dann aber wohl ein bisschen verkehrt. Bei der von dir geposteten Karte stimmen die Stellen im übrigen wie du sie beschrieben hast.

                                                Vg, Mark

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                                                • tak00r
                                                  Anfänger im Forum
                                                  • 17.03.2012
                                                  • 14
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                                  Tag 10: (22.07.2011)
                                                  Wie wir es uns vorgenommen hatte, standen wir an diesem Tag früh auf. Bzw. stellten wir den Wecker früh, um zu schauen wie das Wetter aussieht und wir uns wirklich an die Besteigung des Sälka machen sollten. Um 6 Uhr morgens blickte ich aus dem Zelt und erkannte, dass das Wetter nicht berauschend ist und vor allem nicht gut genug um eine Bergbesteigung zu machen. So entschlossen wir uns noch zwei Stunden weiter zu schlafen um dann gemütlich Richtung Kungsleden zu laufen.
                                                  Als wir um 8 Uhr aufstanden zeigte sich ein ganz anderes Wetter. Nahezu keine Wolken am Himmel und angenehm warm und wenig Mücken. Im Nachhinein muss man sagen, dass dies wohl unser bester Tag auf der Wanderung war. Ich ärgerte mich extrem, dass wir nicht doch die Bergbesteigung auf uns genommen hatten, während meine Begleitung sich glaube ich nicht ganz so ärgerte, da die letzten Tage doch sehr anstrengend waren. So machten wir uns sehr leicht bekleidet um 10 Uhr auf und genossen das schöne Wetter und die super Aussicht auf den Sälka.


                                                  Blick auf den Sälka

                                                  Unsere Mittagspause legten wir am Fuß des Sälka nach der Flussüberquerung ein. Da das Wetter so super war und wie bereits erwähnt auch die Mücken sich zurückhielten, verlängerten wir unsere Mittagspause und gingen später als gewohnt weiter. Nach 2 Stunden Mittagspause ging es dann weiter.


                                                  Pause im Sonnenschein

                                                  Als das erste Mal die Spitze vom Kebnekaise zu sehen war, stieg meine Vorfreude und die Hoffnung, dass wir so ein Wetter auch bei der Kebnekaise-Besteigung haben. Für diesen Tag hatten wir kein festes Ziel mehr. Allerdings wollten wir so weit gehen, dass wir am nächsten Tag zur Fjällstation gehen können. Wir fanden eine wunderschönen Zeltplatz an der Brücke über den Tjäktjavagge. Am späten Abend kamen auch noch andere Wanderer vorbei und hatten wohl auf diesen Zeltplatz spekuliert. Wir genossen dann jedoch den Abend in der Sonne mit tollem Ausblick auf den Kebnekaise. Perfekt um von einer schönen Bergbesteigung zu träumen.


                                                  Lesen vor atemberaubender Kulisse

                                                  Tag 11: (23.07.2011)
                                                  Am Morgen die Ernüchterung. Es tropft wie bekloppt auf das Zeltdach. D.h. es schüttet aus Eimern. Der Blick aus dem Zelt bestätigt, von dem guten Wetter von gestern ist nichts mehr zu sehen. So verbrachten wir den gesamten Vormittag im Zelt mit unseren Büchern, rätseln und schlafen =)

                                                  Um 13 Uhr packten wir langsam unsere Sachen, um Richtung Kebnekaise Fjällstation zu laufen. Schließlich wollten wir noch am Abend in der Station sein. Bei ca. 20 km zu laufen, wurde es nun allerdings eng. Auf dem gesamten Nordkalottleden hatten wir auf den letzten 10 Tagen lediglich 16 Personen mehr oder weniger getroffen. Auf dem kleinen Stück des Kungsleden sollten es an einem Tag 18 Personen sein. Auch waren mein Begleiter und ich erstaunt, dass wir doch sehr genervt vom Kungsleden sind. Es fühlt sich an als würde man auf einem „normalen“ Bürgersteig gehen und macht nicht annähernd so viel Spaß wie z.B. der Nordkalottleden. Somit werden wir wohl auch in den nächsten Jahren wenn überhaupt nur noch kurze Stücke auf dem Kungsleden laufen und versuchen diesen möglichst zu meiden.


                                                  Gab schon bessere Tage =)

                                                  Um 19 Uhr erreichten wir die Kebnekaise Fjällstation und waren froh, dass wir unsere Sachen in eine Trockenkammer packen konnten und selber den Weg in die Sauna nehmen konnten. Ich persönlich fand die warme Dusche auch sehr angenehm. Abends genossen wir die Küche und ein angenehmen Mahl in der wärme ohne Mücken.

                                                  Tag 12: (24.07.2011)
                                                  Der erste Tag an dem wir potentiell den Kebnekaise besteigen könnten. Da der Tag jedoch total verregnet war und die Wettervorhersage auch keine Besserung prophezeite, entschlossen wir uns für einen Ruhetag. Ein bisschen lesen, Sudoku, Karten spielen und selbstverständlich Sauna und warme Dusche. An diesem Tag lernten wir eine Schwedin mit ihrer Mutter kennen, die nur für die Besteigung des Kebnekaise nach Lappland gekommen waren. Beide hatten Glück, denn sie waren am 22.07. oben und hatten einen wunderbaren Tag. Wir unterhielten uns ein bisschen und wie sich zeigte war die Schwedin regelmäßig in Deutschland, da Sie für Wasa arbeitet und das Produkttionswerk in Celle besucht. Ich und mein Begleiter kommen ursprünglich aus Hamburg, wohnen mittlerweile allerdings in Hannover bzw. Lüneburg und haben daher jeweils ca. 70 km fahrt bis Celle. Schon erschreckend, dass man ca 2200 km weit weg fährt um dann jemanden zu treffen, der regelmäßig bei uns zuhause unterwegs ist. Verrückt.

                                                  Tag 13: (25.07.2011)
                                                  Dieser Tag war ein bisschen besser als der vorherige, allerdings auch nicht das, was wir uns für unsere Besteigung des Kebnekaise erhofft hatten. Nichtsdestotrotz machten wir uns mit den gefühlt 2000 anderen Wanderern auf den Weg zur Spitze des Kebnekaise.


                                                  Kein ideales Wetter, aber mal schaun wie weit wir kommen.

                                                  Glücklich war ich an diesem Tag als wir die Stelle passierten, bei der wir beim letzten Mal umdrehen mussten. Erschreckt war ich, als ich merkte wie weit wir damals noch von der Spitze entfernt waren. Auf dem Vorgipfel machten wir mit ca. 20 anderen Wanderern pause. Angenehmes und ruhiges Wandern ist nun wirklich was anderes.


                                                  Seltenes Ereignis am Kebnekaise. Ein Bild ohne fremde Wanderer.


                                                  Selbst die Onkel lassen sich von den Wanderern nicht stören (ohne Zoom fotografiert)

                                                  Zur Mittagszeit erreichten wir die beiden Hütten des Kebnekaise. Da es zu diesem Zeitpunkt eh sehr wolkig und bedeckt war und ein weiterlaufen total verrückt gewesen wäre, machten wir unsere Mittagspause in der kleineren der beiden Hütten.


                                                  Pause

                                                  Während der Pause bekam unsere Gruppe zuwachs durch einen weiteren Wanderer, der sich unserem Vorbild anschloss und ebenfalls die Hütte für seine Pause nutze. Als wir die Hütte verließen, nahm gleich die nächste Gruppe die Hütte in beschlag. Das Wetter hatte sich einigermaßen gebessert und wir nahmen die letzten Meter auf uns. Schließlich erreichten wir das Schneefeld auf der Spitze und hatten es geschafft. Kebnekaise bestiegen!


                                                  Geschafft, die Spitze erreicht. Hier mit wunderbarem Blick Richtung Osten.

                                                  Ok, zugegeben, wir waren nicht ganz oben, denn dafür hätte man Eispickel benötigt. Allerdings fehlten lediglich 40 Meter und die Aussicht war auch nicht besser.


                                                  Die wirkliche Spitze nur mit Eispickeln zu erreichen.


                                                  Weiter unten ist die Fernsicht ein bisschen besser

                                                  Den Abend ließen wir wie gewohnt mit Sauna und warmer Dusche ausklingen.

                                                  Tag 14: (26.07.2011)
                                                  An diesem Tag wollten wir uns auf den Weg nach Nikkaluokta machen, um eine realistische Chance zu haben den Bus morgens um 9 zu erreichen.


                                                  Der Weg nach Nikkaluokta

                                                  Wir verließen nach einem netten Frühstück und einer warmen Dusche die Fjällstation Bereits vor 2 Jahren hatten wir dieses Prozedere hinter uns. Als wir jedoch an die Stelle kamen, an der wir damals zelteten fanden wir ein Schild, dass das Zelten dort 80 Kronen kosten sollte. Da es mal wieder fast den ganzen Tag nur geregnet hatte entschlossen wir uns jedoch weiter zu gehen um in Nikkaluokta zu zelten. Dort konnten wir dann zumindest die Küche, die Sauna und die warme Dusche nutzen Auf dem Geschmack gekommen nennt man so was wohl.
                                                  In der Sauna in Nikkaluokta trafen wir dann noch zwei Schweden, mit denen wir über Fussball fachsimpeln konnten. Schließlich kannten beide unseren Verein, den Hamburger SV und selbstverständlich unseren Schwedischen Stürmer Markus Berg.

                                                  Tag 15: (27.07.2011)
                                                  Wie geplant nahmen wir den Bus morgens um 9 nach Kiruna.


                                                  Abreisetag. Gutes Wetter, wie sollte es auch anders sein.

                                                  In Kiruna angekommen gönnten wir uns ein Bier und frühstückten im Sonnenschein, ehe es dann per Flieger nach Stockholm und Abends dann per Flieger nach Hamburg zurück ging.


                                                  Morgens Kiruna...


                                                  ... abends Hamburg.

                                                  Fazit:
                                                  Auch wenn das Wetter mal wieder mehr schlecht als gut war, war es mal wieder eine tolle Wanderung. Wer die Idylle sucht und nicht jeden Tag unzählige Menschen treffen möchte, dem kann ich den Nordkalottleden nur empfehlen. Allerdings kann man meiner Meinung nach auf dem Nordkalottleden nicht ausschließlich von Hütte zu Hütte wandern, sondern muss auf einigen Etappen zwischendurch zelten.

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                                                    • 10.06.2004
                                                    • 1232
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                                    Sehr schön, der Bericht ist endlich fertig. Hat mir echt gefallen den zu lesen. Auch wenn ich die Bilder ja schon privat alle von Dir gezeigt bekommen habe, ist es nochmal was anderes das so schön in dem humorvollen Schreibstil ausgeschmückt zu lesen. Wünsch Dir auf jeden Fall viel Spass im Stubaital nächste Woche und hoffe, danach wieder so nen schönen Reisebericht geliefert zu bekommen.

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                                                      • 18.04.2009
                                                      • 3034
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      AW: [SE, NO] 2 Wochen über den Nordkalottleden nach Nikkaluokta

                                                      Auch von mir danke für's fertig schreiben. Eine schöne Tour! Abwechslungsreiches Terrain und es sah nicht gerade überlaufen aus. Wettertechnisch habt ihr ja auch Glück gehabt, manchmal durchwachsen aber auch schöne Tage. Und mit den Mücken muss man leben, dafür gibts ja die chemische Keule.
                                                      ...die Sachen über Nacht im Bach liegen zu lassen, damit diese durch das fließende Wasser ordentlich durchgespült werden...die Sachen Rochen den Rest der Wanderung nach Moos und fühlten sich alles andere als sauber an.
                                                      Manchmal ist weniger bestimmt mehr

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